26
Das Deutsche Reich.
lehren, mit Niederholz oder mageren Zöhrenwäldern bestanden, in denen ein oft
unübersehbarer Belag von Heidekraut schon seit alters zur Lienenzucht lockte.
Oer Sandstein bildet ein beliebtes Laumaterial, er löst den Sack-
steinbau der an Ziegellehm reichen Hochebene ab- all die herrlichen Dome des
oberen Rheintales sind aus Sandstein, ebenso die fränkischen Bauernhäuser
zum größten Teile.
Weiter folgern wir
2. aus der Entstehung der heutigen Dberflächenform:
a) Die mit Schwemmland und Löß bedeckte (Oberrheinische) Tiefebene muß
ebenso wie das Donautal von Regensburg abwärts sehr fruchtbar sein.
b) Die höchsten Erhebungen (Gebirge) des Gebietes müssen links und rechts
von der Tiefebene liegen- sie müssen Urgesteine aufweisen- ihre steilen Ränder
liegen gegen die Tiefebene zu - sie müssen diesseits wie jenseits des Rheines ungefähr
gleich hoch und sich auch sonst ziemlich ähnlich sein.
c) Die Stufenlandschaften werden zum Teil wellige Gestalt aufweisen,-
die Schichtenreste werden rechts des Rheins nach Westen steil abfallen, nach Gsten
dagegen sich allmählich abdachen, wie wir dies beim Iura bereits kennen lernten.
Das jenseits der Mosel zum Vorschein kommende Iuragestein hat dagegen seinen
Steilabfall nach Gsten, gegen Metz zu.
Höchste Vogesen-
gipfel
Höchste Schwarz-
waldgipfel
1500m,..
1000rrv
50orrv,
Om:.
Moseltal
ca. 150 rro.
Haar dt Odenwaldsoo
Rhe In-
tal
cajoom.
Mittleres
Neckartal
200 150m,
Ag. \1.
Franken-
höhe
500m
Regnitx,
b Fürth,-
Ndrnjbg.
ca300nv.
1500m.
Woorrh.
■500 m/.
.Orrv
Jura>
s e n
l e n
6) Zerner werden an den Einbruchsstellen vulkanische Ifta
emporgequollen sein - auch heißesprudel und sonstige Inineralque
dürfen wir darum erwarten (z. B. Baden-Baden).
vor allem aber ergibt sich aus der Entstehung der Oberflächenform die selbst-
verständliche Dreiteilung des Gebietes:
1. die Oberrheinische Tiefebene,
2. das rechtsrheinische Stufenland,
3. das linksrheinische Stufenland.
Die nähere Abgrenzung vom 3. dagegen
Stammeszugehörigkeit der Bewohner
Höhenzüge.
ergibt sich vor allem aus der
und der Richtung einzelner
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen]]
28
Das Deutsche Reich.
Aus alledem dürfen wir folgern:
Das Südwe st deutsche Becken ist ein schönes, frucht-
bares, reiches, zugleich aber auch vielge st altiges und
abwechslungsreiches Gebiet.
Ost- westliche Lrstreckung (von Zuraabhang zu Zuraabhang) = 3/4 Maß-
Schweizer Jura
$ig. \8.
1. Oberrheinische Tiefebene.
Die trüben fluten des Rheins klären sich im Bodensee; er fließt dann westwärts und
wendet sich in zahlreichen Krümmungen durch die dem Alpenrand vorgelagerte Hochfläche. )n
Stromschnellen und Wasserfällen durchbricht er hierauf, wie wir sahen, den Iura; dann zwängt
er sich zwischen Iura und Schwarzwald durch und tritt oberhalb der schweizerischen Stadt
Basel in ein großes, rings von Gebirgen eingeschlossenes
Becken, den Rheingraben oder häufiger die Oberrheinische Tiefebene
genannt; doch ist durchaus nicht das ganze Gebiet Tiefebene, der südlich st e Teil liegt
noch etwas höher als 200 m.
Der Rhein und seine Nebenflüsse. Die Rheinstrecke vom Rheinknie bei
Lasel bis Mainz beträgt etwa 3/5 unserer Maßeinheit. Bis
Kehl bei Straßburg ist das Gefäll noch verhältnismäßig stark (Lasel 250 m,
Kehl 150 m; die Entfernung zwischen beiden Grten beträgt 125 Km). Mainz,
das etwa 175 km von Kehl entfernt liegt, hat eine höhe von 80 m: das Gefäll wird
also von Keljl ab geringer. Im gleichen Maße, wie das Gefäll abnimmt, wächst
die Breite des 5troms: bei Lasel beträgt sie etwa 200 m, bei Mannheim
300 m, bei Mainz 600 m; die große Eisenbahnbrücke bei Mainz ist schon über
1 km lang.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß]]
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pfälzisch-lothringisches Dreieck.
43
berg, die an Baudenkmälern reiche „Siebenhügelstadt" Bayerns (50 000 Einw.),
liegt an der Vereinigung von Ludwigskanal und Regnitz nahe der Mündung letz-
terer in einem wegen seines Gemüsebaues weit und breit bekannten Tal-
kessel. Nach der Einmündung der Regnitz unterhalb Bamberg wird der Main
schiffbar (Kettenschiffahrt). Lei S ch w e i n f u r t (22 000 Einw.), berühmt durch
Zarbenfabriken („Schweinfurter Grün"), beginnt mit der Main tiefebene
der Weinbau. Km großen Dreieck liegt Würzburg, wie Samberg einer
der ältesten Bischofssitze Deutschlands. (Die Residenzen zu Bamberg und Würz-
bürg, zwei der berühmtesten Bauten Deutschlands, sowie das Schloß zu Aschaffen-
burg stammen aus der Glanzzeit der Zürstbischöfe.) In Würzburg (85 000 Einw.)
befinden sich eine Universität und das Julius-Hospital, ein vom Zürstbischof Julius
(Echter von Mespelbrunn) gegründetes und mit reichen Stiftungen ausgestattetes
Universitätskrankenhaus, dem u. a. auch die besten Weinlagen der Gegend gehören-
denn auf den Muschelkalkhöhen des heißen Würzburger Kessels wächst der treffliche
Stein- und L e i st e n w e i n. Bei W e r t h e i m erreicht Laden das
Maintal. Bei Aschaffenburg, in dessen Nähe Ludwig I. das Pompejanische Haus
(Pompejanum) errichtete, tritt der Main in die Rheinebene ein,' die Stadt
(30 000 Einw.) treibt u. a. Papierfabrikation und Handel.
Krankenhöhe und Steigerwald (letzterer wenigstens großenteils) gehören zum
bayrischen Regierungsbezirk Mittelfranken, der hauptteil der
Zränkischen Platte dagegen zu Unterfranken (Kreishauptstadt Würzburg)-
doch erreichen auch Württemberg und L a d e n die Taubergegend. Ein Teil
des Mainvierecks bildet, wie erwähnt, die Grenze zwischen Baden und Bayern.
3m Mainland überwiegen die Katholiken.
5. Das pfälzisch-lothringische Dreieck.
Grenzen. Line Linie von dem Beginn der Mitteldeutschen Gebirgsschwelle bei Bingen
längs des Rheinischen Schiefergebirges bis zu der Ecke, wo Frankreich, Luxemburg und Deutsch-
land zusammenstoßen, von da längs der Reichsgrenze etwa bis zum Donon und (dem Westrand
der Hardt entlang) zurück zum Ausgangspunkt umschreibt ein Dreieck, dem ein großer Teil der
bayrischen Rheinpfalz, das sog. Westrich, und Lothringen angehören.
Entstehung, Gliederung. Wie östlich vom Schwarzwalde ist westlich von den
Dogesen staffeiförmig das Land abgesunken; Buntsandstein, Muschelkalk und
Reuper treten auch hier nacheinander zutage. Gegen die Mosel hin findet sich dagegen
bereits wieder Iuragestein. Auf dem Muschelkalk liegen manchmal Letten, in denen
sich durch Einsturz unterirdischer Hohlräume Weiher und Seen bildeten. Schon in viel früherer
Zeit mußten dort große Binnenseen bestanden haben; ihr Wasser verdampfte und die Rück-
stände, Steinsalz und Gips, werden noch heute aus den später darübergelagerten
Bodenschichten herausgegraben.
In noch viel früherer Zeit aber muß das Gebiet ein sumpfiges Küstenland gewesen sein,
von Flußarmen durchzogen, in deren braunem Moorwasser die zahlreichen Reste vom Wind
geknickter merkwürdiger pflanzen (riesiger Farne und Schachtelhalme, Schuppenbäume) ver-
moderten. Aus diesen untergegangenen Wäldern entstanden die Kohlenlager an der
S a a r , die zu den reichsten Deutschlands gehören.
)n die Gegend zwischen Saar und Donnersberg etwa wurden ferner auf die Muschel-
kalkunterlage die Schuttmassen des Rheinischen Schiefergebirges
geschwemmt; so entstand eine langgestreckte, nach der Saar hin geneigte schüsselförmige Mulde.
Wir unterscheiden also:
1. die eigentliche lothringische Seenplatte,
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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Extrahierte Personennamen: Samberg Julius
(Echter_von_Mespelbrunn Ludwig_I. Ludwig_I. Steigerwald
Extrahierte Ortsnamen: Bayerns Ludwigskanal Bamberg Main Main Deutschlands Bamberg Deutschlands Würzburg_( Maintal Aschaffenburg Main Rheinebene Würzburg Mainvierecks Baden Bayern Mainland Frankreich Luxemburg Donon Rheinpfalz Lothringen Deutschlands Saar Donnersberg
H8 Das Deutsche Reich.
5. das Sauerland (= Süöerlanö), ebenfalls erzreich, schon den Übergang
zu Deutschlands zweitgrößtem Kohlenlager (Ruhrgebiet) darstellt (s. u.).
(vgl. die Ähnlichkeit der gegenüberliegenden Gebirgsteile: 1. und 3., 2.
und 4.).
In dem Winkel zwischen Sieg und Rhein liegt „als nordwestliche vor-
mauer des Westerwalds?" ein kleines vulkanisches Gebirge besonders deutlich
(Nach Lehmanns geogr. Charakterbildern. Leipziger Schulbilder-Verlag von F. E. Wachsmuth, Leipzig.)
Das Nationaldenkinal auf dem Niederwald.
treten 7 Regel aus Vulkangestein (3 im Vordergrunde, 4 mehr zurück) hervor.
Es heißt deshalb das Siebengebirge (durchschnitt!. 400 m). Man
nennt es auch „das Amen des Rheins", da der Strom hier durch ein male-
risches Austrittstor die Gebirgsschwelle verläßt.
Gegenüber dem niederschlagsärmeren Rheintal sind die Gebirgsgegenden
reich an Niederschlägen.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
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Rheinisches Schiefergebirge. ^9
Die Täler.
So unwirtlich im allgemeinen die Höhen, so reich sind die meist schon ein
beträchtliches unter 200 m Verabreichenden Täler, von denen die nordlicheren
wenigstens saftige Viesen, viele aber blühende Obstgärten und Rebengehänge auf-
weisen. Denn im Schutz der steil aufsteigenden Zelswände herrscht
ein ganz besonders mildes Klima ähnlich wie im Rheingau (zwischen
Mainz und Bingen), der sich (s. S. 30) der frühesten Blüte in ganz Deutschland
erfreut. Auch durchwärmen die Sonnenstrahlen das kalkdurchsetzte Schiefergestein
in hohem Grade und es stammen daher Deutschlands berühmteste und gesuchteste
Weine aus dem Gebiet des Rheinischen Schiefergebirges. Die schweren Rhein-
gauer sind besonders berühmt, die Naheweine besonders feurig, die Mosel-
weine besonders lieblich im Geschmack.
Asch Lehmanns geogr, Charakterbildern. Leipziger Schulbilder-Verlag von F. E. Wachsmuth, Leipzig.)
Siebengebirge.
Hauptweinorte sind a) im Rh ein g au und Rheintal: R a u e n t a 1,
Johannisberg, Rüdesheim (schräg gegenüber von Bingen), Aß -
mannshausen (gegenüber Schloß Rhein st ein);
b) im vielgewundenen Moseltal (zwischen Trier und Cochem): Trier
selbst, die schöne Bischofsstadt mit den großartigsten Ruinen der Römerzeit in
Deutschland (50000 Einw.), Brauneberg, Bernkastel;
c) Mittelpunkt des Naheweingebietes ist Ladkreuznach (Solbad und
Saline wie Reichenhall, 20000 Einw.).
Das Rheintal zwischen Mainz und Bonn (150 km), ebenso das Moseltal
sind namentlich um Pfingsten das Ziel ungezählter Scharen von Ausflüglern und
Reiselustigen (Dampfschiffverkehr auf beiden Klüssen). Denn die Gegenden ge-
Dröber-Lory-Weyrauther, Erdkunde. Teil kl. q,
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
50
Das Deutsche Reich.
hören zu den schönsten Deutschlands,- namentlich das enge Rheintal ist in
der ganzen Welt ob seiner Reize berühmt.
Sein eigenartiger Zauber erklärt sich am besten aus seiner Entstehung, Wir
hörten, daß die Oberrheinische Tiefebene einst ein 5 e e gewesen,- sein Abfluß
strömte in einer Rinne auf der k? ö h e des Schiefergebirges und bildete an dessen
Ende — ujo jetzt Bonn liegt — einen Wasserfall. Die Wucht des stürzenden Wassers
aber sägte immer tiefer nach rückwärts in die Schieferplatte ein, der Kall rückte
immer südlicher und endlich war die ganze Strecke des heutigen Rheintales durch-
genagt- Felsenriffe im Kluß, z. B. beim „Vinger Loch" (.Mäuseturm"), vorstehende
Kanten und Ecken, £ey oder Lay genannt (vgl. „Lorelei", 200 in hoher Selsen
am rechten Ufer zwischen St. Goar und Vberwesel) erinnern an diese Entstehungs-
weise. (Die „Loreleysage" ist übrigens kaum 100 Jahre alt.)
Anmerkung: Mir folgern daraus, daß auch die heutigen Wasserfälle zu ähnlichen !)er-
änderungen Anlaß geben werden; man hat z. B. versucht auszurechnen, wie lange der Rhein-
fall (jetzt bei Schaphausen) brauchen wird um am Rande des Bodensees angelangt zu sein'
doch wird der See bis dahin längst von den Ablagerungen des Rheins ausgefüllt sein.
Die Zlußufer sind zum größten Teil dicht besiedelt, denn ist schon
die Anbaufläche zum Teil gering, so ist der Wert eines a guten Weinlandes
doch viel höher als der eines ha besten Ackerlandes.
Die wichtigste Stadt an diesem schönsten Teil des Rheinlaufs heißt Koblenz
(60 000 Einw.), gelegen am Zusammenfluß (lat. Confluentes) von Rhein und
Mosel. Es ist — zusammen mit dem gegenüberliegenden Ehrenbreit st ein —
eine starke Zestung, zugleich eine der schönsten Städte Deutschlands. (Vgl. die Lage
mit der von Passau).
An der M o s e l liegt Trier (s. o.), an der L a h n am Gstrande des Gebietes
die altertümliche, schöne Universitätsstadt Marburg (20 000 E.); die am selben
Zlusse liegende hessische Universitätsstadt Gießen lernen wir später bei Be-
trachtung dieses Teiles von Hessen nochmals kennen.
Die Täler sind auch die natürlichen Hauptverkehrslinien des
Gebietes, obwohl ihre Enge und ihre Windungen oft Hindernisse bereiten (größter
Tunnel Deutschlands bei Cochem an der Mosel).
vie beim Schiefergebirge liegenden Bergwerksgebiete.
Das Schiefergebirge selber ist reich an den allerwichtigsten Nutzmetallen,
auch an dem unentbehrlichsten von allen, dem Eisen. Es findet sich solches näm-
lich in der Eifel, im Gebiet der Lahn, Sieg und Ruhr. Kupfer liefert der Wester-
wald und vor allem ist das Schiefergebirge Deutschlands reichstes B l e i l a g e r.
Zink ist ebenfalls mancherorts vorhanden. (Auch diese Metalle sind einst als feuer-
flüssige Massen dem Erdinneren entquollen).
Der Holzreichtum der dortigen Waldberge ließ schon früh zahlreiche Schmieden
und Eisenschmelzen entstehen,- aber zu ihrer vollen Bedeutung gelangten die Erz-
schätze des Schiefergebirges ebenso wie die Eisenlager Lothringens (s. o.) doch erst,
seit die Steinkohle immer größere Bedeutung bekam.
Nun stoßen aber im Süden wie im Norden an das Schiefergebirge reiche
Kohlenfelder.-
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Oberrheinische Tiefebene.
29
Oer Hl]ein und das Rheintal sind Westdeutschlands wichtigster Verkehrs-
w e g. Die Schiffahrt auf dem Rhein leidet freilich bis Ket?I durch das starke
Gefälle, wegen desselben hat man schon vor Jahrhunderten mit Benützung der
Illstrecke zwischen Straßburg und Kehl einen Kanal gegraben, der jenseits der
deutschen Grenze weiterführt bis zu einem schiffbaren Nebenfluß der Rhone, des
wichtigsten französischen Zlusses im Nittelmeergebiet- der Kanal heißt deswegen
Rhein-Rhone-Kanal; zu Deutschland gehört eine Strecke etwa von der
Länge des Rheinlaufs zwischen Lasel und Kehl. Ein anderer Kanal führt mit
Hilfe von Kanalbrücken und Tunnels über die westlichen höhen zur Marne, einem
wichtigen Zlusse im mittleren Krankreich (Rhein-Narne-Kanal; die
deutsche Strecke beträgt etwa 100 km). Sehr zustatten kam der Rheinschiffahrt
die Abschneidung der zahlreichen Stromschlingen und Altwässer sowie die Ein-
öämmung des Zlußbettes („Rheinregulierun g"); die Laufstrecke des
Zlusses ist dadurch beinahe um V4 ihrer früheren Länge abgekürzt worden.
Die Großschiffahrt auf dem Rhein beginnt bei Mannheim-Ludwigshafen; sie
dient hauptsächlich dem Warenverkehr, der Personenverkehr auf dem Rhein
wird erst lebhafter von da an, wo die Ufer sich durch hohe landschaftliche Schönheit auszeichnen,
d. h. von Mainz ab.
Lange Zeit bildete der größte Teil dieses oberdeutschen Rheinlaufstückes Deutschlands
Grenze; jetzt ist der Rhein wenigstens insoferne wieder „Deutschlands Strom", als er nur bis
Basel die Grenze gegen die Schweiz bildet und von da ab durch deutsches Reichsgebiet strömt;
beim Beginn des Deltas verläßt er freilich unser
Vaterland wieder. Für die südwestdeutschen Staaten
Baden, Elsaß-Lothringen und Bayerns Rheinpfalz
bildet er aber immer noch eine wichtige p 0 l i -
tische Grenze.
An Nebenflüssen nimmt der
Rhein hier auf:
rechts Kinzig und Neckar vom
Schwarzwald, sodann den Itc a in;
links die 311 vom Schweizer Iura,
Lauter, Queich und Speyer vom
Hardtgebirge.
Die Ebene selbst. Die G e b i r g s -
grenzen ergeben sich aus nebenstehender
Zeichnung. Die Richtung dieses Schwemm-
landbeckens ist leicht nordöstlich. Die gesamte
Längenausdehnung von der südwest-
lichen bis zur nordöstlichen Ecke beträgt etwas
mehr als die Länge der Rheinstrecke
in diesem Gebiet; die Breite Über-
schreitet nicht 1/10 unserer Maßeinheit
(40—50 km). Daß der südlichste Teil
streng genommen nicht mehr Tief-
ebene genannt werden kann, haben
wir schon gehört. Die Größe des
Gebietes beträgt etwas mehr als die Gebirgsgrenzender Oberrhein. Tiefebene.
des Kreises Unterfranken. ^g. *9.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
32 Das Deutsche Reich.
Zwischen Lasel und Germersheim bleiben die Grte
den Rheinufern im allgemeinen f e r n e,- der wilde Strom war
hier der Entstehung von Niederlassungen ebensowenig günstig wie die Alpenflüsse
der Hochebene. Die meisten Grte entstanden an den Rändern der höhen-
züge, namentlich dort, wo Gewässer in Vuertälern dieselben durchbrechen. K o l m a r,
die Hauptstadt des Gberelsaß, liegt z. B. da, wo die 311 sich den vogesen nähert
(50 000 Einw.). Auch hier hat sich ähnlich wie in Mülhausen eine starke Industrie
entwickelt, für die man einen Zweigkanal baute/ zu den bei Mülhausen genannten
Betrieben tritt hier noch u. a. die Verarbeitung landwirtschaftlicher Erzeugnisse
(Teigwaren, Kartoffelstärke). Weitaus der wichtigste (Drt in der oberen Rhein-
ebene ist Strasburg, entstanden an der Verengerung des Rheintales durch
herantretende Höhenzüge (180 000 Einw.). Diese sehr starke § e st u n g ist vor
allem bestimmt den Übergang über den Oberrhein zu schützen und einem Heinde
das Vordringen durch die Schwarzwaldpässe nach Süddeutschland unmöglich zu
machen - das war ja auch der Grund, warum sich Frankreich einst in den Besitz dieser
guten alten deutschen Stadt setzte, die eines der schönsten und stolzesten Lauwerke
älterer deutscher Zäunst, das berühmte Münster, besitzt. Seit der Wiedervereinigung
mit Deutschland sind schöne neue Stadtviertel entstanden, Straßburg ist jetzt Sitz
des Statthalters von Elsaß-Lothringen und besitzt die jüngste Universität des
Reiches. Den Rheinübergang unmittelbar deckt K e h l.
flm Einfluß der Lauter in die Tiefebene entstand schon sehr früh das Kloster
Iveißenburg; daran schloß sich später die gleichnamige Stadt, bei der die
Deutschen im Jahre 1870 ihren ersten großen Sieg erfochten.
Auch in der bayrischen Rheinpfalz liegen eine Reihe wichtiger Grte am Zuße
des Gebirges, so z. B. Landau an der Queich mit schönen neuen Stadtteilen
(19 000 Einw.), Neustadt („a. h.") an der Speyer, Mittelpunkt des Wein-
Handels (20 000 Einw.). Dürkheim, ein bekanntes Bad, ist neben § o r st,
Ruppertsberg, Wochenheim, Deidesheim wohl der bekann-
teste lveinort der Pfalz.
In der Pfalz finden wir auch wieder Rhein st ädte. Seit alter Zeit be-
wacht hier Germersheim einen wichtigen Übergang über den Zluß zwischen
sumpfigen Niederungen. Km Rand der älteren Schwemmlandhügel erbaut, ist
die alte Römerstadt S p e y e r als Kreishauptstadt der Pfalz wichtig (23 000 Einw.)/
die Türme seines berühmten Doms, in dem eine Anzahl deutscher Kaiser des Mittel-
alters begraben liegen, spiegeln sich im Rhein. Ganz verschieden von dem vornehm-
stillen Speyer wurde Ludwigshafen, die jüngste Stadt der Pfalz, eine
Gründung König Ludwigs I. von Bayern, ein gewaltiger Mittelpunkt von Handel
und Industrie (85 000 Einw.). Beginnt doch hier, wie wir sahen, die Großschiffahrt
auf dem Rhein. Nirgends in Deutschland hat die Herstellung künstlicher § a r b e n ,
überhaupt die Erzeugung chemischer Produkte (Arzneimittel usw.) einen
solchen Umfang angenommen wie hier. Durch einen Kanal mit dem nahen Rhein
verbunden, hat sich auch Zrankenthal zu einem großen Industriemittelpunkt
emporgeschwungen. Alle möglichen Arten von Maschinen, Dampfkessel, Buch-
druckerpressen u. ä. werden hier gefertigt, vor allem aber ist die Stadt bekannt
durch die große Zuckerfabrik. Die große Kaiserglocke des Kölner Doms wurde in
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T105: [Stadt Dom Jahrhundert Zeit Bau Kirche Rhein Baukunst Deutschland Mainz], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art]]
Das Deutsche Reich,
denzstadt Darmstadt (75 Vw Einw.), Sitz eines hochentwickelten Kunstgewerbes
(Möbel u. a. Einrichtungsgegenstände). Auf dem hessischen Mainufer hat sich
Offenbach (75 000 Einw.) zum Mittelpunkt der größten Lederwarenindustrie
Deutschlands erhoben? die dort hergestellten Reisetaschen, Koffer usw. genießen
Weltruf.
3u Preußen gehört die größte Stadt unseres Gebietes, die Vaterstadt
des vichters Goethe, § r a n k f u r t a. M. (400 000 Einw.). von den altertüm-
lichen Gassen und Winkeln der ehemaligen Reichsstadt ist nicht mehr viel erhalten-
Frankfurt hat sich vielmehr in eine der schönsten neuzeitlichen Städte Deutschlands
umgewandelt. Immerhin erinnern noch der Römer und die Paulskirche an die
geschichtliche Bedeutung der Stadt, in der die alten Kaiser gewählt und zuletzt auch
gekrönt wurden. Zrankfurt erfreut sich ferner einer außerordentlich günstigen
Verkehrslage - hier geht der Weltverkehr zwischen dem Nordwesten (England,
Holland) und dem Südosten (Österreich, Balkanhalbinsel) Europas durch. Sodann ist
Zrankfurt Süddeutschlands wichtigster Geldmarkt. Ebenfalls preußisch ist die aus
der Geschichte bekannte Stadt Hanau, bei der der Main in die Tiefebene eintritt.
2. Die Zwillingsgebirge zu beiden Seiten des Rheingrabens:
Schwarzwald und vogesen nebst ihren Fortsetzungen.
Uberblick. Durch den Einbruch des Rheingrabens wurden die stehen gebliebenen
Ränder in die Höhe getrieben; so kommt es, daß zwischen den jüngeren Gesteins-
decken auch das Urgestein zutage tritt. Diese Gesteinsdecken bestehen hauptsächlich aus Bunt-
Sandstein und Muschelkalk; sie sind natürlich im Laufe der Zeit vielfach zertrümmert worden.
Oie beiden Gebirgszüge halten im allgemeinen die Richtung von Süd-
südwest nach Nordnordost ein,- sie laufen ungefähr einander parallel, ver auf
der rechten Seite gelegene ist der längere (— etwa 3/4 Naßeinheit, der linke nur
etwa 2/5).
Oer rechtsseitige Höhenzug beginnt etwa bei S ä ck i n g e n , einem
schön gelegenen badischen Städtchen, bei welchem sich der Rhein zwischen Iura
und Schwarzwald durchzwängt. Oer letztere reicht nordwärts etwa b i s
z u jener wichtigen Bahnlinie, die Stuttgart und Karlsruhe
miteinander verbindet,- sie tritt bei Pforzheim (Stadt der Pforten) in die Rhein-
ebene, von hier bis zum Neckardurchbruch bei Heidelberg
dehnt sich dann das Neckarbergland aus, dem nordwärts bis zum
Mainviereck der Odenwald folgt. An diesen schließt sich der
Spessart, der durch die zwei Zlußtäler der Sinn und Kinzig von den nörd-
lichen Randgebirgen des Südwestdeutschen Beckens getrennt ist: von der Rhön
und vom Vogelsberg.
von der Burgundischen Pforte bis zur Bahnlinieworms-
Kaiserslautern etwa erstreckt sich das linke Randgebirge: der
Wasgenwald und seine Zortsetzung, die Hardt (vom vurchbruch der
Lauter an). Nordwärts ragt wie ein großer Pilz aus Porphyr der Donners-
b e r g auf, der uns daran erinnert, daß wir uns Mitteldeutschland nähern, in dem
vulkanische Kräfte in viel großartigerer Weise als in Süddeutschland tätig waren.
Abdachung. Der S t e i l r a n d beider Gebirge ist d e r Ebene zu-
gekehrt; von ihr aus erwecken Schwarzwald wie Wasgenwald auch den Eindruck
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Extrahierte Personennamen: Goethe
Extrahierte Ortsnamen: Darmstadt Offenbach Deutschlands Frankfurt Deutschlands England Holland Balkanhalbinsel Europas Zrankfurt_Süddeutschlands Hanau Main Rheingrabens Schwarzwald Rheingrabens Nordnordost Rhein Schwarzwald Stuttgart Karlsruhe Pforzheim Rhein- Heidelberg Mainviereck Odenwald Vogelsberg Bahnlinieworms-
Kaiserslautern Donners-
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Das Deutsche Reich.
große Tabak-, Zucker- und Schokoladefabriken, berühmt waren in alter Zeit schon
die Kölner Tonkrüge und das kölnische Wasser genießt Weltruf. Welch wichtiger
Eisenbahnknotenpunkt Köln ist, haben wir schon erwähnt. — Als Rheinhafen hat
Düsseldorf (Ort an der Mündung der Düffel, 360 000 Einw.) eine noch größere
Bedeutung als Köln. Dort hier gehen Schiffe nach England und nach den deutschen
Häfen der Nord- und Ostsee. Die hafenanlagen gehören zu den größten Europas.
Kußer Tabak- und Zarbenfabriken gibt es in Düsseldorf vor allem solche für
Herstellung photographischer Gegenstände und Lichtbilder. — Duisburg
(230 000 Einw.) liegt zwischen Rhein und Ruhr an dem kurzen Rhein-Ruhr-Kanal,
der jetzt eigentlich nur mehr gewaltige hafenanlagen bildet- denn von Duisburg
aus werden die Kohlen des Ruhrgebietes verfrachtet, hierin liegt die große
Bedeutung der Stadt, in der übrigens auch die Industrie eine Rolle spielt (her-
stellung von Essig, Senf, Geldschränken, Dampfkesseln, Bisten, Möbeln usw.).
— Weiterhin folgen am Rhein Wesel und Emmerich, doch werden die Rhein-
ufer von Duisburg ab sumpfig, gegen die holländische Grenze hin dehnen sich
weite Waldungen.
Rückblick auf den Rheinlauf. Wir kennen nun den Rheinlauf vom Bodensee bis zur
holländischen Grenze (800 km = J3/o Maßeinheit). Weitaus der größte Teil dieser Strecke
des Rheinlaufes (?2\ km) ist deutsch. Die Entfernung zwischen Bonn und der Reichsgrenze be-
trägt etwa ^50 km.
Das Gefälle des Rheins auf dieser Strecke ist nur mehr schwach; bei Köln liegt der
Rheinlauf 36 in, bei Emmerich nur mehr m über dem Meeresspiegel (Bodensee 400 m).
Die Breite des Stromes beträgt bei Aöln weniger als bei Mainz (über 500 in, dort
über 600 m); bei Emmerich hat der Rhein aber schon eine Breite von \ km erreicht. Seine
Tiefe beträgt bei Düsseldorf J6 m.
Politisches. Bevölkerung. Die Kölner Tieflandbucht und das angrenzende Gebiet
bis nach Holland hin gehören zur preußischen Rheinprovinz. Wir betreten hier wieder
das Gebiet der niederdeutschen (plattdeutschen) Mundart. Die Grenze des Nieder-
deutschen läuft etwa von Aachen nordwärts bis Köln und sinkt dann in einer Linie bis zum
Oberlauf der Sieg. Die Bevölkerung des Gebietes ist vorherrschend katholisch, die Protestanten
überwiegen in den Strecken zu beiden Seiten des unteren Rheins gegen die holländische Grenze zu.
Die Münstersche Tieflandbucht.
Zwischen dem Nordrand des Schiefergebirges (S a u e r l a n d) und
dem Teutoburger Wald liegt die dreieckige Münstersche Bucht. Durch
Bodenschwellungen und Sumpfstrecken ist sie vom Tiefland abgegrenzt. Lippe
und Ems haben hier ihren Oberlauf, den westlichen Teil durchzieht der
Dortmund-Ems-Kanal.
(Merke: Ein Dreieck mit drei Wasserläufen und drei Städten!)
Das wellige Gebiet, dem es an sandigen und sumpfigen Strecken nicht völlig
mangelt, wird nach Süden zu immer fruchtbarer (dort der „Hellweg" — Höhenweg),
hier ist die Heimat der „Westfälischen Schinken" (Eichenwälder, daher Schweine-
m a st). Die nahen Köhlen- und Erzlager der Gsnabrücker Gegend und des Schiefer-
gebirges riefen zugleich eine lebhafte Industrie wach (Baumwoll- und
Eisenindustrie).
Letztere blüht namentlich in h a m m (50 000 Einw.),- die größte Stadt des
Gebietes (90 000 Einw.), die ihm auch den Namen gab, M ü n st e r , eine alte, aus
der Geschichte bekannte Bischofsstadt, verarbeitet vor allem auch landwirtschaftliche
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art]]
Extrahierte Personennamen: Emmerich Emmerich
Extrahierte Ortsnamen: England Ostsee Europas Duisburg Rhein Rhein-Ruhr-Kanal Duisburg Rhein_Wesel Duisburg Rheinlauf Rheinlauf Rheinlaufes Bonn Rheins Rheinlauf Mainz Rhein Holland Rheinprovinz Aachen Höhenweg