Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Theil 1 - S. 545

1875 - Leipzig : Brandstetter
545 Nachdem die Einführung der Dampfschifffahrt auf dem Hauptstrome geglückt, dachte man daran, dieselbe auch auf seine kaum minder großen Nebenflüsse zu übertragen. Hier waren die Verhältnisse indessen nicht so einfacher Natur, und größere Schwierigkeiten stellten sich den Unter- nehmern entgegen. Der Productenreichthum ist derselbe, die Armuth an Menschen indessen eine wo möglich noch größere als mit Amazonas selbst. Indessen, man arbeitete hier umgekehrt wie in andern Ländern, wo die Bedürfnisse der Menschen den Verkehr Hervorrufen; hier ivollte man zunächst die Verbindungen schaffen, um in deren Gefolge die Menschen herbeizulocken. Wäre das Innere Südamerikas nur einigermaßen mehr bevölkert, so würden die Hindernisse, welche hie urtb da seine Riesenströme der Schifffahrt durch Stromschnellen darbieten, schon längst beiseite ge- schafft oder durch Kanäle und Eisenbahnen umgangen sein. Mit der Zeit wird dies gewiß überall der Fall sein, und an verschiedenen Stellen legt man bereits jetzt Hand an. Der erste bedeutende Nebenstrom des Amazonas von Süden her ist — von der Mündung an gerechnet — der Tokantins. Er hat eine Länge von mehr als 200 Meilen und ist ein Hauptbewässerer der Provinz Goyaz. Sein unterer in der Provinz Para gelegener Theil ist ohne weiteres selbst für größere Schiffe fahrbar, während der obere nicht geeignet ist. An seine Stelle tritt aber der nahezu mit ihm parallel fließende und bei Barras in ihn mündende Araguaya. In Verbin- dung mit dem untern Laufe des Tokantins bietet er eine 244 Meilen lange Fahrstraße; der obere Theil ist durch die drei Stunden lange Caxoeira (Stromschnelle) grande gesperrt. Seit 1868 gehen nun Dampfer aus diesem Strom, wenn auch nicht regelmäßig. Bei Santarem mündet der Tapajoz in den Amazonas; allein seine Hindernisse auf der ganzen 240 Meilen langen Linie sind so bedeutend, daß hier an eine Dampfschifffahrt, vorderhand wenigstens, nicht gedacht werden kann. Man beführt ihn nur mit Kähnen, die vom Amazonen- strom an bis in die in seinem Quellgebiete gelegenen reichen Berg- werksdistricte über 100 Tage brauchen. Anders liegen die Verhältnisse beim Madeira, derjenigen Flußader, aus welche Bolivia als natürlicher Verkehrsstraße angewiesen ist. Der bei weitem größte Theil dieser 25,000 Quadratmeilen großen Republik liegt im Gebiete des Madeira; der Verkehr nach dem Stillen Ocean wird durch die Schranke der Cordilleren ungemein erschwert, und außerdem besitzt Bolivia dort nur den einen — keineswegs guten — Hafen Cobija. Seine reichen Producte stagniren oder werden aus dem Transport über die Anden und durch das Stille Weltmeer ungemein vertheuert. Auf dieser Route gebrauchen sie etwa 180 Tage, um nach Europa via Cap Horn zu gelangen, während sie unter Benutzung der Wasserstraßen des Madeira und Amazonas in 30 Tagen zu uns kommen. Schon im Jahr 1782 wurde der Madeira wissenschaftlich erforscht, und zwar von einer Grube, Geoqr. Charakterbilder. I. 14. Aufl. 35

2. Theil 2 - S. 27

1875 - Leipzig : Brandstetter
27 wo es an das Scheichdscheli-Gebirge stößt. Die Breite des Stromes beträgt von Pitnjak bis zur Stadt Gurten etwa 415, dann bis zur Fe- stung Bent 350 Faden und wird weiter stromabwärts immer geringer, bis sie bei Kungrad nur noch 60 Faden mißt. Während seines ganzen Laufs bildet der Amu niedrige Inseln, von denen einige 15 Werst lang sind. Ob sich irgendwo Furten vorfinden, ist nicht bekannt. Bei der Festung Bent theilt sich der Strom in verschiedene Arme, welche ein aus- gedehntes sumpfiges Delta bilden, das in seinem nördlich von Kungrad belegenen Theile mit so dichtem Rohre bewachsen ist, daß nur die be- sonderen Wege passirt werden können, welche sich die Karakalpaken und Kirgisen für ihren Verkehr gebahnt haben. Außer dem Ulchun- (großen) darja, den die Chiwesen für das Hauptbett halten, giebt es noch acht Mündungsarme, von denen fünf auf der linken, drei auf der rechten Seite des Hauptstromes liegen Von ersteren ist der Laudan mit dem Ssarkrauk der hauptsächlichste-, er fällt in den See Aibugir (früher der südöstliche Theil des Aral-Sees, jetzt bereits von demselben durch eine mit Schilf bewachsene Landenge getrennt). Der Ssarkrauk war einst wahrscheinlich das Hauptbett des Amu auf seinem Laufe zum Kaspischen Meere, ist jetzt aber von den Chiwesen abgedämmt. Die folgenden linken Arme sind der Tschumanai, der Kyjat-dschargan, der Kok-darja, die gleichfalls in den See Aibugir münden, und der Taldyk, der sich in den Aral-See ergießt. Die rechts vom Hauptbette liegenden Arme sind der Kuk-usjak, der sich bei der Stadt Chodsheili abzweigt und in den See Dau-kara tritt, aus welchem er unter dem Namen Jangi-ssu in den Aral-See abfließt, der Karabaily und der Kasak-darja, von denen der letztere wegen der stets wachsenden Wassermenge für den zur Schiff- fahrt geeignetsten Arm gehalten wird. Jmuebrigen tritt der Schiffbar- keit des Amu nur in der seichten Stelle, die sich zwischen Kungrad und dem Ausfluß des Kuk-usjak befindet, ein Hinderniß entgegen; da aber auch diese Stelle noch 4 Fuß Wassertiefe hat, ist die Schifffahrt nicht geradezu unmöglich. Da der Amu-darja keine Nebenflüsse aufnimmt, mußte für die Fel- der ein ausgedehntes, unmittelbar durch den Strom genährtes, Ueber- rieselungssystem organisirt werden. Von Pitnjak an sieht man ein ganzes Kanalnetz sich über das Land ausbreiten. Die 10 Hauptkanäle haben eine Länge von 20 bis 135 Werst und eine Breite von 3 bis 25 Faden, und von ihnen geht eine Menge kleiner Kanäle aus. Da das Wasser des Amu die einzige Quelle der Fruchtbarkeit der chiwesischen Oase und des Wohlstandes der Bewohner ist, so werden der-Mangel und der Ueberstuß desselben im gleichen Grade verhüngnißvoll. Gegen den Wasser- mangel ist freilich nichts zu machen; damit aber ein Ueberstuß nicht die Felder ertränke, haben die Chiwesen längs des ganzen linken Ufers einen Damm von hinreichender Höhe aufgeführt, durch dessen Dicke die Röhren führen, vermittelst deren die Kanäle das Wasser erhalten. Auf

3. Theil 1 - S. 542

1875 - Leipzig : Brandstetter
Ö42 Nicht der Mississippi, nicht der Nil, nicht der Jangtse kann sich mit dem Amazonenstrom an Majestät und Größe vergleichen. Jedes Wässerchen Südamerika's im Osten der Anden zwischen dem 4° nördlicher und 20° südlicher Breite ist ihm tributär; sein Stromgebiet umfaßt nahezu 100,000 deutsche Geviertmeilen, die Länge der schiffbaren Wasserstraßen des ganzen Gebiets wird auf 8000 deutsche Meilen geschätzt, wovon der zehnte Theil auf den Hauptfluß entfällt. In Tabatinga an der brasilisch- peruanischen Grenze, in gerader Linie 850 deutsche Meilen von der Mündung entfernt, ist der Amazonenstrom noch eine halbe Stunde breit; wo die kolossale Wassermasse des Madeira sich mit ihm vereinigt, erreicht seine Breite fast eine Stunde, und im untern Laufe, bevor er sich gabelt, eine Meile. Die weite Waldregion, die Selva, welche dieses riesenhafte Stromsystem durchrauscht, ist der kolossalste, ungebrochenste Urwald unserer Erde, von einer strotzenden Fülle und Mannigfaltigkeit des Baumwuchses, wie sie nicht zum zweitenmal sich wiederholt. Aber kein Volk belebt den endlosen Raum; eine der fruchtbarsten Gegenden unseres Planeten ist vereinsamten wilden Jndianerhorden noch preisgegeben, selten erschaut man ein Bleichgesicht, und so sehr die Ausfuhren der kostbaren Landeserzeugnisse sich auch in den letzten Jahren gehoben haben, was an Kautschuk, Cacao, Brasilnüssen, Häuten, Sassaparille, Copaivaöl und andern Droguen auf den Markt kommt, ist eine verschwindende Menge gegenüber dem, was die Region liefern könnte. Sie hat geeigneten Boden und Raum genug, um alle Baumwollspinnereien der Erde mit dem nothwendigen Faserstoffe zu versorgen. Was Wunder, wenn diesem Strom und seinen Nebenflüssen die srühern Reisenden und Missionäre eine gewaltige Zukunft prophezeiten! Mehr als zwei Jahrhunderte sind verflossen, als der Pater Acuna, der, vom Atlantischen Ocean kommend, auf dem Amazonenstrom bis zu den Andes gelangte, in seiner eigenen beredten und blüthenreichen Sprache wie ein Wahrschauer von der künftigen Handelsbedeutung dieser Wasser- straße redete: „Von der Cordillere herab werden alle die Mineralschätze, die nun mühsam nach der Pacifischen Seite geschleppt werden, auf den Stromriesen zum Atlantischen Ocean wandern." Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, daß diese Prophezeiung zur That wird. Noch im Beginn unseres Jahrhunderts lagen alle Reichthümer des Gebiets völlig brach, und kaum sah man die Canoes der Indianer langsam auf den Riesen- fluthen dahin rudern. Alle Reisenden klagen über die erdrückende Menschenarmuth auf seinen Gewässern; tagelang konnten sie fahren, ehe sie ein Boot erblickten. So Spix und Martius, Pöppig, Graf Casielnau, Wallace, Herndon, Marcoy, Bates und die andern alle, welche den Amazonenstrom befahren hatten. In den vierziger Jahren zeigten sich Symptome eines erwachenden Handelslebens. Segelboote zogen ihn auf und ab, in denen kleine Händler, die Pioniere eines großen herannahen- den Handelsverkehrs, mit Matten, Strohhüten und allerlei Culturbedürf-
   bis 3 von 3
3 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 3 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 0
3 6
4 17
5 8
6 3
7 9
8 2
9 0
10 8
11 0
12 0
13 10
14 0
15 2
16 0
17 3
18 14
19 2
20 0
21 0
22 2
23 0
24 40
25 1
26 0
27 0
28 0
29 22
30 0
31 3
32 6
33 0
34 5
35 0
36 2
37 10
38 15
39 7
40 2
41 1
42 0
43 0
44 4
45 9
46 1
47 1
48 7
49 8

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 1
5 0
6 0
7 0
8 0
9 0
10 0
11 0
12 1
13 0
14 0
15 0
16 1
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 2
28 2
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 1
48 3
49 0
50 1
51 0
52 0
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 0
71 0
72 0
73 0
74 0
75 0
76 0
77 0
78 0
79 1
80 0
81 0
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 0
92 1
93 0
94 0
95 0
96 0
97 0
98 0
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 2
1 1
2 0
3 1
4 0
5 0
6 18
7 0
8 0
9 0
10 0
11 3
12 3
13 2
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 2
21 0
22 0
23 2
24 8
25 2
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 1
32 14
33 1
34 10
35 0
36 0
37 0
38 0
39 4
40 0
41 0
42 0
43 2
44 0
45 1
46 0
47 6
48 0
49 0
50 1
51 1
52 1
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 2
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 1
66 0
67 0
68 0
69 0
70 0
71 0
72 0
73 0
74 0
75 2
76 1
77 0
78 1
79 0
80 0
81 15
82 1
83 1
84 0
85 0
86 0
87 12
88 0
89 6
90 0
91 1
92 0
93 0
94 0
95 1
96 0
97 0
98 0
99 0
100 0
101 3
102 1
103 1
104 16
105 0
106 0
107 0
108 3
109 8
110 5
111 0
112 0
113 1
114 3
115 3
116 0
117 0
118 0
119 12
120 0
121 2
122 0
123 0
124 0
125 3
126 4
127 10
128 0
129 2
130 0
131 5
132 0
133 0
134 15
135 0
136 2
137 0
138 5
139 1
140 0
141 0
142 7
143 0
144 0
145 0
146 2
147 0
148 0
149 0
150 0
151 0
152 2
153 3
154 0
155 0
156 0
157 0
158 0
159 2
160 1
161 0
162 0
163 0
164 1
165 0
166 1
167 0
168 3
169 0
170 0
171 0
172 0
173 1
174 0
175 8
176 0
177 3
178 7
179 0
180 1
181 0
182 1
183 3
184 0
185 2
186 0
187 0
188 2
189 1
190 0
191 0
192 3
193 14
194 0
195 4
196 0
197 0
198 0
199 2