170
und daher Erdmandeln heißen. Auch die schöne, in Italien und
Aegypten wachsende Papierpflanze oder Papyrusstaude,
aus welcher die Alten Papier machten, gehört hierher.
8- 104.
3. Ordnung. Rispengräser.
Die Aehrchen sitzen an einer verzweigten Spindel oder in
Rispen.
1. Der Hafer wurde schon von den alten Deutschen zur
Nahrung gebraucht, ist ein vortreffliches Pferdefutter, wird aber
auch von Rind- und Federvieh gern gefressen und giebt eine
gute Grütze.
2. Das Mannagras oder Schwaden wächst im größten
Theile von Europa auf feuchten Wiesen und in Sümpfen, blüht
den ganzen Sommer hindurch und trägt daher an einer Rispe
Blüthen, reife und unreife Samen, welche die sehr nahrhafte
und wohlschmeckende Schwadengrütze geben.
3. Die Schmielen haben meist sehr schmale Blätter, fein
zertheilte Rispen, sehen überhaupt sehr zierlich aus und sind ein
gutes Viehfutter, überwuchern aber zuweilen das Getreide.
4. Die Trespe hat quirlförmige Rispen und ist ein schäd-
liches Unkraut.
5. Das gemeine Rohr oder Schilf wächst durch ganz
Europa in Flüssen, Teichen und Sümpfen und wird zum Dach-
decken, zum Berohren der Wände und Decken, zu Weberspulen
rc. gebraucht.
6. Die Hirfe fauch der Hirse), aus Ostindien stammend,
hat hängende, purpurrothe Rispen und liefert eine beliebte Grütze,
weshalb man sie auch in manchen Gegenden Europa's anbaut,
um sie als Brei oder Suppe zu genießen.
7. Das Bambusrohr oder der Baumschilf ist das größte
Gras, denn es wird ein völliger Baum von 30 bis 00' Höhe,
bildet an sumpfigen Orten in Ostindien ganze Wälder und dient
zum Bauen und zu den gegliederten Spazierstöcken. In seiner
Jugend hat es viel Zuckersaft in sich.
8. Der Reiß, ursprünglich wild in den Morästen Ostin-
diens, wird jetzt in allen warmen Ländern, selbst im südlichen
Europa, auf feuchten Aeckecn angebaut. In warmen Ländern
ist er das vorzügliche Nahrungsmittel, und auch bei uns wird
er häufig genossen.
0. Das Zuckerrohr, auch aus Ostindien stammend, wird
jetzt in vielen heißen Ländern, sogar auf Sicilien. angebaut.
Aus dem auf besonderen Mühlen ausgepreßten Safte wird Syrup,
Moscovadelrohzucker) und Raffinade igereinigterzucker) gewonnen.
10. Das spanische Rohr wächst jenseit der Alpen und auf
den kanarischen Inseln an Ufern, aber nicht im Wasser selbst.
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
133
wird. Die bei uns wachsenden sogenannten Attacken gehören
eigentlich der Gattung Robinie an und sind Zierbaume mit ge-
fiederten Blattern, dornigen Aesten und weißen oder rosenrothen
Blüthentrauben.
2. Der Brasilienbaum in Ostindien hat rothbraunes Holz,
das sich gut Policen läßt und eine rothe Farbe giebt. Das eben-
falls rothfärbende Fernambukholz kommt vom Fernambnkbaum
in Südamerika.
3. Der Campechebaum in den wärmeren Ländern Ame-
rikas liefert das dunkelrothe Blauholz, das zum Schwarz- und
Violettfärben und in der Arznei gebraucht wird.
4. Der Iohannisbrotbauin jm Orient und in Südeuropa
trägt eßbare Hülsen, von denen sich Johannes der Täufer in der
Wüste ernährt haben soll.
tz 82.
6. Ordnung. Kapfcltragende Däunie.
1. Die Linde, ein starker, großer Baum mit schöner, blätter-
reicher Krone, wächst an Straßen, in Dörfern, selten in Wäl-
dern, erreicht ein Alter von vielen hundert Jahren, und es giebt
berühmte hohle Linden von ungeheurem Umfange, gewöhnlich 60
bis 80' hoch. Die Blätter sind herzförmig. Die grünlichgelben,
wohlriechenden Blüthen haben einen tief ütheiligen Kelch, eine
3blättrige Krone, mehr als 20 Staubgefäße, einen deutlich 5fä-
cherigen Fruchtknoten mit verlängertem Griffel und verdickter
Narbe, und der Blumenstiel ist großentheils mit einem eigen-
thümlichen Nebenblatte verwachsen. Die beerenartige, erbsengroße
Kapsel ist lederartig, meist einsamig, mit 4 verkümmerten und
verdrängten Fächern. Die Samen enthalten Oel; die Blüthen
geben den Bienen viel Nahrung und werden häufig als Thee
getrunken, um Schweiß zu treiben oder den Krampf zu stillen;
den schleimigen Bast legt man auf Wunden und Geschwüre;
noch häufiger benutzt man ihn zu Binden und Matten (Bast-
decken), das weiße, weiche Holz zu Tischler-, Drechsler- und
Schnitzarbeiten, Bleistifteinfassungen rc., die Kohlen zu Zahnpulver
und zum Zeichnen. Die Wasserlinde grünt und blüht einige
Wochen früher als die Steinlinde, hat auch größeres und
helleres Laub.
2. Die Roßkastanie, aus Persien nach Europa gekommen,
ist ein hoher Baum mit siebensingerigen Blättern und aufrecht-
stehenden, weißen Blüthentrauben, jede Blume mit 7 Staubge-
fäßen. Die Früchte dienen hauptsächlich den Kindern zum Spie-
len, aber auch als Viehfutter, und das Holz ist ebenfalls brauch-
bar. Die zusammenziehende Rinde enthält Gerbestoff.
3. Der Buchsbaum, ein immergrünes, 10 bis 15' hohes
Bäumchen in Südeuropa, in unsern Gärten ein niedriger Strauch
135
weißlich gelbes, zähes Holz zu allerlei Haus- und Ackergeräts),
Brennholz und Kohlen. Aus der in Südeuropa wachsenden
Manna-Esche fließt ein in der Arznei gebräuchlicher süßer
Saft, das Manna.
3. Der Ahorn oder Leinbaum, in Europa's Wäldern nicht
selten, hat 5lappige, zugespitzte Blätter und weißes, zähes Holz,
das zu Tischen, Sätteln, Spindeln, Wanduhren, Tellern, Löffeln,
Spielzeug rc. verarbeitet wird. — Der Feld-Ahorn oder Maß-
holder hat hartes Holz für Drechsler, Schösse zu Pfeifenröh-
ren, Wurzelmaser zu den berühmten Ulmer Pfeifenköpfen k. —
Der Zucker-Ahorn in Südamerika liefert viel Zucker.
4. Die Rüster oder Feld-Ulme an Waldrändern und um
Dörfer in ganz Europa hat auf ihren am Stiele ungleichen
Blättern oft Blasen, welche die Ulmen-Blattlaus verursacht. Das
harte, zähe Holz wird zu Achsen, Pressen, Mühlrädern rc. ge-
braucht. Ihr ähnlich ist die langstielige Ulme.
B. Nadelbäume.
5. Die Kiefer, Föhre oder der Kienbaum (in vielen Ge-
genden fälschlich Fichte genannt), ein hoher Baum mit quirlför-
migen Aesten und paarweis beisammenstehenden, langen Nadeln,
bildet in den Sandebenen des nördlichen Europa's große Wäl-
der, wächst schnell und soll über 400 Jahre alt werden. Die
männlichen Blumen haben statt der Blumenhülle einige Schup-
pen, sehr viele Staubgefäße mit verwachsenen Fäden, eine läng-
liche Aehre oder ein Köpfchen bildend. Die weiblichen Blumen
bilden Kätzchen mit gedoppelten, ziegelartig sich deckenden Schup-
pen , in deren Winkel 2 Fruchtknoten, jeder mit einem pfriem-
lichen Griffel, befindlich sind. Die Frucht ist ein eirund - kegel-
förmiger Zapfen, welcher in den Winkeln der holzig gewordenen
Schuppen 2 geflügelte Samen trägt. Das Kiefernholz ist das
häufigste und nützlichste Nadelholz, denn es giebt die schönsten
Masten, Bauholz, Brennholz, Kienspan, Leuchtspan, Kienruß,
Terpentin, Colophonium öder Geigenharz, Theer und Pech. Die
sogenannten Fichtensprossen kommen an manchen Orten ins Bier
und sind auch arzneilich. Die große Menge des Blüthenstaubes
hat zur Sage von dem Schwefelregen Veranlassung gegeben; er
wird statt des Bärlappsamens zum Einstreuen gebraucht.
6. Die Weymuthskiefer mit schlaffen, 4" langen, fast
dreieckigen, bläulichgrünen Nadeln, walzigen, 6" langen, lockeren
Zapfen, wird ein ungeheurer Baum, gegen 200' hoch, bildet
große Wälder in Nordamerika, liefert die schönsten Masten und
kommt bei uns in Lustgärten vor.
7. Die Fichte oder Rothtanne, ein hoher, zapfentragender
Waldbaum mit 4kantigen einzelnen Nadeln, liefert nutzbares
Holz und Harz zu Pech.
326
Columbia und Guiana, O. atlant. M., S. die Freistaaten am
la Plata, W. dieselben und Bolivia, Peru und Ecuador.
130,000 Q. M., von denen nur 1500 — 2000 angebaut sind,
6 Mill. E. Der Boden ist außerordentlich fruchtbar, theils
Gebirgsland, theils ungeheure Ebenen, reich bewaldet und mit
dem frischesten Grün bekleidet. Die Hochebenen oder Campo's
leiden häufig wegen ausbleibenden Regens an Dürre und sind
meist nur mit spärlichen Grashalmen und niedrigem Gesträuch
bewachsen. Das Klima ist angenehm, milde, nicht heiß. Pro-
dukte: Gold, Silber, Platina, Edelsteine, besonders Diaman-
ten; Getreide, Reiß, Taback, Kaffee, Zucker, Südfrüchte, Indigo,
Kokosnüsse, Brasilien- und Mahagonyholz; Rindvieh, Pferde,
Maulthiere, Cochenille, Wallfische rc. — Die Einwohner
sind Weiße, grö'ßtentheils Portugiesen, Mulatten und Farbige,
freie Reger und Regerskaven. Die Kreolen sind höflich, stolz,
träge, unreinlich, gastfrei, die Indianer meist unabhängig, klein,
roh und gefräßig. Betriebsamkeit und Volksbildung ist
wenig zu finden, der Handel wichtig, aber grö'ßtentheils in den
Händen der Britten. Staatsreligion ist auch hier die katholische.
Brasilien ist eine Republik, an deren Spitze ein erblicher Kaiser
(feie 1831 Pedro Ii.) steht.
1) Rio de Janeiro, 200,000 E., Hptst., Resid., Unlv., Fabr.,
Ho-, Messen, Hf., eine 1200 F. l. Wasserleitung. 2> Bahia oder
San Salvador 90,000 E., Fst., Univ, Hd., Hf., Tabakebau. 3)
Villa rica oder Imperiale, 40,000 E., Gold- und Silbcrwäschen.
4) Villa bella, 30,000 E., bedeutende Hptst. Gold-u.demantgrub.
v. G u i a n a.
Guiana liegt an der R.küste S.amerika's umgeben, vom
atlant M, Brasilien und Venezuela, ist 2400 Q. M. gr., hat
etwa 300,000 E., äußerst fruchtbaren Boden, ein heißfeuchtes,
sehr ungesundes Klima, regelmäßige Ueberschwemmungen, dicht-
verwachsene Waldungen, mit Ausnahme weniger zum Anbau von
Kaffee, Reiß, Zucker, Cacao, Indigo, Baumwolle, Taback, Ge-
würznelken rc. urbar gemachten Stellen. Es zerfällt in:
I. Das brittische Guiana oder die Kolonien Berbice,
Essequebo und Demerary.
Stabroek (bruk), 12,000 E., Hptst., Hd.
Ii. Das niederländische Guiana od. d.kol. Surinam.
Paramaribo, 20,000 E., unter denen 3000 deutsche und por-
tugiesische Juden, Hptst. Fst.
Iii. Das französische Guiana oder die Kolonie Cayenne.
Cayenne auf der gleichn. Flußinsel, 3000 E., Fst., Hd. &'
C. Westindien.
Westindien besteht aus mehr als 350 Inseln, die zusam-
men nur 4500 Q. M. gr. sind, und ist. St. Domingo und
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Extrahierte Personennamen: M. Pedro_Ii Guiana Guiana Guiana Guiana
224
Die Steppen am Orinoko nennt man Ljanos. Es sind meilen-
weite bäum- und hügellose Grasebenen, die im Sommer verdorren. Dann
klafft der gedörrte Boden in Spalten auseinander, und Staubwolken steigen
in die sengende Luft. In den wenigen Lachen lauern die Zitteraale mit
ihrem elektrischen Leibe. Die Regenzeit aber macht Alles grün, und die üp-
pigste Grasdecke überzieht dann den Boden. Treten die Ströme über ihre
Ufer, so ist die Steppe nichts als ein weites Meer, auf dem einzelne Hügel
hervorragen: auf denselben finden Pferde, Maulthiere und Rinder, welche
frei die Steppen durchstreifen, eine Zufluchtstätte. Die Pampa's am La
Plata sind noch von wilden Büffelheerden bewohnt.
In Nordamerika erhebt sich zuerst das Hochland von Mexiko (Mechiko)
und setzt sich unter dem Namen des Felsengebirges fort, dem nördlichen
Eismeere zu. Getrennt von demselben ziehen sich in gleicher Richtung die
nordamerikanischen Seealpen, welche nach Süden in die goldreiche
Halbinsel von Calisornien sich eindrängen. Zwischen dem völlig verein-
zelten Gebirge der Apalachen am atlantischen Ocean, welche reich sind an
Eisen, Kohlen und Gold, und dem Felsengebirge hat der Mississippi (der
Vater der Gewässer) sein riesiges Bette. An seinen Ufern stehen noch Ur-
wälder, auch breiten sich daneben Savannen aus. Er eilt in den Golf
von Mexiko. An seinen Ufern liegen die ungeheuren Gebiete der Verein-
nigten Staaten von Nordamerika.
Aus fünf großen See'n, die treppenartig übereinander liegen, entsteht
der Sohn dieser See'n, der Lorenz-Strom. Er bildet beständig Strom-
schnellen und Wasserfälle, unter denen der Niagara-Fall der berühmteste
ist; 4 000 Fuß breit stürzt der Strom 160 Fuß in die Tiefe und geht end-
lich in's atlantische Meer. Ein Kranz von zum Theil bedeutenden See'n
umlagert die große Hudsons-Bay. Im Osten derselben liegt Labrador,
im Süden Canada (Kännüdä), im Westen breitet sich das britische
Nordamerika aus. — Unter den Inseln im Norden ist Grönland die
bedeutendste. Nach Mauer.
76. Grönland.
Grönland ist ein ödes, rauhes und unfruchtbares Land, hart an der
Küste erheben sich hohe Felsen mit ewigem Eise bedeckt. Im Juli beginnt
der heiße Sommer und dauert kaum zwei Monate, der harte Winter aber
10 Monate. An geschützten Stellen gedeihen einzelne verkrüppelte Birken
und Erlen; es hat dem Grönländer der gütige Schöpfer aber kräftige Moose
gegeben, die er isst, darunter vor allen das Löffelkraut, das er als Suppe,
als Gemüse und als Salat braucht und ihm zugleich als Heilmittel gegen
dort herrschende Krankheiten dient, das er auch für den Winter unter dem
Schnee verwahrt. Er isst fast nur Fleisch und zwar Seehundsfleisch, we-
niger Fische, er trinkt Wasser und als Leckerei Thran.
Die Grönländer, Eskimos genannt, sind klein, haben straffe, lange
Haare, schwarze Augen, große Köpfe und gelbe Haut. Männer und Weiber
kleiden sich in Seehuudsfelle; aus Häuten der Eidergans tragen sie Hemden.
Im Winter leben sie in Häusern von Stein, irurch eine niedere Thür kriecht
man hinein: es ist 12 Fuß lang, doch nicht ganz so breit und hat selten
Fenster. Es besteht nur aus einem Raum mit einer Bank;^ diese ist zu-
gleich Tisch und Bett. Unaufhörlich dampft die Thranlampe. Von der
Ünsauberkeit muss man schweigen, wo Erwachsene, Kinder, Hunde und Vieh
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
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TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
Extrahierte Ortsnamen: La
Plata Nordamerika Mexiko Mexiko Nordamerika Süden_Canada Nordamerika
213
Drei Viertheile Asiens liegen in der gemäßigten Zone, ein Theil
Sibiriens in der kalten, ein Theil des Südens in der heißen Zone.
Doch die ungeheure Ländermasse und die weit über die Schneeline hinaus-
ragenden Gebirge, die hohe Lage der Tafelländer, und der unmöglich ge-
machte Einfluss der mildernden Seewinde: Alles dies bewirkt, dass Nord-
und Mittelasien ein viel kälteres Klima hat als die übrigen Erdtheile. Der
äußerste Gegensatz von Sommerhitze und Winterkälte kann daher in Jnner-
asien nicht ausfallen. — So sind auch die Gegensätze in der Thier- und
Pflanzenwelt. Die nördlichen Küsten bekleiden nur Flechten und Moose,
aber an dem Südrande ragen Palmen von 200 Fuß Höhe. Der gemäßigte
Landstrich ist die Heimath vieler Gewächse, die von dorther erst zu uns ge-
kommen sind, wie die meisten Getreidearten, Küchenkräuter, schönes Ob't
und die Weinrebe. Andere Erzeugnisse sind: die Kokos- und Sagopalme,
der Zimmet-, Muskat- und Gewürznelkenbaum, Kaffe, Thee,
Baumwolle, kräftige Arznei- und Färbestoffe, z. B- der Indigo.—
Auch Pferde, Esel, Ziegen sind hier noch im wilden Zustande anzutreffen.
Andere Thiere sind Asien eigenthümlich. Da weiden in den fruchtbaren
Ebenen Indiens die riesigen Elephanten. Wie in den Schilfdickichten
Tiger, Leoparden, Panther und Löwen auf ihre Beute lauern, so in
den großen Strömen ungeheure Krokodile. In den Wäldern halten sich
Schlangen auf, die theils durch ihr Gift, wie die Brillenschlange, theils
durch ihre Stärke, wie die Riesenschlange, sehr gefährlich sind. Assen
und schön gefiederte Vögel, wie Pfauen und Paradiesvögel, wohnen
in den Wipfeln der Bäume und erfüllen die Lust mit dem seltsamsten Ge-
schrei. In den Wüsten ist alles öde und todt; nur der Strauß und ein-
zelne Tiger und Löwen durchstreifen den Sand, den von Zeit zu Zeit auch
Karavanen mit Kameelen durchziehen. Ueber die Steppen jagen auch wohl
wilde Esel, schnellfüßige Gazellen und starke Büffel, und in den
wilden Hochgebirgen lebt das Moschusthier, welches sonst nirgends auf
der Erde vorkommt. — Das Mineralreich bietet: Diamanten, Gold,
Silber, Platina und den Magneteisenstein.
Die Bevölkerung Asiens, das mehr als 4mal so groß ist, als Europa,
wird bis auf 800 Millionen geschätzt; die kleinere Hälfte gehört der kau-
kasischen, die größere Hälfte der mongolischen und etwa y4 Million
der malaischen Rasse an, doch giebt es auch einige schwarze Stämme in
abgesonderten Thälern des Himalaya. So erschien Asien auch nach dieser Seite
als die gemeinsame Mutter, die ihre Söhne nach allen Seiten der Erde ent-
ließ ; sie folgten dem täglichen Lause der Sonne und erfüllten die Erde. Von
Asien kam das heilbringende Evangelium über die Welt, und Europa wird
dankbar Asien zurückgeben, was es von daher empfangen hat, den lebenbrin-
genden Hauch des beseligenden Christenthums. Nach Daniel.
68. Das heilige Land. Kanaan.
Kanaan, das heilige Land, auch Palästina geheißen, ist etwa 20 Meilen
lang und 18 Meilen breit. Im Westen vom Mittelmeere, im Süden
und Osten von den großen Wüsten Syriens und Arabiens, im Norden
vom Libanon begrenzt, lag das Land wie eine Fnsel da und hielt das Volk
Israel abgeschlosien von der unheilvollen Götzendienerei.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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TM Hauptwörter (200): [T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Daniel
Extrahierte Ortsnamen: Asiens Sibiriens Mittelasien Jnner- Indiens Magneteisenstein Asiens Europa Europa Kanaan Kanaan Syriens Arabiens Israel
224
Die Steppen am Orinoko nennt man Ljanos. Es sind mdilen-
weite bäum- und hügellose Grasebenen, die im Sommer verdorren. Dann
klafft der gedörrte Boden in Spalten auseinander, und Staubwolken steigen
in die sengende Luft. In den wenigen Lachen lauern die Zitteraale mit
ihrem elektrischen Leibe. Die Regenzeit aber macht Alles grün, und die üp-
pigste Grasdecke überzieht dann den Boden. Treten die Ströme über ihre
Ufer, so ist die Steppe nichts als ein weites Meer, auf dem einzelne Hügel
hervorragen: auf denselben finden Pferde, Maulthiere und Rinder, welche
frei die Steppen durchstreifen, eine Zufluchtstütte. Die Pampa's am La
Plata sind noch von wilden Büffelheerden bewohnt.
In Nordamerika erhebt sich zuerst das Hochland von Mexiko (Mechiko)
und setzt sich unter dem Namen des Felsengebirges fort, dem nördlichen
Eismeere zu. Getrennt von demselben ziehen sich in gleicher Richtung die
nordamerikanischen Seealpen, welche nach Süden in die goldreiche
Halbinsel von Calisornien sich eindrängen. Zwischen dem völlig verein-,
zelten Gebirge der Apalachen am atlantischen Ocean, welche reich sind an
Eisen, Kohlen und Gold, und dem Felsengebirge hat der Mississippi (der
Vater der Gewäffer) sein riesiges Bette. An seinen Usern stehen noch Ur-
wälder, auch breiten sich daneben Savannen aus. Er eilt in den Golf
von Mexiko. An seinen Ufern liegen die ungeheuren Gebiete der Verein-
nigten Staaten von Nordamerika.
Aus fünf großen See'n, die treppenartig übereinander liegen, entsteht
der Sohn dieser See'n, der Lorenz-Strom. Er bildet beständig Strom-
schnellen und Wasserfälle, unter denen der Niagara-Fall der berühmteste
ist; 4000 Fuß breit stürzt der Strom 160 Fuß in die Tiefe und geht end-
lich in's atlantische Meer. Ein Kranz von zum Theil bedeutenden See'n
umlagert die große Hudsons-Bay. Im Osten derselben liegt Labrador,
im Süden Canada (Kännädä), im Westen breitet sich das britische
Nordamerika aus. — Unter den Inseln im Norden ist Grönland die
bedeutendste. Nach Mauer.
76. Grönland.
Grönland ist ein ödes, rauhes und unfruchtbares Land, hart an der
Küste erheben sich hohe Felsen mit ewigem Eise bedeckt. Im Juli beginnt
der heiße Sommer und dauert kaum zwei Monate, der harte Winter aber
10 Monate. An geschützten Stellen gedeihen einzelne verkrüppelte Birken
und Erlen; es hat dem Grönländer der gütige Schöpfer aber kräftige Moose
gegeben, die er ifft, darunter vor allen das Löffelkraut, das er als Suppe,
als Gemüse und als Salat braucht und ihm zugleich als Heilmittel gegen
dort herrschende Krankheiten dient, das er auch für den Winter unter dem
Schnee verwahrt. Er ifft fast nur Fleisch und zwar Seehundsfleisch, we-
niger Fische, er trinkt Wasser und als Leckerei Thran.
Die Grönländer, Eskimos genannt, sind klein, haben straffe, lange
Haare, schwarze Augen, große Köpfe und gelbe Haut. Männer und Weiber
kleiden sich in Seehuudsfelle: aus Häuten der Eidergans tragen sie Hemden.
Im Winter leben sie in Häusern von Stein, durch eine niedere Thür kriecht
man hinein: es ist 12 Fuß lang, doch nicht ganz so breit und hat selten
Fenster. Es besteht nur aus einem Raum mit einer Bank; diese ist zu-
gleich Tisch und Bett. Unaufhörlich dampft die Thranlampe. Von der
Unsauberkeit muss man schweigen, wo Erwachsene, Kinder, Hunde und Vieh
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213
Während das unwirthbare Nordasien (Nordfibirien) nur spärlich Gras und
Gestrüppe hervorbringt, erzeugt Süd asi en nicht blos alle Produkte Europa's,
die meistentheils daher stammen, sondern auch die Cocos- und Sagopalme,
den Brotbaum, den Zimmet-, Muskat-, und Gewürznelkenbaum,
Pfeffer, Reis, Kaffee, Thee, Baumwolle, die besten Arzenei- und
Farbestoffe, z. B. den Indigo. — Außer den gewöhnlichen Mineralien,
woran Asien so reich ist, liefert Indien auch den Diamant, und das Uralge-
birge viel Gold, Platina, Silber und den Magnetstein. —
In den fruchtbaren Ebenen Ostindiens weiden die riesigen Elephanten;
in den hohen Schilfdickichten der Flüsse lauern Tiger und Löwen auf ihre
Beute; in den großen Strömen hauset das ungeheure Krokodil; in den großen
Wäldern halten sich Schlangen auf, die theils durch ihr Gift, theils durch ihre
riesige Stärke Thieren und Menschen gefährlich werden, z. B. die giftige Bril-
lenschlange und die — nicht giftige — 40—50 Fuß lange und mannesdicke
Riesenschlange, die selbst Tiger überwindet und ganze Hirsche verschlingt.
Affen und die mit herrlichem Gefieder geschmückten Vögel, unter denen der Pfau
und der Paradiesvogel die schönsten find, haben ihre Wohnungen in den
Gipfeln der Bäume und erfüllen die Luft mit dem seltsamsten Geschrei. In den
Wüsten ist Alles öde; nur der Strauß und einzelne Tiger und Löwen durch-
streifen dieselben; auf Handelsstraßen der Wüste erblickt man von Zeit zu Zeit
Karavanenzüge mit Kameelen, den unentbehrlichen Lastthieren dieser Einöden.
Die Steppen werden nur in der Zeit des Frühlings während des Pflanzen-
wuchses von Thieren belebt. Da sieht man aus den Hochflächen wilde Esel,
schnellfüßige Gazellen und die starken Büffel. In den wilden Hochgebirgen
lebt das Mo sch us t hi er, was nirgend sonst gefunden wird auf Erden.
In Asien blüheten einst die berühmtesten Reiche und Staaten. Aber die
Pracht und Herrlichkeit alter Zeit ist längst verfallen, und nur Trümmer find
davon noch vorhanden.
08. Das heilige Land. Kanaan.
Kanaan, das heilige Land, auch Palästina geheißen, ist ungefähr 2v Mei-
len lang und bis 18 Meilen breit. Im Westen vom Mittelmeere bespült, im
Süden und Osten von den großen Wüsten Syriens und Arabiens umschlossen,
im Norden vom Libanon begrenzt, lag das Land wie eine Insel da und hielt
das Volk Israel abgeschlossen von der unheilvollen Götzendienern.
Das Land ist von vielen Gebirgen durchzogen. Im Norden erhebt sich der
Libanon, (der weiße Berg); sein Gipfel, 10,000 Fuß, ist mit der Schneedecke
eines ewigen Winters umgeben. Die heilige Schrift preiset die herrlichen Le-
dern des Libanon, von welchen setzt nur noch wenige Hundert vorhanden find.
Gegen Osten fällt das Gebirge nach Syrien in ein weites fruchtbares Thal ab.
Jenseit des Tbales erhebt sich steil der Antilibanon; die höchste Spitze dessel-
den ist der Hermon. —
Am südlichen Abhange des Libanon liegt
1. Galiläa. Es ist ein wasser- und waldreiches, mit Hügelwellen durchzo-
genes Hochland, welches sich nach dem Mittelmeere hin allmählig in Niederun-
gen absenkt, aber gegen den See Genezareth schroff abfällt. Das Land war
früher überaus fruchtbar. Nuss-, Palmen-, Feigen-, und Olivenbäume wuchsen
in höchster Vollkommenheit. Trauben und Feigen hatte man zehn Monate des
Jahres hindurch^ andere Früchte das ganze Jahr. Zur Zeit Christi gab es in
Galiläa 204 Städte und Flecken. Die berühmte Handelsstraße, auf welcher
zahlreiche Waarenzüge aus dem Innern Asiens nach den phönizischen Seehäfen
gingen, der sogenannte „Weg des Meeres" (Matth. 4, 15), ging mitten durch
Galiläa.
Vom Libanon abwärts zieht durch das ganze galiläische Oberland das
Gebirge Napbtali, das als nördliche Wand der Ebene Jesree! in den Bergen
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Extrahierte Personennamen: Galiläa
Extrahierte Ortsnamen: Nordasien Indien Asien Kanaan Kanaan Syriens Arabiens Israel Syrien Niederun- Christi Galiläa Asiens