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1. Grundriß der Kirchengeschichte für höhere Lehranstalten - S. 2

1877 - Karlsruhe : Braun
genossen über einzelne kirchliche Fragen, wie Kirchenrecht, Kirchenverfassung, besonders aber über die Geschichte der Kirche selbst. 2) D enkmäler der Kunst, die dem kirchlichen Gebiete angehören, z. B. gottesdienstliche Gebäude, Inschriften daran, Gemälde mit religiösen Gegenständen. Zur Benützung der Quellen dienen eine Reihe vonhilfs-, Wissenschaften, namentlich die Sprachenkunde (Philologie), ^"'^die Urkundenlehre (Diplomatik), die Wissenschaft von der äußeren und inneren Würdigung der Quellen (Kritik), die Zeitrechnungskunde (Chronologie), die Erdkunde (Geographie), -Ä^die Völkerkunde (Ethnographie), die allgemeine Welt- und besonders die Culturgeschichte, welche die Philosophie, die Literatur, die Kunst, das Recht und das Verkehrsleben der Völker behandelt. § 3. Die bedeutendsten kirchengeschichtlichen Werke sind: 1. Vor der Reformation: die Avostelaesckickite. die Denkwürdigkeiten des Judenchristen Hegesippus (150), die Kircheugeschichte des Bischofs Kufeftiiis nnn Cä- sgm^N-Pamml. (bis 324), die Schriften des Bi- schofs Epiphanius von Cyperu, des Sachwalters Sokrates, des Bischofs Theodoret, des Philostorgins, Theodorus, Euagrius (bis zum 6. Jahrhundert); ins Abendland gehören die Bearbeitung und Fortsetzung des Eusebius bis 395 durch Rufinus von Aqnileja, die fränkische Kiräenaeschichte von Gregor v. Tours (| 595), die rmaelsäcksiscke Kirchengeschichtevon Beda Venerabilis (f 735). 2. Seit der Reformation: die Schriften des Bene-dictiners Johann v. Trittenheim, von Laurentius // ifamk** fl*'1'*• -Vallci, die Maadeburaer Centurien? die Schriften ' Wvon Lwttinqer, von Cäsar'däronius> Vaolo Sarpi, ptjtt - Tillemont, Bossnet, Georg Calixt, Gottfried Arnold, ■A.kn üim Mosheim. Walch, Semler, Schröckh, Planck, Schmidt, f Spittler, Sm^ermacher, Neander, Gimer, Hase, Niedner, Gfrörer, Guericke.'Laäeuach, Zakobi, Kurtz. Katholischerseits: Stolberg, Möhler, Döllinaer. Al-

2. Grundriß der Kirchengeschichte für höhere Lehranstalten - S. 39

1877 - Karlsruhe : Braun
's»? ^ die Kelchentziehung mit der sog. Concomitanz, b. H. der Auf aennfieti ^ stellung des Satzes, daß das Blut Christi in seinem Leibe ruf n enthalten sei, also mit der den Leib darstellenden Hostie auch on pi <Dag Blut gegeben werde a laus & C f)errsrhpnhß/i Anmerkung. Lateranum oder Santo Giovanni di Laterano ■mt» l i J' heißt eine prachtvolle Kirche mit nebenanstehendem Palast auf dem Monte * Oluh | Celio in Rom und ist nach einem auf Befehl Nero's getödteten Römer stiert tüe[(|| genannt, dem der betreffende Platz einst gehörte. dem Kloster 1 > Ganter&urui § 56. Die wissenschaftliche Form der kirchlichen Lehre üüher Ah verdankt man im Mittelalter den sog. Scholastikern, die sich .er Askese m[ als die Träger der literarischen Thätigkeit innerhalb der Mietn Altei I Kirche an die Kirchenväter des Alterthums anschließen (§ 13). Hetzers",d« Von diesen philosophirenben Gottesgelehrten nennt man jene >l Voisittgl, k eigenthümliche Gestaltung der kirchlichen Wissenschaft, welche di war. im Allgemeinen den Glauben an die Wahrheit des Christenthums und der Kirchenlehre mit dem vernünftigen Beweis ehre, nacw zu verbinden oder die Vernunftmäßigkeit der letzteren zu zei-xirob ttnb 1 gen suchte, Scholastik. Als Mittel dienten die durch die isti sich » Araber in Spanien seit dem 11. Jahrhundert viel stndirten tu’iiben we und mit den Erklärungen eines Avicema und Averrhoes ins utttlichen i Lateinische übersetzten Schriften des Aristoteles, aus denen wurde auf in die Scholastiker ihre Methode nahmen. Diese bestand darin, die luv bestätigtiil kirchlichen Lehrsätze in ihre Begriffe zu zergliedern, nach allen r olinleich« möglichen Seiten zu besprechen und zu beweisen und alle mög-, lichen Einwendungen des skeptischen Verstandes zu widerlegen, ibcstcn Mit Neben diese dialektische Richtung trat, bald mit ihr streitend, lnate iil öald mit ihr sich einigend, die sog. Mystik (ober mystische >r ßriitihfli« Richtung der Scholastik), welche zuerst die göttliche Wahrheit innerlich erschauen (Contemplation, Speculatiou) und sich mit reinem Herzen und inniger Frömmigkeit in die Tiefen des u („w Heils versenken wollte, bevor sie das durch das fromme Ge-iehte ßonffl Eth Erfahrene wissenschaftlich behandelte. qes Opfer! Die Anhänger der dialektischen, verstandesmäßig-formalen l Concil Hli Richtung der Scholastik heißen oft einfach Scholastiker, die a, indem« der Gemüthsrichtung immer Mystiker. italt feiert ! Anmerkung. Das Wort scholasticus stammt aus dem Griechi- 1 ■), schen und hat folgende Bedeutungen: zur Rhetoren-Schule gehörig, tat,! ohne Rücksicht auf das Leben sich mit ersonnenen Einfällen beschäftigend, I Rhetor, Schüler, Student, der Gebildete und Gelehrte, der Sachwalter,

3. Grundriß der Kirchengeschichte für höhere Lehranstalten - S. 40

1877 - Karlsruhe : Braun
40 der gelehrte Theologe an Dom- und Kathedralschulen oder an den von Karl dem Großen und Alcuin gestifteten Klosterschulen. Bei dem Scho-lasticus Anselm in Laon stuvirte Abälard Theologie. § 57. Die seit dem 9. Jahrhundert von Johannes Sco-tus Erigena gegebene und durch den Abendmahlsstreit zwischen Berengar und Sanfranc im 11. Jahrhundert geförderte Anregung führte zu der bestimmten Gestalt der dialektischen Scholastik, als deren „Vater" der berühmte Erzbischof Anselm von Canterbury (f 1109) bezeichnet wird. Neben ihm mögen aus dem 12. Jahrhundert genannt werden: Peter Abälard, der scharfe Dialektiker, Petrus Lom-bardus, Magister Sententiarum; sodann aus dem 13.: Alexander Halesius (zu Hales in England erzogen), Albertus Magnus aus Schwaben, Bischof von Regensburg, Thomas von Aquiuo (Neapel) und Johannes Duns Scotus. Die Mystik ist vertreten im 12. Jahrhundert durch Bernhard v. Clairvaux, dessen Denkart in den Sätzen liegt: tantum deus cognoscitur, quantum diligitur und orando facilius quam disputando et dignius deus quaeritur et invenitur; ferner durch den aus Halberstadt stammenden Hugo von St. Victor (Kloster bei Paris) unddurchbona-veutura aus Toscana, eig. Johannes Fidanza, Dr. seraphi-cus genannt. Dem 14. Jahrhundert gehören an: Ekkard, Verf. von deutschen Tractaten und Predigten; der Prediger Tauler von Straßburg, der eine „Nachfolge des armen Lebens Christi" schrieb; der aus der Bodenfeegegend stammende Suso (Seuße), auch Amandus genannt, der das Büchlein von der ewigen Weisheit verfaßte, und Thomas von Kempen am Rhein, dessen „Nachfolge Christi" eine unendliche Verbreitung fand. Auch die „Theologia Deutsch" verdient Hier Erwähnung. In die späteste Periode der dialektischen Scholastik fällt der Engländer William Occam, in dem die skeptische Richtung sich zeigt, z. B. gegen die Transsubstantiation (f 1347), und als letzter Scholastiker wird der Tübinger Lehrer Gabriel Biel aus Speier genannt (f 1495), der über Aristoteles' Ethik predigte. § 58. Da nicht alle Scholastiker die Kirchenlehre in gleicher Weise behandelten, so bildeten sie Parteien, Gruppen «elchl Bou tno Wn • ttft Ahm , e universal Ilebuoblit Scotus ii (Franz« 1) M der 3? i|§ der W it zu hck i) Die Schule iiiiversalia oder |Enmi4e r einzelnen' den Dine 1) Ae Schule | daß jeni tischen ein eigen i) in der plat mr den 1 tijten), obe 1 der arifl ♦ | tffe ti rnng so rgemäß tc trd ie aristi it Nominali M. Wie i 6 Sehrgeba-von an

4. Grundriß der Kirchengeschichte für höhere Lehranstalten - S. 41

1877 - Karlsruhe : Braun
41 !len »der ant Wien. ibeiij oder Schulen, welche theils von Gelehrten oder von ihren :'u’- Schriften, theils von ihrer philosophischen Grundanschauung i ^ benannt sind. 1.) In erster Beziehung unterscheidet man: tfiiinhwt!!!*; a) Die Sententiarier, von hem Magister sententiarum 3t bef ? Petrus Lombardus. ^'rühmte El' ^ Die Summisten oder Thomisten, von des Thomas zeichnet m'v Üon ^l^uino Schrift Summa theologiae (Dominicaner) oder die erste Bezeichnung von des Alexander Halesius summa theologiae universalis und c) Die Quodlibetarier oder Scotisteu, von des Johannes Duus Scotus Schrift quodlibeta in sententias Petri Lombard! (Franziskaner). • genannt t er, Petrus nn ans beti b erzogen), 'l Thinfir 2.) Nach der Verschiedenheit der Auffassung des Ver- safirlninbert li h^tnisses der Begriffe zum Wesen der Dinge hat man n t in auseinander zu halten: ‘ j.,.■ a) Die Schule der Nominalisten, welche wie Occam . , 0 die universalia oder Gattungsbegriffe (Sein, Leben, Vernunft) mmvi * nicht für wirkliche reale Dinge, sondern blos für Abstractioueu u, . a™ von den einzelnen Dingen hielt, so daß die Gattungsbegriffe 1 !mtt* erst nach dm Ding-n (post res) entstünden. lua, ii.smj ])) Die Schule der Realisten, zu der Anselm gehörte, ‘vt t nct^tn an' daß jene Begriffe vor und außer dem Denken des ett ; Der ß Menschen ein eigenes Dasein hätten, und zwar entweder ß) in der platonischen Auffassung, welche jene Begriffe vor den Dingen als ihre Urbilder annahm (Sco-listen), ober , ß) in der aristotelischen, welche davon ausging, daß jene i **2 Begriffe in den Dingen selbst lägen und dnrch die luij Erfahrung in den Menschengeist kämen (so die meisten Scholastiker). enfeegegenb nt, ber.te! i ö iie M. f! 1> Naturgemäß waren bte platonisirenben Realisten («) strenge Anhänger der Kirchenlehre und würden heute Jbealisteu Heißen, währeub bte aristotelische Richtung (ß) als Real-Jbealismus itisttiok (f fl :t'i^r 9wi!( Un') Nominalisten als Realisten zu bezeichnen wären. § 59. Wie schon in der Mystik ein Angriff gegen das ftirc&e# trockene Lehrgebäude der btalekttfehen Scholastik gegeben war, irtcien W nmrbe von anderer Seite gegen das veräußerlichte Wesen

5. Grundriß der Kirchengeschichte für höhere Lehranstalten - S. 67

1877 - Karlsruhe : Braun
n der l itz die W bronner (schwäbisch-sächsische) Concordiensormel ausgestellt, aus welcher durch Umarbeitung das Torgauer und später das Bergische (vom Kloster Bergen) Buch hervorging, das unter dem Namen Concordiensormel bereits (§ 78) als lutherische Bekenntnißschrist aufgeführt ist, jedoch nicht in allen lutherischen Landeskirchen Annahme fand. » § 80. In der reformirten Kirche, welche seit 1559 auch in der Pfalz, seit 1604 in Hessen, seit 1614 in Brandenburg eingeführt war, stritt man über die Lehre von der Prädestination, die der Leydener Professor Arminins im Anfang des 17. Jahrhunderts zu mildern gesucht hatte. Seine von Olden Barneveld und Hugo Grotius getheilte Ansicht wurde in einer „Remonstration" dargestellt, woher ihre Vertreter Remonstranten heißen. Moritz von Oranien war gegen sie. Die Dortrechter Synode (§ 78) suchte zu vermitteln und befriedigte beide Parteien nicht. Die Amt-nianer bildeten später in England die Secte der Latitudinarier. In das 17. Jahrhundert und nach Holland gehören auch die Cartesianischen und Coccejanischen Streitigkeiten, durch welche die Bedeutung der reformirten Bekenntnißschriften abgeschwächt wurde, da die Philosophie des Car-tesius, welche viele Theologen als formales Bildungsmittel anwenden wollten, Andern gefährlich schien, weil sie vom Zweifel ausging, und Coccejus (f 1669) viel Willkür in seiner Lehre (Typologie) zeigte und Erbauung über das Bekenntniß stellte. § 81. Aus dem Bestreben, den dogmatischen Zwistigkeiten in der lutherischen Kirche ein Ende zu bereiten, ging ein neuer Streit hervor, den Calixt, Professor der damaligen Universität Helmstädt (f 1656), dadurch herbeiführte, daß er zwar keine Bereinigung, doch aber eine Annäherung der bestehenden Kirchen mit gegenseitiger Duldung suchte. Indem er zu diesem Zweck neben die Bibel die Ueberlieferung der ersten Jahrhunderte als gemeinsame Gruudlage aller Kirchen stellte, womit er der katholischen Traditionslehre nahe kam, so wurde er von den Vertretern der lutherischen Rechtgläubigkeit ^— den Wittenberger Professor Calov an der Spitze — der Religionsmengerei (Synkretismus) und des Kryptokatholi- 5*

6. Grundriß der Kirchengeschichte für höhere Lehranstalten - S. 16

1877 - Karlsruhe : Braun
von Chalcedon und der kirchlichen Edicte des Kaisers Ju-stinian I. — Monophyfiten genannt.— wurden abgesetzt. Anmerkung. Nachdem ihre Rückführung in die orthodoxe Kirche dem Kaiser nicht gelungen, erhielten sie sich als namhafte Kirchenpartei unter den Namen 1. Jakobiten — von dem Mönch Jakobus Baradäus im 6. Jahrhundert — in Syrien; 2. Kopten — von der Stadt Kop-tos — in Aegypten; 3. in Abessynien und 4. in Armenien. § 27. Während die bisher erwähnten Lehrstreitigkeiten theoretischer Natur waren, da sie die Spekulation über theologische oder christologische Fragen betrafen, und im östlichen Theil der Kirche behandelt wurden, bewegte sich der Streit in der Westhälfte der Kirche um praktische Gegenstände und zwar insbesondere um die Frage nach der sittlichen Natur des Menschen und dessen Verhältniß zur Gnade Gottes. Augustinus aus Tagaste in Numidien, als Bischof von Hippo während der Vandalenbelagerung 430 gestorben, vertrat die Lehre, daß der Mensch durch Adams Sündenfall zum Guten unfähig geworden, nur durch die Gnade Gottes den Glauben und damit die Erlösung erlange und daß, da erfahrungsgemäß nicht alle Menschen dazu kommen, ein göttlicher Rathschluß anzunehmen sei, wornach aus dem ganzen dem Verderben anheimgefallenen Menschengeschlecht (massa perditionis) eine Anzahl ausgewählt sei und gerettet werde (Gnadenwahl oder Prädestination, vergleiche § 54). Gegen diese Lehre trat der wahrscheinlich aus Britannien stammende gelehrte Mönch Pelagius 410 zu Rom mit seiner nüchternen Anschauung auf, daß durch Adam's Fall in der Natur des Menschen gar Nichts geändert worden sei und dieser sich völlig frei für die Sünde oder für die Tugend entscheiden könne. Die göttliche Gnade ist hiernach in dem Streben des Menschen nach dem Guten eine Unterstützung, aber nicht unbedingt nothwendig. Diese Lehre — Pelagianismus — wurde wie des Nestorius Ansicht auf dem 3. ökumenischen Concil verworfen, fand aber im Orient und in Gallien in dem Sinne Anhänger, daß man dem Menschen ein gewisses Maß von Mitwirkung (Synergismus) bei seiner Bekehrung zuschrieb. Nach dem Mönch Johannes Casfianus in Massilia — Schüler des Chrysostomus — hießen die Vertreter dieser Lehre Mas-silienser und wegen ihrer theilweisen Annahme pelagiani-scher Grundsätze Semipelagianer. Im 6. Jahrhundert 2 mm ii 28. tter «ländische l, h&tofiu los in Ala'' su Theil € er uiii Mete den Hiitrafl. §311 i kt griechische iiche Sobge ' , ist' I, m w (fang. S. Hierein)! in Rom, et M und mit der hl. te seine lchl> zu. i t mit « 94' 1 Leo I. st vera Die Wen, deren litjm. Gregor "" lisch, a läge bi 1 m Bischvi Wm univei w 4ti heilen Spanien, *1 mit

7. Grundriß der Kirchengeschichte für höhere Lehranstalten - S. 26

1877 - Karlsruhe : Braun
splfwtsjfr ble ef- E heidnischen Ansichten vereinigte ftme Mlschllngsrelrgron auf, die wegen der uubedinaten Ekung rhrer Bekenner unter die göttliche Allmacht auch ^slam d. H. Ergebung genannt wird. 0 § Die Anhänger dieser im Koran enthaltenen Lehre, Moslemrm genannt, woher der Ausdruck Muselmänner sollten hauptsächlich glauben an einen Gott, der aber unlebendig, dumpf (sabäisch), als willkürliche fatalistische Allmacht aufgefaßt ist, ohne die Elemente der Liebe und Weisheit' ferner an dessen Offenbarungen durch Propheten, z. B. Moses, Christus, Muhamed, unter denen -Muhamed der größte ser, sowie an Gottes Rathschlüsse, an Unsterblichkeit und an Engel. Die Hauptpflichten waren: Beten, Fasten, Almosengeben und Verbreitung des Islam. Anmerkung,, Der Koran oder Al-Koran. d. h. Lesung, Buch, m« '? " ^(‘1, in seinen Theilen von Muhamed abgefaßt, unter Abu-Bekr, seinem Schwiegervater und Nachfolger, gesammelt, in 114 Abschatte (Suren) mit besonderen und oft seltsamen Überschriften, z. B. der Elephant, die Kuh, der Buchstabe Kaf, getheilt, wird als ein Werk vollendeter Rheto«k bezeichnet und wirkt ermüdend. Es steht somit, auch ästhetisch betrachtet, weit hinter der Bibel zurück. Übersetzung oon L. Ullmann, Einleitung von Weil. — Die Trennung der Muhame-daner in Schiiten, die sich, wie die Perser, nur an den Koran hielten, und Sunniten, die auch die Ueberlieferung (Sunna) der 4 ersten Khalifen gelten ließen, und der betreffende etwa 30jährige Streit gewährten den Christen zweimalige Ruhe vor den Angriffen des Islam, die srch seit 668 gegen Konstantinopel richteten (das griechische Feuer). § 43. Bei dem Glauben an Gottes unbeschränkte Vor-herbestinrmung des Schicksals der Einzelnen (Fatalismus), bei der Pflicht, den Islam möglichst auszubreiten, bei der Aussicht auf reichen Lohn in dem sinnlich ausgemalten Jenseits (Paradies) war es begreiflich, daß die Muhamedaner mit äußerster Tollkühnheit für den Islam fochten und unter Muhamed und seinen Nachfolgern (— Khalifen) die neue Lehre nicht nur in Arabien, sondern auch in Persien (roß sich aber die Nestorianer behaupteten), Syrien, Aegypten (roo sich die Kopten erhielten), Palästina, Nordafrika und Spanien verbreiteten, in welch letzterem Lande sie bis gegen Ende des Mittelalters mehr oder weniger herrschten, während ihr Versuch, in Frankreich vorzudringen, durch Karl Martell 732 zwischen Tours und Poitiers zurückgeschlagen wurde. k «, # * m ”It Iw Hl ib»p “ t öottot Pm'ildielos tboti „ ti die Kchricl i galliis, cm t der ti 6t Allen, 1 . lilistti, de !t viel tato pt B •• ■ W' Iii 9 , in , Emerau 5. Ruprecht ii , lotmntai ck Bis! Swidbert ti. Der bc putschen". Zu in Rm er in M' t reiche Biöi eti, als Anis greint 11h 719 i

8. Teil 2 - S. 23

1906 - Karlsruhe : Braun
23 erntet er schon im Sommer. Im Herbst werden die Kartofseln und Rüben nach Hanse gefahren und im Keller aufbewahrt. Sind die Felder geleert, dann bestellt der Bauer seinen Acker, damit er ihm auch im neuen Jahre nene Früchte bringe. Im Winter drischt er das Getreide. Der Müller mahlt daraus das Mehl, und der Bäcker backt daraus das Brot, das wir essen. Den Bauer »volle»» wir darum loben; denn er bebauet das Feld, und wer eines Bauern spotten kann, der ist ein schlechter Held. 3. Schriftliche Übung: Warum sollen wir de»» Bauern ehren? Die Sorge für unser tägliches Brot bildet die Hauptarbeit des Bauern. Ohne den Bauern hätten wir Städter kein Brot. Seine Arbeit ist sehr mühevoll und oftmals auch vergeblich; denn ein ver- beerendes Gewitter kann ihm in wenigen Minuten die Früchte seines Fleißes vernichten. Die Beschäftigung in freier Luft macht ihn gesund und kräftig. Er bildet darum auch das Mark des Volkes. Törichte Menschen verachten ihn trotzdem. Wir aber »vollen ihn immer in Ehren halten; denn im Schweiße seines Angesichtes schafft er für alle Brot. Mit Recht heißt es darum auch in einem schönen Gedicht: „Wer eines Bauern spotten kann, der ist ein schlechter Held." W i e d e r h o l n n g s sr a g e n. In welcher Jahreszeit bestellt der Landmann seil» Feld? Welche Arbeiten muß er dabei verrichten? Erzähle mir, »vie er pflügt! sät! eggt! Wie nennt man die jungen, grüne»» Getreidepflänzche»», die bald a»»s der Erde hervorsprießen? Wein gleicht die junge, grüne Saat? Was ist z»»n» Wachstum und Gedeihen derselben erforderlich? Wie schützt der liebe Gott die junge Saat vor dem Erfrieren? Was »vißt ihr mir von der Saat zu sage»», »ve»»i» die warine Frühli»»gssoni»e die schützende Sch»»eedecke geschn»olzen hat? Beschreibe nun auch den Pflug! die Egge! Welche Arbeiten verrichtet der Landnrann im Frühling? »velche im Sommer? in» Herbst? im Winter? Aufgaben z»»r Beobachtung. 1. Seht einem Bauer»» zu, wenn er a. pflügt, b. sät, c. eggt. 2. Sagt mir dann auch: a. »velche Vögel die Furchen e»»tla»»g liefen und b. »vas dieselbe»» in den F»»rche>» gef»»nden haben! 3. Betrachtet euch auch genau: a. seinen Pflug und b. seine Egge! Zeichnen: Pflug und Egge. Erzählung: Das Riesenspielzeug (Grimm).

9. Teil 2 - S. 36

1906 - Karlsruhe : Braun
36 weißem Reis überzogen sehen? Wie kann man aber Schneeflocken und Reifkörnlein leicht voneinander unterscheiden? Schneeflocken sechs- eckige Sternlein; Reif runde Körnlein. Wiederholungsfragen. Was ist das Wasser? Was ist von seinem Geruch — seinem Geschmack -— seiner Farbe zu sagen? Welche Eigenschaften besitzt das reine Wasser? Worin gleicht es dem Glase? Warum Getränke ge- nannt? Welches Wasser ist ungenießbar? Warum ist das Meerwasser ungenießbar? Wie nennt tiran das Wasser, in dem kein Salz enthalteit ist? Wo findet sich süßes — stehendes — fließendes Wasser? Wozu dient es? (trinken). Wozu gebraucht man es? (waschen, putzen usw.). Wie nützt es den Menschen? den Tieren? den Pflanzen? In was verwandelt sich das Wasser, wenit es gefriert? wenn tnan es stark er- hitzt? ein flaches Gefäß mit Wasser ins Freie stellt? Welche Dienste leistet uns der Wasserdampf? Warum kann er das? Wie unter- scheidet sich Wasserdamps und Wasserdunst? Wie nennt man sichtbaren Wasserdunst? Wann entstehen aus Nebel Wolken? Was kann aus Wolken herniederfallen? Wie nennen wir die Wasserbläschen, die an schönen Sommermorgen oft zu vielen Tausenden an den Grasspitzen hängen? (Tau). Welches Aussehen bekommen aber Bäume, Sträucher und Gräser, wenn der Tau gefriert? Womit sind sie alsdann morgens behängen? (Reif). 1. Schriftliche Übung: Das Wasser. Das Wasser ist ein gesundes und unentbehrliches Getränke. Da es tropfbarflüssig ist, nennt man es darum auch eine Flüssigkeit. Reines Wasser ist durchsichtig wie Glas; auch ist es färb-, geruch- und ge- schmacklos. Das Meerwasser hat einen salzigen Geschmack; deshalb ist es ungenießbar. Fluß-, Bach-, Quell- und Brunnenwasser ist süßes Wasser. Das Wasser dient Zum Trinken. Man gebraucht es aber auch zum Kochen, Waschen, Baden und zum Reinigen der Wohnräume und des Geschirres. Es trägt die Schiffe, treibt die Mühlen und löscht das Feuer. Ohne Wasser könnte kein Mensch und kein Tier leben und keine Pflanze gedeihen. Es ist also eine herrliche Gabe und eine große Wohltat Gottes. 2. Schriftliche Übung: Das Wasser. Wenit man Wasser in einem Gesäß auf deut Feuer stark erhitzt, dann verwandelt sich das flüssige Wasser in winzig kleine Bläschen. Diese Bläschen heißen Wasserdampf. Der Wasserdantpf steigt als

10. Teil 2 - S. 96

1906 - Karlsruhe : Braun
96 Wut gerät und daun trotz des Nasenringes doch nicht mehr dein Wink seines Herrn gehorcht. Warum kaun ein wütender Bär seinem Herrn sehr gefährlich werden? (scharfe Zähne und scharfe Krallen). Was muß der Bärentreiber tun, damit der Bär nicht mehr beißen kann? (Maulkorb). Und wie wird er sich gegen die scharfen Krallen des Bären schützen? (stumpf- schneiden). Das Kratzen und Beißen muß er nun allerdings lassen, doch das Brummen läßt er nicht. Wie nennen darnm die Lente diesen verdrießlichen, brummigen Geselleir im Scherz? (Brummbär). Dieser Name paßt auch gut für manche Menschen. Wie kann man auch einen mürrischen, verdrießlichen Menschen nennen, der mit niemanden ein freundliches Wort reden kann? Ihr wißt, daß dem Bären das Tanzen keinen Spaß macht. Tie Menschen sind beim Tanz heiter imb vergnügt; auch der Bär war ein lustiger, drolliger Bursche, solange er noch auf allen Vieren fick im Walde tummeln konnte. Warum kann er jetzt niemals mehr froh werden? Jetzt treibt ihn der Bärentreiber von Dorf zu Dorf, von Stadt zu Stadl und zwingt ihn, aus allen Gassen, Straßen und Plätzen vor den Leuten seine Kunststücke zu zeigen. Warum müssen diese armen Tiere aus allen Straßen und Plätzen dieser Stadt vor den Leuten ihre Kunststücke zeigen? (Geld verdienen). Alle, groß und klein, jung und alt, liefen rasch herbei, als der Dudelsack von ferne ertönte; ja, jetzt drängen und stoßen sie sogar noch einander; denn jeder möchte seine Neugierde befriedigen. Wenn's aber ans Zahlen geht, dann laufen sie entweder heimlich davon, oder sie legen dem armen Manne nur weuige rote Pfennige in den Hut. Warum lohnt man solche Kunst- stücke so schlecht? D'rum: Befaßt euch nicht mit solchen Dingen, Die keinem Menschen Nutzen bringen! Was ist unserem neugierigen Peter im Gedränge passiert? (Hut und einen Teil seiner Bücher verloren). Wo saß er wohl noch kurz zuvor mit diesem anderen Knaben? (Schule). Diese war aber zufällig gerade aus, als der Dudelsack die Straße heraustönte. In größter Hast rannten der Peter und seine Mitschüler die Straße hinunter, und alle schrieen schon von weitem, als sie Meister Petz sich im Kreise drehen sahen: „Was kommt denn da für ein Tanzmeister her?" Und der hinter dem Esel stehende junge Bursche ruft jubelnd: „Willkommen, willkommen, du lieber Bar!"
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