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Will sie mir geben hohen Math,
So thut sie tugendlichen an
Und daß mein' Freude würde gut.
Wenn ich mich von der Liebe scheide,
So muß mein' Freude ein Ende Han.
O weh, so sterbe ich leichte vor Leide,
Daß ich es je mit ihr begann.
Ich weiß nicht Franc, was Minne sind,
Mich läßt die Minne sehr entgelten,
Daß ich der Jahre bin ein Kind."
Bald nach dem Tode Konradin's kam Elisabeth, seine Mutter, nach
Italien; sie brachte Lösegeld für ihren Sohn. Als sie das Entsetzliche er-
fuhr, bat sie um die einzige Gnade, ihrem Sohne ein Grabmal errichten
zu dürfen. Auch diese Bitte wurde ihr verweigert; doch zeigt heute noch
ein weißer Stein den Ort, wo der letzte Hohenstaufe den Todesstreich
empfing, und nicht weit davon steht eine Kapelle, die man für seine Ru-
hestätte hält.
Mit Konradin war das Geschlecht der Hohenstaufen abgeschlossen.
Von Friedrich's Ii. Kindern war Heinrich und Konrad gestorben, Man-
fred in der Schlacht gefallen, Enzio im Gefängniß zu Bologna verschmach-
tet. Margaretha aber, die Gemahlin des Markgrafen Albert von Meißen,
der Unartige genannt, starb im Kloster, nachdem sie einem Mordversuche
ihres eigenen Gatten entflohen war, und im Schmerz des Abschieds ihren
ältesten Knaben Friedrich in die Wange gebissen hatte, so daß dieser in
der Folge durch die bleibende Narbe seinen Beinamen erhielt.
Fünfunddreißig Jahre früher hatte Friedrich einst an die Bürger zu
Palermo geschrieben: „Freuet Euch mit mir, denn da eine zahlreiche Nach-
kommenschaft von Kindern mich beglückt, könnt auch Ihr nie an dem
größten und ärgsten aller Mängel, an einem Könige, Mangel leiden/'
8- 10. Die heilige Elisabeth.
Eng verknüpft mit den Geschicken der Hohenstaufen und nicht minder
als seltenes Beispiel religiöser Tugendübung jener Zeit, verdient die fromme
Landgräfin von Thüringen wohl auch neben den mächtigen Herrschern des
deutschen Reiches einer ausführlicheren Erwähnung.
Elisabeth war die Tochter König Andreas' Ii. von Ungarn und
schon in ihrem vierzehnten Jahre mit dem zwanzigjährigen Landgrafen
Ludwig Iv. von Thüringen vermählt. Sie lebte aus der Wartburg, wo
kurze Zeit vorher der Sammelplatz der deutschen Dichter und Minnesän-
ger gewesen war, und wo, wie die Sage ging, unter dem Vater ihres Ge-
mahls, dem gesangliebenden Landgrafen Hermann, und der feingebildeten
Oeser's Weltgeschichte. Ii. 5. Aufl. 18
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Extrahierte Personennamen: Elisabeth Konradin Heinrich Heinrich Konrad Konrad Margaretha Albert_von_Meißen Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Elisabeth Ludwig_Iv Ludwig Hermann
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In demselben Jahre (1235), in welchem Heinrichs Verrätherei erstickt
ward, feierte der Kaiser noch ein fröhliches Fest. Friedrich war Wittwer und
warb um die schöne Jsabella, Tochter des Johann ohne Land, des Bruders
von Richard Löwenherz. Als die Kaiserbraut nach Deutschland kam, wurde
sie überall auf das Prachtvollste empfangen, besonders aber in Köln. Zehn-
tausend Bürger, alle zu Pferde und festlich geschmückt, holten sie feierlich ein.
Auch fuhren ihr Schiffe auf trockenem Lande entgegen. Es waren Wagen,
wie Schiffe gebaut, mit Flaggen und Wimpeln. Die Pferde waren unter Pur-
purdecken verborgen. In den Schiffen saßen Geistliche und ließen zu Orgel-
und Flötentönen heilige Lieder ertönen. Als die Braut durch die festlich ge-
schmückten Straßen fuhr und an allen Fenstern, auf allen Balkons die fröh-
liche Menge sah, nahm sie Hut und Schleier ab und grüßte freundlich. Da
priesen Alle unter lautem Jubel ihre ausnehmende Schönheit und Herab-
lassung. Vier Könige, elf Herzöge und dreißig Grafen wohnten der Vermäh-
lungsfeier bei.
6.
Neue Unruhen riefen den Kaiser nach Italien zurück. Hier hatten sich
wahrend seiner Abwesenheit die lombardischen Städte, Mailand an der Spitze,
von Neuem empört. Friedrich eroberte mehrere der verbündeten Städte und
schlug (1237) bei Cortenuova die Mailänder so entscheidend, daß sie selbst
ihren Fahnenwagen verloren. Der Bürgermeister von Mailand war gefangen
und Friedrich ließ ihn auf den Fahnenwagen setzen und beide Siegeszeichen
durch seinen Elephanten über Cremona nach Rom bringen. Umsonst boten die
Mailänder an, ihn als Herrn anzuerkennen, ihr Gold und Silber auszuliefern
und 10,000 Mann zum Kreuzzuge zu stellen. Aber Friedrich verlangte Erge-
bung auf Gnade und Ungnade und so beschlossen die Mailänder, lieber mit
dem Schwerte in der Hand sterben zu wollen. Sie griffen abermals zu den
Waffen; bald trat auch der Papst auf ihre Seite und erneuerte den Bann
gegen Friedrich. So wiederholte sich der unselige Streit, der Italiens Boden
mit dem Blute von Tausenden tränkte. Zu diesem Wirrsal kam noch ein großes
Ungewitter, das von Osten her gegen das deutsche Reich heranzog.
Unter dem wilden Volke der Mongolen, welche im nördlichen Asien den
Gebirgsrücken des Altai und die Wüsten Sibiriens bewohnten, war im Jahre
1206 ein großer Eroberer aufgetreten, mit Namen Dsching is-Khan, d. i.
der große Fürst. Er unterwarf sich alle ihm benachbarten Khans und eroberte
an ihrer Spitze einen großen Theil Asiens. Niedergebrannte Städte und Dör-
fer bezeichnet«: den Weg dieser Barbaren. Nach dem Tode des furchtbaren
Helden setzten dessen Söhne die Eroberungen fort. Unter schrecklichen Verwü-
stungen zogen sie durch Rußland und Polen bis an die Oder und kamen in
die Gegend von Liegnitz in Schlesien. Hier, unweit Wahlstatt, stellte sich ihnen
im Jahr 1241 Herzog Heinrich von Schlesien mit vielen deutschen Rittern
entgegen. Blutig war die Schlacht; die Deutschen, an Zahl zu klein, wurden
besiegt, Herzog Heinrich selber siel. Doch zogen die Mongolen nicht weiter; sie
hatten die Tapferkeit der Deutschen kennen gelernt, auch schreckte sie die
Menge der festen Burgen. Nachdem sie mit den abgeschnittenen Ohren der
Erschlagenen mehrere Säcke zum Zeichen ihres Sieges angefüllt hatten, kehr-
ten sie über Ungarn nach Asien zurück.
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Extrahierte Personennamen: Heinrichs Heinrichs Friedrich_war_Wittwer Friedrich Johann Richard_Löwenherz Friedrich Friedrich Cortenuova Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Heinrich_von_Schlesien Heinrich Heinrich Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Italien Mailand Mailand Cremona Rom Schwerte Italiens Sibiriens Asiens Polen Liegnitz Schlesien Asien
65
n. Chr.
1190
1207
1210
1209—29
1227
1215—50
1228
1241
1248
1268
1256 -1273
siebenmal nach Italien in Kampf gegen die lombardischen
Städte und gegen Papst Alexander Iii. Mailand zerstört
1162, lombardischer Städtebund 1167, verliert die Schlacht
bei Lignano 1176. Heinrich der Löwe 1180 abgesetzt. Baiern
an Otto von Wittelsbach. Vermählt seinen Sohn Heinrich
mit Konstantia, Erbin von Neapel und Sicilien.
Dritterkreuzzug. Friedrich Barbarossa ertrinkt im Saleph.
Philipp Ii. August von Frankreich. Richard Löwenherz.
Saladdin. Leopold v. Oesterreich. Deutschherrnorden gestiftet.
(Die Tempelherrn schon 1113, Johanniter 1118).
Wartburgkrieg am Hofe des Landgrafen Hermann von
Thüringen.
Kampf der Gegenkönige Philipp v. Schwaben und Otto Iv.
von Braunschweig.
Kreuzzüge gegen die Albigenser und Waldenser. Raimund
von Toulouse. Bettelorden der Dominikaner und Franzis-
kaner. Inquisition durch Papst Innocenz Iii. 1215.
Dschingis^Chan, der mongolische Eroberer.
Friedrich Ii., der große Hohenstaufe. Muß fortwährend
mit den Päpsten (Gregor Ix. und Innocenz Iv.) kämpfen;
auch mit den lombardischen Städten. Gegenkönige: Heinrich
Raspe und Wilhelm v. Holland. Empörung seines Sohnes
Heinrich.
Fünfter Kreuzzug. Friedrich erwirbt Jerusalem durch Ver-
trag. Bund zwischen Lübeck und Hamburg. Anfang der Hansa.
Die Mongolen dringen nach Schlesien vor, siegen
bei Liegnitz (Wahlstadt), ziehen sich aber nach Ungarn zurück.
Anfang des Kölner Dombaues. ,
Konradin, der letzte Hohenstaufe, stirbt zu Neapel auf dem
Schaffst. Karl von Anjou Schwaben, Franken und Elsaß
in kleine Herrschaften zersplittert.
Traurige Zeit des Interregnums.
Vierte Periode.
1273—1437 Deutsche Kaiser aus dem habsburgischen und luxemburgischen
Hause.
1273—1291 Rudolph von Habsburg, stellt Gesetz und Ordnung
her, zerstört viele Raubburgen. Bringt Oesterreich, Steiermark
und Kärnthen an sein Haus. Ottokar von Böhmen auf dem
Marchfelde besiegt und gelobtet 1278. Adolf von Nassau
(1291—98) fällt im Kampfe gegen Albrecht, dieser durch
1308 Johann v. Schwaben ermordet Befreiung der Schweiz.
Bund der Eidgenossen: Werner Stauffacher, Walther Fürst,
Arnold von Melchthal. Tell und Geßler. Die Schweizer
siegen über die Oesterreicher bei Morgarten 1315. Sempach
1386 (Arnold von Wirikelried^, Näfels (1388).
1314—47 Ludwig von Baiern und Friedrich von Oesterreich (s 1330).
Schlacht bei Mühldorf 1322. Schweppermann.
Grube, Wiedcrholungsbuch. 5
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Thüringen Philipp_v Philipp Otto Raimund
von_Toulouse Innocenz_Iii Innocenz Friedrich_Ii Friedrich Gregor_Ix Gregor Innocenz_Iv. Innocenz_Iv. Heinrich
Raspe Heinrich Wilhelm Heinrich Heinrich Friedrich Friedrich Konradin Konradin Karl_von_Anjou_Schwaben Karl Rudolph_von_Habsburg Ottokar_von_Böhmen Ottokar Adolf Adolf Albrecht Albrecht Johann_v Johann Werner_Stauffacher Walther_Fürst Arnold_von_Melchthal Arnold_von_Wirikelried^ Ludwig_von_Baiern Ludwig Friedrich_von_Oesterreich Friedrich Schweppermann
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Extrahierte Personennamen: Rudolf Rudolf Heinrich Heinrich Friedrich Friedrich Albrecht Rudolf Rudolf Rudolf Rudolf Karl_von_An,ou Karl Peter_von_Aragvmen Johann_von_Prociba Johann Peter_der_Aufforbmrng Prociba
Extrahierte Ortsnamen: Basel Erfurt Erfurt Frankreich Spanien Neapel Sicilien Afrika Constantinopeh Sicilien