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Cy^. nhang.
bersicht der die wrttembergische (Beschichte.
I. Vorgeschichte.
1. Die Landesteile, die jetzt im Knigreich Wrttemberg vereinigt sind, waren schon in granester Vorzeit von Menschen bewohnt, die teils in Hhlen, teils auf Pfahlbauten hausten und von Jagd und Fischfang lebten. Ihre Waffen und Werkzeuge waren aus Bein oder Stein, und was man davon noch findet, mag herunterreichen bis ins zweite Jahrtausend v. Chr. Bor einem von Osten her ein-gewanderten Volke, den Kelten, verschwanden diese Urbewohner spurlos. Die Kelten selbst, ein hher stehendes Volk indoeuropischer Rasse, grndeten feste Niederlassungen, gaben Flssen und Bergen ihre Namen, trieben Ackerbau und be-zogen im Tauschhandel aus dem Sden und Sdosten Gerte und Waffen aus Erz oder Kupfer (Bronze). In dem Zeitraum bis etwa zum Jahr 800 v. Chr. kannte man kein anderes Metall. Von da an wurde auch das Eisen bekannt. Zum Schutze ihres Landes gegen fremde berflle legten diese Kelten Ringwlle und Burgen an, deren berreste man heute noch vom Bodensee der die Alb bis zum Jpf verfolgen kann. Trotzdem erlagen die Kelten den aus den Wldern jen-seits des Mains und der mittleren Donau hervorbrechenden Germanen (1. Jahr-hundert v. Chr.). Die Kelten wichen grtenteils der den Bodensee und Rhein zurck. Auch dahin folgten die Germanen, wurden jedoch von den Rmern wieder zurckgeworfen, die um diese Zeit die Gebiete nrdlich der Alpen sich zu unterwerfen begannen, und so auch das Land zwischen Bodensee und Main, Schwarzwald und Alb besetzten und es in der Folge teils durch keltische, teils durch germanische Kolonen bebauen lieen. . t
2. Diese Rmerzeit umfat beinahe die ersten drei Jahrhunderte unserer Zeitrechnung. Sie bedeutete fr das Land einen groen Fortschritt in der Kultur. Ein Mittelpunkt der Rmerherrschaft in dem jetzt wrttembergischen Teil K des Zehntlandes war Rottenburg a. N. Doch die freien Germanen jen-seits des Reichswalls (Limes), die Alemannen, grimmige Rmerfeinde, durchbrechen seit der Mitte des 3. Jahrhunderts die rmische Grenzwehr, erobern 431
ii
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter]]
TM Hauptwörter (200): [T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral]]
Extrahierte Personennamen: Rottenburg
Extrahierte Ortsnamen: Knigreich_Wrttemberg Mains Donau Rhein Main Schwarzwald Zehntlandes
35
Der Staat Bayern.
I. Klima, Produkte, Industrie und Handel.
Klima. Das Klima in Bayern ist im allgemeinen gemäßigt, in den
höheren Berggegenden oft rauh und kalt, mit lange andauernden Wintern,
dagegen in den Tälern der Donau, des Mains, des Rheins und am Boden-
see mild und angenehm.
Produkte. Bayern ist reich an Erzeugnissen aus den drei Naturreichen.
Aus dem Tierreiche finden wir: Rindvieh, Schafe, Pferde, Schweine,
Wildbret, Geflügel, Fische, Krebse, Bieuen. Das Pflanzenreich liefert:
alle Arten Getreide; Hopfen, besonders in Ober- und Niederbayern, Mittel-
franken, Oberfranken, Schwaben und in der Pfalz; Flachs und Hanf,
vorzugsweise in der Pfalz und Oberpfalz; Tabak in der Rheingegend und
in Mittelfranken; Wein am Main und Rhein; alle Gattungen Obst;
Küchen- und Arzneigewächse; Holz in Überfluß. Das Mineralreich
bietet: Eisen, Kupfer, Blei, Quecksilber, Kalk, Marmor, Gips, Por-
zellanerde, Torf, Steinkohlen und Salz. Dieses wird in den Salinen
gewonnen zu: Reichenhall, Rosenheim und Dürkheim. Berchtesgaden hat
reichhaltige Lager von Steinsalz.
Auch erfreut sich Bayern namhafter Mineralquellen. Bäder sind:
Kissingen und Brückenau in Unterfranken; Wnnfiedel, Steben in
Oberfranken; Wiesau in der Oberpfalz; Kreuth, Aibling, Rosenheim
und Sulz bei Peißenberg in Oberbayern; Gleisweiler in der Rheinpfalz;
Kr um back, Füssen und Wemding in Schwaben.
Industrie. Die Industrie wird immer bedeutender. Die Erzeugnisse
derselben sind: Tuch, Leinwand, Baumwollstoffe, Glas- und Holz-
arbeiten; gesuchte Metallwaren, namentlich aus Stahl und
Eisen; Bleistifte und Papier; sehr berühmt ist auch das bayerische
Bier.
Das Gedeihen des Handels ist durch gute Straßen, schiffbare
Flüsse und durch Kanäle, Eisenbahnen und Telegraphen sehr be-
günstigt. Die wichtigsten Fabrik, und Handelsstädte sind: München,
Nürnberg, Augsburg, Würzburg, Fürth, Kaiserslautern und Ludwigshafen.
Landwirtschaft mit Waldwirtschaft und Viehzucht, Industrie und Handel
sind die wichtigsten Erwerbsquellen Bayerns.
Ii. Bevölkerung, Religion und Staatliches.
1. Abstammung. Bayerns Bewohner scheiden sich nach Volksstämmen
in Bayern, Schwaben und Franken.
2. Religion. Etwa zwei Drittel der Bevölkerung bekennen sich znr
katholischen Religion, nicht ganz ein Drittel zur protestantischen. Ferner
zählt man etwa 80 000 Israeliten.
3»
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr]]
I.
Saget imw Ztammksgerzogm is $47.
H+ Das vorgerrnanische Bauern.
Was wir heute Bayern heien, ist im Laufe der Zeiten aus verschiedenen Gebieten zusammengewachsen. Das Stammland der Monarchie, mit dem wir es bis in den Beginn des 19. Jahrhunderts hinein hauptschlich zu tun haben, umfate ursprnglich im wesentlichen das Hochland zwischen Lech und (Enns, dessen Grenzen dann lang-sam nach Norden, Osten und Sden der die Vberpfalz und Deutschsterreich vorgeschoben wurden.
Die frhesten Spuren menschlichen Vaseins in Hltbaqem sdlich der Donau1) reichen vielleicht bis in die ltere, sicher aber in die jngere Steinzeit zurck? es erweisen dies Funde an der Roseninsel im Starnberger See, bei Regensburg, Straubing und anderwrts. Die neolithische Seit endete in Layern erst um 2000 v. Chr. Die Stein-, spter Bronze-roffen der vorgeschichtlichen Siedler, ihre Gerte und sonstige Reste lassen auf einen kleinen Wuchs der Bewohner schlieen- ihre Volkszugehrigkeit entzieht sich vorlufig unserer Kenntnis. Lange Jahrhunderte nachher finden mir im Alpenvorland eine Bewohnerschaft, deren hhere uere Kultur ganz die Kennzeichen der durch die volle Herrschaft des Eisens charakterisierten sogenannten La Tene*3eit trgt; es waren dies, was auch die Sprach- und Geschichtsforschung besttigt, keltische Stmme, vinde-liker und Noriker. Die vindeliker hatten die schwbisch-bayerische Hochebene inne, die Noriker saen in den Gstalpen. Ein Mischvolk unsicherer Herkunft waren die sdlich der vindeliker wohnenden Rter.
') Nrdlich der Donau, so bei Regensburg, int Iura, am sichersten im Ries fanden sich bereits Spuren des Diluvialmenschen, Reste aus der lteren Steinzeit. Degel, Leitfaden der bayerischen Geschichte. 1
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
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45
zi uuäfane snelle, so sint thie thegana alle.
zu(r) Waffe schnell, so sind die Degen alle.
8ie büent mit giziugon ioh nuärun io
sie bauen (wohnen) mit Werkzeugen (in Wohlhabenheit) und waren immer
[thes giuuon 65
(dessen gewohnt
in guatemo laute; bi tbiu sint se unscante.
in gutem Lande; deshalb sind sic ohne Schande.
I; ist filu feigit, harto ist ig giuueigit,
Es ist viel (sehr) feist (fett, fruchtbar), (hart) sehr ist es bewiesen,
mit managfalten ehtin; nist ig bi unsen frehtin.
au mannigfalten Gütern; nicht ist es um willen unserer Verdienste.
Zi nuzze grebit man oub thär er inti kuphar
zum Gebrauch gräbt man and) da Erz und Kupfer
ioh, bi thia meina! isine steinä. 70
und (bei der Meinung) wahrhaftig! eisene Steine (Kristalle).
Onh tharazna i'uagi silabar ginuagi,
Auch dazu füge Silber genug,
ioh lesent thär in lante gold in iro sante.
und (sie) lesen da im Lande Gold in ihrem Sande.
8ie sint fastmuate zi managemo guate,
Sie sind festen Gemütes zu manchem Guten,
zi manageru nuzzi; thag duent in iro uuizzi.
zu manchem Nutzen; das lut ihnen ihr Verstand.
8ie sint filu re die sih fianton zirrettinne; 75
Sie sind viel (sehr) rasch (bereit) sich (vor) Feinden zu erretten;
ni gidurrun sies biginnan, sie eignn se ubaruunnan.
nicht getrauen sie es (sich zu) beginnen, sie haben sic überwunden.
Liut sih in nintfuarit, dag iro lant ruarit,
(Ein) Volk sich ihnen nicht entführt (entzieht), das ihr Land (be)rührt,
ni si bi iro guati in thionön io zi noth
(ohne daß)nicht sie (es) bei ihrer Tüchtigkeit ihnen dienen (dient) immer genötigt;
ioh mennisgon alle, — ther se ig ni untarfalle —
und (die) Menschen alle — der (die) See es nicht (denn) verhindere — * V.
B. 65: büen, Feldbau treiben, wohnen, dag giziug, Werkzeug, Geräte, Ausrüstung,
Ausstattung. V. 67: rveizzen, rveizgan, weigen, wissen machen, zeigen, beweisen.
V. 68: eht, f., Besitz, Sache, v. eignn, haben, krellt, f., Verdienst. V. 74: nuzzi,
wizzi, vgl. V. 61. V. 75: reell, hrad, schnell. V. 76: gidurran, giturran (got.
ga-daürsan), wagen, den Mut haben, sich getrauen, ubarwinnan, besiegen. V. 79:
mennisgo, nienmsko, mannisko, Mensch, abgeleitet von man, Mann, Mensch, untar-
fallan, dazwischen fallen, dazwischen treten.
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
TM Hauptwörter (200): [T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T92: [Vgl Aufl fig Vergl Sch. Liv Sept Aug Iii Geb]]
201
mîn wirde diu was wîlent grog,
dô lebte niender mîn genug 5
wan klinec Artûses hof: sô wê mir armen!
wâ nû ritter nnde frouwen,
die man bi mir suite schouwen?
seht, wie jâmerlîche ich stê!
mîn dach ist fûl, sô usent mine wende: 10
mich enminnet nieman leider.
golt, silber, rus und dar zuo kleiden,
diu gab ich unde hâte euch me:
nu ’n habe ich weder schapel nuch gebende
noch vrouwen z’ einem tanze, ôwê!“ 15
30. Auf Leopolds Vi. Rückkehr vom Kreuzzug 1219.
Herzoge üg Osterriche, eg ist iu wol ergangen,
und also schöne, dag uns muog nach iu belangen,
sit gewis, swenn’ ir uns körnet, ir werdet höhe enpfangen.
ir sit wol wert, dag wir die glucken gegen iu Huten,
dringen unde schon wen, als ein wunder körnen si. 5
ir körnet uns beide Sünden unde schänden fri:
des suln wir man iueh loben und die frouwen suln iueh triuten.
dig liebte lop volweget heime unz üf dag ort:
sit uns hie biderbe für dag ungefüege wort,
dag ieman spreche, ir soltet sin beliben mit eren dort. 10 4
4 wirde, wertvolle Beschaffenheit, Ansehen, Würde. 5 niender, nirgend,
min genug, meinesgleichen. 6 wan, nur, als, als nur, außer. 9 jamerliche, kläg-
lich. 10 sul, faul, morsch, risen, fallen, zerfallen, zusammenfallen. 13 mich nie,
noch mehr. 14 dag schapel (altfranz. chapel), Kranz. dag gebende, Gebinde,
Bandwerk als Kopfputz der Frauen.
2 belangen, verlangen. 5 als, als ob. 6 Sünden fri, durch die Kreuzfahrt,
schänden fri, durch die auf dem Zug bewiesene Tapferkeit. 7 man, Männer, triuten,
trni haben, lieben. 8 liebt, glänzend. volwegen, vollständig abwägen. heime,
daheim. unz üf dag ort, bis auf das kleinste Gewicht, bis auf das letzte Quentchen:
zeigt zuhause, daß ihr jenes glänzenden Lobes bis ins kleinste würdig seid. 9 biderbe
p>. bi u. dürfen), nütze, brauchbar, tüchtig (unser bieder). ungefüege, unfein, roh,
hart. 10 beliben, „geblieben", gefallen, dort, in Palästina. 9—10: seid uns hier
gut gegen das rohe Wort (zur Abwendung des r. W-), das jemand sprechen konnte.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
TM Hauptwörter (100): [T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T92: [Vgl Aufl fig Vergl Sch. Liv Sept Aug Iii Geb], T123: [Haar Mann Kopf Frau Hand Fuß Kleidung Mantel Hut Schuh], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz]]
der Phönicier.
163
res zu versuchen; und die Unfruchtbarkeit ihres
Bodens machte sie zu Seeräubern. Sie landeten
auf den benachbarten Küsten und Inseln, und
nahmen Früchte, Vieh und Menschen. Der
glückliche Erfolg machte sie kühner, und bald
fuhren sie dem Ufer entlang auch nach entfern-
tem Küsten und Inseln. — Indefs muiste die
Kargheit des Bodens ihren Geist auch zu andern
Erfindungen reizen: sie erfanden manches an-
dern Nationen Fremde, die Bereitung der Wolle,
Purpurfarben, Glas;1) und manches verfertigten
sie vollkommener. Theils das Gefährliche der
Seeräuberei, theils auch die Aussicht des sicherem
und freudigem Gewinnes bei Tauschhandel, da
rohe Nationen glänzende Kleinigkeiten für kost-
bare Metalle oder andere Landeserzeugnisse freu-
dig eintauschen, mufste ihre Schifffahrt zum Han-
del hinlenken, der denn schon früh sehr blühend
wurde. So heilst Sidon schon in einem sehr alten
hebräischen Liede (1 Mos. 49, 13.) das schiffreiche
Ufer; und aus Homer und andern alten griechi-
schen Sagen lernen wir, dafs die Phönicier schon
früh, bald als Kaufleute, bald als Seeräuber, (da-
mals ein ordentliches Gewerbe,) auf Griechen-
1) Purpur bezeichnet nicht eine Farbe, son-
dern eine ganze Hauptgattung von Farben aus
dem Safte der Seemuscheln, Buccinum und
Purpura, die man in grofser Menge auf dem
ganzen mittelländischen Meere, besonders aber
an der phönicischen Küste findet. Am berühm-
testen waren der hochrothe und violette Purpur,
der nirgend so schön gefärbt wurde, als in Ty-
rus. — Der Sand, Nitrum, woraus sie das
Glas schmelzten , fand sich vorzüglich um den
kleinen Fluß Belus , der vom Berge Karmel
herströmte. Der Hauptsitz der Glas - Fabriken
waren Sidon und Särephtha. In Sidon auch
Leinwand - Fabriken ; -— Putzsachen und be«
räthschaften aus Gold, Elfenbein, Ebenholz,
Bernstein, künstlich gearbeitet; auch mecha-
nische Kunstsachen.
L »
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk]]
der Phönicier.
, 165
eia Viertheil von Memphis von Phöniciern bevöl-
kert, sondern auch die Anlegung der loothori-
gen Thebä wird dem tyrischen Herkules zuge-
schrieben. — Wichtiger und dauernder war
der phönicische Handel nach der nordafrikani-
schen Küste. Zwar hatten sie hier, wie auf Si-
cilien, Sardinien, und den kleinen Inseln umher
(Malta, wo man noch in der neuesten Zeit phö-
nicische Münzen und Denkmäler, und Reste phö-
nicischer Sprache gefunden haben will,) nur Ko-
lonien angelegt, um Ruheörter auf der langen
Fahrt nach Tarsis zu haben; allein bald wurden
die neuen Pflänzlinge wichtiger, indem sie durch
Karawanen - Handel in das innere Afrika die dort
eingetauschten Waaren den Phöniciern zuführ-
ten. Daher finden sich hier so viele phönicische
Kolonien, aufser Utika, Auza und Karthago, Adru-
metum, die beiden Leptis und Tanger, die mit
der Mutterstadt immer in freundschaftlichem Ver-
hältnisse blieben. x) — Doch hispanische Schiffe
»>waren das Hauptwerk deines Handels, o Tyrus!“
singt »Ezechiel 27, 25. Hier fanden sie, was
sie durch Umtausch erst zu gewinnen suchten,
unmittelbar: Gold, und besonders Silber, in sol-
chem Ueberflusse, dafs diejenigen, die zuerst
hier landeten — so erzählt die Fabel — nicht
allein ihre Schiffe damit anfüllten, sondern auch
alle ihre Geräthschaften, selbst die Anker, von
Silber verfertigten. Anfangs fanden sie das Sil-
bererz zunächst unter der Erde, aber bald er-
schöpfte die Habsucht diese Quelle; sie mufsten
nun E rgwerke anlegen, zu deren Bearbeitung
sie die armen Einwohner zwangen. — Aber
nicht blos Gold und Silber, auch Eisen, Zinn 1
1) An der italienischen Küste scheinen sie den
Etruskern ausgewichen zu sein, und wenn
man bei diesen Spuren einer Cultur findet,
die wir historisch nicht zu erklären wissen,
so mag man vermuthen, dafs sie vieles den
Phöniciern verdanken.
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Personennamen: Memphis_von_Phöniciern
Extrahierte Ortsnamen: Sardinien Malta Afrika Karthago Tanger Tyrus
Geographie. 9
zusammen gedrängten Pyrenäen, Alpen und die
folgenden Gebirge in der noch unentwickel-
ten Landmasse ansah, glückliche, metallreiche,
gesittete Völker, unter Oelbäumen, geschützt
durch diese hohe auch nordwärts umgehende Ge-
birgskette vor dem den Hellenen feindlichen
Boreas, daher Hyperboreer genannt. -Unter ih-
nen wohnten die Einäugigen, Arimaspen, die
auf den Pihipäen Erze gruben und schmiedeten,
und von Gold - bewachenden Greifen, wie unsre
Bergknappen von allerlei tückischen Erdgeistern,
beunruhigt wurden. Hier auf den R.hipäen ent-
sprang auch der fabelhafte Eridanus, von dessen
drei Armen zwei mit den spätem Namen: Padus
und Rhodanus, sich in das Mittelmeer ergossen,
der dritte aber, wahrscheinlich der Rhenus, in
den nördlichen Okeanos am westlichen Rande
Europa’s ausströmte, an dessen Mündung die in
Pappelweiden verwandelten Schwestern Phaethons
das Elektron, Sonnenstein, Bernstein weinten,
oder, nach spätem Umdeutungen, wo Pappel-
weiden, von der nächtlich-umgehenden Sonne
erwärmt, ein Harz schwitzten, das in den Okea-
nos tröpfelte und mit der Flut ans Land gespült
würde. Wie aber die westliche Ländermasse
sich immer mehr entwickelte, wie man nirgend
Chaos und Finsternifs fand, wie man aus den
Rhipäen Alpen und Pyrenäen zu unterscheiden
anfing, wurden die Hyperboreer nördlich zurück
gedrängt, die Rhipäen wurden die nördlich sie
absondernden Gebirge, und den Eingang zur Un-
terwelt vermuthete, man an der Mündung des fa-
belhaften Eridanus.1) — Den nord-westlichen
R.and des Okeanos dagegen bewohnten im Zeital-
ter des Aeschylos (4.80) tmd Herodots (444) die
1) Mehrere dieser Sagen danken unstreitig ihren
Ursprung den erdichtenden Phönicfern, die
durch solche Erzählungen andere Völker ab-
schrecken wollten, ihrer Meerfahrt zu folgen
und ihrem Handel Abbruch zu thun.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind]]
TM Hauptwörter (100): [T22: [Gott Zeus Sohn Tempel Göttin König Held Mensch Opfer Erde], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T120: [Gott Göttin Zeus Tempel Sohn Gottheit Priester Erde Mensch Opfer], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T149: [Stadt Rom Meer Tiber Italien Land Ort Arno Fluß See]]
Schöpfung s sagen. 51
rungen, auch die der monströsen fossilen Säuge-
thiere in den jüngsten Gebirgen, abweichend von
den jetzt lebenden, enthalten die nicht zu ver-
tilgenden Spuren einer Hemmung, die erst mit
der Menschenform vollkommen überwunden ist.
Daher finden wir keine ächte Menschenverstei-
nerungen (auch die neueste Entdeckung fossiler
Menschenknochen in Kalk auf Guadeloupe be-
weist nichts gegen diesen Satz). — So waltet
jetzt seit der Geburt des menschlichen Geschlechts
die belebende Thätigkeit; es ist die organische
Epoche der Erde; alle Elemente unterhalten das
Leben und zerstören das Gebirge, dessen Rie-
senmassen als ungeheure Ruinen einer vergange-
nen Epoche nirgends ihre ganze frühere, fri-
schere Gestalt zeigen.
Die Entwickelung der Individualität auf der
Erde ist eins mit der der Erde in ihren gröfse-
ren kosmischen Verhältnissen; eins mit der Ent-
wickelung der individuellen Verhältnisse des gan-
zen Planetensystems. Es ist mehr als wahrschein-
lich, dafs der Kern der Erde metallisch sei, und
die verschlossene metallische Masse, der Magne-
tismus, der nur innerhalb der Gränze.der Metal-
lität statt findet, zeigen uns das Extrem der Mas-
senbildung überhaupt, die Epoche, in welcher
alles individuelle Leben am meisten zurück ge-
drängt, die Erde nur für kosmische Verhältnisse
aufgeschlossen war. Daher zeigt uns auch jetzt
noch der zurück gedrängte Magnetismus einen
Gegensatz, einen Widerspruch, der nur kosmisch
gelöst werden kann. Je mächtiger die Masse ist,
desto gewaltsamer sind die kosmischen Bewegun-
gen der Erde, wie die Bewegungen aller Planeten
und ihre Abhängigkeit von einander. Daher die
Spuren von einer weit gröfseren Schiefe der Eklip-
tik, die Spuren von Aequatorial - Bildungen der
Thiere und Pflanzen in nördlichen Gegenden.
Je mehr aber das individuelle Verhältnifs auf der
Erde sich ausbildete, desto gemäfsigter wurden
diese kosmischen Bewegungen der Erde, wie die
D 2
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde]]
TM Hauptwörter (200): [T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral]]
174 Geschichte der Babylonier,
setzen; zugleich aber, da das Klima warm und
trocken, durch Kunst den Boden zu bewässern
suchen. Ganz Babylonien daher war von einer
großen Menge schon in den frühesten Zeiten an-
gelegter Kanäle durchschnitten, unter denen der
königliche, Naharmalca, oberhalb Babylon bei
Seleucia, der berühmteste war; er führte vom
Euphrat in den Tigris, und konnte Waaren-
schiffe tragen. Oberhalb desselben lag ein sehr
grofser See, von 70 Meilen im Umfange, zum
Theil durch Kunst gegraben, um das überströ-
mende Wasser des Euphrat aufzunehmen; und
südlicher, etwa 40 Meilen oberhalb der Mün-
dung, in einiger Entfernung westlich vom Eu-
phrat, waren in einer niedrigen Gegend Sümpfe,
in welche dieser Strom durch den mit Schleusen
versehenen künstlichen Kanal. Pallakopas abge-
lassen werden konnte. Durch diese Menge des
abgeleiteten Wassers aber ward der Euphrat ge-
gen seine Mündung so seicht, dafs er kaum
schiffbar war; der Tigris dagegen, in den ein
Theil seines Wassers einflofs, wuchs an; und
jetzt vereinigt sich der Euphrat schon 15 Meilen
oberhalb des Meeres mit dem Tigris, der dann
unter dem Namen Pasitigris (Schat el Arab) in
den persischen Meerbusen fliefst. — Der auf
diese künstliche Bewässerung verwandte mühsame
Fleifs ward aber auch durch eine üppige Frucht-
barkeit belohnt: das Land trug Getreide (Durra)
in Ueberflufs, die so vielfach nutzbare Palme,
Weiden und Gypressen, Sesam zu Wohlgerüchen,
und Alaun zum Purpurfärben. Dagegen fehlte
es an Wein, Oel und Feigen, besonders aber an
Holz und Steinen. Jene erhielt es von den Kü-
stenländern des mittelländischen Meeres; Holz
von den Inseln des persischen Meerbusens, be-
sonders von Tylos; und der Mangel an Steinen
ward durch den großen Vorrath von Ziegelarde
ersetzt, den man bei Babylon fand. Diese wurde
an der Sonne gedörrt, oder in Oefen gebrannt,
und bei Gebäuden durch Erdharz, den man be-
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