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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Mitteleuropa - S. 26

1913 - Nürnberg : Koch
26 Das Deutsche Reich. lehren, mit Niederholz oder mageren Zöhrenwäldern bestanden, in denen ein oft unübersehbarer Belag von Heidekraut schon seit alters zur Lienenzucht lockte. Oer Sandstein bildet ein beliebtes Laumaterial, er löst den Sack- steinbau der an Ziegellehm reichen Hochebene ab- all die herrlichen Dome des oberen Rheintales sind aus Sandstein, ebenso die fränkischen Bauernhäuser zum größten Teile. Weiter folgern wir 2. aus der Entstehung der heutigen Dberflächenform: a) Die mit Schwemmland und Löß bedeckte (Oberrheinische) Tiefebene muß ebenso wie das Donautal von Regensburg abwärts sehr fruchtbar sein. b) Die höchsten Erhebungen (Gebirge) des Gebietes müssen links und rechts von der Tiefebene liegen- sie müssen Urgesteine aufweisen- ihre steilen Ränder liegen gegen die Tiefebene zu - sie müssen diesseits wie jenseits des Rheines ungefähr gleich hoch und sich auch sonst ziemlich ähnlich sein. c) Die Stufenlandschaften werden zum Teil wellige Gestalt aufweisen,- die Schichtenreste werden rechts des Rheins nach Westen steil abfallen, nach Gsten dagegen sich allmählich abdachen, wie wir dies beim Iura bereits kennen lernten. Das jenseits der Mosel zum Vorschein kommende Iuragestein hat dagegen seinen Steilabfall nach Gsten, gegen Metz zu. Höchste Vogesen- gipfel Höchste Schwarz- waldgipfel 1500m,.. 1000rrv 50orrv, Om:. Moseltal ca. 150 rro. Haar dt Odenwaldsoo Rhe In- tal cajoom. Mittleres Neckartal 200 150m, Ag. \1. Franken- höhe 500m Regnitx, b Fürth,- Ndrnjbg. ca300nv. 1500m. Woorrh. ■500 m/. .Orrv Jura> s e n l e n 6) Zerner werden an den Einbruchsstellen vulkanische Ifta emporgequollen sein - auch heißesprudel und sonstige Inineralque dürfen wir darum erwarten (z. B. Baden-Baden). vor allem aber ergibt sich aus der Entstehung der Oberflächenform die selbst- verständliche Dreiteilung des Gebietes: 1. die Oberrheinische Tiefebene, 2. das rechtsrheinische Stufenland, 3. das linksrheinische Stufenland. Die nähere Abgrenzung vom 3. dagegen Stammeszugehörigkeit der Bewohner Höhenzüge. ergibt sich vor allem aus der und der Richtung einzelner

2. Mitteleuropa - S. 28

1913 - Nürnberg : Koch
28 Das Deutsche Reich. Aus alledem dürfen wir folgern: Das Südwe st deutsche Becken ist ein schönes, frucht- bares, reiches, zugleich aber auch vielge st altiges und abwechslungsreiches Gebiet. Ost- westliche Lrstreckung (von Zuraabhang zu Zuraabhang) = 3/4 Maß- Schweizer Jura $ig. \8. 1. Oberrheinische Tiefebene. Die trüben fluten des Rheins klären sich im Bodensee; er fließt dann westwärts und wendet sich in zahlreichen Krümmungen durch die dem Alpenrand vorgelagerte Hochfläche. )n Stromschnellen und Wasserfällen durchbricht er hierauf, wie wir sahen, den Iura; dann zwängt er sich zwischen Iura und Schwarzwald durch und tritt oberhalb der schweizerischen Stadt Basel in ein großes, rings von Gebirgen eingeschlossenes Becken, den Rheingraben oder häufiger die Oberrheinische Tiefebene genannt; doch ist durchaus nicht das ganze Gebiet Tiefebene, der südlich st e Teil liegt noch etwas höher als 200 m. Der Rhein und seine Nebenflüsse. Die Rheinstrecke vom Rheinknie bei Lasel bis Mainz beträgt etwa 3/5 unserer Maßeinheit. Bis Kehl bei Straßburg ist das Gefäll noch verhältnismäßig stark (Lasel 250 m, Kehl 150 m; die Entfernung zwischen beiden Grten beträgt 125 Km). Mainz, das etwa 175 km von Kehl entfernt liegt, hat eine höhe von 80 m: das Gefäll wird also von Keljl ab geringer. Im gleichen Maße, wie das Gefäll abnimmt, wächst die Breite des 5troms: bei Lasel beträgt sie etwa 200 m, bei Mannheim 300 m, bei Mainz 600 m; die große Eisenbahnbrücke bei Mainz ist schon über 1 km lang.

3. Mitteleuropa - S. 43

1913 - Nürnberg : Koch
pfälzisch-lothringisches Dreieck. 43 berg, die an Baudenkmälern reiche „Siebenhügelstadt" Bayerns (50 000 Einw.), liegt an der Vereinigung von Ludwigskanal und Regnitz nahe der Mündung letz- terer in einem wegen seines Gemüsebaues weit und breit bekannten Tal- kessel. Nach der Einmündung der Regnitz unterhalb Bamberg wird der Main schiffbar (Kettenschiffahrt). Lei S ch w e i n f u r t (22 000 Einw.), berühmt durch Zarbenfabriken („Schweinfurter Grün"), beginnt mit der Main tiefebene der Weinbau. Km großen Dreieck liegt Würzburg, wie Samberg einer der ältesten Bischofssitze Deutschlands. (Die Residenzen zu Bamberg und Würz- bürg, zwei der berühmtesten Bauten Deutschlands, sowie das Schloß zu Aschaffen- burg stammen aus der Glanzzeit der Zürstbischöfe.) In Würzburg (85 000 Einw.) befinden sich eine Universität und das Julius-Hospital, ein vom Zürstbischof Julius (Echter von Mespelbrunn) gegründetes und mit reichen Stiftungen ausgestattetes Universitätskrankenhaus, dem u. a. auch die besten Weinlagen der Gegend gehören- denn auf den Muschelkalkhöhen des heißen Würzburger Kessels wächst der treffliche Stein- und L e i st e n w e i n. Bei W e r t h e i m erreicht Laden das Maintal. Bei Aschaffenburg, in dessen Nähe Ludwig I. das Pompejanische Haus (Pompejanum) errichtete, tritt der Main in die Rheinebene ein,' die Stadt (30 000 Einw.) treibt u. a. Papierfabrikation und Handel. Krankenhöhe und Steigerwald (letzterer wenigstens großenteils) gehören zum bayrischen Regierungsbezirk Mittelfranken, der hauptteil der Zränkischen Platte dagegen zu Unterfranken (Kreishauptstadt Würzburg)- doch erreichen auch Württemberg und L a d e n die Taubergegend. Ein Teil des Mainvierecks bildet, wie erwähnt, die Grenze zwischen Baden und Bayern. 3m Mainland überwiegen die Katholiken. 5. Das pfälzisch-lothringische Dreieck. Grenzen. Line Linie von dem Beginn der Mitteldeutschen Gebirgsschwelle bei Bingen längs des Rheinischen Schiefergebirges bis zu der Ecke, wo Frankreich, Luxemburg und Deutsch- land zusammenstoßen, von da längs der Reichsgrenze etwa bis zum Donon und (dem Westrand der Hardt entlang) zurück zum Ausgangspunkt umschreibt ein Dreieck, dem ein großer Teil der bayrischen Rheinpfalz, das sog. Westrich, und Lothringen angehören. Entstehung, Gliederung. Wie östlich vom Schwarzwalde ist westlich von den Dogesen staffeiförmig das Land abgesunken; Buntsandstein, Muschelkalk und Reuper treten auch hier nacheinander zutage. Gegen die Mosel hin findet sich dagegen bereits wieder Iuragestein. Auf dem Muschelkalk liegen manchmal Letten, in denen sich durch Einsturz unterirdischer Hohlräume Weiher und Seen bildeten. Schon in viel früherer Zeit mußten dort große Binnenseen bestanden haben; ihr Wasser verdampfte und die Rück- stände, Steinsalz und Gips, werden noch heute aus den später darübergelagerten Bodenschichten herausgegraben. In noch viel früherer Zeit aber muß das Gebiet ein sumpfiges Küstenland gewesen sein, von Flußarmen durchzogen, in deren braunem Moorwasser die zahlreichen Reste vom Wind geknickter merkwürdiger pflanzen (riesiger Farne und Schachtelhalme, Schuppenbäume) ver- moderten. Aus diesen untergegangenen Wäldern entstanden die Kohlenlager an der S a a r , die zu den reichsten Deutschlands gehören. )n die Gegend zwischen Saar und Donnersberg etwa wurden ferner auf die Muschel- kalkunterlage die Schuttmassen des Rheinischen Schiefergebirges geschwemmt; so entstand eine langgestreckte, nach der Saar hin geneigte schüsselförmige Mulde. Wir unterscheiden also: 1. die eigentliche lothringische Seenplatte,

4. Mitteleuropa - S. 48

1913 - Nürnberg : Koch
H8 Das Deutsche Reich. 5. das Sauerland (= Süöerlanö), ebenfalls erzreich, schon den Übergang zu Deutschlands zweitgrößtem Kohlenlager (Ruhrgebiet) darstellt (s. u.). (vgl. die Ähnlichkeit der gegenüberliegenden Gebirgsteile: 1. und 3., 2. und 4.). In dem Winkel zwischen Sieg und Rhein liegt „als nordwestliche vor- mauer des Westerwalds?" ein kleines vulkanisches Gebirge besonders deutlich (Nach Lehmanns geogr. Charakterbildern. Leipziger Schulbilder-Verlag von F. E. Wachsmuth, Leipzig.) Das Nationaldenkinal auf dem Niederwald. treten 7 Regel aus Vulkangestein (3 im Vordergrunde, 4 mehr zurück) hervor. Es heißt deshalb das Siebengebirge (durchschnitt!. 400 m). Man nennt es auch „das Amen des Rheins", da der Strom hier durch ein male- risches Austrittstor die Gebirgsschwelle verläßt. Gegenüber dem niederschlagsärmeren Rheintal sind die Gebirgsgegenden reich an Niederschlägen.

5. Mitteleuropa - S. 49

1913 - Nürnberg : Koch
Rheinisches Schiefergebirge. ^9 Die Täler. So unwirtlich im allgemeinen die Höhen, so reich sind die meist schon ein beträchtliches unter 200 m Verabreichenden Täler, von denen die nordlicheren wenigstens saftige Viesen, viele aber blühende Obstgärten und Rebengehänge auf- weisen. Denn im Schutz der steil aufsteigenden Zelswände herrscht ein ganz besonders mildes Klima ähnlich wie im Rheingau (zwischen Mainz und Bingen), der sich (s. S. 30) der frühesten Blüte in ganz Deutschland erfreut. Auch durchwärmen die Sonnenstrahlen das kalkdurchsetzte Schiefergestein in hohem Grade und es stammen daher Deutschlands berühmteste und gesuchteste Weine aus dem Gebiet des Rheinischen Schiefergebirges. Die schweren Rhein- gauer sind besonders berühmt, die Naheweine besonders feurig, die Mosel- weine besonders lieblich im Geschmack. Asch Lehmanns geogr, Charakterbildern. Leipziger Schulbilder-Verlag von F. E. Wachsmuth, Leipzig.) Siebengebirge. Hauptweinorte sind a) im Rh ein g au und Rheintal: R a u e n t a 1, Johannisberg, Rüdesheim (schräg gegenüber von Bingen), Aß - mannshausen (gegenüber Schloß Rhein st ein); b) im vielgewundenen Moseltal (zwischen Trier und Cochem): Trier selbst, die schöne Bischofsstadt mit den großartigsten Ruinen der Römerzeit in Deutschland (50000 Einw.), Brauneberg, Bernkastel; c) Mittelpunkt des Naheweingebietes ist Ladkreuznach (Solbad und Saline wie Reichenhall, 20000 Einw.). Das Rheintal zwischen Mainz und Bonn (150 km), ebenso das Moseltal sind namentlich um Pfingsten das Ziel ungezählter Scharen von Ausflüglern und Reiselustigen (Dampfschiffverkehr auf beiden Klüssen). Denn die Gegenden ge- Dröber-Lory-Weyrauther, Erdkunde. Teil kl. q,

6. Mitteleuropa - S. 50

1913 - Nürnberg : Koch
50 Das Deutsche Reich. hören zu den schönsten Deutschlands,- namentlich das enge Rheintal ist in der ganzen Welt ob seiner Reize berühmt. Sein eigenartiger Zauber erklärt sich am besten aus seiner Entstehung, Wir hörten, daß die Oberrheinische Tiefebene einst ein 5 e e gewesen,- sein Abfluß strömte in einer Rinne auf der k? ö h e des Schiefergebirges und bildete an dessen Ende — ujo jetzt Bonn liegt — einen Wasserfall. Die Wucht des stürzenden Wassers aber sägte immer tiefer nach rückwärts in die Schieferplatte ein, der Kall rückte immer südlicher und endlich war die ganze Strecke des heutigen Rheintales durch- genagt- Felsenriffe im Kluß, z. B. beim „Vinger Loch" (.Mäuseturm"), vorstehende Kanten und Ecken, £ey oder Lay genannt (vgl. „Lorelei", 200 in hoher Selsen am rechten Ufer zwischen St. Goar und Vberwesel) erinnern an diese Entstehungs- weise. (Die „Loreleysage" ist übrigens kaum 100 Jahre alt.) Anmerkung: Mir folgern daraus, daß auch die heutigen Wasserfälle zu ähnlichen !)er- änderungen Anlaß geben werden; man hat z. B. versucht auszurechnen, wie lange der Rhein- fall (jetzt bei Schaphausen) brauchen wird um am Rande des Bodensees angelangt zu sein' doch wird der See bis dahin längst von den Ablagerungen des Rheins ausgefüllt sein. Die Zlußufer sind zum größten Teil dicht besiedelt, denn ist schon die Anbaufläche zum Teil gering, so ist der Wert eines a guten Weinlandes doch viel höher als der eines ha besten Ackerlandes. Die wichtigste Stadt an diesem schönsten Teil des Rheinlaufs heißt Koblenz (60 000 Einw.), gelegen am Zusammenfluß (lat. Confluentes) von Rhein und Mosel. Es ist — zusammen mit dem gegenüberliegenden Ehrenbreit st ein — eine starke Zestung, zugleich eine der schönsten Städte Deutschlands. (Vgl. die Lage mit der von Passau). An der M o s e l liegt Trier (s. o.), an der L a h n am Gstrande des Gebietes die altertümliche, schöne Universitätsstadt Marburg (20 000 E.); die am selben Zlusse liegende hessische Universitätsstadt Gießen lernen wir später bei Be- trachtung dieses Teiles von Hessen nochmals kennen. Die Täler sind auch die natürlichen Hauptverkehrslinien des Gebietes, obwohl ihre Enge und ihre Windungen oft Hindernisse bereiten (größter Tunnel Deutschlands bei Cochem an der Mosel). vie beim Schiefergebirge liegenden Bergwerksgebiete. Das Schiefergebirge selber ist reich an den allerwichtigsten Nutzmetallen, auch an dem unentbehrlichsten von allen, dem Eisen. Es findet sich solches näm- lich in der Eifel, im Gebiet der Lahn, Sieg und Ruhr. Kupfer liefert der Wester- wald und vor allem ist das Schiefergebirge Deutschlands reichstes B l e i l a g e r. Zink ist ebenfalls mancherorts vorhanden. (Auch diese Metalle sind einst als feuer- flüssige Massen dem Erdinneren entquollen). Der Holzreichtum der dortigen Waldberge ließ schon früh zahlreiche Schmieden und Eisenschmelzen entstehen,- aber zu ihrer vollen Bedeutung gelangten die Erz- schätze des Schiefergebirges ebenso wie die Eisenlager Lothringens (s. o.) doch erst, seit die Steinkohle immer größere Bedeutung bekam. Nun stoßen aber im Süden wie im Norden an das Schiefergebirge reiche Kohlenfelder.-

7. Mitteleuropa - S. 29

1913 - Nürnberg : Koch
Oberrheinische Tiefebene. 29 Oer Hl]ein und das Rheintal sind Westdeutschlands wichtigster Verkehrs- w e g. Die Schiffahrt auf dem Rhein leidet freilich bis Ket?I durch das starke Gefälle, wegen desselben hat man schon vor Jahrhunderten mit Benützung der Illstrecke zwischen Straßburg und Kehl einen Kanal gegraben, der jenseits der deutschen Grenze weiterführt bis zu einem schiffbaren Nebenfluß der Rhone, des wichtigsten französischen Zlusses im Nittelmeergebiet- der Kanal heißt deswegen Rhein-Rhone-Kanal; zu Deutschland gehört eine Strecke etwa von der Länge des Rheinlaufs zwischen Lasel und Kehl. Ein anderer Kanal führt mit Hilfe von Kanalbrücken und Tunnels über die westlichen höhen zur Marne, einem wichtigen Zlusse im mittleren Krankreich (Rhein-Narne-Kanal; die deutsche Strecke beträgt etwa 100 km). Sehr zustatten kam der Rheinschiffahrt die Abschneidung der zahlreichen Stromschlingen und Altwässer sowie die Ein- öämmung des Zlußbettes („Rheinregulierun g"); die Laufstrecke des Zlusses ist dadurch beinahe um V4 ihrer früheren Länge abgekürzt worden. Die Großschiffahrt auf dem Rhein beginnt bei Mannheim-Ludwigshafen; sie dient hauptsächlich dem Warenverkehr, der Personenverkehr auf dem Rhein wird erst lebhafter von da an, wo die Ufer sich durch hohe landschaftliche Schönheit auszeichnen, d. h. von Mainz ab. Lange Zeit bildete der größte Teil dieses oberdeutschen Rheinlaufstückes Deutschlands Grenze; jetzt ist der Rhein wenigstens insoferne wieder „Deutschlands Strom", als er nur bis Basel die Grenze gegen die Schweiz bildet und von da ab durch deutsches Reichsgebiet strömt; beim Beginn des Deltas verläßt er freilich unser Vaterland wieder. Für die südwestdeutschen Staaten Baden, Elsaß-Lothringen und Bayerns Rheinpfalz bildet er aber immer noch eine wichtige p 0 l i - tische Grenze. An Nebenflüssen nimmt der Rhein hier auf: rechts Kinzig und Neckar vom Schwarzwald, sodann den Itc a in; links die 311 vom Schweizer Iura, Lauter, Queich und Speyer vom Hardtgebirge. Die Ebene selbst. Die G e b i r g s - grenzen ergeben sich aus nebenstehender Zeichnung. Die Richtung dieses Schwemm- landbeckens ist leicht nordöstlich. Die gesamte Längenausdehnung von der südwest- lichen bis zur nordöstlichen Ecke beträgt etwas mehr als die Länge der Rheinstrecke in diesem Gebiet; die Breite Über- schreitet nicht 1/10 unserer Maßeinheit (40—50 km). Daß der südlichste Teil streng genommen nicht mehr Tief- ebene genannt werden kann, haben wir schon gehört. Die Größe des Gebietes beträgt etwas mehr als die Gebirgsgrenzender Oberrhein. Tiefebene. des Kreises Unterfranken. ^g. *9.

8. Mitteleuropa - S. 32

1913 - Nürnberg : Koch
32 Das Deutsche Reich. Zwischen Lasel und Germersheim bleiben die Grte den Rheinufern im allgemeinen f e r n e,- der wilde Strom war hier der Entstehung von Niederlassungen ebensowenig günstig wie die Alpenflüsse der Hochebene. Die meisten Grte entstanden an den Rändern der höhen- züge, namentlich dort, wo Gewässer in Vuertälern dieselben durchbrechen. K o l m a r, die Hauptstadt des Gberelsaß, liegt z. B. da, wo die 311 sich den vogesen nähert (50 000 Einw.). Auch hier hat sich ähnlich wie in Mülhausen eine starke Industrie entwickelt, für die man einen Zweigkanal baute/ zu den bei Mülhausen genannten Betrieben tritt hier noch u. a. die Verarbeitung landwirtschaftlicher Erzeugnisse (Teigwaren, Kartoffelstärke). Weitaus der wichtigste (Drt in der oberen Rhein- ebene ist Strasburg, entstanden an der Verengerung des Rheintales durch herantretende Höhenzüge (180 000 Einw.). Diese sehr starke § e st u n g ist vor allem bestimmt den Übergang über den Oberrhein zu schützen und einem Heinde das Vordringen durch die Schwarzwaldpässe nach Süddeutschland unmöglich zu machen - das war ja auch der Grund, warum sich Frankreich einst in den Besitz dieser guten alten deutschen Stadt setzte, die eines der schönsten und stolzesten Lauwerke älterer deutscher Zäunst, das berühmte Münster, besitzt. Seit der Wiedervereinigung mit Deutschland sind schöne neue Stadtviertel entstanden, Straßburg ist jetzt Sitz des Statthalters von Elsaß-Lothringen und besitzt die jüngste Universität des Reiches. Den Rheinübergang unmittelbar deckt K e h l. flm Einfluß der Lauter in die Tiefebene entstand schon sehr früh das Kloster Iveißenburg; daran schloß sich später die gleichnamige Stadt, bei der die Deutschen im Jahre 1870 ihren ersten großen Sieg erfochten. Auch in der bayrischen Rheinpfalz liegen eine Reihe wichtiger Grte am Zuße des Gebirges, so z. B. Landau an der Queich mit schönen neuen Stadtteilen (19 000 Einw.), Neustadt („a. h.") an der Speyer, Mittelpunkt des Wein- Handels (20 000 Einw.). Dürkheim, ein bekanntes Bad, ist neben § o r st, Ruppertsberg, Wochenheim, Deidesheim wohl der bekann- teste lveinort der Pfalz. In der Pfalz finden wir auch wieder Rhein st ädte. Seit alter Zeit be- wacht hier Germersheim einen wichtigen Übergang über den Zluß zwischen sumpfigen Niederungen. Km Rand der älteren Schwemmlandhügel erbaut, ist die alte Römerstadt S p e y e r als Kreishauptstadt der Pfalz wichtig (23 000 Einw.)/ die Türme seines berühmten Doms, in dem eine Anzahl deutscher Kaiser des Mittel- alters begraben liegen, spiegeln sich im Rhein. Ganz verschieden von dem vornehm- stillen Speyer wurde Ludwigshafen, die jüngste Stadt der Pfalz, eine Gründung König Ludwigs I. von Bayern, ein gewaltiger Mittelpunkt von Handel und Industrie (85 000 Einw.). Beginnt doch hier, wie wir sahen, die Großschiffahrt auf dem Rhein. Nirgends in Deutschland hat die Herstellung künstlicher § a r b e n , überhaupt die Erzeugung chemischer Produkte (Arzneimittel usw.) einen solchen Umfang angenommen wie hier. Durch einen Kanal mit dem nahen Rhein verbunden, hat sich auch Zrankenthal zu einem großen Industriemittelpunkt emporgeschwungen. Alle möglichen Arten von Maschinen, Dampfkessel, Buch- druckerpressen u. ä. werden hier gefertigt, vor allem aber ist die Stadt bekannt durch die große Zuckerfabrik. Die große Kaiserglocke des Kölner Doms wurde in

9. Mitteleuropa - S. 34

1913 - Nürnberg : Koch
Das Deutsche Reich, denzstadt Darmstadt (75 Vw Einw.), Sitz eines hochentwickelten Kunstgewerbes (Möbel u. a. Einrichtungsgegenstände). Auf dem hessischen Mainufer hat sich Offenbach (75 000 Einw.) zum Mittelpunkt der größten Lederwarenindustrie Deutschlands erhoben? die dort hergestellten Reisetaschen, Koffer usw. genießen Weltruf. 3u Preußen gehört die größte Stadt unseres Gebietes, die Vaterstadt des vichters Goethe, § r a n k f u r t a. M. (400 000 Einw.). von den altertüm- lichen Gassen und Winkeln der ehemaligen Reichsstadt ist nicht mehr viel erhalten- Frankfurt hat sich vielmehr in eine der schönsten neuzeitlichen Städte Deutschlands umgewandelt. Immerhin erinnern noch der Römer und die Paulskirche an die geschichtliche Bedeutung der Stadt, in der die alten Kaiser gewählt und zuletzt auch gekrönt wurden. Zrankfurt erfreut sich ferner einer außerordentlich günstigen Verkehrslage - hier geht der Weltverkehr zwischen dem Nordwesten (England, Holland) und dem Südosten (Österreich, Balkanhalbinsel) Europas durch. Sodann ist Zrankfurt Süddeutschlands wichtigster Geldmarkt. Ebenfalls preußisch ist die aus der Geschichte bekannte Stadt Hanau, bei der der Main in die Tiefebene eintritt. 2. Die Zwillingsgebirge zu beiden Seiten des Rheingrabens: Schwarzwald und vogesen nebst ihren Fortsetzungen. Uberblick. Durch den Einbruch des Rheingrabens wurden die stehen gebliebenen Ränder in die Höhe getrieben; so kommt es, daß zwischen den jüngeren Gesteins- decken auch das Urgestein zutage tritt. Diese Gesteinsdecken bestehen hauptsächlich aus Bunt- Sandstein und Muschelkalk; sie sind natürlich im Laufe der Zeit vielfach zertrümmert worden. Oie beiden Gebirgszüge halten im allgemeinen die Richtung von Süd- südwest nach Nordnordost ein,- sie laufen ungefähr einander parallel, ver auf der rechten Seite gelegene ist der längere (— etwa 3/4 Naßeinheit, der linke nur etwa 2/5). Oer rechtsseitige Höhenzug beginnt etwa bei S ä ck i n g e n , einem schön gelegenen badischen Städtchen, bei welchem sich der Rhein zwischen Iura und Schwarzwald durchzwängt. Oer letztere reicht nordwärts etwa b i s z u jener wichtigen Bahnlinie, die Stuttgart und Karlsruhe miteinander verbindet,- sie tritt bei Pforzheim (Stadt der Pforten) in die Rhein- ebene, von hier bis zum Neckardurchbruch bei Heidelberg dehnt sich dann das Neckarbergland aus, dem nordwärts bis zum Mainviereck der Odenwald folgt. An diesen schließt sich der Spessart, der durch die zwei Zlußtäler der Sinn und Kinzig von den nörd- lichen Randgebirgen des Südwestdeutschen Beckens getrennt ist: von der Rhön und vom Vogelsberg. von der Burgundischen Pforte bis zur Bahnlinieworms- Kaiserslautern etwa erstreckt sich das linke Randgebirge: der Wasgenwald und seine Zortsetzung, die Hardt (vom vurchbruch der Lauter an). Nordwärts ragt wie ein großer Pilz aus Porphyr der Donners- b e r g auf, der uns daran erinnert, daß wir uns Mitteldeutschland nähern, in dem vulkanische Kräfte in viel großartigerer Weise als in Süddeutschland tätig waren. Abdachung. Der S t e i l r a n d beider Gebirge ist d e r Ebene zu- gekehrt; von ihr aus erwecken Schwarzwald wie Wasgenwald auch den Eindruck

10. Mitteleuropa - S. 80

1913 - Nürnberg : Koch
80 Das Deutsche Reich. große Tabak-, Zucker- und Schokoladefabriken, berühmt waren in alter Zeit schon die Kölner Tonkrüge und das kölnische Wasser genießt Weltruf. Welch wichtiger Eisenbahnknotenpunkt Köln ist, haben wir schon erwähnt. — Als Rheinhafen hat Düsseldorf (Ort an der Mündung der Düffel, 360 000 Einw.) eine noch größere Bedeutung als Köln. Dort hier gehen Schiffe nach England und nach den deutschen Häfen der Nord- und Ostsee. Die hafenanlagen gehören zu den größten Europas. Kußer Tabak- und Zarbenfabriken gibt es in Düsseldorf vor allem solche für Herstellung photographischer Gegenstände und Lichtbilder. — Duisburg (230 000 Einw.) liegt zwischen Rhein und Ruhr an dem kurzen Rhein-Ruhr-Kanal, der jetzt eigentlich nur mehr gewaltige hafenanlagen bildet- denn von Duisburg aus werden die Kohlen des Ruhrgebietes verfrachtet, hierin liegt die große Bedeutung der Stadt, in der übrigens auch die Industrie eine Rolle spielt (her- stellung von Essig, Senf, Geldschränken, Dampfkesseln, Bisten, Möbeln usw.). — Weiterhin folgen am Rhein Wesel und Emmerich, doch werden die Rhein- ufer von Duisburg ab sumpfig, gegen die holländische Grenze hin dehnen sich weite Waldungen. Rückblick auf den Rheinlauf. Wir kennen nun den Rheinlauf vom Bodensee bis zur holländischen Grenze (800 km = J3/o Maßeinheit). Weitaus der größte Teil dieser Strecke des Rheinlaufes (?2\ km) ist deutsch. Die Entfernung zwischen Bonn und der Reichsgrenze be- trägt etwa ^50 km. Das Gefälle des Rheins auf dieser Strecke ist nur mehr schwach; bei Köln liegt der Rheinlauf 36 in, bei Emmerich nur mehr m über dem Meeresspiegel (Bodensee 400 m). Die Breite des Stromes beträgt bei Aöln weniger als bei Mainz (über 500 in, dort über 600 m); bei Emmerich hat der Rhein aber schon eine Breite von \ km erreicht. Seine Tiefe beträgt bei Düsseldorf J6 m. Politisches. Bevölkerung. Die Kölner Tieflandbucht und das angrenzende Gebiet bis nach Holland hin gehören zur preußischen Rheinprovinz. Wir betreten hier wieder das Gebiet der niederdeutschen (plattdeutschen) Mundart. Die Grenze des Nieder- deutschen läuft etwa von Aachen nordwärts bis Köln und sinkt dann in einer Linie bis zum Oberlauf der Sieg. Die Bevölkerung des Gebietes ist vorherrschend katholisch, die Protestanten überwiegen in den Strecken zu beiden Seiten des unteren Rheins gegen die holländische Grenze zu. Die Münstersche Tieflandbucht. Zwischen dem Nordrand des Schiefergebirges (S a u e r l a n d) und dem Teutoburger Wald liegt die dreieckige Münstersche Bucht. Durch Bodenschwellungen und Sumpfstrecken ist sie vom Tiefland abgegrenzt. Lippe und Ems haben hier ihren Oberlauf, den westlichen Teil durchzieht der Dortmund-Ems-Kanal. (Merke: Ein Dreieck mit drei Wasserläufen und drei Städten!) Das wellige Gebiet, dem es an sandigen und sumpfigen Strecken nicht völlig mangelt, wird nach Süden zu immer fruchtbarer (dort der „Hellweg" — Höhenweg), hier ist die Heimat der „Westfälischen Schinken" (Eichenwälder, daher Schweine- m a st). Die nahen Köhlen- und Erzlager der Gsnabrücker Gegend und des Schiefer- gebirges riefen zugleich eine lebhafte Industrie wach (Baumwoll- und Eisenindustrie). Letztere blüht namentlich in h a m m (50 000 Einw.),- die größte Stadt des Gebietes (90 000 Einw.), die ihm auch den Namen gab, M ü n st e r , eine alte, aus der Geschichte bekannte Bischofsstadt, verarbeitet vor allem auch landwirtschaftliche
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