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1. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 135

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Mexico. 135 ten, war dem spanischen König ein Reich, Neu-Spa- nien, gewonnen. Reiche Produkte hatte'das eroberte Land: M a h ag o n y - und köstliches Farbeholz in den Wäldern, die Vanille, eine Schlingpflanze, deren Schoten das bekannte Gewürz ge- den, Caca o, aus dem schon die Azteken Chocolade bereiteten, die heilsame Ja lappen-Wurzel, die americanische Aloe (Ag-ave americana) U. A. Dies Alles galt den Spa- niern wenig gegen die überaus reichen Silbergruben. Aber auch Neu-Spanien ging in den Zeiten der Revolution seit 1809 verloren. Nach langwierigen Zerwürf- nissen aller Art, nach längerem Schwanken zwischen Republik und Kaiserthum besteht jetzt ein mexicaniscber Staaten - bund. Nachdem derselbe in einem unglücklichen Kriege mit den Vereinigten Staaten von Nordamerica 1843 einen großen Theil seines nördlichen Gebietes verloren hat, also daß eine Linie von der Mündung des Colorado quer durch zum Rio del Norte gezogen, und dann der Rio del Norte selbst die Gränze bilden: besteht derselbe noch aus 13 Staaten, dem allen gemeinsamen Bundesdistricte Mexico mit 3 Gebieten, zusammen etwa 30,000 mm. mit 7 Mill. E. Der Staat Mexico umfaßt nach seinen politischen Gränzen einen Theil der Landbrücke zwischen Nord - und Süd-A., das Plateau von Anahuak, nach seinem Klima terra kria, das kühle Land — die Terrassenländer, terra templacia, das gemäßigte Land — die sandigen Küstensäume des atlantischen und stillen Oceans, terra8 ealient6 8, die heißen Striche. Die Hauptstadt liegt in der oben geschilderten, mit vulkanischen Gebirgsriesen umsetzten Seen-Mulde von Anahuak, im Thale Te- nochtitlan, auf der Stelle der alten Azteken-Hauptstadt. Doch nahm diese einen weit größeren Raum ein und lag, durch Dämme mit dem Lande verbunden, auf Inseln im See Tezeuco, den theils Natur, theils Kunst seitdem weiter von der Stadt entfernt haben. Das heutige M., die schönste und prächtigste Stadt in America, bil- det ein regelmäßiges Biereck, ist von mehreren Canälen durchflossen, hat breite, gut gepflasterte Straßen mit Trottoirs, die sich recht- winklig schneiden. Unter den Plätzen ist der große Platz der größte und schönste. An ihm die Kathedrale, die prächtigste Kirche des Erd- theils, die von Gold, Silber und Diamanten starrt. M., ziemlich im Mittelpunkte des Landes gelegen (50 M. von Vera-Cruz, 40 von Acapulco), ist Haupthandelsort. Ueber 200,000 E. Der Staatenbund hat noch gegen 10 Städte, die 20,000 E. haben. Sie liegen alle auf dem Plateau und nicht an den ungesunden Kü-

2. H. A. Daniels Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 121

1906 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
§ 62. Sudan. 121 geschaffen. Die europäischen Kaufleute haben an dieser (verschieden benannten) Küste Handelsfaktoreien angelegt, um die dann die Wohnungen Zinspflichtiger Neger herumliegen. Englisch ist die Küste des Niger-Deltas und deren nw. Fortsetzung, nw. Lagos die wichtigste Handelsstadt (42 000 Einw.), ferner die Goldküste; auf der durch ihr heitzfeuchtes Klima besonders ungesunden Küstenstrecke die englische Kolonie Sierra Leone mit der Hauptstadt Freetown [frttaun] (d. i. Freistadt), eine Niederlassung für Neger, die aus Sklavenschiffen befreit wurden. Ursprünglich gleiche Bestimmung hatte die von Nordamerikanern auf der Pfefferküste angelegte Republik Liberia mit dem Hauptorte Monrovia (5000 E.). Beide liegen nw. von Kap Palmas, in dessen Nähe die Kruneger wohnen, welche als Matrosen und Arbeiter sich weithin an der ganzen Westküste Afrikas verdingen. 2) Senegambien, nw. von Oberguinea, ist das Gebiet des Senegal und Gambia, ein flachsumpfiger Küstensaum und dahinter im O. ansteigende Berglandschaften. Hier, zwischen beiden Strömen, der westlichste Punkt von Afrika, das Kap Verde [werde] (d. i. das Grüne Vorgebirge). Unter den 30—50 selbst sprachlich verschiedenen Negerstämmen die I o l o f s und die Mandingos, während die Fulbe , welche als Eroberer sich weit ausgebreitet haben, zwischen den Berbern und den Negern, bronzesarben bis braunschwarz, in der Mitte stehen. Den größten Teil des Landes vom Kap Verde bis zum Niger und Tsadsee haben die Franzosen in Besitz. Ihr Hauptplatz ist S t. L o u i s (20 000 E.), auf einer Insel in der Senegalmündung. Im N. des Senegal ausgedehnte Wälder der Gummiakazie, deren Harzausschwitzung das sogenannte arabische Gummi oder Klebgummi liefert (nicht zu verwechseln mit dem auch Gummi genannten Kautschuk, welches aus dem eingedickten Saft tropischer Gewächse zumeist in Ostindien und Südamerika gewonnen wird, am massenhaftesten jedoch im tropischen Afrika, wo die Kautschuk-Liane in den Wäldern sich sehr häufig findet, gewonnen werden könnte). — An der Küste liegt P o r t u -giesisch-Guinea und das englische Gambiagebiet. 3) Das Innere des Sudan wird von Negervölkern bewohnt, welche Ackerbau und Viehzucht treiben. In das Nigergebiet sind aber im Mittelalter mohammedanische F ulb e (d. h. Hellbraune) von N. her eingedrungen, haben die Neger unterworfen und mehrere Staaten gegründet, da sie den einheimischen Negern an Tatkraft überlegen waren, überhaupt gibt es in Sudan ziemlich gut geordnete Staaten mohammedanischen Glaubens; überall wird Getreide (Durra) und Baumwolle gebaut und eine nicht geringe Hausindustrie betrieben. Der Mangel an Salz begründete von jeher einen regen Handelsverkehr mit der großen Wüste im N„ die, sonst arm, an nichts so reich ist als an Salz. Untereinander treiben die Sudanesen viel Handel mit Guru- (getrocknet: Kola-) Nüssen vom Aussehen unserer Roßkastanien, da ihnen deren rosarotes Innere, geröstet, den Kaffee ersetzt. Am N.-Bogen des Niger die hier wichtigste Stadt Timbuktu, nächster Zielpunkt der Karawanen durch die w. Sahara, von Frankreich in Besitz genommen. Unter den Fulbestaaten ragen die nach dem tüchtigen Negervolk der H a ü s s a benannten Hauss astaaten zwischen Niger und Benue hervor durch ihren Gewerbefleiß (vorzügliche lederne Wafserschläuche

3. H. A. Daniels Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 157

1906 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
§ 74. Die Bereinigten Staaten von Amerika. 157 nicht angesehen. Die eingebornen Indianer zählen nur noch etwa 270 000. Ihre Hauptstämme sind die Tscherokesen und die Tschockta. Die Zahl der eingewanderten Chinesen und Japaner beträgt 200 000 (in Kalifornien). Von den 67 Mill. Weißen sind der Abkunft nach etwa 40% Irländer, 12% Deutsche; nur 20% kann man als Abkömmlinge der alten (meist englischen) Einwanderer betrachten. Die letzteren sind zu einer eigentümlichen neuen Nationalität geworden, die man die Anglo-Amerikaner oder (nach einem ursprünglichen Spottnamen) Iankees (jänkis) nennt; dieselbe hat die meiste Ähnlichkeit mit der englischen Nationalität, bedient sich der englischen Sprache und hängt auch meist der reformierten Kirche an. Von Jahr zu Jahr schreitet Zivilisation und Ackerbau immer mehr von Osten nach Westen vorwärts, immer mehr Wald wird gerodet, immer mehr Städte werden angelegt, denen das Andenken an die europäische Heimat oft die lieben vaterländischen Namen beilegt. Für die innere Verbindung der ungeheuren Räume ist durch Kanäle und Eisenbahnen viel geschehen. Die erste Pacifie-Eisenbahn von Omaha am Missouri nach San Francisco wurde 1869 vollendet; jetzt verbinden fünf Eisenbahnlinien den Atlantischen und den Großen Ozean; das ganze Eisenbahnnetz der Union (dessen Länge von 300 000 km die siebenfache Länge des Erdumfangs übersteigt) übertrifft dasjenige von ganz Europa an Ausdehnung. Die beiden wichtigsten Knotenpunkte der nordamerikanischen Bahnen sind Chicago und St. Louis. Auf dem Mississippi und seinen Zuflüssen ist die lebendigste Dampfschiffahrt. Alle Dampfverbindungen sind durch den ungeheuren Reichtum an Steinkohle und Eisen sehr begünstigt. Immer mehr blühen die Gewerbe, steigt der Handel mit allen Teilen der Erde, besonders mit dem der hafenreichsten No.-Seite der Union so nahe gelegenen Europa. Die Baumwollenproduktion im So. liefert dem Welthandel die allergrößte Masse dieses wichtigen Webstoffes, und durch das vorzügliche Kanal- und Eisenbahnsystem gelangt der große Überschuß des Landes an Getreide (Mais und Weizen), Erzeugnissen der Viehzucht (besonders Schinken, Speck und Schmalz, lebendiges Schlachtvieh), Tabak, Petroleum, Edelmetallen usw. aufs billigste an der Küste zur Ausfuhr. Die Einfuhr aus Deutschland betrug 1902 für Seiden-, Spiel-, Papier- und Porzellanwaren, Bücher und Kunstwerke, Kleidung u. a. 120 Mill. Doll. Die Handelsflotte der Union wird nur von denjenigen Großbritanniens und Deutschlands an Größe übertroffen. In neuester Zeit (1898) haben die Vereinigten Staaten auch auswärtige Besitzungen erworben; es sind diese:

4. H. A. Daniels Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 287

1906 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
§ 92. Die Skandinavische Halbinsel. 287 Iv. Uordcuropa. § 92. Die Skandinavische Halbinsel. Diese 770 000 qkm große Halbinsel, im O. Schweden (Vt), im W. Norwegen (3/7) genannt, lagert sich von Sw. nach No. vor die Ostsee, welche dadurch zum Binnenmeer gemacht wird. Mehr und mehr zieht sich aber das Meer von der schwedischen Küste zurück. So liefen 1620 in den Hafen von Torneä (törneo) die größten Seeschiffe ein; jetzt bleiben die kleinsten Fahrzeuge sitzen. Einzelne Fischerdörfer haben in einem Zeitraume von 60 Jahren dreimal dem weichenden Meeresufer nachrücken müssen. Dies Zurückweichen ist so bedeutend, daß, wie fortgesetzte Messungen lehren, der Niveau-Unterschied in einem Jahrhundert iy3 m beträgt. Wahrscheinlich muß man als Ursache dafür eine säkulare Hebung des Landes annehmen. Die Südspitze der Halbinsel zeigt dagegen ein Vordringen des Meeres: sie befindet sich sicher in säkularer Senkung. Mit ihr bleibt die Skandinavische Halbinsel nur einen Breitengrad von Deutschland entfernt, im N. rührt sie an das Eismeer; 1850 km beträgt ihre Länge; ihre größte Breite aber nur 500 km. Wenn diese größte aller europäischen Halbinseln von noch nicht ganz 8 Millionen Menschen bewohnt wird, so ist der Grund weniger in der nördlichen Lage als darin zu suchen, daß die Natur hier so vorherrschend in wilder und rauher Gestalt auftritt, daß der Raum für die Menschen sehr beschränkt wird. Schroffe Gebirge, Seen und Sümpfe nehmen den größten Teil der Halbinsel ein; etwa 9/10 des Bodens sind .für den Ackerbau unbrauchbar. Die Halbinsel erhält ihre Bodengestaltung, wie die italische, durch eine Meridian-Gebirgsmasse, die keinen Gesamtnamen führt, welche man jedoch oft als Skandinavische Alpen bezeichnet; diese aus den ältesten Gesteinarten, wie Urgneis u. a., ausgebaut, sind kein Kammgebirge, sondern bestehen zum größten Teil aus wellenförmigen Hochflächen (Fjelde), die im südlichen Norwegen oft bis zu 100km breit sind und ansehnliche Seen tragen. Sie haben 600 bis 1200 m Höhe, und auf diesen Untergestellen erheben sich dann inselartig die höchsten Bergspitzen oder Tinde. Die Höhe der Fjelde und Berge nimmt von N. nach S. zu. Man zerlegt das Gebirge in eine nördliche Hauptmasse, die bei geringer Breite einem Kettengebirge einigermaßen ähnelt, und in eine sübliche mehr verzweigte, die in einzelne Gebirgsgmppen aus-einanbergeht. Der nörbliche Teil besteht aus dem norbbront-he im scheu Gebirge mit dem ©ulitelma (1900 m) und dem

5. H. A. Daniels Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 307

1906 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
§ 94. Das östliche Flachland (Rußland). 307 borener Kaufmann. Darum antwortete Peter der Große holländischen Juden, die ihn um Erlaubnis baten in Rußland Handel treiben zu dürfen, und eine große Summe boten: „Freunde, behaltet euer Geld: ein Russe ist so pfiffig wie vier Juden." Zu dem allen gesellt sich eine lebhafte Vaterlandsliebe. Getadelt hat man mit Recht das knechtisch-kriechende Benehmen gegen Vorgesetzte und Gewaltige. Mit diesem Fehler verbindet sich oft eine weitgehende Bestechlichkeit und Käuflichkeit, ja eine auffallende Mißachtung fremden Eigentums. Ihrer Kirche sind die Russen mit großem Eifer zugetan. Mit großer Strenge halten sie z. B. ihre häufigen Fasten; am härtesten sind die Fasten vor Ostern. Darum ist die Butterwoche, welche in dieselbe einleitet, ein großes Fest, wo sich das Volk seinen nationalen Belustigungen ganz überläßt (Schaukeln, Eisrutschberge usw.). Der Ostertag ist ein hoher Feiertag der Kirche, aber anch des Volkes. Hier eigentlich ist die Sitte des Ostereierschenkens zu Hause, jeder begrüßt und küßt den andern mit den Worten: „Christus ist auserstanden", und erhält den Gegengruß: „Er ist wahrhaftig auferstanden." Ein anderes Kirchen- und Volksfest ist die Wasserweihe am Feste Epiphanias. Rußland befindet sich gegenwärtig in einer Periode der Reform und umfassenden Neugestaltung. Die Leibeigenschaft ist 1861 ausgehoben, der Eisenbahnbau in großartiger Ausdehnung begonnen und die allgemeine Wehrpflicht hat in einer wichtigen Hinsicht den Unterschied der Stände ausgehoben; doch liegt die Volksbildung noch sehr danieder. Ackerbau, Waldwirtschaft, Viehzucht, Fischfang und Handel bilden die Hauptbeschäftigung der Bevölkerung. Im Ural bedeutender Bergbau. Getreide, Flachs, Hanf, Vieh, Holz, Pelz und Leder, Metalle sind die wichtigsten Ausftchrprodukte. Eingeführt werden hauptsächlich Fabrik-erzeugnisse (aus Deutschland, Österreich und England). In der Verwaltung wird kein Unterschied zwischen dem europäischen und asiatischen Rußland gemacht. Das europäische umfaßt 60 Gouvernements; dazu kommt das Großfürstentum Finnland, welches nur durch Personalunion mit Rußland verbunden ist und bislang seine eigene Verfassung und Verwaltung hatte, jetzt aber immer mehr russifiziert wird. Wir wollen diese Gouvernements, in größere natürliche Gruppen sie zusammenfassend, durchwandern. 1) Rußland hat zwei Hauptstädte: die eine liegt in des Landes Mitte, hat alle geschichtlichen und nationalen Erinnerungen und einen schon orientalischen Charakter; die aridere (nach Westen schauend) ist erst von Peter dem Großen an der Ostsee in Jngermanland seit 1703 angelegt, zur Residenz erhoben und den Städten des westlichen Europa ähnlich gemacht. Beide sind 604 Werst (1 Werst — 1,067 km) voneinander entsernt. 20*

6. Theil 2 - S. uncounted

1800 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
/ 73* Anmerkungen über die Mark. t^ie Mark Brandenburg hat 123 Städte, mehrere tausend Dörfer, über eine Million Einwohner, und ist 664 Qua- dratmeilen groß. Sie ist ein ebenes Land, einige Gegenden der- selben haben einen sehr sandigen Boden, den jedoch der Fleiß der Einwohner sehr verbessert und auf mancherlei Art nutzt; viele Gegenden aber, besonders die an der Elbe, Oder und Havel, und die Uckermark, sind sehr fruchtbar. Ueberhaupt hat das Land hinlänglich Getreide, ferner Garten- und Baum- früchte, Toback, Flachs, ansehnliche Wälder, erheblichen Sei- denbau, wichtige Vieh-, besonders Schaafzucht, Wild, Fische, schöne Thon-, Porcellain- und Farbenerden, ein Alaunberg- werk zu Freienwalde, Salpeter, Eisenstein und mineralische Wasser. Der Handel ist beträchtlich, und die Manufacturen aller Art sind im blühendsten Zustande. Die Spiegelmanu- factur zu Neustadt an derdosse liefert Spiegel über 122 Zoll hoch, deren Niederlage zu Berlin ist. 74. Die Stadt Berlin. Aterlm an der Spree ist die Hauptstadt der gesammten kö- niglich Preußischen und churfürftlich Brandenburgi- schen Länder, welche in Ansehung ihrer Regelmäßigkeit und Größe der Gebäude wenige ihres gleichen hat. Sie besteht eigentlich aus fünf Städten und 4 Vorstädten. In allen diesen Theilen sind 6722 Hauser und 152222 Einwohner. Merkwürdig sind der Wilhelmsplatz; die 9632 Fuß lange Friedrichsstraße; die Lindenallee; die lange Brücke, worauf die metallene Bildsäule des Churfürsten Friedrich Wilhelms steht, das königliche Schloß, worin außer vielen schönen Gemälden und Statüey, Naturalien und allerhand Kunst- sachen verwahrt werden; das Zeughaus; das Gießhaus; das Opernhaus; die neue königliche Bibliothek; das könig- liche Cadettenhaus; die Academieen ; die Fabriken und Ma- nufakturen aller Art, und bei der Stadt der Thiergarten. / C 4

7. Theil 2 - S. uncounted

1800 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
zy. Anmerkungen über Niedersachsen. Herzogthum Holstein ist vornemlich in den Gegen- den an der Elbe und Nordsee sehr fruchtbar und hat ansehnliche Vlehzucht; Holsteinische Butter und Käse sind be- rühmt. Der mittlere Theil ist sandig und hat viel Heide. Ein wichtiger Canal verbindet jetzt an der Glanze die Oftsee mit der Nordsee. Die Mecklenburgischen Herzogtümer enthalten 46 Städte. Sie sind zum Theil waldig und san- dig, haben aber doch größtenteils einen fruchtbaren Bo- den, und vortreffliche Viehzucht. Die Reichsstädteham- burg, Lübeck und Bremen werden Hanseestadte genannt, weil sie 1241 mit 82 andern deutschen Städten einen Bund, oder in altdeutscher Sprache Hanse, zur Sicherheit derhand- lung und Schifffahrt errichtet halten *), der aber nach der Zeit fast gänzlich wieder aufgehört. *)J. V. 259. 40. Die Stadt Hamburg. Hamburg liegt oben im niedersächsischen Kreise an der Elbe, und behauptet unter den deutschen Handelsstädten den ersten Rang. Sie hat 18,220 Hauser und 102,000 Ein- wohner. Die Hauser sind fast durchgehends von Stein (massiv), und haben 6 bis 7 Stockwerke. Die meisten Han- delshäuser sind zur Handlung sehr bequem eingerichtet und liegen so nahe am Wasser, daß ihre Eigenthümer die Schif- fe dichte am Hause ausladen können. Die Stadt hat viele ansehnliche Gebäude, Fabriken und Manufacturen. Zucke:'- siedereyen sind allein anderthalb hundert. In einem großen Waisenhause unterhält man gegen 902 Kinder, von denen 422 bis 522 im Gebäude selbst wohnen; die übrigen läßt man auf dem Lande verpflegen. Unter den Reichsstädten Deutschlands ist Hamburg die wichtigste. . 1 / - ä

8. Theil 2 - S. uncounted

1800 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
9 3- Anmerkungen über die vereinigten Niederlande. <7?^as Europäische Gebiet dieses Staats enthalt auf etwa 62s /¿D Quadratmeilen über 130 Städte, 400 Flecken und Dör- fer, und i 88z ovo Einwohner, die ohne viele einheimische Pro- ducre vor dem Französischen Kriege durch Fabriken und Ma- nufacturen, vorzüglich durch den Handel sich sehr bereicherten. Das Land ist eben, niedrig, morastig, und mit vielen Canälen durchschnitten. Die Viehzucht .st sehr einträglich. Man ge- winnt auch vortreffliche Wolle, Flachs, Toback, und Torf. Sonst machte jede der 7 Provinzen eine eigene Republik aus, und die Angelegenheiten des ganzen Landes besorgten die Abgeordneten aller 7 Provinzen in der Versammlung der Generalstaaten. Da- bei war der Prinz von Nassau-Oranien (Wilhelm V.)General- Erbftgtthalter, Generai-Capitain unv General-Admiral. Seit 1795 haben seine Feinde und die Franzosen eine mehr demo- kratische Verfassung ohne Statthalter bewirkt, auch die7 Pro- vinzen durch die neue Eintheilung enger verbunden. Allein England sucht den Statthalter wieder einzusetzen und den Fran- zosen den großen Einfluß wieder zu entreißen. 94. Die Stadt Amsterdam. Hsmstcrdam an der Südersee ist diehauptftadt von der gan- zen Republik Holland, und eine der größten und reichsten Städte in Europa. Man zählte hier 1795 an 192000 christliche und über 20000 jüdische Einwohner. Die ganze Sradt wird von vielen Canälen durchschnitten, darin es von Schiffen, Fahrzeugen und Handelsleuten voll ist. Oft kann man bei Amsterdam einige tausend Schiffe und Fahrzeuge beisammen sehen. Sie hat sehr viele große Palläste und über 2 5200 Häuser, welche fast alle auf eingerammten Pfählen stehen. Die ansehnlichsten Gebäude sind das Rath- haus, das Admiralitätsgebäude, die Börse oder der Ver- sammlungsort der Kaufleute, und das Ostindische Haus, in welchem man Gewürze in erstaunender Menge verwahrt. Die Amsterdammer Manufacturen und Handelsgeschäffte sind überaus wichtig. D 3- Handb. 2. Th.

9. Theil 2 - S. uncounted

1800 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
i49‘ De la Plata. Patagonien. Feuerland. O" dem spanischen Vicekönigreiche ve la plara, welches von dem großen Strome dieses Namens benannt ist, gehört jetzt ein Theil von Peru, Lhili und Tucuman, nebst dem spanischen Pa- raguay Man findet hier Edelsteine, Gold, Silber, Vanille, Baumwolle, Mais, Obst, Zucker, Wein, Südfrüchte, Thee, Honig, gute Viehzucht, Holz. Die Hauptstadt und Residenz des Vicekönigs ist Buenos Ayres. Die Einkünfte des spanischen America, von dem einen großen Theil Cortez und Pizarro mit vieler Grausamkeit erobert haben, rechnet man auf zo Millio- nen Thaler; sie könnten aber weit größer seyn. Der unterste Theil von Südamerica heißt nach dem ersten Erdumsegler tna- gelbacnsland, dessen Einwohner, die paragonier, zwar keine Riesen, wie man sonst sagte, aber doch etwas größer als ge- wöhnlich andere starke Menschen sind Desto kleiner sollen die pescheräs auf der darunter liegenden Insel Feuerlanv seyn. Ganz unten liegt die Insel Cap -Horn; zur Seite die Falklanvs- lnselrr, u. a. /' . ’ . . . rzo. Brasilien. 3u diesem Reiche der Portugiesen gehört jetzt außer dem eigent- lichen Brasilien ein Theil von Guiana, das Meiste von dem sogenannten Ama^onenlanve, ein Stückchen von Peru und Pa- raguay. Hier ist der größte Fluß auf der Erde, Maranhon, von einigen bewaffneten Weibern, die man an ihm fand, der Ama;onenfluß genannt. Die Hauptstadt ist Rio Janeiro mit der Citadelle Sr. Sebastian. Die Producte des Landes sind: Reis, Meis, Cassava, Kaffee, Zucker, Kakao, Vanille, Bal- sam, Ingwer, Taback, Pfeffer, Indigo, Kokosnüsse, Baum- wolle, verschiedene Metalle und Edelsteine. Die großen Wälder liefern unter anderm das zum Färben zu gebrauchende Brasilien- holz. Unter der Menge von Vieh, wilden Thieren, Schlangen und Vögeln, sind die schönen Papageien und der bunte klein« Coli- bri, dessen Eier nicht größer als eine Erbse sind, zu merken. Auch findet man hier allerlei Fische, Schildkröten und Walisische. Die innern heidnischen Einwohner sind gastfrei, aber grausam gegen ihre Feinde. Indessen sind die Portugiesen hier auch vie- len Lastern ergeben, und, wie die Spanier in America, faul.

10. Von der Thronbesteigung Ludwigs des Frommen bis zum Tode Ludwigs des Kindes. Konrad (I.) von Franken - S. 657

1887 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Das karolingische Staatswesen. Vii. Die Kirche. 657 der ihnen innewohnenden Souveränität, die Leitung der fränkischen Kirche in ihrer Hand gehabt und Bischöfe ein- und abgesetzt; nach der Erneuerung des römischen Kaisertums fiel dem Träger des kaiserlichen Namens von selbst das gleiche Recht im ganzen Umfange des Weltreiches zu. Einer förmlichen Übertragung desselben durch den Papst auf den Kaiser bedurfte es nicht, auch hat eine solche nie stattgefunden;1 aber je mehr die Hierarchie erstarkte, desto lebhafter wurden die Proteste aus der Mitte der hierarchisch gesinnten Partei, welche in der Ernennung der Bischöfe durch die weltliche Macht einen Eingriff in die kirchliche Rechtssphäre sah.2 Unter Karl d. Gr. freilich machten sich solche Regungen des Widerstandes noch nicht bemerkbar; Ludwig d. Fr. dagegen, der von Anfang an unter dem Einflüsse einer kirchlich-hierarchischen Partei stand, gab dem Drängen nach und übertrug das Recht der Bischofswahl an Klerus und Volk der bischöflichen Diözese.3 Doch war das Zugeständnis mehr von theoretischer als praktischer Bedeutung. In Wahrheit übten auch nachher die Kaiser nicht blofs das Recht der Bestätigung, sondern sie wufsten auch bei den Wahlen ihren Einflufs derart geltend zu machen, dafs es nur selten gelang, dem Hofe mifsliebige Personen durchzubringen.4 Allerdings darf nicht verhehlt werden, dafs unter den Nachfolgern Karls, die nicht so wie dieser von der großen kirchlichen Bedeutung des bischöflichen Amtes durchdrungen waren, oft genug weltliche Rücksichten und Interessen bei der Besetzung der Bischofsstühle mafsgebend waren. — Die Grundzüge der kirchlichen Hierarchie waren schon in dem Merowingerreiche vorhanden:5 unter den Karolingern erfolgte, namentlich durch Pippin und Karl d. Gr., die Durchführung der hierarchischen Ordnung und die Ausdehnung derselben auf das ganze Reich. Den Metropolitanbischöfen, die in merowingischer Zeit nur einen höheren Titel, doch kein höheres Recht besessen hatten,6 wurden die Suffraganbischöfe' gemäfs den Kirchengesetzen untergeordnet; diese erhielten 1) Vgl. Waitz Hi, 421; Hinschius Ii, 523 n. 4. 2) S. die Stelle aus Florus’ Schrift de electione episcoporum c. 4 (Agobardi opera ed. Baluze Ii, 256) bei Waitz Iii, 422 n. 2, Hins chi us Ii, 525 n. 1. 3) Capit. eccles. c. 2 Leg. S. U, I, 276: Sacrorum canonuin non ignari, ut — s. ecclesia suo liberius potiietur honore, adsensum ordini ecclesiastico praebuimus, ut sc. episcopi per electionem cleri et populi secundum statuta canonum de propria diocesi, remota personarum et munerum acceptione, ob vitae meritum et sapientiae donum eligantur. 4) Ygl. Waitz Iii, 424 n. 2, Hinschius Ii, 525 n. 7. 5) Vgl. Annalen, Abt. I, 147 f. 6) Vgl. über den Verfall der Metropolitanverfassung in Gallien Hinschius H, 7. 7) Zur Bedeutung des Wortes Suffragan s. ep. Amalarii trev. ep. ad K. M. Jaffe Iv, 408: Suifraganeus est nomen mediae significacionis. Ideo nescimus, quäle fixum ei aponere debeamus: aut presbiteroruni aut abba-tum aut diaconorum aut ceterorum graduum inferiorum. Si forte episcoporum nomen, qui aliquando vestre civi-tati (Trier) subiecti erant, debemus etc. Danach hatte suffraganeus zunächst nur die allgemeine Bedeutung von Gehilfe, bezeichnete also einen Geistlichen, der einem ändern zur Unterstützung beigegeben ist, vgl. Hinschius H, 9 n. 1. Richter, Annalen d. deutsch. Gesch. im M.-A. H. 42
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