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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Bürgerkunde - S. 337

1909 - Karlsruhe : Braun
Die Land- und Forstwirtschaft 337 behörde hierüber Anzeige zu machen. Diese Anzeigepflicht er- streckt sich besonders auf den Milzbrand, die Tollwut und den Rotz der Pferde, auf die Maul- und Klauenseuche des Rindviehs, der Schafe, Ziegen und Schweine, auf die Lungenfeuche des Rindviehs, auf den Rotlauf der Schweine und auf die Geflügelcholera. Die Polizeibehörde ordnet auf erhaltene Anzeige im Einverneh- men mit dem Kreistierarzt, nachdem dieser den Sachverhalt ermittelt hat, die nötigen S ch u tz m a ß r e g e l n an. Insbesondere kann sie verfügen, daß die erkrankten oder feuchenverdächtigen Tiere abzuson- dern und zu beobachten feien, daß über die feuchenverdächtigen An- wesen die Verkehrsfperre verhängt werde, daß die noch gefunden Tiere geimpft, die erkrankten oder verdächtigen Tiere getötet, ihre Kadaver unschädlich gemacht und die Ställe desinfiziert werden. Die Abhaltung von Vieh- und Pferdemärkten kann im Fall des Ausbruchs einer Seuche untersagt werden. Für die auf polizeiliche Anordnung getöteten Tiere wird reget- 1025 mäßig und für die sonst an der Seuche gefallenen Tiere wird in be- stimmten Fällen dem Besitzer Entschädigung aus der Staatskasse ge- währt. Waren die Tiere mit Rotz oder Lungenfeuche behaftet, so hat zunächst die Provinz die Entschädigungen zu zahlen, kann aber ihrer- seits den Schaden auf die Besitzer von Pferden, Eseln, Mauleseln oder Rindvieh verteilen. Wer vom Ausbruch einer Seuche oder vom Seu- chenverdacht nicht rechtzeitig Anzeige erstattet oder die polizeilich an- geordneten Schutzmaßregeln nicht befolgt, hat keinen Anspruch ails Entschädigung. 4. Gegen die Rinde rpe st, eine durch ihre große An- 1026 steckungsfühigkeit und ihre verheerende Wirkung besonders verderb- liche Seuche, hat ein besonderes Reichsgefetz ähnliche Schutzmaßregeln vorgesehen. Tie Entschädigungen werden hier aus der Reichskasse vergütet. V. Die Forstwirtschaft. 1. Der Wald 4 ist in verschiedener Hinsicht von allgemein Volks- 1027 wirtschaftlicher Bedeutung: Er liefert das nötige Brenn-, Nutz- und Bauholz, sowie Jagd und Weide. Er hindert den zu raschen Abfluß des Regen- und Schneewassers und bietet hierdurch den besten Schutz sowohl gegen Ueberschwemmungen wie gegen das Austrocknen des Erdbodens und das Versiegen der Quellen. An steilen Hängen schützt er vor Schneesturz und Bergrutsch; er ist hier zugleich das unent- behrliche Besestigungsmittel des überdies in anderer Weise meist 4 Die Wälder bedecken int Deutschen Reiche ungefähr ein Viertel des ganzen Bodens. Glock-Koni, 'Bürgersmibe. 90

2. Erdkunde von Europa (ohne Deutschland) und die außereuropäischen Erdteile, allgemeine Erdkunde, Kultur- und Wirtschaftsgeographie, Geschichte, Tierkunde, Pflanzenkunde, Erdgeschichte, Menschenkunde und Gesundheitslehre, Physik und Chemie - S. 72

1914 - Karlsruhe i.B. : Braun
72 um das Getreide und andere Feldgewächse zur Reife zu bringen. Wie in Ruß- land lassen sich auch in Sibirien drei Wachstumszonen unterscheiden. Tic Stcppc. Nördlich von der Kirgisensteppe breitet sich die Sibirische Steppe aus. Ihr Boden ist, soweit er bis jetzt angebaut wird, ein treffliches Getreideland. Auch ohne Düngung liefert er die reichsten Ernten. Um die Städte T o m s k lind T o b o l s k harren noch riesige Gebiete der'bestellung. Bis jetzt ist erst ein kleiner Teil des Landes bewohnt. Hier bietet sich für Ruß- land ein fast unerschöpfliches Ansiedlungsland. Der größte Teil der Getreide- ernte wird im Lande selbst §itr Herstellung von Branntwein, dem National- getränk der Russen, verwendet. Das Waldland. Aus das Getreideland folgt ein ungeheures Waldgebiet mit wertvollem Pelzwild (Marder, Zobel, Hermelin, Polarfuchs). Da die Jagd schonungslos betrieben wird, nimmt die Zahl der Pelztiere rasch ab. Dagegen wird der Holzreichtum Sibiriens noch kaum ausgebeutet; erst wenn mehr Bah- nen gebaut sind, können die gewaltigen Holzvorräte dieses Gebietes in den Handel gebracht werden. Tic Tundra. Nördlich vom Waldgebiet, in der Nähe des Polarkreises be- ginnt die Eiswüste der T u n d r a. In dem neun Monate dauernden Winter ist der Boden mit Schnee und Eis bedeckt; im Sommer dagegen wivd er durch die Überschwemmungen der Fliisse und das Schmelzwasser in eine unzugängliche Sumpflandschaft verwandelt. Die wenigen Bewohner (Samojeden) leben von Jagd und Fischerei. Ohne das Renntier, das als Zug-, Reit-, Last- und Milchtier zugleich dient, wäre die Tundra unbewohnbar. Ein unentbehrliches Haustier siir die Bewohner dieser unwirtlichen Einöden ist auch der Polarhund, der den leich- ten Schlitten in schnellem Laufe über die Schneefelder und sogar über morastige Flächen zieht. Die Ströme sind reich an Fischen. Im Sommer steigen die Lachse vorn Eismeer ins Quellgebiet der Fliisse hinauf, um zu laichen, und werden dann massenhaft gefangen und geräuchert. Bergbau. Die Gebirge am Siidrand Sibiriens bergen viele Mineralschätze. Im Altai finden sich Gold, Silber und Blei. Das S a j a n i s ch e Gebirge ent- hält die größten Graphitlager der Erde. Ihr gesamter Ertrag wird an die Faber- schen Bleistiftfabriken in Nürnberg abgeliefert. Bevölkerung. Unter den 6 Millionen Bewohnern (nicht mehr als London), sind neun Zehntel Russen. Die Urbewohner sind mongolischer Abkunft. Sie werden immer mehr nach der Tundra verdrängt und schwinden infolge des Alkoholgenusses und mancherlei Krankhei- ten rasch dahin. Sibirien befindet sich feit 300 Jahren in russischem Besitz. Ein Teil der russischen Bewohner ist freiwillig aus Europa eingewandert; viele sind hierher verbannt worden, um Vergehen, die sie sich in der Heimat zu schulden kommen ließen, zu biißen. Leichtere Vergehen werden mit Verbannung in eine Stadt bestraft; der Verbannte kann sich dort seinen Unterhalt nach Belieben erwerben, darf aber seinen Verbannungsort nicht verlassen. Die meisten Verbannten werden zur Ansiedlung an bestimmten Orten gezwungen und müssen das Land urbar machen. Die schlimmsten Verbrecher schickt man in die 'Bergwerke und hält sie zu harter Zwangsarbeit an. Sibirien ist für Rußland von größter Bedeutung; denn auf diesem ungeheuren Besitz, der ein Drittel Asiens umfaßt, beruht seine Weltmacht. Ein großer Vorteil be- steht darin, daß Rußlands Kolonialland unmittelbar ans Mutterland grenzt und daher leicht zu verteidigen ist. Hier finden die verarmten russischen Bauern Land genug zur Ansiedlung. Allerdings geht die Entwicklung Sibiriens sehr langsam vor sich. Viele Schätze sind noch unausgenützt. Die Waren werden bis jetzt noch auf dem billigen See- weg über W ladt wostock eingeführt; von hier finden auch deutsche Erzeugnisse ihren

3. Erdkunde von Europa (ohne Deutschland) und die außereuropäischen Erdteile, allgemeine Erdkunde, Kultur- und Wirtschaftsgeographie, Geschichte, Tierkunde, Pflanzenkunde, Erdgeschichte, Menschenkunde und Gesundheitslehre, Physik und Chemie - S. 75

1914 - Karlsruhe i.B. : Braun
Indus und Brahmaputra, während der Ganges an der Südseite ent- springt und die zahlreichen Abflüsse des Schneegebirges sammelt. An seiner Mündung vereinigt sich der Ganges mit dem Brahmaputra zum gewaltigsten Delta der Erde. Dieses schiebt sich ständig weiter in den bengalischen Meer- busen vor. Himalaja. - Dardschiling (4000 m). Die Indus ebene. Den nordwestlichen Teil Hindostans nimmt das Jndusland ein. Vom Himalaja herab strömen fünf wasserreiche Flüsse durch die fruchtbare Ebene, die daher Fiinf st romland oder Pandschab heißt. In manchen Jahren bleibt hier der Regen aus, und da es an kiinstlichen Bewässe- rungsanlagen fehlt, entstehen Hungersnöte, die bei der dichten Bevölkerung viele Opfer fordern. Der Hauptort des Jndusgebiets ist L a h o r e. Von hier führt die wichtigste Straße Indiens durch das Kabnltal westwärts nach Vorderasien. Die Gangesebene. Der fruchtbarste und bevölkertste Teil Vorderindiens ist die Talebene des Ganges. /Die Menge des vom Himalaja herabströmenden Wassers kann nicht vollständig abfließen und sammelt sich am Fuß des Gebirges, wo daher undurchdringliche Sümpfe (Dschungeln) und Urwälder entstanden sind. Im Dickicht hausen der blutgierige Königstiger und der geschmeidige Panther; Elefanten und Nashörner brechen mit ihren gewaltigen Leibern durch das Ge- biifch, und gefährliche Giftschlangen, besonders die von den Indern göttlich ver- ehrte Brillenschlange, bedrohen den Fußgänger. Die Ströme sind von riesigen Krokodilen belebt. Über 1000 Menschen fallen alljährlich dem Tiger zum Opfer,

4. Erdkunde von Europa (ohne Deutschland) und die außereuropäischen Erdteile, allgemeine Erdkunde, Kultur- und Wirtschaftsgeographie, Geschichte, Tierkunde, Pflanzenkunde, Erdgeschichte, Menschenkunde und Gesundheitslehre, Physik und Chemie - S. 99

1914 - Karlsruhe i.B. : Braun
99 Maraüon (maranjon) genannt, hat seinen Ursprung in den peruanischen Anden. Sein Gesäll beträgt von der Stelle, wo er das Gebirge verläßt, bis zum Meer nur 170 m. Von seinem 5500 km langen Laus sind 3000 km schissbar. Ans seinem Weg durch die Ebene nimmt er etwa 200 Nebenflüsse aus und wird so znm was- serreichsten Strom der Erde. Seine 80 km breite, trichterförmige Miindnng liegt unter dem Äquator. Da das Land fast ganz eben ist, so fließen die Ge- wässer nicht rasch ab, daher ist der Boden vielfach snmpsig. Fast täglich fallen wolkenbruchartige Regengüsse. Infolge der überreichen Fenchtigkeit und der hohen Wärme hat sich die Pflanzenwelt hier in solcher Fülle entfaltet wie sonst nirgends aus der Erde. Die Selvas (d. i. Wälder) sind das größte Urwald- gebiet der Erde. Das Pslanzengewirr in den Urwäldern ist so dicht, daß der Verkehr zwischen den einzelnen Orten nnr aus den Flüssen stattfinden kann. Aus den Bänmen leben Affen und Faultiere, farbenprächtige Papageien und schillernde Kolibris. Das Bergland von Brasilien ist eine weite Hochebene mit einzelnen höheren Bergzügen. Nach allen Seiten rinnen wasserreiche Ströme herab. Die der Küste zugekehrten Abhänge bekommen vom Atlantischen Ozean reichliche Niederschlüge. Dagegen ist das regenarme Innere des Berglandes ein gras- reiches Hochland, aus dem sich nur vereinzelt Palmenwälder finden; in diesen halten sich mit Vorliebe die Kolibris aus. Einzelne Teile des Berglandes sind wertvoll dnrch Gold- und Platinlager; auch kostbare Diamanten werden ans der Erde gegraben. Das reichbewässerte Küstenland birgt in seinen Wäldern Kantschuk- und Farbhölzer; in den Großpflanzungen gewinnt man Baumwolle, Tabak und Rohrzucker. Vor allem aber wird in diesem Gebiet die größte Kaffee- ernte, nämlich drei Viertel der Welternte erzeugt. c) Das Tiefland des Parana und des Paraguay. Der P a r a n a und sein Nebenfluß, der Paraguay, kommen vom brasilianischen Bergland und ergießen sich in einer breiten, bnchtartigen Mündung, dem La P l a t a (Silberstrom), in den Atlantischen Ozean. Tie weiten Ebenen im Stromgebiet des La Plata und Parana werden Pampas genannt. Die am Fuß der Anden ge- legenen Gebiete leiden unter Trockenheit; denn die vom Hochgebirge herabstür- zenden vorherrschenden Westwinde bringen keinen Regen. Ter Boden der Pampas ist mit Löß bedeckt. Wo er geniigend Regen erhält, oder kiinst- lich bewässert wird, liefert er reiche Weizenernten. Der Getreidebau dringt vom La Plata aus immer weiter nach Westen vor. Wo die Ebene noch unbebaut ist, breitet sich eine waldlose Grassteppe mit vielen Salzsümp- sen aus. Riesige Herden von Rindern, Pferden und Schafen weiden auf den endlosen Flächen unter der Aufsicht von halbwilden, berittenen Hirten. Zum Einsangen der Tiere bedienen sie sich sehr geschickt einer Lederschlinge (des Lassos). Die Pampas gehen im Süden in die steinigen, mit Dorngestrüpp bewachsenen Ebenen Patagoniens iiber. Hier schweifen noch Jndianerhorden umher, welche von der Jagd ans Hirsche und Strauße leben. Bevölkerung. Den Süden und äußersten Norden des östlichen Südamerikas eroberten ein)t die Spanier. Die Mitte wurde von den Portugiesen in Besitz genommen; daher ist die spanische und portugiesische Sprache in diesen Gebieten heute noch Landessprache. Die Nachkommen der Eroberer bilden auch jetzt nach der Losreißnng vom Mutterland den herrschenden Teil der Bevölkerung. In den tropischen Gebieten Südamerikas, besonders in Brasilien, wurden Neger

5. Erdkunde von Europa (ohne Deutschland) und die außereuropäischen Erdteile, allgemeine Erdkunde, Kultur- und Wirtschaftsgeographie, Geschichte, Tierkunde, Pflanzenkunde, Erdgeschichte, Menschenkunde und Gesundheitslehre, Physik und Chemie - S. 52

1914 - Karlsruhe i.B. : Braun
52 Südfrüchte. In der näheren Umgebung der Oasen, wo das befruchtende Naß nur noch spärlich hinkommt, finden Pferde, Esel und Kamele spärliche Weide. Das Wasser ist so kostbar, daß es für die Gärten und Felder amtlich zugemessen wird, und die Mohammedaner zu ihren religiösen Waschungen Sand nehmen. Das wichtigste gezähmte Tier ist das K a m e l, das nicht nur als Reit- und Lasttier dient, sondern auch Milch und Wolle liefert. In die Wüste hinein wagen sich nur die schnellfüßige Antilope und der flinke Strauß. Am Rand der Wüste haust der Löwe und macht Jagd auf Antilopen. Nachts kommen Hyänen und feige Schakale in die Nähe der menschlichen Wohnungen oder umkreisen die Lagerfeuer der Karawanen und nähren sich von den Überbleibseln der Mahlzeiten. Bevölkerung, Verkehr. Die Bewohner der Oasen sind die Beduinen (Wüstensöhne). Auf dem weiten Raume leben nur etwa 2% Millionen Menschen, die sich zum Islam bekennen. Die Beduinen tragen lange, faltenreiche Gewän- der (Burnus). Haupt und Mund umhüllen sie zum Schutze gegen die trockene Wiistenluft mit einem Schal. Da die Wüste ihren kriegerischen Bewoh- nern nur wenig bietet, leben sie vielfach von Raub und sind wegen ihrer * Überfälle gefürchtet. In der Wüste bringen sie sich und ihre Beute nach einem gelungenen Raubzuge schnell in Sicherheit. Reisen durch das Sandmeer der Wüste können bis jetzt nur mit Hilfe des Kamels („Schiss der Wüste") ausge- führt werden. Wassermangel, Sandstürme, Glutwinde und die Überfälle der Beduinen bringen die Reisenden oft in Lebensgefahr. Daher vereinigen sich viele zur gemeinsamen Reise und bilden eine Karawane, die von Brunnen zu Brunnen, von Oase zu Oase zieht, bis sie die bewaldeten, fruchtbaren Gegenden des Sudans erreicht. Zwischen der Mittelmeerküste und dem Süden findet ein lebhafter Tauschhandel statt. Der begehrteste Artikel ist Salz, von dem sich in der Wüste gewaltige Lager vorfinden. Die wichtigsten Karawanenwege führen von Marokko nach T i m b u k t u am Niger und von Tripolis über M u r s u k in der Oase F e s s a n und über die Oase K u s r a nach dem T s a d s e e. Staatliches. Den westlichen Teil der Wüste beanspruchen die Franzosen, die, von Algerien aus vordringend, am Südabhang des Atlas durch artesische Brunnen viele Oasen künstlich geschaffen haben. Die frühere türkische Provinz Tripolis (an der Großen Syrte, wo die Wüste hart ans Meer reicht) gehört seit 1911 den Italienern. Ägypten steht zwar dem Namen nach unter türkischer Herrschaft, die wirklichen Herren des Landes sind aber die Engländer. 3. Der Sudan (Togo und Kamerun). Der Sudan. Südlich von der Sahara geht die Wüste allmählich in das Hochland des Sudan (— Land der Schwarzen) über, das vom Atlantischen Ozean bis nach Abessinien reicht. Der westliche oder H o ch s u d a n erhebt sich bis zu 1000 in. Ihm entfließen Senegal und Gambia nach Westen, während sich der Niger in einem mächtigen, bis nahe an die Wüstengrenze rei- chenden Bogen zum Golf von Guinea wendet, wo er ein mächtiges Delta bildet. Links nimmt er den wasserreichen B e n u e auf. Der an die Wüste angrenzende Teil des Hochsudans ist Steppen- und Savannen land. Hartes, büschelför- miges Gras schießt meterhoch empor. Da und dort ragt ein riesiger, oft 10 m im Durchmesser haltender Asfenbrotbaum als „Einsiedler der Steppe" aus dem Grasmeer empor. Zahllose Huftiere wie Büffel, Gazellen, Zebras, aber auch große Raubtiere beleben die weiten Grasslüchen. Viehzüchtende Negerstämme weiden dort ihre Kamel-, Rinder- und Pferdeherden.

6. Erdkunde von Europa (ohne Deutschland) und die außereuropäischen Erdteile, allgemeine Erdkunde, Kultur- und Wirtschaftsgeographie, Geschichte, Tierkunde, Pflanzenkunde, Erdgeschichte, Menschenkunde und Gesundheitslehre, Physik und Chemie - S. 58

1914 - Karlsruhe i.B. : Braun
58 Iii. Südafrika. 1 Das Kongobecken und Niederguinea. Ter Kongo. Über eine niedere Wasserscheide gelangen wir vom Nil- und Scharigebiet südwärts in das gewaltige Becken des Kongo s. Im Osten ist es von der hochgelegenen ostafrikanischen Seenkette begrenzt und im Süden durch eine etwa 1000 m hohe Bodenerhebung vom Stromgebiet des Sambesi getrennt. In der rings von Mittelgebirgen umschlossenen Einsenkuug sammeln sich mäch- tige Flüsse, die alle dem wasserreichsten und breitesten Strom Afrikas, dem Kongo, zuströmen. Im Oberlauf bildet der Kongo Wasserfälle, und im Unterlauf bricht er in einer Reihe von Katarakten und Stromschnellen durch das Küstengebirge. Fiir die Schiffahrt ist er an diesen Stellen nicht benützbar. Dagegen kann der Mittellauf aus eine Strecke von 1600 km gut befahren werden, und auch die Nebenflüsse Ubangi und Kassai sind weit hinaus schiffbar. An der Miin- . düng bildet er ein smnpfiges Delta mit Morästen und siebererzeugendem Klima. Tns Kongoland. In der heißseuchten Lust des reichbewässerten Kongo- beckens entladen sich fast täglich furchtbare Tropengewitter mit riesigen Regen- fällen. Daher bedecken hier endlose Urwälder das Land längs der Ströme. An nutzbringenden Gewächsen finden sich in den Wäldern wertvolle Hölzer, Ölpalmen und Kautschuklianen. Die wichtigsten Nahrungspflanzen sind Boh- nen, Mais, Jams, Erdniisse und Bananen. An den Strömen Hansen die Riesen- tiere der Tropen: Elefant, Flußpferd, Rhinozeros, in den Gewässern Krokodile, im Dickicht Schlangen und giftige Skorpione. In den Niederungen kommt der Tsetsefliege wegen keine Viehzucht auf, daher herrscht Fleischmangel, der Men- schenfresserei und sogar Handel mit Menschensleisch veranlaßt hat. Gegen die Ränder des Kongobeckens geht der Wald in ein Grasmeer über, aus dem insel- gleich da und dort ein riesiger Assenbrotbaum emporragt. In dem 3 m hohen Gras verschwinden die Trägerkarawanen völlig. Sind die Halme trocken, dann ist es schwer, hindurchzukommen; die Eingeborenen helfen sich dann mit Feuer. In dieser Grassteppe leben Huftiere und Raubtiere. Die westlichen Küsten- terrassen (Niederguinea) sind regenreich und tragen üppige Wälder. Hier wird Kaffee, Kakao und Tabak angebaut. Das Kongobecken könnte eine dichte Bevölkerung besitzen, wenn nicht die Zahl der Bewohner durch Raubkriege und Sklavenjagden sehr vermindert worden wäre. Die Urbewohner sind heidnische Neger, die ganz dem Gespensterglauben ergeben sind. Sie leben vom Ackerbau und von der Jagd und sind geschickte Schmiede. Palmkerne, Kaut- schuk und das kostbare Elfenbein sind zurzeit die Hauptausfuhrgegenstände. Europäer können des Klimas wegen nicht als Ansiedler, sondern nur als Kaufleute und Pflan- zungsleiter hier leben. Der Kongo ft aat wurde 1885 gegründet; 1908 ging er in den Besitz B e l g i e ns iiber. Er ist 4 mal so groß als Deutschland. Eine 500 km lange Eisenbahn umgeht die Wasserfälle am Unterlauf des Kongo und verbindet die Küste mit dem schiffbaren Mittel- lauf, der bereits von einer Flotte von 45 Dampfern auf weite Strecken befahren wird. Vom französischen Kongoland erhielt Deutschland 1911 einen Teil, so daß wir nun vom Hinterland Kameruns aus einen Zugang zum Kongo und Ubangi haben. Nachdem unsere ostafrikanifche Mittelbahn den Tanganjikasee erreicht hat, werden viele Güter aus dem reichen Kongoland auf dem kürzeren Weg nach der Küste des Indischen Ozeans befördert werden. Die portugiesische Kolonie Angola im südlichen Kongogebiet liefert Palmöl und Palmkerne.

7. Erdkunde von Europa (ohne Deutschland) und die außereuropäischen Erdteile, allgemeine Erdkunde, Kultur- und Wirtschaftsgeographie, Geschichte, Tierkunde, Pflanzenkunde, Erdgeschichte, Menschenkunde und Gesundheitslehre, Physik und Chemie - S. 102

1914 - Karlsruhe i.B. : Braun
102 und Darling leidet unter Wasserarmut und Hitze und ist daher größtenteils Steppe. Westlich davon, durch Gebirge getrennt, liegt ein zweites Tiefland, das aber keinen Abfluß zum Meere hat. Tie fast immer wasserlosen Flußläufe streben alle einem gewaltigen Salzsumpf zu, dem Eyrefee (är), der die tiefste Stelle des Festlandes bildet. Tie Westhälfte Australiens ist völlige Stein- und Sandwüste. Klima. Man sollte rneinen, daß sich in Australien, das eigentlich nur eine große Insel ist, der Einfluß des Meeres bis ins Innere geltend mache, und daß dieser Erdteil ein ozeanisches Klima habe. Aber durch seine Lage unter dem Wendekreis des Steinbocks ist es zu sehr den Einflüssen der Passatwinde ausge- setzt und daher wie Siidafrika im Innern fast durchweg Wüsten- oder Steppenland. Der Nordwestmonsun bringt zwar den Küstengebieten des Nordens im Sommer reichlichen Regen, gelangt aber als trockener Wind ins Innere. Die Südhülste Australiens steht unter dem Einfluß des Südostpassats, dessen Feuchtigkeit sich ganz am gebirgigen Ostrand niederschlägt, so daß er ebenfalls trocken ins Binnen- land kommt. Daher verschmachtet das Innere des Landes unter der Hitze. Nur der Siidosten hat Regen zu allen Jahreszeiten. Im Winter wehen trockene Winde aus dem Innern an die Kiiste (Erklärung!). Infolge der Trockenheit ist das Klima für den Europäer gesund. Ansteckende Krankheiten breiten sich kaum aus. Pflanzenwelt. Aus der außerordentlichen Trockenheit erklärt sich die Pflanzenarmut Australiens. Urwälder gibt es nur an der regenreichen heißen Küstenebene und dem Carpentariagolf, wo Palmen und Farnbäume an die Pflanzenwelt Indiens erinnern. Dagegen sind die im übrigen Australien, besonders im Binnenland vorkommenden Pflanzen durchweg aus langdauernde Diirre eingerichtet. Wälder fehlen fast ganz; die wenigen in den wasserreichen Gebieten sind so licht und schattenarm, daß sie nicht mit unseren heimischen Wäldern verglichen werden können. Der wichtigste Baum ist der Eukalyptus- oder Gummibaum, der eine Höhe von 160 m erreicht. Häufig sind auch Akazien, welche entweder keine oder nur kleine, harte, immergrüne Blätter tragen, die ihre Schmalseite der Sonne zukehren (warum?) und daher keinen Schatten spenden. In den Salzwüsten Mittelaustraliens treten an die Stelle der Bäume un- durchdringliche Dorngebiische mit strauchartigen Akazien. In den wasser- ärmsten Gegenden bedecken stachlige Gräser, besonders das harte schneidende Stachelschweingras, weite Flächen und bilden ein furchtbares Hindernis für das Vordringen des Menschen. Tierleben. Seltsam wie die Pflanzenwelt ist auch das Tierleben Australiens. Assen, Raubtiere, Dickhäuter und Wiederkäuer fehlen gänzlich. Haustiere kamen erst mit den europäischen Ansiedlern in das Land. Die australischen Säugetiere (Beuteltiere, Känguruh, Schnabeltiere) weichen ganz von den in andern Erdteilen lebenden Tieren ab. Zahlreich ist die Vogelwelt vertreten, da sie hier fast keine Feinde hat. Der Leierschwanz, der Kasuar, ein großer Laufvogel, und der schwarze Schwan sind Vogelarten, die nur in Australien vorkommen. Bevölkerung. Die Ureinwohner sind die Australneger mit dunkelbrauner schwärz- licher Haut. Der Kops ist mit schwarzem, zottigem Haar bedeckt. Da das Land nur wenige einheimische Nahrungspslanzen hervorbringt, und da es nicht viele Jagdtiere gibt, so führen die Eingeborenen ein sehr kümmerliches Leben. Die europäische Einwanderung beschleunigt ihr Äussterben, ihre Zahl wird aus etwa 200 000 geschätzt. Die Engländer hielten Australien anfänglich für einen ziemlich wertlosen Besitz. Sie schickten ihre Verbrecher dorthin, um das Land zu kolonisieren. Als man aber

8. Erdkunde von Europa (ohne Deutschland) und die außereuropäischen Erdteile, allgemeine Erdkunde, Kultur- und Wirtschaftsgeographie, Geschichte, Tierkunde, Pflanzenkunde, Erdgeschichte, Menschenkunde und Gesundheitslehre, Physik und Chemie - S. 104

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104 quellen zeugen von den gewaltigen Kräften des Erdinnern. Die englischen Einwanderer fanden hier ein für Ackerbau und Viehzucht vorzüglich geeignetes Land, in das sie unsere europäischen Getreide- und Futterpflanzen, sowie unsere Haustiere einführten. Neuseeland zählt fast eine Million englischer Ansiedler. Diese haben sich dem austra- lischen Bundesstaat nicht angeschlossen, sondern bilden eine Kolonie für sich. Ausgeführt werden Weizen, Wolle, Fleisch, Butter und Käse. Die Urbewohner (Maori) sind tapfer und haben in ihren befestigten Dörfern den Engländern lange Widerstand geleistet. Ihre Zahl vermindert sich rasch, so daß sie dem Untergange nahe sind. Pfahldorf an der Küste von Neu-Guinea. t>) Melanesien. Die Inseln Melanesiens sind alle gebirgig. Die Hauptinsel ist Neu-Gui nea, nächst Grönland die größte Insel der Erde. Hohe Gebirge von 4000—5000 m Höhe finden sich im Innern. Das Klima ist heißfeucht und für die Euro- päer ungesund. An der Küste herrscht die Malaria. Infolge der reichen Niederschläge ist die Pflanzenwelt der Insel üppig und farbenreich. Die Gebirge sind mit dichten Urwäl- dern bedeckt, in denen Palmen vorherrschen. Kokos- und Sagopalmen gedeihen vorzüglich, prächtig blühende Schlingpflanzen und Orchideen bilden einen Schmuck der Waldungen. In der Tierwelt fällt wie bei Australien die Armut an Säugetieren aus; auch hier sind besonders die Beuteltiere vertreten. Die einzigen Haustiere sind Hund und Schwein. Außerordentlich reich und farbenprächtig ist die Welt der Vögel und Insekten. Be- kannt ist der Paradiesvogel, dessen Balg teuer bezahlt wird. Das Innere Neu-Guineas ist schwer zugänglich und daher noch wenig erforscht. Die Insel ist unter die Kolonial- mächte Deutschland, England und Holland aufgeteilt. Der zum Teil vulkanische Bismarckarchipel besteht aus 200 größeren und kleineren Inseln, die zusammen etwa 60 000 qkm Flächenraum (— 4 mal Baden) haben. Die Hauptinseln sind Neu-Pommern und Neu-Mecklenburg. Die Gebirge reichen bis zu 3000 m Höhe empor und sind an den Abhängen mit dichtem Busch und Urwald bedeckt. Die Inseln sind regenreich. Mit ganz geringen Schwankungen bewegt sich die Temperatur fast das ganze Jahr zwischen 25" und 27° C; die Hitze wird durch den Einfluß des Meeres gemildert. Die Küsten sind hier fieberfrei. An nutzbaren Tieren sind die Inseln arm. Die Eingeborenen pflanzen Brotfruchtbäume, Kokospalmen, Sagopalmen, Bananen und die Knollengewächse Jams und Taro. (Taro gibt 5—6 kg schwere Knollen, die bis zu 60 %• Stärkemehl enthalten.) Als Haustiere hält man Schweine, Hunde und Hühner. Die Europäer haben den Anbau von Baumwolle und Tabak eingebürgert; den wichtigsten Ausfuhrgegenstand bildet jedoch immer noch die Kopra, das sind die fettreichen, zerschnittenen und getrockneten Kerne der Kokosnuß. Melanesien wird von den dunkelgesärbten krausköpfigen Papuas bewohnt. An der Küste Neu-Guineas wohnen sie vielfach in ausgedehnten Pfahldörfern. Sie sind sehr kriegerisch und noch Menschenfresser. Die Papuas haben fast keine Bedürfnisse; alles was sie brauchen, bietet ihnen die Natur bei verhältnismäßig wenig Arbeit. Daher macht der Handel nur wenig Fortschritte. Ihr einziges Bedürfnis ist der Tabak. Für eine Stange Tabak arbeiten sie eine ganze Woche, setzen dann aber aus, bis sie den Tabak verbraucht haben. Im Bau von Booten, in der Schiffahrt und im Fischfang sind sie Meister. Sie tauchen und schwimmen vorzüglich. Ihren Körper tätowieren sie, be- malen ihn mit Farben und schmücken ihn mit Zähnen, Federn und Blumen. Als Geld

9. Erdkunde von Europa (ohne Deutschland) und die außereuropäischen Erdteile, allgemeine Erdkunde, Kultur- und Wirtschaftsgeographie, Geschichte, Tierkunde, Pflanzenkunde, Erdgeschichte, Menschenkunde und Gesundheitslehre, Physik und Chemie - S. 302

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Tierkunde (Ii). Ausländische Wirbeltiere. Ausländische Säugetiere. Der Gorilla. Vor: den Tieren unserer Heimat leben viele auf einem weit größeren Gebiet, als es Deutschland und selbst Europa ist. In weit entfernten Ländern aber, beson- ders in der heißen Tropenzone und in den Polarländern gibt es Tiergestalten, die unserer Heimat völlig fremd sind und uns lebend nur in Tiergärten oder aus- gestopft in Sammlungen 31t Gesicht kom- men. Zu diesen gehören die Affen der alten und neuen Welt, jene Zerrbilder der Menschengestalt, die in ihren kleinen und harmloseren Arten der Jugend in Dorf und Stadt als dressierte und uniformierte Künstler so viel Vergnügen bereiten. Nicht alle Affen sind so possierlich wie diese springenden und kletternden langschwänzigen Kobolde. Es gibt auch recht unheimliche Gesellen, denen nie- mand gern begegnet, und wäre es auch mit der Waffe in der Hand. Der größte und gefährlichste ist der G 0 r i l l a. Er haust in den dichten, seuchtheißen Ur- wäldern südlich des Kamernngebiets am Gabun. Das Männchen erreicht eine Höhe von 1,8 Meter, das Weibchen wird nur etwa l:1/z Meter hoch. Er hat also ungefähr die Größe eines Menschen, aber die Verhältnisse seiner Glieder sind ganz verschieden von denen der menschlichen Gestalt. Während beim Menschen der Leib auf starken und langen Beinen ruht und die Arme verhältnismäßig kurz bleiben, sind beim Gorilla die Beine kurz und die ungeheuer starken Arme reichen fast bis auf den Boden. Entsprechend stark und breit ist auch der mächtige Brustkasten, furchtbar ist das Gebiß des fast ohne Hals zwischen den Schultern sitzenden Kopses. Ein schwarzbrauner, zottiger Pelz umhüllt die Riesengestalt; das Gesicht und die Innenflächen von Händen und Füßen sind nackt und von grauschwarzer Farbe. Die großen Wiilste iiber den Augen, die fletschenden Zähne, eine aufrichtbare Mähne verleihen dem Tier den Ausdruck unbändiger Wildheit und Wut. Das Übergewicht des Oberkörpers nötigt den Gorilla, aus dem Boden sich in halb aufgerichteter Stellung zu bewegen und sich auf die umge- bogenen dicken Finger zu stützen. Aus den Bäumen aber kommt ihm beim Der Gorilla.

10. Erdkunde von Baden und Deutschland, Naturgeschichte 1, Tierkunde, Pflanzenkunde, Mineralkunde - S. 95

1914 - Karlsruhe i.B. : Braun
95 Unsere Ziegen sind gewöhnlich weiß, grau oder schwarz, oft auch rot und gescheckt. Ihre langen, zottigen Haare sind mit feineren! Flaum untermengt. Der Kopf sitzt auf einem schmalen, struppigen Hals. Durch den Ziegenbart und die sichelförmig nach hinten gekrümmten Hörner bekommt er ein sehr komisches Aussehen. Die meckernde Stimme verstärkt noch den komischen Eindruck des Tieres. Besonders possierlich sind die jungen Geißlein, wenn sie miteinander spielen und ihre Bocksprünge machen. Die Kletterkunst und Gelehrigkeit der Ziege hat sie auch zur beliebten Zirkuskünstlerin gemacht. Ziegenfelle werden als Teppiche benützt; die Haut gibt ein seines Leder; die Haare werden sortiert und zu Pinseln, Bürsten, Filz verarbeitet, die Hörner zu Drechslerarbeiten verwendet. Aus den langen seidenweichen Haaren der An- goraziegen verfertigt man kostbare Gewebe. Das Schaf. Dem Schaf verdanken wir die Wolle. Aus der Wolle wird das Tuch für unsere warmen Kleider gewoben; aus Strickwolle werden Strümpfe, Halstücher, Kappen, Jacken u. dgl. gestrickt, mit Stickwolle allerhand Handarbeiten hergestellt. Aber auch das Fleisch der Schafe oder Hammel ist da, wo viele Schafe gezüchtet werden, sehr wichtig, ebenso das Fett. Die Häute liefern seines Leder; aus den Därmen werden Saiten gemacht; aus der Milch wird Käse bereitet. Früher war die Schafzucht in Deutschland viel verbreiteter und wichtiger als heute. Jetzt liefern die ungeheuren Schaf- herden Australiens viel billigere Wolle; in Deutschland sind auch die Weiden immer mehr durch Anbau verschwunden. Dennoch sehen wir auch bei uns nicht selten Schäfer mit ihren Herden ziehen. Sie kommen meistens aus Württemberg, wo die Schaf- zucht auf den steinigen Triften der Rauhen Alb noch in Blüte steht. Die Schafe lieben trockene, sonnige Weiden mit würzigen Kräutern. Mit ihren dünnen Lippen können sie auch noch die kleinsten und niedrigsten Gräser abrupfen. Besonders lieben sie die sonnigen Berghänge der Kalkböden. Auf nassen Weiden werden sie leicht krank, und auch nasses Wetter vertragen sie schlechter als kaltes, gegen das sie durch die Wolle gut geschützt sind. Im Stall müssen sie gute trockene Streu bekommen und gut gefüttert werden, da- mit keine Krankheiten unter ihnen auftreten. Das Schaf ist ein richtiges Herdentier, ebenso dumm als gutmütig und wehrlos. Nur die Böcke haben schneckenförmig gewundene Hörner, mit denen sie tiichtig stoßen können. Dem Leithammel folgen die Schafe blindlings überall- hin. Fällt er von einem Felsen herunter, so springt die ganze Herde nach, wird er ins Wasser geworfen, so springt die ganze Herde hinein. Ein Schäferhund kann eine ganz große Herde in Ordnung halten. Der Schäfer hat eine Schippe, mit der er Erde nach den Schafen wirft, die sich von der Herde entfernen. ///: ájr/’ ■ Schafbock, Schaf und Lamm.
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