Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Europäische Geschichte
er schon im neun und zwanzigsten Lebensjahre seinen Hin-
gerichteten Feinden in oas Reich der Todten folgte.
28. Hugo Capet bemächtigt sich des franzö-
sischen Königsthrons. (I. §37.)
Im zehnten Jahrhunderte ging es in Frankreich noch
ungleich wilder zu, als in Deutschland. Die großen Reichs-
vasallen waren mächtiger geworden, als die Könige selbst,
und Groß und Klein lagen unaufhörlich gegen einander in
blutigen Fehden. Allenthalben wüthete das Faustrecht, und
eine Provinz nach der andern ging für den König verloren.
Am Ende kam es so weit, daß Ludwig V., der letzte
französische König aus dem Geblüte Karl's des Großen,
nichts mehr, als die Städte Laon und Soissons als ei-
genes Besitzthum behielt. Seine Kronvasallen hingegen wa-
ren so mächtig geworden, daß z. B. der Herzog von der
Normandie gar wohl seinen Oberherrn in den Sold hatte
nehmen können. Nicht viel weniger mächtig hatten sich die
Herzoge von Guienne, von Burgund, die Grafen von Flan-
dern, von Toulouse k. gemacht. Einer der gewaltigsten war
Hugo Capet, Graf von Paris und Herzog von Frank-
reich, denn sein Gebiet erstreckte sich von Paris bis Tours,
und überdies hatte er auch noch weitläufige Besitzungen in
der Picardie und in Champagne.
Zu seiner Zeit saß Ludwig V., der letzte König aus
dem Geblüte Karl's des Großen, auf dem französischen Thro-
ne. Ludwig hatte aber noch einen Vetter gleicher Herkunft,
Namens Karl, der Herzog von Nieder-Lothringen war,
und dem nach Ludwig's Ableben das nächste Recht zur Kro-
ne gebührte. Als aber Hugo merkte, daß Ludwig, der
schon in seinem drei und zwanzigsten Jahre an einer abzeh-
renden Krankheit langsam dahinwelkte und nicht lange mehr
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Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Deutschland Burgund Toulouse Paris Frank- Paris Champagne Nieder-Lothringen Ludwig's
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Pro Don amur et pro Christian poplo et nosiro
commun salvament, dist di en avant, in quant Des
savis et prodis me dunat, si salvarei co eist meon
fradre, si cum on, per droit, son fradre salvar dist,
in quid il mi altre si facet.
So entstand aus der Vermischung der lateinischen Spra-
che mit der gallischen und fränkischen erst die romanische
oder westfränkische, und aus dieser die jetzige französische
Sprache.
Der Bruderkrieg wüthete nun also fort; aber Lothar
konnte der beiden Bundesgenossen nie Herr werden. End-
lich sing er an, einzusehen, daß mit Waffengewalt nichts
gegen sie auszurichten fei und neigte sich zum Frieden. So
kam denn zu Verdun im August des Jahres 843 glück-
lich ein neuer Theilungsvertrag zu Stande, nach welchem
Lothar die Kaiserwürde und Italien, auch das südliche
und östliche Frankreich, und einen großen Theil des heuti-
gen Deutschlands und der Niederlande jenseits des Rheins;
Ludwig aber ganz Deutschland diesseits des Rheins bis
an die italienischen Alpen, auch noch die Städte Mainz,
Worms, Speier mit ihren Gauen auf dem linken Nhein-
ufer erhielt. An Karl den Kahlen kam das westliche
Frankreich und Spanien bis an den Ebro.
So war denn Ludwig der Deutsche der erste Kö-
nig von Deutschland, Karl der Kahle der erste König
von Frankreich.
Lothar trug die Kaiserkrone nur bis zum Jahr 855.
Dann ging er, von Gewissensbissen gefoltert, in ein Klo-
ster, um da seine begangenen schweren Sünden abzubeten
und abzubüßen. Er wählte dazu die Abtei Prü'm, un-
weit Trier; vorher aber vertheilte er sein Reich unter seine
drei Söhne, die eben so nichtswürdig als der Vater, ihm
seine Güte mit Undank belohnten, und ihm Alles, was er
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Extrahierte Personennamen: Christian Lothar August Lothar Ludwig Ludwig Karl Karl Ludwig_der Ludwig Karl_der_Kahle Karl
Extrahierte Ortsnamen: Italien Frankreich Deutschlands Niederlande Rheins Deutschland Rheins Mainz Worms Frankreich Spanien Deutschland Frankreich