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1. Das Mittelalter - S. 157

1877 - Leipzig : Brandstetter
Sechster Abschnitt. Deutsche Kaiser und Könige. 1. Heinrich I. und Otto I. Heinrich I. der Städteerbauer (933 n. Chr.).*) 1. Die Nachfolger Karl's des Großen hatten weder den Muth, noch die Geistesgröße ihres Ahnherrn, sein weitausgedehntes Reich in Ordnung zu erhalten. Da nun überdies das Erbrecht der Erstgeburt noch nicht eingeführt war, so entstanden bald blutige Fehden unter den Söhnen der fränkischen Könige und diese Zersplitterung dauerte fort, als Deutschland als eigenes Reich sich von dem großen Frankenreiche abgelöst hatte. Die mächtigen Herzöge wollten dem deutschen Könige nicht gehorchen und bekriegten sich unter einander. Und zwei Feinde hatte der große Karl noch nicht besiegt, die Ungarn, welche man „Hunnen" nannte, und die Slaven, die jenseits der Elbe und Oder, in Mecklenburg, Pommern, Preußen und Polen wohnten. Beide Völker brachen oft über die Grenzen, besonders schrecklich aber hausten die Ungarn oder, wie sie sich selber nannten, die M a gyaren. Das waren wilde Räuberhorden; wenn sie in das deutsche Land gleich Heuschrecken einfielen, zerstörten sie Alles, was sie fanden; Männer, Weiber und Kinder, die nicht schnell genug fliehen konnten, koppelten sie zusammen und trieben sie als Sklaven in's Ungarland heim. Rückte ein deutscher Heerhaufen in Reih und Glied gegen sie an, so flohen sie plötzlich auseinander; und hieß es dann: „Gott sei Dank, die Räuber sind fort!" so waren sie schon wieder da, den Deutschen im Rücken. In die Gotteshäuser und Klöster warfen sie die Brandfackeln, daß die Flammen hoch aufwirbelten. Der letzte Karolinger, der auf dem deutschen Königsthrone saß, war Ludwig das Kind. Der schwache *) Nach Fr. Körner.

2. Das Mittelalter - S. 124

1866 - Leipzig : Brandstetter
122 Diese Worte sprach Karl auch im Hinblick auf die Schwierigkeit, ein großes Heer schnell zusammen zu bringen, denn Austrasien, der östliche Theil des Reiches, war säumig in der Stellung des Heerbannes, weil es .die Gefahr nicht kannte, welcher Neustrien fast unterlag. Aber als das Heer mit vieler Mühe endlich zusammengebracht war, rückte Karl mit festem Muthe gegen die Räuber vor, deren Schaaren in der Nähe von Tours und Poitiers mit Plündern beschäftigt waren. Da trafen die Völker des fernen Ostens und Westens aufeinander, es war ein harter, gewaltiger Kampf und er dauerte sieben Tage. Die Araber waren den Franken überlegen durch ihre Reiterei und die Schnelligkeit ihrer Bogen- schützen; die deutschen Stämme dagegen hatten festere Körper und kräf- tigere Glieder und waren im Vortheil, wenn es zum Haudgcmenge kam. Karl hatte eine feste Stellung gewählt; denn eine Reihe von Hügeln deckte die Seite seines Heeres und machte es den Mauren schwer, von dort her mit Reiterei einzubrechen. Nachdem aber schon sechs Tage lang der Kampf gewährt hatte, rückten sic sich näher und die Araber erschraken vor den breiten Gliedern und zornigen Blicken der Deutschen. Abdorrahman selbst siel am siebenten Tage und die Mauren zogen sich am Abend in ihr Lager zurück. Noch spät am Abend vernahmen die Franken großes Getümmel im maurischen Lager; doch wußten sie die Ursache nicht und rüsteten sich für den folgenden Tag wieder zum Kampfe. Der Morgen brach an und die Sonne stieg höher und höher am Himmel; aber Alles blieb still im Lager der Mauren. Darüber verwunderten sich die Christen und Karl vermuthete eine Kriegslist. Aber die Kundschafter berichteten, daß das ganze Lager leer und verlassen sei; da drangen die Franken vor. Sie fanden in dem Lager eine Menge der erbeuteten Schätze und Kostbarkeiten. Die Araber selbst aber ließ Karl ungestört entfliehen, denn sein Heer war so sehr er- müdet von dem siebentägigen Kampfe. Dreihundert und fünfzig Tausend Leichen erschlagener Mauren sollen das Feld bedeckt haben und der Ruhm Karl's erscholl durch die Christenheit, die er mit seinen Franken durch die- sen Sieg gerettet hatte. Von dieser Schlacht bekam er den Zunamen „Martellus", weil er wie ein Hammer die Macht der Mauren zertrüm- mert hatte. (732 n. Chr.) 3. Ptpin der Kurze. Des Helden Karl Martell tapferer Sohn war Pipin, von seiner kleinen gedrungenen Gestalt „der Kurze" genannt. Das Volk hatte die schwachen Könige nicht mehr lieb und bekam sie nur zu der großen Heerschau zu sehen, die jedes Frühjahr gehalten wurde, wo die geistlichen und weltlichen Großen ihre Zustimmung gaben zu den Beschlüssen des Hausmeiers. Dahin kam nun der König auf einem von Ochsen gezogenen Wagen ge- fahren, ein Knecht ging nach Bauernsitte nebenher und trieb das Gespann. Und wenn der König sich dann auf den Thron setzte, sah er, umwallt von seinen laugen Haaren, blöd' aus wie ein scheues Kind, sprach auch nur

3. Das Mittelalter - S. 159

1866 - Leipzig : Brandstetter
Sechster Abschnitt Deutsche Kaiser und Könige. 1. Heinrich I. und Otto I. Heinrich I der Stadteerbauer (933 n. Chr.)*). 1. Die Nachfolger Karl's des Großen hatten weder den Muth noch die Geistesgröße ihres Ahnherrn, sein weitausgedehntes Reich in Ordnung zu erhalten. Da nun überdies das Erbrecht der Erstgeburt noch nicht einge- führt war, so entstanden bald blutige Fehden unter den Söhnen der frän- kischen Könige und diese Zersplitterung dauerte fort, als Deutschland als eigenes Reich sich von dem großen Frankenrciche abgelöst hatte. Die mächtigen Herzöge wollten dem deutschen Könige nicht gehorchen und be- kriegten sich unter einander. Und zwei Feinde hatte der große Karl noch nicht besiegt, die Ungarn, welche man „Hunnen" nannte, und die Slaven, die jenseits der Elbe und Oder, in Mecklenburg, Pommern, Preußen und Polen wohnten. Beide Völker brachen oft über die Grenzen, besonders schrecklich aber hausten die Ungarn oder, wie sie sich selber nannten, die Magyaren. Das waren wilde Reiterhorden; wenn sie in das deutsche Land gleich Heuschrecken einfielen, zerstörten sie Alles, was sie fanden; Männer, Weiber und Kinder, die nicht schnell genug fliehen konnten, koppelten sie zusammen und trieben sie als Sklaven in's Ungar- land heim. Rückte ein deutscher Heerhaufen in Reih und Glied gegen sie an, so flohen sie plötzlich auseinander; und hieß es dann: „Gott sei Dank, die Räuber sind fort!" so waren sie schon wieder da, den Deutschen im Rücken. In die Gotteshäuser und Klöster warfen sie die Brandfackeln, daß die Flammen hoch aufwirbelten. Der letzte Karolinger, der auf dem deutschen Königsthrone saß, war Ludwig das Kind. Der schwache ) Nach Fr. Körner.

4. Das Mittelalter - S. 137

1852 - Leipzig : Brandstetter
Sechster Abschnitt. Deutsche Kaiser und Könige. 1. Heinrich I. und Otto I. Heinrich!., der Städteerbauer (933 nach Chr.)*). i. Die Nachfolger Karls des Großen hatten weder den Muth noch die Geistesgröße ihres Ahnherrn, sein weitausgedehntes Reich in Ordnung zu halten. Da nun überdieß das Erbrecht der Erstgeburt noch nicht eingeführt war, so entstanden bald blutige Fehden unter den Söhnen der fränkischen Könige und diese Zersplitterung dauerte fort, als Deutschland als eigenes Reich sich von dem großen Frankenreiche abgelöst hatte^ Die mächtigen Her- zöge wollten dem deutschen Könige nicht gehorchen und bekriegten sich unter einander. Und zwei Feinde hatte der große Karl noch nicht besiegt, die Un- garn, welche man „Hunnen" nannte und die Slaven, die jenseits der Elbe und Oder in Meklenburg, Pommern, Preußen und Polen wohnten. Beide Völker brachen oft über die Grenzen, besonders schrecklich aber hausten die Ungarn, oder wie sie sich selber nannten, die Magyaren. Das waren wilde Reiterhorden; wenn sie in das deutsche Land gleich Heuschrecken einfielen, zerstörten sie Alles, was sie fanden; Männer, Weiber und Kinder, die nicht schnell genug fliehen konnten, koppelten sie zusammen und trieben sie als Sklaven in's Ungarland heim. Rückte ein deutscher Heerhaufen in Reih und Glied gegen sie an, so stoben sie plötzlich auseinander; und hieß es dann: „Gott sei Dank, die Räuber sind fort!" so waren sie schon wieder da, den Deutschen im Rücken. In die Gotteshäuser und Klöster warfen sie die Brand- fackeln, daß die Flammen hoch aufwirbelten. Der letzte Karolinger, der auf dem deutschen Königsthrone saß, war Ludwig das Kind. Der schwache junge König weinte ob des Reiches Zerfall und Ungemach, konnte aber nicht Helsen. Er starb 911, achtzehn Jahre alt und Deutschland wäre wohl schon jetzt in lauter kleine Staaten zerfallen, hätten sich nicht die Franken und Sach- en mit einander vereinigt und einen König als Reichsoberhaupt gewählt. *) Nach Fr. Körner,

5. Theil 2 - S. 183

1875 - Leipzig : Brandstetter
Schwaben und Baiern starb, kaum neunundzwanzig Jahre alt, und auch der Kaiser, der im achtundzwanzigsten Lebensjahre stand, wurde dahingerafft, als er eben von Verona nach Rom zurückgekehrt war. Der rastlosen Unruhe, den schrecklichen Schlägen und der nie ruhenden Sorge erlag seine sonst starke Körperkraft. „%\§> er sein Ende nahe suhlte, legte er mit lauter Stimme in lateinischer Sprache sein Glaubensbekenntniß ab, beichtete seine Sünden, und, nachdem er die Absolution empfangen, verschied er den 7. Decbr. 983." Mit heimlichem Grauen und Entsetzen verließen die Deutschen Italien, wo selbst die Luft vergiftet schien. Sie eilten über die Alpen nach Deutschland, um dem Sohne ihres Kaisers, Otto Iii., einem dreijährigen Kinde, die Thronfolge zu sichern, wie sie es zu Verona versprochen halten. Es war eine schwierige Lage, in die das Reich versetzt war. Rings von erbitterten Feinden umgeben, gefährliche Aufstände im Innern, die kaum nothdürftig durch die gemeinsame Gefahr ausgeglichen schienen, und nun der heftige Streit um die Vormundschaft, welcher auf's Neue die Flamme der Zwietracht hell anzufachen drohte. Abermals mußte das Wort, das alte biblische Wort, seine Wahrheit gültig machen: „Wehe dem Lande, dessen König ein Kind ist." Otto Iii. wurde zu Aachen feierlich gekrönt und der Aufsicht seiner Großmutter Adelheid, seiner Mutter Theophania und der Aebtissin Mathilde von Quedlinburg, seiner Großtante, einer Schwester Otto's des Groß?n, übergeben. Seinen Unterricht sollte der gelehrte Franzose Gerbert von Rheims, die Regierung des Reiches sein Großonkel, der Erzbischof Wilhelm von Mainz, besorgen. An der Spitze des deutschen Reiches standen also jetzt zwei Kaiserinnen, eine Aebtissin und ein vierzehnjähriger Knabe! Adelheid war erst seit kurzer Zeit an den Hos ihres Sohnes, des zweiten Otto, von ihrem Geburtsland Burgund zurückgekehrt, wohin sie sich zurückgezogen, als ihr Einfluß dem der jungen Kaiserin zu weichen begann. Theophania selbst, obgleich ihr Leben makellos, ihr Wille gut und ihre Einsicht bewundernswürdig war, konnte in Deutschland innerlich nie heimisch werden, obschon sie die Vormundschaft ihres Sohnes und die Regentschaft des Reiches, die ihr in der Folge übertragen ward, sieben Jahre lang mit Kraft und Ruhm zu leiten wußte. Der Geschichtschreiber Thietmar von Merseburg nennt sie „eine Frau von bescheidenem und doch festem Charakter, die mit wahrhaft männlicher Kraft über das Wohl ihres Sohnes und des Reiches wachte." Sie übte die volle Kaisergewalt, hielt Versammlungen und ließ in ihrem Namen richterliche Entscheidungen vollziehen. So imponirend war ihr Auftreten, daß, als sie im Jahre 989 über die Alpen zog, Rom ihr ohne Widerstand die Thore öffnete und sie als Gebieterin empfing. Trotz alledem aber ließ ihre ausländische Bildung, ihr ungewöhnlich feines Wesen und so manche Sitte und Gewohnheit der morgenländischen Königstochter den Deutschen nicht vergessen, daß sie eine Fremde war.
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