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1. Theil 1 - S. 135

1875 - Leipzig : Brandstetter
135 Die gutmütigen, friedlichen Leute, die den Leib nicht wie die Tabun- tschiks in Pferdeleder, sondern in das weiße Vließ ihrer Zöglinge hüllen, und deren Seele eben so wenig in Wolfsfell gekleidet erscheint, hei- ßen — in Kleinrußland, in der Moldau, bei den Tataren — überall „Tfchabani". „Jrlik" heißt der große, fast zwei Klafter lange, mit Kunst gearbei- tete, am obern Ende mit einem eisernen Haken versehene Stab, welcher dem Tscbaban Keule, Schlinge und Harabnik zu gleicher Zeit ist. Mit dem eisernen Haken entert er am Hinterbeine die Schafe, die er einfangen will, zugleich stößt er sie mit dem Stecken, wo es nöthig ist, vorwärts, und weiß mit dem schweren Ende den Wolf auf den Rücken zu treffen und ihn mit einem Hiebe niederzustrecken. „Swita" ist der schon erwähnte Mantel mit der schrecklichen Capuze, den der Tschaban beim Regen sich so arrangirt, als sollte er in der Zau- berflöte den Bären spielen. „Otara" heißt die Heerde der einfältigen Vließträger selbst, die 2000 —3000 an der Zahl unter der friedlichen Zauberflöte dieser friedlichen Bären stehen. „Ostschacki" endlich ist der Name der den Wölfen schrecklichen zotti- gen großen Hunde, die zu 10—15 eine Heerde von der genannten Stärke bewachen. Außer diesen Dingen führen nun noch die Tschabans einen oder zwei Wagen bei sich, die, mit Ochsen bespannt, immer alle Lebensmittel, Médi- camente, Kochgeräthschaften, die Felle der gefallenen Schafe, die gewon- nenen Käse und die Pelze der erlegten Wölfe hinter sich herführen. Es sind das aus uralter Zeit gebräuchliche, große, schwerfällige, mit einem hohen Dache versehene Wagen, den Reisewagen der Tataren, „Madjaren" genannt, sehr ähnlich. So ausgerüstet zieht der Tschaban um Ostern in's Feld zu gleicher Zeit mit den Tabunen, und den ganzen Sommer mit seiner Heerde (Otara) in den Steppen nomadisirend, kommt er erst im Herbste wieder heim. Ein Tschaban ist natürlich zu Fuß, denn seine Otara zerstreut sich nicht so leicht und so weit als die Tabunen. Die Schafe nähren sich auf kleiuerm Raume, sind nicht so wählerisch, als die Pferde, fressen eifrig Alles ab, was sie Genießbares finden, und legen sich dann ruhig zum Wiederkäuen hin, während die Pferde in ihrem Tabun nie liegen, und selbst den Schlaf stehend abmachen, wie ihr Hirt im Steigbügel. Weit um sich greifend wogen die Roßheerden hierhin und dorthin, während der tägliche Marsch einer Schafheerde kaum einige Werste betrügt. Die Marschordnung dabei ist folgende. Zunächst postiren die Tscha- bans ihren Wagen als Centrum, Vereinigungspunkt und einstweilige Re- sidenz, um welche herum, den Kreis immer erweiternd, geweidet wird. Der Platz wird natürlich mit Klugheit gewählt. Es müssen gute Steppen in der Nähe sein, wo möglich auch ein Brunnen oder Quell. Finden sie,

2. Theil 1 - S. 147

1875 - Leipzig : Brandstetter
147 Aus 80 bis 100 Schafe kommt ein Schäfer; da man nun im Gan- zen wohl 17 Millionen Schafe in Ungarn zählt, so ist die Zahl der Juhaszen nicht gering. Etwas verrufen sind die Kanaszen*) oder Schweinehirten, wilde Gesellen, die einen weißen, aus Kotzentuch verfertigten Mantel tragen, der mit rothem Tuch gefüttert ist und „Szur" genannt wird. Von ihren Schläfen hängen die schwarzen Haarzöpfe herab, auf die sie täglich viel Sorgfalt und Schweinefett verwenden. Als beständige Handwaffe dient ihnen die „Balta", ein kurzstieliges Beil, das sie mit großer Sicherheit werfen, und womit sie im Bakony- Walde früher auch wohl manchen Reisenden umgebracht haben mögen. Wollen sie ein Schwein aus einer Heerde rauben, so saust die Balta dem ausersehenen Opfer in's Genick. Wegen der Eichelmast sind die Schweineheerden im Bakony-Walde beson- ders zahlreich, doch werden sie auch in die slavonischen Wälder aus den angrenzenden Comitaten Ungarns getrieben. Unter den Kanaszen ist der Kastengeist besonders ausgebildet, und sie halten eine Art Vehmgericht über diejenigen, welche nicht in Allem fest an ihren Gebräuchen und Gerechtsamen halten. Auch haben sie be- stimmte Plätze im Lande, wo sie zusammenkommen, um sich über ihre Angelegenheiten zu berathen und mit denen einen Contract zu schließen, die ihrer bedürfen. 4. Eigeuthümlichkeiten des Magyaren. **) Die eigenthümliche Nomadennatur des Magyaren hat sich trotz aller Berührung mit europäischer Civilisation und aller Bildung, zu welcher das magyarische Volk selbst gelangt ist, nicht verwischen lassen. Diese treuen Gefährten Arpad's***) — seit einem Jahrtausend sind sie immer noch dieselben geblieben. Gleich ihren Vätern tragen sie immer noch denselben Schnurrbart, dieselben bespornten Stiefeln; der friedsame Bauer zeigt Dir noch immer dasselbe kriegerisch-männliche Gesicht und denselben kriegerisch- trotzigen Gang. Auf dem Boden, den er als Soldat erobert hat, ist der Ungar Soldat geblieben; er lebt mit seinem Pferde noch immer wie ein Reitersmann. Schon der erste Anblick eines Dorfes zeigt Dir die Her- kunft seiner Bewohner; man merkt, daß es ein kriegerisches Nomadenvolk war, welches sich da festgesetzt hat; — eine lange und breite Straße, durch *) Kan — das männliche Schwein. **) A. de Gerando : Voyage en Transylvanie ***) Die Magyaren oder Ugren, eine trefflich berittene Räuberbande, vielleicht Nachkommen der Hunnen, waren zuerst aus Asien in das südliche Rußland gekommen, drangen dann weiter unter Al mus bis nach Pannonien an die Ufer der Donau und Theiß vor und setzten sich hier, nachdem sie den Mährenfürst Swatobluk geschla- gen hatten, unter Arpad, dem Sohne Almus, fest. (888 n. Chr.) 10*

3. Theil 1 - S. 199

1875 - Leipzig : Brandstetter
199 Erde ganz nahe beisammen Schätze, welche man sonst nur auf weite Flächen, in großen Entfernungen vertheilt findet. In Vulpera weilen die meisten Gäste. Auf den rings um die Pro- menaden angebrachten Bänken sitzen gruppenweise die Bewohner ferner und naher, deutscher und italienischer Gegenden des Tyrols. Hier der federgeschmückte Spitzhut des Deutschen, dort der breitkrämpige flache Hut des Welschen. Unter den Trinkgästen sieht man eine große Anzahl höchst corpulenter Personen, welche in einigem Contraste zu dem beengten Raume des Spazierganges sich auf diesem auf und nieder bewegen. Sie sollen hier selten vergeblich Abhülfe von den Beschwerden der Dickleibigkeit suchen. — Wohlgenährte alte Herren mit dunkelrothen Weingesichtern und rubinbesetzten Nasen suchen hier, wie der gläubige Hindu in den Fluchen des Ganges, büßend in dem sonst verachteten Tranke die äußeren Merk- male ihrer Sünden abzuwaschen. Neben diesen an solchen Orten mehr tragikomischen Erscheinungen Leidende aller Art und aller Stünde! Der elegante Fabrikherr mit galligem Teint und Glacehandschuhen, neben ihm der stämmige bündtner Bauer, der tyrolische Klostergeistliche, der regsame lombardische Kaufmann, eine starke Vertretung des schönen Geschlechts im rauschenden Seidenkleid, wie in der anspruchslosen Tracht der Unter- Engadinerinnen. Alles dies bewegt sich bunt durch einander und unter- hält sich in den verschiedensten Sprachen. Wir wandern höher hinauf in's Ober-Engadin. Von Capella unterhalb Scanfs bis zum Maloja erstreckt sich das obere Engadin; dieser Zwar rauhere, wildere, höher gelegene, aber weitaus schönste Theil des schweizerischen Jnnthales. Seine Höhe steigt von 4900—5575 Fuß in einer Länge von 7 Stunden, also sehr mild sich erhebend. Die Thalweite schwankt zwischen 20 Minuten und 1 Stunde. Man theilt dieses höchste Alpenthal Europa's in zwei Gebiete, in das der Wiesen, von Scanfs bis Celerina, und in das der Seen, von St. Moritz bis zum Maloja. An jenem Ende des Thals sollte man einen hohen Gebirgsstock wie an den ähnlichen Thälern des Rheins und der Rhone erwarten. Aber während nördlich das Thal von vielfach 10,000 Fuß überragenden Berg- zügen mit ewigem Schnee und südlich von noch höheren Alpen begrenzt ist, welche in der majestätischen Pyramide des Bernina mit seinem groß- ßen Gletschermeere 12,400 Fuß übersteigen, bricht am Maloja das Thal plötzlich ab. An den Grenzhäusern des Maloja angelangt, ist man höchst ange- nehm überrascht, statt vor hohen Bergmauern ein Hemmniß zu finden, nur eine steil absteigende Felswand zu erblicken, an welcher sich schlangenförmig eine herrliche Kunststraße emporwindet, während ein lieblich grünendes Thal mit Sennhütten auf den Halden des Abhanges und freundlichen Dör- fern im Thalgrunde, zu den Seiten des rauschenden Bergbaches das Auge erquickt und nur als seitliche Einfassung des Bergeller Thales, welches sich in die lombardische Ebene nach Chiavenna zu abflacht, riesige Wächter j

4. Theil 1 - S. 216

1875 - Leipzig : Brandstetter
216 die Fabrikation, den Verdienst und vor Allem die Landsgemeinde. Jeder hat das gedruckte Memoriale in der Hand, in welchem der Land- rath die Gesetzesvorschläge, welche in der Landsgemeinde zur Entschei- dung kommen sollen, vier Wochen vorher öffentlich vorgelegt hat. Man spricht bescheiden, wie es ehrbaren Männern geziemt, deren Stolz ihre Landsgemeinde ist, und wenn der Fremde Auskunft über diesen oder jenen Artikel verlangt, so wird sie bereitwillig und vollständig er- theilt; nur hüte man sich, von der Landsgemeinde vornehm abzuur- theilen oder spöttisch zu sprechen, wenn man nicht unwillkürlich das Feld räumen will. Hat man so dem Gespräche der einen oder der andern Gesellschaft ausmerksam zugehört, so kann man den Gesetzesvorschlägen so ziemlich ihr Schicksal Voraussagen, denn es werden keineswegs alle angenommen. Der Appenzeller will nicht gern etwas Neues und ist gegen die Herren, besonders gegen die „Studirten", mißtrauisch; er fürchtet nämlich, daß am Ende so viele Gesetze gemacht würden, daß der gemeine Mann gar nicht mehr daraus klug werden könne und alle Ein- sicht darein verliere, so daß zuletzt die Beamten thun könnten, was ihnen gefiele. Darum wird z. B. in Appenzell kein Advocat geduldet, weil man von diesen Leuten nur Verwirrung in Recht und Gericht be- fürchtet. So konnte es der Landrath nicht durchsetzen, daß Bürger, die 300 Fl. Grundbesitz haben, vom Staate auch nur mit einer geringen Steuer belegt werden; die Männer meinen, mancher Fabrikarbeiter stehe durch seinen täglichen Verdienst besser, als so ein armer Grund- besitzer, und da jener nicht besteuert werden könne, dürfe es auch dieser nicht werden. Endlich wird es Sonntag Mittag; von allen Seiten ziehen jauch- zende Truppen heran; Jeder ist mit einem Seitengewehr versehen: dieser hat einen Jnfanteriesäbel, Jener einen Galanteriedegen, ein An- derer einen Hirschfänger u. s. w. Wenn es schönes Wetter ist, wird die Waffe über die Schulter gelegt und daran Jacke oder Rock getragen. Doch macht sich die neue Zeit auch darin bemerklich, daß dieser primi- tive Aufzug mehr und mehr abkommt. Endlich ist Alles auf dem schönen großen Platze in Trogen versammelt, wohl 8—10,000 Männer, vom acktzehnjährigen Jünglinge bis zum Greise. Im Vordergründe steht eine Bühne und auf ihr der Landämm an im schwarzen Frack, einen aufgeschlagenen dreieckigen Hut auf dem Haupte, den Degen an der Seite; neben ihm steht der Landschreiber und der Landwaibel, dieser im schwarzweißen Wappenrocke *), kurzen schwarzen Hosen und weißen Strümpfen. Aus einer andern Bühne seitwärts haben die andern Landesobrigkeiten Platz genommen. Der Landamman eröffnet mit einer kurzen Rede die Landsgemeinde , und die Geschäfte nehmen ihren An- *) Auch die Tamboure und Pfeifer tragen einen Frack, der auf der einen Seite weiß, auf der andern Hälfte schwarz ist.

5. Theil 1 - S. 316

1875 - Leipzig : Brandstetter
316 geschichten, frohe und traurige, erbauliche und scandalöse, wahre, halbwahre und ganz erdichtete. Alles wird gelesen, Alles besprochen. Daß bei solchen Quellen das Gespräch seltener stockt, als sonst wohl geschieht, ist natürlich. Nach dem Frühstück begeben sich die Männer an ihr Geschäft, in's Comptoir oder wohin der Beruf sie treibt. So viel als möglich wird den Vormittag über alle Arbeit abgethan, und trotz des späten Anfangs ist er lang genug dazu, da Niemand vor 5 oder 6 Uhr zu Mittag speist. Nach Tische feiert Jeder gern, wenn ihn nicht gerade ein hartes Schicksal zur Arbeit zwingt. Viele Herren besuchen bald nach dem Frühstück ihr gewohntes Kaffee- haus, wo sie einen großen Theil ihrer Geschäfte abthun; eine Menge Briefe aus der Stadt und andere Bestellungen harren ihrer schon dort; dorthin verlegen sie auch gewöhnlich ihre Zusammenkünfte mit Freunden, um über wichtige Dinge sich mündlich zu besprechen und Verabredungen zu treffen. Die Wirthin des Hauses nimmt auf ihrem erhöhten Sitze unten am Eingang Alles an und bestellt es mit pünktlicher Treue an ihre Kun- den, die sie alle persönlich kennt, weil sie fast nie verfehlen, sich zur näm- lichen Stunde einzustellen. Diese Gewohnheit, sich täglich an einem bestimmten Orte finden zu lassen, ist in dieser ungeheuren Stadt von dem größten Nutzen; eine Menge unnützer Gänge und viele sonst verlorene Zeit werden dadurch er- spart. Obendrein gewinnt der häusliche Friede dabei, denn nächst der fleckenlosen Reinheit ihres eigenen Anzugs liegt einer Engländerin Nichts so sehr am Herzen, als die Remheit ihres Hauses, ihrer Treppen, ihrer Fußteppiche; wie sehr ist für Alles dies dadurch gesorgt, daß so Manches außer dem Hause abgemacht wird, was sonst in demselben Unordnung oder doch wenigstens Unruhe erregen müßte Die Ladies gehen nun auch an ihr Gesckäft. Sie greifen zu den Morgenhüten, denn jede Tageszeit hat ihr eigenes Costüm, und selbst im Wagen würde es auffallend erscheinen, wenn sich eine Dame in den Vor- mittagsstunden ohne Hut wollte sehen lassen. Wäre sie auch in siebenfache Schleier gehüllt, Alles würde sie anstarren, gleich etwas nie Gesehenem. Wollte sie es vollends wagen, ohne Hut, selbst nur wenige Schritte zu Fuß über die Straße zu gehen, sie wäre ganz verloren, unbarmherzig würde sie der Pöbel verfolgen, als hätte sie die größte Unanständigkeit begangen. Wohlversehen also mit großen Hüten, mit Halstüchern, Shawls, wandern wir nun aus, denn die Mode will, daß man sich in den heißesten Stunden des Tages am sorgfältigsten verhülle. Visiten haben wir nicht viele zu machen, der Kreis unserer eigentlichen Bekannten ist klein, man schränkt sich zum nähern Umgänge auf wenige Häuser ein, wie in allen großen Städten. Das Visitenwesen wird überdies in London fast immer mit Karten abgemacht. Indessen einen Wochenbesuch haben wir doch ab- zustatten, denn diese sind hier wie überall unerläßlich; nur werden sie später als in Deutschland angenommen.

6. Theil 1 - S. 317

1875 - Leipzig : Brandstetter
317 Wir finden die Damen in dem glänzenden Schlafzimmer. Vor Allem prunkt das große Bett. Die Kissen, die Decken sind mit Spitzen und feiner Näharbeit verziert, in zierlichen Falten schwebt die weiße mousse- linene, mit grüner Seide gefütterte Draperie vom thronartigen Baldachin herab, so daß man die schönen Säulen von Mahagony- oder anderm noch kostbareren Holze kaum erblickt. Das Neglige der Damen ist über und über mit den theuersten Spitzen geschmückt und gekräuselt; Alles ist sein und erlesen, Alles zeigt Reichthum. Den Hauptgegenstand des Gesprächs gewährt die aus einem Seiten- lisch ausgestellte Garderobe des neuen Ankömmlings. Er selbst ist nicht sichtbar, sondern in der Kinderstube mit seiner Amme, denn das Selbst- stillen der vornehmeren Mütter ist in England nicht so allgemein wie in Deutschland. Es giebt hier bedeutende Läden, wo nichts Anderes verkauft wird, als Kinderzeug, und zwar zu sehr hohen Preisen. Alle Maaren dieser Läden prunken dann in dem Wohnzimmer verschwenderisch ausgehäuft. Selbst ein großes Nadelkissen in der Mitte ist nicht zu vergessen, aus welchem man mit Stecknadeln von allen Größen Muster steckt, die einer schönen reichen Silberstickerei gleichen. Wahrscheinlich werden diese Dinge selten oder nie gebraucht, denn sie sind ihrer Natur nach zu zart und ver- gänglich, sie dienen nur zum Prunk. Sind wir mit dem Besehen und Bewundern endlich fertig, so wan- dern wir weiter a shopping, d. h. wir kehren in zwanzig ^äden ein, lassen uns tausend Dinge zeigen, an welchen uns nichts liegt, kehren das Unterste zu oberst, und gehen vielleicht am Ende davon, ohne Etwas gekauft zu haben. Die Geduld, mit der die Kaufleute sich dieses Unwesen gefallen lassen, kann nicht genug bewundert werden; Keinem fällt es ein, nur eine verdrießliche Miene darüber zu zeigen. Sehr vornehme Damen fahren a shopping. Ohne sich aus dem Wagen zu bemühen, lassen sie sich den halben Laden in die Kutsche bringen, zur großen Beschwerde der Kaufleute sowohl als der Vorübergehenden auf dem Trottoir. Man erzählt, daß ein Trupp Matrosen, dem eine solche mit offenem Schlage dastehende Equipage den Weg versperrte, ohne Umstände einer nach dem andern hindurch spazierte, indem sie der darin sitzenden Dame höflich guten Morgen boten. Die mannigfaltigen Ausstellungen von Kunstwerken sowohl als von Naturseltenheiten bieten uns angenehme Ruhepunkte, wenn wir es endlich müde lind, die Kaufleute in Bewegung zu setzen. Wir gedenken ihrer hier, insofern die Mode sie begünstigt, welche stets eine oder zwei davon ihres besonderen Schutzes würdigt, wo man dann sicher sein kann, immer elegante Gesellschaft zu finden. Die Promenade im St. James-Park könnte auch eine Abwechselung gewähren, doch wird sie im Ganzen wenig besucht, so reizend sie auch ist. Zwar fehlt es nie an Spaziergängern darin, aber nur bei sehr seltenen

7. Theil 1 - S. 381

1875 - Leipzig : Brandstetter
381 so hat diese Einbildung das ganze französische Volk wie ein wahrer Zauber ergriffen und hält es immer noch fest, nachdem die Fremden großen- theils von dem frühern Wahne erlöst sind. Paris ist darum auch ein Mittelpunkt französischer Eitelkeit*), welche allerdings berechtigt ist, sich auf ihr Volk etwas einzubilden, aber leider diese Einbildung nicht immer auf die edleren Eigenschaften legt. Denn auch die Herrschaft der fran- zösischen Sprache ist nicht blos etwas Zufälliges, etwa allein durch das Uebergewicht geworden, welches die Franzosen seit der Mitte des 17. Jahr- hunderts über die andern europäischen Völker bekamen: sondern die Leich- tigkeit, Lebendigkeit, Witzigkeit des Volkes, seine Klarheit und Feinheit, sein leicht greifender Verstand der äußern Dinge, und das Talent, alles Geschaute, Empfundene, Gedachte leicht und bequem in klarer, netter Sprache auszudrücken, die gleich glatten Kieseln durch unaufhörlichen Ge- brauch geschliffen, leicht über die Zunge hinweggleitet und fortlispelt, der im Ganzen leichte, streng gesetzmäßig geordnete Bau machen sie wirklich zu einer Weltsprache sehr geeignet. Merkwürdig, die Franzosen sind ihrem Wesen nach auf den Verstand angewiesen, sind durchaus ein feines, klares, verständiges Volk — aber so mächtig ist bei ihnen dieeitelkeit, daß diese sie alle Augenblicke von dem geraden, hellen Wege des Verstandes abbringt. Denn blind wird, wer in den Spiegel der Eitelkeit schaut, und sie halten sich diesen Spiegel immer selbst vor und zürnen, wenn ein wahrhaftiger Mann ihnen densel- den wegnehmen will. Man vergleiche nur die Redner in den französischen und englischen Kammern. Der Engländer haut den geraden Schwerthieb des Wortes und der Gründe, worauf sein Wort ruht; er spricht frisch und gerade aus der Sache und Person heraus, um was es sich eben han- delt. Der Franzose muß bei den meisten Sachen Quer- und Scheinhiebe *) Unser A. M. v. Thümmet (Neise in's mittägige Frankreich — sämmtliche Werke 1. Th eil) bemerkt treffend: ,,Die Eigenliebe dieser glücklichen Nation ist doch in der That nicht von gewöhnlichem Schlage. Sie belebt, bewegt und verbindet, gleich einer allgemeinen Eroberungssucht, jedes einzelne Mitglied des Staats zu dem gemein- schaftlichen Endzwecke, den Beifall und die Bewunderung aller Völker der Erde zu erbeuten. Sie ziehen öffentlich zu Felde und thun geheime Ausfälle darnach und halten sich — wodurch sie eigentlich unüberwindlich werden — niemals für geschlagen. Wenn der Erste, dem du auf der Straße begegnest, auch noch so bettelarm ist, daß er dir weder tndne des fermes aus einer verschabten Dose anbieten, oder dir unter einem zerrissenen Kittel wenigstens ein Paar Manschetten zur Schau geben kann: so ist doch zu wetten, ihr seid noch keine Viertelstunde mit einander fortgeschlendert, so glaubt er dir das Geständniß abgenöthigt zu haben, daß kein Volk so mächtig, so reich, so witzig, so artig, so erhaben sei als das seinige; und sollte sein Antheil an diesem Nationalvermögen auch noch so gering sein, so ist er doch gewiß mit seinem Loose zufriedener, als du mit dem deinigen. Die guten Leute wissen jede Einwendung, die wir dagegen merken lassen, so geschwind zu entkräften — glauben, daß jedes mensch- liche Auge so geformt sei wie das ihrige, und können nicht begreifen, wie ein Fremder unter ihren bunten Kleidern Armuth, eine verdorbene Haut unter ihrer Schminke, und Elend und Verzweiflung in den Labyrinthen ihrer Hoffahrt entdecken könne."

8. Theil 1 - S. 386

1875 - Leipzig : Brandstetter
386 3 Bilder aus Paris. Zur Physiognomie der Pariser Straßen.^) Das Eigentümlichste und Merkwürdigste von Paris bleiben stets seine Straßen und ihr Treiben. Sie sind eine große Weltausstellung, ein Theater und Gesellschaftssaal, so glänzend und bunt zumal dadurch, daß jedes Be^-de-ebaussee eine Schaustellung bietet, Laden an Laden, Scheiben bis zur Erde die langen Häuserzeilen auf und nieder. Den Häusern verleihen wieder die hochgegiebelten, möglichst architektonischen Kamine, eine Stadt von kleinen Pyramiden auf den Dächern, eigenen Charakter. Es giebt einen Augenblick, wo man das Auge besonders gern in solche Gassenperspective senden mag: wenn ihre dunkeln Linien sich hoch oben im noch etwas tagblauen Aether zeichnen, während unten schon im Contraste die Flammenguirlanden spielen vor einer hingebreiteten Märchenpracht Arabiens. Zur Physiognomie der Straßen von Paris gehört, daß wenigstens der dritte Laden unfehlbar der eines Friseurs ist, oder eines Dentisten mit Zähnen, Gebissen, Kiefern aller Art, ausgezogen wie Juwelen; oder eines Korsetmachers. Lebensgroße Puppen mit Seidenmieder, Nestel in der Hand, oder Wachsdamen mit Blumen und Federn in den Locken, in rothem Sammetgewande, sich vor dem Beschauer drehend und drehend, als tanzten sie nach der an jener Ecke geleierten „Orgue de Barbarie“. Ungerechnet den „Salon épilatoire“ mit den eingerahmten Bilderbogen, auf welchen „Mademoiselle Flore“ oder „Arabelle“ Haarschmuck besor- gen. Ein anderes Wahrzeichen sind die Schuhmagazine. Jeder Schuh ein Meisterstück. Ein solcher unbeschreiblich leichter, graciöser Schuh ist eigentlich schon Paris, die ganze Pariserin. Man sieht ihren Fuß, ihren unnachahmlichen Gang. Noch mehr, dieser Schuh giebt den Rhythmus der französischen Beweglichkeit und ist historische Studie. Auch der Frauen- hut ist für Paris charakteristisch; jeder ist so vollendet und doch so leicht, zum Davonfliegen. Das Schaufenster einer Modistin gleicht einer Schmet- terlingssammlung. Doch wir dürfen den Handschuh nicht vergessen, der sich so verrätherisch um die Finger schmiegt, denn meistens liest man: Oants sur mesure. Es versteht sich, daß man in den Kleidermagazi- nen Alles fertig trifft, bis zum Puppengewande herunter. Es ist Alles Modejournal, jegliches ein Typus der Eleganz; deshalb wird auch das eigentliche Modeblatt nirgends bemerkt — man bedarf seiner nur in der Provinz und im Auslande. Besonders lustig sind die Läden voll Kinderspielzeug. Dies ist nach etwas weiterem Zuschnitt als bei uns, nicht so kleinlich, liebevoll; aber *) Aus dem heutigen Paris. Bon Emma Niendorf (Stuttgart 1854).

9. Theil 1 - S. 388

1875 - Leipzig : Brandstetter
388 ist. Kein seltsameres Widerspiel, als die Beduinen der Wüste mit ihren weißen Burnus gespensterhaft im Fiakre. Wer sollte glauben, daß man Personen begegnet, die lesen, in einem Buche lesen, durch die Straßen von Paris? Selbst der Blinde fühlt sich noch längs den Häusern mit seinem Stabe, wie ein Schiffer im Kahn, durch die Menschenwellen, die vor ihm zurückweichen. Plötzlich stockt Alles. Man schweigt, nimmt die Hüte ab; es ist ein Trauerwagen. Unter dem schwarzen Wagenhimmel umhüllt eine weiße Decke den Sarg, hinter dem, an weißseidenen Streifen ihn hallend, wie mit Unschulds- und Liebesbauden, eine Schaar halbgroßer Mädchen folgt; schneeigrein, den weißen Flor vom Haupte wallend — denn es ist ihre junge Gespielin, deren letzten Schlaf sie hüten; und hinter ihnen schlagen von Neuem die Wogen über die Todesspur 'zusammen. Ein anderer Contrast. Unter launenhaften, üppigen Toiletten, todt- müden oder gespannten Physiognomien — denn das Sein des Parisers fiebert zwischen steter Aufregung und Erschöpfung — stillgleitende Nonnen- gestalten, schwarze, weiße Schleier, auch blaue Ordenstracht; rosige, junge Gesichter voll heiteren Friedens mitten in dieser Welt voll Taumel, Genuß und Schein. Es folgt, wie auf einer Redoute, der Grieche in reichge- sticktem Kleide, der Orientale mit schleppendem Talar, der bärtige Rabbi, der Mohr; schwarze Kohlenbrenner aus der Auvergne und Müllersknechte gleich Schneemännern. Das schöne Geschlecht zeigt die mannigfaltigsten Häubchen, meistens kokett, fein ausgenäht, denn Alles stickt hier. „Celui-ci vaut 8 Francs; mais je l’ai brodé moi-même“, entgegnet die rothbackige Dirne, welche ich nach dein ihrigen fragte. Die kleinsten Mädchen, wenn sie kaum laufen können, spannenlange Geschöpfe, tragen ihre Dormeuse, altklug und nafeweiß. Koboldartig erscheinen die Blousenknaben. Sie haben etwas Phantastisches, vor allem aber Energie. Wenn diese Gamins mit ihren Stöcken als Schildwache vor den mit Baugerüsten umgebenen Häusern commandiren, bramarbasiren, den Vorübergehenden schrecken, necken, gemahnen sie an Racketen oder Schwärmer, welche in den Stra- ßen der Weltstadt aufprasseln. Gar sehr verändert sich die Bühne an Regentagen. Wie „maussade" plötzlich dieses Paris! Durch die Kamine heult der Wind. Außen ist's, als sei das Meer in die Straßen hereingebrochen. Mühsam schiebt sich auf den Trottoirs eine mit Kolh übersäete, jeden Augenblick durch das Heer der eilig rasselnden Wagen gefährdete Procession von Regenschirmen. Das Wachstuch und der Wachstaffet regieren. Alles macht böse Gesichter. Kein Mensch schaut den andern an, weil er selbst nicht angeschaut zu wer- den wünscht und mit sich selbst genug zu thun hat. Im Nu sind sämmt- liche Spiegelfenster der Magazine bis oben hinauf mit der schwarzen Lauge bespritzt, so daß Einem nur die zarten Blumen und die tausend zierlichen Dinge hinter den schmutzigen Scheiben Mitleid einflößen. Die Pariserin feiert aber auch dabei einen Triumph; denn sie ist graziös bis auf das t

10. Theil 1 - S. 389

1875 - Leipzig : Brandstetter
389 unnachahmliche geschickte Schürzen ihres Gewandes, ganz anders wie die Deutsche, mit einer so großartigen Anmuth und Sicherheit; sie schwebt mit Leichtigkeit, fast ohne die Fußspitzen zu beflecken, durch den Schlamm, wenn schon die ältere Generation behaupten will, die jüngere verlerne das Gehen. Man wird übrigens in Paris müssiggängerisch, vergnügungssüchtig, äußerlich. Niemand bilde sich ein, daß man hier noch Zeit habe, etwas Anderes zu denken, als eben nur Paris. Nirgends fand ich mich noch so schnell zu Hause. Auch das ist so bequem, daß man einen Schritt vor der Thür haben kann, was man nur wünscht. Dieser Weltmarkt muß in unserem Charakter entweder ruhigstes Entsagen oder flammende Begehr- lichkeit erzeugen. Man sieht sich überall im Mittelpunkt. Deshalb fühlt sich aber auch Jeder so sehr, weil er Mittelpunkt des Mittelpunktes ist. Volksbelustigungen in den elysäischen Feldern.*) Die elysäischen Felder sind die von: Concordienplatz unterbrochene, aber von ihm bis zur Barrière de l'etoille in gerader Linie eine volle halbe Stunde lange Fortsetzung des Tuileriengartens; eingerahmt zwischen der Vorstadt St. Honore zur Rechten und dem rechten Seineufer zur Linken, durchschnitten von der breiten Fahrstraße nach Neuilly, und durch- kreuzt von ungezählten Baumgängen. Selbst in der rauhen Jahreszeit unverödet, gewähren die elysäischen Felder im Frühling, Sommer und Herbst an warmen Abenden ein Bild so dichten, bunten und fröhlichen Treibens, als sei ganz Paris dort versammelt. Während die große Fahr- straße sich mit Wagen und Reitern füllt, welche dem Boulogner Gehölz zueilen oder aus ihm zurückkehren, füllen sich die Seiten-Alleen mit Fuß- gängern jedes Alters, und während „die Welt" sich brüstet, geht das Volk seinen Vergnügungen nach. Gehütet von den Augen ihrer Mütter oder Bonnen rollen sauber gekleidete Kinder in Carrossen oder Omnibus, die mit vier, sechs, acht Ziegenböcken bespannt sind, auf und ab. Neben- her trabt der Führer. Auf dem Bocke sitzen gewöhnlich zwei Knaben, der eine die Lenkseile, der andere die Peitsche in der Hand, jener die Thiere zügelnd, dieser sie antreibend. Die gefahrenen Mädchen singen und lachen. Bei ihnen wie bei den Knaben kommt schon der leichte französische Sinn zum Durchbruch. Dort, wo Soldaten aller Waffengattungen, Männer in Blousen und bürgerlichen Röcken, kleine und große Mädchen, große und kleine Jungen in enggeschlossenen Kreisen beisammen stehen, geht vielleicht ein Hanswurst auf dem Kopfe, oder balancirt eine Frau einen Stuhl, auf welchem ein Mann sitzt, der einen Knaben balancirt, welcher ein Kaninchen beiden Ohren empor hält; oder es wird ein Eiertanz aufgeführt, oder es machen *) Wahrnehmungen in Paris 1853 u. 1854 von W. Leiffarth (Gotha 1855).
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