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1. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 59

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
Vii. Die Rom ev. 59 Kinder sollten in den Tiberstrom geworfen werden, wurden aber nur an's Ufer gelegt, wo ein Hirte sie aufhob, der sah, wie eine Wölfin sie säugte. Numitor erkannte später die Enkel; und sie tödteten den grausamen Oheim, und erhielten ein eigenes Gebiet zur Erbauung einer Stadt (754). So soll Roma entstanden sein. Die Brüder zankten sich um die Herrschaft, und Remus fiel zuletzt im Bruderzwist. Romulus erwählte einen Senat (Greifenrath) ans 100 Alteu, nmgab sich mit 12 Victoren (Scharfrichtern) und wußte dem kleinen Staat Selbstgefühl zu geben. Weil es au Leuten fehlte, errichtete er eine Freistätte, und allerlei Volks strömte herbei. Dann gebrach es an Frauen; und nun veranstaltete Romulus ein Fest, zu dem er die Nachbarn einlud, und bei dem er die Jungfrauen rauben ließ. Darüber wurde er angegriffen. Allein kleinere Städte besiegte er; und die mächtigen Sabiner, die in der Stadt beinahe die Oberhand gewonnen hätten, ließen sich durch ihre geraubten Töchter beschwichtigen, traten in Bund mit Rom und schlugen sogar ihre Wohnsitze daselbst auf. Auf Romulus folgte (719) Nnma Pompilius, ein etrurifch gebildeter Mann, der mit einer Göttin in Verkehr zu stehen vorgab. Dieser stiftete einen glänzenden Götterdienst und flößte dem rohen Volke eine heilige Götterscheue ein, die es lange Zeit auszeichnete, auch einen edleren Volksgeist, bei dem es Sittsamkeit und Keuschheit besonders hochhielt. Numa's Nachfolger aber weckten und nährten den Kriegsgeist; und Alle trugen zur Vergrößerung Roms bei. Tullus Hostilius versetzte die Albaner nach Rom und zerstörte Alba; Aucus Martius erweiterte das Gebiet und eröffnete den Hafen Ostia au der Äiüudnng der Tiber; Tarqninins Prise ns erfocht glänzende Siege gegen die latinifchen und etrurischeu Städte; Servius Tullius machte die Latiner zu Bundesgenossen Roms und traf ausgezeichnete Einrichtungen im Innern. Der letztgenannte König starb (534) eines traurigen Todes: fein Schwiegersohn Lucius

2. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 140

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
140 Mittlere Geschichte. itev in vieler Fürsten Dienst zu treten, die ihre Tapferkeit und Treue gut bezahlten. 2. Italien. § 56. Wichtiger, wiewohl keineswegs nachtheilig, war für Deutschland der Verlust Italiens. Die blühenden Städte Oberitaliens hörten um 1270 auf, die Oberhoheit der deutscheu Kaiser anzuerkennen. Unter sich verbunden hätten sie eine große Macht bilden können. Aber sowohl eigene Eifersucht als auch die Politik des Pappes ließen keine Gesammtheit aufkommen: und so weifen sie stets in blutigen Kriegen mit einander begriffen. In den Städten selbst wütheten noch dazu zwei Parteien, der Adel und das Volk, gegen einander, ganz wie in den alten Griechenstädten. Am blühendsten wurden Mailand, Florenz, Genua, Pisa, und vor Allen Ve-n e d i g. Letztere Stadt war seit der Völkerwanderung auf mehr als 100 Inseln erbaut worden, die durch La-guneu vom festen Laude getrennt, mittelst 306 Brücken verbunden sind; so stieg sie gleichsam aus dem Meere empor. Statt der Hauptstraßen erblickt man hier Kanäle, statt der Karren Barken und statt der Staatswagen schwarze Gondeln. Die Stadt bekam seit 697 einen Herzog (Doge); aber die ursprüngliche Demokratie verwandelte sich bald in eine drückende Adelsherrschaft. Als Venedig 1173 im Kampfe mit dem Kaisersohne Otto 48 Schiffe im adriatischen Meere vernichtete, gieng der Papst dem siegenden Dogen Ziani entgegen und überreichte ihm einen goldenen Ring mit den Worten: „Nimm diesen Ring und wirf ihn in's Meer, als ein Zeichen, daß ihr euch mit ihm vermählet, wie sich ein Mann mit dem Weibe vermählet, und daß ihr anf gleiche Weise über das Meer herrschet. Thut dieß alle Jahre, daß die Welt erkenne, das Meer sei durch eure Tapferkeit euer eigen geworden." Darum fuhr jährlich, so lange die Republik bestand, der Doge mit dem Adel aus einer Festbarke zu dieser Ceremonie aus. Venedig zog den Alleinhandel mit

3. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 142

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
142 Mittlere Geschichte. 3 Frankreich. § 57. Im Westen von Deutschland war es Frankreich, das sich aus sehr kleinen Anfängen zu einer höchst bedeutenden Macht aufschwang. Hugo Cap et, der 987 auf den Thron kam, besaß nur rin geiinges Ansehen, da die erblich gewordenen Herzoge und Graseu fast unumschränkte Gewalt hatten. Um so mehr Geeiferten sich die Capetinger, deren 14 bis 1828 regierten, die königliche Macht wieder herzustellen, indem sie die Lehen wieder an sich zogen. Unter ihnen waren manche kräftige und entschlossene Männer; aber der Grundzug ihres Charakters war meist List, Verschlagenheit und Grausamkeit. Wir kennen Philipp Iv. ans der Geschichte der Tempelherren. Eine rühmliche Ausnahme machte Ludwig Ix. oder der Heilige (1226 — 70), der durch eine seltene Frömmigkeit sich auszeichnete, freilich nach Art seiner Zeit. Er genoß z. B. nur einmal des Jahres Obst, trug auch bisweilen ein härenes Kleid auf blosem Leibe. Wöchentlich ließ er sich vou einem Geistlichen mit Kettchen den Rücken blutig geißeln; und da ihn einer derselben besonders hart zu schlagen pflegte, äußerte er doch erst nach dessen Tod, wie Übel er es unter ihm gehabt habe. Täglich besuchte er die Kirche und Messen; täglich las er in der Bibel und in den Kirchenvätern; nie duldete er müßige Gespräche. Er verschaffte sich für schweres Geld ein vermeintliches Stück des heit. Kreuzes, des Schwammes und der Dornenkrone Christi, und wallsahrtete nun jeden Donnerstag barfuß zu diesen Reliquien, bewegte sich aus den Knieen zu ihnen hin und küßte das Kreuz, wobei er sich selbst aus den Boden in Gestalt eines Kreuzes hinstreckte. Arme und Kranke lud er zu Tische, wartete ihnen auf, wusch ihre Füße und küßte sie. Bei all dem war er ein kräftiger Regent, der mit Einsicht alle Staatsangelegenheiten leitete, als entschlossener Krieger namentlich in seinen Kreuzzügen sich hervorthat und die königliche Macht glücklich erweiterte. Nur Schade, daß seine Frömmig-

4. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 108

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
108 Mittlere Geschichte. 33jährigen Kriege brachte er sie endlich zur Unterwerfung und Taufe. Karl besaß zuletzt ein Reich, das vom Ebro zur Theiß und von der Eider bis zum Tiber reichte. In Italien erwartete ihn eine neue Würde. Nachdem er schon 774 das Langobardenreich aufgelöst hatte, wurde der Papst Leo Ui. auf's Neue angefochten; um die Ord-uuug herzustellen, eilte Karl abermals dahin. Er erschien hier am Weihnachtsfest 800 in der Peterskirche. Nachdem er knieend vor dem Altar sein Gebet gesprochen batte, erhob sich plötzlich der Papst und setzte ihm wie auf göttliche Eingebung die Krone anf das Haupt, salbte ihn mit dem heiligen Oele; und das Volk, in dessen Namen erhandelte, rief freudig dreimal: „Leben und Sieg Karlu, dem Augustus, dem von Gott gekrönten, frommen, gerechten, friedestiftenden Kaiser der Römer." So war das Kaiserthum 324 Jahre nach Romulus Angustulus wieder hergestellt. Karl gewann damit freilich nichts als die Oberherrschaft über Rom; doch verlieh der Titel seinem Throne eine neue Würde und Weihe. So einig übrigens jetzt noch Papst und Kaiser mit einander waren, so bitter wurde in der Folge ihre Entzweiung. Karl war nicht bloß als Eroberer groß, sondern auch in der Verwaltung seines unermeßlichen Reichs. Mit der strengsten Genauigkeit überwachte er alle seine Beamten; und auch das Kleinste eutgieng nicht seinem Scharfblicke. Er hielt die Gesetze aufrecht und genoß das ungemessenste Vertraueu unter allen Ständen. Er wohnte abwechselnd in Worms, Mainz, Frankfurt, besonders in Ingelheim, wo 100 Thore zu seinem Palaste führten. Später zogen ihn die warmen Bäder mehr nach Aachen. Von allen Seiten erhielt er Zeichen der Achtung; und selbst der Chalif Harun al Raschid sandte ihm von Bagdad aus nie gesehene Kostbarkeiten zu, ein kaiserliches Zelt, eine künstliche Wasseruhr, einen Elephanten und die Schlüssel des heil. Grabes zu Jerusalem. Für sich war er mäßig, einfach und anspruchslos, führte selbst die Aufsicht über seine Krongüter, und wußte in Jedem, der ihm nahte,

5. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 182

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
182 Neue Geschichte. man sie des geheimsten Grades würdig erachtete. Die Jesuiten schlichen sich mit beispielloser Frechheit und Beharrlichkeit in alle Länder und an allen Höfen ein, waren über 200 Jahre bei allen politischen Verhandlungen thätig, und im Besitz der Erziehung fast der ganzen katholischen Jugend, der sie sorgfältig den bittersten Haß gegen die Protestanten einpflanzten. Der Grundsatz des unbedingtesten Gehorsams gegen ihre Obern verbot ihnen schlechthin jedes Nachdenken über die Rechtmäßigkeit einer Handlung, die ihnen einmal befohlen war; und ihre Verschmitztheit hatte Spielraum genug, weil sie ungescheut zu dem Grundsatz sich bekannten, daß der Zweck jedes Mittel heilige. Unsäglich viel Unheil hat dieser Orden in allen Ländern angestellt, so daß er später selbst den Haß der ganzen katholischen Welt sich zuzog. Er wurde 1773 vom Papste aufgehoben, jedoch 1814 wieder erneuert, und ist noch das entschiedenste Rüstzeug der katholischen Kirche. 2. Spanien. § 73. Hier hatte der Papst in Philipp Ii., Karls V. Sohn, den treuesten Anhänger. Dieser mächtigste König seiner Zeit besaß außer Spanien auch die Niederlande, Mailand, Neapel, Sicilien, Sardinien und halb Amerika. Dabei fehlte es ihm nicht au talentvollen Staatsmännern und Heerführern; und aus Amerika floß Gold und Silber in Menge herbei. Aber seine 42jährige Regierung (1556 — 98) lieferte nur einen schauerlichen Beweis davon, wie sehr ein einziger Mann im Staude ist, das herrlichste Vaud zu ruiniren. Er hatte eine so finstere Gemüthsart daß man von ihm sagt, er habe nur ein einziges Mal in seinem Leben gelacht. Sein ungemessener Ehrgeiz und Eigensinn machte ihn taub auch gegen die Stimme der Klugheit; er verschwendete aus unnütze Unternehmungen so unermeßliche Summen, daß am Eude sogar Geistliche von Haus zu Haus für ihn Geld einsammeln mußten und'er eine ungeheure Staatsschuld hinterließ. Die Königin von England, Elisabeth, hatte ihm ihre Hand

6. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 132

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
132 Mittlere Geschichte. beförderte Biederkeit und andere bürgerliche Tugenden. Auch weckte es Lust zur Poesie, und damit die ersten Keime der Volksbildung in der Nacht der Barbarei. Allmählich aber nahmen Prunksucht, Völlerei und Gewaltthätigkeit unter den Rittern überhand; und von ihren Burgen herab wurden viele privilegirte Aiänber. Später, da das Staatsleben geregelter wurde, waren sie entbehrlich. Doch verloren sie sich erst im Laufe des 16. Jahrhunderts, wozn die Erfindung des Schießpnlvers und die Ausstellung stehender Heere am meisten beitrug. 9. Die Habsburger. § 53. Der Verwirrung in Deutschland zu steuern, trachteten die Stände darnach, einen tüchtigen Mann znm Throne zu erhebeu. Sie vereinigten sich für Rudolph, Graf von Habsbnrg (in der Schweiz). Er war klug und wohlwollend, entschlossen und thätig, dabei einfach und leutselig. Noch als Gras begegnete er einst einem Priester, der einem Kranken das heil. Abendmahl reichen sollte. Der Weg war vom Regen verdorben, daher stieg Rudolph von seinem Pferde und bot dieses dem Priester an mit den Worten: „Es würde mir übel anstehen, zu reiten, indeß der, welcher den Leib des Herrn trägt, zu Fuß geht." Als ihm nachher der Priester das Pferd zurückgeben wollte, weigerte er sich, es anzunehmen, nachdem es einen Herrgott getragen. Solcher Sinn zeichnete seine ganze Regierung aus, dem Papst aber schwur er gar einen Unterthaneneid! Er belagerte eben Basel, als ihm (1273) seine Erhebung gemeldet wurde. Basel öffnete ihm sogleich die Thore und leistete ihm den Eid der Treue. Zu Aachen wurde er gekrönt. Manche Fürsten wollten ihm nicht huldigen, weil das Reichsscepter fehle, auf welches gewöhnlich die Huldigung geleistet wurde. Da ergriff er rasch eilt Krucifix, hob es in die Höhe und sprach: „Dieses Sinnbild der Erlösung sei mir ein Scepter gegen Alle, die mir und dem Reiche treulos sind." Er bot es den Fürsten hin, sie küßten es und huldigten ihm. Ohne

7. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 93

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
I. Die Völkerwanderung. 93 fosgte dem Rufe (568), eroberte ganz Oberitalien, stiftete das Reich der Soitgobarben und machte Pavia zur Hauptstadt. Ein schneller Tod hinderte ihn an der Vollendung der Eroberung Italiens. Seine Gemahlin Rofamnnde, die Tochter des von ihm erschlagenen Gepibenkönigs, reichte ihm (574) Gift, weil er sie' bei einem Mahl genöthigt hatte, mit ihm aus dem Schädel ihres Vaters zu trinken. Das griechische Exarchat umfaßte jetzt nur noch Ravenna, Rom, Neapel u. f. w. Aber die Zwistig-feiten zwischen dem Exarchat und den Songobarden nali-men kein Ende, bis der Frankenkönig Karl nach 200 Jahren das Lombarbenreich stürzte. Dieß führt uns zu dem, was gleichzeitig in Deutschland und Frankreich geschah. Die Franken am Nieder-rhetn, ein Volk von großer Rohheit, erhielten 481 in Chlodwig (Ludwig), einem Sprößling des Mero -väns, nach welchem das Geschlecht das merovingische hieß, einen König, der feine Morbthat und Schalkheit scheute, sein Reich groß und herrlich zu machen. Schon im 20. Lebensjahre begann er seine Eroberungen, die er so glücklich fortsetzte, daß er zuletzt ein Reich hinterließ, das fast ganz Frankreich umfaßte und bis nach Thüringen reichte. Im Treffen gegen die Alamannen (496) gelobte er, ein Christ zu werben, wenn er siegen würde. Sein Lieg war wider Erwarten vollständig; und nun ließ er sich mit Taufenden feiner Krieger vom Bischof Remigius taufen. Man kann sich aber denken, was das für feine Christen werden gewesen sein. Nach seinem Tode (511) wurde das Reich immer unter verschiedene Glieder des Regentenhauses getheilt; und nun fab man nichts als Bruder- und Bürgerkriege und Greuelthaten, die über 1 Schreibung gehen. Zuletzt waren die Könige nur noch Schattenkönige, und cm ihrer Statt regierte ein Reichsverwalter, Majordomus genannt. Als solcher vereinigte (687) Pipiu von Her ist eil das ganze Reich «ueber mit kräftigem Arme. Nach feinem Tode (714) Ichtoang sich fein Sohn, Karl Martell (der Hammer)

8. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 161

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
V. Vorbereitungen zur neuen Geschichte, 161 Glück ihrer Reise und nahmen für die Krone Spaniens Besitz von dem neu entberften Vanbe. Die Eingeborenen nannten die Insel Gnanahani; sie gehört zu der Bahama-Gruppe. Das Golblanb zu suchen, brach er balb toiebei* aus, nnb eutberfte noch Cuba und Haiti. Dann mußte er, weil er ein Schiff verlor und ein cinberes verrätherisch sich entfernte, schnell an die Rückkehr benfen. Nach einem fürchterlichen Sturme, in welchem die neue Entbeckung beinabe toiebei- iu's Meer versunken toäre, lief er den 15. März 1493 in Palos ein, das er vor 7 Monaten verlassen hatte. So sehr auch jetzt Colnmbus allerwärts angestaunt und geehrt würde, so viele Kränkungen mußte er in der Folge er« fahren. Der Hof hielt seine Versprechungen nicht und zog ihm spanische Eble vor, die auf seinen Ruhm eifersüchtig waren, ^eine Bieberkeit und sein Ebelmnth vermehrten noch die Feinbschaft toiber ihn, weil über dem großen Funbe, der so viele Reichthümer versprach, alle Leiben-schaften aufgeregt würden, die der Abmiral nicht mehr Zügeln konnte. Von seiner britten Reife nach Amerika kam er sogar in Fesseln zurück, in die ein königlicher Statthalter ihn geschlagen hatte. Diese fetten ließ er sich auch,

9. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 196

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
196 Neue Geschichte. Crom well, so weit auf dieser Bahn vorgeschritten, konnte nur durch fortgesetzte Gewaltthaten sich halten. Da das Parlament ihm zuwider war, stellte er 300 Solba* ten vor den Saal, trat ein und hörte den Berathungen eine Zeit lang zu. Daun sprang er auf, stampfte mit dem Fuß und schrie: „Schämet euch und macht euch fort! Der Herr hat nichts mehr mit euch zu thun; Er hat andere Werkzeuge erwählt, Sein Werk auszuführen." Die Soldaten kamen und trieben sämmtliche Parlamentsglieder zum Saale hinaus (1653). Nun errichtete er aus lauter Heiligen ein neues Parlament, welches nach einem Lederhändler das Barebone-Parlament hieß. Hier wurde viel gebetet und gepredigt. Sie wollten dabei Alles biblisch treiben, und gaben sich neue Namen, z. B. Sinke-nicht, Machefriede, Stehefestinderhöhe, Tödtediesünde, Kämpfedengutenkampfdesglanbens, Hofseausdenherrn u.s.w. Cromwell sah bald ein, daß er mit diesen unfügsamen Leuten nichts ausrichten könne, kam abermals mit Soldaten und fragte sie: „Was wollt ihr hier?" — „Wir suchen den Herrn," war die Antwort. „So geht wohin ihr wollt," rief Cromwell; „benn ich weiß gewiß, daß der Herr feit vielen Jahren nicht mehr unter euch gewesen ist." Von nun an lenkte er die Wahlen auf feine Anhänger und herrschte mit wahrhaft königlichem Ansehen unter dem Namen eines Protektors von Großbritannien. Er entwickelte seltene Herrschertalente, traf gute Anordnungen im Innern des Reichs, tmfnn eine entschiedene Sprache gegen fremde Höfe an, namentlich wo es galt, Protestanteimerfolgimgen zu steuern, und war in den Kämpfen nach außen so glücklich, daß er die Bewunbernng von ganz Europa wurde. Aber fortwährenbe Verschwörungen der Republikaner wie der Königlichen ließen ihm Tag und Nacht wenig Ruhe. Selten schlief er brei Nächte nach einanber in Einem Zimmer. Mübe von innern und äußern Kämpfen warf er sich auf Gottes Erbarmen und starb den 3. Sept. 1658. Sein Sohn, Richarb Cromwell, folgte ihm im

10. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 205

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
Thron bestieg, zu feinem höchsten Glanze. Das war ein Mann von seltener Größe. Ihm war Alles, was er in jenen wichtigen Zeiten bedurfte, in Fülle gegeben: ein Heller, klarer Verstand, besonnene Ruhe, schöne Bildung, leutselige Freundlichkeit neben überwältigender Majestät, Kraft der Rede, ein großes Kriegstalent, und die Krone Ii. Die Zeiten der Religionskriege. 205 Schweden, auf; als Walleustein entlassen wurde, stand er bereits auf deutschem Boden. Schweden war durch Gustav Wasa (1523 — 60) sehr gehoben worden, sank zwar wieder unter seinen Nachfolgern, die beständig nach außen Kriege zu führen hatten, kam aber jetzt unter Gustav Adolph, der 1611 als 17jähriger Jüngling den
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