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1. Kleine Geographie für Töchterschulen und die Gebildeten des weiblichen Geschlechts - S. 84

1857 - Königsberg : Bornträger
84 Italien. kommt von der Ortelsspitze, durchfließt das Veltlin und den Lago di Como, und erreicht den Po unweit Cremona; d) Oglio, ent- springt an der Ortelsspitze, und durchfließt den Lago d'jseo; e) Mincio, kommt aus Tyrol, und geht durch den Lago di Garda. 2) Adige (Etsch) kommt aus Tyrol und mündet in das adria- tffche Meer. 3) Arno, kommt von den Apenninen und geht un- weit Pisa ins mittelländische Meer. 4) Tiber (levere) entspringt nicht weit von der Arnoquelle, und fällt ins mittelländische Meer.— Meere und Meerbusen: das adriatische Meer, mit dem 6oiko di Veneua und dem Meerbusen von Trieft; das ionische Meer, mit dem vorigen durch die Meerenge von Otranto verbunden; der Meerbusen von Tarent (Faro di Messina); das tyrrhenische Meer; die Straße von San Bonifacio; die Meerbusen von Salerno und von Neapel, getrennt durch das Cap della Mi- nerva. Der Meerbusen von Genua.! Klima: Milde Luft, starker Pflanzenwuchs und dunkelblauer Himmel, am schönsten in Neapel. Schon im Februar Frühling. Der Sommer ist oft drückend heiß, besonders wenn der Sirocco weht. Mittags geht daher Niemand aus; man hält Sieste. Der Winter ist gemüßigt, meist ohne Frost und Schnee, außer im Ge- birge. Ungesund ist die Luft in der Maremma di Siena und in den pontinischen Sümpfen. Produkte: Ueberall Korn und Mais; aus dem Mehle des letzteren werden die Maccaroni gemacht; Wein; Südfrüchte; Ocl und Baumwolle; Seidenbau; Ziegen, Büffel, Kameele, Fische, viel Unge- ziefer, selbst Scorpione und Taranteln. Lava, zu Kunstarbeiten benutzt. Einwohner: Sie sprechen italienisch, und bekennen sich zur katholischen Kirche. Sehr lebhaft und reizbar, laut in allen ihren Geschäften, rachsüchtig: aber auch gutmüthig, gefällig und heiter. , Das dolce far niente. Viel Pracht unter den Vornehmen, große Armuth und Bettelei unter den Niedrigen. Glänzend ist die Zeit des Carnevals. Ihre Begriffe von Schicklichkeit weichen zum Theil von den unsrigcn ab. Die wissenschaftliche Bildung ist bei ihnen zurück; dagegen werden die Künste mit Erfolg getrieben. Wir er- halten aus Italien vornehmlich: Strohhüte, künstliche Blumen, Glas, Spiegel, Mosaikarbeiten, Seidenwaaren; eingemachte Früchte, Parmesankäse, Sardellen, Maccaroni. l) Das Königreich Sardinien Es besteht aus der Insel und aus den in Oberitalien gele- genen Ländern. A. Das feste Land. Dnrch die lepontischen und pennini- schen Alpen vom Walliserlande getrennt, geht bis zum Golf von Genua. Westlich die Westlichen Alpen, östlich der Tessino. Der Simplon und die Simplonstraße, Monte Rosa, das Matterhorn oder der Cervin, Velan, große und kleine Bernhard, Montblanc,

2. Kleine Geographie für Töchterschulen und die Gebildeten des weiblichen Geschlechts - S. 85

1857 - Königsberg : Bornträger
85 Das Königreich Sardien. Cenis und Viso. Der Montblanc, 14,700' hoch, hat 3 Gipfel, zwischen denen eine Menge Hörner (Nadeln, aiguiües), Eis- und Schneefelder. 1786 zuerst von Jacques Balinat und vr. Paccard aus Genf bestiegen; späterhin auch von Saussure. Das Cha- mounythal, mit dem Dorfe la Priors. Der Mont-Anvers mit dem Eismeere und deni Gletscher des Arveyron. Ueber den Cenis führt eine herrliche Kunststraße nach Frank- reich. Ueber die Appenninen (durch Col di Tenda mit den West- alpen verbunden) geht die Straße Bocchetta nach Genua. Das Land meist bergig. Am wildesten und höchsten der nordwestlichste Winkel, Savoyen. Das Klima rauher als im übrigen Italien, der Winter strenger und anhaltender. Flüsse: der Po, mit der Ddra Balten; die Tosa, die in den Lago maggiore fällt. Gemsen, Steinböcke und Mnrmelthiere; Wein und Seide. In den cottischen Alpen Waldenser oder Ballenscr (Thalleute), Nach- kommen einer Secte^, die Peter Waldus, ein Kaufmann in Lyon, im 12. Jahrhunderte stiftete. Die Savoyarden, meist häßlich, klein, haben viele Cretins; aber gutmüthig, fleißig und genügsam. Der Landesherr ist ein in den meisten Provinzen unum- schränkter König. Die drei Hauptländer sind: Savoyen, Pie- mont und Genua. 1) Savoyen. Hauptstadt: Chambery, in einem weiten, fruchtbaren Thale, mit engen und finstern Straßen. Starker Verkehr niit Frankreich. Air, mit warmen Bädern. Lans le Bourg, klein und schlecht gebaut, in einem sehr tiefen, finstern Thale. Hier die Auffahrt zum Cenis. 2) Piemont: der größte Theil des Landes. Hier die Haupt- stadt d cskönigreichs: Turin, am linken Poufer, groß, sehr gut gebaut. 140,000 Einw. Die Straßen breit, schnurgerade und rechtwinkelig. Victor-Emanuels- und Castelplatz. Contrada del Po. Bazar. Dorastraße Das könig- liche Schloß; große, prachtvolle, aber geschmackvolle Kirchen. Universität. Aegyptisches Museum. Zwei Stunden davon das Kloster la Su- perga, der königliche Begräbnißort. Vercelli, schöngebaute Mittelstadt. Schlacht 101 vor Christi. Reisbau. Aosta, im engen Thale der Dora Bältea. Wein. Mandeln und Feigen. Viel Verkehr mit Frankreich und Helvetien (über den großen Bernhard). Nizza, am Abhange mehrerer Berge, an der See. Die Altstadt häßlich, eng und finster; desto netter, freundlicher und gerade die Neu- stadt. Die Berge mit Landhäusern, und Oliven-, Maulbeer-, Citro- nen-, Pomeranzen- und anderen Fruchtbäumen bedeckt, und die Luft mild, rein und gesund.

3. Kleine Geographie für Töchterschulen und die Gebildeten des weiblichen Geschlechts - S. 112

1857 - Königsberg : Bornträger
112 Das Königreich Spanien. Der westliche Flügel, von der Guadiana durchschnitten, zieht durch das südlichste Portugal (Serra de Monchique) bis rum Cap S. Vincento. Zwischen den Scheidegcbirgen Nr. 2. und 3. ist die neu-ca- stilischc Hochebene, dürr und bauinleer. 4) Das 4tc Parallelgebirge in Süd-Spanien fällt nordwärts sanft, südwärts steil ab. In der Mitte der Kette, der Sierra- Ncvada, sind die höchsten Spitzen Mulhacen und Vileta (10,800 und 10,700^). Nördlich davon die niedrigere Sierra von Granada. Dazwischen das schöne Thal des Lenil. Zwischen diesen südlichen Ketten und Sierra Morena ist dav Thal des Guadalquivir. Spanien ist fruchtbar, wohlbcwässert und mild, aber schlecht angebaut. Gewässer: Das mittelländische und das atlantische Meer hängen dnrch die Straße von Gibraltar zusammen. Das biscaysche oder aquitaniscke Meer. Hauptflüsse: 1) Ebro, geht ins mittelländische Meer; daneben der Kaiserkanal, von Carl V. angelegt; 2) Minho, ins atlantische Meer; 3) Duero, eben dahin; 4) Tajo, eben dahin; 5) Guadiana, in dastelbe Meer; 6) Gnadalquivir, desgleichen. Klima: Bis auf die Gebirge mild, im Sommer warm, oft heiß. Auf den Bergen zum Theil rauh, im Winter kalt, in den Thälern drückend heiß. Im Süden wächst die Palme, das Zuckerrohr und die Aloe. Im Januar schon beginnt der reizende Frühling. Im Sommer weht zuweilen der heiße Solano. Einwohner sind gemischt, und stammen von den Römern, Westgothen, Sueven und Arabern ab. Daher die braune Haut. Von mittlerer Statur, mager, aber fest und kräftig, mit feurigen, schwarzen Augen, sehr lebendig, leicht zornig, im Unglück geduldig und gleichgültig. Viele Anlagen, aber wenig Bildung und viel Stolz. Tapfer, kühn, großmüthig, geduldig , unermüdlich, treu und sanft, aber zugleich auch feig , träge, faul, räuberisch, grausam und falsch; höchst leidenschaftlich, unbesorgt um die Zukunft. Die Le- bensart einfach, die Wohnungen unbequem und schlecht mit Hausrath versehen. Pucliero und Quisaio. Man ist sehr mäßig, aber auch sehr unreinlich. Die Kleidungen sind in jeder Provinz anders^ Die Damen gehen nie aus of>nc Basquina oder 8ava, Manülla und Fächer. Der Fandango und Bolero. Die Religion ist die katholische, mit Unwissenheit und Aberglauben verbunden. Produkte: Wein; Südfrüchte: Mandeln, Rosinen, Feigen, Kastanien, Citronen, Apfelsinen, Orangen, Melonen, u. s. w.; Baumöl, Wolle, die beste von den Merino oder wandernden Schafen. Pferde in Andalusia; Mauesel und Esel. Regierung und Verfassung: Königin Jsabella, geb. 1830. Handel unv Fabriken liegen darnieder; Armuth ist i

4. Kleine Geographie für Töchterschulen und die Gebildeten des weiblichen Geschlechts - S. 114

1857 - Königsberg : Bornträger
114 Das Königreich Spnaien. 6) Cataluna. Voll .Berg und Thal. Veränderliches Wetter an der Küste. Der Boden gut angebaut; in allen Thälern Oliven-, Nuß-, Mandel-, Orangen-, Citronen-, Feigen- und Kastanienbäume. Die Catalonen sind rauh, barsch, heftig, freiheitsliebend, stolz, voll Selbstgefühl, Feinde jeder Unterdrückung, rachsüchtig, zuverlässige Freunde; lieben ihr Vaterland, verachten alle Ausländer. Sie reden eine eigene Sprache. Barcelona, große Seestadt von 122,000 Einw., in einer Ebene, von Bergen umschlossen, dabei das Vergschloß Mont-Jouy. Schön gebaut, meist neue, aber nicht prachtvolle Häuser, 4— 5 Stock hoch. Die Straßen eng und winklig, besser am Gestade. Daneben (das 1752 erbaute) Barcelonetta, mit breiten, geraden Straßen und gleichför- migen Häusern. Sehr veränderliches Wetter. Schöne Umgegend, mit Landhäusern (Torres) bebaut. Sehenswerth sind die kirchlichen Feier- lichkeiten, besonders in der Charwoche und beim Frohnleichnamsfeste. Starker Handel, und Fabriken von Baumwollen- und Seidenzeugen, Bändern und Borten. Der Berg Montserrat. 3000' hoch, mit einem Kloster und 13 Einsie- deleien, von 250 Mönchen bewohnt. 7) Valencia. Der Garten Spaniens. Der Himmel ist immer heiter, kein Reif und Nebel, der herrlichste Anbau, die üppigste Fruchtbarkeit, die reizendsten Frucht- und Gemüsegärten (Huertas) zwischell dem sandigen Küstensaume und den westlichen Bergen. Besonders male- risch die Thäler. Herrlicher Wein, Rosinen, Mandeln, Feigen, Datteln und andere Südfrüchte. Die Einwohner thätig, gewandt', (Seiltänzer und Luftspringer), heiter, vergnügungssüchtig. Freunde von Musik und Tanz, lebhaft, witzig, zuvorkommend, leichtsinnig, veränderlich und rachsüchtig; daher Meuchelmorde häufig. Valencia, über 67,000 Einw., Va Meile vom Meere. Die Straßen eng und winklig, die der Vorstädte breit, regelmäßig, freundlich und mit Kies bestreut. Der Alomeda. Fest des heiligen Vincenz. Das Frohnleichnamsfest. Alicante, ansehnliche Seestadt. Unansehnliche Häuser, enge und winklige Straßen, reizende Unigebung. 8) Murcia. Ein heißes, trockenes Land, aber der Himmel schön, der Winter gelinde, der Sommer glühend heiß und der Herbst entzückend. Regen selten. Die Einwohner höchst träge; daher wenig Anbau. Heftiges Erdbeben 1829. Murcia, in einem Thale, groß, aber schlecht und eng gebaut Dir Einwohner ungesellig, abergläubisch, unwissend, träge und in sich gekehrt.

5. Kleine Geographie für Töchterschulen und die Gebildeten des weiblichen Geschlechts - S. 116

1857 - Königsberg : Bornträger
116 Das Königreich Spanien. Ii) Estremadura. Vom Tajo und der Guadiana durchflossen. Der Winter mild, aber regnig; der Sommer Mittags glühend heiß, ohne Re- gen, beständiger, blauer Himmel. Das Land ist wenig bebaut, die Winterweide der Merino's. Die Einwohner sind gerade, ehr- liebend und zuverlässig, aber ohne Geistesbildung, voll Aberglauben und gcistesarm. Badajoz, Festung. San Geronimv de Juste, Carls V. letzter Aufenthaltsort 1556 bis 1585. 12) Le»n. Es gehört meist zur altcastilischen Hochebene. Die Winter feucht und rauh, die Sommer sehr angenehm. Die Einwohner- redlich, kräftig und ernst, aber auch stolz und träge. Leon, in schöner, baunlreicher Ebene. Das schmutzige, winklige Innere entspricht nicht dem äußern Ansehn. Dom. Valladolid, unw'cit des Duero, finster, verödet und traurig, einst königliche Residenz und Vegräbnißort von 17 Königen. Große, bepflanzte Plätze, prachtvolle, hohe Brücken; menschenleere, schmutzige Straßen. Salamanca, am Tormes, eng, unfreundlich und alterthümlich. Römerbrücke. Domkirche. Universität. 13) N e u - C a st i l i a. Eine unermeßliche, von niedrigen Bergreihen durchzogene Hochebene, im Sommer sehr heiß, im Gebirge mild; der Himmel 8 Monate hindurch ungetrübt. Fruchtbar, aber es fehlt an Be- wässerung. Die Einwohner: nachdenkend, bedächtig, von lebhafter Phantasie, wortkarg, höflich, sanft, wahrheitsliebend und mäßig; äußerlich stolz, gravitätisch, und doch gefällig und Freunde der Fröh- lichkeit, der Musik und des Tanzes. Madrid, 260,000 Einw., nahe am Manzanares. Der westliche Theil alt, eng und schlecht gebaut; der nördliche, östliche und südliche schön, die Straßen breit, regelmäßig und reinlich, die Häuser hoch. Plaza mayor (Autodafes). Am Westende der neue königliche Palast mit Garten. Im östlichen Theile der Palast Bucn-Retiro mit Garten; davor der Spaziergang Prado. Amphitheater für Stiergefechte. Bei dem letzter» lassen die Toreros, die Matadores, die Medüispada, die Picadores und die Banderilleros ihre Künste sehen. Aranjuez, im Tajothale, mit langen breiten, geraden, baum- bepfianzten Straßen und zierlichen, gleichmäßigen Häusern. Aufenthalt des Hofes im April, Mai und Junius. Reizende Gartenanlagen. Toledo, einst königliche Residenz, jetzt mit kaum 20,000 Ci^v.. an und auf Granitfelsen gebaut. Brücke über den Tajo. Die Straßen eng, winklig, todt, mit Gras bewachsen, aber sehr reinlich. Große hohe Kathedrale. Auf einem Felsen der Alkazar, jetzt Hospital und Waisenhaus.

6. Theil 2 - S. 285

1830 - Königsberg : Bornträger
Das Königreich Spanien. 285 deß atlantischen Meeres, der zwischen Frankreich und Spanien einen Winkel bildet, heißt das biscayische oder aquita- nische Meer. ^ Die Hauptflüffe sind: 1. Der Ebro. Cr fließt ins mittelländische Meer. We- gen seines über Felsen strömenden Laufs kann er nicht überall befahren werden. Daher hat schon Kaiser Karlv. den längs seines rechten Ufers hinlaufenden Kaiserkanal anlegen las- sen, ein schönes, großartiges Werk; besonders merkwürdig ist der Theil des Kanals, der auf langen Bogengängen über ein Thal geleitet ist, in welchem ein Fluß dem Ebro zuströmt. Hier kann also das geschehen, was wir schon bei Manchester in England vom Bridgcwater-Kanal bewundert haben, daß zwei Schiffe über einander fahren, eins unten im Flusse, und das andere oben in der Wasserleitung. 2. Der Minho (Minjo), der ins atlantische Meer geht, und die Gränze zwischen Portugal und Galicia macht. 3. Der D u o c o. Er macht eine Strecke hin die Gränze zwischen Portugal und Leon, und geht, südlich vom Minho, ins atlantische Meer. 4. Der Tajo (Taho) *). Er ist der größte Strom, geht nach Portugal, und hier ins atlantische Meer. 5. Die Guadiana fallt auf der spanisch-portugiesischen Gränze in dasselbe Meer. 6. Der Guadalquivir (Qualkibir) mündet in das- selbe Meer, östlich von dem vorigen Flusse. Klima: Die Luft ist, die gebirgigen Gegenden ausge- nommen, überaus mild, und in dem langen Sommer sehr warm, ja heiß. So angenehm wie in Italien ist sie nicht; denn auf den Bergen ist das Klima zum Theil rauh, und der Winter kalt, und in den Thälern ist es drückend heiß. Im Süden ist die Luft so warm, daß hier schon die Palme, das Zuckerrohr, die Aloe und andere Erzeugnisse des heißen Sü- dens fortkommen. Der Frühling, der äußerst reizend ist, be- ginnt schon im Januar. Im Sommer weht zuweilen, wie *) *) Das spanische j wird wie ein ganz weiches ch, fast wie h ausge- sprochen.

7. Theil 2 - S. 331

1830 - Königsberg : Bornträger
Das Königreich Portugal. 331 1. Entre Minho (Mi'njo) e Duero*). 2. Traz (Tras) os Montes, östlich daneben. - 3. Beira (drcisylbig). 4. Estremadura. 5. Alemtcjo (Alcngtejo; das j wie im Französischen aus- gesprochen). 6. Alga rve. Boden: Das Land wird in verschiedenen Richtungen von Gebirgen, die aus Spanien kommen, durchzogen. Zwi- schen diesen Bergketten sind einzelne ausgedehnte Ebenen. Es bietet daher eine Abwechselung dar von rauhen Felsengebirgen, schönen, sehr fruchtbaren Hügeln, reizenden Thälern und er- giebigen Ebenen. Der Boden des Landes ist zwar meist san- dig und steinig, dennoch aber überaus fruchtbar, und nur der schlechte Anbau ist Schuld, daß nicht noch mehr hervorgebracht wird. Gewässer: Es sind dieselben Flüsse, die wir in Spa- nien uns gemerkt haben, mit Ausnahme des Guadalquivir und Ebro, also: der Minho (Minjo), Duero, Tcjo**) und die Guadiana. Alle vier fallen hier ins Meer, der Minho auf der nördlichen, die Guadiana auf der südlichen Gränze. Klima: Portugal hat eine sehr warme Luft, die aber durch die von Westen her wehenden Seewinde sehr gemildert wird. Daher ist die Sommerhitze hier nicht so groß als im südlichen Spanien. In den heißesten Sommermonaten ist der Himmel fast immer wolkenlos; daher sehen dann die Felder und Wiesen wie verbrannt aus. In den bergigen Gegenden ist dies natürlich anders; ja es giebt Gebirge, auf denen selbst im Sommer Eis und Schnee hier und da liegen bleibt. Den ganzen Sommer hindurch fällt kein Regen. Im September fangen die Regengüsse an, und erquicken die lechzende Erde. *) Es braucht wohl kaum erst gesagt zu werden, daß das Wort Eutrc nickt Autcr (wie im Französischen), sondern Entre ausgesprochen werden müsie. **) In Spanien heißt er Tajo, in Portugal Tcjo. Das I wird aber im Portugiesischen anders als im Spanischen ausgesprochen, nämlich wie das französische j, also ungefähr Ledscho.

8. Theil 2 - S. 317

1830 - Königsberg : Bornträger
Das Königreich Spanien. 317 Blumen - und Obstgärten enthält. Die Straßen sind, wie fast überall in Spanien, eng und winklig, aber die Häuser schön, bei denen sich gewöhnlich ein schöner Blumen- und Orangengarten mit kühlenden Springbrunnen befindet. Unter allen Gebäuden zeichnet sich die Kathedral- (Dom-) Kirche aus, ein ungeheures Gebäude, ehemals eine Moschee. Vier schone, große Straßen führen auf den Platz, auf dem sie liegt. Ihre Bauart ist ganz abweichend von der anderer Kirchen. Diese haben in der Regel nur ein sogenanntes Schiff; die Kathedrale aber 19, die in die Länge, und 19, die in die Quere gehen; ferner 17 große Ein, gangöthore, und das Dach ist mit einer Unzahl von Kuppeln, Thürmen und Thürmchen verziert. — Daß von Cordova das Corr duan-Leder den Namen habe, ist bekannt. 11. Estremadura wird vom Tajo und der Guadiana durchflossen, und gehört zu den heißesten Provinzen Spaniens. Die Winter sind mild, aber sehr regnig; die Sommer Mittags glühend heiß, und meist fallt, wie in Murcia, in den Sommermonaten kein Tro- pfen Regen, der Himmel ist dann gänzlich ohne Wolken, in dunkler Blaue strahlend. Das Land könnte, bei seiner Frucht- barkeit, recht blühend seyn; aber es ist wenig angebaut, und der größte Theil des Landes ist — den Schafen überlassen. Hier nämlich pflegen die Merino's zu überwintern; daher sieht man weite, fast unübersehbare Strecken von Wiesen, ohne Baum- pflanzungen, die sonst so häufig in Spanien sind. Die Einwoh- ner zeichnen sich durch Geradheit, Ehrgefühl und Zuverlässigkeit aus. Das großthuige, wilde Wesen der Andalusier findet man hier gar nicht mehr; dafür desto mehr Gediegenheit des Charakters. Nur fehlt es ihnen an aller Geistesbildung; sie sind voll Aberglauben, und können tagelang stumm da sitzen, ohne das Bedürfniß der Unterhaltung zu fühlen; und doch kann man sie nicht trage nennen; es ist nichts als Geistesar- muth der Grund. Nahe an der portugiesischen Gränze liegt Badajoz (Badachos), eine unbedeutende, und doch die wichtigste Stadt der Provinz. Mehr Interesse für uns hat das Kloster San Geronimo de Iuste (Chufte), auch bloß San Juste genannt. Dies Kloster liegt in einer sehr wilden, öden Ge, gend ganz im Gebirge (von Plasencia östlich). Hier hatte sich Kaiser Karl ein Häuschen gebaut, in welchem er die beiden letzr

9. Theil 2 - S. 318

1830 - Königsberg : Bornträger
318 Das Königreich Spanien. ten Jahre seines Lebens von 1556— 58 mit religiösen Beschäfti- gungen zubrachte *). 12. Leon ist meist bergig; denn von Asturien und Estremadura streichen einzelne waldige Bergreihcn durch das Land, während die Ebe- nen durchaus kahl sind. Die Winter sind feucht und rauh, die Sommer dagegen sehr angenehm. Die Einwohner sind redlich, kräftig und ernst, aber auch stolz und träge. Der Städte merken wir uns drei: Leon, Valladolid und Sala- manca. Die nördlichste derselben ist Leon, in einer schönen, an Baumpflanzungen reichen Ebene. Von außen hat sie ein schönes Ansehen mit ihren vielen Thür- men; aber im Innern findet man überall Schmutz und Unordnung. Nur ein Gebäude ist merkwürdig: der herrliche Dom, ein Mei- sterstück der gothischen Baukunst. Valladolid liegt nicht weit vom Duero, eine finstere, verödete, traurige Stadt, einst die Residenz der Könige von Spa- nien, von denen 17 hier begraben liegen, jetzt aber verfallen. Ueberall sieht man Trümmer von Häusern; alles verräth dir ehe- malige Größe und den jetzigen Verfall: große, mit Bäumen be- pflanzte Plätze, prachtvolle, hohe Brücken, menschenleere, schmu- tzige Straßen. Sa la man ca, südlich vom Duero, am Abhange eines rei- zenden Hügels. Die Domkirche dieser engen, unfreundlichen, al- terthümlichen Stadt, ist eine der schönsten Spaniens; besonders berühmt ist aber die Universität, die vorzüglichste des Kö- nigreichs. 13. N e u - C a st i l i a besteht aus einer unermeßlichen Ebene, die von mehreren Ge- birgen durchzogen wird. Daher sind die Sommer sehr heiß und die Luft im Gebirge ist mild. Wenigstens 8 Monate des Jahres ist der Himmel ungetrübt heiter, ohne Wolken und Regen. Das Land ist so fruchtbar, daß es recht viel her- vorbringen würde, wenn die Einwohner nicht zu faul wären, das Master durch die Felder zu leiten. So aber fehlt es an *) S. mein Lehrb. der Weltgeschichte für Töchterschulen, 2te Ausg., Th. 3., S. 47.

10. Theil 2 - S. 1

1830 - Königsberg : Bornträger
I '■ . Italien. Kennst Du das Land, wo die Citronen blühn, Im dunkeln Laub die Goldorangen glühn, Ein sanfter Wind vom blauen Himmel weht. Die Myrthc still und hoch der Lorbeer steht? Kennst Du cs wohl? — Dahin, dahin Laßt über Alpcnhöhen uns jetzt ziehnl Zuvörderst orientlre man sich. Man suche die einzelnen Lan- der und Inseln auf, nämlich: da6 lombardisch-venezianische Königreich; das Königreich Sardinien (die Insel und das feste Land); das Herzogthum Parma; das Herzogthum Modena; das Herzogthum Lucca; das Großherzogthum Toscana; den Kirchenstaat; das Ncpublikchcn San Marino; das König- reich Neapel; die Ponza-Inseln; die Inseln Tremiti; die In- sel Sicilien; darüber die liparischen Inseln; die Insel Malta unter Sicilien; die Insel Corsica; die Insel Elba *). Boden: Italien wird oben von Deutschland, Helvc- lien und Frankreich durch eine hohe Gebirgsmauer getrennt, die sich von der Nordspitze des adriatischen Meeres bis an das mittelländische Meer zieht. Der allgemeine Name dieses *) Die strengen Theoretiker werden uns tadeln, daß wir die politische Einthcilung vor der Beschreibung des Bodens nehmen. Aber Lehrer der Geographie werden uns vielleicht beistimmen, daß die Schüler sich bei der Beschreibung der natürlichen Beschaffenheit besser zurecht finden, wenn sie sich, durch die Aufsuchung der Landestheüe das Bild des Landes recht eingeprägt, und dadurch oricntirt haben. Nösselts Geographie Ii. J 1
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