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1. Lesebuch für Fortbildungsschulen und verwandte Anstalten in Elsaß-Lothringen - S. 252

1908 - Straßburg : Bull
Rufe: „Wie aber helfen?" „Das geht, wenn Ihr wollt," sagte der Bauern - petcr sichtlich erleichtert. „Tauscht in jeder Gewann eure zerstreuten Stücke aus, so daß jeder einen zusammenhängenden größern Platz erhält. Besser wäre es, wenn jeder seine Grundstücke zu einem einzigen Besitztum vereinigen könnte, doch geht dies bei der höchst verschiedenen Fruchtbarkeit unsres Bodens ohne Entschädigung nicht. Sollte aber einer oder der andre beim Tausche etwas verlieren, so gewinnt ^er doppelt dadurch, daß er größere Stücke erhält. Wo ihr aber nicht einig werdet, da nehmt unparteiische Abschätzer oder Schiedsrichter oder lasset das Los entscheiden. Durch kein Hindernis dürft Ihr Euch abschrecken lassen, zumal ja in nächster Zeit unsre Gemarkung neu vermessen wird. Mehrkosten haben wir durch das Zusammen- legen nicht, wohl aber große Vorteile!" Als der Bauernpeter geredet hatte, erhob sich ein lebhafter Meinungs- austausch. Allgemein erkannte man an, daß der Gedanke gut sei. aber in der Wirklichkeit nicht auszuführen wäre. Indessen faßte die Sache doch Wurzel. Etliche Bauern dachten in müßigen Augenblicken nach, welche Grundstücke sie mit dem oder jenem Nachbar tauschen möchten. Sie singen sogar an, mit den Angrenzern davon zu reden. Diesen kam das Angebotene nicht immer gelegen, aber schließlich wurde man doch einig. Immer weiter griffen die Unterhandlungen um sich, manche gelangen, andre scheiterten. Am Sonntag- nachmittag war ständige Versammlung im Gemeindehaus. Vor der großen Flurkarte, die allerdings nicht wenig rückständig war, standen Bauern und handelten und stritten, daß man es auf der Straße hören konnte. Nicht selten liefen sie aufgebracht auseinander, kamen aber bald mit neuen Vor- schlägen wieder. Was war die Folge davon? Nasch wuchs die Zahl derer, die sich ver- ständigten, zur beträchtlichen Höhe an. Nur wenige waren nicht zum Tausche zu bewegen. Als nun die Nenvermessung der Gemarkung beendet war, hatten die Verständigen weniger Grundstücke, um so größer war aber ihr zusammenhängender Besitz. In der Folge machte sich der wirtschaftliche Vorteil des Gütertausches allenthalben bemerkbar. Nun bereuten es die Verstockten, dem so wohlgemeinten Rate nicht gefolgt zu haben; um so mehr freuten sich die Einsichtigen, zumal der Betrieb ein leichterer und einträg- licherer wurde. Und der Bauernpeter? Er wurde nach 2 Jahren mit der höchsten Stimmenzahl in den Gemeinderat gewählt, und als bald darauf der Bürger- meister starb, wurde dem Bauernpeter seitens der Regierung dieses Ehrenamt übertragen, welches er noch heute zum großen Segen der Gemeinde verwaltet. 208. Das tote Inventar. Totes Inventar werden alle beweglichen Gegenstände und Einrichtungen genannt, welche zu einem Gutsbetrieb notwendig sind. Dienen diese Gegen- stände zur Unterstützung der Arbeitskraft, so heißen sie Geräte und Maschinen.

2. Lesebuch für Fortbildungsschulen und verwandte Anstalten in Elsaß-Lothringen - S. 259

1908 - Straßburg : Bull
259 Verhältnissen ihr Glück. Etliche waren vermögende Mittelbauern, bei denen ihre minder begüterten Mitbürger in den Tagelohn gingen. Her- vorragenden Reichtum wies der Ort nicht auf, aber jedermann hatte sein bescheidenes, ehrliches Auskommen. Wahre Frömmigkeit, Arbeitsfreudigkeit und genügsamer Sinn waren in jeder Familie zu finden. Eines Tags sollte es anders werden! Aus einer ziemlich weit ent- fernten Fabrikstadt war ein Mann gekommen, welcher einen verheirateten Fuhrmann suchte. Er versprach einen Lohn, welcher das 3fache des,in unserm Dorfe üblichen betrug. Ein junger Ehemann sagte zu, obwohl seine Frau und deren Eltern dagegen waren. Allein es half nichts, er setzte seinen Willen durch. Nach einem Vierteljahr kehrte der neugebackene Fuhrmann mit seinem Weibe und den beiden Kindern zu den Schwiegereltern auf Besuch zurück. Doch, wie hatte sich die Familie verändert! Die alte, ehrwürdige Bauerntracht hatte man abgelegt. Der Mann trug Kleider nach modischem Schnitt, das Weib war eine Stadtdame geworden, und die beiden Knaben stolzierten in Matrosenanzügen einher. Mann und Frau schilderten nun die Stadt als ein Paradies: wenig Arbeit, aber großen Verdienst und dazu noch allerlei Vergnügen, von denen die biedern Illheimer gar keine Ahnung hatten. Erstaunt hörten diese zu, und nicht wenige nahmen sich vor, ebenfalls dieses Wohllebens teilhaftig zu werden. Besonders lüstern darnach waren solche aus kleinbäuerlichen Verhältnissen. Ihre Pachtstücke gaben sie an die Eigentümer zurück, und das eigne Besitztum wurde zu Schleuder- preisen verkauft. Umsonst machten einige Besonnenere, darunter der Ortsgeistliche, Vorstellungen; der Zug nach der Stadt war unauf- haltsam. Für das Dorf kamen nun böse Zeiten. Der Wert des Grundbesitzes sank immer mehr. Man fand weder Arbeiter für die Getreideernte, noch für die Kartoffellese, trotzdem ein übertrieben hoher Lohn bezahlt wurde. Man ließ nun Arbeiter aus Polen kommen, allein der Erfolg war ein solcher, daß man es bei dem ersten Versuche beließ. Infolge Arbeiter- mangels blieben zahlreiche Grundstücke brach liegen, und halb ver- zweifelt sah mancher in die Zukunft. Unzufrieden murrte man über das Geschick. Mittlerweile war es aber auch in der Stadt anders geworden. Infolge eines längern Kriegs und der erschwerten Ausfuhr nach Amerika waren auf die fetten Jahre die magern gefolgt. Mehrere Fabriken, in denen etliche Illheimer in Arbeit standen, mußten teilweise oder ganz den Betrieb einstellen. Nun wurde Schmalhans Küchenmeister, hatte man doch, durch böses Beispiel verleitet, nicht gespart, sondern den Lohn vollständig ver- braucht, ja, manchmal sogar verjubelt. Aber auch in den übrigen Geschäften der Stadt machte sich die Stockung unangenehm bemerkbar. Zuletzt trat völliger Stillstand ein, wodurch die Arbeitslosigkeit allgemein wurde.

3. Lesebuch für Fortbildungsschulen und verwandte Anstalten in Elsaß-Lothringen - S. 243

1905 - Straßburg : Bull
243 ober Edeltanne ist zähe, elastisch, hat eine lichtgelbe, glänzende Farbe und läßt sich sehr gnt spalten und verarbeiten. Es findet hauptsächlich beim Möbelschreiner, Zimmermann und Kübler Verwendung. Das Holz der Fichte oder Rottanne ist gelblichweiß und zart. Es wird vom Bau- und Möbelschreiner verwendet. Das Kiefer- oder Föhrenholz ist gelbrötlich bis braunrot, grob, harzreich und deshalb dauerhaft. Es ist namentlich für Arbeiten im Freien, wie Türen, Fenster u. s. w., geeignet. Die Lärche hat hellgelbes bis braunrotes Holz. In der Luft außerordentlich dauerhaft, wird es im Wasser steinhart. Es eignet sich deshalb vorzüglich zu Bauholz, für Schiffs- und Wasserbauten, Wasserleitungsröhren und Dachschindeln. Obwohl es dicht und fest ist, läßt es sich doch gnt ver- arbeiten, besonders aber schnitzen. Von ausländischen Bäumen erhalten wir Pitchpine-, Mahagoni-, Eben- und Palisanderholz. Die amerikanische Pitchpine oder Pechtanne hat gelbes Holz mit rotbraunen Jahrsringen. Da dasselbe harzreich ist, läßt es sich weniger gut bearbeiten, wird aber dennoch vom Schreiner geschätzt. Es wird vielfach zum Legen von Fußböden und zur Herstellung von Turn- geräten benutzt, da es sehr fest und dauerhaft ist. Der Mahagonibaum wächst in Südamerika, Westindien und Afrika. Sein Holz ist gelb- bis braunrot, schwer, dicht, hart, schlicht oder geflammt, läßt sich gut bearbeiten und nimmt eine schöne Politur an. Seine hauptsächlichste Verwendung findet es in der Möbelschreinerei. Das Ebenholz stammt von ver- schiedenen Bäumen Südasiens und Afrikas. Es zeichnet sich durch große Härte, Dichte und Schwere aus. Seine Farbe ist kohl-, auch braunschwarz. Es ist ein vielbenntztes Zierholz der Tischlerei und Drechslerei. Unter dem Namen Palisander kommt aus Südamerika ein Holz zu uns, das sehr hart und schwer, fest und spröde ist. Es hat eine dunkelrotbrnune bis schwarze Farbe, ist geflammt und von hellrötlichen Linien durchzogen. Bekannt ist der feine, würzige Geruch beim Sägen. Diese Holzart liefert sehr feine Möbel, dient aber hauptsächlich zu Einlegearbeiten (Intarsien). Nach Krauth. 202. Vom Einkauf des Nutzholzes. Früher kaufte der Handwerker sein Holz stammweise im Walde, ließ es schneiden und etliche Jahre zum Trockneu liegen. Der Wagner verfährt heutzutage meist noch ebenso. Der Zimmermanu dagegen deckt seinen Be- darf an Balken-, Wand- und Dachholz vorzugsweise in den großen Sägereien. Der Schreiner endlich kauft sein Holz fast ausschließlich in großen Holzhnndlungen, die alle gangbaren Holzarten in beliebigen Größen zur Auswahl auf Lager haben. Die geschnittenen Hölzer gelangen als Bohlen, Dielen, Bretter, Rahmenschenkel und Latten in den Handel. Die Bretter und Dielen des Weichholzes sind meist gesäumt, d. h. beiderseitig

4. Lesebuch für Fortbildungsschulen und verwandte Anstalten in Elsaß-Lothringen - S. 200

1905 - Straßburg : Bull
200 verkauft worden waren, gelangten durch Franz von Wendel infolge Rückkaufs wieder in den Besitz der Familie von Wendel. Franz von Wendel, der Urgroßvater der jetzigen Besitzer, kaufte sodann 1811 die Hüttenwerke in Groß- Moyenvre und schuf 1816 diejenigen von Roßlingen. Seine Nachkommen hüben des Vaters Werk fortgesetzt, und heute hat die Firma „Enkel von Fi von Wendel & Cie.", welche über 13000 Arbeiter beschäftigt, einen Welt- ruf erlangt. Andre Besitzer von lothringischen Eisengruben sind Krupp, Stumm und Röchling. M. Michel. 184. Der lloodotsu. Wer mit der Eisenbahn von Metz nach Diedenhosen fährt, der be- merkt an manchen Stellen neben geschwärzten Gebäuden mächtige Schorn- steine und runde, turmartige Bauten in die Luft ragen. Es sind Hütten- werke, die auch häufig in den westlich der Mosel gelegenen Seitentälern anzutreffen sind. Die schwarzen, turmartigen Gebäude sind Hochöfen, von denen auf einem Werke 4—6 vorhanden sind. Eine gewisse Scheu er- greift denjenigen, der zum 1. Mal an einem solchen Ungetüm empor- schaut; denn der Hochofen hat eine Höhe von etwa 30 m und einen Durchmesser von 8 in. Er ist aus feuerfesten Steinen erbaut, welche gewöhnlich von einem aus Eisenblech zusammengenieteten Mantel um- geben sind. Der innere Hohlraum, Schacht genannt, ist in der Mitte erweitert und oben und unten ein wenig enger; manchmal ist er auch einfach zylinderförmig. Nachdem ein solcher Hochofen aufgebaut ist, wird in seinem untern Teil, dem Herde, ein mächtiges Feuer angezündet. Hierauf wird der ganze Schacht von oben aus abwechselnd mit Lagen von Koks und Erz gefüllt. Letzteres wird mittels Schmalspur- oder Hängedrahtseilbahnen aus den zum Werk gehörigen Erzgruben herbeigeführt. Elektrische Auf- züge schaffen das Rohmaterial auf einem neben dem Hochofen stehenden Gerüst in die Höhe, woselbst es in dem ungeheuern Rachen des Ofens verschwindet. Nachdem derselbe gefüllt ist, wird die obere Öffnung, Gichl genannt, mit einem doppelten Verschluß versehen, wodurch ein Verlust der Verbrennungsgase vollständig vermieden wird, ln dem Maße, wie die eingeschütteten Schichten verbrennen und zusammenschmelzen, wird von oben Erz und Koks zugeführt. Der Hochofen ist jetzt solang ununterbrochen in Betrieb, bis er schadhaft wird und einer Ausbesserung bedarf. Zur Erlangung einer möglichst großen Hitze im Innern des Ofens verwendet man erhitzte Luft, welche durch besondere Öffnungen in den untern Teil desselben eingeblasen wird. Die Erhitzung der Luft geschieht durch die sog. Windhitzer, von denen jeder Ofen 3—5 besitzt. Ein jeder derselben besteht aus einem Eisenblechzylinder, welcher inwendig mit feuerfesten Steinen ausgefüttert ist und bei 20 m Höhe 7—8 m Durch-

5. Lesebuch für Fortbildungsschulen und verwandte Anstalten in Elsaß-Lothringen - S. 196

1905 - Straßburg : Bull
496 unabhängig vom Grundeigentum und wird durch staatliche Verleihung er- worben. Der Eigentümer eines Bergwerks hat das Recht, bestimmte Mineralien innerhalb festgesetzter Grenzen durch planmäßigen Betrieb ans der Erde zu heben und die hierzu erforderlichen Vorrichtungen unter und über Tage zu treffen. Die Mineralien, über welche der Grundeigentümer keine Verfügnngsrechte hat, sind Gold, Silber, Quecksilber, Blei, Kupfer, Zinn, Zink, Kobalt, Nickel, Arsenik, Mangan, Antimon und Schwefel, Alaun- und Vitriolerze, Steinkohlen, Braunkohlen und Bitumen (Petroleum und Erd- pech), Steinsalz nebst den auf seiner Lagerstätte vorkommenden Salzen und die Solquellen. Auch die Eisenerze gehören unter die bergrechtlichen Mineralien, jedoch mit dem Vorbehalt, daß der Tagebau dem Grundeigen- tümer zusteht. Dadurch darf aber der Abbau der tiefergelegenen Erze nicht unmöglich gemacht werden. Der auf einem erschürften oder zufällig gemachten Fund im freien Felde begründete Anspruch auf Verleihung des Bergwerkseigentums ist bei der Bergbehörde anzubringen. Wird die Fündigkeit der Mutung bei der amtlichen Fundbesichtigung nachgewiesen und stehn keine sonstigen Rechte entgegen, so wird die Verleihung durch die Oberbergbehörde ausgesprochen und unter Angabe des Felds und der zur Gewinnung berechtigten Mineralien im „Zentral- und Bezirks-Amtsblatt" veröffentlicht. Die Zahl der bis jetzt verliehenen Bergwerks- und Salinenfelder beträgt 977. Die Aufsicht über den gesamten heimischen Bergbau wird durch die Bergbehörden ausgeübt. Zn diesem Zwecke ist das Land in 4 Berg- reviere geteilt, an deren Spitze je ein Bergmeister steht. Das Bergrevier Elsaß umfaßt die Bezirke Ober- und Untcrelsaß. Lothringen, dessen Bergbau von größerer Bedeutung ist, gliedert sich in 3 Bergrevicre. Das Bergrevier Metz umfaßt den Doppeltreis Metz und den größten Teil des Kreises Diedenhofen-West, das Bergrevier Diedenhofcn den übrigen Teil des vorgenannten Kreises, sowie den Kreis Diedenhofen-Ost. Das Berg- revier Saargemünd wird von den übrigen Kreisen Lothringens gebildet. Die Bergmeister, welche ihren Amtssitz in Straßbnrg, Metz, Diedcnhofen und Snargemünd haben, bilden die Bergbehörde. Sie handhaben insbe- sondere die Bergpolizei und sorgen für die Sicherheit der Bane und der- jenigen des Lebens und der Gesundheit der Arbeiter, sowie für den Schutz gegen die gemeinschädlichen Einwirkungen des Bergbaus. Gleichzeitig wirken sic bei den Verleihungs- und Abtretungsverfahren mit und überwachen die aus verschiedenen Gruben bestehenden Knappschaftskassen, welche zur Unterstützung in Krankheits- und Todsfällen und zu Erziehungs- beihilfen an Waisen satznngsgemäß verpflichtet sind. Auch beaufsichtigen die Bergmeister die zur weitern Fortbildung der jungen Bergleute bestehenden Berg Vorschulen in Algringen, Groß-Moyeuvre und Forbach, wie auch die zur Heranbildung von technischen Grubcnbcamten eingerichtete Berg- schule in Diedcnhofen. Den Bergmeistcrn übergeordnet ist die Oberberg-

6. Lesebuch für Fortbildungsschulen und verwandte Anstalten in Elsaß-Lothringen - S. 413

1905 - Straßburg : Bull
413 und Verkündigung der Reichsgesctze und die Überwachung der Ausführung derselben. Auch ernennt der Kaiser die Reichsbeamten. Der Reichstag geht ans allgemeinen und unmittelbaren Wahlen mit geheimer Abstimmung hervor. Die Gesamtzahl der Abgeordneten beträgt 397, wovon 15 auf Elsaß-Lothringen kommen. Wühler für den Reichstag ist jeder Deutsche nach dem zurückgelegten 25. Lebensjahre, sofern er nicht unter der Fahne steht, entmündigt oder der bürgerlichen Ehrenrechte verlustig ist, ans öffentlichen Armenkassen Unterstützungen bezieht oder sich im Konkurs befindet. Wählbar zum Abgeordneten ist jeder Wähler, der seit mindestens 1 Jahr einem deutschen Bundsstaat angehört. Die Abgeordneten werden auf 5 Jahre gewählt. Sie dürfen als solche keine Besoldung oder Ent- schädigung beziehen und können ihrer Abstimmung oder Äußerungen wegen im Reichstag außerhalb der Versammlung nicht zur Verantwortung ge- zogen werden. Der Reichstag hat einjährige Budgctpcrioden, d. h. der Voranschlag der Einnahmen und Ausgaben wird jeweils nur für ein Jahr festgestellt. Der Reichstag muß deshalb, wie auch der Bnndsrat, alljährlich einberufen werden. Zur Bestreitung der Ausgaben des Reichs dienen die Ein- nahmen aus den Zöllen, den Verbrauchssteuern, den Eisenbahnen, dem Post- und Telegraphenwesen. Das Fehlende muß durch die einzelnen Bunds- staaten aufgebracht werden. Diese Zuschüsse heißen „Matriknlarbeiträge". Nach mehreren. 343. Mahnung. Ans Vaterland, ans teure, schließ' dich an, das halte fest mit deinem ganzen Herzen! Hier find die starken Wurzeln deiner Kraft. Dort in der fremden Welt stehst du allein, ein schwankend Rohr, das jeder Sturm zerknickt! Schiller.

7. Lesebuch für Fortbildungsschulen und verwandte Anstalten in Elsaß-Lothringen - S. 154

1905 - Straßburg : Bull
154 beträchtliche Mittel bereitgestellt, aus denen bedürftige Gemeinden ange- messene Zuschüsse zu den Kosten ihrer Wasserleitungen erhielten. Der Erfolg dieser Maßregeln blieb nicht aus. Von 4878 bis ein- schließlich 1902 sind unter der Leitung der Meliorationsbauverwaltung in Elsaß - Lothringen in 646 Gemeinden 1082 Wasserleitungen teils neu hergestellt, teils ausgebessert worden. Darunter befinden sich 740 Neuanlagen oder Erweiterungen, durch die etwa 346000 Einwohner mit Wasser versorgt wurden. Diese Wasserversorgungen enthalten Röhrenleitungen von zusammen 9i0 km Länge und 191 Hochbehälter mit 17 470 cbm Inhalt; sie speisen 973 öffentliche Lauf-, 934 Ventil-, 11 783 Privatbrunnen und 2278 Hydranten. Außerdem waren am 1. Januar 1903 in 65 Gemeinden 46 Wasserversorgungen mit Leitungen von 216 km Länge im Bau begriffen, wodurch etwa 37 000 Ein- wohnern Wasser geliefert wird. Ferner waren am genannten Zeitpunkte noch 90 Entwürfe für Verbesserung und Neuherstellung von Wasser- leitungen fertig ausgearbeitet, durch deren Ausführung etwa 54000 Ein- wohner mit Wasser versorgt werden sollen. Der Gesamtaufwand für die in genanntem Zeitraum ausgeführten und im Bau begriffenen Wasserversorgungen beträgt 11231690 wozu 733 340 Jl oder rund 6,5% Staatsbeitrag bewilligt worden sind. Die Verzinsung und Tilgung des von den Gemeinden aufgewendeten Anlage- kapitals, sowie die Unterhaltung der Wasserleitungen geschieht aus den von den Wasserabnehmern zu entrichtenden Abgaben. Dieselben schwanken je nach der Höhe der betreffenden Kosten zwischen 10 und 20 ^ für 1 cbm Wasser. Wahrlich eine Kleinigkeit im Vergleich mit den Vorteilen, welche die Einrichtung den Beteiligten zu bieten vermag! M. Michel, 136. Das Wasserwerk in Straßburg. Schon zur Römerzeit war Straßburg durch eine 26 km lauge Wasser- leitung von der bei Küttolsheim gelegenen Quelle des Susselbachs aus mit Trinkwnsser reichlich versorgt. Wie aufgefundene Reste beweisen, bestand die unterirdische Leitung aus Touröhren von 20 cm inuerm Durchmesser, während die Verteilung in der Stadt durch 4—7 cm weite Ton und Blei- röhren geschah. Bei der Zerstörung des alten Argentoratum wurde auch die römische Wasserleitung vernichtet, und seit jener Zeit wurde das Trinkwasser Brunnen entnommen. Im Mittelalter wurden hauptsächlich sog. Allmend- oder öffentliche Brunnen benutzt, welche auf freien Plätzen oder neben Kirchen, Klöstern und Kapellen errichtet wurden. Dieselben wurden zum Teil auf Kosten der Stadt, zum Teil von den „Umsassen" oder „Bronngenossen" unterhalten. Da in der Rheinebene das Grundwasser überall in geringer Tiefe vorkommt, war die Herstellung der Brunnen nicht allzu schwer, und aus diesem Grunde wurde in späterer Zeit fast von jedem Hauseigentümer
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