§ 10. Vorderindien.
23
mit 8800 m Höhe, der höchste Berg des Gebirges und der Erde. In-
folge der reichen Niederschläge und der sommerlichen Hitze ist der ganze
terrassenförmige Südabhang außerordentlich fruchtbar. Während am
Fuße sich dichte Waldungen tropischer Bäume befinden, dehnen sich
höher hinauf Tee- und Kaffeeanpflanzungen oder Wälder von Eichen
und Birken aus, auf welche das Gebiet der Weiden und Nadelhölzer
folgt. Erst bei 5000 m beginnt die Schneegrenze. Die zahlreichen
Gewässer haben z. T. herrliche Täler geschaffen, das berühmteste, von
Bergriesen eingeschlossen, ist das Kaschmirtal, aus dem die feinen,
aus den Seidenhaaren einer Ziege gefertigten Schale kommen.
b) Hindostan ist überwiegend Tiefebene: den W. nimmt das
Flußgebiet des Indus ein, Pandfchab d. i. Fünfstromland genannt,
eine hügelige, baumlose Fläche, welche in ihrer n. Hälfte fruchtbare
Ackerfelder zeigt, nach S. aber immer trockner und heißer wird
und endlich in eine mit lockeren Sandhügeln und harten Salzkräutern
bedeckte Wüste übergeht; denn bis hierhin reicht nicht der Einfluß der
Monsunwinde. Ö. folgt das eigentliche Hindostan, seit alters der
Hauptsitz der Hindus, das heiße, aber durch die sommerlichen Monsun-
regen gut befeuchtete Flußgebiet des Ganges. Alljährlich überflutet
der Ganges wie sein großer Nebenfluß, die Dschamna, die Ebene,
und verwandelt sie dadurch in ein Gebiet von staunenswerter Üppigkeit
und Mannigfaltigkeit der Vegetation. Sein Mündungsland aber ist
sumpfig, die durch Tiger und Krokodile gefährlichen Dschungeln; seine
Mündungsarme verschlingen sich mit denen des Brahmaputra,
welcher aus Tibet kommt.
c) Dekan ist eine in das Kap Komorin auslaufende Hoch-
fläche mit Gebirgsrändern, hauptsächlich gen O. geneigt, wie die Flüsse
zeigen; an der Koromandel-Küste ziehen sich die Ost-Ghats (d. h.
Treppen) hin, an der Malabar-Küste die höheren West-Ghats.
Während die W.- und O.-Küste reichlichen Regen hat und daher
fruchtbar ist, sind die Niederschläge im Innern selten, die Hochfläche
ist fast trocken.
d) Die Insel Ceylon (fast so groß wie Bayern) ist von dem
festländischen Indien durch die Palkstraße und den perlenreichen Golf
von Man aar geschieden. Auf der gebirgigen Südhälfte der Insel
erhebt jich der 2200 in hohe, sagenberühmte Adams-Pik. Die reichen
Erträge an Baumwolle und Gewürzen (Zimmet), an Kaffee, Tee und
Palmöl werden aus der englischen Hauptstadt Colombo, 160000
Einw., ausgeführt; Point de Galle ist eine wichtige Station für
den Dampferverkehr nach Ostasien.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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TM Hauptwörter (200): [T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Extrahierte Ortsnamen: Tibet Ceylon Indien Colombo Ostasien
§11. Hinterindien.
25
Nationen hier Gebiet erobert, Portugiesen, Niederländer, Fran-
zosen, Engländer. Den Engländern gehört jetzt der bei weitem
größte Teil des Landes unmittelbar, zusammen mit den englischen
Besitzungen in Hinterindien unter dem Namen „Kaiserreich Hindostan".
Die Verwaltung leitet ein Vizekönig, dem ein „Rat" von sechs Mit-
gliedern zur Seite steht. Diese leiten die verschiedenen Verwaltungs-
zweige unter der steten Aufsicht des Vizekönigs. Außerdem gibt es noch
etwa 470 englische Lehnstaaten unter einheimischen Fürsten, deren Re-
gierung durch englische Beamte beaufsichtigt wird. Sie haben fast die
gleiche Ausdehnung wie Hindostan.
Die wichtigsten Städte sind:
a) Im Tieflande des Indus die Handelsstadt Lahor mit einer
Eisenbahn zum Kabultal.
d) Im Tieflande des Ganges, dessen O.-Teil Vengalen heißt,
Delhi, 210000 Einw., Benäres, 210000 Einw., eine für die
Hindus heilige Stadt, mit unzähligen Tempeln und Badeplätzen im
heiligen Strom, dem Ganges. Die Hauptstadt Kalkutta, indisch
Kalkata, an der W.-Seite des großen Ganges-Deltas, ist Sitz des eng-
tischen Vizekönigs und wichtigste Handelsstadt; sie zählt mit ihren Vor-
ftädten 1 Mill. Einw.
c) Auf dem Hochland von Dekan liegt ein englischer Schutzstaat
mit der Hauptstadt Haiderabad.
ä) An der Küste Malabar auf einer Insel Bombay, der beste
Hafen Indiens, 780000 Einw., wichtig für den Verkehr nach Europa,
an der Küste Koromandel Madräs, 510000 Einw.
Gegenüber der Küste Malabar liegen die Lakkadiven, eine
Menge Jnfelchen, nur zum Teil bewohnt; südlicher die Malediven,
ivelche unter einem mohammedanischen Sultan stehen. Beide Insel-
gruppen, Korallenbauten auf Felsfundament, sind reich an Kokospalmen
und Kauris (Muschelgeld).
§ 11-
Hinterindien.
1. Bodenbeschaffenheit. Hinterindien, die Halbinsel zwischen
den Busen von Bengalen und Tongking, ist eine nicht sehr hohe,
von Bergzügen vielfach unterbrochene Hochfläche. Diese Züge treten in
ziemlicher Anzahl aus dem So. Tibets und setzen sich in fächer-
förmiger Entfaltung über die Halbinsel fort. Ein Zug dringt sogar,
zwischen den Busen von Martaban und Siam, den breiten Rücken der
Halbinsel Malaka bildend, bis in die Nähe des Äquators vor und endigt
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
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TM Hauptwörter (200): [T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom]]
26
§11. Hinterindien.
erst in dem Kap Vurlu Der westlichste, der Birmanische Bergzug, setzt
sich über die Andamanen und Nikobaren fort und durchzieht in einem
großen Bogen die Inseln Sumatra und Java. Breite, tief eingeschnittene
Längstäler trennen die Höhenzüge voneinander und weisen gewaltigen
Strömen den Weg nach S.; in Stromengen und Stromschnellen steigen
diese von dem Hochlande herab und münden in weit vorgebauten Deltas:
der trübe Jrawadi und der Saluen in den Busen von Martaban,
der wasserreiche Menam in den Busen von Siam, der rasche Mekong
in das Chinesische"meer.
Ihre Täler sind durch die regelmäßigen Überschwemmungen sehr
fruchtbar und liefern besonders ungeheure Mengen Reis. Aus den
Wäldern an ihren Ufern kommt das für den Schiffsbau so wertvolle
Teakholz (ttf).
2. Bevölkerung und staatliche Verhältnisse. Die Be-
völkerung gehört schon der mongolischen Rasse an, auf der Halbinsel
Malaka aber der malaiischen. Ihre Religion ist der Buddhismus,
der zwar die Götter des Brahmaismus bestehen läßt, aber die Kasten-
emteilung verwirft und sein Wesen in die Reinigung der Gesinnung setzt.
a) Englische Besitzungen an der W.-Seite. An die Land-
schast Assam {am Brahmaputra nach dessen Austritt aus Tibet) schließen
sich die Gebiete von Birma- Sie sind wertvoll durch das für Masten
vorzügliche Teakholz ihrer Gebirgswälder und die ungeheuren Reisernten
ihrer Niederungen. Hauptstadt Ranaün mit 235 000 Einw. an der
Jrawadi-Mündung.
b) Das Reich Siam am Menam mit 6 Mill. Einw., darunter nur
2x/2 Mill. Siamesen; nahe an dessen Mündung die Hauptstadt Bang-
kok, mit 200000 Einw., davon die Hälfte Chinesen. Das Land hat
sich der europäischen Kultur erschlossen. Überdies werden als Arbeiter
die einwandernden Chinesen in immer größeren Mengen heimisch, da sie
fleißiger sind als die Eingeborenen. Auch das Königshaus ist chinesischer
Abkunft.
c) Französisch-Jndochina bilden das Reich Annam an der
O.-Seite mit dem fruchtbaren Tongking und dem Küstenstreifen
Kochinchina, sowie das s. am untern Mekong gelegene Reich
Kambodscha. Auch Nieder-Kochinchina, das Land an der Mün-
dung des Mekong mit der Stadt Saigon (51000 Einw.), ist sranzö-
sische Kolonie.
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Extrahierte Ortsnamen: Hinterindien Sumatra Martaban Assam Tibet Kochinchina Kambodscha Saigon
§ 14. Das deutsche Kiautschou-Gebiet.
31
ihr Reich verwehrt und halten starr an dem alten Herkommen, alles
Fremde verachtend; erst seit 1842 ist das Land den Fremden erschlossen.
Die Haupt- und Residenzstadt (b. i. Nord-Hoflager) liegt
nicht allzuweit von der Mauer, 30 km im Umfange messend; sie hat
über 1 Mill. Einw.; Nanking (d. i. Süd-Hoslager), früher eine Zeit-
lang Residenz, am Jangtsekjang; das bekannte Baumwollenzeug führt
-von dieser Stadt den Namen. Durch den letzten chinesischen Bürger-
krieg hat das früher sehr bedeutende Nanking viel, auch an Bevölkerung,
Verloren; dafür ist im Münöungslande des Jangtsekjang Autschou als
wichtige Handelsstadt (1 Mill. Einw.) emporgekommen. Hauptplatz für
den europäisch-chinesischen Handel ist Sckiangbai (schanghe) 620000
Einw. Ebenfalls eine wichtige Handelsstadt ist Canton mit 2 Mill.
Einw. Es liegt nahe der Nordspitze eines dreieckigen, inselreichen Meer-
busens, den die Europäer Tiger-Maul nach der darin liegenden
Tiger-Insel nennen. Die Europäer haben am Eingang in diesen
Meerbusen zwei Jnselchen inne: an der Südwestecke die Portugiesen
Makao (makau), eigentlich nur durch einen Flußarm vom Festlande
getrennt, und an der Südostecke die Engländer Hongkong mit der
Stadt Victoria, 170000 Einw. Weiter nordwärts dagegen am West-
user des Gelben Meeres liegt die Bai von Kiautschou, welche
Deutschland besetzt hat.
Zu China gehört auch die vor dem Meerbusen von Tongking
gelegene größere Küsteninsel Hain an.
8 14.
Das deutsche Kiautschou-Gebiet.
Am Westufer des Gelben Meeres liegt in der Breite von Unter-
italien (36° n. 23r.), die Kiautfchou-Bucht umkränzend, das deutsche
Schutzgebiet Kiautschou. Es umfaßt die Bucht selbst, deren Ostrand
und die teils vor dem Eingange der Bucht, teils in demselben ge-
legenen Inseln. Die annähernd kreisförmige Bucht hat eine gegen
4 km breite Einfahrt. Die felsigen Ufer steigen zu Hügellehnen an,
die auf dem rechten Ufer in hohe Granitberge übergehen, während zur
Linken Hügelreihen aufsteigen. Den Boden des Vorgeländes bildet
fruchtbarer Lößlehm, so daß die Bevölkerung eine recht dichte ist.
Das Deutsche Reich hat dies Gebiet seit 1897 im Pachtbesitz.
Außerdem ist in einer Zone von 50 km im Umkreise rings um die
Bucht China verpflichtet, zu allen Bauten und Befestigungen vorher die
Zustimmung des Deutschen Reiches einzuholen. Der Besitz ist wichtig als
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit]]
Extrahierte Ortsnamen: Nanking Süd-Hoslager Nanking Hongkong Victoria Deutschland China Unter-
italien China
§ 105. Die wichtigsten Produkte des Welthandels usw. 211
Schlesien, Königreich Sachsen, Braunkohlen in der Provinz Sachsen),
Asien (China).
6. Petroleum. Hauptländer: Vereinigte Staaten und zwar in
Pennsylvanien und Ohio (Pittsburg). Von hier wird das Erdöl in
eisernen Röhren nach den Hafenstädten am Atlantischen Ozean in die
großen Tankdampfer direkt gepumpt. — Rußland, in Baku am Kaspischen
Meer. Haupthäfen: Bremen, Antwerpen, Hamburg.
7. Edelsteine. Diamanten aus Südafrika, Brasilien, Indien.—
Saphir und Rubin aus Ceylon, Turkestan. — Smaragd, Türkis aus
Persien und Arabien. — Bernstein (Halbedelstein) von der samländischen
Küste Ostpreußens. Hauptmarkt: Amsterdam.
Ii. Aus dem Pflanzenreich.
1. Getreide, in der gemäßigten Zone Weizen, Roggen, Gerste,
Hafer, in den Tropen Mais (bis zum 51° n. Br.). Hauptländer:
Rußland, Vereinigte Staaten, Indien, Deutschland, Österreich-Ungarn.
Hauptausfuhrhäfen: Libau, Riga, Odessa — Neu-Jork, Baltimore —
Bombay, Kalkutta. Haupteinfuhrhäfen: Hamburg, Bremen.
2. Die Kartoffel, aus S.-Amerika verbreitet, wird am meisten
in Deutschland angebaut und zu Branntwein und Spiritus verarbeitet.
3. Reis. Heimatland: Ostasien. — Hauptländer: Hinterindien
mit den Häfen Rangun, Bassein, Mulmein, ferner Japan, Ägypten,
Italien.
4. Kaffee gedeiht nur bei einer mittleren Jahrestemperatur von
20 — 21°, also in den Tropen, und wird dreimal im Jahre geerntet. Die
Heimat ist das s. Abessinien, die Landschaft Kaffa, von wo die Pflanze
nach Arabien kam. Durch die Holländer in Java eingeführt, wurde der
Kaffee 1710 nach Amsterdam zuerst gebracht. Die Türken brachten
ihn nach S.-Europa. 1645 wurde das erste Kaffeehaus in Venedig,
1679 in Hamburg, 1721 in Berlin eröffnet. Hauptsorten sind:
a) Arabischer (Mokka), ausgeführt von Aden und Hodeida;
d) Ostindischer von Java, Sumatra, Manila, Ceylon, Madras;
c) Brasilischer, die Hülste des gesamten Verbrauchs der Welt.
Berühmte Sorten: Rio, Santos, Campinas.
d) Mittelamerikanischer, besonders aus Guatemala.
Haupteinfuhrhäsen: Hamburg, le Havre, Rotterdam, London,
Amsterdam, Marseille, Antwerpen, Bremen.
Der Kaffeeverbrauch ist am stärksten in den Niederlanden, nämlich
5 kg auf den Kopf der Bevölkerung, in der Schweiz 3 kg, in Deutschland
2,32 kg, Frankreich 1,38 kg, England 0,45 kg, Rußland 0,10 kg.
14*
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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TM Hauptwörter (200): [T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom]]
Extrahierte Personennamen: Bernstein
Extrahierte Ortsnamen: Königreich_Sachsen Sachsen Asien China Pennsylvanien Ohio Pittsburg Atlantischen_Ozean Baku Kaspischen
Meer Bremen Antwerpen Hamburg Südafrika Brasilien Indien Ceylon Persien Ostpreußens Amsterdam Indien Deutschland Libau Riga Odessa Baltimore Bombay Kalkutta Hamburg Bremen Deutschland Ostasien Hinterindien Rangun Bassein Japan Italien Abessinien Amsterdam S.-Europa Venedig Hamburg Berlin Sumatra Manila Ceylon Madras Campinas Guatemala Hamburg Rotterdam London Amsterdam Marseille Antwerpen Bremen Niederlanden Schweiz Deutschland Frankreich England
22
§ 10. Vorderindien.
Pergamon, jetzt ein dürftiger, kleiner Ort, vorzeiten jedoch die Haupt-
stadt des Attalidenreiches (Zeus-Altar).
An dem gebirgigen, schwer zugänglichen Südrande merken wir
das stille Städtchen Tarsos, die Heimat des Apostels Paulus.
An der Westküste zieht sich eine Kette sie begleitender Inseln
entlang. Chios ist die fruchtbarste unter allen, reich an Wein und
Mastix (Harz). Samos, einst das Reich des Polykrates, bildet auch
heute einen eignen kleinen Staat mit griechischem Fürstenhause, das
an die Türkei Tribut zahlt.
Dem sw. Vorsprunge der Halbinsel gegenüber liegt Rhodos,
im Altertum ein mächtiger Handelsstaat. Neben dem Haseneingange
der Haupstadt stand der Koloß von Rhodos. Im Mittelalter hatte der
Johanniter-Orden eine Zeitlang die Insel inne (Schillers Kamps mit
dem Drachen) und vorzüglich bewirtschaftet.
Hinein in den Busen von Jskenderun weist die (unter Verwaltung
der Engländer stehende) Insel Cvvern. eines der schönsten Länder
der Erde, noch im späteren Mittelalter in hoher Blüte, aber dann
durch die Türken ganz heruntergewirtschaftet. Kupfer (Phönizier) und
Cypressen tragen von der Insel den Namen.
Südasten.
§ 10.
Vorderindien.
1. Lage, Einteilung und Bodenbeschaffenheit. Vorder-
indien, fast 4 Mill. qkm groß, wird im W. von dem Hochlande von
Iran und im N. von dem großen Bogen des Himalaja abgeschlossen,
während es nach S. mit einer Spitze, der die Insel Ceylon vorgelagert
ist, in den Indischen Ozean reicht. Der Wendekreis zerlegt die Halb-
insel in den n. Teil Hin dost an und die eigentliche Halbinsel Dekan,
so daß dieses Glied Asiens viel Ähnlichkeit im Aufbau mit der
Apenninenhalbinfel hat.
a) Der Himalaja (d. i. Schneewohnung) erhebt seine gewaltigen
Ketten vom Knie des Indus im W. zum Brahmaputra in O., über
2200 km lang und 300 km breit; Reihen von schneebedeckten Bergen
ragen über die dunkle, graugrüne Masse empor, durch welche sich un-
geheure Gletscher in die oberen Täler hinabziehen. Die höchsten Gipfel
liegen im O., alle überragt der Gaurisankar oder Mount Everest
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft]]
TM Hauptwörter (200): [T138: [Meer Insel Stadt Küste Halbinsel Kleinasien Griechenland Name Bosporus Land], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert]]
Extrahierte Personennamen: Apostels Paulus Schillers_Kamps
24
§ 10. Vorderindien.
2. Klima, Flora und Fauna. Vorderindien, ebenso Hinter-
indien und die s. Inselwelt stehen unter dem Einfluß der Monsune,
welche in ersteren beiden infolge der sommerlichen Erhitzung Südasiens
sw. Richtung haben und im Sommer den Regen vom Indischen Ozean
ins Land bringen, während auf den Inseln durch die Erhitzung Australiens
nw. Winde im Winter herrschen.
Ganz Vorderindien, zumal Hindostan und die Insel Ceylon, ist
durch den Reichtum seiner Tier- und Pflanzenwelt ausgezeichnet. Hier
lebt der indische Elefant, der Tiger und die Riesenschlange, im Ganges
das Krokodil; hier ist Baumwolle, Zuckerrohr und Indigo heimisch, die
Banjane oder heilige Feige der Hindus bildet mit ihren aus den Ästen
senkrecht in den Boden wachsenden Luftwurzeln natürliche Tempelhallen;
das Hauptgetreide ist der Reis (wie im ganzen Monsun-Gürtel); an
der Malabar-Küste wächst der kletternde Pfefferstrauch, auf Ceylon der
beste Zimmetlorbeer nebst ganzen Wäldern von Kokospalmen; auf Ceylon
baut man jetzt auch ausgezeichneten Kaffee und am Himalaja Tee.
Die wichtigsten Produkte, welche ausgeführt werden, sind: Reis,
Baumwolle, Zuckerrohr, Mohn (Opium), Flachs (Jute), Indigo, Tee,
Kaffee, Gewürze.
3. Bevölkerung, geschichtliche und staatliche Verhält-
nisse. Von den 291 Millionen, welche die Halbinsel bewohnen, sind
57 Mill. Mohammedaner, so daß der König von England mehr moham-
medanische Untertanen hat als der türkische Sultan. Christen da-
gegen sind nur 2,3 Mill. Der weitaus größte Teil der Bewohner gehört
dem Volke der Hindus an, das die dreigeteilte Einheit der Götter
Brahma, Wischnu, Schiwa verehrt. Es ist in „Kasten" geteilt, die
mit größter Strenge voneinander getrennt gehalten werden: die vor-
nehmste ist die weiße der Brahminen oder Priester. Die Hindus sind
ein sanftes und friedfertiges Volk, fast ausschließlich von Ackerbau
lebend. Die gewaltigen Denkmäler, Tempel und Paläste, sowie die
Dichtungen der „Bedas" zeugen von ihrem Kunstsinn; sie haben auch
das System unfrer 10 Ziffern und das Schachspiel lerfunden. Sie
haben durch Unterwerfung der Dravidas, der dunklen Urbevölkerung
Indiens, sich zu Herren des Landes gemacht, jedoch nie an Eroberungen
über ihre Halbinsel hinaus gedacht; um so öfter freilich sind sie in
späteren Jahrhunderten die Beute fremder Eroberer geworden.
Die Mohammedaner eroberten seit dem 11. Jahrhundert Indien, die
Mongolen gründeten im 16. Jahrhundert das Reich des Großmoguls mit
der Hauptstadt Delhi. Seitdem der Portugiese Vasco (wasko) da
Gama 1498 den Seeweg um Afrika nach Indien fand, haben europäische
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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Extrahierte Personennamen: Mohn Schiwa
Extrahierte Ortsnamen: Südasiens Australiens Ceylon Ceylon Ceylon England Wischnu Indiens Indien Afrika Indien
§ 103. Die Wege des Weltverkehrs.
203
Da wird (1492) Amerika entdeckt durch Spanien und unmittel-
bar danach (1498) durch die Portugiesen der Seeweg nach Ost-
indien gefunden. Wohl fiel der Vorteil zunächst den entdeckenden
Staaten zu; aber Portugal war zu schwach für eine volle Ausnützung der
günstigen Verhältnisse und Spanien staatswirtschaftlich so kurzsehend,
daß es durch seine steten Silberflotten bis hart an den Staatsbankerott
sich gedrängt sah. England dagegen, im Mittelalter am fernen Rande
der zivilisierten Welt gelegen, wurde durch die Entdeckung Amerikas an
die günstige Stellung eines gegen Amerika vorgeschobenen Verbindungs-
gliedes Europas gerückt; einsichtige Fürsten, wie Heinrich Viii. und
Elisabeth, machten es seestark und schon im 17. Jahrhundert gewann es,
die Konkurrenz der Niederlande überwindend, eine maßgebende Stellung
zur See. Eine Zeitlang zwar wetteiferte darin nicht ohne Erfolg Frank-
reich mit England, aber durch seine zielbewußte, unversöhnliche Be-
kämpfung der napoleonischen Machtstellung gewann England seine
Herrscherstellung zur See. Mit begreiflichem Widerstreben hat es aber
im Laufe des 19. Jahrhunderts zum Mitbewerbe, zur Teilnahme am
Weltverkehre erst Frankreich, den alten Nebenbuhler, dann die Ver-
einigten Staaten, die undankbaren Söhne, endlich auch uns
Deutsche, die lange gering geschätzten Stammesgenossen, zulassen
müssen.
§ 103.
Die Wege des Weltverkehrs.
Von sechs Kulturherden hat die Zivilisation der Menschen ihren
"Ausgang genommen: von dem chinesischen Tieflande, von Nord-Indien,
von Mesopotamien, von den Gestadeländern des ö. Mittelmeeres und
in der Neuen Welt von den Hochebenen von Peru und Mexiko. Im
Grunde, können wir sagen, liegt die Bedeutung des Weltverkehrs darin,
daß er diese Kulturherde miteinander verknüpft und dadurch die Zivi-
lisation der Menschen steigert. Denn der Wert eines jeden dieser Kultur-
Herde prägt sich in gewissen Produkten aus, durch deren Zufuhr die
andern Herde gewinnen. Der Nährboden unserer heutigen Kultur aber
sind die Gestadeländer des ö. Mittelmeeres, die schon in den
frühesten Zeiten der Menschengeschichte mit dem mesopotamischen Kultur-
Herde und selbst mit Indien in Verbindung getreten sind.
Im Mittelalter bildet sich schon ziemlich früh ein Verkehr mit
China und Indien aus. Die indischen Waren gelangten auf drei-
fachem Wege nach Europa. Von Kanton gingen chinesische, vielleicht auch
arabische Schiffe nach Kattigara in Annam, von wo sie, in Indien an-
legend, an die Euphrat-Mündung gelangten. Dorthin führte auch die
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich_Viii Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Spanien Spanien England Amerikas Amerika Europas Niederlande England England Weltverkehre Frankreich Nord-Indien Mesopotamien Peru Mexiko Indien China Indien Europa Kattigara Indien
146
Ii. Außereuropäische (Erbteile.
Ehedem wohnten in Indien fast allein die dunkelhäutigen Dra-
vida sdräwida^-Völker, wenigstens sprachlich keiner der übrigen be-
kannten Rassen^ angehörig. In hohem Altertum drangen die arischen
Inder, die Sanskrit-Sprache redend, durch die Kabul-Pforte als
Rinderhirten und Ackerbauer ein; teils verdrängten sie die Vorbewohner,
teils vermischten sie sich mit ihnen (so besonders im Dekan) und wer-
den nun Hindu genannt. Sie haben ihre uralte brahmanische^
Religion noch größtenteils bewahrt und ebenso die Ständescheidung in
Kasten; letztere bürgerte sich erst in dem von jeher am dichtesten be-
wohnbaren, also Arbeitsteilung leicht gestattenden Gangesgebiet ein.-
Die Inder entwickelten eine hohe Kultur (die Bedas swedas^ d. h.
uralte Psalmen in Sanskrit), höhlten unterirdische Tempel mit
kunstreichen Götterbildern in Felsen aus, trieben die früheste Kunst-
weberei in Baumwolle, erfanden die dekadischen Ziffern^, sind
aber in ihrem reichen Lande unkriegerisch geworden, fodaß dasselbe
wiederholt von Fremden erobert wurde. Seit dem Jahr 1000 drangen
(wieder vom Kabul her wie einst auch Alexander d. Gr.) Mohammedaner
ein, deren Islam noch heute in Indien weit verbreitet ist; 500 Jahre
später machte ein mongolischer Eroberer Vorderindien zu einem mo-
Hammedanischen Reich, das er wie seine Nachfolger unter dem Titel
Groß-Mogul regierte. Nach Gamas Entdeckung des Seewegs nach
Ostindien ums Kap (1498) setzten sich die Portugiesen, später die
Franzosen und Engländer an den indischen Küsten fest, und letzteren
fiel seit dem 18. Jahrhundert allmählich das zerstückelte Reich des Groß-
Mogul in die Hand. Den größeren Teil besitzt jetzt England als
indisches Kaiserreich; die noch unter indischen Fürsten stehenden
Staaten sind gleichfalls ganz von ihm abhängig, da England den
Heeresschutz über sie ausübt.
Siebenmal so groß wie das Deutsche Reich ist Indien (mit"
290 Mill. E.) nächst China das volkreichste Land der Erde; von bei-
nahe 1/5 der Menschheit bewohnt. England beherrscht es mit wenigen
Tausenden der Seinen (der größte Teil des Heeres besteht aus Sea-
p oys ssipeus^ d. h. Eingeborenen-Truppen) und hat dessen Anbau,
Gewerbfleiß und Verkehr ^ so sehr gefördert, daß die Hälfte der asta-
tischen Ein- und Ausfuhr auf Indien kommt. Indien liefert nächst
der Union die meiste Baumwolle, aber auch viel Getreide zur
Ausfuhr (obwohl im übervölkerten Gangesgebiet einmal ausbleibende
Regen furchtbare Hungersnot durch Mißerute herbeizuführen vermögen).
1 Nach Brahma, dem obersten Gott dieser Religion, benannt.
* Vergl. die ähnlichen Verhältnisse in Altägypten (S. 127 f.).
* Wir nennen diese nun zum Gemeingut aller Kulturvölker gewordenen de-
kadischen Ziffern (im Gegensatz zu den römischen) arabische, weil wir sie durch Ver-
mittlung der Araber aus Indien erhielten.
4 Indien hat ein so großartiges Eisenbahnnetz erhalten wie außerhalb Europas
und der Union kein anderes Land.
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TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk]]
Extrahierte Personennamen: Alexander_d Alexander Gamas
Extrahierte Ortsnamen: Indien Kabul Indien Ostindien England England Indien China England Indien Indien Altägypten Indien Indien Europas
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Ii. Außereuropäische Erdteile.
wolle sowohl von den dekanischen als den hindostanischen Feldern, da er
Suez am nächsten liegt, und wichtigste Fabrikstadt Indiens, über 8 Ht. E.
Auf dem inneren Hochland der große britische Schutzstaat des Fürsten von
H aiderabad shaiderabad^ mit der *Hst. gl. N., 4 Ht. E. Für den dicht
bevölkerten S. Dekans ist der Haupteinfuhrhafen ^Madras [meidras],
der einzige leidlich zu erreichende Hafen an der hafenarmen Koromandel-
küste mit ihrer furchtbaren Brandung, gegen x/2 Mill. E.
4. Ceylon, an dessen Nw.-Küste in jedem Frühjahr unabsehbare
Scharen von Perlenfischern sich einfinden. Haupthandelshafen ^Colombo
an der W.-Küste, zugleich Anlegehafen der Dampfer auf den Seewegen
zwischen Suez und So.-Asien oder Australien. An den Küsten Kokos-
Haine, im Inneren besonders umfangreiche Thee-Pflanzungen.
6. Hinterindien, unter den großen Halbinseln Asiens die einzige ganz
der heißen Zone angehörende, ähnelt einer Hand mit allein ausgestrecktem
Zeigefinger (Halbinsel Malaka, zwischen den Busen von Martaban
im W. und von Siam im O.). Hohe, jedoch nicht schneebedeckte Ge-
birgsketten ziehen vom Tangla-System aus durch die Halbinsel in der
Richtung ihrer Küsten gen So. Zwischen ihnen große Ströme: die
Jrawadi [traraabt] im W., der Menam in der Mitte, der Mekong
im O. Heißfeuchtes Tropenklima macht das Land waldreich und,
namentlich auf dem fetten Schwemmland der immer weiter vorwach-
senden Deltas, überaus fruchtbar an Reis.
Von der Malaien-Halbinsel Malaka abgesehen, ist Hinterindien
von Mongolen bewohnt, die durch ihre aus lauter einsilbigen Worten
bestehenden Sprachen den Chinesen und Tibetanern am nächsten stehen
und wie diese Buddhisten ^ sind. Da sie sehr träge in den Tag
hineinleben und die chinesischen Nachbarn zu Wasser und zu Lande
stets leichten Zugang fanden, so ist namentlich entlang der O.- und
S.-Küste schon alles voll von Chinesen, die fleißig das Land be-
stellen, Gewerbe und Handel treiben. Die w. Küstenländer wurden
in unserem Jahrhundert von den Engländern in Besitz genommen, sür
deren Schiffsbau die dortigen Gebirgswälder der hohen Tektonien
das schönste Mastenholz (Teak Mj-Holz) liefern.
1. Das englische Hinterindien zieht sich alsbritisch-Barma bis
in den Halsteil der Halbinsel Malaka; es führt seinen Namen von dem
früheren Tyrannenstaat Birma (oder Barma), der durch die Eng-
länder unterworfen wurde, und ist bei seinen Ungeheuern Reisernten die
Kornkammer Vorderindiens ^ geworden, unter dessen Vizekönig es mit
steht. Hauptstadt ^Rangoon [rangün] an einem Mündungsarm der
* Diese von dem indischen Weisen Buddha, einem Zeitgenossen des Cyrus,
begründete Religion hat trotz ihrer Verdrängung aus dem festländischen Vorder-
indien und trotz des krassen Aberglaubens, mit dem sie allmählich vermengt wurde,
ungefähr so viele Anhänger wie die christliche, nämlich fast alle Mongolenvölker des
sö. und mittleren Asiens.
2 Für den Fall der Hungersnot in übervölkerten Teilen dieses Landes.
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Extrahierte Personennamen: Martaban Malaka Weisen_Buddha Cyrus