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1. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 56

1875 - Braunschweig : Bruhn
56 — ütejanb, und ein neuer getnb, die Magyaren «Ungarn), verheerte Baien, wachsen, Thüringen und Schwaben. * ba$_ $inb, der letzte Karolinger in Deutschland, starb als 18jahriger Jüngling im Jahre 911. §• 19. Konrad I. von Franken (911-918). Die Wahl der Fürsten fiel nach Ludwigs Tode auf den würdigen Otto den Erlauchten von Sachsen; dieser lehnte jeboch ab, und auf seinen Rath wählte man Konrad I., Herzog von Franken. Seitdem blieb Deutschland cm Wahlreich. Konrab suchte vergeblich, der Kaiserwürbe wieber Ansehen zu verschaffen und die Orbnung in Deutschland wieber herzustellen -^h^ugen trat zu Frankreich über, der Baiern-Herzog Arnulf wollte ein subdeutsches Reich grünben, und auch anbere beutsche Fürsten, besonbers Hein-l1sachsen, Otto des Erlauchten Sohn, leisteten dem Kaiser so kräftigen Widerstand, daß auf lange Zeit die Sachsen das Uebergewicht über die Franken erhielten. Auch die Ungarn machten unter Konrads Reaieruna öfters räuberische Züge nach Deutschland. Auf dem Sterbebette schlug der wackere Konrad seinen früheren Feind den mächtigen Heinrich, Herzog von Sachsen, zu seinem Nachfolger vor. v. Die sächsischen Kaiser. §. 20. Heinrich I. (919-936). m> ^Einr'ch I (der Vogler oder Fixkler), ein kräftiger selbstständiger Mann, stellte sich besonders die Aufgabe 1. Das zerfallende deutsche Reich wieder zur Einheit zu bringen. 2. Das Uebergewicht der königlichen Macht über die der Herzöge amu-bahnen und 3. die Grenzen gegen auswärtige Feinde (Dänen, Slaven, Ungarn) zu schützen. 0 Zunächst brachte er theils durch Strenge, theils durch Milde die deutschen Herzöge zur Anerkennung seiner Königswürde; dann vereinigte er Lothringen wieder mit Deutschland und schloss mit den Ungarn (oder Magyaren) einen r ^,a^fenft^^tand gegen Zahlung eines jährlichen Tributs. Die- sen Waffenstillstand benutzte er zur Verbesserung des deutschen Kriegswesens. (Reiterei, Turniere.) Auch legte er in den gefährdeten Grenzländern feile Plätze und Städte an, zog durch Ertheilung von großen Vorrechten freie Leute vom Lande in dieselben und schuf dadurch den deutschen Bürger st and (Heinrich der Städtebauer). ^ Später errichtete er die Markgrafschaften Meißen und Nordsachsen, m«chte die Böhmen zinspflichtig, errichtete gegen die Dänen die Markgraf-

2. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 58

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 58 — Seit dieser Zeit blieb die römische Kaiserkrone stets bei dem deutschen Reiche, das fortan heiliges römisches Reich deutscher Nation genannt wurde. Mehrere Male mußte Otto noch nach Italien ziehen, wozu theils Berengar, theils der Papst, theils auch die Griechen in Unteritalien ihm Anlass gaben, zuletzt vermählte er seinen Sohn Otto mit der griechischen Kaisertochter Theophäno. Unter Otto I. stand das deutsche Reich in seiner schönsten Blüte, und der Kaiser galt als eifriger Beschützer des Christenthums (er beförderte die Interessen der Bischöfe, um sich auf ihre Macht gegen die Herzöge zu stützen), als strenger Beschützer und Wahrer des Rechts. Er starb zu Memleben und wurde im Dome zu Magdeburg, welches er als Erzbisthum begründet hatte, bestattet. (Seine Kämpfe gegen die Wenden Iii. §. 25.) §. 22. Otto Ii. (973-983). Der gelehrte und kühne junge Kaiser Otto Ii. wurde schon als Knabe gekrönt. Er bekämpfte seinen Vetter, den Herzog von Baiern (Heinrich den Zänker), welcher sich mit Böhmen und Polen verbunden hatte, schlug die Dänen bis zum Ottensund zurück und trieb Lothar von Frankreich, welcher Ansprüche auf Lothringen machte und in Aachen eingedrungen war, bis Paris und zwang ihn, seine Ansprüche auf Lothringen aufzugeben. Nach einem verunglückten Zuge nach Italien (Schlacht bei Cotrone 982 gegen die Araber) starb er schon im 28. Jahre zu Rom. Ihm folgte sein Sohn §. 23. Otto Iii. (983-1002). Schon als dreijähriger Knabe wurde Otto zum Kaiser gewählt und (wegen seiner gelehrten Bildung) das „Wunderkind" genannt. ^eine geistreiche Mutter Theophäno und der edle Bischof Willegis von Mainz übernahmen für ihn die Regierung. Als Otto mündig geworden war, zog er nach Italien, wurde zum Kaiser gekrönt und machte seinen Lehrer Gerbert zum Papste. Unter Otto Iii. starb sein Freund, der Missionar Adalbert, in Preußen den Märttyrerleb. Otto's Sinn, das bentfche Wesen als zu roh verachtenb, wanbte sich ganz dem römischen Wesen zu. Sein phantastischer Plan, das römische Reich zu erneuern und Rom zum Kaisersitze zu machen, würde bnrch einen Ausstanb der Römer und bnrch seinen frühen Tod vereitelt. §. 24. Heinrich Ii., der Heilige (1002—1024). Mit Otto Iii. starben die männlichen Erben der sächsischen Kaiser (Otto* nett) aus, und, unterstützt von der Geistlichkeit, kam Heinrich von Baiern (ein Sohn Heinrichs des Zänkers (§. 21) und Urenkel Heinrichs I.) auf den Kaiserthron. Er war ein besonnener, thätiger, strenger Mattn, der seine Gedanken nur auf das richtete, was zu erreichen war.

3. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 28

1875 - Braunschweig : Bruhn
w r- Zuerst wurde Macedonien - dessen König Philipp sich mithanni-bal verbündet hatte — in zwei Kriegen (197 gegen Philipp und 148 gegen Perseus) besiegt und zu einer römischen Provinz gemacht. Zwischen dem ersten und zweiten macedonischen Kriege (190) wurde Antiochus von Syrien (ebenfalls von Hannibal zum Kriege gereizt) geschlagen und Kleinasien bis zum Taurus ihm abgenommen. Griechenland wurde nach der Zerstörung von Korinth 116, unter dem Namen Achaja, eine römische Provinz. §. 29. Ver dritte punische Krieg (149—146). . Karthago erholte sich trotz seiner großen Verluste bald wieder durch Betriebsamkeit und gute Regierung, das erregte den Neid der Römer (Cato sagte m jeder Senatssitzung: „Uebrigens stimme ich dafür, dass Karthago zerstört werden muss"). Da die Karthager gegen den Bundesgenossen der Römer, den numidischen König Masinissa, welcher unaufhörlich im kleinen Kriege mit versteckter und offener Gewalt ihre Rechte und Besitzungen verletzte, die Waffen ergriffen, erklärten die Römer dies für Friedensbruch und schickten ein onael^)eer nac^ ^fr^a- Vergebens entschuldigten sich die Karthager, gaben 600 Geißeln und lieferten endlich sogar, weil es gefordert wurde, die Waffen aus, um ihre <L>tadt zu retten. Als aber die Römer zuletzt die Räumung der Stadt verlangten und den Karthagern geboten, fünf Stunden von dem Meere entfernt sich anzusiedeln, da ergriff sie der Mut der Verzweiflung; alles Metall, welches sie besaßen, schmiedeten sie zu Waffen, mit Sehnen aus Frauenhaaren bespannten sie ihre Bogen und vertheidigten heldenmütig ihre Stadt achtzehn Monate lang, bis Lcipio Aemilianuö (ein Stiefsohn des Afrikanus) kam, Karthago mit Sturm einnahm und auf Befehl des Senats bis auf den Grund zerstörte. Nordafrika wurde römische Provinz. §. 30. Die Gracchen (133 — 121). Nach Karthagos Fall war Rom der mächtigste Staat Europas. Aber durch die Plünderung der eroberten Länder und durch die Steuerpacht gelangte eine Anzahl vornehmer Familien zu ungeheurem Reichthum, während die Zahl der kleinen Grundbesitzer (Bauern) abnahm und der größte Theil der Bürger Roms verarmte. Zwar brachte die Unterwerfung Griechenlands den Römern die griechische Bildung, indem sich griechische Künstler und Gelehrte unter ihnen ansiedelten, und indem griechische Kunstwerke nach Rom gebracht wurden. Aber die ungeheuren Reichthümer, welche die Vornehmen Roms anhäuften, und die Bekanntschaft mit den weichlichen Genüssen des Orients verdrängten die alten einfachen römischen Sitten und erzeugten Prunksucht, Schwelgerei und Habsucht. Gegen die Ungleichheit zwischen dem armen und reichen Bürger Roms suchten Tiberiuö und Cajuö Gracchus, die beiden Söhne der edeln Cornelia (Tochter des Scipio Afrikanns), anzukämpfen. Tiberius setzte es als '^olkstribun durch, dass das alte Gesetz wieder durchgeführt werden sollte, nach welchem kein Bürger über 500 Morgen Staatsländereien b e-sitzen sollte. Das dadurch gewonnene Land sollte an die ärmeren Bürger

4. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 34

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 34 — Römer. Seine zweite Gemahlin Poppäa tödtete er durch einen Fußtritt. Er verbrannte Rom, um sich an dem furchtbaren Schauspiele zu ergötzen und es schöner wieder aufzubauen, und schob dann die Schuld auf die in Rom lebenden Christen, welche grausam verfolgt wurden. Zuletzt trat er als Schauspieler auf. Da sich erst die Provinzen und dann auch Rom empörten, entfloh er und gab sich aus einem seiner Landgüter selbst den Tod. Mit Nero erlosch das Haus des Augustus, und nun folgte eine Reihe Kaiser, die zum Theil zu den vortrefflichsten Fürsten gehörten. 5. Vespasian (69 — 79) wurde von den Soldaten zum Kaiser ausgerufen. Er stellte im Staate die Ordnung wieder her (sparsame Verwaltung), gewöhnte die Truppen wieder an Zucht und verschönerte die Stadt durch Bauten. Durch die Zerstörung Jerusalems durch seinen Sohn Titus (70 n. Chr.) wurde Palästina vollständig römische Provinz. 6. Titus (79—81), der ausgezeichnetste Regent („die Liebe und Wonne der Menschheit"), hielt jeden Tag für verloren, an dem er nichts Gutes gethan hatte. Unter ihm wurden die Städte Pompeji, Herkulanum und Sta-biae (79) durch einen Ausbruch des Vesuvs verschüttet. 7. Domitianus (81—96) war leider seinem Bruder Titus sehr unähnlich (Verschwender, Christenverfolgung) und wurde ermordet. 8. Nerva (96—98) regierte weise und milde. 9. Trajan (98—117), Adoptiv-Sohn des Nerva, war ein einfacher, gerechter und weiser Kaiser, unter dessen Regierung das Reich die größeste Ausdehnung bekam, er förderte den Handel und die Gewerbe (Straßen, Hasen, Kanäle, Trajanssäule in Rom). 10. Hadrian (117—138). Auch er war ein guter Regent. Um die Wünsche seiner Unterthanen kennen zu lernen, brachte er Jahre lang daraus zu, durch alle Provinzen, oft zu Fuß, zu reisen. 11. Antonius der Fromme (138—161), der „lieber einen Bürger erhalten als tausend Feinde todten wollte", erließ ein Gesetz gegen die Christenverfolgungen. 12. Markus Aurelius (161—180), des vorigen Adoptivsohn, lebte wie ein Bürger und handelte wie ein Fürst. Er kämpfte gegen die Markomannen an der Donau und starb in Deutschland (Wien). Mit ihm erreichte die Blütezeit des römischen Reichs ihr Ende, die meisten seiner Nachfolger waren ebenso schlecht oder schwach wie das ganze römische Volk, und viele gewannen oder verloren den Thron durch Mord. Der wichtigste der folgenden Kaiser war 13. Konstantin der Große (306—337). Anfangs regierten mit ihm zu gleicher Zeit fünf Kaiser. Diese überwand er alle und machte sich zuletzt zum Alleinherrscher. In dem Kampfe mit seinen Gegnern stützte er sich besonders auf die Christen, die trotz der Verfolgungen (§. 36) sich im Reiche vermehrt hatten (Die Sage von der Fahne des Kreuzes). Deshalb gab er den Christen die Freiheit, ihrer Religion zu leben, erhob sogar das Christenthum zur

5. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 41

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 41 — Die staatlichen Einrichtungen. Von der Gründung der Republik (510) bis zur Zeit der Gracchen entwickelte sich in dem noch kleinen Rom echter Sinn für Gesetzlichkeit und Hingabe an das Gemeinwohl. Alle Parteikämpfe, welche in diese Zeit fallen, bewegen sich auf dem Boden des Gesetzmäßigen. Vorzüglich in den Zeiten der punifchen Kriege zeigte die römische Bürgerschaft ihren guten Tugendsinn, durch den sie die Welt bezwang. Die Volksversammlung war die souveräne Macht, welche die Beamten wählte, gewöhnlich für die Zeit eines Jahres. Dann traten dieselben in den Senat ein, welcher alle wichtigen Angelegenheiten berieth, um sie dann dem Volke zur Beschlussfassung vorzulegen. Das Volk war in Tribus (Stämme) eingetheilt, wählte seine Vertreter (Tribunen), die das Recht des Volkes wahren sollten. In besonders gefährlichen Zeiten wählte der Senat einen Diktator, der auf 6 Monate die unumschränkteste Gewalt befaß. Die Bürgerschaft gliederte sich in folgende Klaffen: Senatoren, Ritter-stand, gewöhnliche Bürger. Die Klienten (Nicht-Römer) und Sklaven waren in politischer Beziehung gleich Null. Diese politische Eintheilung gab später der Republik den Todesstoß. Mit diesem Sinn für strenge Gesetzlichkeit hing auch eine strenge Religiosität zusammen. Ohne den Ausspruch der Götter geschah keine Versammlung, keine Gesetzgebung. Zu alle dem kam eine strenge Familienzucht. Der Aelteste des männlichen Geschlechts war das allvermögende Oberhaupt; Erziehung zum Gehorsam, zu allem Nützlichen, dem Staat Ersprießlichen war der leitende Grundsatz. So erklärt sich auch die Erscheinung, dass, mit Ausnahme Coriolans, kein Römer in den Reihen der Feinde Roms stritt. Dem Vaterland gehorsam zu sein, wenn auch gegen eignen Willen, sich im Kriege des Vaterlandes durch Tapferkeit und Tüchtigkeit würdig zu beweisen: war jedes Römers hohes Ziel. Als leitender Grundsatz zur Beherrschung der unterworfenen Völker galt, denselben so viel als möglich ihre ursprünglichen Rechte zu lassen, sie milde zu behandeln und — Zwietracht unter ihnen zu unterhalten. Divise et impera (theile und gebiete!) war ihr politischer Wahlsprnch. Der wachsende Reichthum führte auch den Verfall der Sitten herbei, und von der Zeit der Gracchen an wütete der Streit zwischen den besitzenden und besitzlosen Klaffen. Vom Jahre 200 ab kamen die Römer mehr und mehr mit den Griechen in Berührung, und griechisches Wesen und griechische Kunst und Wissenschaft siedelten nach Rom über. Es gehörte zum guten Ton, in Athen oder Rho-dns sich mit der griechischen Literatur vertraut zu machen. Von den Wissenschaften waren es besonders Geschichte, Philosophie und Rhetorik, die in Rom zur Blüte gelangten. Berühmte Geschichtsschreiber waren: Sallustius, Cäsar (seine Kriege in Gallien), Tacitus (Geschichte Germaniens), Livius (römische Geschichte). Im Zeitalter des Angustus gelangten auch die Künste zur Herrschaft; lyrische Dichter waren Ovid, Horaz, von den epischen Dichtern ist besonders Virgil zu merken.

6. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 47

1875 - Braunschweig : Bruhn
- 47 — ohne die Unterwerfung vollbracht zu haben, vom Kaiser Tiberius aus Gallien abberufen. — Armin wurde im I. 21 ermordet. Seine Gemahlin Thusnelda und sein Sohn starben in römischer Gefangenschaft. Zu Hermanns Zeit lebte auch der tapfere und ehrgeizige Marbod, Markomannenfürst am Mittel- und Oberrhein. Er war, wie Armin, in Rom gebildet und errichtete später ein starkes Reich in Böhmen, am Main und an der Saale. Leider betheiligte er sich nicht nur an dem Befreiungskriege nicht, sondern kämpfte sogar später gegen deutsche Stämme und gegen Armin. Er wurde jedoch geschlagen und musste sein Reich verlassen. Er erhielt von den Römern einen Gnadensold und starb in Ravenna. Nach Armins Tode wurden die Deutschen von den Römern nur noch an den Grenzen beunruhigt. In den Jahren 166 - 180 führten die Markomannen im Verein mit mehreren anderen deutschen Völkern einen Grenzkrieg mit den Römern. Der Kaiser Mark Aurelius, welcher in Wien starb, musste seine Kleinodien verkaufen, damit er Truppen werben konnte, und sein Sohn Commodus erkaufte sich schimpflich den Frieden. §. 8. Die deutschen Völkerbünde. Im dritten Jahrhundert sind viele der ältern deutschen Völkerstämme verschwunden, statt dessen finden sich größerevölkerbünde, die auch theilweise andere Verfassungen hatten (Heerkönige an der Spitze). Sieben große Bünde kommen hier in Betracht: 1. Die Alemannen, zwischen Bodensee, Donau und Main, längs des Rheines, sogar über denselben: Burgunder, Schwaben oder Sneven. 2. Die Franken, vom Main bis zur Nordsee, an beiden Seiten des Niederrheins (Chatten, Sigambern, Bataver). 3. Die Sachsen, östlich von den Franken bis an die Niederelbe (Ostund Westfalen, Cherusker rc.). 4. Die Gothen zwischen der unteren Donau und Ostsee (Westgothen westlich der Karpathen, Ostgothen bis zum Dnjpr). An sie schlossen sich kleinere verwandte Stämme (Alanen bis zum Don, Heruler, Rugier, Vandalen rc.). 5. Die Burgunder nördlich vom Main. 6. Die Thüringer vom Harz bis an den Böhmerwald. 7. Die Friesen an der Nordseeküste. Die Gothen waren der mächtigste Bund, sie dehnten ihre Eroberungen und Plünderungszüge bis zum ägäischen Meere aus. Früh schon fand bei ihnen das Christenthum Eingang (§. 11). §. 9. Die Völkerwanderung (375). Das Römerreich ging durch innere Parteiungen und schlechte Verwaltung der Provinzen seinem Untergange entgegen. Da kamen die Hunnen, ein

7. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 49

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 49 — Großen bewogen) den Römern Frieden und starb plötzlich 453. — Nach Attila's Tode zogen seine Horden wieder nach dem schwarzen Meere zu und sein Reich zerfiel. §. 11. Untergang des rotarönrifdjttt Reichs (476) und Stiftung der germanischen Leiche in Italien. Odoaker, ein deutscher Anführer der Heruler und Rugier, entsetzte den jungen Kaiser (Romulus) von Rom, machte sich zum Herrn von Italien und verwandelte das weströmische Reich (476) in ein germanisches. In Jllyrien und Ungarn wohnten zu Odoakers Zeit die Ostgothen. Auf Zureden des griechischen Kaisers zogen diese unter Anführung ihres tapfern und hochsinnigen Königs Theodorich nach Italien gegen Odoaker. In 3 Schlachten wurde dieser geschlagen und musste sich endlich zu Ravenna ergeben. Theodorich gründete nun (nach Odoakers Hinrichtung) 493 das ost-gothische Reich, das er mit großer Weisheit als Theodorich der Große (Dietrich v. Bern in der Volkssage) 33 Jahre lang beherrschte. (Ansiedelung deutscher Völker zwischen den Alpen und der Donau. Im Jahre 555 wurde das Reich der Ostgothen jedoch von den oströmischen Feldherren Belisar und Narses wieder zerstört. Das Volk der Ostgothen verlor sich später spurlos unter andern Völkern, die Westgothen bestanden dagegen noch lange fort. Durch Alboin, den Longobardenkönig, wurde aber Ober-italien den Römern bald wieder abgenommen und das lombardische Reich (568) mit der Hauptstadt Pavia gestiftet. (Alboins Ermordung.) Zweiter Abschnitt. Von der Gründung des fränkischen Reiches bis zum Regierungsantritt Karls des Großen (486—768). §. 12. Das fränkische Reich und die Haushofmeister. 1. Chlodwig. Die Franken, feit dem 5. Jahrhundert am Niederrhein , wurden durch Gewalt, List und Ränke von Chlodwig zu einem Reiche vereinigt, nachdem derselbe durch den Sieg bei Soiffons (486) die Römer (Syagrius) aus Gallien vertrieben hatte. Zehn Jahre spater (496) besiegte er in der Schlacht bei Zülpich die Alemannen und wurde Christ; 3000 seiner Edlen ließen sich in der Kathedrale von Rheims mit ihm taufen. Nachdem er bei Dijon die Burgunder und bei Vougls die Westgothen besiegt und auch durch hinterlistige Gewaltthaten die noch übrigen Franken st ämme • mit feinem Reiche vereinigt hatte, herrschte er von Paris aus über ein Reich, das von der Garonne bis zur Bretagne und von der Maas bis zum Neckar reichte. Er starb 511 und theilte das Reich unter seine 4 Söhne. Durch die Gräueühaten der Nachfolger Chlodwigs (Streit der Fredegunde und Brunhilde), so wie auch durch die politische und sittliche Schwäche derfel- Di et lein, Weltgeschichte. 4

8. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 69

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 69 — von beiden galt etwas im Reiche, Richard erschien nur einige Male in Deutschland, Alfons gar nicht. So wurde die Verwirrung immer größer, und fast alle Bande der Ordnung schienen sich im deutschen Reiche zu lösen. Man nannte diese traurige Zeit das Interregnum. §. 40. Frankreich und England (1250—1270). Von den Königen aus dem Hause Kapet, welche bemüht waren, die Macht der großen Vasallen zu unterdrücken und^ den Engländern ihre französischen Besitzungen zu entreißen, war Ludwig Ix. (y 1270), der Heilige, der vortrefflichste Fürst. Er unternahm auch den 6. und 7. Kreuzzug (§. 32). Inengland regierten die normannischen Könige bis 1154, darauf folgte das Haus Anjou oder Plautageuet. Der bekannteste der Plantagenets war Richard Löwenherz (bis 1199), welcher den 3. Kreuzzug mitmachte und 2 Jahre in deutscher Gefangenschaft zubrachte. Unter seinem Nachfolger Johann ohne Land (bis 1216) gingen die meisten englischen Besitzungen im Westen Frankreichs verloren. Auch musste Johann auf Veranlagung der Großen des Reichs seinem Lande eine freie Verfassung geben (Magna charta). Fünfter Abschnitt. Von Rudolf von Habsburg bis zur Reformation (1273—1517). §. 41. Rudolf von Habsburg (1273—1291). Durch die Wahl des Grafen von. Habsburg, Rudolf, wurde der gesetzlosen und unsicheren Zeit des Interregnums ein Ende gemacht. Rudolf zeichnete sich aus durch Tapferkeit, Biedersinn, Frömmigkeit und Klugheit (Sprichwort: „Der hat Rudolfs Ehrlichkeit nicht!"). Sein Hauptfeind war Ottokar vonböhmen, welcher Rudolfs Wahl nicht anerkennen wollte. Mit Hilfe der anderen deutschen Fürsten wurde Ottokar jedoch besiegt und mußte Oesterreich, Steiermark und Kärnthen herausgeben. Bei einem zweiten Kriege wurde Ottokar in der Schlacht auf dem Marchfelde 1278 wiederum besiegt und getödtet. Ottokars Länder (mit Ausnahme von Böhmen und Mähren, welche Wenzel, Ottokars Sohn, wieder bekam) gab der Kaiser seinen Söhnen Albrecht und Rudolf und legte dadurch den Grund zur Habsburgischen (österreichischen) Hausmacht. Um das Raub wesen der deutschen Ritter zu vernichten, zerstörte Rudolf in Thüringen und Franken viele Burgen und ließ die Raubritter hinrichten. Auf solche Weise stellte er im Reiche die Ordnung wieder Her und

9. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 75

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 75 — Um die Geschäftsordnung dabei zu erleichtern, theilte Maximilian Deutschland in zehn Kreise und gab jedem Kreise einen Kreisobersien. (Die Kreise waren: n u r v ,, r, v . . , u 1 der österreichische, 2. der bairische, 3. der schwäbische, 4. der fränkische 5. der oberrheinische, 6. der kurrheinische Mamz, Trier ic.], 7. der bnrgundische,8. der westphälische, 9. der niedersächsische, 10. der obersach- ft^e®ie Schweiz wollte das Reichskammergericht nicht anerkennen und trennte sich 1499 förmlich vom deutschen Reiche.— Die Anerkennung erfolgte aber erst 1648. Durch Verheiratung seiner Familie mit den Häusern Ungarn und Böhmen bereitete Max die Verbindung dieser Länder mit Oesterreich vor. Deutschland verdankt Maximilian auch die allgemeine Polizeiordnung, die Einführung des Postwesens (von Thurn und Taxis) und die geregelte Einrichtung des K r i e g s w e s e u s. Maximilian, der letzte Ritter, starb 1519, nachdem er seinen Enkel Karl, der schon Spanien besaß, zu seinem Nachfolger empfohlen hatte. §. 54. Das Ende des Mittelalters (um 1500). Im Laufe des 15. Jahrhunderts traten wichtige Begebenheiten ein, die eine große Veränderung in dem Zustande Europas hervorbrachten und Vorboten einer neuen Zeit wurden. 1. Das Ende des griechischen Kaiserreichs 1453. Die Verderbtheit des Hofes und des Volkes, zahllose innere Streitigkeiten hatten das griechische Kaiserreich bereits zerrüttet, da erschienen die osmanischen Türken, ein Volk aus Mittelasien, welches in Kleinasien und an der untern Donau sich festgesetzt hatte, und eroberten unter ihrem Sultan Muhammed Ii. Constan -tinopel (1453), bei dessen Vertheidigung der letzte griechische Kaiser fiel. 2. Die Erfindung des Schießpulvers. Durch sie erfuhr das Kriegswesen eine völlige Umgestaltung; denn es kam nun weniger auf die Kraft des Einzelnen, als vielmehr auf die Geschützkunst und auf die Wirkung der Massen im Kriege an. (Entstehung der Infanterie.) Das Pulver, den Chinesen schon früher bekannt, wurde in Deutschland von einem Mönche Bert hold Schwarz, bei den Versuchen, G old zu machen, neu entdeckt. (Seit 1350 wurde es schon bei Kanonen und Mörsern benutzt, später erst kamen die Handbüchsen und Musketen aus.) 3. Durch die Erfindung der Buchdruckerkunst (1440) wurden die Wissenschaften und die geistige Bildung gehoben und verbreitet. Der Erfinder war Johann Guttenberg in Mainz. (Ihm zur Seite stand der reiche Goldschmied Johann Faust. Im Jahre 1457 erschien das erste gedruckte Buch, ein lateinischer Psalter, und im Jahre 1462 wurden die ersten deutschen Bibeln herausgegeben.) 4. Der Compass.: war§di< wichtigste Erfindung für die Schiffahrt in den letzten Jahrhunderten des Mittelalters. Während man sich bis dahin nur bei unbedecktem Himmel nach der Sonne und den Gestirnen aus dem Meere rich°

10. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 144

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 144 Millionen Thaler) Kriegskosten innerhalb dreier Jahre, während welcher Zeit Theile Frankreichs besetzt bleiben sollten. Der Kaiser Wilhelm aber sandte am 2. März an seine Gemahlin Au-gusta eine Depesche folgenden Inhalts: „So eben habe ich den Friedensschluss ratificiert, nachdem er schon gestern von der National-Versammlnng angenommen ist. So weit ist also das große Werk vollendet, welches durch siebenmonatliche schwere Kämpfe errungen wurde; Dank der Tapferkeit, Hingebung und Ausdauer des unvergleichlichen Heeres in allen seinen Theilen und der Opferfreudigkeit des Vaterlandes. Der Herr der Heerschaaren hat überall unsere Unternehmungen sichtlich gesegnet und daher diesen ehrenvollen Frieden in seiner Gnade gelingen lassen. Ihm sei die Ehre!" So steht Deutschland wieder in alter Herrlichkeit da im Völkerrathe. Deutsche Grenzgebiete, Elsass und Lothringen, die vor Jahrhunderten durch List und Gewalt dem Reiche entrissen wurden, sind wieder zurückgewonnen worden und alle deutschen Stamme bilden ein einziges einiges mächtiges B olt Kulturgeschichtliches. Künste Das Christenthum hatte die Menschen zur Freiheit aufgerufen. Aber bald hatte die Uebermacht der Hierarchie (Priesterherrschaft) diese Freiheit wieder zurückgedrängt. Für die Zeiten der Barbarei war diese Priesterherrschaft nothwendig gewesen: unter ihrem Schutze erstarkte das germanische Kulturleben. So brach dasselbe mächtig hervor, und die hierarchische Macht begann zu schwinden; ein ritterliches und ein städtisches Leben entfaltete sich und brachte besonbers auch die Blüte der bilbenben Künste hervor. Zuerst arbeiteten alle Künstler im Dienste der Kirche, alle gingen barauf aus, die Kirche zu verherrlichen, die christlichen Jbeen zur Anschauung zu bringen. Aber der Trieb nach Freiheit und Selbstbestimmung erwachte mit dem Sinken der Hierarchie und unter dem Einflüsse neuer Jbeen immer mehr und mehr. Das erkennt man an der Baukunst, Skulptur und Malerei. Die Strenge der alten Gothik lockerte sich, nach Willkür und Laune der Meister, die zwar überwiegenb noch für kirchliche Zwecke baueten, aber nicht blos ans der Tra-bition, sondern auch aus dem Stubium der Natur und der alten Kunstwerke schöpften. Neue Kunstwerke würden nicht mehr geschaffen, um blos der Kirche zu bienen, sondern um der eignen Lust am Schönen und Ber beut enben zu genüg en. Aber bis Kunst hob sich auch baburch, bass, in Folge der Eroberung Constantinopels durch bte Türken (1453), die Schätze der altgriechischen Literatur, durch die auswanbernben Griechen im Abenbtanbe bekannt und verbreitet würden, wie benn überhaupt durch die griechischen Gelehrten der Sinn für Wissenschaften im Abendlande neu angeregt wurde. Die Künste gelangten zuerst in Italien, wohin sich die meisten griechischen Gelehrten gewandt hatten, zur höchsten Blüte. Besonders war es die Malerei, welche dort am Ende des 1-5. und im Anfange des 16. Jahrhunderts ihr goldenes Zeitalter hatte.
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