Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die Neuzeit - S. 2

1905 - Bamberg : Buchner
2 Wurde, war die Autoritt des Papsttums bis zur Reformation das gemein-same Band fr die romanisch-germanischen Völker Europas geblieben (vgl. Kreuzzge und Konzilien). Nachdem auch dieses Band durch die Kirchen-trennung gelst war, bildete sich die Anschauung vom politischen Gleichgewicht der europischen Staaten aus. Dabei trat bald ein doppelter Gegensatz hervor: a) der mehr dynastische zwischen dem Hause Habsburg und der Krone Frankreich, b) der mehr konfessionelle zwischen den protestantischen Mchten und den in Zusammenhang mit Rom verbliebenen Staaten. 5. Die Wiederbelebung der Altertumsstudien'. Die von Italien ausgehende Wiederausnahme der klassischen Studien fhrte zunchst in den romanischen Lndern eine hohe Blte der Kunst und eine vermehrte wissenschaftliche Ttigkeit herbei. In den Niederlanden und in der Folge in Deutschland verband sich damit ein ernstes, aus Jugend-erziehung und Vertiefung des Lebens gerichtetes Streben. 6. Die Auflsung der sozialen Gliederung des Mittel-alters. Der Ritterstand trat zurck gegenber den Fürsten einerseits, den Stdten andrerseits. Das Aufkommen des rmischen Rechtes erleichterte die Ausbildung der absoluten Macht der Fürsten. Der sast durchaus unfrei (leibeigen") gewordene Bauernstand hatte seit den Hussitenkriegen mehr-mals eine Verbesserung seiner Lage mit Gewalt versucht, besonders am Oberrhein. Die politischen Reformen unter Maximilian I. nahmen auf die Reichsritterschaft wenig, auf den Bauernstand keine Rcksicht. 7. Das Zusammentreffen wichtiger Erfindungen. Dieselben waren von Einflu auf die obengenannten Vorgnge: Die Erfindung des Kompasses (vervollkommnet in Italien um 1300) und anderer nautischer Instrumente ermglichte erst das Besahren des Weltmeeres; die Erfindung der Buchdruckerkunst (um 1450) kam den Humanisten wie den Reformatoren zu Hilfe, die Bentzung des Schiepulvers (um 1350) machte das Rittertum hinfllig und wirkte mit zur Errichtung stehender Heere, wodurch den Fürsten ein weiteres Mittel zur Strkung ihrer Macht ge-boten wurde. Das Schiepulver wurde seit der Mitte des 14. Jahrhunderts zunchst fr grobes Geschtz verwendet. Die Erfindung der Bchsen mit Luntenschlo, weiterhin mit Radschlo (1517 in Nrnberg) erleichterte die Bentzung der Handfeuerwaffen. Das Gewehr mit Steinschlo (Flinte" v. Flint, d. i. Feuerstein) wurde erst um 1630 in Frankreich erfunden.

2. Die Neuzeit - S. 183

1905 - Bamberg : Buchner
183 Die Geschfte des Bundes sollte der zu Frankfurt stndig versammelte (permanente) Bundestag fhrend Den Vorsitz im Bundestag fhrte sterreich. Das Stimmenverhltnis war (wie im heutigen Bundesrat) so geregelt, da neben den greren Staaten die kleineren ihre Bedeutung behielten. Die Aufgabe des Bundes war zunchst gemeinsamer Schutz gegen das Ausland und gegenseitige Verbrgung des Besitzstandes sowie Beilegung von Zwistigkeiten zwischen Bundesstaaten. Das Bundesheer sollte 300000 Mann stark sein2; Bundesfestungen wurden Mainz und Luxemburg, spter auch Landau, Ulm und Rastatt. Eine Vertretung des gesamten deutschen Volkes neben der Vertretung der Regierungen wurde verworfen, dagegen bestimmt, da alle einzelnen Staaten des Bundes Stnde-Versammlungen erhalten sollten. Die Neuordnung Deutschlands, bei welcher die Schaffung einer starken Zentral-gewalt schon wegen des Nebeneinanderbestehens zweier Gromchte unmglich war, be-friedigte nicht die Wnsche nationalgesinnter Staatsmnner (wie Stein) und der brigen Vaterlandsfreunde 3. n. Die Rckkehr Napoleons und die Herrschaft der 100 Tage. 1. Im Vertrauen auf die Mistimmung in Frankreich und auf die Uneinigkeit der Mchte in Wien verlie Napoleon die Insel Elba und landete am 1. Mrz 1815 in der Nhe von Cannes. Frankreich fiel ihm sofort zu, dagegen tufchte er sich in feiner Rechnung auf eine Spaltung zwischen den Kongretzmchten. Dieselben erklrten Napoleon bereits am 13. Mrz als Friedensstrer in die Acht und erneuerten ihr Bndnis gegen denselben. Das franzsische Heer war noch von den Erinnerungen des militrischen Kaiserreiches erfllt; auch stand der zurckgekehrte alte Adel dem neuen feindlich gegenber; der König, persnlich wohlwollend, aber ohne groe Eigenschaften, gewann kein Ansehen. Napoleon brachte von Elba etwa 800 Garden und 100 Polen mit, er fand bald Zuzug; auch der gegen ihn gesandte Marschall Ney trat zu ihm der. Unter dem Jubel des leichtbeweglichen Volkes zog Napoleon am 20. Mrz wieder in den Tuilerieu ein. Ludwig Xviii. war im letzten Augenblick nach den Niederlanden geflohen. Der Kaiser berief Carnot, Davout und Fonche ins Ministerium und beschwor am 1. Juni auf dem Marsfeld vor Volk und Heer (im sog. Maifeld") eine Verfassung. 2. Die Verbndeten stellten vier groe Heere gegen Napoleon ins Feld: 1. ein sterreichisches Heer sammelte sich unter Schwarzenberg am Oberrhein; 2. ein russisches Heer unter Barclay war 'gegen den Mittelrhein im Anzug; 1 Der Bundestag war also eine stndige Versammlung der Vertreter der Einzel-regierangen, entsprechend dem frheren Reichstag (von 1663 an) und dem heutigen Bundesrat. 2 Entsprechend der damaligen Bevlkeraug Deutschlands (etwa 30 Millionen); also ein Soldat auf 100 Einwohner. 3 Vgl. Schenkendorfs Gedicht Wollt ihr keinen Kaiser kren?"

3. Deutsche Geschichte von 1519 bis 1871, Übersicht über die württembergische Geschichte - S. 37

1909 - Bamberg : Buchner
Karl V. 37 Herrschaft, die eine ewige zu werden drohe. Karl V. war vollstndig berrascht. Wehr- und heerlos fand er nicht einmal mehr Zeit, nach Flandern, wohin er wollte, zu entfliehen, und bat deshalb um Waffenruhe. Moritz schlug sie ihm ab. Er wollte den alten Fuchs in seinem Bau" aufheben. Der Kaiser entkam jedoch nach Innsbruck und von hier aus mit Mhe und 1552 Not, in eiliger, nchtlicher Flucht, gichtbrchig, in einer Snfte, mit nur wenigen Getreuen der das Gebirge nach Villach a. d. Dran, dicht auf seinen Fersen Moritz, der gleich nach ihm in Innsbruck eintraf, Schrecken bis nach Trient verbreitend. Flucht der Konzilsvter. Zu gleicher Zeit Einfall Heinrichs Ii. in Lothringen und Beschlagnahme der verpfndeten Städte nebst Nancy, dann Einmarsch auch ins Elsa. Doch Straburg hlt sich und ntigt die Franzosen zum Abzug. 21. Nun waren die Protestanten die Sieger, und mit ihnen trmm-phierten alle deutschen Fürsten der den noch kurz zuvor^ so ^ gefrchteten Kaiser. Und es trugen denn auch die am 26. Mai 1552- in P as s au erffneten Verhandlungen der den Stand der deutschen Angelegenheiten durchaus den Stempel der deutschen Libertt. Weder franzsische noch kaiserliche noch ppstliche Bevollmchtigte wurden zugelassen. Die deutschen Fürsten, katholische wie protestantische, geistliche wie weltliche, wollten einmal von sich aus die deutschen Angelegenheiten ordnen. Und sie erreichten durch ihre auergewhnliche Einmtigkeit, da der Flchtling von Villach folgenden Vertrag unterschrieb: die gefangenen Fürsten werden freigegeben; 1552 das Interim wird beseitigt; den Protestanten wird bis zum nchsten Reichs-tag Glaubensfreiheit und Paritt (Gleichberechtigung im ffentlichen Leben) gewhrleistet. Aber dieser in Aussicht genommene Reichstag, der die religise Frage endgltig lsen sollte, wurde durch den Fortgang des Krieges, den Karl V. jetzt mit Frankreich und der Trkei zu führen hatte, verzgert, und doch machte sich in Deutschland das Bedrfnis nach einem allgemeinen Religionsfrieden mit wachsendem Nachdruck geltend. Man wollte einen beharrlichen Frieden", der unabhngig sein sollte von jeder Zeitgrenze und jeder Rcksicht auf eine etwa durch ein Nationalkonzil noch jit erhoffende Wiedervereinigung der Kirche. Dieser Einsicht verschlo sich auch Karl V. nicht lnger, nur wollte er nicht selbst der Zerstrer seines eigenen Lebenswunsches sein. So beauftragte er denn feinen Bruder Ferdinand mit der Erledigung dieser Frage. Ferdinand berief einen Reichstag nach Augsburg (Februar 1555). Den Verhandlungen lag ein von dem katholischen Kurfrsten von Mainz ausgearbeiteter Entwurf zugrunde, der schlielich mit wenigen Abnderungen zur Annahme gelangte. 303

4. Deutsche Geschichte von 1519 bis 1871, Übersicht über die württembergische Geschichte - S. 130

1909 - Bamberg : Buchner
130 Neue Geschickte. inen dahin zielenden Antrag der republikanischen Partei rundweg ablehnte (Dezbr. 1847), kam es in Paris zu Unruhen. Der König ersetzte zwar Gnizot sofort durch den Republikaner Thiers, und alles schien wieder in Ordnung, als am 23. Dezember 1847 abends unter einer vor dem Ministerium des uern ange-sammelten Menschenmenge ein Schu losging, was eine daselbst aufgestellte Ab-teilung Soldaten veranlate, auf das Volk zu feuern. Alsbald errichtete die Menge Barrikaden und zog vor die Tuilerien. Lom_milipp war schwach genug und dankte sofort ab. Durch diesen raschen Erfolg ermutigt, zog diemenge vor das Abgeordnetenhaus, drang in dasselbe ein und beschlo daselbst im Namen , der Nation die vorlufige Einsetzung einer republikanischen Regierung <rry-v~$l Qu| dem Stadthause zu Paris. Der 24. Februar 1848 brachte Frankreich tatschlich die Republik mit einer gesetzgebenden Nationalversammlung von 750 Mitgliedern und dem allgemeinen Stimmrecht^An der Spitze der Republik steht ein auf vier Jahre durch das ganze Volk (Plettm) gewhlter Prsident. Erster Prsident (10. Dezember 1848). wurde mit vier Millionen Stimmenmehrheit 1848 Prinz Louis Napoleon Bonaparte, Neffe Napoleons I. Diese Umwlzung der Staatsverfassung binnen ein paar Stunden ri auch das Leben der brigen europischen Nationen aus seinem Stillstand heraus und brachte schlielich alle politischen Fragen vor die ffentliche Entscheidung. Kapitel 94. Vom Revolutionsjahr M8 bis tum Regierungsantritt Anig Wilhelms I. von preusten (186*)- 1. berwltigend war die Wirkung der Pariser Vorgnge vor allem in Dens cht and1. Am 24. Februar 1848 war in Paris die Republik ausgerufen und der König verjagt worden, und schon mit dem Beginn des Monats Mrz gab es in allen deutschen Staaten Mrzminister" und Mrzerrungenschaften" als Prefreiheit, Geschworenengerichte und die deutsche Volksver-tretung in Frankfurt a. M., wo der Bundestag selbst die bisher fr revolutionr-gehaltene Trikolore Schwarz-rot-gold" als die Bundesfahne * anerkannte und die 1 Hieher gehrt auch die lcherliche Franzosenangst in Baden und Wrt-temberg, die in letzterem Lande ihren Hhepunkt am 25. Mrz (Maria Verkndigung), dem sog. Franzosenfeiertag", erreichte. Auf nicht mehr nachweisbare Art hatte sich das Gercht gebildet, die Franzosen marschierten vom Elsa her in Sddeutschland ein und rckten schon sengend und brennend durch die Pfalz und Baden der den Schwarzwald ins obere Neckar- und Donautal. Die Leute, selbst Beamte und Ge-bildete, waren damals so kopflos und naiv, da sie nicht bedachten, da amtlich hierber nichts bekannt, und eine franzsische Kriegserklrung an das Reich mcht ergangen war. Es stellte sich denn auch das Ganze alsbald zur Beschmung dieser Leute als ein blinder Lrm oder als eine Kinderei im groen, als em Schwabenstreich ersten Ranges heraus. ^ , L, 2 Das alte Kaiserbanner zeigte den schwarzen Doppeladler im goldenen Felde; die Reichssturmfahne hatte den schwarzen Adler im goldenen Felde und oben an der Stange ein rotes Fahnenband. 396

5. Römische Kaisergeschichte, Geschichte der Völkerwanderung und deutsche Geschichte im Mittelalter bis 1519 - S. 39

1909 - Bamberg : Buchner
Der Hunneneinfall und seine Folgen. 39 Deutschland stand, eilte jetzt nach Epirns. Da wird ihm der Oberbefehl der die Legionen, die zum Osten gehrten, genommen und ihm bedeutet, er habe sich mit den Legionen, die zum Westen gehrten, aus dem Ostreich zu eut-fernen. Inzwischen war Alarich durch die Thermopyleu m. Griechenland eingezogen, das er auf eine scheuliche Weise verheerte. Dann wendet er sich nach Epirus, zu dessen Statthalter ihn Rnstnus ernannt hatte. Hier rstete und verstrkte er seine römisch geschulten Westgoten und fhrte sie, während Stilicho in Rtien abwesend war, durch Jllyrien (und der Grz) nach Oberitalien (401). Ungeheure Angst, wie seinerzeit vor Brennus, Hauuibal und Tetobod, bemchtigt sich ganz Italiens. Was kann flieht. Da im letzten Augenblick erscheint Stilicho. Alarich wird bei Pollentia^ (402) entscheidend geschlagen, um sich hierauf allmhlich hinter den Po bis an die Etsch zurckzuziehen. Auch trat eine Masse Westgoten ins rmische Heer der. Honorius aber, der sich inzwischen nach Ravenna geflchtet hatte, zog jetzt nach Rom, um der die Goten zu triumphieren. 3. Die von den Hunnen bedrngten Ostgoten hatten mittlerweile auf die Völker zwischen Donau und Thei gedrckt, diese gaben den Sto weiter bis ans Riesengebirge, dessen Anwohner ihrerseits nach Sden, Rtien zu, aufbrachen. Ihr Fhrer war Radagais, der im Winter 404 in Oberitalien einfiel und dann nach Sden weitermarschierte. Doch schon vor Florenz sllt ihm Stilicho in den Rcken und vernichtet sein ganzes Heer. Zum zweitenmal hatte Stilicho, wie einst Marius, Rom gerettet. 4. Um vor Alarich gesichert zu sein, hatte Stilicho dem Besiegten Jllyrien versprochen, ihn auch zum Oberbefehlshaber der Reiterei des West-Heeres ernannt. Schon fchickte sich Alarich an, Jllyrien zu besetzen (407), als der Vertrag durch Honorius rckgngig gemacht wurde. Emprt und entrstet der solchen Treubruch, kehrt Alarich sein Schwert gegen Rom, das er im Herbst 408 um so leichter eroberte,2 als wenige Monate vorher Stilicho auf kaiserlichen Befehl umgebracht worden war. Noch zweimal zog 408 Alarich vor Rom, da Honorius sich mit ihm in keine Unterhandlungen einlassen wollte. Doch plnderten seine Goten die altehrwrdige Stadt 1 Bei Cuneo a. T., westlich von Mondovi. 2 Rom wurde ausgehungert. Es brach die Pest aus- Die Stadt verhandelte und erklrte, sie sei zum Verzweiflungskampf bereit. Alarich erwiderte: Je dichter das Heu, desto leichter das Mhen!" Da schickt sich die ewige Roma in das Unver-meidliche und ergibt sich den Germanen. 5000 Pfund Gold, 30000 Pfund Silber, 3000 Pfund Pfeffer, 4000 Pfund seidene Gewnder und 3000 purpurgefrbte Felle waren der Preis, da Alarich den Verkehr wieder frei gab und nach Etrnrien abzog, wobei sich ihm 40000 entlaufene Sklaven anschlssen (Neujahr 409). 147

6. Griechische Geschichte von 500 bis zum Tod Alexanders des Großen, Römische Geschichte vom Beginn der Republik bis zur Schlacht bei Aktium - S. 36

1909 - Bamberg : Buchner
36 Alte Geschichte. (M6dena) angelegt, und der bergang der den Po durch die Kolonien P l a-centi a (Piacenza) und Cremna gesichert (218). Doch trugen die Gallier nur ungern das rmische Joch. Dies zeigte sich im zweiten punischen Krieg. Kapitel 19. Oer zweite xunische Krieg. 1. Hannibal hatte binnen Jahresfrist (221220) Spanien bis zum Ebro unterworfen. Nur die feste Stadt Sagnt hielt stand, und wurde, wie Messana zum ersten, so die Veranlassung zum zweiten punischen Krieg, insofern als die Rmer sich der bedrngten Stadt anzunehmen und bei dieser Gelegenheit ins spanische Karthagerreich einzudringen beschlossen; denn sie wollten die ihnen bedrohlich werdende Macht der Karthager ins Herz treffen. Am sofortigen Einschreiten hinderte sie jedoch der Abfall der Jllyrier, und so eroberte Hannibal das von Rom im Stich gelassene Sagunt nach achtmonat-licher Belagerung. Dafr forderten die Rmer durch eine Gesandtschaft, deren Sprecher der nachherige Diktator Fabius Maximus war, die Auslieferung Hannibals. Als Antwort erfolgte die Kriegserklrung Karthagos (219). 218 Im Frhjahr 218 wurden die Feindseligkeiten erffnet. Hannibal hatte die Gallier Oberitaliens mit leichter Mhe aufgewiegelt, und ehe noch das rmische Heer in Spanien eintraf (ein zweites war nach Afrika bestimmt gewesen), hatte er den Boden Spaniens bereits verlassen und stand nach einem khnen bergang der die Alpen schon im Herbst 218 an der Spitze von 46 000 Mann in Oberitalien. Solche Raschheit und Sicherheit der Bewegungen lieen alle Welt in Hannibal einen genialen Feldherrn gleich Alexander dem Groen erkennen. Der nach Spanien bestimmt gewesene Konsul Pblius Cornelius Sdpio, und der nach Afrika entsandte Konsul Tiberius Semprnius muten beide rasch umkehren. Jenen schlug Hannibal am Tidnus, diesen an der Trebia (218). Im Frhjahr 217 standen die Pnnier nach einem beschwerlichen Marsch durch das berschwemmte Arnotal, wobei Hannibal infolge einer Augenentzndung auf einem Auge erblindete, in Toskana. Hier schlug Hannibal am Tr asi-menischen See den neuen Konsul Flaminius vollstndig und ver-nichtete gleich darauf die gesamte Reiterei eines zu Hilfe geschickten Ersatzheeres (4000 Mann). Und nun wandte er sich sofort nach Apulien, um von hier aus Rom im Schach zu halten. 2. In dieser Zeit der hchsten Not whlten die Rmer einen Diktator in der Person des obgenannten Q. Fabius Maximus Cunctator. 88

7. Das Altertum - S. 163

1905 - Bamberg : Buchner
163 mit einem Teile des Heeres die Fahrt nach Spanien fortsetzte. Hannibal bewerkstelligte unterdessen mit schweren Verlusten den bergang der die Alpen, kam mit 26000 Mann in der Po-Ebene an und besiegte die Rmer noch im gleichen Jahre in zwei Schlachten: a) nrdlich vom Po, am Ticinus, siegte er der P. Cornelius Scipio; b) sdlich vom Po, an der Trebia, besiegte er die beiden konsula-rischen Heere. Whrend des Winters lagerte Hannibal in der Po-Ebene und verstrkte sein Heer durch die Gallier, die Hannibal als Befreier vom rmischen Joch begrten. Den Weg von Spanien bis nach Italien, 9000 Stadien oder 225 Meilen (1700 Kilometer) vollendete Hannibal in fnf Monaten. Er hatte den gefahrvollen Landweg vorgezogen, weil er an der Kste Italiens auf keinen offenen Hafen rechnen konnte und weil er sich des Beistandes der den Rmern noch aufsssigen Gallier ver-sichern wollte. Hannibal hatte mit 90 000 Fusoldaten und 12 000 Reitern den Ebro ber-schritten, doch entlie er schon am Fu der Pyrenen einen Teil der Iberer, damit auch die brigen shen, da nicht jede Hoffnung auf Rckkehr ausgeschlossen sei, wohl auch mit Rcksicht auf die schwierige Verpflegung eines bergroen Heeres; starke Abteilungen muten auch zum Schutz der Heerstrae und des neu eroberten Gebietes zurckbleiben. Groe Schwierigkeiten machte schon das berschreiten der breiten und reienden Rhone im Angesicht einer feindlichen Bevlkerung; die Elefanten, 37 an der Zahl, wurden auf Flen, die zum Teil mit Erde bedeckt waren, bergesetzt. Jenseits der Rhone zog H. wahrscheinlich bis zum Einflu der Jsre, dann diese und ihre Zuflsse aufwrts zur Hhe des kleinen St. Bernhard Auf dem Hinaufweg machte die Tcke der Alpenbewohner, auf dem Hinabweg der frisch gefallene Schnee, der den Saumpfad und die Abgrnde verbarg, es war im September oder Oktober die grten Schwierigkeiten. Der Aufstieg beanspruchte neun, der Abstieg sechs Tage, bei der Rast auf der Pahhe ermunterte Hannibal seine erschpften Leute durch den Hinweis auf die reichen Gefilde Italiens. Etwa ein Drittel der Mannschaft und der grte Teil des Trosses ging bei dem Alpenbergang zngrnnd. In dem Reitergefechte am Ticinus soll P. Cornelius Scipio, der sptere Besieger Hanmbals, damals 17 jhrig, seinen gleichnamigen Vater, der schon verwundet war, aus der Lebensgefahr gerettet haben. 1 So nach Polhbins, der den ganzen Zug Hanmbals zwei Menschenalter spter an Ort und Stelle erforschte; die Angaben des Livins (Dnrance) wrden auf den Mont Geuvre führen. Nach neuerer Forschung ging Hannibal der den Mont (Settis. Schon in frhen Zeiten wurden mehrere Wege der die Alpen bentzt. Hanmbals Wagnis bestand darin, da er mit einem groen Heere zog, wo vordem nur einzelne Hndler oder Schwrme von Auswanderern hinbergekommen waren.

8. Das Altertum - S. 165

1905 - Bamberg : Buchner
165 Fabius lie sich auch durch ble Nachrede nicht von seinem Vorsatz abbringen, den Gegner, dessen Strke in der Offensive lag, durch stete Beobachtung und Vermeidung eines Treffens zu ermden. Von ihm sagte der gleichzeitige Dichter Ennius: Unus homo nobis cunctando restituit rem; Noenum ( non) rumores ponebat ante salutem. Vgl. die Verse Ovids S. 145, 1*. In der Nhe von Kapua gelang es ihm, Hannibal einzuschlieen, aber der schlaue Puuier ermglichte einen ungestrten Abzug dadurch, da er nachts eine groe Menge von Ochsen mit brennenden Reisigbndeln gegen die rmischen Vorposten treiben, lie. Das Volk, mit dem Zaudersystem des Diktators unzufrieden, beschlo gegen das Herkommen, da derselbe seine Gewalt mit dem Reiteroberst teilen sollte. Doch kehrte dieser (M. Minucius) in seine frhere Unterordnung zurck, als er eine Niederlage erlitten hatte und nur durch den Diktator vor dem Untergang gerettet worden war. 3. Das dritte Kriegsjahr, 216. Es zeugt fr die Nachhaltigkeit der rmischen Wehrkraft, da nach so groen Verlusten der Vorjahre die neuen Konsuln L. milius Paullus und C. Terentius Varro ein Heer von 80000 Mann gegen die 40 000 Hannibals ins Feld führen konnten. Aber auch dies groe rmische Heer wurde bei Cann am Aufidus durch Hannibals berlegenes Feldherrntalent sowie durch die punische Reiterei fast vllig vernichtet: 70 000 Mann, darunter der Konsul Paullus, sielen. In-folge dieser vierten, schwersten Niederlage der Rmer ffnete Kapua, damals die zweite Stadt Italiens, den Puniern die Tore und viele Bundesgenossen sielen zu Hannibal ab. Von den Konsuln des Jahres 216 war Paullus ein Mann von edler Herkunft, erprobter Tchtigkeit und vornehmer Gesinnung, sein plebejischer Kollege Varro hatte die unbesonnene Ungeduld eines Sempronius Longus, Flaminius und Minucius. Da der Oberbefehl zwischen den Konsuln Tag fr Tag wechselte, so lie sich Varro an einem seiner Tage von Hannibal zur Schlacht verleiten. Ob die Schlacht auf dem rechten oder auf dem linken Ufer des Aufidus stattfand, ist eine vielumstrittene Frage. Sicher aber ist, da Hannibal durch seine gewandte Taktik gesiegt hat: Er hielt mit den Galliern im Zentrum den Sto der Legionen ans und umzingelte dann die Rmer durch iberisches Fuvolk und numidische Reiter auf beiden Seiten. Als der berlebende Konsul nach Rom zurckkehrte, dankte ihm der Senat, weil er am Staate nicht verzweifelt habe". Die aus der Schlacht geretteten rmischen Soldaten muten bis zur Beendigung des ganzen Krieges ohne Sold in teilten dienen. Die Kriegsgefangenen wurden nicht losgekauft, Friedensvorschlge Hannibals nicht angehrt. berhaupt bewhrte sich in dieser Notlage die rmische Statthaftigkeit und Aufopferungsfhigkeit. Maharbal, der Fhrer der punischen Reiterei, soll dem Hannibal geraten haben sofort nach dem Sieg auf Rom loszugehen, mit dem Versprechen: die quinto victor in Capitolio epulaberis. Als Hannibal auf den Vorschlag nicht einging, sagte M.: vincere scis, Hannibal, victoria uti nescis. (Liv. Xxii, 51.) Mago brachte die Siegesbotschaft von Cann nach Karthago.

9. Das Altertum - S. 202

1905 - Bamberg : Buchner
- 202 Csar war zunchst nur mit einem Drittel seines Heeres bergesetzt, erst nach langem Warten fhrte ihm Antonius einen Teil der brigen Truppen zu. Bei Pharsalus hatte Csar nur 22000 Mann, darunter 1000 Reiter, Pompejus hatte mehr als noch einmal soviel, darunter 7000 Reiter, die aber den Anfang zur Flucht machten. In dem Kampf von Rmern gegen Rmer unterlie man das gewhnliche Feldgeschrei; man hrte nichts als das Klirren der Waffen und das Gesthne der Gefallenen. * Csar soll beim Anblick der Leichen seiner Gegner ge-sagt haben: Hoc voluerunt. Tantis rebus gestis Gaius Caesar condemnatus essem, nisi ab exercitu auxilium petissem. So berichtet Asinius Pollio bei Sueton. Caes. 30. Pompejus hatte frher den König Ptolemus Auletes in die Regierung wiedereingesetzt und rechnete darauf, bei dessen Kindern Ptolemus und Kleopatra dankbare Aufnahme zu finden. Aber diese waren entzweit. Als Pompejus den Ptolemus aufsuchen wollte, wurde er in einem Kahne abgeholt und auf der Fahrt gettet. Die Umgebung des unmndigen Knigs hoffte sich durch diese Tat bei Csar in Gunst zu setzen. 4. Csar im Orient, 4847. a) Der Alexandrinische Krieg'. Csar war mit geringen Streitkrften dem fliehenden Pompejus gefolgt und erschien drei Tage nach dessen Ermordung in Alexandria. Dort wurde er durch seine Entscheidung des Thronstreites zugunsten Kleopatras in einen gefhrlichen Aufstand ver-wickelt, den er mit Hife eines asiatischen Entsatzheeres niederschlug (47). Fnf Monate war Csar in dem kniglichen Stadtteil von Alexandria einge-schloffen; bei der Verbrennung der feindlichen Flotte ging auch die berhmte Biblio-thek in Flammen auf. Bei der Niederlage des gyptischen Heeres kam der junge Ptolemus um. b) Der Krieg gegen Pharnces, 47. Pharnces, der Sohn des Mithridates, hatte die Verwirrung des Brgerkrieges dazu bentzt, sein Reich auf Kosten der rmischen Schutzstaaten zu erweitern. Aber Csar rckte von Alexandria nach dem Pontus und besiegte den Pharnces in raschem Anlauf bei Zela^ (47). Die Leichtigkeit, mit welcher der Sieg bei Zela gewonnen wurde, erinnerte an den asiatischen Feldzug Pompejus3. Veni, vidi, vici berichtete Csar an den Senat, dieselben Worte lie er auf einer Tafel beim Triumph vor sich hertragen. 1 Auch dieser Krieg, wie der Afrikanische und der Spanische, sind von Teil-nehmern beschrieben worden, aber nicht von Csar selbst, von welchem nur die 7 ersten Bcher des Gallischen und die 3 Bcher des Brgerkrieges herrhren. 2 Etwa 20 deutsche Meilen (150 km) sdlich von der Mndung des Halys. 3 * Sueton. Caes. 35: quattuor quibus in conspectum venit horis, una profligavit acie, crebro commemorans Pompei felicitatem, cui praecipua militiae laus de tarn imbelli genere hostium contigisset.

10. Leitfaden der Bayerischen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 54

1908 - Bamberg : Buchner
54 Maximilian Iii. Joseph 1745-77. Der Kurfürst rotes hin auf seine Abstammung von klnna, der Gemahlin Albrechts V. und Tochter Ferdinands I.; ihr und ihren Nachkommen war ein allerdings nicht ausschlieliches Recht auf das Habsburger Erbe zugestanden worden (f. Abschn. 17). Hauptschlich aber sttzte man sich in Bayern auf eine Abschrift des Testamentes Fer-dinands I., die den erwhnten Ehevertrag besttigte. Diese Abschrift erroies sich freilich als falsch- vllig grundlos aber waren deswegen die bayerischen Ansprche nicht. 1740 hatte Maria Theresia den Thron bestiegen- die bayerisch-ster-reichischen Verhandlungen blieben ergebnislos und so griff der Kurfürst zu den 1dffen. Hinter ihm standen auer der Pfalz und Kln Spanien und Frankreich, bald auch Sachsen und Friedrich Ii. von Preußen, der Sieger von Mollwitz. (Ein Erfolg mar also mglich. Allein Karl Hlbert zeigte sich nicht als Feldherr. 1741 rckte er mit einem bayerisch-franzosischen Heere in sterreich ein, wo ihn das Volk gut aufnahm; Linz wurde besetzt, St. Plten erreicht. Aber statt nun folgerichtig gleich gegen Xdien vorzustoen, blieb der Kurfürst, mitrauisch gegen die Absichten Sachsens, hier stehen; ja er lie sich von den Franzosen, denen an einer Vernichtung sterreichs nichts gelegen war, zu der verhngnisvollen Ab-schwenkung nach Bhmen bereden. Inzwischen hatte Maria Theresia die Hilfe der Ungarn gewonnen; während Karl Hlbert Prag nahm und die bhmische Knigskrone gewann, sammelten sich ihre Heere zum furchtbaren Gegensto. Anfang 1742 wurde der Kurfürst in Frankfurt als Karl Vii. (1(7^2-^5) zum Kaiser gewhlt. Doch am Tage der Wahl fiel Passau in die Hnde der sterreicher und am Tage der Krnung rckten sie in Mnchen ein. Bayern mute die rohe Plnderungswut der panduren eines Trenck der sich ergehen lassen und blieb mit kurzen Unterbrechungen bis 1745 vllig in der Gewalt der Feinde. Karl Vii., krperlich leidend und ohne gengende Streitkrfte, war auf die (Erfolge Preuens angewiesen; nur zeitweilig konnte er in seine Hauptstadt zurckkehren. 1745 starb der unglckliche Fürst; sein Sohn 27. Maximilian Iii. 3ofepfy \7%577 scklo unter dem erneuten Drucke sterreichs mit Maria Theresia 1745 den Frieden zu Fssen, in dem er gegen den Verzicht auf die bisherigen Ansprche sein Land zurckerhielt. Der versuch einer Gromachtpolitik war abermals gescheitert und Bayern hatte unter den feindlichen Verwstungen noch schlimmer gelitten als in den Zeiten Max (Emanuels. Mit rhmlichem (Eifer war der jugendliche Kurfürst bestrebt die Wunden zu heilen, das verarmte Land wieder in die hhe zu bringen. Dazu bedurfte Bayern vor allem des
   bis 10 von 82 weiter»  »»
82 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 82 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 1
1 0
2 12
3 0
4 3
5 7
6 0
7 23
8 1
9 0
10 17
11 1
12 4
13 0
14 2
15 0
16 8
17 0
18 0
19 0
20 1
21 0
22 1
23 8
24 0
25 3
26 1
27 0
28 29
29 0
30 7
31 3
32 0
33 0
34 2
35 2
36 13
37 25
38 0
39 0
40 0
41 0
42 3
43 8
44 0
45 2
46 7
47 2
48 7
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 22
2 0
3 0
4 0
5 0
6 0
7 7
8 2
9 9
10 0
11 0
12 0
13 1
14 3
15 0
16 15
17 25
18 1
19 38
20 3
21 7
22 1
23 35
24 0
25 3
26 0
27 0
28 1
29 4
30 0
31 0
32 1
33 0
34 2
35 0
36 2
37 2
38 3
39 3
40 0
41 2
42 2
43 1
44 0
45 2
46 0
47 0
48 0
49 0
50 0
51 9
52 1
53 1
54 2
55 9
56 2
57 0
58 0
59 5
60 6
61 0
62 0
63 0
64 0
65 7
66 0
67 6
68 2
69 0
70 0
71 4
72 0
73 7
74 1
75 1
76 2
77 25
78 0
79 0
80 1
81 0
82 24
83 3
84 5
85 13
86 3
87 3
88 0
89 0
90 0
91 1
92 6
93 1
94 5
95 2
96 1
97 1
98 10
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 55
1 32
2 44
3 53
4 51
5 85
6 149
7 121
8 31
9 187
10 118
11 32
12 98
13 148
14 64
15 100
16 127
17 21
18 75
19 228
20 18
21 76
22 106
23 28
24 135
25 45
26 67
27 131
28 219
29 131
30 98
31 44
32 92
33 362
34 134
35 62
36 46
37 118
38 18
39 111
40 137
41 89
42 218
43 126
44 53
45 31
46 117
47 84
48 41
49 50
50 114
51 337
52 78
53 29
54 497
55 216
56 52
57 29
58 96
59 315
60 52
61 27
62 169
63 57
64 59
65 50
66 9
67 143
68 34
69 19
70 159
71 95
72 74
73 95
74 115
75 78
76 57
77 113
78 105
79 134
80 231
81 694
82 53
83 108
84 197
85 100
86 45
87 53
88 117
89 84
90 77
91 274
92 56
93 112
94 23
95 70
96 30
97 71
98 50
99 55
100 406
101 44
102 139
103 142
104 56
105 105
106 23
107 97
108 82
109 139
110 78
111 83
112 72
113 45
114 81
115 109
116 75
117 20
118 94
119 111
120 86
121 82
122 37
123 61
124 115
125 138
126 77
127 229
128 76
129 44
130 28
131 251
132 102
133 129
134 71
135 21
136 327
137 83
138 63
139 135
140 56
141 44
142 71
143 105
144 50
145 191
146 110
147 24
148 252
149 24
150 124
151 63
152 212
153 54
154 44
155 63
156 106
157 69
158 159
159 67
160 69
161 49
162 117
163 116
164 149
165 137
166 134
167 56
168 92
169 33
170 46
171 309
172 148
173 258
174 61
175 599
176 151
177 220
178 45
179 179
180 101
181 90
182 148
183 353
184 89
185 33
186 43
187 59
188 116
189 97
190 31
191 207
192 151
193 164
194 74
195 119
196 149
197 104
198 70
199 168