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1. Die Naturkunde oder die Naturgeschichte und Naturlehre in Volksschulen ; geknüpft an den Lesestoff im Preußischen Kinderfreund ; mit einer Steindrucktafel - S. 170

1850 - Königsberg : Bon
170 und daher Erdmandeln heißen. Auch die schöne, in Italien und Aegypten wachsende Papierpflanze oder Papyrusstaude, aus welcher die Alten Papier machten, gehört hierher. 8- 104. 3. Ordnung. Rispengräser. Die Aehrchen sitzen an einer verzweigten Spindel oder in Rispen. 1. Der Hafer wurde schon von den alten Deutschen zur Nahrung gebraucht, ist ein vortreffliches Pferdefutter, wird aber auch von Rind- und Federvieh gern gefressen und giebt eine gute Grütze. 2. Das Mannagras oder Schwaden wächst im größten Theile von Europa auf feuchten Wiesen und in Sümpfen, blüht den ganzen Sommer hindurch und trägt daher an einer Rispe Blüthen, reife und unreife Samen, welche die sehr nahrhafte und wohlschmeckende Schwadengrütze geben. 3. Die Schmielen haben meist sehr schmale Blätter, fein zertheilte Rispen, sehen überhaupt sehr zierlich aus und sind ein gutes Viehfutter, überwuchern aber zuweilen das Getreide. 4. Die Trespe hat quirlförmige Rispen und ist ein schäd- liches Unkraut. 5. Das gemeine Rohr oder Schilf wächst durch ganz Europa in Flüssen, Teichen und Sümpfen und wird zum Dach- decken, zum Berohren der Wände und Decken, zu Weberspulen rc. gebraucht. 6. Die Hirfe fauch der Hirse), aus Ostindien stammend, hat hängende, purpurrothe Rispen und liefert eine beliebte Grütze, weshalb man sie auch in manchen Gegenden Europa's anbaut, um sie als Brei oder Suppe zu genießen. 7. Das Bambusrohr oder der Baumschilf ist das größte Gras, denn es wird ein völliger Baum von 30 bis 00' Höhe, bildet an sumpfigen Orten in Ostindien ganze Wälder und dient zum Bauen und zu den gegliederten Spazierstöcken. In seiner Jugend hat es viel Zuckersaft in sich. 8. Der Reiß, ursprünglich wild in den Morästen Ostin- diens, wird jetzt in allen warmen Ländern, selbst im südlichen Europa, auf feuchten Aeckecn angebaut. In warmen Ländern ist er das vorzügliche Nahrungsmittel, und auch bei uns wird er häufig genossen. 0. Das Zuckerrohr, auch aus Ostindien stammend, wird jetzt in vielen heißen Ländern, sogar auf Sicilien. angebaut. Aus dem auf besonderen Mühlen ausgepreßten Safte wird Syrup, Moscovadelrohzucker) und Raffinade igereinigterzucker) gewonnen. 10. Das spanische Rohr wächst jenseit der Alpen und auf den kanarischen Inseln an Ufern, aber nicht im Wasser selbst.

2. Die Naturkunde oder die Naturgeschichte und Naturlehre in Volksschulen ; geknüpft an den Lesestoff im Preußischen Kinderfreund ; mit einer Steindrucktafel - S. 133

1850 - Königsberg : Bon
133 wird. Die bei uns wachsenden sogenannten Attacken gehören eigentlich der Gattung Robinie an und sind Zierbaume mit ge- fiederten Blattern, dornigen Aesten und weißen oder rosenrothen Blüthentrauben. 2. Der Brasilienbaum in Ostindien hat rothbraunes Holz, das sich gut Policen läßt und eine rothe Farbe giebt. Das eben- falls rothfärbende Fernambukholz kommt vom Fernambnkbaum in Südamerika. 3. Der Campechebaum in den wärmeren Ländern Ame- rikas liefert das dunkelrothe Blauholz, das zum Schwarz- und Violettfärben und in der Arznei gebraucht wird. 4. Der Iohannisbrotbauin jm Orient und in Südeuropa trägt eßbare Hülsen, von denen sich Johannes der Täufer in der Wüste ernährt haben soll. tz 82. 6. Ordnung. Kapfcltragende Däunie. 1. Die Linde, ein starker, großer Baum mit schöner, blätter- reicher Krone, wächst an Straßen, in Dörfern, selten in Wäl- dern, erreicht ein Alter von vielen hundert Jahren, und es giebt berühmte hohle Linden von ungeheurem Umfange, gewöhnlich 60 bis 80' hoch. Die Blätter sind herzförmig. Die grünlichgelben, wohlriechenden Blüthen haben einen tief ütheiligen Kelch, eine 3blättrige Krone, mehr als 20 Staubgefäße, einen deutlich 5fä- cherigen Fruchtknoten mit verlängertem Griffel und verdickter Narbe, und der Blumenstiel ist großentheils mit einem eigen- thümlichen Nebenblatte verwachsen. Die beerenartige, erbsengroße Kapsel ist lederartig, meist einsamig, mit 4 verkümmerten und verdrängten Fächern. Die Samen enthalten Oel; die Blüthen geben den Bienen viel Nahrung und werden häufig als Thee getrunken, um Schweiß zu treiben oder den Krampf zu stillen; den schleimigen Bast legt man auf Wunden und Geschwüre; noch häufiger benutzt man ihn zu Binden und Matten (Bast- decken), das weiße, weiche Holz zu Tischler-, Drechsler- und Schnitzarbeiten, Bleistifteinfassungen rc., die Kohlen zu Zahnpulver und zum Zeichnen. Die Wasserlinde grünt und blüht einige Wochen früher als die Steinlinde, hat auch größeres und helleres Laub. 2. Die Roßkastanie, aus Persien nach Europa gekommen, ist ein hoher Baum mit siebensingerigen Blättern und aufrecht- stehenden, weißen Blüthentrauben, jede Blume mit 7 Staubge- fäßen. Die Früchte dienen hauptsächlich den Kindern zum Spie- len, aber auch als Viehfutter, und das Holz ist ebenfalls brauch- bar. Die zusammenziehende Rinde enthält Gerbestoff. 3. Der Buchsbaum, ein immergrünes, 10 bis 15' hohes Bäumchen in Südeuropa, in unsern Gärten ein niedriger Strauch

3. Die Naturkunde oder die Naturgeschichte und Naturlehre in Volksschulen ; geknüpft an den Lesestoff im Preußischen Kinderfreund ; mit einer Steindrucktafel - S. 135

1850 - Königsberg : Bon
135 weißlich gelbes, zähes Holz zu allerlei Haus- und Ackergeräts), Brennholz und Kohlen. Aus der in Südeuropa wachsenden Manna-Esche fließt ein in der Arznei gebräuchlicher süßer Saft, das Manna. 3. Der Ahorn oder Leinbaum, in Europa's Wäldern nicht selten, hat 5lappige, zugespitzte Blätter und weißes, zähes Holz, das zu Tischen, Sätteln, Spindeln, Wanduhren, Tellern, Löffeln, Spielzeug rc. verarbeitet wird. — Der Feld-Ahorn oder Maß- holder hat hartes Holz für Drechsler, Schösse zu Pfeifenröh- ren, Wurzelmaser zu den berühmten Ulmer Pfeifenköpfen k. — Der Zucker-Ahorn in Südamerika liefert viel Zucker. 4. Die Rüster oder Feld-Ulme an Waldrändern und um Dörfer in ganz Europa hat auf ihren am Stiele ungleichen Blättern oft Blasen, welche die Ulmen-Blattlaus verursacht. Das harte, zähe Holz wird zu Achsen, Pressen, Mühlrädern rc. ge- braucht. Ihr ähnlich ist die langstielige Ulme. B. Nadelbäume. 5. Die Kiefer, Föhre oder der Kienbaum (in vielen Ge- genden fälschlich Fichte genannt), ein hoher Baum mit quirlför- migen Aesten und paarweis beisammenstehenden, langen Nadeln, bildet in den Sandebenen des nördlichen Europa's große Wäl- der, wächst schnell und soll über 400 Jahre alt werden. Die männlichen Blumen haben statt der Blumenhülle einige Schup- pen, sehr viele Staubgefäße mit verwachsenen Fäden, eine läng- liche Aehre oder ein Köpfchen bildend. Die weiblichen Blumen bilden Kätzchen mit gedoppelten, ziegelartig sich deckenden Schup- pen , in deren Winkel 2 Fruchtknoten, jeder mit einem pfriem- lichen Griffel, befindlich sind. Die Frucht ist ein eirund - kegel- förmiger Zapfen, welcher in den Winkeln der holzig gewordenen Schuppen 2 geflügelte Samen trägt. Das Kiefernholz ist das häufigste und nützlichste Nadelholz, denn es giebt die schönsten Masten, Bauholz, Brennholz, Kienspan, Leuchtspan, Kienruß, Terpentin, Colophonium öder Geigenharz, Theer und Pech. Die sogenannten Fichtensprossen kommen an manchen Orten ins Bier und sind auch arzneilich. Die große Menge des Blüthenstaubes hat zur Sage von dem Schwefelregen Veranlassung gegeben; er wird statt des Bärlappsamens zum Einstreuen gebraucht. 6. Die Weymuthskiefer mit schlaffen, 4" langen, fast dreieckigen, bläulichgrünen Nadeln, walzigen, 6" langen, lockeren Zapfen, wird ein ungeheurer Baum, gegen 200' hoch, bildet große Wälder in Nordamerika, liefert die schönsten Masten und kommt bei uns in Lustgärten vor. 7. Die Fichte oder Rothtanne, ein hoher, zapfentragender Waldbaum mit 4kantigen einzelnen Nadeln, liefert nutzbares Holz und Harz zu Pech.

4. Die allgemeine Weltkunde nebst der Geographie und Geschichte in Volksschulen - S. 326

1847 - Königsberg : Bon
326 Columbia und Guiana, O. atlant. M., S. die Freistaaten am la Plata, W. dieselben und Bolivia, Peru und Ecuador. 130,000 Q. M., von denen nur 1500 — 2000 angebaut sind, 6 Mill. E. Der Boden ist außerordentlich fruchtbar, theils Gebirgsland, theils ungeheure Ebenen, reich bewaldet und mit dem frischesten Grün bekleidet. Die Hochebenen oder Campo's leiden häufig wegen ausbleibenden Regens an Dürre und sind meist nur mit spärlichen Grashalmen und niedrigem Gesträuch bewachsen. Das Klima ist angenehm, milde, nicht heiß. Pro- dukte: Gold, Silber, Platina, Edelsteine, besonders Diaman- ten; Getreide, Reiß, Taback, Kaffee, Zucker, Südfrüchte, Indigo, Kokosnüsse, Brasilien- und Mahagonyholz; Rindvieh, Pferde, Maulthiere, Cochenille, Wallfische rc. — Die Einwohner sind Weiße, grö'ßtentheils Portugiesen, Mulatten und Farbige, freie Reger und Regerskaven. Die Kreolen sind höflich, stolz, träge, unreinlich, gastfrei, die Indianer meist unabhängig, klein, roh und gefräßig. Betriebsamkeit und Volksbildung ist wenig zu finden, der Handel wichtig, aber grö'ßtentheils in den Händen der Britten. Staatsreligion ist auch hier die katholische. Brasilien ist eine Republik, an deren Spitze ein erblicher Kaiser (feie 1831 Pedro Ii.) steht. 1) Rio de Janeiro, 200,000 E., Hptst., Resid., Unlv., Fabr., Ho-, Messen, Hf., eine 1200 F. l. Wasserleitung. 2> Bahia oder San Salvador 90,000 E., Fst., Univ, Hd., Hf., Tabakebau. 3) Villa rica oder Imperiale, 40,000 E., Gold- und Silbcrwäschen. 4) Villa bella, 30,000 E., bedeutende Hptst. Gold-u.demantgrub. v. G u i a n a. Guiana liegt an der R.küste S.amerika's umgeben, vom atlant M, Brasilien und Venezuela, ist 2400 Q. M. gr., hat etwa 300,000 E., äußerst fruchtbaren Boden, ein heißfeuchtes, sehr ungesundes Klima, regelmäßige Ueberschwemmungen, dicht- verwachsene Waldungen, mit Ausnahme weniger zum Anbau von Kaffee, Reiß, Zucker, Cacao, Indigo, Baumwolle, Taback, Ge- würznelken rc. urbar gemachten Stellen. Es zerfällt in: I. Das brittische Guiana oder die Kolonien Berbice, Essequebo und Demerary. Stabroek (bruk), 12,000 E., Hptst., Hd. Ii. Das niederländische Guiana od. d.kol. Surinam. Paramaribo, 20,000 E., unter denen 3000 deutsche und por- tugiesische Juden, Hptst. Fst. Iii. Das französische Guiana oder die Kolonie Cayenne. Cayenne auf der gleichn. Flußinsel, 3000 E., Fst., Hd. &' C. Westindien. Westindien besteht aus mehr als 350 Inseln, die zusam- men nur 4500 Q. M. gr. sind, und ist. St. Domingo und

5. Preußischer Kinderfreund - S. 224

1876 - Königsberg : Bon
224 Die Steppen am Orinoko nennt man Ljanos. Es sind meilen- weite bäum- und hügellose Grasebenen, die im Sommer verdorren. Dann klafft der gedörrte Boden in Spalten auseinander, und Staubwolken steigen in die sengende Luft. In den wenigen Lachen lauern die Zitteraale mit ihrem elektrischen Leibe. Die Regenzeit aber macht Alles grün, und die üp- pigste Grasdecke überzieht dann den Boden. Treten die Ströme über ihre Ufer, so ist die Steppe nichts als ein weites Meer, auf dem einzelne Hügel hervorragen: auf denselben finden Pferde, Maulthiere und Rinder, welche frei die Steppen durchstreifen, eine Zufluchtstätte. Die Pampa's am La Plata sind noch von wilden Büffelheerden bewohnt. In Nordamerika erhebt sich zuerst das Hochland von Mexiko (Mechiko) und setzt sich unter dem Namen des Felsengebirges fort, dem nördlichen Eismeere zu. Getrennt von demselben ziehen sich in gleicher Richtung die nordamerikanischen Seealpen, welche nach Süden in die goldreiche Halbinsel von Calisornien sich eindrängen. Zwischen dem völlig verein- zelten Gebirge der Apalachen am atlantischen Ocean, welche reich sind an Eisen, Kohlen und Gold, und dem Felsengebirge hat der Mississippi (der Vater der Gewässer) sein riesiges Bette. An seinen Ufern stehen noch Ur- wälder, auch breiten sich daneben Savannen aus. Er eilt in den Golf von Mexiko. An seinen Ufern liegen die ungeheuren Gebiete der Verein- nigten Staaten von Nordamerika. Aus fünf großen See'n, die treppenartig übereinander liegen, entsteht der Sohn dieser See'n, der Lorenz-Strom. Er bildet beständig Strom- schnellen und Wasserfälle, unter denen der Niagara-Fall der berühmteste ist; 4 000 Fuß breit stürzt der Strom 160 Fuß in die Tiefe und geht end- lich in's atlantische Meer. Ein Kranz von zum Theil bedeutenden See'n umlagert die große Hudsons-Bay. Im Osten derselben liegt Labrador, im Süden Canada (Kännüdä), im Westen breitet sich das britische Nordamerika aus. — Unter den Inseln im Norden ist Grönland die bedeutendste. Nach Mauer. 76. Grönland. Grönland ist ein ödes, rauhes und unfruchtbares Land, hart an der Küste erheben sich hohe Felsen mit ewigem Eise bedeckt. Im Juli beginnt der heiße Sommer und dauert kaum zwei Monate, der harte Winter aber 10 Monate. An geschützten Stellen gedeihen einzelne verkrüppelte Birken und Erlen; es hat dem Grönländer der gütige Schöpfer aber kräftige Moose gegeben, die er isst, darunter vor allen das Löffelkraut, das er als Suppe, als Gemüse und als Salat braucht und ihm zugleich als Heilmittel gegen dort herrschende Krankheiten dient, das er auch für den Winter unter dem Schnee verwahrt. Er isst fast nur Fleisch und zwar Seehundsfleisch, we- niger Fische, er trinkt Wasser und als Leckerei Thran. Die Grönländer, Eskimos genannt, sind klein, haben straffe, lange Haare, schwarze Augen, große Köpfe und gelbe Haut. Männer und Weiber kleiden sich in Seehuudsfelle; aus Häuten der Eidergans tragen sie Hemden. Im Winter leben sie in Häusern von Stein, irurch eine niedere Thür kriecht man hinein: es ist 12 Fuß lang, doch nicht ganz so breit und hat selten Fenster. Es besteht nur aus einem Raum mit einer Bank;^ diese ist zu- gleich Tisch und Bett. Unaufhörlich dampft die Thranlampe. Von der Ünsauberkeit muss man schweigen, wo Erwachsene, Kinder, Hunde und Vieh

6. Preußischer Kinderfreund - S. 213

1876 - Königsberg : Bon
213 Drei Viertheile Asiens liegen in der gemäßigten Zone, ein Theil Sibiriens in der kalten, ein Theil des Südens in der heißen Zone. Doch die ungeheure Ländermasse und die weit über die Schneeline hinaus- ragenden Gebirge, die hohe Lage der Tafelländer, und der unmöglich ge- machte Einfluss der mildernden Seewinde: Alles dies bewirkt, dass Nord- und Mittelasien ein viel kälteres Klima hat als die übrigen Erdtheile. Der äußerste Gegensatz von Sommerhitze und Winterkälte kann daher in Jnner- asien nicht ausfallen. — So sind auch die Gegensätze in der Thier- und Pflanzenwelt. Die nördlichen Küsten bekleiden nur Flechten und Moose, aber an dem Südrande ragen Palmen von 200 Fuß Höhe. Der gemäßigte Landstrich ist die Heimath vieler Gewächse, die von dorther erst zu uns ge- kommen sind, wie die meisten Getreidearten, Küchenkräuter, schönes Ob't und die Weinrebe. Andere Erzeugnisse sind: die Kokos- und Sagopalme, der Zimmet-, Muskat- und Gewürznelkenbaum, Kaffe, Thee, Baumwolle, kräftige Arznei- und Färbestoffe, z. B- der Indigo.— Auch Pferde, Esel, Ziegen sind hier noch im wilden Zustande anzutreffen. Andere Thiere sind Asien eigenthümlich. Da weiden in den fruchtbaren Ebenen Indiens die riesigen Elephanten. Wie in den Schilfdickichten Tiger, Leoparden, Panther und Löwen auf ihre Beute lauern, so in den großen Strömen ungeheure Krokodile. In den Wäldern halten sich Schlangen auf, die theils durch ihr Gift, wie die Brillenschlange, theils durch ihre Stärke, wie die Riesenschlange, sehr gefährlich sind. Assen und schön gefiederte Vögel, wie Pfauen und Paradiesvögel, wohnen in den Wipfeln der Bäume und erfüllen die Lust mit dem seltsamsten Ge- schrei. In den Wüsten ist alles öde und todt; nur der Strauß und ein- zelne Tiger und Löwen durchstreifen den Sand, den von Zeit zu Zeit auch Karavanen mit Kameelen durchziehen. Ueber die Steppen jagen auch wohl wilde Esel, schnellfüßige Gazellen und starke Büffel, und in den wilden Hochgebirgen lebt das Moschusthier, welches sonst nirgends auf der Erde vorkommt. — Das Mineralreich bietet: Diamanten, Gold, Silber, Platina und den Magneteisenstein. Die Bevölkerung Asiens, das mehr als 4mal so groß ist, als Europa, wird bis auf 800 Millionen geschätzt; die kleinere Hälfte gehört der kau- kasischen, die größere Hälfte der mongolischen und etwa y4 Million der malaischen Rasse an, doch giebt es auch einige schwarze Stämme in abgesonderten Thälern des Himalaya. So erschien Asien auch nach dieser Seite als die gemeinsame Mutter, die ihre Söhne nach allen Seiten der Erde ent- ließ ; sie folgten dem täglichen Lause der Sonne und erfüllten die Erde. Von Asien kam das heilbringende Evangelium über die Welt, und Europa wird dankbar Asien zurückgeben, was es von daher empfangen hat, den lebenbrin- genden Hauch des beseligenden Christenthums. Nach Daniel. 68. Das heilige Land. Kanaan. Kanaan, das heilige Land, auch Palästina geheißen, ist etwa 20 Meilen lang und 18 Meilen breit. Im Westen vom Mittelmeere, im Süden und Osten von den großen Wüsten Syriens und Arabiens, im Norden vom Libanon begrenzt, lag das Land wie eine Fnsel da und hielt das Volk Israel abgeschlosien von der unheilvollen Götzendienerei.

7. Preußischer Kinderfreund - S. 224

1876 - Königsberg : Bon
224 Die Steppen am Orinoko nennt man Ljanos. Es sind mdilen- weite bäum- und hügellose Grasebenen, die im Sommer verdorren. Dann klafft der gedörrte Boden in Spalten auseinander, und Staubwolken steigen in die sengende Luft. In den wenigen Lachen lauern die Zitteraale mit ihrem elektrischen Leibe. Die Regenzeit aber macht Alles grün, und die üp- pigste Grasdecke überzieht dann den Boden. Treten die Ströme über ihre Ufer, so ist die Steppe nichts als ein weites Meer, auf dem einzelne Hügel hervorragen: auf denselben finden Pferde, Maulthiere und Rinder, welche frei die Steppen durchstreifen, eine Zufluchtstütte. Die Pampa's am La Plata sind noch von wilden Büffelheerden bewohnt. In Nordamerika erhebt sich zuerst das Hochland von Mexiko (Mechiko) und setzt sich unter dem Namen des Felsengebirges fort, dem nördlichen Eismeere zu. Getrennt von demselben ziehen sich in gleicher Richtung die nordamerikanischen Seealpen, welche nach Süden in die goldreiche Halbinsel von Calisornien sich eindrängen. Zwischen dem völlig verein-, zelten Gebirge der Apalachen am atlantischen Ocean, welche reich sind an Eisen, Kohlen und Gold, und dem Felsengebirge hat der Mississippi (der Vater der Gewäffer) sein riesiges Bette. An seinen Usern stehen noch Ur- wälder, auch breiten sich daneben Savannen aus. Er eilt in den Golf von Mexiko. An seinen Ufern liegen die ungeheuren Gebiete der Verein- nigten Staaten von Nordamerika. Aus fünf großen See'n, die treppenartig übereinander liegen, entsteht der Sohn dieser See'n, der Lorenz-Strom. Er bildet beständig Strom- schnellen und Wasserfälle, unter denen der Niagara-Fall der berühmteste ist; 4000 Fuß breit stürzt der Strom 160 Fuß in die Tiefe und geht end- lich in's atlantische Meer. Ein Kranz von zum Theil bedeutenden See'n umlagert die große Hudsons-Bay. Im Osten derselben liegt Labrador, im Süden Canada (Kännädä), im Westen breitet sich das britische Nordamerika aus. — Unter den Inseln im Norden ist Grönland die bedeutendste. Nach Mauer. 76. Grönland. Grönland ist ein ödes, rauhes und unfruchtbares Land, hart an der Küste erheben sich hohe Felsen mit ewigem Eise bedeckt. Im Juli beginnt der heiße Sommer und dauert kaum zwei Monate, der harte Winter aber 10 Monate. An geschützten Stellen gedeihen einzelne verkrüppelte Birken und Erlen; es hat dem Grönländer der gütige Schöpfer aber kräftige Moose gegeben, die er ifft, darunter vor allen das Löffelkraut, das er als Suppe, als Gemüse und als Salat braucht und ihm zugleich als Heilmittel gegen dort herrschende Krankheiten dient, das er auch für den Winter unter dem Schnee verwahrt. Er ifft fast nur Fleisch und zwar Seehundsfleisch, we- niger Fische, er trinkt Wasser und als Leckerei Thran. Die Grönländer, Eskimos genannt, sind klein, haben straffe, lange Haare, schwarze Augen, große Köpfe und gelbe Haut. Männer und Weiber kleiden sich in Seehuudsfelle: aus Häuten der Eidergans tragen sie Hemden. Im Winter leben sie in Häusern von Stein, durch eine niedere Thür kriecht man hinein: es ist 12 Fuß lang, doch nicht ganz so breit und hat selten Fenster. Es besteht nur aus einem Raum mit einer Bank; diese ist zu- gleich Tisch und Bett. Unaufhörlich dampft die Thranlampe. Von der Unsauberkeit muss man schweigen, wo Erwachsene, Kinder, Hunde und Vieh

8. Preußischer Kinderfreund - S. 213

1859 - Königsberg : Bon
213 Während das unwirthbare Nordasien (Nordfibirien) nur spärlich Gras und Gestrüppe hervorbringt, erzeugt Süd asi en nicht blos alle Produkte Europa's, die meistentheils daher stammen, sondern auch die Cocos- und Sagopalme, den Brotbaum, den Zimmet-, Muskat-, und Gewürznelkenbaum, Pfeffer, Reis, Kaffee, Thee, Baumwolle, die besten Arzenei- und Farbestoffe, z. B. den Indigo. — Außer den gewöhnlichen Mineralien, woran Asien so reich ist, liefert Indien auch den Diamant, und das Uralge- birge viel Gold, Platina, Silber und den Magnetstein. — In den fruchtbaren Ebenen Ostindiens weiden die riesigen Elephanten; in den hohen Schilfdickichten der Flüsse lauern Tiger und Löwen auf ihre Beute; in den großen Strömen hauset das ungeheure Krokodil; in den großen Wäldern halten sich Schlangen auf, die theils durch ihr Gift, theils durch ihre riesige Stärke Thieren und Menschen gefährlich werden, z. B. die giftige Bril- lenschlange und die — nicht giftige — 40—50 Fuß lange und mannesdicke Riesenschlange, die selbst Tiger überwindet und ganze Hirsche verschlingt. Affen und die mit herrlichem Gefieder geschmückten Vögel, unter denen der Pfau und der Paradiesvogel die schönsten find, haben ihre Wohnungen in den Gipfeln der Bäume und erfüllen die Luft mit dem seltsamsten Geschrei. In den Wüsten ist Alles öde; nur der Strauß und einzelne Tiger und Löwen durch- streifen dieselben; auf Handelsstraßen der Wüste erblickt man von Zeit zu Zeit Karavanenzüge mit Kameelen, den unentbehrlichen Lastthieren dieser Einöden. Die Steppen werden nur in der Zeit des Frühlings während des Pflanzen- wuchses von Thieren belebt. Da sieht man aus den Hochflächen wilde Esel, schnellfüßige Gazellen und die starken Büffel. In den wilden Hochgebirgen lebt das Mo sch us t hi er, was nirgend sonst gefunden wird auf Erden. In Asien blüheten einst die berühmtesten Reiche und Staaten. Aber die Pracht und Herrlichkeit alter Zeit ist längst verfallen, und nur Trümmer find davon noch vorhanden. 08. Das heilige Land. Kanaan. Kanaan, das heilige Land, auch Palästina geheißen, ist ungefähr 2v Mei- len lang und bis 18 Meilen breit. Im Westen vom Mittelmeere bespült, im Süden und Osten von den großen Wüsten Syriens und Arabiens umschlossen, im Norden vom Libanon begrenzt, lag das Land wie eine Insel da und hielt das Volk Israel abgeschlossen von der unheilvollen Götzendienern. Das Land ist von vielen Gebirgen durchzogen. Im Norden erhebt sich der Libanon, (der weiße Berg); sein Gipfel, 10,000 Fuß, ist mit der Schneedecke eines ewigen Winters umgeben. Die heilige Schrift preiset die herrlichen Le- dern des Libanon, von welchen setzt nur noch wenige Hundert vorhanden find. Gegen Osten fällt das Gebirge nach Syrien in ein weites fruchtbares Thal ab. Jenseit des Tbales erhebt sich steil der Antilibanon; die höchste Spitze dessel- den ist der Hermon. — Am südlichen Abhange des Libanon liegt 1. Galiläa. Es ist ein wasser- und waldreiches, mit Hügelwellen durchzo- genes Hochland, welches sich nach dem Mittelmeere hin allmählig in Niederun- gen absenkt, aber gegen den See Genezareth schroff abfällt. Das Land war früher überaus fruchtbar. Nuss-, Palmen-, Feigen-, und Olivenbäume wuchsen in höchster Vollkommenheit. Trauben und Feigen hatte man zehn Monate des Jahres hindurch^ andere Früchte das ganze Jahr. Zur Zeit Christi gab es in Galiläa 204 Städte und Flecken. Die berühmte Handelsstraße, auf welcher zahlreiche Waarenzüge aus dem Innern Asiens nach den phönizischen Seehäfen gingen, der sogenannte „Weg des Meeres" (Matth. 4, 15), ging mitten durch Galiläa. Vom Libanon abwärts zieht durch das ganze galiläische Oberland das Gebirge Napbtali, das als nördliche Wand der Ebene Jesree! in den Bergen
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