Schluß.
In Folge der Annahme des Glaubenssatzes von der Un-hlbarkeit haben sich eine Anzahl Mitglieder der römisch-katholischen Kirche in Deutschland (zur Zeit etwa 50,000 mit 60 Geistlichen) eine eigene, die sog. altkatholische Gemeinschaft gegründet, welche von dem vormaligen Professor einkens als Bischof geleitet wird (§ 95). Während diese Bewegung bereits zu einer Gemeindebildung und Verfassung (Synodal-Repräsentanz) geführt hat, ist der im Jahr 1844
hervorgetretene Deutschkatholicismus ohne tiefere Folgen eblieben.
Auf dem Gebiet der evangelischen Kirche haben sich in den letzten Jahrzehnten die Haupterscheinungen an das Auftreten der „Lichtfreunde" und der „freien Gemeinden",
Opposition gegen diesen Absolutismus in Frankreich (§ 93) d Deutschland (Febronins, Weihbischof von Trier; die 1 g len $rc Emfer Punctalionen) war fruchtlos, und nach der Revolution j $i$. dn wurde das unbedingte Papalsystem neu befestigt, indem der ganze Klerus, vor Allem der Episcopat, sich dem Papst vollständig unterordnete. Das Wort Angnstin's an die Pelagianer:
Roma locuta — causa finita wurde zur Wahrheit, die bischöfliche Selbständigkeit verschwand immer mehr, und die Unfehlbarkeit des Papstes bei der Bestimmung der Lehre über „Glauben und Sitten" wurde auf dem Vaticanischen Concil in Rom am 18. Juli 1870 als ein dogma divinitus revelatum festgestellt.
Anmerkung. Die betreffende Stelle lautet:
Romanum pontificem cum ex cathedra loquitur, id est, cum omnium christianorum pastoris et doctoris munere fungens pro suprema sua apostolica auctoritate doctrinam de fide vel moribus ab uni versa ecclesia tenendam definit, per assistentiam divinam . ... 0a infal libilitate poliere qua divinus Redemptor ecclesiam suam . . . . instructam esse voluit: ideoque ejusmodi Romani Pon-tificis definitiones esse ex sese, non autem ex consensu ecclesiae irrefor-mabiles. Si quis antem huic nostrae definitioni condradicere, quod deus avertat, praesumpserit, anatliema sit.
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Frankreich Deutschland Rom
20
Inder und die Perser, und in Europa die Kelten im Westen, die Germanen, und unter diesen namentlich die Deutschen in der Mitte, und S l a v e n im Osten uns eres Erdtheils ausgegangen sind.
3. Die Griechen wanderten in unbekannter Zeit aus Asien in das heutige Griechenland ein, wo sie in dem durch Berge und Thler vielfach getheilteu Lande schon frhe in mehrere Stmme zerfielen. $n der Urzeit wurden die Griechen uuter dem Gesammt-uamen Pelasger zusammengefat; in der geschichtlichen Zeit aber nannten sie sich selbst nach einer ihrer Landschaften (Hellas) .Hellenen, durch welchen Nationalnamen sie sich von den brigen Vlkern (als sogen. Barbaren) unterschieden. Die wich-tigsten unter den hellenischen Stmmen und Staaten wurden die Dorer in Sparta und die Jonier in Athen.
16.
Lykurg, der Gesetzgeber Sparta's.
1. Die Spartaner, auch Lacedmonier ge-g nannt, wohnten in der Landschaft Lakonien im Pe-Lykurg' l o p o n n e s, der heutigen Halbinsel M o r e a. Sie zeich-
- rieten sich vor den meisten Griechen durch einfache
Sitten, Selbstbeherrschung, Vaterlandsliebe, und Tapferkeit aus. Dies verdankten sie vorzugsweise den Gesetzen und Einrichtungen eines ihrer Mitbrger, des weisen Lykurg, der um das Jahr 800 v. Chr. lebte.
2. Lykurg war der jngere Bruder des spartanischen Knigs Polydektes. Als dieser schon frhe starb, wre es ihm ein Leichtes gewesen, den Thron an sich zu reien. Lykurg war aber weit entfernt von solchem Unrecht; er bernahm die Regie-rnng nur als Vormund feines Neffen, und suchte diesen zu einem tchtigen Regenten heranzubilden.
Dessenungeachtet gab es Viele, die ihn seiner strengen Recht-schaffenhett wegen haten, und ihn heimlicher Absichten auf den Thron beschuldigten. Um diesen unverdienten Argwohn zu entkrften, beschlo Lykurg sein Vaterland zu verlassen und auf Reifen zu gehen.
3. Er kam zuerst nach der Insel Kreta, wo er die Einrichtungen des weisen Knigs Minos kennen lernte, und sich alles Das bemerkte, was er fr ntzlich und anwendbar in feiner Vaterstadt ansah. Spter gelangte er auch nach Joni en, einem Kstenstrich in Kleinasien, wo ausgewanderte Griechen eine Reihe von Kolonien oder Pflanzstdten gegrndet hatten, in denen hhere Ge-sittung noch frher als im Mutterlande emporblhte. Dort fand er auch die herrlichen Gedichte Homers, die Jlias und die Odyssee, vor, von denen man in Griechenland noch wenig wute. Da er wohl einsah, welch ein treffliches Mittel sie zur Bildung
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Asien Griechenland Sparta Athen Lakonien Pe-Lykurg Kreta Kleinasien Griechenland
Autor: Fritz, Trude, Ischler, Otto, Eichrodt, Hellmut, Rebmann, E., Ruska, J., Eichrodt, O., Fritz, Otto, Skarphagen, Hans, Ruska, J., Walter, M., Lauer, K.
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schulbuchtyp (WdK): Hilfs- und Lesebuch
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
286
Weniger angesehen waren die Kaufleute und Handwerker; die Hirten aber lebten in
tiefer Verachtung. Es war verboten, aus einer Kaste in die andere überzugehen; auch
die Kinder konnten nur den Beruf des Vaters ergreifen. Zwischen den niederen und
höheren Kasten bestand bittere Feindschaft, die manchmal zu blutiger Empörung führte.
Mehrere Jahrtausende hindurch war Ägypten ein freier und mächtiger Staat. All-
mählich versanken die Krieger, Priester und Könige in Wohlleben und Untüchtigkeit.
Ilm das Jahr 600 machte der König Nebukadnezar von Babylon das Land unter-
tan. So kam Ägypten zuerst unter das Joch des babylonischen Reichs, dann unter die
Gewalt Persiens. Als die Perser dem Mazedonierfürsten Alexander dem
Großen unterlagen, ließ dieser sich auch vou den Ägyptern als König huldigen und
gründete an der Küste des Nildeltas die Hafenstadt Alexandria. Später, zur Zeit der
Geburt Christi, machten die Römer sich das Nilland untertan. Rasch fand das Ehrt-
st e n t u m hier Eingang. Als aber im 7. Jahrhundert die Araber auszogen, um die
Lehre des Propheten Mohammed mit Feuer und Schwert auszubreiten, da siel auch
das nahe Ägypten unter ihre Gewalt. Mehrere hundert Jahre später, zur Zeit der
Kreuzzüge, machte der türkische Sultan Saladin dem arabischen Weltreich ein
Ende; mit ihm kam Ägypten unter das türkische Joch. Durch Ausplünderung, Miß-
handlung und maßlose Steuern sanken die Eingeborenen in tiefe Armut; die ehe-
maligen Stauwerke zerfielen, ohne daß die türkische Regierung sich darum kümmerte.
Noch heute steht der ägyptische Vizekönig dem Namen nach unter der Oberhoheit des
Sultans der Türkei. Die eigentlichen Herren des Landes aber sind seit 40 Jahren
die Engländer; diese haben kunstvolle Bewässerungsanlagen gebaut, durch welche
das Niltal allmählich seine alte Fruchtbarkeit zurückgewinnt.
Von den alten Griechen.
Die Olympischen Spiele, welche zu unserer Zeit in den verschiedenen großen Städten
Deutschlands abgehalten werden, haben ihren Namen von ähnlichen Wettspielen der alten
Griechen. Schon mehrere hundert Jahre vor Christi Geburt kamen die Griechen in Olympia
auf der Halbinsel Morea (Peloponnes) zusammen, um bei fröhlichen Wettkämpfen ihre Kraft
und Gewandtheit zu zeigen. Es geschah das alle vier Jahre zur Zeit des ersten Sommer-
vollmondes. Aus Stadt und Land und von den fernsten Gestaden Kleinasiens kam hier
eine tausendköpfige Menge zusammen, um sich an den Spielen zu erfreuen. Die Fest-
tage begannen mit Gottesdienst und Opfergaben im Tempel des Gottes Zeus. Vor
Beginn der Spiele mußten die Teilnehmer geloben, ehrlich zu kämpfen und jeden Be-
trug zu meiden. Die angesehensten Bürger des Landes waren Schiedsrichter. Auf ein
gegebenes Zeichen eilten die Wettläufer durch die Bahn; Faustkämpser und Fechter zeigten
ihre Kraft und Gewandtheit; Diskuswerfer suchten sich im Schleudern der Wurfscheibe
zu überbieten; gewandte Wagenlenker jagten mit flinken Rossen dahin. In den
Zwischenpausen fanden Reigen und Tänze statt; Dichter sangen zum Klang der Leier
ihre Lieder, oder sie erzählten der lauschenden Menge von den Taten der Götter und
Helden. Mehrere Tage dauerten diese Spiele, die Sieger wurden unter dem Jubel des
Volkes mit dem Ölzweig geschmückt und ihre Namen in Liedern verherrlicht.
Land und Leute. Das griechische Volk bewohnte außer dem heutigen Königreich
Griechenland alle Inseln und Küstenländer des Ägäischen Meeres. Als kühne See-
fahrer und rührige Handelsleute legten sie überall, wo ihnen das Land günstig schien,
Kolonien an, so in Kleinasien (Ephesus, Smyrna), in Süditalien (Reggio, Syrakus)
und selbst an der Küste Galliens (das heutige Marseille). Sie bildeten jedoch kein ge-
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Extrahierte Personennamen: Nebukadnezar Alexander Alexander Mohammed Saladin Christi Reggio
Extrahierte Ortsnamen: Persiens Alexandria Christi Deutschlands Olympia Morea Kleinasiens Gottes_Zeus Griechenland Kleinasien Ephesus Smyrna Syrakus Galliens Marseille