84
Italien.
kommt von der Ortelsspitze, durchfließt das Veltlin und den Lago
di Como, und erreicht den Po unweit Cremona; d) Oglio, ent-
springt an der Ortelsspitze, und durchfließt den Lago d'jseo;
e) Mincio, kommt aus Tyrol, und geht durch den Lago di Garda.
2) Adige (Etsch) kommt aus Tyrol und mündet in das adria-
tffche Meer. 3) Arno, kommt von den Apenninen und geht un-
weit Pisa ins mittelländische Meer. 4) Tiber (levere) entspringt
nicht weit von der Arnoquelle, und fällt ins mittelländische Meer.—
Meere und Meerbusen: das adriatische Meer, mit dem 6oiko di
Veneua und dem Meerbusen von Trieft; das ionische Meer,
mit dem vorigen durch die Meerenge von Otranto verbunden; der
Meerbusen von Tarent (Faro di Messina); das tyrrhenische
Meer; die Straße von San Bonifacio; die Meerbusen von
Salerno und von Neapel, getrennt durch das Cap della Mi-
nerva. Der Meerbusen von Genua.!
Klima: Milde Luft, starker Pflanzenwuchs und dunkelblauer
Himmel, am schönsten in Neapel. Schon im Februar Frühling.
Der Sommer ist oft drückend heiß, besonders wenn der Sirocco
weht. Mittags geht daher Niemand aus; man hält Sieste. Der
Winter ist gemüßigt, meist ohne Frost und Schnee, außer im Ge-
birge. Ungesund ist die Luft in der Maremma di Siena und in
den pontinischen Sümpfen.
Produkte: Ueberall Korn und Mais; aus dem Mehle des
letzteren werden die Maccaroni gemacht; Wein; Südfrüchte; Ocl und
Baumwolle; Seidenbau; Ziegen, Büffel, Kameele, Fische, viel Unge-
ziefer, selbst Scorpione und Taranteln. Lava, zu Kunstarbeiten benutzt.
Einwohner: Sie sprechen italienisch, und bekennen sich zur
katholischen Kirche. Sehr lebhaft und reizbar, laut in allen ihren
Geschäften, rachsüchtig: aber auch gutmüthig, gefällig und heiter.
, Das dolce far niente. Viel Pracht unter den Vornehmen, große
Armuth und Bettelei unter den Niedrigen. Glänzend ist die Zeit
des Carnevals. Ihre Begriffe von Schicklichkeit weichen zum Theil
von den unsrigcn ab. Die wissenschaftliche Bildung ist bei ihnen
zurück; dagegen werden die Künste mit Erfolg getrieben. Wir er-
halten aus Italien vornehmlich: Strohhüte, künstliche Blumen,
Glas, Spiegel, Mosaikarbeiten, Seidenwaaren; eingemachte Früchte,
Parmesankäse, Sardellen, Maccaroni.
l) Das Königreich Sardinien
Es besteht aus der Insel und aus den in Oberitalien gele-
genen Ländern.
A. Das feste Land. Dnrch die lepontischen und pennini-
schen Alpen vom Walliserlande getrennt, geht bis zum Golf von
Genua. Westlich die Westlichen Alpen, östlich der Tessino. Der
Simplon und die Simplonstraße, Monte Rosa, das Matterhorn
oder der Cervin, Velan, große und kleine Bernhard, Montblanc,
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße]]
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Extrahierte Personennamen: Arno Maccaroni Bernhard
85
Das Königreich Sardien.
Cenis und Viso. Der Montblanc, 14,700' hoch, hat 3 Gipfel,
zwischen denen eine Menge Hörner (Nadeln, aiguiües), Eis- und
Schneefelder. 1786 zuerst von Jacques Balinat und vr. Paccard
aus Genf bestiegen; späterhin auch von Saussure. Das Cha-
mounythal, mit dem Dorfe la Priors. Der Mont-Anvers mit
dem Eismeere und deni Gletscher des Arveyron.
Ueber den Cenis führt eine herrliche Kunststraße nach Frank-
reich. Ueber die Appenninen (durch Col di Tenda mit den West-
alpen verbunden) geht die Straße Bocchetta nach Genua. Das
Land meist bergig. Am wildesten und höchsten der nordwestlichste
Winkel, Savoyen. Das Klima rauher als im übrigen Italien,
der Winter strenger und anhaltender. Flüsse: der Po, mit der
Ddra Balten; die Tosa, die in den Lago maggiore fällt.
Gemsen, Steinböcke und Mnrmelthiere; Wein und Seide. In den
cottischen Alpen Waldenser oder Ballenscr (Thalleute), Nach-
kommen einer Secte^, die Peter Waldus, ein Kaufmann in Lyon,
im 12. Jahrhunderte stiftete. Die Savoyarden, meist häßlich,
klein, haben viele Cretins; aber gutmüthig, fleißig und genügsam.
Der Landesherr ist ein in den meisten Provinzen unum-
schränkter König. Die drei Hauptländer sind: Savoyen, Pie-
mont und Genua.
1) Savoyen. Hauptstadt:
Chambery, in einem weiten, fruchtbaren Thale, mit engen und
finstern Straßen. Starker Verkehr niit Frankreich.
Air, mit warmen Bädern.
Lans le Bourg, klein und schlecht gebaut, in einem sehr tiefen,
finstern Thale. Hier die Auffahrt zum Cenis.
2) Piemont: der größte Theil des Landes. Hier die Haupt-
stadt d cskönigreichs:
Turin, am linken Poufer, groß, sehr gut gebaut. 140,000 Einw.
Die Straßen breit, schnurgerade und rechtwinkelig. Victor-Emanuels-
und Castelplatz. Contrada del Po. Bazar. Dorastraße Das könig-
liche Schloß; große, prachtvolle, aber geschmackvolle Kirchen. Universität.
Aegyptisches Museum. Zwei Stunden davon das Kloster la Su-
perga, der königliche Begräbnißort.
Vercelli, schöngebaute Mittelstadt. Schlacht 101 vor Christi.
Reisbau.
Aosta, im engen Thale der Dora Bältea. Wein. Mandeln und
Feigen. Viel Verkehr mit Frankreich und Helvetien (über den großen
Bernhard).
Nizza, am Abhange mehrerer Berge, an der See. Die Altstadt
häßlich, eng und finster; desto netter, freundlicher und gerade die Neu-
stadt. Die Berge mit Landhäusern, und Oliven-, Maulbeer-, Citro-
nen-, Pomeranzen- und anderen Fruchtbäumen bedeckt, und die Luft
mild, rein und gesund.
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
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112
Das Königreich Spanien.
Der westliche Flügel, von der Guadiana durchschnitten, zieht
durch das südlichste Portugal (Serra de Monchique) bis rum Cap
S. Vincento.
Zwischen den Scheidegcbirgen Nr. 2. und 3. ist die neu-ca-
stilischc Hochebene, dürr und bauinleer.
4) Das 4tc Parallelgebirge in Süd-Spanien fällt nordwärts
sanft, südwärts steil ab. In der Mitte der Kette, der Sierra-
Ncvada, sind die höchsten Spitzen Mulhacen und Vileta
(10,800 und 10,700^). Nördlich davon die niedrigere Sierra
von Granada. Dazwischen das schöne Thal des Lenil.
Zwischen diesen südlichen Ketten und Sierra Morena ist dav
Thal des Guadalquivir.
Spanien ist fruchtbar, wohlbcwässert und mild, aber schlecht
angebaut.
Gewässer: Das mittelländische und das atlantische Meer
hängen dnrch die Straße von Gibraltar zusammen. Das
biscaysche oder aquitaniscke Meer. Hauptflüsse: 1) Ebro,
geht ins mittelländische Meer; daneben der Kaiserkanal, von Carl V.
angelegt; 2) Minho, ins atlantische Meer; 3) Duero, eben
dahin; 4) Tajo, eben dahin; 5) Guadiana, in dastelbe Meer;
6) Gnadalquivir, desgleichen.
Klima: Bis auf die Gebirge mild, im Sommer warm,
oft heiß. Auf den Bergen zum Theil rauh, im Winter kalt, in
den Thälern drückend heiß. Im Süden wächst die Palme, das
Zuckerrohr und die Aloe. Im Januar schon beginnt der reizende
Frühling. Im Sommer weht zuweilen der heiße Solano.
Einwohner sind gemischt, und stammen von den Römern,
Westgothen, Sueven und Arabern ab. Daher die braune Haut.
Von mittlerer Statur, mager, aber fest und kräftig, mit feurigen,
schwarzen Augen, sehr lebendig, leicht zornig, im Unglück geduldig
und gleichgültig. Viele Anlagen, aber wenig Bildung und viel
Stolz. Tapfer, kühn, großmüthig, geduldig , unermüdlich, treu und
sanft, aber zugleich auch feig , träge, faul, räuberisch, grausam und
falsch; höchst leidenschaftlich, unbesorgt um die Zukunft. Die Le-
bensart einfach, die Wohnungen unbequem und schlecht mit Hausrath
versehen. Pucliero und Quisaio. Man ist sehr mäßig, aber auch
sehr unreinlich. Die Kleidungen sind in jeder Provinz anders^ Die
Damen gehen nie aus of>nc Basquina oder 8ava, Manülla und Fächer.
Der Fandango und Bolero. Die Religion ist die katholische, mit
Unwissenheit und Aberglauben verbunden.
Produkte: Wein; Südfrüchte: Mandeln, Rosinen, Feigen,
Kastanien, Citronen, Apfelsinen, Orangen, Melonen, u. s. w.;
Baumöl, Wolle, die beste von den Merino oder wandernden
Schafen. Pferde in Andalusia; Mauesel und Esel.
Regierung und Verfassung: Königin Jsabella,
geb. 1830. Handel unv Fabriken liegen darnieder; Armuth ist
i
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114
Das Königreich Spnaien.
6) Cataluna.
Voll .Berg und Thal. Veränderliches Wetter an der Küste.
Der Boden gut angebaut; in allen Thälern Oliven-, Nuß-,
Mandel-, Orangen-, Citronen-, Feigen- und Kastanienbäume.
Die Catalonen sind rauh, barsch, heftig, freiheitsliebend, stolz, voll
Selbstgefühl, Feinde jeder Unterdrückung, rachsüchtig, zuverlässige
Freunde; lieben ihr Vaterland, verachten alle Ausländer. Sie reden
eine eigene Sprache.
Barcelona, große Seestadt von 122,000 Einw., in einer Ebene,
von Bergen umschlossen, dabei das Vergschloß Mont-Jouy. Schön
gebaut, meist neue, aber nicht prachtvolle Häuser, 4— 5 Stock hoch.
Die Straßen eng und winklig, besser am Gestade. Daneben (das 1752
erbaute) Barcelonetta, mit breiten, geraden Straßen und gleichför-
migen Häusern. Sehr veränderliches Wetter. Schöne Umgegend, mit
Landhäusern (Torres) bebaut. Sehenswerth sind die kirchlichen Feier-
lichkeiten, besonders in der Charwoche und beim Frohnleichnamsfeste.
Starker Handel, und Fabriken von Baumwollen- und Seidenzeugen,
Bändern und Borten. Der Berg
Montserrat. 3000' hoch, mit einem Kloster und 13 Einsie-
deleien, von 250 Mönchen bewohnt.
7) Valencia.
Der Garten Spaniens. Der Himmel ist immer heiter, kein
Reif und Nebel, der herrlichste Anbau, die üppigste Fruchtbarkeit,
die reizendsten Frucht- und Gemüsegärten (Huertas) zwischell dem
sandigen Küstensaume und den westlichen Bergen. Besonders male-
risch die Thäler. Herrlicher Wein, Rosinen, Mandeln, Feigen,
Datteln und andere Südfrüchte. Die Einwohner thätig, gewandt',
(Seiltänzer und Luftspringer), heiter, vergnügungssüchtig. Freunde
von Musik und Tanz, lebhaft, witzig, zuvorkommend, leichtsinnig,
veränderlich und rachsüchtig; daher Meuchelmorde häufig.
Valencia, über 67,000 Einw., Va Meile vom Meere. Die
Straßen eng und winklig, die der Vorstädte breit, regelmäßig, freundlich
und mit Kies bestreut. Der Alomeda. Fest des heiligen Vincenz. Das
Frohnleichnamsfest.
Alicante, ansehnliche Seestadt. Unansehnliche Häuser, enge und
winklige Straßen, reizende Unigebung.
8) Murcia.
Ein heißes, trockenes Land, aber der Himmel schön, der
Winter gelinde, der Sommer glühend heiß und der Herbst entzückend.
Regen selten. Die Einwohner höchst träge; daher wenig Anbau.
Heftiges Erdbeben 1829.
Murcia, in einem Thale, groß, aber schlecht und eng gebaut
Dir Einwohner ungesellig, abergläubisch, unwissend, träge und in sich
gekehrt.
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TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
116
Das Königreich Spanien.
Ii) Estremadura.
Vom Tajo und der Guadiana durchflossen. Der Winter
mild, aber regnig; der Sommer Mittags glühend heiß, ohne Re-
gen, beständiger, blauer Himmel. Das Land ist wenig bebaut,
die Winterweide der Merino's. Die Einwohner sind gerade, ehr-
liebend und zuverlässig, aber ohne Geistesbildung, voll Aberglauben
und gcistesarm.
Badajoz, Festung.
San Geronimv de Juste, Carls V. letzter Aufenthaltsort
1556 bis 1585.
12) Le»n.
Es gehört meist zur altcastilischen Hochebene. Die Winter
feucht und rauh, die Sommer sehr angenehm. Die Einwohner-
redlich, kräftig und ernst, aber auch stolz und träge.
Leon, in schöner, baunlreicher Ebene. Das schmutzige, winklige
Innere entspricht nicht dem äußern Ansehn. Dom.
Valladolid, unw'cit des Duero, finster, verödet und traurig, einst
königliche Residenz und Vegräbnißort von 17 Königen. Große, bepflanzte
Plätze, prachtvolle, hohe Brücken; menschenleere, schmutzige Straßen.
Salamanca, am Tormes, eng, unfreundlich und alterthümlich.
Römerbrücke. Domkirche. Universität.
13) N e u - C a st i l i a.
Eine unermeßliche, von niedrigen Bergreihen durchzogene
Hochebene, im Sommer sehr heiß, im Gebirge mild; der Himmel
8 Monate hindurch ungetrübt. Fruchtbar, aber es fehlt an Be-
wässerung. Die Einwohner: nachdenkend, bedächtig, von lebhafter
Phantasie, wortkarg, höflich, sanft, wahrheitsliebend und mäßig;
äußerlich stolz, gravitätisch, und doch gefällig und Freunde der Fröh-
lichkeit, der Musik und des Tanzes.
Madrid, 260,000 Einw., nahe am Manzanares. Der westliche
Theil alt, eng und schlecht gebaut; der nördliche, östliche und südliche
schön, die Straßen breit, regelmäßig und reinlich, die Häuser hoch.
Plaza mayor (Autodafes). Am Westende der neue königliche Palast mit
Garten. Im östlichen Theile der Palast Bucn-Retiro mit Garten; davor
der Spaziergang Prado. Amphitheater für Stiergefechte. Bei dem letzter»
lassen die Toreros, die Matadores, die Medüispada, die Picadores und
die Banderilleros ihre Künste sehen.
Aranjuez, im Tajothale, mit langen breiten, geraden, baum-
bepfianzten Straßen und zierlichen, gleichmäßigen Häusern. Aufenthalt
des Hofes im April, Mai und Junius. Reizende Gartenanlagen.
Toledo, einst königliche Residenz, jetzt mit kaum 20,000 Ci^v..
an und auf Granitfelsen gebaut. Brücke über den Tajo. Die Straßen
eng, winklig, todt, mit Gras bewachsen, aber sehr reinlich. Große
hohe Kathedrale. Auf einem Felsen der Alkazar, jetzt Hospital und
Waisenhaus.
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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Extrahierte Personennamen: Toledo
Extrahierte Ortsnamen: Spanien Badajoz Carls Valladolid Salamanca Domkirche Madrid Manzanares
Das Königreich Spanien.
285
deß atlantischen Meeres, der zwischen Frankreich und Spanien
einen Winkel bildet, heißt das biscayische oder aquita-
nische Meer. ^
Die Hauptflüffe sind:
1. Der Ebro. Cr fließt ins mittelländische Meer. We-
gen seines über Felsen strömenden Laufs kann er nicht überall
befahren werden. Daher hat schon Kaiser Karlv. den längs
seines rechten Ufers hinlaufenden Kaiserkanal anlegen las-
sen, ein schönes, großartiges Werk; besonders merkwürdig ist
der Theil des Kanals, der auf langen Bogengängen über ein
Thal geleitet ist, in welchem ein Fluß dem Ebro zuströmt.
Hier kann also das geschehen, was wir schon bei Manchester
in England vom Bridgcwater-Kanal bewundert haben, daß
zwei Schiffe über einander fahren, eins unten im Flusse, und
das andere oben in der Wasserleitung.
2. Der Minho (Minjo), der ins atlantische Meer geht,
und die Gränze zwischen Portugal und Galicia macht.
3. Der D u o c o. Er macht eine Strecke hin die Gränze
zwischen Portugal und Leon, und geht, südlich vom Minho,
ins atlantische Meer.
4. Der Tajo (Taho) *). Er ist der größte Strom,
geht nach Portugal, und hier ins atlantische Meer.
5. Die Guadiana fallt auf der spanisch-portugiesischen
Gränze in dasselbe Meer.
6. Der Guadalquivir (Qualkibir) mündet in das-
selbe Meer, östlich von dem vorigen Flusse.
Klima: Die Luft ist, die gebirgigen Gegenden ausge-
nommen, überaus mild, und in dem langen Sommer sehr
warm, ja heiß. So angenehm wie in Italien ist sie nicht;
denn auf den Bergen ist das Klima zum Theil rauh, und der
Winter kalt, und in den Thälern ist es drückend heiß. Im
Süden ist die Luft so warm, daß hier schon die Palme, das
Zuckerrohr, die Aloe und andere Erzeugnisse des heißen Sü-
dens fortkommen. Der Frühling, der äußerst reizend ist, be-
ginnt schon im Januar. Im Sommer weht zuweilen, wie *)
*) Das spanische j wird wie ein ganz weiches ch, fast wie h ausge-
sprochen.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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Extrahierte Personennamen: Karlv
Extrahierte Ortsnamen: Spanien Frankreich Spanien England Portugal Galicia Portugal Portugal Italien
Das Königreich Portugal.
331
1. Entre Minho (Mi'njo) e Duero*).
2. Traz (Tras) os Montes, östlich daneben.
- 3. Beira (drcisylbig).
4. Estremadura.
5. Alemtcjo (Alcngtejo; das j wie im Französischen aus-
gesprochen).
6. Alga rve.
Boden: Das Land wird in verschiedenen Richtungen
von Gebirgen, die aus Spanien kommen, durchzogen. Zwi-
schen diesen Bergketten sind einzelne ausgedehnte Ebenen. Es
bietet daher eine Abwechselung dar von rauhen Felsengebirgen,
schönen, sehr fruchtbaren Hügeln, reizenden Thälern und er-
giebigen Ebenen. Der Boden des Landes ist zwar meist san-
dig und steinig, dennoch aber überaus fruchtbar, und nur der
schlechte Anbau ist Schuld, daß nicht noch mehr hervorgebracht
wird.
Gewässer: Es sind dieselben Flüsse, die wir in Spa-
nien uns gemerkt haben, mit Ausnahme des Guadalquivir
und Ebro, also: der Minho (Minjo), Duero, Tcjo**)
und die Guadiana. Alle vier fallen hier ins Meer, der
Minho auf der nördlichen, die Guadiana auf der südlichen
Gränze.
Klima: Portugal hat eine sehr warme Luft, die aber
durch die von Westen her wehenden Seewinde sehr gemildert
wird. Daher ist die Sommerhitze hier nicht so groß als im
südlichen Spanien. In den heißesten Sommermonaten ist der
Himmel fast immer wolkenlos; daher sehen dann die Felder
und Wiesen wie verbrannt aus. In den bergigen Gegenden
ist dies natürlich anders; ja es giebt Gebirge, auf denen selbst
im Sommer Eis und Schnee hier und da liegen bleibt. Den
ganzen Sommer hindurch fällt kein Regen. Im September
fangen die Regengüsse an, und erquicken die lechzende Erde.
*) Es braucht wohl kaum erst gesagt zu werden, daß das Wort Eutrc
nickt Autcr (wie im Französischen), sondern Entre ausgesprochen werden
müsie.
**) In Spanien heißt er Tajo, in Portugal Tcjo. Das I wird aber
im Portugiesischen anders als im Spanischen ausgesprochen, nämlich wie
das französische j, also ungefähr Ledscho.
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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Extrahierte Personennamen: Alemtcjo Eutrc
Extrahierte Ortsnamen: Portugal Beira Spanien Portugal Spanien Spanien Portugal_Tcjo
Das Königreich Spanien.
317
Blumen - und Obstgärten enthält. Die Straßen sind, wie fast
überall in Spanien, eng und winklig, aber die Häuser schön, bei
denen sich gewöhnlich ein schöner Blumen- und Orangengarten
mit kühlenden Springbrunnen befindet. Unter allen Gebäuden
zeichnet sich die Kathedral- (Dom-) Kirche aus, ein ungeheures
Gebäude, ehemals eine Moschee. Vier schone, große Straßen
führen auf den Platz, auf dem sie liegt. Ihre Bauart ist ganz
abweichend von der anderer Kirchen. Diese haben in der Regel
nur ein sogenanntes Schiff; die Kathedrale aber 19, die in die
Länge, und 19, die in die Quere gehen; ferner 17 große Ein,
gangöthore, und das Dach ist mit einer Unzahl von Kuppeln,
Thürmen und Thürmchen verziert. — Daß von Cordova das Corr
duan-Leder den Namen habe, ist bekannt.
11. Estremadura
wird vom Tajo und der Guadiana durchflossen, und gehört
zu den heißesten Provinzen Spaniens. Die Winter sind mild,
aber sehr regnig; die Sommer Mittags glühend heiß, und
meist fallt, wie in Murcia, in den Sommermonaten kein Tro-
pfen Regen, der Himmel ist dann gänzlich ohne Wolken, in
dunkler Blaue strahlend. Das Land könnte, bei seiner Frucht-
barkeit, recht blühend seyn; aber es ist wenig angebaut, und
der größte Theil des Landes ist — den Schafen überlassen.
Hier nämlich pflegen die Merino's zu überwintern; daher sieht
man weite, fast unübersehbare Strecken von Wiesen, ohne Baum-
pflanzungen, die sonst so häufig in Spanien sind. Die Einwoh-
ner zeichnen sich durch Geradheit, Ehrgefühl und Zuverlässigkeit
aus. Das großthuige, wilde Wesen der Andalusier findet
man hier gar nicht mehr; dafür desto mehr Gediegenheit des
Charakters. Nur fehlt es ihnen an aller Geistesbildung; sie
sind voll Aberglauben, und können tagelang stumm da sitzen,
ohne das Bedürfniß der Unterhaltung zu fühlen; und doch
kann man sie nicht trage nennen; es ist nichts als Geistesar-
muth der Grund. Nahe an der portugiesischen Gränze liegt
Badajoz (Badachos), eine unbedeutende, und doch die
wichtigste Stadt der Provinz. Mehr Interesse für uns hat das
Kloster
San Geronimo de Iuste (Chufte), auch bloß San
Juste genannt. Dies Kloster liegt in einer sehr wilden, öden Ge,
gend ganz im Gebirge (von Plasencia östlich). Hier hatte sich
Kaiser Karl ein Häuschen gebaut, in welchem er die beiden letzr
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
Extrahierte Personennamen: Cordova Geronimo Karl Karl
318 Das Königreich Spanien.
ten Jahre seines Lebens von 1556— 58 mit religiösen Beschäfti-
gungen zubrachte *).
12. Leon
ist meist bergig; denn von Asturien und Estremadura streichen
einzelne waldige Bergreihcn durch das Land, während die Ebe-
nen durchaus kahl sind. Die Winter sind feucht und rauh,
die Sommer dagegen sehr angenehm. Die Einwohner sind
redlich, kräftig und ernst, aber auch stolz und träge. Der
Städte merken wir uns drei: Leon, Valladolid und Sala-
manca. Die nördlichste derselben ist
Leon, in einer schönen, an Baumpflanzungen reichen Ebene.
Von außen hat sie ein schönes Ansehen mit ihren vielen Thür-
men; aber im Innern findet man überall Schmutz und Unordnung.
Nur ein Gebäude ist merkwürdig: der herrliche Dom, ein Mei-
sterstück der gothischen Baukunst.
Valladolid liegt nicht weit vom Duero, eine finstere,
verödete, traurige Stadt, einst die Residenz der Könige von Spa-
nien, von denen 17 hier begraben liegen, jetzt aber verfallen.
Ueberall sieht man Trümmer von Häusern; alles verräth dir ehe-
malige Größe und den jetzigen Verfall: große, mit Bäumen be-
pflanzte Plätze, prachtvolle, hohe Brücken, menschenleere, schmu-
tzige Straßen.
Sa la man ca, südlich vom Duero, am Abhange eines rei-
zenden Hügels. Die Domkirche dieser engen, unfreundlichen, al-
terthümlichen Stadt, ist eine der schönsten Spaniens; besonders
berühmt ist aber die Universität, die vorzüglichste des Kö-
nigreichs.
13. N e u - C a st i l i a
besteht aus einer unermeßlichen Ebene, die von mehreren Ge-
birgen durchzogen wird. Daher sind die Sommer sehr heiß
und die Luft im Gebirge ist mild. Wenigstens 8 Monate
des Jahres ist der Himmel ungetrübt heiter, ohne Wolken und
Regen. Das Land ist so fruchtbar, daß es recht viel her-
vorbringen würde, wenn die Einwohner nicht zu faul wären,
das Master durch die Felder zu leiten. So aber fehlt es an
*) S. mein Lehrb. der Weltgeschichte für Töchterschulen, 2te Ausg.,
Th. 3., S. 47.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast]]
I
'■ .
Italien.
Kennst Du das Land, wo die Citronen blühn,
Im dunkeln Laub die Goldorangen glühn,
Ein sanfter Wind vom blauen Himmel weht.
Die Myrthc still und hoch der Lorbeer steht?
Kennst Du cs wohl? — Dahin, dahin
Laßt über Alpcnhöhen uns jetzt ziehnl
Zuvörderst orientlre man sich. Man suche die einzelnen Lan-
der und Inseln auf, nämlich: da6 lombardisch-venezianische
Königreich; das Königreich Sardinien (die Insel und das feste
Land); das Herzogthum Parma; das Herzogthum Modena;
das Herzogthum Lucca; das Großherzogthum Toscana; den
Kirchenstaat; das Ncpublikchcn San Marino; das König-
reich Neapel; die Ponza-Inseln; die Inseln Tremiti; die In-
sel Sicilien; darüber die liparischen Inseln; die Insel Malta
unter Sicilien; die Insel Corsica; die Insel Elba *).
Boden: Italien wird oben von Deutschland, Helvc-
lien und Frankreich durch eine hohe Gebirgsmauer getrennt,
die sich von der Nordspitze des adriatischen Meeres bis an
das mittelländische Meer zieht. Der allgemeine Name dieses
*) Die strengen Theoretiker werden uns tadeln, daß wir die politische
Einthcilung vor der Beschreibung des Bodens nehmen. Aber Lehrer der
Geographie werden uns vielleicht beistimmen, daß die Schüler sich bei
der Beschreibung der natürlichen Beschaffenheit besser zurecht finden, wenn
sie sich, durch die Aufsuchung der Landestheüe das Bild des Landes recht
eingeprägt, und dadurch oricntirt haben.
Nösselts Geographie Ii.
J
1
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus]]
Extrahierte Personennamen: Nösselts
Extrahierte Ortsnamen: Italien Goldorangen Sardinien Modena Lucca Ncpublikchcn_San_Marino Neapel Sicilien Malta Elba Italien Deutschland Frankreich