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1. Deutsche Geschichte - S. 269

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Das Ende Kaiser Wilhelms I. und Kaiser Friedrichs. 269 ein zweiter schwerer Schlag; sein Enkel, Prinz Ludwig von Baden, wurde in blühendem Alter dahingerafft. Bald darauf erkrankte er selbst. Am 8. März noch besprach er mit dem Reichskanzler und mit seinem Enkel, dem Prinzen Wilhelm, politische Dinge; mit zitternder Hand unterschrieb er die Urkunde, welche den Schluß des Reichstages anordnete. Gegen Abend, als die Schwäche zunahm, versammelte sich die königliche Familie, dazu Bismarck und Moltke, um sein Lager. Als ihn seine Tochter, die Großherzogin Luise von Baden, mahnte, seine Kräfte zu schonen, erwiderte er: „Ich habe nicht Zeit, müde zu sein!" In der Nacht schien eine kleine Besserung einzutreten; aber am nächsten Morgen wurde der Puls immer schwächer. Der Oberhosprediger Kögel sagte dem Sterbenden Sprüche vor; die greise Kaiserin hielt ihm die Hand; Prinz Wilhelm kniete neben dem Bette. Am 9. März um y2 9 Uhr morgens schiedderkaiserausdemleben; gleich darauf sank die auf dem Schlosse wehende Kaiserstandarte halbmast und verkündete der harrenden Menge, daß Deutschlands erster Kaiser entschlafen war. Wenige Stunden später teilte der Reichskanzler, selbst auf das tiefste ergriffen und mit den Tränen kämpfend, dem Reichstage das erschütternde Ereignis amtlich mit. „Die heldenmütige Tapferkeit", sagte er damals, „das nationale hochgespannte Ehrgefühl und vor allen Dingen die treue, arbeitsame Pflichterfüllung im Dienst des Vaterlandes und die Liebe zum Vaterlande, die in unserm dahingeschiedenen Herrn verkörpert waren, mögen sie ein unzerstörbares Erbteil unsrer Nation sein!" Inzwischen war der in San Remo weilende Thronerbe telegraphisch benachrichtigt worden. Als er, im Garten weilend, die Depesche mit der Aufschrift „An des Kaisers und Königs Majestät" erhielt, brach er in heftige Tränen aus. Am nächsten Tage bereits eilte der sieche deutsche Kaiser über die schneebedeckten Alpen nach seiner Hauptstadt. Am 16. März wurde, geleitet von der tiefen und herzlichen Trauer seines Volkes, von Kundgebungen des Beileids aus allen Teilen der Welt, die Leiche Kaiser Wilhelmsi. in das Mausoleum zu Charlottenburg übergeführt, wo seine königlichen Eltern ruhten. Am 7. Januar 1890 folgte ihm seine Gemahlin- die Kaiseri nkaiserin Augusta, im Tode nach und wurde an seiner Seite beigesetzt. In ihrer Jugend hatte sie mit Goethe verkehrt; für Vorgänge auf dem Gebiete des geistigen Lebens bewahrte sie immer ein reges Interesse. Besondere Teilnahme aber brachte sie den Bestrebungen entgegen, die auf bessere Pflege der Verwundeten im Kriege hinausliefen. Auf Anregung des Genfers Dunant, der auf dem Schlachtfelde von Solferino die Schrecken des Krieges kennen gelernt hatte, war 1864 die Genfer Konvention geschaffen

2. Deutsche Geschichte - S. 98

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
98 Das Zeitalter der religiösen Kämpfe 1519 — 1648. § 103. Martin Luther. Martin Luther stammte aus einer Bauernfamilie. Sein Vater, der aus Thüringen gebürtig war, arbeitete als armer io. Novbr. Bergmann in Eisleben, wo sein Sohn Martin am 10. November 1483 1483' geboren wurde; später zog er nach M a n s f e l d, wo er sich ein Haus erwarb und ein angesehener Mann wurde. Der Sohn wurde streng erzogen und oft „hart gestäupt". Mit vierzehn Jahren wurde er nach Magdeburg auf die lateinische Schule gebracht, von wo er bald nach Eisenach übersiedelte ; dort sang er, um sein Brot zu verdienen, als Kurrendeschüler toor den Häusern. Erst als sich Frau Ursula Cotta seiner erbarmte und ihn Erfurt, an ihren Tisch zog, lernte er ein behaglicheres Leben kennen. 1501 bezog lo01' er die Universität Erfurt; er sollte Jura studieren, um später ein Beamter werden zu können. Aber nach vierjährigem Studium trat Luther, von 1505. Gewissensängsten getrieben, in das Kloster der Augustiner in Erfurt ein. Dort unterzog er sich allen mönchischen Pflichten mit dem größten Eifer und der größten Selbstverleugnung. Er sammelte Almosen vor den Türen der Leute, er marterte Leib und Seele durch Buhübungen und Kasteiungen, er vertiefte sich in die Schrift und die Kirchenlehrer, ohne doch den Frieden des Herzens mit Gott zu finden. Da brachte ihm zuerst der Generalvikar des Ordens, Johann Staupitz, die Überzeugung nahe, daß der Mensch nicht durch die eigenen Werke gerecht werden könne, daß Gott aber um Christi willen dem, der reuig zu ihm komme, seine Sünden vergebe. Und diese Überzeugung kräftigte sich in ihm mehr und mehr durch das Studium der Briefe des Apostels Paulus und der Schriften des großen Kirchenvaters Augustinus. Seitdem ward Luther immer fester in sich, immer mutiger, immer freudiger, ein starker religiöser Charakter. 1508 wurde er auf 508**0’ (Stäupt^ Betreiben an die Universität Wittenberg berufen, die der sächsische Kurfürst Friedrichderweisevor kurzcm gegründet hatte; dieser entstammte der ernestinischen Linie des Hauses Wettin, während die albertinische Linie in Sachsen-Meißen herrschte. Einige Jahre später hatte Luther in Ordensangelegenheiten eine Reise nach Rom zu machen. Da kam 1517 Tetzel, zwar nicht nach Kursachsen, das ihm der Kurfürst zu betreten verboten hatte, aber doch an die Grenze des sächsischen Gebietes und fand auch aus Wittenberg viel Zulauf. Unter diesen Umständen fühlte sich Luther durch seine Pflicht als Seelsorger gedrängt, nicht zu schweigen, sondern sich gegen den Mißbrauch des Ablasses öffentlich zu erklären, und am Abend des 31. Oktober 1517 schlug er seine lateinisch Die abgefaßten 95 Thesen über den Ablaß an die Tür der Schloßkirche zu 8v Oktober Wittenberg. Er hatte dabei zunächst nur die Absicht, Tetzel zur öffentlichen 1517' Disputation herauszufordern, wie das damals unter Gelehrten häufig vor-

3. Deutsche Geschichte - S. 171

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Ter siebenjährige Krieg. 1766-1763. vermochte er zu bestreiten; England schickte ihm Subsidien, ein Teil bet? Kriegskosten würde auf Sachsen und das ebenfalls besetzte Mecklenburg abgewälzt, enblich mußte die Ausgabe von minberwertigen Münzen und von Kassenscheinen aushelfen. Aber sein Heer war stark zusammengeschmolzen, und die neu eingestellten Rekruten konnten die gefallenen Veteranen nicht ersetzen. Es würde einsam um ihn; seine Mutter, seine Schwester, die Markgräfin Wilhelmine von Bayreuth, und mehrere seiner vertrautesten Freunbe hatte bet Tod hinweggerafft; ihn selbst überschlich oft ein Gefühl der Lebensmüdigkeit, und er beschäftigte sich viel mit dem Gebanken an das Ende. Wie er es befürchtet hatte, vereinigte sich 1759 ein Teil des öfter-1759-reichifchen Heeres unter dem Felbmarschallleutnant Laubon mit den russischen Truppen, an beren Spitze jetzt General Ssaltykow stand. Friedrich konnte den 68 000 Russen und Österreichern nur 48 000 Preußen gegenüberstellen. Dennoch griff er sie am 12. August bei dem Dorfe Kunersborf an, das bei Frankfurt auf dem rechten Oberufer liegt. Kunersdorf. Die Seinen brangen anfangs, obwohl von einem langen Marsch ermübet, mit der größten Tapferkeit vor und erstürmten einen Teil der Höhen, welche die feinbliche Armee besetzt hatte. Als es dann aber galt, durch eine tiefe Schlucht hinburch bte bahinter gelegenen Hügel zu erklettern, erlahmten unter dem furchtbaren Kugelregen allmählich die Kräfte der preußischen Bataillone; und ein plötzlicher, zur rechten Zeit ausgeführter Reiterangriff Laubons ent-jchteb bte Schlacht. Die preußische Amee wurde fast auseinander gesprengt; damals würde auch der preußische Major Ewalb von Kleist, der Dichter des „Frühlings", tödlich verwunbet. Dem König selbst würden zwei Pferbe unter dem Leibe erschossen; eine Kugel, bte ihn traf, prallte glücklicherweise von einem golbenen Etui ab, das er in der Tasche trug. Eine Husarenabteilung unter dem Rittmeister v. Prittwitz rettete ihn vor der Gefangennahme durch die Kosaken. Er war tief erschüttert: „ich werbe den Untergang meines Vaterlanbes nicht überleben", schrieb er bamals, „lebt wohl für immer!" Aber die Feinde konnten sich nicht zu gemeinsamem Hanbeln zusammen-finben, Daun, der in Sachsen staub, sich nicht zum Vormarsch auf Berlin entschließen. Beim Herannahen des Winters zogen bte Russen ab; Preußen war gerettet. § 181. Die drei letzten Kricgsjahre. Auch in den nächsten Jahren 1760 vermochte sich der König trotz der feindlichen Übermacht zu behaupten. 1760 rettete er zunächst Schlesien durch den Sieg, den er bei L i e g n i tz über den 2teanft- bedeutendsten seiner Gegner, Laudon, erfocht. Bald darauf gelang es

4. Deutsche Geschichte - S. 27

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Karl der Große. 27 Sein Reich war ein Weltreich; er gebot über Germanen und Romanen. Er war der Schirmherr der abendländischen Kirche, der Beschützer des abendländischen Christentums. Unter diesen Umständen erwachte der Gedanke, das abendländische Kaisertum, das im Jahre 476 sein Ende gefunden hatte, wieder zu erneuern. Im Jahre 800 weilte Karl in Rom, um die römischen Verhältnisse zu ordnen; denn der Papst Leo Iii. war im vorigen Jahre durch eine Gegenpartei aus der Stadt vertrieben worden und hatte nur unter dem Schutze eines fränkischen, von Karl abgesandten Grafen zurückkehren können. Damals setzte ihm am Weihnachtstage der Papst am Altar der Peterskirche die K a i s e r k r o n e auf das Haupt, und das Volk begrüßte ihn unter lautem Jubel als römischen Kaiser. So war ein Germane Nach-folger der Cäsaren geworden. Nicht an Macht, wohl aber an äußerem Glanz erfuhr die Stellung Karls durch die Kaiserkrönung einen gewaltigen Zuwachs; Rom aber zu erobern und die Kaiserkrone zu gewinnen, ist seitdem Jahrhunderte hindurch das Ziel der Sehnsucht für die deutschen Könige gewesen Karls Regententätigkeit. § 27. Karls Persönlichkeit. Karl war ein Herrscher, der mit genialer Einsicht und gewaltiger Tatkraft den verschiedensten Aufgaben, die ihm die Regierung seines weiten Reiches stellte, gerecht wurde. Von seiner Persönlichkeit hat uns sein jüngerer Freund und Biograph Einhard ein Bild hinterlassen. Er war ein Mann von mächtigem Körperbau, festem Gang-schönem, grauem Haar und heiterem, gütigem Antlitz. Er erfreute sich bis in sein hohes Alter einer guten Gesundheit; durch Reiten, Jagen und Schwimmen härtete er den Körper ab; in Speise und Trank war er mäßig. Er kleidete sich nach fränkischer Weise und konnte kaum je dazu vermocht werden, römische Kleidung anzulegen; seine Gewänder ließ er sich von den Frauen seiner Familie anfertigen. Er war ein Mann von gewaltiger Willenskraft und konnte in seinem Zorne furchtbar sein. Aber in ihm wohnte auch ein tiefes, inniges, deutsches Gemüt; er war ein zärtlicher Vater seiner Söhne und Töchter, die er ungern von sich ließ, ein guter Geselle seiner Freunde, freigebig und gütig gegen Fremde. Er war hochbegabt und konnte gut reden. Auch erfüllte ihn ein starker Drang nach Bildung; noch in höheren Jahren wünschte er nachzuholen, was man früher an ihm versäumt hatte, versuchte das Schreiben zu lernen und ließ sich in der Grammatik unterrichten. Mit seinen Freunden besprach er sich über gelehrte Dinge; selbst beim Mahle ließ er sich gern vorlesen. Dabei hatte er auch Sinn für die Heldensagen des deutschen Volkes und ließ sie sammeln; leider ist diese Sammlung unserer Zeit nicht erhalten geblieben.

5. Geschichte des Altertums - S. 33

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Pertkles und der athenische Staat. 33 Frauenleben. In der Stellung der Frau hatte sich seit den Zeiten, grauenie*«. die uns die Homerischen Gedichte beschreiben, manches geändert. Bei Homer sehen wir die fürstlichen Frauen eine durchaus würdige Rolle neben ihrem Gatten spielen. Spinnen und Weben zwar sind ihre Hauptbeschäftigung, zu der sie die Mägde anleiten, aber sie beschränken sich nicht daraus; sie stehen an der Spitze des gesamten Haushalts, ihr Sessel steht neben dem des Mannes; in Andromache und Penelope zeichnet der Dichter sein Ideal einer treuen, liebenden und geliebten Gattin. Auch später sehen wir bei manchen Stämmen Griechenlands die Frau als Gattin und Mutter eine sehr geachtete Stellung einnehmen, z. B. in S p a r t a. Hier wurden die Mädchen in ähnlicher Weise ausgebildet wie die Knaben; sie pflegten die Leibesübungen, die zu Kraft und Gewandtheit erziehen sollten, und den Chorgesang, der mit dem Reigen verbunden war. Anderswo finden wir Dichterinnen, vor allen Sappho aus Mytilene auf Lesbos (um 600), deren Lieder von starkem und innigem Gefühl erfüllt sind. Aber in einem großen Teile Griechenlands, so besonders in Athen, war die Lage der Frauen wesentlich unfreier geworden. Zwar daß die Ehe auch ferner in vielen Fällen eine auf herzlicher Zuneigung beruhende Gemeinschaft war, ist sicher und geht zum Beispiel aus manchen der herrlichen athenischen Grabdenkmäler hervor, die Gatten und Gattin in stiller Liebe verbunden darstellen. Aber vom öffentlichen Leben, von freierer, geistvoller Geselligkeit war die Frau im wesentlichen ausgeschlossen, ebenso auch von höherer Bildung; nur manche gab es, die sich eine größere Unabhängigkeit wahrten, wie z. B. die geistvolle Milesierin Aspasia, die Freundin des Perikles. Zumeist war die Frau der höheren Stände an das Haus gefesselt und aus häusliche Tätigkeit beschränkt. Selten ging sie aus, nicht ohne die Begleitung von Sklavinnen. Vor allem gaben dazu die religiösen Feste Gelegenheit, so der Festzug der Panathenäen (vgl. § 20.) Die Kleidun g der Frau bestand aus einem viereckig geschnittenen Kleidung Gewand aus Linnen oder Wolle, das oft so lang war, daß es durch einen Gürtel geschürzt wurde. Ging man aus, so trug man darüber einen weiten, um den Körper geschlungenen Mantel. Auch die Männerkleidung bestand aus einem hemdartigen Untergewand und dem Mantel. Wissenschaft und Kunst im Zeitalter des Perikles. § 36. So war Athen damals die mächtigste und reichste Stadt Wtst«.,ch«fr. Griechenlands. Unvergänglichen Ruhm aber hat es sich dadurch erworben, daß Wissenschaft und Kunst damals dort erblühten, wie sie nie zuvor und selten später in einer Stadt geblüht haben. Dort lebte der Geschichtschreiber der Perserkriege, Herodot, der „Vater der Geschichte", der aus einer Neubauer, Beschickt!. Lehrbuch für Mädchensch. I. 5. Aufl. 3

6. Geschichte des Altertums - S. 50

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
50 Geschichte der Griechen. § 51. Alexanders Ausgang. Nach der Rückkehr feierte Alexander zu Susa mit großem Glanz seine Vermählung mit einer zweiten Gemahlin, der Tochter des Darius, S t a t i r a; durch diese Heirat erschien er in. den Augen der Asiaten gleichsam als Erbe des letzten Perserkönigs. Zugleich mit ihm nahmen auf seinen Wunsch viele seiner Macedonier persische Frauen; auch auf diese Weise suchte der König beide Volksstämme zu verschmelzen. Als er darauf einen Teil seiner alten Soldaten in die Heimat entlassen wollte, hätte der Unwille beinahe zu einer Empörung geführt; doch wurde er des Aufstandes Herr. Er war der Beherrscher eines ungeheuren Reiches geworden, in welchem er für Aufrechterhaltung des Friedens, der Ordnung und des Rechts sorgte, die Arbeit des Landmanns, des Handwerkers, des Kaufmanns schützte. Weithin erscholl die Kunde von seiner Macht und seinem Ruhme; in Babylon, wo er eine Zeitlang seine Residenz nahm, empfing er selbst von den Karthagern und von den italischen Völkerschaften Gesandte. Aber seiner Regierung war keine lange Dauer beschieden. Zuerst starb sein vertrautester Freund, den er gern seinen Patroklus nannte, H e p h ä st i o n, und wurde von ihm tief betrauert und mit ungeheurer Pracht bestattet. Dann wurde er selbst im Jahre Alexanders 323 von einem tödlichen Fieber ergriffen. Als das Ende nahe war, ver-Tod 323. jstn^en jejne Soldaten ihn noch einmal zu sehen; Mann für Mann zogen sie an dem Lager des sterbenden Helden vorüber, der sie nur noch mit dem Blick der Augen zu grüßen vermochte. Er starb kinderlos; seinen Feldherren, die ihn fragten, wem er sein Reich hinterlasse, soll er geantwortet haben: dem Würdigsten. Er war bei seinem Tode erst dreiunddreißig Jahre alt. Die Reiche der Diadochen. § 52. Auf Alexanders Tod folgte ein kriegerisches Zeitalter. Zunächst erhob sich Athen, von dem Gedanken der Freiheit Griechenlands noch einmal begeistert; und andere griechische Staaten schlossen sich ihm an. Aber nicht lange konnte die Stadt der macedonischen Übermacht widerstehen und Tod de» ergab sich. Demosthenes, der das Haupt der Erhebung gewesen war, rrmosthen-r. ^ qu^ eine fieine Insel, wo er in dem Tempel des Poseidon Zuflucht suchte; als er sich auch hier von den Häschern erreicht sah, gab er sich selbst den Tod durch Gift, das er in seinem Schreibgriffel bei sich trug. D!- Viel furchtbarer waren die Kriege, die zwischen den Feldherren des Staate,'" verstorbenen Herrschers, den Diadochen, d. h. Nachfolgern, geführt wurden. Aus diesen Jahrzehnte dauernden Kämpfen gingen endlich drei

7. Geschichte des Altertums - S. 16

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
16 Geschichte der Griechen. Lykurg zu, der im neunten Jahrhundert gelebt haben soll. Auf langen Reisen habe er die Gesetze vieler Völker kennen gelernt; dann habe er durch seine Gesetzgebung seinem durch lange innere Wirren zerrütteten Vaterlande den Frieden zurückgegeben. In Wirklichkeit ist die spartanische Verfassung sicherlich nicht das Werk eines einzigen Mannes, sondern hat sich im Laufe der Jahrhunderte herausgebildet. tu Acker- Zunächst ist von der eigentümlichen Ordnung des Grundbesitzes Verteilung. ^ ^n. Damit nämlich allen Vollbürgern ihr Unterhalt ge- sichert würde, war die fruchtbare Ackerflur der Eurotasebene in Güter von ungefähr gleichem Ertrage zerlegt, deren jedes einer ©partiatenfamilie zu-gc liefen und von mehreren Helotenfamilien bewirtschaftet wurde. Um aber zu verhüten, daß künftig Ungleichheit des Besitzes einträte und manche reich, andere arm würden, wurde die Bestimmung getroffen, daß niemand fein Grundstück verkaufen durfte. Die Die Ordnung des spartanischen Lebens hatte den Zweck, den fp8rstoe Spartiaten die kriegerische Tüchtigkeit zu erhalten. Jedes neugeborene Kind wurde untersucht und, wenn es als schwächlich befunden wurde, ausgesetzt. Mit dem siebenten Jahre ward dann der Knabe der Mutter genommen und vom Staat erzogen. Er wurde einer Knabenabteilung zugesellt und Lehrmeistern unterstellt; unter Wassenübungen, in rauher Zucht, bei einfachster Lebensweise und kärglichster Nahrung wurde er zum tapferen, gehorsamen und ausdauernden Krieger erzogen; die wissenschaftliche Ausbildung dagegen wurde vernachlässigt und nur die Musik eifrig gepflegt. Bei den Mädchen sah man ebenfalls vor allem auf körperliche Ausbildung und Abhärtung. Auch wer zum Manne herangereift war, blieb in erster Linie Soldat; so hoch die Hausfrau auch in Sparta geehrt wurde, so mußte das Familienleben doch sehr zurücktreten. Jeder Bürger gehörte einer Tisch- und Z e l t g e n o f f c n f ch a f t an. Mit seinen Kameraden speiste er, nicht bei seiner Gattin; die Speisen waren einfach, die schwarze Suppe das Hauptgericht; jeder steuerte zu der gemeinsamen Mahlzeit von dem Ertrage seines Gutes oder von der Jagdbeute etwas bei. Der Tag verlief vorwiegend in kriegerischen Übungen und Jagdzügen; erst die Greife, die sich des höchsten Ansehens erfreuten, wurden davon entbunden. Im Kriege wurde unbedingte Tapferkeit von jedem gefordert. Wer floh, wer den Schild verlor, wer auf dem Rücken anstatt auf der Brust die Wunde trug, galt für einen ehrlosen Mann. Mit dem Schilde oder auf dem Schilde, als Sieger oder tot, sollte der spartanische Krieger heimkehren. Verfassung. Die V e r f a s s u n g der Spartaner unterschied sich schon dadurch von der anderer Staaten, daß zwei Könige an der Spitze des Staates standen.

8. Deutsche Geschichte von der Französischen Revolution ab - S. 22

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
22 Das Zeitalter der Zerstrung des alten und der Entstehung des neuen Reichs. König und das unglckliche Land ein neuer schwerer Schlag: in blhendem Knigin ^^r starb die durch den Niedergang Preuens tieferschtterte Knigin Luise. Luise. Ich bin wie vom Blitz getroffen", schrieb damals Blcher; Gott im Himmel, sie mu vor uns zu guht gewesen sein." Indessen schien sich O st e r r e i ch, wo nunmehr Graf Metternich der leitende Minister war, ganz an den Weltherrscher anschlieen zu wollen. Im Jahre 1810 vermhlte sich Napoleon, nachdem er sich von seiner Ge-Ma^Luise^,hlin Josephine geschieden hatte, mit Marie Luise, der Tochter des sterreich. Kaisers Franz. Und diese schenkte ihm 1811 den ersehnten Thronerben, der den Titel eines Knigs von Rom erhielt. Immer rcksichtsloser vergrerte unterdessen Napoleon sein Reich. Im Sden verleibte er ihm jetzt auch Rom ein, von wo er den Papst als Gefangenen wegfhren lie. Ferner vereinigte er, nachdem sein Bruder ^itesteaas- Ludwig freiwillig die Krone von Holland niedergelegt hatte, Holland nappieoni- sowie die ganze deutsche Nordseekste nebst den drei Hanse- ichen Reiches. 1 o o 1 1 . st d t e n mit Frankreich, das nunmehr tm Sden bis zum Garignano, im Norden bis zur Trave reichte. Der franzsisch-russische Krieg. 1812. Grnde zum 23. Der russische Feldzug. Whrend Napoleons Politik immer 8 gewaltttiger wurde, erkaltete sein Verhltnis zu Alexander von Rußland. Dieser konnte die ungeheure Vergrerung des franzsischen Weltreiches nicht ruhig mit ansehen; da auch Oldenburg, dessen Herzge seine Verwandten waren, ihm einverleibt wurde, mute ihm als eine persn-liche Beleidigung erscheinen. Die Festlandsperre endlich war fr Rußland, das d englischen Waren bedurfte, geradezu verderblich; als Alexander sie aufhob, entschlo sich Napoleon zum Kriege. 1812. Es war ein ungeheures Heer, das er fr diesen Feldzug vereinigte, Franzosen, Rheinbndner, Italiener, Jllyrier, Polen. Dazu kamen auer 30 000 sterreichern auch 20 000 Preußen. Denn neben sterreich hatte sich auch Preußen zum Bndnisse mit Napoleon entschlieen und sich verpflichten mssen, Hilfstruppen zu stellen und die Armee auf dem Durchzuge zu verpflegen; es htte sonst die sofortige Vernichtung frchten mssen. der 400 000 Mann zogen nach Rußland, denen nachher noch etwa 200 000 Mann folgten. Den Kern der groen Armee" gedachte Napoleon selbst in der Richtung auf Moskau zu führen. Zwei kleinere Heere bildeten den rechten und linken Flgel; bei dem letzteren, der durch die Ostseeprovinzen vordrangt befanden sich auch die Preußen unter dem General Dorf.

9. Deutsche Geschichte von der Französischen Revolution ab - S. 103

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Das Ende Kaisers Wilhelm I. und Kaiser Friedrichs. 108 Nacht schien eine kleine Besserung einzutreten; aber am nchsten Morgen wurde der Puls immer schwcher. Der Oberhofprediger Kgel sagte dem Sterbenden Sprche vor; die greise Kaiserin hielt ihm die Hand; Prinz H?sei Wilhelm kniete neben dem Bette. Am 9. Mrz um V29 Uhr schied 9-1ggg der Kaiser aus dem Leben; gleich daraus sank die aus dem Schlosse wehende Kaiserstandarte halbmast und verkndete der harrenden Menge, da Deutsch-lands erster Kaiser entschlafen war. Wenige Stunden spter teilte der Reichskanzler, selbst aus das tiefste ergriffen und mit den Trnen kmpfend, dem Reichstage das erschtternde Ereignis amtlich mit. Die Helden-mutige Tapferkeit", sagte er damals, das nationale, hochgespannte Ehr-gefhl und vor allen Dingen die treue, arbeitsame Pflichterfllung im Dienst des Vaterlandes und die Liebe zum Vaterlande, die in unserm dahingeschiedenen Herrn verkrpert waren, mgen sie ein unzerstrbares Erbteil unsrer Nation sein!" Inzwischen war der in San Nemo weilende Thronerbe telegraphisch benachrichtigt worden. Als er, im Garten weilend, die Depesche mit der Aufschrift An des Kaisers und Knigs Majestt" erhielt, brach er in heftige Trnen aus. Am nchsten Tage bereits eilte der steche deutsche Kaiser der die schneebedeckten Alpen nach seiner Hauptstadt. Am 16. Mrz wurde, geleitet von der tiefen und herzlichen Trauer seines Volkes, von Kundgebungen des Beileids aus allen Teilen der Welt, die Leiche Kaiser Wilhelms I. in das Mausoleum zu Charlottenburg ber-gefhrt, wo seine kniglichen Eltern ruhten. Am 7. Januar 1890 folgte ihm seine Gemahlin, die Kaiserin August. A u g u st a, im Tode nach und wurde an seiner Seite beigesetzt. In ihrer Jugend hatte sie mit Goethe verkehrt; fr das geistige Leben der Nation bewahrte sie immer ein reges Interesse. Besondere Teilnahme aber brachte sie den Bestrebungen entgegen, die auf bessere Pflege der Verwundeten im Kriege gerichtet waren. Auf Anregung des Genfers D u n a n t, der auf dem Schlachtfelde von Solferino die Schrecken des Krieges kennen gelernt hatte, war 1864 die Genfer Konvention geschaffen worden, die seitdem von allen Kulturstaaten anerkannt worden ist. Die Vereine vom roten Kreuz", die sich die freiwillige Pflege von Verwundeten und Kranken zur Aufgabe machen, fanden seitens der Kaiserin immer die tatkrftigste Frderung. 79. Kaiser Friedrich Iii. Kaiser Friedrich Iii. hatte seinen Friedrich in. Wohnsitz zunchst im Schlo zu Charlottenburg, dann im neuen Palais bei

10. Teil 2 - S. 37

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 19. Die australischen Inseln. 37 Flachs. Die Tierwelt ist ärmlich, besonders Säugetiere fehlen. Besser vertreten ist die Vogelwelt, deren bunte Farbenpracht auffällt, so bei den Paradies- und Nashornvögeln, den Papageien und Kakadus. Die Bewohner sind die den Australnegern verwandten, dunkelfarbigen und krausköpfigen Papuas, welche feste Wohnsitze in Pfahlbaudörfern haben und zum Teil noch heute Menschenfresser sind. Ihre Kunstfertigkeit in Topf- und Holzmaren und im Anfertigen von Booten ist erstaunlich. Als Haustier schätzen sie allein das Schwein. Auf Neu-Seeland wohnen die malaiischen Maori, tapfere und schöne Menschen, an Zahl (zurzeit noch etwa 42000) ständig sich verringernd. 2. Die einzelnen Inseln. A. Neu-Guinea, nächst Grönland die größte Insel der Erde, an Flächeninhalt fast Skandinavien gleich, wird durch die für die Schiffahrt gefährliche Torresstraße vom Festlande geschieden. Sie ist von einer wald- reichen Gebirgskette durchzogen, welche zum Teil Alpenhöhe erreicht. Im S. ist dem Gebirge ein ausgedehntes Tiefland mit wasserreichen, schiff- baren Flüssen vorgelagert; die Nordküste dagegen ist schmaler, aber auch von vielen kleinen Küstenflüssen durchzogen, von denen der am meisten befahrene Kaiserin Augusta-Fluß heißt. Der W. der Insel gehört den Niederländern, die Südseite der Osthälfte den Engländern, die Nordseite, das Kaiser Wilhelms-Land, den Deutschen (seit 1884). B. Der Bismarck-Archipel, gleichfalls den Deutschen gehörig. C. Von den Salomon-Jnseln, welche vulkanischen Ursprungs sind und breite Korallenriffe ins Meer senden, sind die zwei n. deutsch, die übrigen englisch. D. Die Neuen Hebriden und Neu-Kaledonien. Letzteres ist eine französische Strafkolonie. E. Neu-Seeland, durch die Cook-Straße in eine Nord- und Südinsel zerschnitten. Auf der Südinsel erhebt sich ein gletscherbedecktes Hochgebirge, dessen höchster Punkt der Mount Cook mit 3800 vi ist. Die Nordinsel zeigt zahlreiche vulkanische Spuren, kleine Krater, Geysire und aufsteigende Gase. Wegen dieser Höhenlage ist das Klima milde und reich an Niederschlägen. Für die Pflanzenwelt sind charakteristisch die dichten Buschwälder, die mächtigen Farnbäume, die bis 50 m hohe Kauri- fichte, welche wertvolles Harz liefert, und der riesige Ratabaum, gegen dessen dunkles Laub das Scharlachrot seiner Blütentrauben prachtvoll ab- sticht. Die europäischen Getreidearten gedeihen vortrefflich, die Schafzucht blüht. Im S. wird Gold gesunden. Die Hauptstadt dieser englischen Kolonie ist Wellington, die wichtigsten Häfen Auckland und Dunedin.
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