Teutsche Zustände um das Jahr 900.
33
In diesen Nöten starb im Jahre 911 Ludwig das Kind, der letzte Karolinger. Zum König wurde gewählt der Herzog von Franken, Kon-Kouradi. rad I. Aber er versuchte vergeblich der anderen Herzöge Herr zu werden: er verzehrte sich in fruchtlosen Kriegen; besonders der Herzog von Sachsen. Heinrich, war ihm zu mächtig. Da wies er auf dem Totenbette seinen Bruder Eberhard an, die Reichsinsignien seinem Gegner Heinrich zu überbringen. Es war eine edle Tat; so kam der erste der Sachsenkönige, mit 919. denen eine neue Periode der deutschen Geschichte beginnt, auf den Thron.
Deutsche Zustände um das Jahr »00.
§ 35. Versuchen wir uns den Zustand Deutschlands in jener Zeit Wirtschaft, noch einmal in Kürze zu vergegenwärtigen. Noch immer war es ein Land, wo Ackerbau und Viehwirtschaft fast die einzigen Erwerbszweige bildeten. Große Güter, die dem Könige, den großen Herren oder der Kirche gehörten, lagen neben Bauerndörfern, deren Bewohner zum größeren Teil einem Herrn zu Zinszahlung und Frondienst verpflichtet waren.
Noch gab es Städte nur am Rhein und an der Donau, die alten Römerstädte; und auch deren Bewohner trieben zum größten Teil Landwirtschaft. Noch fand man nur selten selbständige Handwerker; wer ein Handwerk trieb, stand im Dienste eines Gutsherrn, für den er arbeitete. Deutsche Kaufleute gab es nicht; fremde, besonders italienische Händler waren es, die ausländische Waren ins Land brachten. Wald- und Heideboden nahm noch bei weitem den größten Teil unsers Vaterlandes ein; immerhin war im Laufe der letzten Jahrhunderte der Wald vielfach gelichtet worden, und Ackerfluren sah man, wo früher das Wild gesprungen war, Wiesen und Fischteiche, wo einst unwegsame Moräste das Tal ausgefüllt hatten.
Das war vor allem das Verdienst der Klostermönche.
Die Deutschen jener Zeit waren ein tüchtiges und wackeres Volk, freilich Sitten und immer noch kampflustig und schnell bei der Hand loszuschlagen, von einfachen, ®Ubmt9' derben, oft rohen Sitten; noch fanden sich auch gar viele Reste des Heidentums. Aber immer mächtiger und einflußreicher wurde die Kirche. Der prunkvolle Gottesdienst rief immer von neuem demütiges Staunen bei den Zuhörern hervor. Die Bischöfe und Äbte waren mächtige Herren, die über viele Hörige und Reisige geboten und im Rat des Königs eine hervorragende Rolle spielten. Mönche und Weltgeistliche waren ja auch die einzigen, die einige Bildung besaßen. Unter den Laien, auch unter dem Adel, gab es immer noch nur wenige, die lesen und schreiben konnten. In solcher Zeit war eine wichtige Persönlichkeit für hoch und niedrig der fahrende
Neubauer. Geschtchtl. Lehrbuch. B. in. 6. Aufl. 3
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Extrahierte Personennamen: Ludwig Ludwig Heinrich Heinrich Eberhard Heinrich Heinrich
Die ersten beiden schlesischen Kriege.
165
einen Fürsten, der nicht dem Hause Habsburg entstammte; aber inzwischen besetzten die Truppen Maria Theresias seinelaimadt München.
Weniger glücklich fochten die Österreicher gegen die Preußen. Da ent- ^|ta“n schloß sich Maria Theresia, um sich dieses Gegners zu entledigen, zum Frieden. 1742.
In Br es^a u rsmdl er abgeschlossen; sie trat Schlesien (außer Troppau und Zzgerndorf) und die Grafschaft Glatz an Preußen ab. Der preußische Staat wuchs dadurch um fast ein Drittel des bisherigen Bestandes; ein reiches, im dreizehnten und vierzehnten Jahrhundert durch die deutsche Einwanderung den Slaven abgewonnenes Land, wo der Boden fruchtbar war, wo seit alters die Leineweberei blühte, mit der wichtigen Wasserstraße der Oder und der großen Handelsstadt Breslau war gewonnen worden. Zwei Jahre später fiel infolge eines älteren Vertrages Ostsries land an Preußen, ostftubianb. das so auch an der Nordsee festen Fuß faßte.
§ 177. Der rweite ickleliscke Kma 1744 — 1745. Seit dem 1744-1745 Friedensschluß mit Preußen machten die österreichischen Waffen immer weitere Fortschritte; der deutsche Kaiser, aus seinen Erblanden vertrieben, befand sich in einer traurigen Lage; er war völlig abhängig von den Franzosen. Friedrich war Überzeugt, daß Maria Theresia daran denke, nach Besiegung der Franzosen auch Schlesien wiederzuerobern. Da hielt er es für besser, ihr zuvorzukommen. Er schloß ein Bündnis mit Lud-in^Bömc>i iv i g Xv. von Frankreich und überschritt im Sommer 1744 mit 80 000 Mann „kaiserlicher Hilfsvölker", wie er sie nannte, die böhmische Grenze Aber dieses Unternehmen ging nicht glücklich vonstatten; durch Desertion stark gelichtet, kam das Heer wieder in Schlesien an. Im darauf folgenden Winter starb Karl Vii.,-fein Sohn vertrug sich mit Maria Theresia und entsagte den Erbansprüchen auf österreichische Lande.
Im Jahre 1745 brach Prinz Karl von Lothringen, Maria Theresias Schwager, mit einem österreichischen, durch sächsische Hilfstruppen verstärkten Heere über die Pässe der Sudeten nach Schlesien ein. Da griff ihn der König bei dem Dorfe Hohenfriedberg am Fuße des Gebirgesh°h^ried-an. In der Morgendämmerung kam es auf dem vielfach durch Gräben, 1745 Bäche und Teiche durchschnittenen Gelände zu einem harten und blutigen Kampfe; da wurde die Entscheidung durch den berühmten Reiterangriff des Generals von Geßler herbeigeführt, der mit dem Dragonerregiment Bayreuth, dem heutigen Kürassierregiment Königin, sechs Regimenter über den Haufen ritt. 2500 Gefangene machte und 66 Fahnen erbeutete. Der Feind ging nach Böhmen zurück. „Niemals haben die alten Römer etwas Glänzenderes getan", schrieb der König, „mit solchen Truppen würde man die ganze Welt bändigen."
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Extrahierte Personennamen: Maria_Theresias Maria Theresias Maria_Theresia Maria Theresia Friedrich Friedrich Maria_Theresia Maria Theresia Karl_Vii Karl Maria_Theresia Maria Theresia Karl_von_Lothringen Karl Maria_Theresias_Schwager Maria Theresias
Extrahierte Ortsnamen: Troppau Breslau Nordsee Frankreich Schlesien Schlesien Dorfe_Hohenfriedberg
Deutsche Zustände um das Jahr 900.
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Karolinger. Zum König wurde gewählt der Herzog von Franken, Konrat) I. Aber er versuchte vergeblich der anderen Herzöge Herr zu werden; ftonrab l er verzehrte sich in fruchtlosen Kriegen; besonders der Herzog von Sachsen, Heinrich, war ihm zu mächtig. Da wies er auf dem Totenbette seinen Bruder Eberhard an, die Reichsinsignien seinem Gegner Heinrich zu überbringen. Es war eine edle Tat; so kam der erste der Sachsenkönige, mit 919. denen eine neue Periode der deutschen Geschichte beginnt, auf den Thron.
Deutsche Zustände um das Jahr 900.
§ 35. Versuchen wir uns den Zustand Deutschlands in jener Zeit noch Wirtschaft, einmal in Kürze zu vergegenwärtigen. Noch immer war es ein Land, wo Ackerbau und Vieh wirtschaft fast die einzigen Erwerbszweige bildeten. Große Güter, die dem Könige, den großen Herren oder der Kirche gehörten, lagen neben Bauerndörfern, deren Bewohner zum größeren Teil einem Herrn zu Zinszahlung und Frondienst verpflichtet waren. Noch gab es Städte nur ant Rhein und an der Donau, die alten Römerstädte; und auch deren Bewohner trieben zum größten Teil Landwirtschaft. Noch fand man nur selten selbständige Handwerker; wer ein Handwerk trieb, stand im Dienste eines Gutsherrn, für den er arbeitete. Deutsche Kaufleute gab es nicht; fremde, besonders italienische Händler waren es, die ausländische Waren ins Land brachten. Wald- und Heideboden nahm noch bei weitem den größten Teil unsers Vaterlandes ein; immerhin war im Laufe der letzten Jahrhunderte der Wald vielfach gelichtet worden, und Ackerfluren sah man, wo früher das Wild gesprungen war. Wiesen und Fischteiche, wo einst unwegsame Moräste das Tal ausgefüllt hatten. Das war vor allem das Verdienst der Klostermönche.
Die Deutschen jener Zeit waren ein tüchtiges und wackeres Volk, freilich immer noch kampflustig und schnell bei der Hand loszuschlagen, von einfachen, derben, oft rohen Sitten; noch fanden sich auch gar viele Reste des Heidentums. Aber immer mächtiger und einflußreicher wurde die Kirche. Der prunkvolle Gottesdienst rief immer von neuem demütiges Staunen bei den Zuhörern hervor. Die Bischöfe und Abte waren mächtige Herren, die über viele Hörige und Reisige geboten und im Rat des Königs eine hervorragende Rolle spielten. Mönche und Weltgeistliche waren ja auch die einzigen, die einige Bildung besaßen. Unter den Laien, auch unter dem Adel, gab es immer noch nur wenige, die lesen und schreiben konnten. In solcher Zeit war eine wichtige Persönlichkeit für hoch und niedrig der fahrende Sänger, der von den alten Heldensagen wie von den neuesten Ereignissen
Neubauer, Beschicht!. Lehrb. für Mädchensch. Ii. 5. Aufl.
3
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Eberhard Heinrich Heinrich Neubauer
Geschichte der Römer.
Italien.
§54. Der Landescharakter. Italien, die mittelste der drei südlichen Halbinseln Europas, wird im Osten vom adriatischen, im Süden vom ionischen und mittelländischen Meere, im Westen von dem tyrrhenischen Meere begrenzt; im Norden erhebt sich der hohe Wall der Alpen. Schmal und langgestreckt, zieht sich das Land von Nordwesten nach Südosten und verläuft in zwei Halbinseln, zwischen denen sich der Busen von Tarent ausbreitet. Mit Einschluß der zugehörigen Inseln beträgt der Flächeninhalt Italiens etwas mehr als die Hälfte des deutschen Reiches. Italien besitzt eine weit ausgedehnte Küste; so hat sich denn von jeher ein großer Teil Das M«r. seiner Bewohner mit Fischerei, Schiffahrt und Seehandel beschäftigt. Es ist ein g e b i r g i g e s Land. Der A p e n n i n, der die Halbinsel durchzieht. Die ®cbtr3e. erhebt sich in den Abruzzen zu einer Höhe von fast 3000 nt. Er ist reich an jähen Abstürzen und wilden Schluchten; einst trug er ausgedehnte Wälder, die im Laufe der Jahrhunderte abgeforstet worden sind. Infolge der großen Ausdehnung der Berge sind weite Teile des Landes nicht zum Ackerbau, sondern nur zur Viehzucht zu verwenden; darauf deutet schon der Name des Landes hin, der „das Rinderland" bedeutet. Fruchtbar sind nur die Ebenen, vor allen das oberitalische Tiefland, in grauer Vorzeit ein Die Ebene«, sumpfiges Waldgebiet, aber schon zur Zeit der römischen Kaiser ein blühendes Gartenland, und die gesegnete Ebene von Eampanien, reich an Feldfrüchten und Obst, in deren Mitte sich der Vulkan Vesuv erhebt; auch Apulien ist ein breites Flachland. Das Klima ähnelt dem Klima Griechenlands; doch Klima, sind in dem nördlichen Teile Italiens die Winter kälter. Auch die italische Landschast ist wie die griechische an vielen Stellen von hinreißender, erhabener Schönheit.
§ 55. Die Landschaften des Festlandes. Oberitalien, das vom Po,
seinen Nebenflüssen und der Etsch bewässert wird, hieß bei den Römern das
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Geschichte der Römer.
das aus Etrurien herstammte und nach der Stadt Tarquinii die Tar-totqidnhi?quini er hieß. Tarquinius Priscus, d. H. der Alte, war ein V 3<Us' glanzliebender Fürst, der nicht nur Kriege führte, sondern auch, wie die Tyrannen Griechenlands, große Bauten errichtete und so die Stadt verschönte. Unter Heranziehung etruskischer Baumeister begann er einen großen und prächtigen Tempel des Jupiter auf dem Kapitol zu errichten. Er baute ferner zahlreiche unterirdische, aus Stein gemauerte und gewölbte Kanäle, die K l o a k e n, durch die der sumpfige und daher ungesunde Boden der Stadt entwässert wurde und die noch heute ihre Dienste tun; in der nunmehr trocken gelegten Niederung nördlich vom Palatin legte er das Forum, den mit breiten Quadern gepflasterten Marktplatz, an.
Seivius Ihm folgte sein Schwiegersohn S e r v i u s T u l l i u s. Er war ein “S milder und volksfreundlicher König, der sich durch die Verfassung, die ? Mischecr ^em römischen Volke gab, ein hohes Verdienst und großen Ruhm erwarb. Berfasiung. Zwei Stände hatten sich in Rom herausgebildet: der wohlhabendere Adel, die P a t r i z i e r, und die ärmere Bevölkerung, Bauern und Handwerker, die man die P l e b e j e r nannte. So wie nun vorher Solon in Athen den Streit des Adels mit der übrigen Bürgerschaft dadurch zu schlichten gesucht hatte, daß er allen Bürgern'politische Rechte, aber nicht die gleichen Rechte gab, so verfuhr auch Servius Tullius; wie Solon, stufte auch er die p o l i t i s ch e n R e ch t e nach dem Vermögen ab. Nach dem Grundbesitz teilte er das Volk in fünf Klassen und diese wieder in Centurien. Centurienweise stimmte das Volk in der Volksversammlung, den Komitien, ab, die daher Centuriatkomitien heißen. So erhielten denn auch die Plebejer Zutritt zur Volksversammlung, wenn auch den Wohlhabenderen hier die Mehrzahl der Stimmen zufiel; auch die Plebejer trugen jetzt die Waffen für das Vaterland; sie waren aus Halbbürgern Bürger geworden.
Der treffliche König sand nach der Sage ein furchtbares Ende. Er hatte zwei Töchter, beide nach dem Vater Tullia benannt, die er mit den beiden Söhnen feines Vorgängers, des Tarquinius Priscus, vermählte. Da tötete die jüngere Tullia, ein verbrecherisches Weib, ihren Gatten Lucius und zugleich der eine der Tarquiuier, Lucius, seine Gemahlin; der ^Tuma^ Mörder und die Mörderin schlossen darauf die Ehe miteinander. Bald gingen sie weiter und wandten sich in ihrem surchtbaren Ehrgeiz gegen den König selbst. Im Senate erschien eines Tages Lucius und nahm für sich den Thron in Anspruch. Als Servius herbeieilte, stürzte er den Greis die Stufen hinunter, die zu dem Senatsgebäude hinaufführten; und Tullia, d,e in ihrem Wagen herbeifuhr, um den Gemahl als König zu begrüßen, scheute sich nicht die Rosse über den Leichnam des Vaters hinwegzulenken.
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Extrahierte Personennamen: Servius_Tullius Lucius Servius
Extrahierte Ortsnamen: Etrurien Griechenlands Rom Athen Centurien
Die neue Verfassung und der Krieg mit Porjena.
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In so ruchloser Weise wurden Lucius Tarquinius und Tullia die Beherrscher von Rom.
Lucius Tarquinius führte im Inneren ein gewalttätiges und tyrannisches Regiment, weshalb er den Beinamen Superbus führt.
Wie die griechischen Tyrannen, umgab er sich mit einer Leibwache und verfolgte viele Mitglieder des Adels durch Verhaftung, Achtung und Hinrichtung, während er ihre Güter einzog. Den Senat berief er ebensowenig wie die Volksversammlung; die Verfassung des Servius hob er auf. Wie sein Vater, liebte er fürstlichen Glanz und vollendete die großen Bauten, die jener begonnen hatte, insbesondere die Kloaken und den Tempel des kapitolinischen Jupiter.
Nach außen breitete er Roms Herrschaft weiter aus als irgend einer seiner Vorgänger. Da wurde die Gewalttat, die sein Sohn Sextus an der tugendhaften Lukretia vollführte, der Anlaß zu seinem Sturze. Lukretia tötete sich selbst; die Römer aber erhoben sich unter Führung des Junius Brutus und stürzten das Königtum. Tarquinius begab sich nach einer Stadt Etruriens. 510.
Ii. pie Zeit der römischen Kepuölik. 510—30.
1. Die Zeit der Ständekämpfe und der (Eroberung Italiens.
510-266.
Die neue Verfassung iiitb der Krieg mit Porseua.
§ 61. Die neue Verfassung. Seit dem Sturze der Königsherrfchaft war Rom eine Republik. An Stelle des Königs traten zwei Konsuln Konsuln, als oberste Beamte, als Heerführer und Richter. Ihre Macht war schon deshalb geringer als die der Könige, weil sie sich darein teilen mußten; aber dazu kam, daß sie nur auf ein Jahr gewählt wurden. Nur in Notlagen des Staates schien es richtig, die oberste Gewalt in der Hand eines Mannes zu vereinigen. Dann wählte man einen Diktator, der in un-Diktat»-, umschränkter Weise gebot; aber auch die Machtbefugnis des Diktators dauerte nie länger als sechs Monate. So kam es, daß der größte Einfluß dem Senat zufiel; und da in diesem nur Adlige, Patrizier, saßen, da ferner auch zu Beamten und Priestern nur Adlige gewählt wurden, so Senat, muß man die damalige Verfassung Roms eine aristokratische nennen.
Zwar wurde die V o l k s v e r s a m m l u n g regelmäßig berufen; aber auch
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Extrahierte Personennamen: Lucius_Tarquinius Lucius_Tarquinius Servius Lukretia Brutus
Ter Beginn der Ständekämpfe.
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machten, um parteiisch Recht zu sprechen. Viele Plebejer waren auch, wie die athenischen Bauern zu Solons Zeit, in Schulden geraten; da aber die Zinsen sehr hoch waren, so waren sie oft nicht in der Lage sie abzutragen; und nach dem strengen Schuldrecht wurde ihnen dann nicht nur die Habe genommen, sondern auch sie selbst nebst ihrer Familie verkauft.
In diesen Nöten faßten die Plebejer, wie die Sage berichtet, den Entschluß, Rom zu verlassen und auf dem „heiligen Berge" am Ufer ®,n£ng des Anio, der wenig oberhalb Roms in den Tiber mündet, eine neue Stadt zu gründen. Mit Weib und Kind zogen sie dorthin. Die Patrizier be- Berg, fanden sich in einer peinlichen Lage; endlich schickten sie, wie erzählt wird, Menenius Agrippa als Gesandten zu den Ausgewanderten, der sie durch die Erzählung von der Empörung der Glieder gegen den Magen zur Versöhnlichkeit stimmte. Trotzdem kehrten die Plebejer nicht eher wieder nach Rom zurück, als bis man ihnen das Recht eingeräumt hatte, eigene Beamte, die zehn Volkstribunen, zu wählen. Diese erhielten die Die^ou»-Aufgabe, jeden einzelnen Plebejer gegen Willkür und Mißhandlung seitens der Beamten zu schützen. Jede Amtshandlung des Konsuls, jeden Beschluß des Senats konnten sie durch ihren Einspruch ungültig machen; sie galten für unverletzlich, und wer sich an ihnen vergriff, wurde geächtet. Ihre Einsetzung war der erste Sieg der Plebejer.
§ 64. Coriolan. Ein besonders stolzer und trotziger Patrizier war der Sage nach Gnäus Marcius, der den Beinamen Coriolanus führte. Dieser machte bei einer Hungersnot den Vorschlag, an die Plebejer nur dann Getreide zu verteilen, wenn sie aus das Tribunat verzichteten.
Daraus wurde er von den Tribunen angeklagt; und da er seine Verurteilung voraussah, verließ er Rom. Er ging zu den Feinden seiner Vaterstadt, zu den Volskern, und bestimmte diese zu einem Feldzuge gegen Rom, in dem er selbst sie führte. Unwiderstehlich drang er bis eine Meile vor Rom vor. Gesandte, die man an ihn schickte, wies er ab; auch den Priestern, die ihn um Gnade anflehten, schenkte er kein Gehör; erst als die römischen Frauen, an ihrer Spitze seine Mutter und seine Gattin, bittend in seinem Lager erschienen, führte er das Volskerheer wieder nach Hause.
§ 65. Die Fabier. Cincinnatus. Unbändiger Standeshochmut, wie ihn Coriolan an den Tag legte, war ein wesentlicher Zug in dem Charakter der römischen Patrizier. Daß ste aber auch andere, bessere Eigenschaften besaßen, den Geist opferfreudiger Vaterlandsliebe, strengen Ernst und Einfachheit der Sitten, bewies das Beispiel der Fabier und des Cincinnatus.
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Extrahierte Personennamen: Menenius_Agrippa Gnäus_Marcius Cincinnatus Ernst
Extrahierte Ortsnamen: Solons Rom Roms Rom Rom Rom
Der Vrand Rc>ms. Tie Beendigung der Ständekämpfe.
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wegen seines Hochmuts verrufenen Patriziergeschlechts. Dieser machte den frevelhaften Versuch, Virginia, die schöne Tochter eines angesehenen Plebejers, in seine Gemalt zu bringen, indem er sie einem seiner Klienten, der sie auf sein Betreiben als seine Sklavin beanspruchte, als Richter zusprach. Da entschloß sich ihr greiser Vater Virginius zu einer fürchterlichen Tat; er führte die Tochter, als wolle er von ihr Abschied nehmen, beiseite und stieß ihr ein Messer, das er von einer der dort am Forum befindlichen Fleischbänke wegnahm, in das Herz. Diese Tat entflammte die Wut des Volkes. Zum zweiten Male soll die Plebs aus Rom hinaus nach dem heiligenberg gezogen sein; und nicht eher kehrte sie zurück, als bis die Decemvirn gestürzt worden waren.
Wenige Jahre nachher errang die Plebs ihren dritten Sieg. Das Verbot der Ehe zwischen Patriziern und Plebejern wurde aufgehoben. Das Ehe-
gesetz
Ter Brand Roms. Die Beendigung der Ständckämpfe.
§ 07. Der Einfall der Gallier. Die nächsten Jahrzehnte waren erfüllt von Fehden mit den Nachbarvölkern. Folgenreich war es besonders, daß die Römer nach zehnjähriger Belagerung unter Führung des F u r i u s Eroberung Camillus die Stadt Veji einnahmen. Seitdem war Rom die Haupt-stadt der umliegenden Landschaft.
Da wurde Rom einige Jahre später durch einen Angriff der G a l l i e r, die in großen Schwärmen die Alpen überschritten und Oberitalien erobert hatten, in die größte Bedrängnis gebracht. Es waren wilde, hochgewachsene Gestalten, die im Kampfe den Oberkörper gern nackt trugen und sich mit goldenen Armringen und Halsketten zu schmücken liebten, Krieger von ungestümer Tapferkeit, aber ohne Zucht und nicht an Gehorsam gewöhnt. In der Gegend derallia, eines kleinen Nebenflusses des Tibers, traten ihnen Schlacht an die Römer entgegen, wurden aber völlig geschlagen. Die Stadt Rom war bcc ®nia‘ außer dem Kapitol, wo eine Besatzung verblieb, nicht zu retten. Die Bevölkerung verließ die Stadt, und nur achtzig greise Senatoren, die den Untergang Roms nicht überleben mochten, blieben zurück, nahmen, in die Toga gehüllt, in ihren Häusern Platz und ließen sich hier von den einbrechenden Barbaren niebermachen. Rom würde niebergebrannt. Brand Romi
Nun belagerten die Gallier das Kapitol, ohne es jedoch nehmen zu können. Einst zwar gelang es ihnen in dunkler Nacht bis fast zum Gipfel emporzuklimmen; da erhoben zum Glück Roms die heiligen Gänse der Juno ein lautes Geschrei und weckten dadurch Marc usmanlius, der eilend herbeikam, um den ersten der Feinde und mit ihm die übrigen hinunter-
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Griechenland.
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läler hinziehen und hier und da kleine Ebenen sich ausbreiten. Daher war der Verkehr von einer Landschaft zur anderen oft erschwert, und vielfach führten nur Saumpfade über die Gebirgsrücken hinüber; die Folge davon ist gewesen, daß im Altertum Griechenland immer in viele kleine Staaten zerfallen ist und es keinen einheitlichen Staat dort gegeben hat. Andrerseits ist der Boden in vielen Teilen des Landes so felsig und unfruchtbar, daß man dort keinen Ackerbau, sondern nur Viehzucht treiben kann; in den Ebenen allein ist der Anbau des Bodens möglich. So ist es gekommen, daß Griechenland die wachsende Bevölkerung nicht zu ernähren vermochte und immer neue Scharen wanderlustiger Hellenen jenseit des Meeres eine neue Heimat suchten.
In diesem Lande ist der Winter regenreich und mild, der Sommer da- ®Q8 gegen heiß und regenarm, so daß die Quellen und Bäche oft versiegen und große Trockenheit herrscht. Es gedeihen der Weinstock, der Ölbaum, die Feige, ferner der Lorbeer, die Myrte und andere immergrüne Gewächse. Die Landschaft Griechenlands ist von unvergleichlicher Schönheit. Weithin reicht in der klaren Luft der Blick; hier schaut man hochragende, schöngeformte Berge, oft mit schneebedecktem Gipfel, dort das tiefblaue, an der steilen Küste brandende Meer. Und in diesem schönen Lande wohnte ein Volk von einem Schönheitssinn, wie ihn kein anderes Volk der Weltgeschichte besessen hat.
§ 9. Die Landschaften des Festlandes. Man teilt das griechische Festland in drei Teile, Nordgriechenland, Mittelgriechenland und den Peloponnes, eine Halbinsel, die ihren Namen von dem Heros Pelops trägt.
Nordgriechenland umfaßt die beiden Landschaften T h e s s a - Nordg^chen. l i en und E pi ru s , welche durch Gebirge voneinander geschieden werden.
An der Nordostecke Thessaliens erhebt sich der schneebedeckte, 3000 m hohe Olymp, der höchste Berg Griechenlands, auf dem man sich die Wohnungen der Götter dachte. Mit Mittelgriechenland wird Thessalien nur durch einen schmalen Paß verbunden, der zwischen Berg und Meer hinführt und von den warmen Quellen, die dort emporsprudelten, den Namen Thermopylen hatte. Den größten Teil Thessaliens nimmt eine getreidereiche Ebene ein.
Epirus dagegen ist ein armes, wenig fruchtbares Gebirgsland; dort lag die alte Orakelstätte D o d o n a , wo man aus dem Rauschen heiliger Eichen den Willen des Zeus zu erforschen suchte.
Der westliche Teil Mittelgriechenlands war wie Epirus zum größeren Teil ein rauhes Gebirgsland, wo viel Viehzucht getrieben wurde, * * an wenig Städte sich vorfanden und die Bevölkerung roh von Sitten war. Der höchste Berg Mittelgriechenlands ist der Parnaß; hier lag in einem Hoch-
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