Zeit, als Venedig eine mächtige Republik war und die Meere beherrschte,
sind prächtige Bauten erhalteu, darunter der Dogenpalast und die Markus-
kirche. Bologna (Bolonja) 160000 Einw., mit einer (1158 gegründeten)
Universität. Genua, 250000 Einw., herrlich gelegen; prachtvolle Paläste;
/ehr bedeutender Hasenplatz. Spezia hat einen Kriegshafen. Florenz,
210000 Einw., berühmte Kunstschätze. Livorno, 110000 Einw. bedeu-
tender Handelshafen. Die Residenz Rom am Tiber, 500 000 Einw., früher
sieben, jetzt elf Hügel umfassend, einst die Hauptstadt des Römischen Welt-
reiches, ist reich an geschichtlichen Erinnerungen, an Baudenkmälern und
Kuustschätzen. Vor den Toren die Katakomben, unterirdische Begräbnisstätten
aus der ersten christlichen Zeit. Rom ist der Mittelpunkt der katholischen
Kirche, deren Oberhaupt, der Papst, im Vatikau residiert. Neapel, 580 000
Einw., die volkreichste Stadt Italiens, in herrlicher Lage, in der Nähe der
Vesuv. Brindisi, Seestadt; Hauptplatz für den Postverkehr nach Asien und
Afrika. — Messiua, wichtiger Handelsplatz; südlich dieser Stadt der Ätna.
Palermo, 300000 Eiuw., Seestadt aus der fruchtbaren, aber nicht gut an-
gebauten Insel Sizilien, in herrlicher Lage. Eatania 150000 Einw.,
in fruchtbarer Lage. — Die Insel Sardinien ist gebirgig und waldreich,
hat aber auch viele Heideplätze. Der Ackerbau liegt darnieder, dagegen blüht
die Viehzucht. Die Insel hat viel silberhaltiges Blei. An der Südküste
die Hauptstadt Eagliari. — Die vor der sizilischen Nordküste liegenden
Liparischen Inseln sind vulkanischen Ursprungs. Die nödlichste, Stromboli,
trägt einen ununterbrochen tätigen Vulkan. — Die Malta-Gruppe
(britischer Besitz) besteht ans drei Inseln, worunter Malta die bedeuteudste
ist. Auf der Nordküste derselben liegt die starke Festuug La Valetta.
3. Das Königreich Spanien mit den Inselgruppen der Balkaren und
Pityüseu im Mittelländischen Meere. (500000 qkm; 201/2 Mill. Eiuw.)
Das Land ist eine ausgedehnte Hochebene mit einzelneu Bergzügen und Tief-
ebenen. Gegen Frankreich die Pyrenäen (die Maladetta, 3400 m);
im Süden die Sierra Nevada (Schneegebirge) 3500 m hoch. (Vgl. S. 73!)
Das Hochland von Alt-Kastilien (im Norden des Tajos) und das von Neu-
Kastilien (im Süden desselben) nehmen den größten Teil des Landes ein.
Den Ebro ausgenommen, gehören die bedeutendsten Flüsse dem Gebiete
des Atlantischen Ozeans an; es sind: Duero, T aj o(Tachho), Guadiana
und Gnad alq uivir; letzterer durchströmt die teils fruchtbare, teils steppeu-
artig-öde Ebene von Andalusien. Den Hauptreichtum bildeu Südfrüchte und
Wein. Die zum Teil wasserarmen Hochflächen sind dem Ackerbau nicht günstig,
ernähren aber zahlreiche Schafherden, deren feine Wolle (Merino) einen
wertvollen Handelsartikel bildet. Am schwächsten sind die Landstriche
im Innern Spaniens bevölkert, am dichtesten die Küsten,
namentlich die nördlichen und nordöstlichen. Die Mehrzahl der Städte liegt
auf den Küstensäumen. Die Hauptstadt Madrid, 560000 Einw., am
wasserarmen Manzanares, 655 in über dem Meere, die am höchsten gelegene
Residenz in Europa. Die Sommerresidenz Araujuez am Tajo. Die
alte Hauptstadt Spaniens war Toledo am oberen Tajo. Barcelona,
540000 Einw., wichtigste Fabrik- und Handelsstadt, starke Festuug. Va-
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Extrahierte Ortsnamen: Bologna Bolonja Genua Florenz Livorno Rom Vatikau Neapel Italiens Brindisi Asien Afrika Palermo Sizilien Sardinien Eagliari Malta La_Valetta Spanien Frankreich Nevada Kastilien Guadiana Andalusien Spaniens Madrid Europa Spaniens Barcelona
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den Karpaten und zu dem Deutschen Mittelgebirge. Südwestlich vom Ruf-
fischen Tiesland ist die Rumänische Tiefebene (Walachei).
Vulkane in Europa sind: der Vesuv bei Neapel, der Ätna ans Si-
zilien, der Stroniboli auf der gleichnamigen Liparischen Insel, dann der
Hekla (Haube) auf der Insel Island.
5. Europa hat zwar keine so großartigen Ströme wie Asien,
Afrika und Amerika; aber die Verteilung seiner Gewässer ist sehr
gleichmäßig. An Menge der schiffbaren Flüsse übertrifft
Europa alle anderen Erdteile.
Die vorzüglichsten Ströme und Flüsse Europas sind: l.iti
Deutschland: die Donau, der Rhein mit dem Main, die Weser, die Elbe,
die Oder mit der Warthe, die Weichsel: 2. in Spanien und Portugal:
der Minho (spr. Minjn), der Duero, der Tajo (Tachho, port. Teschuh), der
Gnadalquivir, der Guadiana und der Ebro. Bis auf den Guadalquivir
sind alle wasserarm, bedeuteudeu Anschwellungen uuterworsen und von geringer
Schiffbarkeit; 3. in Frankreich: die Seine (Bichn), ein sanft dahinfließender
Strom, die Rhone (Rhön), der reißendste Strom Europas, die Loire (Loar)
und Garonne (Garonn); 4. in England: die Themse; 5. in Italien: der
Po und der Tiber; 6. in Rußland: der Dnjestr, der Dnjepr, der
Seil, die Wolga (die Große), der größte Strom Europas, der Ural, der
Nienien, die Düua, die Dwina, die Petfchora.
In das Schwarze Meer ergießen sich: die Donau, der Dnsepr,
der Dujestr; iu das Asowsche Meer: der Don; in das Kaspische Meer:
die Wolga, in das Weiße Meer: die Dwina; in die Ostsee: die Newa,
die Düna, der Nienien, die Weichsel und die Oder; in die Nordsee:
die Elbe, die Weser, der Rhein, die Themse; in das Atlantische Meer:
die Seine, die Loire, die Garonne, der Miuho, der Duero, der Tajo, der
Guadalquivir, der Guadiana; in das Mittelmeer: der Ebro, die Rhone,
der Tiber; in die Adria: die Etsch und der Po.
Zu den bedeutendsten Seen gehören: der Züricher- und Vier-
w al dst ätter-S ee in der Schweiz; der Genfer- und Bodensee an der
Grenze derselben; der Lange See, der Com er- und der Garda-See in
Italien, alle bisher genannten Alpenseen in herrlicher Lage; — der lang-
gestreckte Platten-See in Ungarn; der Peipns-, Onega- und L^doga-
See iu Rußland, letzterer der größte See Europas, beinahe so groß wie
das Königreich Württemberg; — der Wener-, Wetter- und Mälar-See
in Schweden.
6. Obwohl Europa fast ganz in der gemäßigten Zone liegt, ist doch
ein merklicher Unterschied hinsichtlich des Klimas zwischen dem kühlen Osten
und Norden und dem wärmeren Westen und Süden wahrzunehmen.
In Bezug auf den Pf l a n zen w u chs unterscheidet man von Süd nach
Nord vier Gürtel oder Zonen:
1. das Gebiet der immergrünen Laubbäume und der Süd-
srüchte, wozu die Küstenländer des Mittelländischen Meeres ge-
hören. Hier gedeihen Zitronen, Feigen, der Maulbeerbaum (Seiden-
raupe), Mais, Reis;
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Neapel Island Europa Asien Afrika Amerika Europa Europas Deutschland Donau Rhein Main Spanien Portugal Frankreich Europas England Italien Rußland Europas Donau Wolga Rhein Adria Garda-See Italien Ungarn Europas Königreich_Württemberg Wener- Schweden Europa Nord
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Seeplatz Frankreichs. Tonlon, großer Kriegshafen. Toulouse (Tiilichs),
160000 Einw., einst die Hauptstadt des Westgotenreiches. Von hier
geht der Mittagskaual ius Mittelmeer. Bordeaux (Bordoh), 260000
Einw., Seehandel und Wein. Orleans (Orleang), lebhafter Fabrikbetrieb.
Es ist durch die Jungfrau vou Orleans, die einstige Retterin Frankreichs
bekannt. 1870 waren hier zwei Schlachten. Nantes (Naugt), 130000
Einw., Haudelshafeu. Brest, große Seefestuug. Die Hauptstadt Paris
an der Seine, 2,8 Mill. Einw., stark befestigt, zählt zu deu schönsten Städten.
Es hat viele herrliche Paläste und Anlagen. V e r f a i l l e s (Versaj), enthält
ein berühmtes Schloß. Ronen (Rüting), 120000 Eiuw., au der Seine.
Bis hierher steigt die Flutwelle und gehen daher auch die Seeschiffe. Handels-
stadt. An der Seine-Mündnng Havre (Hawre), 130000 Eiuw., zweitwich-
tigster Haudelshafeu Frankreichs. Reims, 110000 Einw., alte Krönuugs.
stadt, neuerdiugs befestigt; Champagner-Fabriken. Boulogue (Bnlonj) und
Calais (Kaläh), Überfahrtsorte nach England. Lille, 220000 Einw., starke
Festung, bedeutende Spinnereien. Tonl. Sedan. Lnneville. Nancy.
— Frankreich besitzt außer der gebirgigen Insel Korsika (Hauptstadt
Ajaccio sajadscho^, Napoleons Geburtsstadt) noch Kolonien in allen Erd-
teilen. Vergl. S. 79, 83, 84, 85 und 91!
2. Das Königreich Italien mit deu Inseln Sizilien, Sardinien,
Elba und vielen kleineren Inseln (300000 qkm; 35 Mill. Einw.). Das
Mittelmeer (S. 71 und 72). Die Nordgrenze Italiens bildet der steile
Südabhang der Alpen. Zwischen diesen und dem nördlichen Apennin
liegt die höchst fruchtbare Lombardifch-Veuetianische Tief-
ebene. Ferner sind der Ostsaum und eine weite Strecke des West-
rands der Halbinsel Tiefland. Die Inseln sind gebirgig. — Der
größte Fluß ist der Po. Nebenflüsse desselben: Tessin, Adda und
Mincio. In das Adriatische Meer mündet anßer dem Po die
Etsch. In das Tyrrhenische Meer gehen: der Arno, der Tiber,
der Voltnrno. Die Alpenflüsse Norditaliens setzen an ihren Mün-
dnngen immer mehr Geröll an, so daß ehemalige Seestädte jetzt weit von
der Küste liegen. (Bergl. über Alpen und Apennin S. 18, 72 u. 73.)
Die Flüsse Mittel- und Unteritaliens haben nur einen kurzen Lauf. Im
Tieflande finden sich fiebererzeugende Sumpfniederungen (Maremmen, Pon-
tinische Sümpfe). — Das Klima ist mild. In der Po-Ebene treten jedoch
anch Winterfröste ein. — Ackerbau und Viehzucht erfrenen sich besonders
in der Po.ebene großer Blüte. In keinem Teile des Landes fehlt es an
herrlichem Obst, an Wein und Oliven. In der S e i d en g e w in n nn g
behauptet Italien den ersten Raug unter den europäische« Ländern. An
Mineralien ist es arm, doch bildet der Schwefel Siziliens einen beden-
tenden Ausfuhrartikel; auch der Marmor vou Carrara ist weltberühmt.
— Turin, 350000 Einw., gewerbreich; in schöner Lage; ehemalige Haupt-
stadt des Königreichs Sardinien, zeitweise anch Hauptstadt des Königreiches
Italien. Mailand, 500 000 Einw., Eisenbahnknotenpunkt, reich durch Handel
und Seidenindustrie; herrlicher Dom. Peschiera, Mantua, Verona
und Legnago, Festungen. Venedig, 170000 Einw., in sumpfiger Gegend
auf Pfählen erbaut, Kanäle statt der Straßen, bei 400 Brücken. Ans der
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Extrahierte Personennamen: Tonl Nancy Napoleons Arno
Extrahierte Ortsnamen: Frankreichs Toulouse Frankreichs Nantes Brest Paris Frankreichs Reims England Lille Sedan Frankreich Napoleons Italien Sizilien Sardinien Elba Italiens Norditaliens Italien Siziliens Sardinien Italien Mailand Mantua Verona Venedig
leneia (Walendsia) 220000 Einw., reizend in herrlicher Fruchtebene gelegen.
Mmaga, 140 000 Einw., berühmter Wein. Cadiz (dis) Hauptkriegshäfen
und zweiter Seehandelsplatz Spaniens. Jerez (Cheres), gute Weine.
Sevilla (Sewilja), 150000 Einw., „die heitere Stadt" in reichangebauter
Gegend, Fabriken und Handel mit Südfrüchten, Leder und Tabak. Gra-
näda, hübsche Lage, von Gärten und Oraugenwäldchen umgeben. Zara-
goza, Eisenbahnknotenpunkt. An der Nordküste die Seehäfen Santander
und San Sebastian. Bilbao, reger Ausfuhrplatz. — Die Balezren
bestehen aus den Inseln Mallorca und Menorca; die Pityüsen aus deu
Inseln Jviza und Formentera. Mallorca, die größte und fruchtbarste
der Inseln mit der volkreichsten Stadt Palma (40000 Einw.). An der
Steilküste von Menorca der ausgezeichnete Haseu von Mahon.
4. Die Republik Portugal (92 500 qkm; h1h Mill. Einw.). Por-
tugal ist eiu Küstenland im äußersteu Südwesten. Europas. Seine Haupt-
stadt Lissabon, 360000 Einw., in prächtiger Lage an der fast golfartigen
Erweiterung des Tajos, ist der beste Hafen an der sonst haseuarmen West-
küste und daher Mittelpunkt des portugiesischen Handels, namentlich mit den
Kolonien. Der Freihafen Porto oder Oporto, 170000 Einw., ist der
Stapelplatz des Handels mit Portwein. — Die Azoren und Madeira
werden von den Portugiesen als Provinzen zu Europa gerechnet.
5. Das Königreich Rumänien (130000 qkm; 6v2 Mill. Einw.), besteht
aus der Moldau, Walachei und Dobrudscha. Die beideu elfteren
breiten sich links der Donau aus, die Dobrudscha ist rechts der Donau am
Schwarzen Meere. Die Walachei ist eine Kornkammer für das Abendland.
Handel und Industrie befinden sich vorzugsweise iu deu Händen von
Fremden. Die Rumänen oder Walachen gehören zu den Romanen. Bukarest,
300000 Einw., Residenz des Königs und Universität. Jassy, 90000 Einw.,
Vs Juden. Bra 1 la an der Donau ist der Hafen der Walachei, Galatz
derjenige für die Moldau. In der fruchtbaren Dobrudscha der Haseu
Köstendsche, (Konstanz«), welcher auch im Wiuter zugänglich ist; Endpunkt
einer wichtigen Eisenbahnlinie.
C. Länder der Kmantjlllbinsel.
Die Balkan-Halbinsel ist im Westen, Süden und Osten von
Teilen des Mittelländischen Meeres (welchen?) umgeben, während sie an
ihrer breiten Nordseite von dem europäischen Festlande durch drei ineinander
mündende Flußtäler (das der Kulpa, der Save und der Donau) und durch
die Siebenbürgischen (Transsilvanischen) Alpen und das Donaudelta deutlich
abgegrenzt ist. — Die Gebirgszüge der Balkau-Halbiusel, welche eine
Fortsetzung der Alpen bilden, haben zwei Hauptrichtungen; die eine von
Nord-West nach Süd-Ost, die andere von West nach Ost, parallel mit der
Donau. Unter den Gebirgen in der Richtung von Nord-West nach Süd-Ost
lassen sich die Dinarischen Alpen und der S ch ar-D a gh unterscheiden,
während der Balkau oder Hämus, ein breiter Gebirgswall mit beschwer-
lichen Pässen, von Westen nach Osten zieht. (Vergl. S. 73!) — Das Klima
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Extrahierte Personennamen: Sebastian Jassy C.
Extrahierte Ortsnamen: Walendsia Cadiz Spaniens Jerez Sevilla Bilbao Menorca Jviza Formentera Menorca Mahon Portugal Europas Lissabon Europa Moldau Walachei Dobrudscha Donau Donau Bukarest Donau Galatz Haseu
Köstendsche Donau Balkau-Halbiusel Nord-West Ost Donau Nord-West
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80 Einfall der Gallier.
Kohorten eingeteilt. Die Bewaffnung des Kriegers, die dieser aus eigenen Mitteln bestreiten mußte, bildeten der f)elm mit geteiltem Busch, der Lederpanzer, der Gürtel, von dem Lederriemen, mit Metall besetzt, herabfielen, Schwert, Lanze und Schild. Fahnen und Adler waren die Feldzeichen.
ßls Münzeinheit diente in ältester Zeit der Kupferas, seit der Mitte des 3. Jahrhunderts v. (Ehr. der Silberdenar, im Wert der attischen Drachme gleich. (Ein Viertelsdenar (17 x/2 $) hieß Sefterze. (Bild S. 81)'
£egions:flbier
Röm
f
Liktoren-Sündel Manipelzeichen ch e Feldzeichen.
X Einsall der Gallier.
Hachdem
die Römer durch ein Bündnis mit den Städten der benachbarten Landschaft Latium ihre Macht erhöht und ihr Gebiet auch nach Horben durch die Unterwerfung von V e j i erweitert hatten, wurden sie plötzlich von den keltischen Galliern überfallen, die, vorn Nordfuß der Ripen kommend, in die apenninische Halbinsel vordrangen. Durch eine römische Gesandtschaft gereizt, die wider das Völkerrecht bei der Verteidigung der etruskischen Stadt Llusium gegen die Gallier gekämpft hatte, wandten sich diese nunmehr gegen Rom selbst.
Hur 15 km von der Stadt entfernt, gegenüber der Mündung des Baches Rllia, stellten sich die Römer dem ungestümen Feind entgegen und wurden völlig geschlagen 390. Rom wurde mit Feuer und Schwert zerstört; nur das Kapitol, von M. Manlius tapfer verteidigt, widerstand glücklich den in der Belagerungskunst ungeübten Barbaren. Doch mußten die Römer den Rbzug der Gallier durch Gold erkaufen.
*Rls das Gold öargeroogen wurde, warf der Führer (Brennus) der (Ballier noch sein Schwert in die wagschale mit den Worten: „wehe den Besiegten!" (Eine spätere Sage erzählt, gerade in diesem Augenblick sei Kamillus mit einem rasch gesammelten ljeere erschienen und habe die Gallier vertrieben.'
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Geographie Italiens.
71
Hügelstadt", sind links der Palatin, Lapitolinus und Aventin (etroa 50 m), rechts der vaticanus.
Die ersten Ansiedelungen entstanden auf dem palatinischen und kapitolinischen Hügel, wahrscheinlich durch Hirten und Landleute, die der Sicherheit und Gesundheit halber ihre Hütten aus der Sieberluft der sumpfigen Niederung auf jene Rnhöhen verlegten. Bald werden sich aber auch Kaufleute eingefunden haben. Denn der Tiber ist, nachdem er 4 km oberhalb Roms den wasserreichen Rnio aufgenommen hat,
breit und tief genug, daß auf ihm nicht nur Flöße und Boote, die aus
dem Innern des Landes Bauholz, Steine und Lebensrnittel herabführten, sondern selbst Seeschiffe verkehren konnten. Rom war also für die damaligen Verhältnisse auch ein günstiger Handelsplatz^
^Italien.
j Die Römer verstanden unter Italien bis zur Zeit Cäsars nur die eigentliche Halbinsel, das Land, das wir Mittel- und Unteritalien
nennen. (Dberitalien hieß bei ihnen Gallien diesseits der Klpen, im Gegensatz zum transalpinischen Gallien, dem heutigen Frankreich.
Klima und Vegetation gewinnen erst südlich vom Rpennin, der sich vom Golf von Genua vorwiegend in östlicher Richtung fast bis zum Rdriatischen Meere hinzieht, einen südländischen Charakter, von Rncona an hat das Gebirge eine mehr südliche Richtung, und zwar so, daß es in Mittelitalien dem Rdriatischen Meere, im Süden dem Tyrrhenischen näher ist. Infolgedessen besitzt Mittelitalien seine bedeutenderen Flüsse, Landschaften und Städte westlich, Unteritalieen dagegen östlich vom Rpennin.
Mittelitalien zerfiel im Rltertum in die Landschaften (Etrurien, Latium, Kampanien, Umbrien, picenum und S am-nium;
Unteritalien umfaßte Lutanien und das Land der Brut-tier, Rpulien und Kalabrien.
Ganz Italien samt den Inseln Sizilien, Sardinien und Korsika (300 000 qkm) ist um ein beträchtliches kleiner als das ■Königreich Preußen (350 000 qkm).
Die Bewohner.
Die Bevölkerung Italiens und Griechenlands war, wie die Sprache und die Religion beider Völker beweist, miteinander nahe
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