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1. Die mittlere und neue Welt - S. 122

1873 - München : Lindauer
122 weißen Berge Ö st erreich ob der Enns für seine Kriegskosten (13 Millionen Gulden) verpfändet worden war, die pfälzische Kur würde mit dem Erztruchsessenamte für seine Person auf Lebensdauer, der Kurfürst von Sachsen bekam die Lausitz. 3)er dänische Hrieg, 1625—1629. Das harte Geschick Friedrichs V bewog dessen Schwager, den König Christian Iv von Dänemark, an der Spitze eines Heeres in D e n t s ch l a n d einzufallen, wo inzwischen Albrecht von W a l d -stein oder Wallenstein, später Herzog von Friedland in Böhmen, für den Kaiser ein Heer von 40,000 Mann geworben und über dasselbe den unbeschränkten Oberbefehl erhalten hatte. Wall enstein schlug den Grafen Mansfeld bei der Dessauer Brücke, folgte dem Flüchtigen bis nach Ungarn und vereinigte sich nach seiner Rückkehr mit Tilly, der mittlerweile den König Christian Iv bei Lutter am Barenberge 1626 geschlagen hatte. Beide eroberten Holstein, und Wallenstein allein Schleswig und Jütland. Die beiden Herzöge von Mecklenburg, welche den Dänen Hilfe geleistet, wurden aus ihren Ländern verjagt und das Gebiet des Herzogs von Pommern durch die Truppen Wallensteins geplündert; nur die Hansestadt Stralsund schlug alle Stürme Wallensteins glücklich ab. Für die aufgewandten Kriegskosten erhielt der Kurfürst M ari -milian gegen Rückgabe des noch immer verpfändeten Oberösterreichs die Oberpsalz mit der Grafschaft Cham, dann die Ämter der Unterpfalz rechts des Rheines mit Heidelberg und Mannheim und, weil A mb erg in der Oberpfalz und Heidelberg das Kurpräcipuum (das zur pfälzischen Kurwürde gehörige Gebiet) ausmachten, stillschweigend auch die erbliche Kurwürde (1628). Um den König Christian Iv von einer Vereinigung mit den Schweden zurückzuhalten, wurden ihm alle seine verlornen Länder im Frieden zu Lübeck 1629 vom Kaiser zurückgegeben. Dem Katholizismus suchte der Kaiser das Übergewicht tut Reiche dadurch zu sichern, daß er 1629 durch das Restitutionsedikt alle von den Protestanten seit dem Passauer Vertrage (1552) eingezogenen geistlich eit Güter (gegen 120 an der Zahl) zurückforderte und verordnete, daß die Vorteile des Augsburger Religionsfriedens vom Jahre 1555 (s. S. 114) nur für die Bekenner der Augsburger Konfession gelten sollten. Als Wallenstein dieses Edikt mit großer Härte vollzog, wurden wider ihn auf dem Reichstage zu Regens bürg, wo des Kaisers Sohn Ferdinand zum römischen König gewählt werden sollte, so heftige Klagen geführt, daß ihn der Kaiser entlassen mußte. Die Mehrzahl seiner Soldaten nahm bei den Schweden Dienst; die Minderzahl ward unter Tilly's Befehl gestellt.

2. Die mittlere und neue Welt - S. 123

1873 - München : Lindauer
123 (Der schwedische Hrieg, 1630—1635. Die Protestanten faßten neuen Mut, als der Schwedenkönig Gustav Adolf, der schon die Stadt Stralsund unterstützt hatte, im Sommer 1630 auf Usedom (an der pommernschen Küste) landete und die Kaiserlichen aus Pommern vertrieb. ^ rückte in Begleitung des kaiserlich gesinnten P a ppe nherm schleunig vor Magdeburg, das sich an Gustav Adols angeschlossen hatte, und erstümte diese Stadt am 21. Mai 1631 Ein an mehreren Punkten zugleich aufloderndes Feuer, welches durch die von bett Verteidigern angelegten Flatterminen zum Ausbruch gekommen war, vernichtete den größten Teil der Stadt und vereitelte Willys Plan, diese Stadt zum Stützpunkte seiner Unternehmungen zu machen. L ~ Von Magdeburg führte Tilly sem Heer gegen bett Kurfürsten von Sachsen, der sich des geheimen Einverständnisses mit bett Schweden verbächtig gemacht hatte. Dem bebrohten Kurfürsten kam Gustav Aböls zu Hilfe und schlug mit dem schwedisch-sächsischen Heere die Kaiserlichen unter Ttlly vor Leipzig bei Breitens eld, 1631. Tilly zog rntt dein Reste seiner Armee an .die Weser und von ba nach Baiern. Als Gustav Adolf im Frühjahre 1632 von Mainz her auf Baiern losging, wollte ihm Tilly den Übergang über den Lech wehren, wurde aber schwer verwundet und starb bald darauf zu Ingölst adt. Gustav Adolf unterwarf nun Baiern, und so war gegen die Mitte des Jahres 1632 Deutschland mit Ausnahme der österreichischen ilrblanbe in seiner Gewalt. Inzwischen war Wallen st ein auf Bitten des Kaisers zur Werbung eines neuen Heeres geschritten und hatte die Truppen des Kurfürsten von .Sachsen, welche in Böhmen eingefallen waren, ans diesem Lande vertrieben. Auf die Kunde, daß Gustav Adolf über Landshut nach München gezogen fei, nahm Wallen-steitt feilten Weg nach Reg eusburg, vereinigte hier sein Heer mit dem des Kurfürsten von Baiern und stieß vor Nürnberg auf den Schwedenkönig. Dieser kehrte, nachdem ihm cm Angriff auf Wallensteins Lager mißglückt war, nach Baiern zurück, ging aber, als Kurfürst M a x allein nach dem Süden zog und Wallen st ein den Kurfürsten von Dachsen bedrohte, in (Sit-Märschen nach Sachsen. Hier griff er Wallenstein in der Ebene bei Lützen (1632) an und fand in der Schlacht den Tod. Die darüber erbitterten Schweden drangen unter Führung des Bernhard von Weimar mit desto größerer Wut in die feindlichen Reihen und erfochten einen vollkommenen Sieg. Nach dem Tode Gustav Adolfs ließ der schwedische Reichskanzler Axel Orenstjerna im Einvernehmen mit dem französischen Minister Richelieu den Krieg in Deutschland fortsetzen. Bernhard von Weimar behauptete sich in Baiern und Franken,

3. Die mittlere und neue Welt - S. 125

1873 - München : Lindauer
Breitenfeld, dann (1645) bei Jaukau in Böhmen und legte^ dann den Oberbefehl in bte Hände Wrangels. ^ Als Barern gegen das Ende des Jahres 1646 neuerbings. von den Schweden hart heimgesucht wnrbe, schloß Kurfürst Maximilian zu Ulm (1647) mit den Franzosen und Schweden einen Waffe n ft 11x ft an b, dem zufolge Vatern von den Schweden geräumt würde. Glücklicherweise sah Kurfürst Maximilian balb ein, daß der mit den Feinben des Reiches, abgeschlossene Waffenstillstand keineswegs zu einem für ihn ehrenvollen Frieden führen könne, kündigte beshalb den Waffenstillstand toieber auf und schloß sich wieder an Kaiser Ferbinand Iii an. Nach vielen Unterhandlungen kam enblich der westfälische Friede» am 24. Oktober 1648 zu Stande: zu Münster zwischen Deutschland und Frankreich und zu Osnabrück zwischen dem Kaiser und den Katholiken einerseits, den Schweden und Protestanten .andererseits. Ju Ansehung der Religion wurde festgesetzt:'die Bestimmungen des Pas sauer Vertrages (vom Jahre 1552) und des Augsburger Religionsfriebens (vom Jahre 1555) haben nicht bloß sfür die Katholiken und Protestanten, fonbern auch für die Kalvinisten ober Reformierten Geltung; die Reformierten und Protestanten genießen gleiche Rechte mit bett Katholiken, jebe btefer brei Konfessionen behält das Kirchen-gut, das sie am 1. Januar 1624 besessen hat, jeber Unterthan, sei er Katholik, Protestant ober Kalvinist, bars die ttn Jahre 1624 befolgte Religion öffentlich üben. Fraukrei ch bekam als Entschädigung die österreichischen Besitzungen im ' Elsaß, den Sundgau, die Festung Breisach und die Bestätigung der Hoheit über die seit 1552 besetzten Bistümer und Städte Metz, Toul und Verdun; Schweden erhielt Vorpommern nebst Rügen, Wismar, die säkularisierten Gebiete von Bremen und Verden, alles unter deutscher Hoheit, und 5 Millionen Thaler; Brandenburg bekam Hinterpommern und die säkularisierten Stifter, Magdeburg, Halberstadt, Minden und Kammin; Mecklenburg erhielt die Bistümer Schwerin und Ratzeburg als Fürstentümer; Hessen-Kassel die Abtei Hersfeld. und die Grafschaft Dchaumburg. ' Baiern behielt die pfälzische Kurwürbe mit dem Erztruchsessenamte und die O b erpf alz (f. S. 121 und 122), mußte aber die Unterpfalz an Karl Ludwig, des geächteten Friedrich V Sohn, zurückgeben, für den eine neue Kur würde, die achte, mit bent Erzschatzmeisteramte errichtet würde. Der neuen Kurlinie in ber.rheinpfalz würde für den Fall des Aus-sterbens der Wilhelmschen Linie in Baiern der Rückfall der Oberpfalz samt der Kurwürde und dem Erztruchsessenamte zugesichert, dafür sollte die neuerrichtete achte Kurwürde wieder eingehen und die Ferdinand sch e Linie in Baiern nur im Herzogtume Ober^ und Niederbaiern nachfolgen. Zwei

4. Die mittlere und neue Welt - S. 154

1873 - München : Lindauer
154 dem er 1575 eine neue Litnrgie einführte, welche in vielen Stücken der katholischen gleichförmig war. Sein tsfohn Sigmund (1592—1604), seit 1587 unter dem Namen Sig-mund Iii König von Polen, ließ Schweden durch seinen Oheim Karl verwalten, welcher 1593 die lutherische Kirchenordnnng wiederherstellte. Als Sigmund 1597 mit einem Heere in Schweden erschien, um seine Rechte als König dieses Landes zu wahren, ward er von Karl geschlagen und 1604 gezwnngen, die Krone Schwedens seinem Oheim Karl zu überlassen. Karl Ix (1604—1611) ward vom russischen Zar mit dem Ländchen Kexholm beschenkt und hinterließ das von inneren und äußern Feinden (Dänemark, Nußland) bedrohte Schweden seinem Sohn Gustav Adolf (1611—1632). Dieser erhielt durch den Frieden mit Dänemark zu ©i'öröb 1613 Kalmar und Elfsborg, bekam von Rußland im Frieden zu Stolbowa 1617 Jngermannland und Karelien, erweiterte im Kriege mit Sigmund von Polen, der feine Ansprüche auf Schweden erneuerte, die Herrschaft über die Ostsee durch die Eroberung Lief-l a n d s und erzwang von Westpreußen, das er angegriffen, einen Waffenstillstand, den er zu einem Einfall in Deutschland benutzte (s. S. 123) Gustav Adolf fiel 1632 in der Schlacht bei Lützen. Christine (1632—1654), welche anfangs bis 1644 unter der Vormundschaft eines von dem Kanzler Axel Oxenstjerna geleiteten Neichsrates regierte, bekam von den Dänen, welche einen Bruch mit Schweden herbeigeführt hatten, in Frieden zu Bröm -sebro 1645 die Insel Gottland und erntete als Frucht des in Deutschland fortgeführten Krieges Vorpommern nebst Rügen, Wismar und die Gebiete von Bremen und Verden. Den Verkehr mit Gelehrten den Regiernngsgeschästen vorziehend, legte sie 1654 die Krone zu Gunsten ihres Vetters, des Pfalzgrafen Karl Gustav von Zwetbrücken, nieder, trat 1655 öffentlich zur katholischen Kirche über und schloß 1689 ihr Leben in Rom. § 49. Der Wen Guropa's (f. § 28). I) "Posen ooii Tucadislam I (Iv) aus dem Haufe Mst Bis zur Abdankung Johann Naflmirs aus dem Hause Tunfa, 1305—1668. a. Wolenünter den letzten Pta st en, 1305—1370- Von den durch die Mongolen angerichteten Verheerungen erholte sich Polen erst unter Wladislaw I (Iv), 1305—1333, der 1320 als König gekrönt wurde. Sein Sohn Kasimir Iii, der Große (1333—1370), gab dem Reiche eine namhafte Erweiterung (er gewann G alizieu ober Rotruß land, Pobo lien und die Lehns -hoheit über Masovien) und machte sich zugleich um Gesetzgebung, Gerichtswesen, den Bürger- und Bauernstanb (daher „Städte-

5. Die mittlere und neue Welt - S. 124

1873 - München : Lindauer
124 und Gustav Horn, der tüchtigste unter den schwedischen Führern, unterwarf sich fast ganz Elsaß. Des Kaisers Feldherr W allen -stein ließ beide ungestört walten und leitete mit Frankreich Unterhandlungen ein, um die Krone Böhmens an sich zu bringen. Da er wol einsah, daß ihm dabei die Unterstützung der Schweden und Sachs eu unentbehrlich sei, zog er, um diesen näher zu kommen, mit seinen Anhängern von Pilsen nach Eger, ward aber hier auf Betreiben des kaiserlichen Obersten Bnttler ermordet (25. Februar 1634). Den Oberbefehl über die Truppen Wallensteins übertrug der Kaiser seinem Sohne Ferdinand (Iii) und gab ihm Gallas an die Seite. Nachdem eine Vereinigung der kaiserlicheu Truppen mit denen des Kurfürsten Maximilian et folgt war, vertrieb Gallas die Schweden ans ganz Baiern und brachte den schwedischen Feldherrn Gustav Horn und Bernhard von -Weimar bei Nördlingen (1634) eine vollständige Niederlage bei. Horn wurde - gefangen, Bernhard von Weimar entfloh nach dem Nh eine. Damit war das Übergewicht der Schweden in Deutschland vernichtet; Kursachsen, das schon einige Zeit nur zögernd am Kriege sich beteiligte, sagte sich von der schwedischen Partei los und knüpfte mit dem Kaiser Unterhandlungen an, welche den Prager Frieden (30. Mai 1635) herbeiführten. Da in diesem Frieden der Vollzug des Nestitutious-Edikt es auf 40 Jahre hinausgeschoben wurde, traten ihm fast alle protestantischen Stände des mittleren und nördlichen Deutschlands bei. 3)er schwedische und französische Hrieg, 1635—1648. Da Frankreich nach dem Prager Frieden die Foitsetzung des Krieges offen betrieb, so wütete derselbe am Rhein und im nördlichen Deutschland fort, streifte aber, den religiösen Charakter vollends ab. Bernhard von Weimar kämpfte für Frankreich, und der schwedische Führer Bauer verschaffte durch den Sieg, den er über die sächsisch-kaiserliche Armee bei Littst ock (1636) davontrug, den Schweden noch einmal das Übergewicht in Norddeutschland. Nach dem Tode des Kaisers Ferdinand Ii (f 1637) gab der milde Sinn seines Sohnes und Nachfolgers Ferdinand Iii (1637—1657) Hoffnung auf Frieden, aber weder Frankreich noch Schweden wollten denselben. Bernhard von Weimar, der^vor Gallas über den Rhein gewichen war, kehrte nach einem Siege bei Rhein selben (163b) über diesen totrom zurück und nahm mehrere wichtige Plätze, darunter die Festung Breisach, starb aber schon 16397 worauf die Franzosen seine Truppen und Eroberungen an sich zogen. In Norddeutschland führte nach Bauers Tod der kühne Torstens on den Oberbefehl. Dieser besiegte die Kaiserlichen zuerst (1642) bei-

6. Die mittlere und neue Welt - S. 152

1873 - München : Lindauer
152 Letzterer wurde 1389 in der Schlacht bei Falköping von Hakons Vh Witwe Margareta, welche seit 1387 in Dänemark und Norwegen selbständig regierte, gefangen und unmittelbar darauf des Trones verlustig erklärt. Die Vereinigung des Landes mit Dänemark und Norwegen s. oben bei Dänemark. 4) Dänemark, Norwegen und Schweden von der Natmarischen Anion 6is zum Stodujocmer Xfutßab, 1397—1523. Den Bestimmungen der Kalmarischen Union zufolge regierte nach Margaretes Tod (f 1412) in den von ihr hinterlassenen Ländern Erich von Pommern. Dieser mußte nach und nach in allen drei Reichen (1438 in Dänemark, 1440 in Schweden, 1442 in Norwegen) seinem Schwestersohn, dem Wittelsbacher Christoph aus der Linie Pfalz-Neu markt, weichen, der 1448 zu Helsiu-borg in Schonen an Gift umkam. Als nun die Dänen Christian I ans dem Hause Oldenburg als Unionskönig (reg. 1449—1481) aufstellten, ohne die Zustimmung der Schweden abzuwarten, lehnten sich diese gegen den Erwählten aus. Der König nötigte die Empörer (1457) zur Unterwerfung, konnte aber nicht hindern, daß (1470) in Schweden Sten Store znmreichsver-w es er erhoben wurde (dieser gründete 1476 die Universität zu Upsala). Auf Christian I, welcher nach dem Aussterben des holsteinischen Hauses (1459) von Schleswig und Holstein gegen das Versprechen, daß beide Länder ewig ungeteilt bleiben, zum Herzog und Grafen erwählt worden war, folgte fein Sohn Johann (1481— 1513). Dieser erzwang (1497) die Krönung in Schweden, ward aber von den Ditmarsen (einem Volkszweige in Holstein), welche er ihrer althergebrachten Freiheiten berauben wollte, bei Hemming-städt 1500 vollständig geschlagen. Sein Sohn Christian Ii (1513—1523), gewöhnlich Chri stiern ns genannt, kämpfte mit Glück gegen den schwedischen Reichsverweser Sten Store (f 1520), ließ aber gegen sein gegebenes Wort während der Krönungsfeierlichkeiten in Stockholm 1520 seine Hauptgegner unter den Schweden hinrichten — das Stockholmer Blutbad. In dieser Bedräng-niß erhob sich der seinen Verfolgungen entronnene G u st a v Wasa, kämpfte an der Spitze der Dalekarlen (eines schwedischen Gebirgs-volkes) gegen Dänemark, ward 1523 zum König von Schweden ernannt und als solcher von den Dänen anerkannt, welche inzwischen Christian Ii entsetzt und dessen Oheim Friedrich I, Herzog von Schleswig und Holstein, auf ihren Tron erhoben hatten. 5) Dänemark mit Norwegen von dem 8tokholmer Rtntbad 6ts zum Tode Christians Iv, 1523—1648; Schweden 6ts zur Abdankung Christine's, 1654. a. Dänemark mit Norwegen. König Friedrich I (1523—1533) trat 1526 zur lutherischen Kirche über und der Reichstag zu Odense bewilligte 1527 den Lutherischen gleiche

7. Die mittlere und neue Welt - S. 235

1873 - München : Lindauer
235 und der für sein Klevesches Land besorgte Friedrich Wilhelm von Brandenburg für die Holländer auf. Zwar mußte sich Friedrich Wilhelm 1673 in den Separatfrieden von Vossem zur Neutralität verpflichten, aber Holland nötigte durch die Seesiege seiner Admiräle Ruijter und To mp die mit H-rank-reich verbündeten Engländer 1674 zu dem Sep aratfrted e n von Westminster, und die hartnäckige Verteidigung Hollands durch den zum Generalstatthalter erhobenen Wilhelm 111 von Oranten stellte das Gleichgewicht unter den sich bekämpfenden Parteien vollends her. ^ Inzwischen hatte der deutsche Kaiser Leopoldi mttspauten und Lothringen eine Allianz geschlossen, der 1674 das deutsche Reich und Brandenburg beitraten. Gegen diese stellte Ludwig Xiv drei Heere auf. Kr selbst eroberte 1674 die Fronche-Comte, Prinz (Sonde kämpfte bei Sen es fe (unwett Mons) ohne Entscheidung gegen Wilhem Iii von Orauieu, Türen ne verhinderte die Eroberung des Elsasses durch die Kaiserlichen^ und den Kurfürsten von Brandenburg, ward aber bei dem Dorfe Satz-bach in Baden durch eine Kanonenkugel getötet. Um den Kurfürsten von Brandenburg von der ferneren Teilnahme ant Kriege gegen Frankreich abzuhalten, reizte Ludwig Xiv die Schweden ’u einem Einfalle in Brandenburg. Aber Friedrich Wtlhelm schlug das schwedische Heer 1675 bei Fe'hrbetltn und brachte das den Schweden gehörige Vorpommern in seine Gewalt. Bevor es ihm gelang, seine Truppen neuerdings gegen Frankreich zu führen, schloß Ludwig 1678 in Nymw egen zuerst mtt Holland allein, dann mit Spanien Frieden. Holland erlitt keinerlei Einbuße, dagegen mußte Spanien mehrere Plätze in dennteder-landen und die Franche-Eomte, die als Bestandteil des burguudischen Kreises zu Deutschland gehört hatte, an Frankreich abtreten. Diese unerwartete Wendung der Dinge bewog den Kurfürsten Friedrich Wilhelm, mit Frankreich und Schweden 1679 zu St. Germain en Laye Frieden zu schließen, worm er alle seine Eroberungen bis aus ein kleines Gebiet aus dem rechten Oderuser zurückgab. v- 'Die Nmmonen, 1680—1684. Kaum war der Friede hergestellt, so errichtete Ludwig Xiv 4u Breisach, Metz und Besan^on drei Gerichtshöfe unter dein Namen Reunionskammern, welche zu untersuchen hatten, was jemals zu den seit 1648 an Frankreich abgetretenen Ländern und Plätzen gehört hatte. All' dies zog er ein und besetzte, während er mit dem deutschen Reiche in Unterhandlungen begriffen war, die Festung Straßburg im Elsaß (1681). Zum Unglücke Deutschlands war damals Kaiser Leopold durch die Ungarn und Türken sehr bedrängt, so daß er gegen Frankreich nicht nach-

8. Die mittlere und neue Welt - S. 280

1873 - München : Lindauer
280 vererben würde, von der Erbfolge in Schleswig-Holstein ausgeschlossen war. Den ersten Krig wegen Schleswig-Holsteins, 1848 bis 1850, s. S. 220 und 221. Die Erhebung des Herzogs Christian von Glücksbnrg ans den dänischen Tron als Christian Ix, 1863, und den 'zweiten dänischen Krieg wegen Schleswig-Holsteins, 1864, s. S. 223 und 224. § 81. Schweden seit 1654. König Karl X Gustav (1654—1660) aus dem Hause Zweibrücken (s. S. 154 und die geneal. Tafel S. 153) griff den König Johann Kasimir von Polen an, der als Sprosse des Hauses Wasa ein Anrecht ans Schweden geltend machte, zwang diesen zur Flucht und schlug mit Hilfe des Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Branden bürg, dem er die Unabhängigkeit des Herzogtums Preußen von Polen zusagte, die polnischen Streitkräfte 1656 bei Warschau. Der Kurfürst erhielt von dem Sieger die verheißene Souveränität über das Großherzogtum Preußen, war aber zur Fortsetzung des Kampfes gegen Polen nicht zu bewegen, da^ bei' deutsche Kaiser (Ferdinand Iii), Holland, Rußland und Dänemark bei wachsenben Übernacht Schwedens entgegentraten. Als Dänemark diese Stimmung gegen Schweden benutzenb an Karl X beu Krieg erklärte, zog dieser seine Tiuppen aus Polen zurück und eroberte das Festland von Dänemark und die bänischen Inseln, währenb die Polen und Russen viele Plätze in Schweden besetzten und Kurfürst Friedrich Wilhelm, von Polen als souveräner Herzog Preußens anerkannt, durch den Vertrag zu Welau 1657 den Gegnern Karls beitrat (s. S. 157). Karl X bekam von. Dänemark im Friebeu zu Roskilbe 1658 (s. S. 277) die Provinz Schonen, griff aber 1659 wieder zu den Waffen und belagerte Kopenhagen. Der Tod des Königs und die Minderjährigkeit seines Sohnes Karl Xi (1660—1697) führten 1660 die Friebensschlüsse zu Oliva (zwischen Schweden und Polen) und Kopenhagen (zwischen Schweden und Dänemark) herbei. Johann Kasimir entsagte allen Ansprüchen auf Schweden und trat Esthlanb, Öfel und den größeren Teil Lieffands ab, Dänemark fügte sich beu Bestimmungen des Rosmder Friebens. Als Bunbesgenossen Ludwigs Xiv von Frankreich im Kriege gegen Hollaub und Branden^ bürg verloren die Schweden in Folge der 1675 bei Fehrbellin erlittenen Niebeilage ihre Besitzungen in Deutschland erhielten sie aber im Frieden zu St. Germain en Laye 1679 fast alle zurück (s. S. 235). Auf Karl Xi folgte fein Sohn Karl Xii (1697—1718), unter welchem

9. Die mittlere und neue Welt - S. 283

1873 - München : Lindauer
283 der Ostseeprovinzen zur Einstellung der Feindseligkeiten und schickte sich cm, .bett Dänen Norwegen zu entreißen,, um sich durch diese Eroberung für alle Verluste zu entschädigen. Die zwei ersten Züge (1716) mißlangen vollständig, auf dem dritten Zuge (1718) fiel K arl in den Laufgräben von Friebrichshall*). Die Stände Schwedens wählten (statt des Herzogs Karl Friedrich von Holstein-Gott orp, der als Sohn Friedrichs Iv von Holstein-Gottorp und der Sophia, Karls Xii älterer Schwester, die jtächstett Ansprüche auf den schwedischen Tron hatte, s. d. genealogische Tafel S. 284) die jmtcere Schwester Karls Xii, Ulrike Eleonore, welche dem Reichsrate fast alle (L-ouveränitätsrechte zugestand und 1720 die Krone ihrem Gemahl, dem Landgrafen Friedrich von Hessen-Kassel, zubrachte. Das erschöpfte Land mußte den Frieden durch große Verluste erkaufen. Georg I von England erhielt als Kurfürst vou Hannover Bremen und Verden; im Frieden zu Stockholm, 1720, bekam Preußen Vorpommern bis zur Peene nebst den Inseln U'sedom und Wolliu, Dänemark behielt das im Kriege eroberte Schleswig mit Ausnahmeder glücksburgischen Lande, Stanislaus Lesczinsky durste den Königstitel beibehalten. Peter der Große setzte den Krieg fort, bis ihm durch den Frieden zu .Nystäbt 1721 Lieflaud, Esthlaud, Jugermanland und ein Teil von Kareliett (gegen Zurückgabe Finnlands) zugestanden wurde. So ging das Übergewicht Schwedens im Norden auf Rußland über. Friedrich I (1720—1751) von Hessen-Kassel sah Schweden durch zwei Adelsparteien geteilt, durch die Partei der Mütze u, welche unter Rnßlanbs Einfluß stand und auf die Schwächung des Königtums ausging, und durch die Partei der Hüte, welche von Frankreich unterstützt war und die königliche Macht zu kräftigen suchte. Ein Versuch der Hüte, die jüngst an Rußland verlorenen 0provinzen, wieder zu gewinnen, endete 1743 mit dem Frieden zu ^bo, in welchem Schweden einen Teil Finnlands (bis zum Fluß Ky'meue) an Rußland abtreten und den mit der Zarin Elisabeth verwandten Adolf Friedrich aus einer Seitenlinie des Hauses Holsteitt-Gottorp (s. die genealogische Tafel S. 284), die nach dem Tode Karls Xii übergangen worden war, zum Erben der schwedischen Krone wählen mußte. Adolf Friedrich (1751-^1771) ließ sich durch die Partei der Hüte zur Teilnahme am dritten schlesischen Krieg (1756—1763) bewegen, welche die Finanznot erhöhte. Sein thatkräftiger Sohn Gustav Iii (1771—1792) besiegte mit Hilfe des Heeres durch eine unblutige Revolution die das Königtum befchränkenbe Verfasf- *) Daß Karl Xii durch Meuchelmord gefallen sei, ist durch die 1859 vorge-genoimnene Untersuchung seiner Todeswunde als uuhaltbar erwiesen worden (siehe das Augustheft 1860 der London Medical Times).

10. Die mittlere und neue Welt - S. 284

1873 - München : Lindauer
284 ung von 1720 und brachte dnrch feilte umfassende Sorge für die Wolfahrt des Lmtdes das Volk ganz auf feine Seite. Nur der Adel blieb feindlich gegen ihn gesinnt und forderte offen zum Widerstande auf, als der König 1788. im Widerspruche mit der beschworenen Verfassung ohne Einwilligung der Stände an dem ^Kriege der Türken gegen Rußland (f. S. 308) Teil nahm, sofort versagten die Anführer des Heeres mit Berufung auf die Verfassung den Gehorsam, ccher Gustav setzte auf einem Reichstage durch, daß ihm das Recht, einen Offensivkrieg ohne "Einwilligung der Stande zu beginnen, eingeräumt wurde. In dem Frieden, der 1790 zu Were'la zwifcheu Rußland und Schweden geschlossen ward, blieb Schweden ungeschmälert. Bevor Gustav feinen. Plan, den französischen König Ludwig Xvi wieder tu seine Rechte einzusetzen, ausführen konnte, ward er durch einen gewissen Ribbing, dessen Freund Jakob von Ankarström früher auf falschen Verdacht hin verhaftet worden war, auf einem Maskenballe tottich verwundet. Sein Sohn und Nachfolger Gustav Iv Adolf (1792-1809) beteiligte sich an der vierten Koalition gegen Frankreich und setzte nach dem Tilsiter Frieden «s. S. 212), welcher dem Kriege zwischen Frankreich und der Koalition ein Ende machte, den Kamps mit Frankreich fort, wurde aber von den Dänen und Russen angegriffen und durch letzten aus Finnland verdrängt. Als neue Verwicklungen drohten, ward Gustav Iv durch eine Verschwörung des schwedischen Adels und des Heeres 1809 zur Abdankung genötigt, seinen Sprossen das Tronfolgerecht abgesprochen und sein Oheim, der Herzog von Süderman-land, als Stammtafel des schwedischen Herrscherhauses: Friedrich I, Herzog von Schleswig und Holstein-Gottorp seit 1481, König von Dänemark und Norwegen, 1523—1533._______________________________________________________ Christian Iii, König von Dänemark und Adolf, seit 1544 Herzog vou Holstein-Gottorp, 7 1588. Norwegen, 1534—1559, s. d. T. S. 278. | Johann Adolf, t 1616. Friedrich Hi, t 1659. Christian Albrecht, f 1694. Friedrich Iv, Herzog von Holstein-Gottorp, t 1702; Gemahlin: Christian August, Administrator Sophia, des schwedischen Königs Karl Xii Schwester. von Lübeck.__________ Karl Friedrich, 7 1739; Gemahlin: Anna, des russischen Kaisers Adolf Friedrich, König von Peter des Großen Tochter. Schweden, 1751—1771. Peter, als Kaiser von Rnßland Peter Iii, t 1762; Gustav Iii, Karl v. Süderma» s. d. Tafel S. 288. König von land, König von Schweden Schweden unter dem 1771—1792. Namen Karl Xiii, | 1809-1818. Gustav Iv Adolf; bestieg 1792 den Tron, ward 1809 entsetzt.
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