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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 2 - S. 286

1900 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
286 I. mathematische Erdkunde. Die Größe des Mondradius (r) betragt nämlich nur 1740 km, die des Erdradius (R) 6370. Aus dem Halbmesser ergiebt sich der Kugel- inhalt nach der Formel 4/3r*tc. Es verhält sich also die Ranmsassnng oder Größe des Mondes zu derjenigen der Erde = 4/3r3yr : V3r3/r oder = r3:R3, d. h. wie 1:49. Aus der Erde ließen sich mithin 49 Ku- geln von Mondgröße ballen. Um aber das Massenverhältnis beider Weltkörper (in und Zi) zu ermitteln, muß man ihre Größe mit ihrem spezifischen Gewicht (s und S) multiplizieren, das beim Mond nur 3.g beträgt. Es verhält sich also Rs3 m : M = r3s : R3s = 1 : = 1 : 78. rds Nicht weniger als 78 Mondkugeln wären foinit erforderlich, um unserer Erde das Gleichgewicht zu halten. Nun herrscht durch die ganze Welt das Gravitations^-Gesetz: die Körper ziehen sich wechselseitig an nach dem Verhältnis ihrer Masse und im umgekehrten quadratischen Verhältnis ihres Abstandes voneinander (im verdoppelten Abstand ver- ringert sich folglich die Anziehung nicht aus 1/2, sondern auf 1j4, bei dreifachem Abstand schon auf 1/9 u. s. f.). Die Schwere eines Körpers aus der Mondoberfläche verhält sich demnach zu derjenigen des näm- lichen Körpers aus der Erde wie m M Mr2 78 • 17402 T : Ej = ' mr2 = ' 1 • 637= * * * Von einer thermisch im Jahreskreislaus uicht mehr veränderlichen Schicht nahe unter der Oberfläche ab nimmt die Wärme des Erd- körpers nach der Tiefe hin ausnahmslos zu2, jedoch in sehr ungleicher Schnelligkeit (am schnellsten in Steinkohlenlagern). Bei durchschnittlicher Zunahme der Wärme des Erdinnern um 1° auf je 33 in und einer Wärme der obersten thermisch unveränderlichen Schicht von z. B. 0° kann man trotzdem in der (noch nie erbohrten) Tiese von 33 x 100 oder 3300 m unter dieser Schicht noch kein Sieden des Wassers erwarten, denn Siede- wie Schmelzpunkt erhöht sich mit dem Druck, letzterer aber ist je weiter gegen den Erdmittelpunkt hin ein immer gewaltigerer.3 Die rätselhafteste Eigenschaft der Erde ist ihr Magnetismus; er wird von der Sonne beeinflußt und unterliegt sowohl ununter- brachen vor sich gehenden regelmäßigen, als auch plötzlich eintretenden 1 Gravitation (abgeleitet von lat. gravis = schwer) bedeutet die Anziehungs- kraft, die alle Körper aufeinander ausüben und die wir in der Rückwirkung der Erde auf die au ihrer Oberfläche befindlichen Körper als Schwerkraft wahrnehmen. * S, 96. 3 Die tiefsten Bergwerke reichen kaum über 1km in die Tiefe, mit dem Erd- bohrer erreichte man bisher auch nur eine solche von 2 km.

2. Teil 2 - S. 298

1900 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
298 Ii. Die Lufthülle. Nach der Höhe der Atmosphäre nimmt der Luftdruck natürlich ab 1, denn die Dichte der unteren Teile einer Luftsäule wird eben durch den Druck des über ihr lastenden Restes derselben verursacht. Aber auch im Niveau des Meeresspiegels grenzen (schon infolge ungleicher Erwärmung) schwerere an leichtere Luftschichten, weshalb die Luft auf Erden nie zur Ruhe kommt. Linien gleichen Luftdrucks (letzterer ge- messen im Niveau des Seespiegels oder auf dasselbe rechnerisch erhöht) heißen Isobaren. Auch der große Austausch der Luft durch alle Zonen 2 beruht ein- fach auf deren Druckunterschieden. Die im Stillengürtel emporgestiegenen Luftteilchen flimmern, durch die Aufsteigung selbst erkaltet, zwar immer wieder hinab, um dasselbe Spiel unzählige male von neuem durch- zumachen; durch die in jenem Gürtel am beständigsten aufwärtsstrebende Luft sammelt sich aber dennoch stets in der Höhe eine durch den stän- digen Nachschub verdichtete Luftmasse, welche gen N. wie S. minder dichte Luftschichten zur Seite hat, diese folglich verdrängt; und da durchschnittlich überhaupt jeder äquatornähere Breitengürtel einen wär- meren Luftgürtel trägt als der ihm polwärts benachbarte, so wird auch außerhalb des Stillengürtels aus ähnlichen Gründen in gleichen Luft- höhen regelmäßig dichtere Luft polwärts dünnere Luft neben sich haben und zu verdrängen bestrebt sein, woraus sich im ganzen eine doppelte Luftströmung in der Richtung vom Äquator nach beiden Polarzonen (Äquatorialstrom im weiteren Sinn) und eine doppelte Ersatzströmung beider Erdhälften in entgegengesetzter Richtung ergiebt (Polarstrom im weiteren Sinn). Der Passat gehört demnach seiner Richtung gemäß zum Polarstrom, obwohl ein gutes Teil gegenpassatischer Luft immer von frischem in ihn eintritt; und der gegenpassatische Äquatorialstrom macht sich auch in unseren Breiten mitunter hoch oben im Luftmeer bemerklich, denn er ist es, der die höchsten Wölkchen uns aus Sw. am Himmel hintreibt. Beginnt eine Bewegung, z. B. die eines Pendels, in genauer Ns.- Richtung im Meridian 0 (wie die Pfeile von a aus andeuten sollen), so wird sie, falls sie immer die gleiche Richtung beibehält, aber bei der Ost- drehung der Erde allmählich in die Gegend gelangt, die bei ihrem Be- * ginn der Meridian 60 einnahm, sich mit der Meridianrichtung kreuzen (weil die Meridiane polwärts aufeinander zustreben); auf diese Art machte Foucault [süfö] durch vielstündiges Schwingenlassen langer Pen- del in hohen Gewölben die Rotation der Erde augenfällig. Bewegt sich 1 Deshalb kann man erreichbare Höhen der Erdoberfläche mittels des Baro- Meters, nämlich nach dem Grade ihrer Lustverdnnnung messen; andere Höhenmessnngen sind die trigonometrische (durch Messung des Höhenwinkels, bei nicht zu ersteigenden Höhen das allein anwendbare Verfahren) und das Nivellement (Abmessung der Boden- erhebung von einem der Höhe nach bekannten Ausgangspunkt Strecke für Strecke bis zu der zu bestimmenden Höhe hin, so bei Eisenbahnbauten). * S. 91.

3. Teil 2 - S. 284

1900 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
284 I. Mathematische Crdkunde. Hiernach findet man z. B. für die Schneekoppe (1600 m) eine Aussichtsweite von V1600 • 3.8 km = 152 km. Mit Hilfe der Aussichtsweite läßt sich auch leicht der Satz be- weisen, daß man die Größe des von einem Höhenpunkt überschauten » Gesichtskreises in qkm erhält, wenn man die in m ausgedrückte Höhe mit 45.^5 multipliziert. Denn mit nur ganz unbedeutendem Fehler darf man die Größe des Gesichtskreises, der eigentlich ein Kreis auf der Kugeloberfläche ist, gleich setzen dem (ein wenig kleineren) ebenen Kreis, der mit jenem den Umfang gemein hat, und ebenso die Aus- sichtsweite gleich setzen dem (ein wenig kleineren) Halbmesser dieses Kreises. Dann ergiebt sich der Flächeninhalt des Aussichtskreises aus der Formel für die aus dem Halbmesser zu berechnende Größe eines Kreises F: F = r2/r, also (nach Obigem) = Vh2 • 3.82 • n = h • 45.365 qkm. Somit erhält man z. B. als Größe des von der Schneekoppe aus bei völlig durchsichtiger Luft zu umspannenden Gesichtsfeldes 72 584 qkm, d. h. nahezu die Größe von Bayern. * * Die einzelnen Parallelkreise haben naturgemäß eine sehr ver- schiedene Rotationsgeschwindigkeit. Den Polen nahe durchwandeln die Oberflächenpunkte der Erde kleinste Tageskreise in derselben Zeit eines Sterntages, in welcher die Punkte des Gleichers 40070 km zurück- legen, also mit 465 m Geschwindigkeit dahinsansen. ^ Je größer aber die Schnelligkeit der Drehung, desto größer auch die Zentrifugal- oder Fliehkraft, d. h. das Streben des rotierenden Punktes, sich vom Drehungsmittelpunkt zu entfernen (Versuch mit der am Faden ge- schwungenen Bleikugel). Infolge dieses nach den niederen Breiten zu erhöhten Widerstrebens gegen die alle Gegenstände nach dem Erdmittel- punkt ziehende Erdkraft2, die Schwere, zeigt sich diese äquatorwärts verringert; etwas trägt hierzu auch der Umstand bei, daß der Schwerpunkt, d. h. der Mittelpunkt der Erde^, den niederen Breiten ferner, den höheren näher liegt (wegen der nur sphäroidalen, nicht * Diese Sekundengeschwindigkeit von 465 in (gleich der Anfangsgeschwindigkeit eines Geschosses aus einem der größten Kruppschen Geschütze) erhält man, indem man die Äquatorläuge durch 86t64 d.h. durch die Sekundenzahl des Sterntages (S- 277) dividiert. 2 I, 42. 3 Zwar wirkt jedes kleinste Massenteilchen der Erde anziehend, keineswegs bloß der Erdmittelpunkt, aber die Summe der Anziehungskraft sämtlicher Massenteilchen äußert sich in der Wirkung des Anziehens nach dem Erdmittelpunkt hin, weshalb man diesen auch den Schwerpunkt nennt.

4. Teil 2 - S. 285

1900 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 4. Gesamtbeschaffenheit der Crde. 285 genau kugelgleichen Erdgestalt). Deshalb schlägt ein Sekundenpendel \ das für eine höhere Breite bemessen ist, in niederen Breiten zu lang- * sam, bis man es etwas verkürzt. Ein richtig gehendes Sekunden- pendel muß an beiden Polen 996, in Deutschland 994, am Äquator 991 mm lang sein. Ebenfalls schlägt das in geringer Seehöhe richtig gehende Sekundenpendel zu langsam, wenn man es auf höhere Berge bringt, d. h. vom Erdmittelpunkt entfernt, ohne die Breite des Ortes Zu verändern. Die Erde besteht aus dichterem Stoff als alle anderen uns be- kannten Weltkörper. Durch Abwägen eines und desselben Körpers in verschieden großem Abstand vom Erdmittelpunkt hat man gefun- den, um wie viel derselbe in höherer Lage weniger wiegt als in tieferer, d. h. um wie viel die Anziehungskraft der Erde auf jenen Körper bei vergrößertem Abstand sich vermindert; hieraus berechnete inan das absolute Gewicht der Erde, endlich hieraus und aus der bekannten Größe der Erdkugel deren spezifisches Gewicht auf 5.z. Da die Außenseite des festen Erdkörpers aus Gesteinen besteht, deren spezifisches Gewicht meist nur 2.5— 2.6 beträgt, so muß also die Erde weiter nach ihrem Innern hin aus viel dichteren (eigenartig schweren) Stoffen zusammengesetzt sein. * -i- Es ist ein Irrtum, anzunehmen, daß die Schwere eines Körpers, d. h. der Druck, den er auf seine Unterlage ausübt, oder der Wider- stand, den er dem Versuch ihn zu heben entgegensetzt, gar nicht von der Erde abhinge, sondern eine von ihm allein geäußerte Kraft dar- stelle. Vielmehr ist die Schwere eines Körpers stets doppelt bedingt: 1. von seiner Größe und der Dichte (dem spezifischen Gewicht) seiner Masse, 2. von der Größe und Dichte des Weltkörpers, in dessen An- ziehungsbereich der Gegenstand sich befindet. Bei uns würden alle Körper schwerer sein als sie wirklich sind, wenn die Erde, die auf sie ununterbrochen anziehend wirkt, aus noch dichteren: Stoff bestände oder wenn sie größer wäre. Auf der Sonnenoberfläche würde jeder Körper sogar 28 mal schwerer sein als auf der Erde, weil die Sonne, obwohl ihr spezifisches Gewicht nur 1.4 ausmacht (soviel wie das von Lehm oder Eoaks), eine so ungeheure Größe besitzt. ^ Dagegen z.b. auf den Mond versetzt, würde jeder irdische Körper nur noch 1/6 des Gewichtes besitzen, das er auf Erden wahrnehmen ließ. Eine Zentnerlast (100 kg) der Erde würde auf der Oberfläche des Mondes von einem schwachen Kind gehoben werden können, denn sie übte dort nur einen Widerstand wie auf Erden 17 kg. .d. h. ein Pendel, dessen Länge so gewählt ist, daß es in einer bestimmten geographischen Breite genau in je einer Sekunde eine Schwingung macht. * S. 272 (oben).

5. Schulgeographie - S. 14

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
14 Ii. Globuslehre. Zonen. Zonen (Erdgürtel) unterscheidet man fünf: Zwischen den Wendekreisen 41 die heiße oder tropische, zwischen dem Wendekreis und Polarkreis jeder Erdhälfte eine gemäßigte, also eine nördliche und eine südliche, inner- halb des Polarkreises jeder Erdhälfte eine kalte, also eine nördliche und eine südliche. Die mittlere, d. h. durchschnittliche, Jahreswärme beträgt in der heißen Zone 20° oder mehr/ in den gemüßigten Zonen gegen oder . über 10°, in den kalten fast überall unter 0°. In der heißen Zone ist die Wärme das Jahr über sehr gleichmäßig, weil die Sonne nie weit vom höchsten Bogen, dem Zenitbogen, absteht, den sie innerhalb der Wendekreise für jeden Ort jährlich zweimal beschreibt, und weil sie alle Tage nahezu 12 Stunden scheint; in den beiden gemäßigten und den beiden kalten Zonen ist die Wärme dagegen jahreszeitlich sehr ungleich, weil im Sommer der Bestrahlungswinkel und zugleich die Tageslänge viel größer ist als im Wintert An Areal [areal], d. h. Flächengröße, übertrifft die heiße Zone alle anderen bedeutend; die kalten Zonen haben die geringste Flächengröße. Schwerkraft. Vom Innern der Erde wissen wir nichts, als daß dasselbe aus 42 viel schwerereu Massen besteht und viel heißer ist als die uns zugänglichen Außenteile der Erde. Der Erdkörper übt auf alle Gegenstände eine solche Anziehung aus, daß sie nach der Tiefe, genauer nach dem Erdmittelpunkt streben; diese Anziehungskraft nennt man Schwerkraft. Das Wasser ruht ihretwegen nicht eher, als bis es die tiefste ihm zu- gängliche Stelle erreicht hat; jeder fallende Körper bewegt sich in der Richtung auf den Erdmittelpunkt hin; der Menfch hält sich allein dann ausrecht, wenn er seinen Körper in die Richtung bringt, die von seinem Fuße aus als Erddurchmesser durch den Mittelpunkt der Erde geht; die Menschen, die am anderen Ende des nämlichen Durchmessers wohnen, kehren ihm dann natürlich auch ihre Füße zu und heißen darum seine Antipoden oder Gegensüßler.^ Luft. Die Lufthülle umgibt die Erdkugel nur gegen 60 km hoch (wie 43 die feinste Apfelschale den Apfel); sie wird in der Höhe weniger Kilo- Meter überall eiskalt und so dünn, daß kein Mensch in ihr atmen kann. Mond. Der Mond der Erde ist der ihr nächste Weltkörper; er umkreist sie, 44 indem er sie stets auf ihrer Bahn um die Sonne begleitet; fein Durch- 1 Gemeint sind immer Celsius grade (f. oben Nr. 8). — 2 Vergleiche in den beiden Figuren auf S. 10 und 11 die Gegend bei a in der Sommer- und in der Winter- stellnng der Erde, außerdem die Figur auf S. 4 unten. — 3 Die Richtung von Türmen, Häusern, Bänmen, aufrecht stehenden Menschen erhält man also in den beiden Figuren auf S. 10 und 11, indem man ihren Standort auf der Erdoberfläche mit dem Erd- Mittelpunkt durch eine gerade Linie verbindet.

6. Schulgeographie - S. 317

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 45. Gesamtbeschaffcnheit der (Erbe. 317 Die Punkte der einzelnen Parallelkreise haben eine sehr verschiedene Geschwindigkeit zufolge der Rotation. Die den Polen nahen Oberflächen- punkte der Erde durchwandeln ihre Tageskreise in derselben Zeit eines Sterntages, in der die Punkte des Gleichers 40070 Km zurücklegen, also mit 465 m Geschwindigkeit dahinsausen.^ Je größer aber die Schnelligkeit der Drehung, desto größer auch die Zentrifugal- oder Fliehkraft, d. h. das Streben des rotierenden Punktes, sich von der Drehungsachse zu entfernen (Versuch mit der am Faden geschwungenen Bleikugel). Infolge dieses nach den niederen Breiten zu erhöhten Widerstrebens gegen die alle Gegenstände nach dem Erdmittelpunkt ziehende Kraft der Schwere zeigt sich diese äquatorwärts verringert; etwas trägt hierzu auch der Umstand bei, daß der Mittelpunkt der Erde, wegen der nur sphäroidalen, nicht genau kugelgleichen Erdgestalt, den niederen Breiten ferner, den höheren näher liegt. Zwar wirkt jedes kleinste Massenteilchen der Erde anziehend, nicht nur der Erdmittelpunkt; aber die Resultante der An- ziehungskräfte sämtlicher Massenteilchen äußert sich in der Wirknng des Anziehens sast genau uach dem Erdmittelpunkt hin. Ein Sekundenpendel, d. h. ein Pendel, dessen Länge so gewählt ist, daß es an einem bestimmten Ort genau iu je eiuer Sekunde eine Schwingung macht, schlägt also, wenn es für eine höhere Breite bemefsen ist, in niederen Breiten zu langsam, bis man es etwas verkürzt. Ein richtig gehendes Sekundenpendel muß an beiden Polen 996, in Deutschlaud 994, am Äquator 991 mm laug sein. Ebenfalls schlägt das in geringer Seehöhe richtig gehende Sekunden- pendel zu langsam, wenn man es ans höhere Berge bringt, d. h. vom Erdmittelpunkt entfernt, ohne die Breite des Ortes zu verändern. Die Erde besteht aus dichterein Stoff als die anderen uns be- kannten Weltkörper, abgesehen von den Eisenmeteoriten. Durch Abwägen eines und desselben Körpers in verschieden großem Abstand vom Erd- Mittelpunkt bei unverändertem Abstände der Gewichtsstücke hat man ge- funden, um wie viel er in höherer Lage weniger wiegt als in tieferer, d. h. um wie viel die Anziehungskraft der Erde auf jenen Körper bei vergrößertem Abstand sich vermindert; hieraus berechnete man das absolute Gewicht der Erde, endlich hieraus und aus der bekannten Größe der Erdkugel deren spezifisches Gewicht auf 5.56.2 Da die Außenseite des festen Erdkörpers aus Gesteinen besteht, deren spezisisches Gewicht meist 1 Diese Stundengeschwindigkeit von 465 in erhält man, indem man die Äquator- länge durch 84164, d. h. durch die Sekuudeuzahl des Sterntages (S. 311.), dividiert. — * Das mittlere spezif. Gew. des Merkur ist 5.66, der Venus 5.41, das der übrigen Planeten weit kleiner.

7. Schulgeographie - S. 326

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
326 I. Die Crde als Himmelskörper. Unerkennbarst zusammenschrumpfen läßt, sich aber gut eignet zu natur- getreuer Abbildung des Polarraums. In der ersteren Figur bedeutet Aca den Äquatordurchmesser, Ana den über ihm stehenden meridionalen Halbkreis der Erdoberfläche, gebildet aus den beiden Quadranten Meridian- Hälften) An und Na. Die auf dem Bogen Ana einander gleichen Abstände der Parallelkreisdurchschnitte 20, 40, 60, 80 projizieren sich durch ihre Lote in ungleichen Größen auf der Linie Aca in der Bild- ebene, am schlimmsten verkürzt nach den beiden Endpunkten der Linie hin. Deshalb rücken eben bei diesem Entwurf die äqnatornäheren Parallelkreise zu nahe an den Gleicher.

8. Schulgeographie - S. 318

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
318 I. Die (Erbe als Himmelskörper. nur 2.5 bis 2.6 beträgt, so muß also die Erde weiter nach ihrem Innern hin aus viel dichteren, wahrscheinlich eisenartig schweren Stoffen zu- sammengesetzt sein. Der Mond z. V. ist fast nur halb so dicht als die Erde, außerdem auch bei weitem kleiner, er übt also aus doppelter Nr- sache auf alle Gegenstände an seiner Oberfläche eine viel schwächere An- ziehnng aus als die Erde; ein Zentner könnte auf dem Mond von einem Kinde gehoben werden; denn ein Zentner müßte sein Gewicht dort nicht bloß fast anf die Hälfte, fondern wegen der Kleinheit des Mondes auf 8 Kilogramm vermindern. Von einer thermisch im Jahreskreislauf nicht mehr veränderlichen Schicht nahe unter der Oberfläche ab nimmt die Wärme des Erd- körpers nach der Tiefe hin ausnahmslos zu, jedoch in sehr nn- gleicher Schnelligkeit, am schnellsten in Steinkohlenlagern. Bei durch- schnittlicher Zunahme der Wärme des Erdinnern um 1° auf je 33 m und einer Wärme der obersten thermisch unveränderlichen Schicht von z. B. 0° kann man trotzdem in der (»och nie erbohrten) Tiefe von 33x100 oder 3300 m unter dieser Schicht noch kein Sieden des Wassers er- warten; denn der Siedepunkt erhöht sich mit dem Druck, dieser aber ist, je weiter gegen den Erdmittelpunkt hin, desto gewaltiger. Die tiefsten Bergwerke reichen kaum über 1 km in die Tiefe; mit dem Erdbohrer erreichte man bisher auch nur eine solche von 2 km (in Oberschlesien). Eine rätselhafte Eigenschaft der Erde ist ihr Magnetismus; er wird vou der Sonne beeinflußt und unterliegt sowohl ununterbrochen vor sich gehenden regelmäßigen, als auch plötzlich eintretenden unregel- mäßigen Veränderungen, die in ursächlicher Beziehung zu solchen auf dem Sonnenkörper stehen. Der wertvollste Nutzen, den wir vom Erdmagnetismus ziehen, liegt in seiner Kraft, die im Kompaß schwingende Magnetnadel in eine bestimmte Richtung zu bringen. Nur aus wenigen Linien der Erdoberfläche weist die sogenannte Nordspitze derselben genau gen N., sonst ist ihr überall ö. oder w. „Mißweisung" d. h. Ab- weichung vom Ortsmeridian (Deklination) eigen. Die Linien gleicher Mißweisung (Jsogonen) ziehen meist ähnlich wie die Meridiane, wandeln aber im Lauf der Jahrhunderte langsam gen W. oder gen O. Deutschland hat in unserer Zeit w. De- klination; diese beträgt jetzt im äußersten Osten Deutschlands 4°, in Berlin 9°, im äußersten Westen Deutschlands 13 0 und verringert sich örtlich in 10—15 Jahren um 1 °. Die kleinen täglichen Störungen sind am unbedeutendsten, wenn die Sonne diemenigsten Flecke hat, am beträchtlichsten in den Jahren der Sonnenflecken-Maxima (S. 308), fast zuckend vor dem Eintritt der Polarlichter, auch an Orten, wo man diese Pracht- vollen Lichterscheinungen sich nicht über den Himmel ausbreiten sieht. Die Polar- lichter werden am häufigsten in den beiden Polarzonen gesehen; arktische Nordlichter treten gewöhnlich gleichzeitig mit antarktischen Südlichtern auf. Schon in unseren Breiten sieht man sie selten, innerhalb der Wendekreise fast nie und stets nur schwach.

9. Schulgeographie - S. 320

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
320 §46. Karten entwürfe. Naturgetreu läßt sich die Erde nur abbilden als Globus, d.h. als Kugel. Karten stellen zwar die Erdoberfläche in der Ebeue dar; das vermögen sie aber nur durch Verzerrung der wirklichen Lagenverhältnisse, denn man kann weder die Kugeloberfläche als Ganzes, uoch ihre eiuzelueu Teile zur Ebene ansglätten, ohne ihre Gestalt zu verändern. Karten sind also immer nur annäherungsweise getreue Abbilder der Erdoberfläche. Bei kleineren Abschnitten der Kugeloberfläche ist jedoch ihre Abweichung von der Ebenenform weniger merklich. Auch beim Apfel kann man kleine Schalenabschnitte kaum vou eiuer Ebene unterscheiden, dagegen größere Schaleuteile nicht in eine Ebene breiten, ohne daß sie zerreißen. Die Entwurfsweise der Karten wird Projektion genannt. Es handelt sich bei jedem einzelnen Kartenentwnrs darum, eiu für den betreffenden Zweck geeignetes Gradnetz zu wählen, das von demjenigen auf dem Globus nicht allzu sehr abweicht; in dieses Mascheunetz der Greuzliuieu vou Breiten- und Längengraden werden dann Küstenlinien, Flüsse, Gebirge, Ortschaften usw. möglichst naturgetreu eiugetrageu unter Zugruudeleguug eiues bestimmten Maßstabes. Der auf der Karte angegebene Maßstab drückt stets das gewählte Längenverhältnis aus. Der Maßstab 1:25090 z. B. bedeutet mithin, daß jeder 1 mm betragende Abstand zweier Punkte auf der Karte einen Abstand von 25 000 mm oder 25 m in der Wirklichkeit ausdrückt. Der Flächenmaßstab einer solchen Karte wäre also 1:250002 oder 1:625 Millionen, d. h. es gehörten selbst von Kartenblättern dieses großen Maß- stabs (1:25000) nicht weniger als 625 Millionen Stück dazu, um die auf dem Blatt dargestellte Landschaft damit zu überdeckeu. Es ist der Maßstab der „ Meßtischblätter" der Generalstabsaufnahme des Deutschen Reichs. Um die ganze Erdoberfläche als ein ebenes Viereck darstellen zu können, dcukt man sich die Erdkngel in einen sie im Äquator berührenden Zylinder verwandelt, dessen Achse die Erdachse ist; die Meridian- linien trägt man auf die Außenseite (den Mantel) des Zylinders da ein, wo jene von den erweiterten Meridianebenen geschnitten wird; die 1. Merkator-Entwurf. * Er heißt nach dem verdienstvollen deutschen Geographen Krem er (latinisiert: Mercator, Händler, Krämer), der ihn erfunden und zuerst 1569 auf seiner großen Erdkarte zur Anwendung gebracht hat.

10. Schulgeographie - S. 227

1882 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 37. Gesamtbeschaffenheit der Crde. nur muß mau diesen Wert noch um Vis vergrößern, denn auch noch aus dem Um- ring des so berechneten Gesichtskreises treffen Strahlen unser Auge, indem die Lichtstrahlen nicht geradlinig, sondern in einem nach dem Erdboden hin geöffneten Flachbogen die Luft durchmessen. Aus solchem Wege findet man z. B. für die Spitzen der beiden Türme des Kölner Doms (156m) eine Aussichtsweite von 47553™ oder 6,4 M. j Die einzelnen Breitenkreise der Erde haben naturgemäß eine unter einander sehr verschiedene Rotationsgeschwindigkeit. Den Polen nahe durchwandeln die Oberflächenpunkte der Erde kleinste Tages- kreise in derselben Zeit eines Sterntages, in welcher die Punkte des Gleichers 5400 M. zurücklegen, also mit 465™ Geschwindigkeit dahinsausen Je größer aber die Schnelligkeit der Drehung, desto größer auch die Eentrifugal- oder Fliehkraft d. h. das Streben des rotierenden Punktes sich vom Drehungsmittelpunkt zu entfernen (Ver- such mit der am Faden geschwungenen Bleikugel). In Folge dieses nach den niederen Breiten so erhöhten Widerstrebens gegen die alle irdischen Dinge nach dem Erdmittelpunkt ziehende Erdkraft, die Schwerezeigt sich diese äquatorwärts verringert; etwas trägt hierzu auch der Umstand bei, daß der Anziehungs- d. h. der Mittel- punkt der Erde (wegen der nur sphäroidalen Erdgestalt) den niederen Breiten ferner, den höheren näher liegt. Deshalb schlägt ein Sekun- denpendel, für hohe Breiten bemessen, schon in mittleren Breiten zu langsam, bis man es etwas verkürzt. Ein richtig gehendes Sekun- denpendel muß an beiden Polen 996, am Äquator 991""° lang sein. Die Erde besteht aus dichterem Stoff als fast alle anderen uns bekannten Weltkörper; durch Beobachtung mittels der Drehwage hat 1) Meterlänge des Äquators 40068000, Sekundenzahl des Sterntages 86140; hieraus solgt die Sekundengeschwindigkeit von 465™ (gleich der Ansangsgeschwindig- keit eines Geschosses aus einem der größten Kruppschen Geschütze). 2) 43. 15*
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