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1. Die Naturkunde oder die Naturgeschichte und Naturlehre in Volksschulen ; geknüpft an den Lesestoff im Preußischen Kinderfreund ; mit einer Steindrucktafel - S. 141

1850 - Königsberg : Bon
141 Sträucher, oft ein 20' hohes Bäumchen in Gärten ist, das uns durch seine wohlriechenden Blüthen erfreut. Seit dem Anfange dieses Jahrhunderts finden sich die spanischen Fliegen spflaster- käser) in Menge auf demselben ein. 3. Der Snmpsporst (Ix. 4.) oder wilde Rosmarin wächst aus Torfwiesen, hat weiße Blumen, ist betäubend, wird aber gegen Keuchhusten, Bräune und Hautkrankheiten gebraucht. 4. Das Heidekraut, ein Halbstrauch in Nadelholzwäldern, oft in meilenweiten Strecken, trägt blaßrothe, glockenförmige Blumen, die ein gutes Bienenfutter abgeben. Das Kraut fressen die Schafe. 5. Der Baumwollenstrauch in Ost- und Westindien, am Mittelmeere rc. enthält in feinen Samenkapseln die bekannte Baumwolle. Eine Art in Ostindien hat gelbe Samenwolle, welche den echten ostindifchen Nankin liefert. 6. Der Theestrauch, dessen Blätter ein fast allgemein be- liebtes Getränk liefern, ist in heißen Ländern, namentlich in China und Japan zu Hause, und es werden jetzt jährlich über 400,000 Ctr. nach Europa gebracht. 7. Der Maniokstranch, in Südamerika wild, in Asien und Afrika angebaut, mannshoch, hat eine knollige Wurzel, von der ganze Völkerschaften leben, wie bei uns von den Kartoffeln. 8. Die Brechnuß, zu derselben Gattung gehörig, wächst an Flüssen in Westindien und Südamerika, angebaut in Ostindien und trägt in einer nußartigen Kapsel 3 Samen wie Bohnen, welche süßlich schmecken, aber Purgiren und heftiges Erbrechen erregen. 6. Ordnung. Sträucher mit nackten Samen. 1. Der Rosmarin, in Südeuropa und Asien wild, bei uns in Gärten und Töpfen, riecht stark, hat schmale Blätter und blaue oder weiße Blüthen, die arzneilich sind. Auf dem Lande werden bei Leichen, Hochzeiten rc. die Gäste mit Stengeln von Rosmarin beschenkt. 2. Der Lavendel, ebenfalls aus Südeuropa, wird bei uns in Gärten angepflanzt, hat einen vierkantigen Stengel, bläuliche Lippenblumen und liefert Arznei. §. 88. Dritte Klasse. Kräuter. Kräuter sind Pflanzen, die einen oder mehrere nicht hol- zige, sondern weiche und saftige Stengel mit geaderten Blättern treiben und meist nur ein oder mehrere Jahre dauern. Im ge- meinen Leben werden die Sträucher, Stauden und Kräuter nicht immer gehörig unterschieden. Man spricht von Kartoffelstauden,

2. Die Naturkunde oder die Naturgeschichte und Naturlehre in Volksschulen ; geknüpft an den Lesestoff im Preußischen Kinderfreund ; mit einer Steindrucktafel - S. 167

1850 - Königsberg : Bon
167 und Gotteshand genannt, und lippenförmige, gespornte Blumen. Die beiden Staubkölbchen sind auf dem Stempel angewachsen (Linne's 20. Klasse). Die Knollen der Triften - Orchis oder des Salep-Knabenkrautes liefern eine leicht verdauliche Speise. Aehnliche Blumen haben auch die Sumpfwurz, das Vogelnest, das Zweiblatt oder die Listere, der Frauen- schuh mit einer silzschuhförmigen Honiglippe rc. §• 102. Sechste Klasse. Gräser. Die Gräser haben eine faserige Wurzel und einen hohlen, meist knotigen Stengel mit Scheibenblättern. Die Blüthen sind größ- tentheils dreizählig, unscheinbar, oft spelzenartig mit einem ein- zigen Samen oder einer kümmerlichen Blume mit vielen ver- wachsenen Kapseln; sie stehen selten einzeln, häufig in Rispen oder Aehren. Der Samen ist nicht groß und enthält fast nichts als Mehl und einen sehr kleinen Keim. Dieser ist mit einem dünnen Schlauche bedeckt, welcher in einem Griffel mit meist 2 behaarten Narben endigt. Unten um das Korr? stehen 3 schlaffe Staubfäden mit langen, schwebenden Kölbchen, um diese 3 Paar häutige Blättchen (Nektarblättchen, Spelzen und Bälge). Die äußere, größere Spelze umfaßt die innere, kleinere und hat oft eine verlängerte Mittelrippe, Granne genannt. Die Gräser sind auf der ganzen Erde verbreitet und be- decken vorzüglich die feuchten Niederungen in der Nähe der Flüsse, sind also hier das, was die Wälder auf Bergen; auch gehören sie der Zahl der Gattungen yach zu den reichsten Pflanzenhaufen, und man glaubt, daß sie den 20. Theil aller Pflanzen ausmachen. Sie gehören zu den nützlichsten und nothwendigsten des ganzen Reiches, indem sie durch Stengel und Blätter das Vieh, durch die Körner besonders den Menschen ernähren. Ihre Bestand- theile sind größtentheis milde, arzneilich unkräftig und nicht giftig, mit Ausnahme des Lolches. Der Stengel enthält allgemein einen süßen Saft, aus dem man bei den dicken Zucker gewinnt. In den Wurzeln kommt nur Schleim, selten ein gewürzhaftes Harz oder ein purgirender Stoff vor. In Europa und Nord- amerika nähren sich die Menschen hauptsächlich von Roggen, Weizen und Dinkel; in Südamerika von Welschkorn, in Afrika von Negerkorn, in Asien von Reiß. Der Hafer ist allgemein Pferdefutter in den nördlichen Ländern. Hirse und Schwaden werden fast auf der ganzen Erde als Grütze gegessen. Man rechnet an 2000 Gattungen, die uns Mehl geben zu Brot und Kuchen, zu Speisen rc.

3. Die Naturkunde oder die Naturgeschichte und Naturlehre in Volksschulen ; geknüpft an den Lesestoff im Preußischen Kinderfreund ; mit einer Steindrucktafel - S. 269

1850 - Königsberg : Bon
269 bedeutende Anzahl Farbentheilchen finden. Aehnlich ist dietheil- barkeit bei Dinte, Indigo und andern Farben. Stahl und Dia- mant, bekanntlich die härtesten aller Körper, haben, meisterhaft polirt, solche Oberflächen, an denen wir weder mittelst des Ge- sichtes, noch durch unser Getast die geringste Unebenheit bemerken. Und doch ist diese Politur durch kleine Körnlein hervorgebracht, -von denen jedes einen seiner Größe entsprechenden Ritz in den Stahl oder Diamanten machte. Hier entzieht sich die Teil- barkeit all unsern Sinnen. Ein einziger Tropfen Flüssigkeit aus dem Darm eines Frosches genommen, zeigt unter dem Mikro- skop unzählige Thierlein (Infusorien), die mit Werkzeugen der Ernährung und Bewegung versehen sind (vergl. tz I.). Das Blut ferner ist nicht, wie cs den Anschein hat, eine gleichförmige Flüssigkeit; es besteht vielmehr aus einer Menge kleiner Körper- chen (bet den Menschen und Säugethieren kugelig, bei den Vögeln und Fischen länglich), die in einer Flüssigkeit (Serum) umher- schwimmen. Ungeachtet nun die Blutkügelchen des Menschen einen Durchmesser von kaum dem 300sten Theile einer Linie haben, so können sie doch noch, wie die Chemie uns zeigt, in Theile zerlegt werden. Zur Verfertigung der Goldtressen wird eine Stange Silber von 45 Mark mit einer Unze Gold über- zogen. Aus dieser Stange zieht man den feinsten Faden, der dennoch allenthalben mit Gold überzogen ist. Dieser Drath wird zwischen zwei polirten Stahlwalzen abgeplattet und dadurch um 7? verlängert. Die Länge eines solchen Fadens schätzt man auf 1,320,000 par. Fuß — 110 franz. Meilen (66 deutsche) — 190,080,000'". Nimmt man auf jeder Linie nur 12 erkennbare Theile an, so entstehen 2,280,960,000 sichtbare Theile. Nun hat der platte Faden zwei Seiten, und jede ist mit Gold bedeckt. Ferner ist die innere Seite, die das Silber berührt, von der äußern Seite verschieden und muß daher auch in Betracht ge- zogen werden. Multiplizirt man daher die angegebene Zahl der sichtbaren Theile der einen äußern Seite mit 4, so ergiebt sich, daß eine Unze Gold wenigstens in 9,123,840,000 Theile, die noch mit dem bloßen Auge sichtbar sind, getheilt werden könne. — Das Brustbild Luthers und seiner Gattin, nach Lukas Kranach, von der Größe eines mäßigen Oktavblattes, bestand aus den vier Evangelien. Die Buchstaben waren so fein, daß man ihre herauf- und heruntergehenden Züge für feine, in einanderlaufende Pinselstriche in einem Tuschgemälde halten konnte. — Fcauen- hofer hat auf Glas und Metall so überaus feine und so unglaub- lich nahe aneinanderliegende parallele Linien eingeschnitten, daß die Theilung eines Zolles in 10,000 ganz genau und in 32,000 Theile fast genau war. Ein Pfund Baumwolle kann zu einem Faden von 40 deutschen Meilen gesponnen werden. — Der Faden, an dem sich eine Spinne herabläßt, soll aus 6770 (oder gar aus 60,000) andern dünnen Fäden bestehen. — Durch ein Mikroskop

4. Die Naturkunde oder die Naturgeschichte und Naturlehre in Volksschulen ; geknüpft an den Lesestoff im Preußischen Kinderfreund ; mit einer Steindrucktafel - S. 299

1850 - Königsberg : Bon
299 mehr von seiner Kraft verlieren, als er auf die Aenderung des Zustandes des andern Körpers verwandt hat, oder als der andere ihm Widerstand leistet; daher sind Kraft und Widerstand, oder Wirkung und Gegenwirkung immer einander gleich. tz. 19. Einwirkung mehrerer Araste aus die Dcwegung. (Kdrfr. I. Anh. V. s. I. 0.) Wirft man im Stillstehen einen Stein nach einem Ziele, so ist die Bewegung des Steines eine einfache, und er kann das Ziel treffen, wenn er genau nach demselben gerichtet war (abgesehen von der anziehenden Kraft der Erde). Wenn man aber im schnellen Vorbeilaufen den Stein seitwärts nach dem Ziele hinwirft, so trifft er das Ziel nicht, sondern fliegt unter- halb desselben vorbei; denn hier war seine Bewegung eine zu- sammengesetzte; die eine war die ihm von der seitwärts wer- fenden Hand, die andere von dem vorwärts laufenden Körper mitgetheilte. Wird ein Schiff an beiden Ufern gezogen, so folgt es weder der Richtung des einen, noch der des andern Seiles, sondern schwimmt — vorausgesetzt, daß die ziehenden Kräfte auf beiden Ufern ziemlich gleich sind — mitten auf dem Strome da- hin. Die Richtungen der Seile bilden hier einen Winkel, deffen Schenkel man als die anliegenden Seiten eines Parallelogramms*) betrachten kann. Man nennt dieses Parallelogramm das Paral- lelogramm der Kräfte. Das Schiff bewegt sich auf der Diagonale dieses Parallelogramms (der Lehrer versinnliche diese Erklärungen durch Zeichnung). Die beiden Kräfte, deren Rich- tungen einen Winkel einschließen, heißen äußere, zusammen- wirkende oder Seitenkräfte. Von der Bewegung des Kör- pers durch die Diagonale sagt man, daß sie durch eine zusam- mengesetzte, mittlere oder Diagonalkraft hervorgebracht werde. Je kleiner der Winkel ist, den die Richtungen der Sei- tenkräfte bilden, desto größer ist die Diagonalkrafc. — Ein Schiff, das mit halbem Winde segelt, folgt der Mittelkraft des Windes und des Ruders. — Wenn man auf einem Kahne quer über einen Fluß setzen will, so wird der Kahn von zwei Seitenkräften, von dem Strome des Waffers und vom Ruder, getrieben und folgt der Diagonalkraft. — Das Kind drückt den Kirschkern zwischen der Spitze des Daumes und der des Zeigefingers und schnellt ihn gerade vorwärts. Der Druck des Daumens und des Zeigefingers sind die Seitenkräfte. — Der Fisch fängt, wenn er gerade vorwärts schwimmen will, seine Bewegung mit zwei ent- gegengesetzten Schlägen des Schwanzes an. Er schlägt das *) Vergl. meine Raumlehre Thl. I. S. 136.

5. Die Naturkunde oder die Naturgeschichte und Naturlehre in Volksschulen ; geknüpft an den Lesestoff im Preußischen Kinderfreund ; mit einer Steindrucktafel - S. 25

1850 - Königsberg : Bon
25 aus dem Rattenloche zu entkommen und sich die nöthige Speise zu suchen. Da kommen dann die alten Ratten und erfreuen das vermeintliche Ungeheuer mit Nahrung. — Die Wander- ratte, weniger bekannt, aber größer als die vorige, braun, am Bauche weiß, ist aus dem Morgenlande in Europa eingewandert. — Die Wasserratte hat einen kurzen Schwanz, ist sonst der Hausratte ähnlich, schwimmt gut, lebt in Uferlöchern und ist den Fischteichen schädlich. Ost findet sie sich aber auch entfernt von Gewässern und thut dann den Gartengewächsen großen Schaden. 12. Die Hausmaus fkdrfr. 1. Nr. 10. und 47. Hdb. I. tz. 4. D. a.) — Die Feldmaus wird auch 3" lang, ist roth- braul/, unten gelbweiß und hat einen kurzen Schwanz. Sie lebt in ganz Europa und vermehrt sich zuweilen in manchen Ge- genden so, daß sie ganze Getreidefelder «besonders die Wintersaat) verwüstet. Füchse, Wiesel, Marder, Krähen, Raben, Eulen rc. stellen ihr eifrig nach. — Die Sparmans oder die ökonomische Wühlmaus in Sibirien, die kleinste ihrer Gattung, trägt Vor- räthe für den Winter ein und unternimmt in zahlreichen Zügen große Wanderungen. — Die Haselmaus, welche von Baum- früchten und Nüssen lebt, hält sich in Wäldern auf, wo sie auf niederen Zweigen ein Nest von Gras baut und ihren Winter- schlaf in Baumlöchern hält. §■ J3. 6. Ordnung. Fahniückige Thiere. (Kdrfr. l. S. 204.) Die zahnlückigen oder Zahnarmen Thiere haben ein ver- schiedenes Gebiß. Die Backenzähne sind walzig, vier- und drei- eckig; die Vorderzähne fehlen, oder sind Nagezähne, oder über- zählig. Alle haben Nägel, und manche eine schnabelförmige Schnauze. Der Schwanz ist dick und kräftig. Ihre Bedeckung besteht aus borstenartigen Haaren, sogar aus großen Hornscbup- pen und Knochentafeln; wenige haben ein wollichtes Haar. Mei- stens sind sie nur klein oder von mäßiger Größe. Sie leben in den heißen Gegenden der Erde von Pflanzen, Insekten und kleineren Thieren der höheren Klassen. Die Meisten scharren sich Höhlen; nur wenige klettern auf Bäume. 1. Das dreizehige Faulthier, von seinem Geschrei auch Ai genannt, hat seinen Namen von der langsamen Bewegung; denn es kommt in einem Tage kaum 30 Schritte weit fort. Es ist kleiner als ein Fuchs, lebt in Südamerika und bleibt auf einem Baume so lange, bis alle Früchte und Blätter abgefressen sind. Der langhaarige, graue Pelz wird benutzt. 2. Das Gnrtelthier, Panzerthier oder Armadill in Süd- amerika ist am Kopfe und Leibe mit knöchernen Schalen bedeckt.

6. Die Naturkunde oder die Naturgeschichte und Naturlehre in Volksschulen ; geknüpft an den Lesestoff im Preußischen Kinderfreund ; mit einer Steindrucktafel - S. 50

1850 - Königsberg : Bon
50 §. 28. 4. Ordnung. Tauben- und hühnerartige Vogel. (Kdrfr.i. S.295) Die tauben- und bühnerartigen Döget haben einen kur- zen, am Oberkiefer gewölbten Schnabel, kurze Füße und nähren sich meist von Pflanzensamen, weniger von Insekten. A. Die eigentlichen Hühner haben einen Schnabel, der kurz, stark, am gewölbten Oberkiefer etwas gekrümmt und an der Spitze und den Seiten übergebozen ist. Die Füße sind kurze, starke Sitzfüße und bei den meisten Arten mit einer aufwärtsste- henden Daumenzehe begabt. Die kurzen, wenig zum Fluge ge- eigneten Flügel legen sich neben und unter dem Schwänze zu- sammen. 1. Das Haushuhn (Hdb. ll. S. 07.), ursprünglich in Ost- indien zu Hause, hat sich fast über die ganze Erde verbreitet. Weil das Huhn aus einem warmen Klima stammt, ist ihm eine große Winterkälte immer empfindlich; besonders scheut es den Schnee und kann ihn an seinen Füßen nicht vertragen. Der Hahn zeichnet sich durch feine Wachsamkeit und sein Krähen aus. Mit seinem Gegner kämpft er so lange, bis einer von beiden den Kampfplatz verläßt. Daber hält man in China und Eng- land Hahnenkämpfe als Volksvergnügungen und geht dabei große Wetten ein. Seiner Fruchtbarkeit wegen ist das Huhn das nütz- lichste unter dem zahmen Geflügel. Wenn es 10 bis 12 Monate alt ist, fängt es an zu legen Läßt man ihm die Eier, so legt es nur etwa 15 und brütet dann; nimmt man sie ihm aber weg, so fährt es fort zu legen, und man erhält zuweilen in ei- nem Jahre gegen 100 Eier. Wärme und gutes Futter befördern die Fruchtbarkeit ungemein. Außer Gerste und Hafer dienen hierzu vorzüglich Buchweizen, gehackte Nesseln, Hanf- und Heu- samen, in lauem Wasser eingeweicht. Der gegen Kälte und Raubthiere wohl verwahrte Stall muß öfters gereinigt, mit Sand bestreut und mit Thymian und Lavendel geräuchert werden; auch darf frisches Wasser nicht fehlen. Auf 15 bis >8 Hühner rech- net man einen Hahn; doch darf man diesen nicht über 3, jene nicht über 5 Jahre alt werden lassen. Die Stangen, auf denen sie sitzen sollen, müssen des Anklammerns wegen kantig sein, und in die Nester legt man lieber Heu als Stroh. Die Eier sind ein fast unentbehrliches Nahrungsmittel geworden; auch das Fleisch, besonders von jungen Hühnern, ist eine leckere Speise; von alten ist es zähe. Um der leichteren Mästung willen wer- den die zum Schlachten bestimmten Hühner und Hähne, wenn sie einige Monate alt sind, geschnitten; diese heißen Kapaunen, jene Poularden. Die langen Schwanz- und Halsfedern der Hähne und Kapaunen werden zu Federbüschen rc. gebraucht. Der Hühnermist ist ein gutes Düngungsmittel.

7. Die Naturkunde oder die Naturgeschichte und Naturlehre in Volksschulen ; geknüpft an den Lesestoff im Preußischen Kinderfreund ; mit einer Steindrucktafel - S. 260

1850 - Königsberg : Bon
260 nach welchen, und zu den Ursachen, durch welche alle Veränderungen in der Körperwelt erfolgen. An merk. Die vorstehende Einleitung wird am besten erst bei einer Wiederholung des ganzen Kursus dinchgenommen. I. Die allgemeinen Eigenschaften der Körper. §. i. Die Ausdehnung. (Kdrfr.i. Anh.3. A. I. 1.) Die Ausdehnung ist diejenige Eigenschaft eines Körpers, daß er einen Raum einnimmt oder Ausdeh- nung in die Länge, Breite und Dicke hat. Die Vorstel- lung von dem bloßen Raume des Körpers, also die Materie ganz hinweggenommen, giebt den mathematischen Körper.*) Die Summe der Materie eines Körpers heißt Masse- Diese kann nicht bis ins Unendliche fortgehen. Wo die Masse aufhört, da ist auch die Grenze des Körpers. Durch die Begrenzung wird seine Gestalt und durch den Raum, welchen er einnimmt, seine Größe bestimmt. Durch die Gestalt unterscheiden sich selbst solche Körper, die sonst der Größe, der innern Beschaffen- heit und dem Gewichte nach gleich sind, z. B. ein Metallwürfel von einer gleich schweren Metallkugel. Die Gestalt der Körper ist unendlich mannichfaltig, und man glaubt, daß es in der ganzen Natur nicht zwei Körper von völlig gleicher Gestalt gebe. Freilich können wir nicht immer mit bloßen Augen die Unterschiede wahrnehmen. Die Kleinheit der Körper macht oft, daß weder unser Auge, noch unser Gefühl eine Gestalt an ihnen wahrnimmt; allein sie müssen dennoch eine Gestalt haben, weil sie einen Raum einnehmen. Leuwenhök that Pfeffer in Wasser und entdeckte darin nach einiger Zeit durch ein Vergrößerungsglas Thierchen, die tausendmillionenmal kleiner waren als ein Sandkorn, und jedes Theilchen eines sol- chen Thierchens hat seine Gestalt zu seiner Bestimmung. So hat auch jedes Sonnen- und Blumenstäubchen seine eigene Ge- stalt. Nicht minder verschieden als die Gestalt ist die Größe der Körper. Welcher Unterschied ist zwischen einem Aufgußtierchen und einem Wallsische! Wie klein erscheint wieder der Wallsisch, wenn wir ihn mit dem Erdbälle vergleichen! Was ist aber die Erde gegen die mehr als eine Million mal so große Sonne! Selbst der kühnste Gedanke vermag nicht, ihre Größe zu fassen. Vergl. Pechners Raumlehre Theil I. §. 1.

8. Die Naturkunde oder die Naturgeschichte und Naturlehre in Volksschulen ; geknüpft an den Lesestoff im Preußischen Kinderfreund ; mit einer Steindrucktafel - S. 289

1850 - Königsberg : Bon
289 Gravitation gemacht hat, sind unbedeutend und halten bei ruhiger Ueberlegung nicht Stand. Ii. Ruhe und Bewegung der Körper im Allgemeinen. (Kdrft.i. Anh.v. 8.1. 6. 7. 9. und Ii.) §• 13. Ruhe und Deweguug überhaupt. (Kdrfr.i. Anh.v. 8-1. 6. und 7.) Das Buch liegt auf dem Tische; dies ist sein (relativer) Ort oder seine Lage. Bleibt das Buch in dieser Lage, so ruht es. Ruhe ist also das Verbleiben eines Körpers in seiner Lage. Der Ofen, die Tische, das Katheder ruhen, weil sie in ihrer Lage verharren. Die Schiffe segeln auf dem Wasser; Lastwagen fahren auf den Straßen dahin; Vögel fliegen von Baum zu Baum: alle diese Dinge verlassen ihren Ort oder bewegen sich. Bewegung ist also Veränderung des Ortes. Die Tische und Bänke, das Tafelgestell, der Ofen rc. schei- nen zu ruhen, weil sie ihre Lage gegen einander und in Be- ziehung auf die Stube nicht ändern; bedenken wir aber, daß sämmtliche Gegenstände mit dem Schulhause zugleich auf der Erde stehen, und daß sich diese mit unbegreiflicher Geschwindig- keit um sich selbst und um die Sonne bewegt, unser Schulzim- mer also jährlich einen Weg von 121,000,000 Meilen und noch täglich einen Umschwung von 3400 Meilen macht: so erkennen wir, daß ihre Ruhe nur eine scheinbare ist. Im Gegentheil kommt es uns zuweilen vor, als ob gewisse Gegenstände sich bewegten, und andere sich in Ruhe befänden, während gerade das Umgekehrte der Fall ist. Die Gegenstände am Ufer scheinen sich der Richtung des Schiffes, dessen Be- wegung der auf demselben Stehende gar nicht bemerkt, entgegen zubewegen; ein Gleiches findet statt, wenn man schnell vor einer Reihe von Bäumen vorüberfährt; die Sonne scheint sich zu be- wegen, und die Erde still zu stehen; wer auf einer Brücke steht und über das Geländer in den schnell strömenden Fluß hinab- sieht, dem kommt es vor, als wenn die Brücke sich bewegte, das Wasser aber still stillstände ic. Eine Kugel, die an der Erde liegt, zeigt nimmer das Be- streben, die einmal angenommene Lage zu verlassen; sobald man sie aber anstößt, wird sie genöthigt, ihre bisherige Ruhe aufzu- geben: sie rollt auf dem Fußboden dahin. Hieraus folgt, daß ein Körper, der einmal in Ruhe ist, so lange in Ruhe bleibt, bis Pcchner, Handb. z. Thl. / 19

9. Die Naturkunde oder die Naturgeschichte und Naturlehre in Volksschulen ; geknüpft an den Lesestoff im Preußischen Kinderfreund ; mit einer Steindrucktafel - S. 314

1850 - Königsberg : Bon
314 §. 28. Die schiefe Ebene, der Keil und die Schraube. Fuhrleute, Schiffer oder auch andere Leute legen, wenn sie z. B. Fässer, Steine rc. auf ihre Fahrzeuge, oder von denselben herunter bringen wollen, ein Brett oder ein Paar Bäume, die wie eine Leiter s Schrotleiter) verbunden sind, in schräger Rich- tung an, um Kraft zu sparen. Wie sie ihren Zweck erreichen, soll folgende Untersuchung lehren: Legt man eine Schiefertafel auf den Tisch, stellt auf diese ein Dintenfaß und hebt dann die Tafel an einer schmalen Seite in die Höhe, so bildet die Tafel einen Winkel mit dem Tische, welchen man den Neigungs- winkel nennt. Je größer dieser ist, oder je mehr ich die Tafel aufhebe, desto schneller gleitet das Dintenfaß von der Tafel herab, ja wenn zuletzt die Tafel vollkommen senkrecht steht, bei- nahe mit einer Geschwindigkeit wie beim freien Falle. Jede gegen den Horizont geneigte, oder, was dasselbe ist, jede mit der Richtung der Schwere einen Winkel bil- dende Ebene heißt eine schiefe Ebene sfig. 16 ). Den senkrechten Durchschnitt einer schiefen Ebene stellt ein Dreieck Abc vor, dessen wagrechte Kathete*) die Grundlinie oder Basis Ab, die senkrechte die Höhe Cb, die Hypothenuse die Länge Ac, so wie der an der Grundlinie liegende spitze Winkel x der Neigungswinkel der schiefen Ebene heißt. Wenn alle Reibung weggedacht wird, so muß ein auf eine schiefe Ebene ge- legter Körper herabfallen, da der Schwerpunkt c nicht unterstützt ist, zugleich aber auch auf die schiefe Ebene drücken. Die Kraft ca, mit welcher der Körper frei fallen würde, theilt sich hier gleichsam in zwei Seitenkräfte, von denen die eine cd den Kör- per an die schiefe Ebene andrückt, die andere aber cd ihn auf derselben herabtreibt. Soll er also genöthigt werden, auf irgend einem Orre der schiefen Ebene ruhig zu verharren, so muß ihm eine Kraft entgegen gestellt werden, die sich zu seinem absoluten Gewichte verhält, wie die Höhe Cb jene Ebene zur Länge Ac derselben (wie dies aus der Ähnlichkeit der Dreiecke cda und Abc hervorgeht), oder der sovielte Theil von seinem Gewichte, als so oft die Höhe in der Länge der schiefen Ebene enthalten ist. — Legt man z. B. auf einen Wagen von 3' Höhe eine Schrotleiter von 12' Länge, so kann eine Last von 12, 24, 36 Etr- mit 3, 6, 9 ins Gleichgewicht gesetzt werden. Eine Last die nur vier gleich starke Männer zu heben im Stande sind, kann mittelst dieser schiefen Ebene schon einer von ihnen zu der verlangten Höhe bringen. Der Keil wird zum Spalten der Körper, zum Aneinander- *) Bergt, meine Raumlehre Th. I. S. 134.

10. Die Naturkunde oder die Naturgeschichte und Naturlehre in Volksschulen ; geknüpft an den Lesestoff im Preußischen Kinderfreund ; mit einer Steindrucktafel - S. 315

1850 - Königsberg : Bon
315 drücken, Festhalten, Auspressen der Flüssigkeiten, auch zum He- den von Lasten rc. gebraucht. Messer, Beile, Aerte, Scheren, Schwerter, Pflüge, Nägel, Zahne rc. sind Keile. Man kann den Keil als ein Prisma ansehen, das aus zwei geneigten Ebenen besteht, deren Grundflächen in einander fallen. Je schmaler der Rücken ist, desto leichter dringt der Keil ein; aber je leichter er sich eintreiben laßt, desto schmaler ist der Spalt. Indem ec nämlich um seine ganze Seite eingepreßt wird, treten die Kör- pertheile erst um die Breite seines Rückens auseinander. Die Schraube ist eine schmale schiefe Ebene, um einen Cy- linder in die Höhe gewunden, der sich in der ähnlichen cylindri- schen Höhlung eines andern Körpers bewegt. Legt man das rechtwinklige Dreieck abc (Fig. 17.), dessen Grundlinie bc genau dem Umfange des Cylinders gleich ist, so um denselben, daß bc den Umfang des Kreises deckt (Man schneide ein solches Dreieck aus Papier und lege es um eine Federbüchse); so zieht sich die Hypothenuse ba schief am Cylinder heraus, wie Bua, welche krumme Linie ein Schraubengang heißt. Schließt sich an die- sen Schraubengang ein zweiter, ihm ganz gleicher/ an diesen ein dritter rc., so entsteht dadurch eine Schraubenlinie, unter de- ren Neigung man den Winkel abe, so wie unter der Höhe ei- nes Schraubenganges die Ak — ab versteht. Werden auf der Schraubenlinie Hervorragungen angebracht, so erhält man die Sehraübenspindel; wird sie aber in einer cylindrischen Höh- lung vertieft, die Schraubenmutter. Berücksichtigt man die Reibung nicht, welche gerade bei der Schraube sehr groß ist, so verhält sich hier die Kraft zur Last, wie die Höbe eines Schrau- benganges zum Umfange der Spindel. Nun läßt man aber die Kraft gewöhnlich an einem Hebelsarme (Schraubenschlüssel, Preß- bengel) wirken, wodurch die nöthige Kraft noch so vielmal ver- kleinert wird, als der Hebelsarm den Halbmesser der Spindel an Länge übertrifft. Angewendet wird die Schraube bei Buch- drucker^, Buchbinder-, Wein-, Del-, Münzpressen rc. ferner zur Befestigung an Gewehren, Wagen, Thürschlössern, Uhren und andern Jstrumenten, beim Unterschwellen alter Häuser rc. Eine Schraube ohne Ende besteht aus einer Spindel mit einigen Schraubengängen, deren Hervorragungen, wenn sie ge- dreht wird, ein gezahntes Rad in Bewegung setzen. Sie wird gebraucht, sanfte Bewegungen hervorzubringen, auch andere In- strumente genau zu stellen.
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