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1. Gedrängte Uebersicht der Landes- und Volkskunde von Preußen - S. 17

1835 - Königsberg : Bornträger
17 Die Südgränze (eüva 90 M. lang) stößt zum Theile an Polen, zum Theile an den Regierungsbezirk Bromberg der Provinz Posen. Die Westgranze (32 M. l.) stößt im S. an die Neumark (zum Regierungsbezirke Frankfurt in der Provinz Brandenburg gehörig), der übrige Theil an Hin- terpommern (jetzt Reg. Bez. Cöslin). Sämmtliche Grän-t zen sind nicht über 30 Meilen von der Küste entfernt, am weitsten die Gränze südlich von Lyk, 27 Meilen. §.3. Größe. Die größcste Ansdehnung von S. W. nach N. O. (Schloppe bis Schmallcningken) beträgt 65 Meilen; die gerade Ausdehnung von W. nach O. 51 M.; von N. nach S. 23 bis 39. M. (vom nördlichsten Punkte ab). Obne Gewässer enthält Preußen 1135 Gcviertmeilen, mit ihnen 1178 Gev. M. Davon kommen auf den Theil westlich der Weichsel (Pommerellen) 300 s^jm., auf den Theil östlich der Weichsel 878 s) M. §. 1. Gestalt des Landes. Preußen gehört zu dem neuen aufgeschwemmten Lande, das von der Ostsee aus gegen die Karpathen zu nach und nach angespült worden, und ist sonach ursprünglich See- boden gewesen. Dafür zeugen die überall in Menge vor- kommenden Felstrümmer, die nur durch die Gewalt der Wogen und des Eises hergetragen sein können, so wie die mannigfaltigen Versteinerungen und Seeprodukte, welche bis auf eine Entfernung von 30 Meilen von der Seeküste sich vorfinden. Daher ist das ganze Land natürlich ein Flachland, dessen größestertheil sich nicht über 200 bis300 Fuß über den Spiegel der Ostsee erhebt. Die bedeutend- sten Ebnen sind in der Mitte Pommerellens, im heutigen Masuren, südlich vom Pregel, zwischen Pregcl Und Memel, inl Osten des kurischen Haffs. — Jeder der beiden durch die Weichsel gebildeten Hauptthcile des Landes hat seine abgesonderten Höhenzüge. 1) Der pommerellische Haupthöhenzug findet sich im W. an der pommersehen Granze, von N. O. nach S.w. streichend, und zwar nörd- lich in Preußen, südlich in Pommern. Die höchste Stelle ist in den schöneberger Bergen (beim Kirchdorfc Schöneberg) gegen 600 Fuß h. Der nördlichste Theil dieses Höhenzuges bildet eine Strecke lang den westlichen

2. Gedrängte Uebersicht der Landes- und Volkskunde von Preußen - S. 18

1835 - Königsberg : Bornträger
r 18 Rand des Weichselthalcö mit steilen Abhängen, und enthält als besonders hervorragende und bemerkenswerthc Punkte den Karlsberg bei Oliva (272 Fuß hoch), und den Johannisberg bei Danzig. Die von ihm gebildeten Meeresküsten sind steil, und haben den höchsten Punkt in der vorgebirgsartigcn Landspitze Rizchöft (170 Fuß). — 2) Der Haupthöhenzug des östlichen Theiles beginnt nördlich von Graudenz an der Weichsel nnt den Bindigsbergen, zieht nordöstlich nach Morungen (von wo aus ein Hauptarm nordwärts nach Trunz und Elbing abgeht), dann über das Kirchdorf Lahna, bei Neidenburg vorbei, nach der Gegend von Passenheim, (Lens- burg, Rhein, an den großen See'n vorbei, und verlauft sich nördlich am Pregelthale. Die höchsten Punkte dieses Hauptkamms sind bei Lahna 566 Fuß, und nahe dabei am Maransensee 565 Fß. — 3) Die nördliche Fortsetzung nach Trunz und Elbing reicht bis ans frische Haff und erreicht beitrunz den höchsten Punkt 569 Fuß. — Abgetrennt vom Haupthöhenzugc bemerken wir noch: 4) den Höhenzug im O. der großen See'n. Er zieht von Goldapp südwärts nach Lyk und nördlich bei Olezko vorbei nach der poln. Gränze. Der höchste Punkt der goldappcr Berg 570 Fß. — 5) Der Stab lack, ein waldiger Bergrücken nördlich der Alle, bei Pr. Eilau, Landsberg, bis 595 Fß. hoch. Der Kreuzb erg bei Heilsbcrg 475 Fß., und der Hasenberg bei Wildenhof nahe bei Landsberg 607 Fß. hoch (also der höchste Berg in Preußen.) — 6) Der sam- ländische Höhenzu g mit dem Galtgarben 354 Fß., dem Hausenbcrge bei Gcrmau, 250 Fß. und dem Wachbudcnberge bei Kl. Kuhrcn 195 Fß. — 7) Am nördlichen Memelufer merken wir den R ombinus 1 M. von Tilse, 240 Fß. über deni Meere. — Da das Land allmählich gegen die See abdacbt, so bildet es steile Küsten. An andern Stellen sind Dünen, die man durch Anpflanzungen fest zu machen und dem Spiele der Winde zu entziehen sich bemüht, so besonders auf den N e r u n g c n. Diese langen, schmalen, aus Dünen bestehenden Erdzungen sind der preuß. Küste eigenthümlich. Wir merken: 1) die Landzunge Hela, 4% M. lang, 1000 bis 8000 Fuß breit. 2) die frische Nerung, 13. M. lang, bis I'/. M.

3. Gedrängte Uebersicht der Landes- und Volkskunde von Preußen - S. 21

1835 - Königsberg : Bornträger
21 Preußen nicht, sondern geht bei Landsberg in der Mark in die Warthe, welche aus dem südlichen Polen kommend bei Küstrin in die Oder fallt. Der Netze fließen von Preu- ßen aus zu: 1. Die Lobsonka, südl. von Pr. Friedland entspringend. 2. Die Küddow (Küdde), aüs Pommern kommend, nimmt auf: u) die Zahne (anfangs Ball) vom Städtchen Bai- denburg her, b) die Dobrink a von O. her e) den Pito mit derdöberitz von N. W. her auf der rechten Seite. Die Flussgebiete der Oder und Weichsel sind durch die Brahe (Nebcnfl. der Weichsel) und Netze mittels eines Kanals verbunden. Friedrich d. Große ließ bei der Besitz- nahme Westpreußens diesen Kanal, bromberg er Kanal genannt, 1772 — 75 graben, 4% M. lang von Brom- berg bis Nakel, 60' breit, 5' tief, mit 10 Schleusen. Die Fahrzeuge steigen von der Brah bis zur 9ten Schleuse 78 Fß., und von da bis zur Petze 14 Fß. hinunter; weil der Spiegel der Brah 65' tiefer liegt, als der der Netze. §.8. Weichselgebiet. Dieweichscl, eigentlich Weißel, Wyssel, ent- springt auf den Karpathen, erhalt den Namen beim Dorfe Wyska oder Weichsel, bildet anfangs die Gränze zwischen Oestreich und Preußen, dann zwischen Poleir und Galli- zicn, durchströmt nordwärts sich wendend Polen bis War- schau, nimmt von O. her den Bug auf, und richtet dann ihren Lauf W. N. W. bis zur preuß. Grunze. 2 M. ober- halb Thorn tritt sie ins Preußische. 7 M. geht sie nun nach W. N. W., dann 8 M. von S. S. W. nach O. N. O., mit Niederungen auf beiden Seiten; worauf sie ihre Richtung fastganz nach N. nimmt. Ander montaner Sp itze, wo sich ein starkes Bollwerk gegen den Andrang des Wassers befindet, theilt sie sich in 2 Arme. Nach N. fort geht der größere, die rechte Weichsel, rechts ab die Nogat. Von hier ab erweitert sich das Thal und bil- det ein fruchtbares Delta. 6 M. nördlich von der montauer Spitze, am sogenannten danzigcr Haupt, erfolgt eine zweite Theilung. Links fließt die danzigcr Weichsel 4 V* M., 1 M. nordwärts von Danzig in die Ostsee mün-

4. Gedrängte Uebersicht der Landes- und Volkskunde von Preußen - S. 25

1835 - Königsberg : Bornträger
§. 9. Oas frische Haff. Dieser 14°/» fijm. große Küstensee, gebildet durch Weichsel, Passarge, Pregel :c., hieß in alten Zeiten Ha- li bo. Der Name vom Flusse Frisch in g (Frischingshass). Ehedem bestand cs aus 2 Theilen, dem königsberger und elbingcr Haff, zwischen welchen die Höhen von Kahlholz (bei Balga) und die von Kamstigall (bei Pillau) nahe zusammenreichten. Pregel und Frisching setzten damals ihr Wasser durch das Lief bei Lochstadt ab, die Weichsel durch das Tief bei Vogelfang. — Jetzt ist das Haff 11m. lang, % bis 2% M. breit (am breitesten bei Fischhausen). Die Tiefe ungleich, an der Pregelmündung gering (7%0, weshalb größere Schiffe nicht bis Königsberg gelangen können. Von Jahr zu Jahr verflacht sich das Haff mehr und nimmt ab. — Auf der Nordseite ists durch eine Dünen- reihe (frische Nerung) begränzt, steht aber durch das Tics oder Seegatt bei Pillau (% M. breit) mit der Ostsee in Verbindung. Das südliche Ufer besteht meist aus hohem Lande mit romantischen Partieen. — Im Winter friert das Haff ganz zu und wird viel von Schlitten befahren, im Sommer findet ein lebhafter Verkehr zwischen Königsberg, Fischhausen, Pillau, Braunsberg, Elbing, Danzig Statt. Es ist fischreich. — Außer durch die genannten Ströme er- hält cs Zufluss durch die Abwässerungen der Weichselnicdc- rung, Laken genannt. , Wir merken unter ihnen die für Kähne schiffbare Liege, aus der großen und kleinen S ch w c nt e entstanden, die sich beim'städtchen Neuteich vereinigen. §.10. P r e g e l g e b i e t. Der Pregel (Prigora d. h. Fluss am Berge, weil die Vereinigung s. Quellströme an einem Berge geschieht) hat 3quellströmc: 1) die Angerapp, Abfluss der großen Scegruppe aus dem Mauersee, 14 M. lang, mit starkem Gefälle, nimmt den Goldappfl. auf und ergießt sich östl. von Insterburg in die 2) Pissa, die aus dem Wystitten-. sec an der poln. Gränze kommt, rechts den D obup, links! den Rudup und die stark fließende Nominte aufnimmt^ durch Gumbinnen fließt und sich dann hinter Insterburg: mit der 2 M. nordöstlich von Pillkallen entspringenderr 3) Inster vereinigt, welche vorher von S. O. dieei- menis,Niebuddis und denstrins ausgenommen hat.

5. Gedrängte Uebersicht der Landes- und Volkskunde von Preußen - S. 88

1835 - Königsberg : Bornträger
88 §• 10. Die wichtigsten Orte im Pregel gebiete, kt) An den Quellfluffen des Pregels lind am Pregel selbst. 8t. Pillkalleu, 1724 aus einem Dorfe zur Stadt er- hoben, fetzt Kreisst. mit 1579 E. — Ackerbau, Brauerei, Verfertigung wolluer Handschuhew. 85. S ta l lu p ö n e u, 1722 angelegt. Städtchen, Kreisst. mit 2570. E. — Ackerb., Viehzucht, Viehhand. — Haupt- Zollamt. Nicht fern davon Kirehd. Katteuau, hoch gele- gen, treffliche Aussicht — alte Schanze. — _ Trakehneu, Hauptgestütamt der Provinz, von Fried- rich Wilhelm 1. 1732 angelegt, Sitz des Landstallmeisters, am Flüsschen Nudup. Dazu 8 Vorwerke, die wie das Ge- stütamt trefflich gebaut und eingerichtet sind. Die Gegend gleicht einem Garten. — Wichtigkeit für die Veredlung der Pferdezucht in Preußen. Nemonteankauf in der Pro- vinz seit 1788, für den früher viel Geld außer Landes ging. Dabei Kirchdorf Entzuhnen. 80. Gumbinnen, Hauptst. des Regbez. Gumbinnen, durch Friedrich Wilhelm!. 1721 angelegt, regelmäßig gebaut, 15l/a M. von Königsberg, an der Pissa, mit 0023 E. — Sitz der Regierung, Jutellig. - u. Address-Comtoir, 2 Buch- druckereien, Friedensgesellschaft, 1 Gymnasium, 1 Bürger- schule, 1 Mädchenschule, 1 Krankenanstalt, I Hebammeubil- duugsaustalt :c. Gebäude: Regierungsgebäude, Nathhaus, 3 Kirchen, Hospital für Salzburger. Die Umgegend ist eben, aber fruchtbar und gut angebaut. In der Nähe T h u r e n, früher mit einer Heilquelle, die Kirchdörfer W a l - terkehmen und Nemmersdorf und das Schullehrer- semiuar Karalene. 87. G o l d a p p, Kreisst., 1570 aus einem Marktflecken zur Stadt erhoben, am Goldappfl. mit 3191 E., 2 Kchu., 1 Bürgerschule — Ackerbau, Viehhandel, Methbrauerei, Gärberei; golldapper Kringel — öftere Feuersbrünste. Dabei der hohe Berg (570' hoch). 1% M. nördlich Dorf Kiauten mit 1 Papierm., 1 Eisenhütte u. 1 Kupferham. 88. Lözen, Kreisst., 1589 durch den Markgr. Albrecht Friedrich zur Stadt erhoben, am Löweutinsee mit 1001 E., 1 alt. Schlosse, 1 Kirche — Ackerbau, Töpferei, Fischerei, Leiuwaudhandel:c. 89. Augerburg, Kreisst., 1571 angelegt, am Ausfl. der Augerapp aus dem Mauersee, mit 2786 E., 1 Schloss, 1 Schullehrerscmiuar für polu. Schullehrer mit einer Taub-

6. Gedrängte Uebersicht der Landes- und Volkskunde von Preußen - S. 26

1835 - Königsberg : Bornträger
26 Von der Vereinigung ab führt der Fluss den Namen Pre- g c l. 2 M. oberhalo Königsberg theilt er sich in 2 Arme, den südlichen, alter Pregel, und den nördlichen, neuer Pregel genannt, die sich aber in Königsberg wieder ver- einigen, und dann I M. unterhalb bei Holstein ins frische Haff gehen. Der Pregel von Insterburg ab ist 103/4 M. lang, anfangs 54', bei Königsberg 250' breit, vom Haffe bis Königsberg sehr tief (für große Seeschiffe), sonst flach. An der Mündung hat man, um die fortschreitende Verfla- chung zu hindern, einen Steindamm als Ufereinfassung ziemlich weit ins Haff hineingebaut, und außerdem noch durch Baggern eine Vertiefung bewirkt. Gefälle gering. 4 Städte an ihm — 9 Brücken über ihn (1 in Insterburg, 1 in Wehlau, 7 in Königsberg). Seine Nebenflüsse sind: Von N. her nur kleine Bäche z. B. diedroje bei Schwägerau, der Au er graben bei Saalau, die Nehne bei Taplackcn, Die K a tz bach aus dem Oberteiche und Schlossteiche in Königsberg. Die Deine, Deime ist wahrscheinlich ein alter Arm des Pregels, der von Tapian nach dem kurischen Haffe abging, aber vom Orden auf eine Länge von 2/4 M. gerade gezogen ist und den Namen neue Deine führt. Sie fließt langsam nordwärts durch Labiau ins kurischc Haff. Von Süden her: 1. Die Au.rinne, auf dem linken User der Angcrapp entspringend, mündet bei Norkitten. 2. Die Alle, entspringt beim Kirchdorfe Lahna auf dem prcuß. Haupthöhenzuae, 414' über dem Meere. 30 M. lang, 30 bis 65 Fß. breit, reißende Strömung, fischreich, flößbar und zum Theile schiffbar. Die Schiffahrt durch viele Mühlwerke behindert. Sie nimmt auf rechts a) den Wadang von O. d) die S im ser, einen Bach, bei Hcilsberg. e) die Guber, beim Städt- chen Rhein entspringend bei Schippenbeil, d) die Omet von Drengfurt her, bei Allenburg mündend, e) die S chweine, von Nordenburg her, mit der Jlme (von O.), unterhalb Allenburg mündend. — Links fließt ihr nur zu f) die Elm von Landsbcrg her mit dem Flüsschen S t e i n. Da wir den nordöstl. Theil des Haffs, das sogenannte Prcgclhaff, als Mündungssee des Pregels betrachten, so ist auch der Fr isch ing als Nebenfluss desselben anzusehcn.

7. Gedrängte Uebersicht der Landes- und Volkskunde von Preußen - S. 27

1835 - Königsberg : Bornträger
27 Er kommt aus dem Frischingwalde zwischen Pregel und Alle, fließt nach W., nimmt von S. auf den B eis lei w- fluss, von Bartenstcin her, den von P. Eilau kommen- den Pasmar, und 2 Bäche, Namens Stradik, von Zinten her. — §. 11. Memelgebiet. Die Memel (alt Mümmel), in Russland Niemen genannt, entspringt im russ. Litthauen, in hoher Gegend, fließt erst westlich bis Grodno, macht dann, nach N. sich wendend, die Gränze zwischen Polen und Russland, wen- det sich von Kauen, wo die Wilia einfließt, wieder nach W., und tritt bei S chmalleningken ins Preußische. Von hier auf der Südseite hohe romantische Thalränder, die nach Tilse zu niedriger werden. Hinter Tilse tritt der Strom in die litthauische, oder tilsener Niede- rung, 10 —11 M. von N. nach S>, 7 M. von O. nach W. messend. V/% M. unterhalb Tilse theilt er sich beim Schanzenkrugc in 2 Arme, den nördlichen, stärkern, die Nuss, welche in mchrern Armen (früher 13) ins kuri- sche Haff fließt. Unter diesen Mündungen merken wir a) die Atmat oder sch i c ß sich c Ost (Ost s. v. a. Mündung) d) die Pokalna oder pokalnische Ost, südlich von ». c) die Warruss. st) die Skirwit oder Skirwik. Der südliche Arm, die Gilge, kleiner als die Russ, mündet in 4 Armen ins kurische Haff: ») Gilge. b) Ta well. «) Jnse. ll)Loye (spr. Lojc). — Die Lange der Memel von der Quelle bis zur Mündung betragt 103 Meilen, da- von in Preußen 11'/° M., die Breite bei Tilse 1150'. Das Gefälle bedeutend, auf die Meile 7 Fß., also starker, als in d. Weichsel. Schiffbar überall in Preußen — Han- del mit Russland und Polen — Witinnen mit Oel, Flachs, Hanf, Talg; Holzflöße nach Königsberg und Memel. Keine feste Brücke, bei Tilse eine Schiffbrücke — sonst Fähren. — Früher konnte nur die Russ bcschifft werden, die Gilge ihrer vielen Krümmungen wegen nicht, auch konnte beim Eisgänge das Eis durch sie nicht abgeführt werden, sondern wurde über die große Niederungsfläche ausgebreitet. Die Witinnen mufften daher über Haff, und verunglückten hier oft. Daher ließ die preuß. Regierung 1613 — 16 von Schanzenkrug ab die Gilge gerade ziehen, und vom Dorfe Sköpen ab, einen 2'/4 M. langen Kanal,

8. Gedrängte Uebersicht der Landes- und Volkskunde von Preußen - S. 28

1835 - Königsberg : Bornträger
28 die neue Gilge (216' breit, 8' tief) graben und die alte Gilge zudämmen. Dadurch wurde der Weg über Haff verkürzt. Um ihn ganz zu vermeiden, ward 1688 der kleine und große Friedrichsgr aben gezogen (s. un- ten). — Die Eindämmung der Nuss und Gilge begann erst 1636 bei Linkuhnen, und wurde allmählich fortgeführt, so dass jetzt die Gilge auf beiden Seiten 2 M. weit, die Rufs auf der Südseite 2 M., und die Memel aufwärts 1 M. durch Dämme eingefasst sind. Seit 1716 übernahm die Regierung die Aufsicht über das Damm - und Deichwesen, das durch eine Deich- und Uferordnung 1787 fest geordnet wurde. Das Schütten der Damme thnn die Einsassen nach Verhältniss ihres Landbesitzes unter Aufsicht königlicher Be- amten rdeichinspcktorcn (Oberaufsicht). — Da m m - geschworne (Aufsicht über kleine Striche). — Busch- w ä ch t e r (Aufsicht über die Weidcnanpflanzungen. — Die Memel nimmt in Preußen auf links: 1) Die Scheschuppe, ans dem polir. Litthauen kom- mend, tritt bei Schirwind ins Preußische, nimmt hier den S ch ir w i n d fl u ss auf, in welchen die Na u schw e fließt, und mündet oberhalb Nagnit. 2) Dietilze odertilse auchtilsele (spr. Tilsäle) bei Tilse. Rechts: 1) Die Schwente, Gränzflnss, bei Schmalleniirgken. 2) Die Wischwill aus Szamaitcn. 3) Die Jura, aus Szamaitcn, bei Schreitlaukcn — fischreich. 4) Die Jä ge beim Dorfe Karczewischken in die Nuss. 5) Die Weistschuck. 6) Die Sziesze (Schiesche) bei Hcidekrug vorbei in die Nuss. Da wir das kurische Haff als Mundungssee der Me- mel betrachten, so haben wir noch folgende Flüsse als Ne- benflüsse derselben anzufehen: n) Die Deine (s. vorher). 6) den N e m o n i c n von O. her, ein Sammelabfluss des Wassers der Niederung. Nördlich von der Inster entsteht die Arge, nimmt auf von S. her Budup mit Schil- lup, Òffa und Parwe, führt dann westl. fließend den Namen Lankne, und geht nach Vereinigung mit der von S. kommenden T i mh cr in den Nemonieu, der von

9. Gedrängte Uebersicht der Landes- und Volkskunde von Preußen - S. 92

1835 - Königsberg : Bornträger
92 Fuchshöfen. Von Tapian nordwärts romantische User der Deime, wo das Kirchdorf Goldba ch. 95. La bi au, seit 1642 Stadt, aus einer Straße beste- hend, mit 3157 E., an der Deime — altes Schloss — 2 Ket- tenbrücken — Ackerbau, Fischerei, Garberei, Töpferei. Zwischen Labiau und Königsberg das Amt und Dorf Ca y- men mit altem Schlosse. N. von Königsb. Kchd. Neuhausen in schöner Gegend mit einem Schlosse, der Familie des Grafen Bülow von Dcnnewitz gehörig. — O. uednau Kchd., dabei ein Sand- berg, auf dem früher eine dem b. Jacobus geweihte Kirche stand, ein Wallfahrtsort der Schiffer. — Tru ten au Dorf 1/4 M. von Könb. mit einer Papiermühle und Fabrik von Pressspänen — dabei gute Torfbrüchcr. — N. ostl. davon Schaken mit der sch aken sch en Vitt, Fischerd. am. k. Haffe,^Ucbcrfahrtsort nach Memel. — Rudau Kchd., 1370 Schlacht zw. d. Orden u. d. Litthauern; der Ordens- marschall Schindekopf fiel — rudausche Säule. Kranz Dorf, Badeort am Beginn der kur. Nerung. — Längs der samländ. Nordküste liegen die Orte: Ran tau, Ncukuh- ren, Rauschen, Warnicken, Gr. u. Kl. Kuhren mit vielen schönen Partieen. Brüsterort (111^ hoch), Land- spitze mit 2 Seeleuchten oder Baken wegen des Steinriffs. — Längs der samländ. Westküste, der eigcntl. Bernsteink., liegen Dirschkeim, Gr. Hubnicken, Palmnicken, Tenkittcn, dabei die Ruinen der Adalbertskapelle (Adal- bert von Prag, der Apostel der Preußen, soll hier 997 er- mordet sein). — Lochstadt, Schloss am fr. Haffe, 1261 erb., wohl erhalten, nüt schöner Aussicht. Heinrich Neuß v. Plauen starb hier 1129. — Südl. davon Kchd. Alt - Pil - lau, dabei der Schwalkenberg, .92^ hoch, mit der Land- marke (ein Gebäude, das den Schiffern bei Tage von der Sec her als Merkzeichen dient). .96. Stadt und Festung Pillan, auf der Spitze der Landzunge, 6 ff- M. von Königsb. Die Festung 1626 von Gustav Adolph angelegt; die Stadt war bis 1725 Markt- flecken. Regelmäßig gebaut, freundlich und lebhaft — Ha- fen und Schlüssel von Königsb. — Die Einw., 3929 an der Zahl, treiben Schiffbau, Schiffahrt, Handel. — Leucht- thurm, rund mit einer schönen Kuppel, 100' hoch, 1 Kche., 1 Schiffahrtsschule. Die kl. Festung schützt d. Eing. durchs Tief. — Verbindung über Haff mitkgsb. durch d. Bierböte.

10. Gedrängte Uebersicht der Landes- und Volkskunde von Preußen - S. 31

1835 - Königsberg : Bornträger
31 3. Der Drewenzsee von der Drewenz gebildet, bei Osterode. 4. Der Schillingsee östlich von 3. 5. Der Röthlaffsec nördlich von 3. 6. Der Nariensee östlich von Morungen. In der Nähe der sehr tiefe Wuchsnicksee. 7. Der So ldausee bei Soldán. 8. Der Plauzigerseean den Allcqucllen. 9. Der Maransensee nahe bei 8. 10. Der Lanskersee östlich von 8. 11. Der Kosnosee westlich von Passenheim. 12. Der Dadaisee westlich von Bischofsburg. 13. Der Kalbensce, sehr gekrümmt — an ihm Passenh. 11. Der Omuleffsee, Quellsee des Omuleff. Die folgenden See'n bilden die Hauptseegruppe im südöst- lichen Thcilc Preußens: 15. Der Lözner- oder Löwentinsce, südl. von Lözen, Va M. l., V2 M. breit — fließt ab zum Mauersee. Durch mehrere kleine Kanäle ist er mit dem südwärts liegenden 16. Sp i r d i n g se e verbunden, dem Hauptsee Preußens, über 2 s)M. groß, von W. nach O. 21/* M. lang, von S. nach N. 1% M. breit. Er hat mehrere Arme und Ne- bensee'n. Der südliche Busen: Septersee; der Arm nach N. W.: das talter oder rheinische Wasser; der mit diesem in gleicher Richtung nach S. gehende Arm: der Beldahnsce; östlich davon: der Warnoldsee. — Reines Wasser — fischreich — viele Steine. — Im Sec 4werder oder Inseln: darunter Spirdingswerder, be- wohnt und bebaut, und Teufelswerder, sonst mit einem befestigten Kriegsmagazin Fortlyk. — Zufluss in den Spirding von W. her durch den Kruttingfluss, von O. her erhält er das Wasser aus dem 17. Aryssee, östlich vom Spirding. Seinen Abfluss hat der Spirding nach S. durch den Bel« dahnsee in den 18. Ni edersee, 3'/» M. lang, sehr gekrümmt, aus dem das Wasser nach den: Pischflusse abzicht. Oestlich fließt der Spirding ab in den 19. Warzausee (spr. Warschau) bei Johannisburg, der seinen Abzug durch den Pischfluss hat. 20. Der Maucrsee, südlich bei Angerburg, fast2 s^M. groß, 3 M. lang, Va M. breit; Gestalt eines Kreuzes.
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