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1. Neue Bilder-Geographie für die Jugend - S. 12

1819 - Nürnberg : Campe
12 Der Plam'glob. nicht gleich den ersten Tag übersättigen, und vertröstete sie auf morgen. Ludwig studirte indeß, so oft er einen freien Augenblick hatte, ander aufgehängten Charte. Erbemerkte auf derselben eine Menge Linien und Zahlen, deren Bedeu- tung er nicht errathen konnte. Er war daher sehr begierig auf die nächste Lehrstunde, wo ihm hoffentlich alles würde erklärt werden. Ludwig fühlte außerordentliche Lehrbegier- de; nur Schade, daß er nicht früher gutemunterricht genos- sen hatte. Manches war ihm zwar aus Büchern geblieben, woran sein Vater es ihm nicht fehlen ließ; aber alles, was er wußte, war Stückwerk; es hatte keinen Zusammenhang, und vieles hatte er falsch verstanden. Kaum dämmerte der folgende Tag, so pochten schon völlig angekleidet, die drei Geschwister nieder an Herrn Kinder- manns Thür. Auch er saß bereits an seinem Schreibtisch. Er erwiederte freundlich den guten Morgen, den die Kinder ihm brachten, und nun ging es, ehe er mit der Erklärung der Weltcharte weiter fortfuhr, erst an eine kleine Prüfung, ob sie auch alles, was gestern vorgekommen war, wohl be- halten hätten? Zu seinem Vergnügen fand er, daß sie nock- alles wußten. Bester Herr Kindermann, hub Ludwig jetzt an, erklären Sie uns doch heute ein wenig, was diese Menge Linien und Zahlen hier auf der Weltcharte bedeuten. Da geht zum Beispiel eine lange gerade Linie durch die beiden Halbkugeln; sie ist schwarz und weiß gesprenkelt, und oben und unten stehen eine Mege Ziffern. Diese Linie, antwortete Herr Kindermann, nennt man den Aequator, oder schlechtweg die Linie. Sie theilt, wie ihr seht, die Erdkugel in zwei gleiche Hälften, die südliche und die nördliche Hälfte. Sie wird eingetheilt in 560 Grade, jedes schwarze und jedes weiße Fleckchen auf derselben stellt

2. Neue Bilder-Geographie für die Jugend - S. 339

1819 - Nürnberg : Campe
Schweden. 339 (was man auch die Scandinavische Helbinsel nennt), und dann wird es in den nördlichsten Gegenden mehrere Wochen, ja Monate lang, gar nicht mehr Tag, und die armen Be- wohner müssen sich mit dem Monden - und Sternenlicht, auch mit dem Schein des Nordlichtes behelfen. Zu ihrem Trost in so langen Wintern besitzen sie Holz in ungeheurer Menge. Sie haben so viel, daß sie nicht alles verbrennen können. Und zwar liefern ihnen ihre Waldun- gen nicht nur Holz, sondern auch Theer, Pech, Pottasche, die sie meistens verkaufen und daraus ein schönes Stück Geld lösen. Aus ihren schönsten Waldbäumen lassen sie Bretter und Latten schneiden, und verhandeln sie ebenfalls. Auch ihre Gebirge sind nicht, wie in unserm Liede steht, nur große Philister, die nichts als Wind und Steine im Bauche haben? Nein Silber, treffliches Kupfer und Eisen haben sie im Leibe, und das in großer Menge und von sol- cher Feinheit und Güte, daß ihm kein anderes gleich kommt. Aus dem Eisen machen die Schweden "auch feinen Stahl, und aus dem Kupfer, Messing; alles verkaufen sie um ein schönes Geld. Sie haben auch viel Alaun und Salpeter, und treiben Handel damit. In ihren Waldungen schießen sie eine Menge Hirsche, Hasen, Füchse, Bären, auch andere solche Thiere; in ihren Seen, und an der Meeresküste, wetden eine unglaub- liche Menge Fische gefangen, die sie theils selbst verzehren, theils einsalzen und verkaufen. Die Häringe besonders, und der Lachs, bringen ihnen manchen schönen Thaler ein. Zah- mes Lieh hingegen haben sie nicht viel und es ist meistens' klein; auch an Obst und Salz fehlt es ihnen. Schweden enthält viel große Seen und Flüsse. Die größten Landseen sind der Wernersee, der Wcttersce, der Melarsee. Die größten Flüsse sind: i■ , : ' ,

3. Neue Bilder-Geographie für die Jugend - S. 168

1819 - Nürnberg : Campe
Europa. 168 ist dabei ein Fort, Friedrichsburg genannt. In Königsberg sind 2z Kirchen, viele Schulen und Lehranstalten und eine Universität, auch eine Menge Manufacturen. Die Stadt hat einen lebhaften Schiffbau und einen großen Handel nach allen Gegenden. Pillau, westlich von Königsberg, eine kleine Stadt mit einer starken Festung, wo eigentlich der Hafen von Königs- berg ist, denn große Schiffe können nicht den Prcgel hinauf fahren. Die Stadt ist außerordentlich lebhaft und die Halb- insel auf der sie liegt, wird wegen ihrer Schönheit das preus- sische Paradies genannt. — Der Meerbusen zwischen der Halbinsel und dem festen Lande heißt das frische Haff, und auf der andern Seite die frische Nehrung. Tilsit, nordöstlich von Königsberg an der Memel oder dem Niemen (denn das ist der polnische Name des Flusses) eine ansehnliche Stadt von beinahe 9000 Einwohnern, merk- würdig durch den Frieden der im Jahre 1807 hier geschlossen wurde, und wodurch der König von Preußen sein halbes Königreich verlor. Es wird bedeutender Handel da ge- trieben. Memel, östlich über Königsberg, am Eingänge des Ku- rischen Haffs, mit einem Hafen, in welchem viele fremde Schiffe einlaufen, die hier Holz, Getreide, Pottasche, Flachs, Hanf und Garn abholen. 9. Die Provinz West Preußen. Danzig, westlich von Königsberg, eine große, befe- stigte Seehandelsstadt an der Weichsel, mit mehr als 60,000 Einwohnern und einem guten Hafen, in welchem jährlich nur aus den Landen an der Ostsee gegen tausend Schiffe ankommen, die englischen, französischen, holländischen unge

4. Neue Bilder-Geographie für die Jugend - S. 371

1819 - Nürnberg : Campe
Die asiatische Türkei. 871 < / t stuß Getreide und edle Früchte. Der vorzüglichste Neich- thum des Landes besteht aber in den zahlreichen Heerden, die jedoch gefährliche Feinde an den Löwen, Tigern, Panthern, Schakals (eine Art wileer Hunde oder Wölfe) und vielleicht noch an andern Thieren haben. Das Klima ist nicht unge- sund, doch weht bisweilen der giftige Wind Samum, von dem ihr vielleicht nie gehört habet. Sein Zug über das Land ist kurz und dauert kaum einige Minuten. Cr geht niedrig über die Erde hin, und hinterläßt einen stinkenden Schwefelgeruch. Viele die diesen Wind einathmcn, fallen augenblicklich todt nieder, und es strömt ihnen mit Heftig- keit das Blut zu Mund, Nase und Ohren heraus. Ihr Leichnam schwillt auf, wird blau und endlich ganz schwarz. Berührt man das Fleisch, so löst es sich von den Knochen ab. — Zum Glück sieht man diesen gefährlichen Wind von ferne herankommen; er kündigt sich an durch einen röthli- chen Nebel, der wie e.ine Staubwolke durch die Luft schwebt. Er stürmt daher wie ein Wirbelwind und enthält Feuer- theilchen. Sobald die Einwohner diese Zeichen wahrneh- men, so werfen sie sich mit dem Gesicht zur Erde nieder, und bewahren sich so vor seinen schrecklichen Wirkungen. Auch das Viel) hält den Kopf dicht an die Erde, bis er vorüber ist. Ob wohl dieser Wind auch in dem Para- dies geblasen haben mag, das manche Gelehrte dort suchen, wo der Euphrat sich mit dem Tigris vereiniget? Bagdad, eine große Stadt am Tigris, und die Haupt- stadt von Irak Arabi, liegt in einer reizenden Gegend voll Datteln, Citronen - und Pomeranzenbäume, Reis - und Getreidefelder. Sie hat 16z Thürme und ist mit Wällen und Gräben umgeben. Das Innere sieht nicht schön aus; die Straßen sind enge, die Häuser von Backsteinen, all? l

5. Neue Bilder-Geographie für die Jugend - S. 381

1819 - Nürnberg : Campe
581 Arabien. L. Das petraische Arabien. Diesen Namen hat es von seiner ehemaligen Hauptstadt Petra. Es ist außerordentlich steinig, weswegen man es auch bisweilen das steinige Arabien nennt. Indessen hat es doch einige fruchtbare Landstriche und einige köstliche Producte, wie die Balsamstaude, von welcher der Mekka- Balsam kommt, und den Gummibaum, eine Art Akazien, dem wir das arabische Gummi verdanken. — Es besteht das petraische Arabien aus der Wüste des Berges Sinai und der Landschaft Hedschas. In dieser Wüste zogen die Kin- der Israel so viele Jahre lang umher, ehe sie das gelobte Land fanden; und auf dem Berge Sinai erschien Gott un- ter. Donner und Blitz seinem Diener Moses, und gab ihm die zehn Gebote. Dieser öde Berg hat zwei Spitzen, von welchen die niedrigere der Berg Horeb ist, wo Gott sich zuerst gegen Moses in einem feurigen Busch offenbarte. ‘Uslfye an diesem Berge ist ein hochstehendes ganz sonderbares Kloster,. das Kloster des Berges Sinai genannt. Es hat keine Thür, und wer hinein will, der muh sich in einen Korb setzen, und durch ein Fenster hinein winden lassen. Von diesem Kloster aus hat man noch drei Stunden zu stei- gen , ehe man den Gipfel des Berges H o r e b erreicht. Oben auf dem Sinai steht eine Kapelle auf einem kleinen stachen Felsen. — * In dieser ganzen Gegend sind keine be- deutende Städte; aber'in der Landschaft Hedschas findet ihr Mekka und Medinah. Ätekka, Muhameds Geburtsort, ist eine große und volkreiche Stadt. Es steht hier ein kleines Gebäude, Kaaba genannt, von welchem die Araber glauben, es sey von Abraham erbaut worden. Jedes Jahr wird es mit schwarz seidenen Zeug, tcr goldene Inschriften hat, neu behängt.

6. Neue Bilder-Geographie für die Jugend - S. 568

1819 - Nürnberg : Campe
563 Süd-America. ' rüste; an der Küste große Sandflächen. Der ganze Reich- thum des Landes besteht in Pferden, Rindvieh, Vicunnas, Honig und Wachs; an Gewachsen aber ist es arm, Rind- vieh und Pferde irren wild in ungeheuren Heerden umher, und mit ihren Häuten und Fett wird großer Verkehr ge- trieben. Unter den Bewohnern von Magettans-Land sind die be- kanntesten die Patagonier, die ehedem für ein Riesen- geschlecht gehalten wurden. Sie sind aber nicht höher als 6 bis 7 Fuß, doch stark und nervicht. Ihre Haut ist dunkel kupferfarbig. Das Gesicht mahlen sie sich oft auf eine gräß- liche Art. Gemeiniglich wird um das eine Auge ein schwar- zer, um das andere ein weißer Ring gemacht. Die Män- ner haben kurze, borstige Haare; die Damen aber sind ga- lanter ; sie flechten sie in Zöpfe und schmücken sie mit Glas- knöpfen. Beide Geschlechter gehen beinahe ganz nackt, nur um den Leib bedecken sie sich mit einem Felle. An den Füs- sen tragen die Männer eine Art Halbstiefel, die aber kaum über den Knöchel hinauf gehen, mit hölzernen Spornen, denn sie sind beinahe immer zu Pferde. Anstatt eines Sat- tels haben sie ein Reitkissen; ihre Zügel sind lederne Rie- men, das Gebiß ihrer Rosse ein Stückchen Holz. Als Waffen führen sie Schleudern, die ihnen aber mehr zur- Jagd als zum Kriege dienen, denn sie sind sehr friedfertig ge- sinnt. Ebenfalls zur Jagd unterhalten sie eine Menge Hunde, Wilde Kühe, Stiere und Pferde fangen sie mit Schlingen, die sie ihnen in vollem Gallop nm die Füße werfen,

7. Historisches Bilder-Buch für die denkende Jugend - S. 29

1835 - Nürnberg : Campe
21) Dann erst wurde dem Patroklus ein herrliches Leichenfest gefeiert, und auch dem alten Priamos der Leichnam seines Solms, als er selbst nächtlich als Flehender zu Achilles kam, zurückgegeben. Dieser furchtbare Gegner, der auch die Amazonenkönigin Penthe- silea, und den Aethiopischen König Memnon, Sohn der Aurora, er- legte, fand endlich von des Paris Hand seinen Tod, als er, um die Polyxena, des Priamus Tochter, zu heirathen, sich zu den Trojanern begab. 3ln seine Stelle trat nun jein Solm Pyrrbus, auch Neoptole- mus genannt und Paris wurde von Philoctetes mit den Pfeilen des Herkules auf den Tod verwundet. Die Waffen Achill's erhielt durch den Ausspruch der Griechen Ulysses, und Ajar, der sich dadurch zurückgesetzt glaubte, brachte sich in einem Anfall von Raserei selbst um das Leben. Indessen rückten die Griechen durch alle diese Ereignisse in ihrem ei- gentlichen Plan nicht weiter. Sie griffen daher aus den Rath Mi- nerva's zu einer List, erbauten ein ungeheures hölzernes Roß, das sie angeblich als ein Andenken zurückließen, und schifften zum Scheine ab. Ihre Fahrt ging aber nicht weiter als bis Tenedos. In dem Lager war nur ein gewisser Sinvn zurückgeblieben, welcher sich den Trojanern als einen von der Feindschaft des Ulysses Verfolgten kund tbat, und ihnen als Beweis wie gut er es meine verrieth, daß der Götteraus- spruch Troja für unbezwinglich erklärt habe, wenn das Roß innerhalb der Mauern sich befände. Das wurde von der Menge sogleich aufge- griffen und das Roß durch einen Theil der dazu eingerissenen Mauer, in die Stadt gezogen. Vergebens widerriet!) es Laokoon; Schlangen aus dem Meere gestiegen erdrosselten ihn mit seinen Söhnen, und das Volk wurde nur noch mehr in seinem Walm bestätigt, Alles überließ sich jubelnd und schwärmend der Freude des geendigten Kriegs. Aber in der Mitte der Nacht eröffnete Sinon den Bauch des innen hohlen Rosses, und heraus stiegen fünfzig der tapfersten Helden, die nun mitten in der Stadt sich befanden. Eine Fackel gab der bei Tenedos liegenden Flotte das Zeichen, wie Alles glücklich gegangen sey, und eine Mord- nacht brach nun über Troja aus, die dem lange genährten Haß der Griechen volle Befriedigung gewährte. Priamus und sein Geschlecht fiel oder wurde in die Sklaverei abgeführt, Troja ganz zerstört, und nur wenige Trojaner erhielten Erlaubniß zu freiem Abzug. Unter ih- nen ist besonders Aeneas, Sobn des Anchises und der Venus, ein naher Verwandter des Priamus, der sich schon in dem Kriege selbst ausge- zeichnet hatte, durch die Zärtlichkeit für seinen alten Vater berühmt ge- worden, den er aus der brennenden Stadt auf seinen Schultern her- austrug, seinen kleinen Ascanius an der Hand führend. Mancherlei Geschicke führten ihn endlich mit der kleinen Schaar Trojaner, die ihm folgten, nach Italien, in die Landschaft Latium, wo seine Nachkommen Könige waren, die von den Römern als ihre Gründer und Vorfahren angesehen wurden.

8. Theil 1 - S. 272

1821 - Nürnberg : Campe
272 Ramen dieses Sohnes abgefordert, und der Tod ange- droht, wenn er sie nicht herausgeben würde. Mit tief verwundetem Herzen fügte sich der unglückliche Monarch in alles. Er ließ sich auch gefallen, nach Ingelheim zu kommen, wö ihn Heinrich mit seinen Anhängern er- wartete, Und ihn dukch schreckliche Drohungen nöthigte, ganz der Regierung zu entsagen. Nun hatte der königliche Schurke, was er wünschte. Er ging also trinmphireud nach Mainz zurück, und ließ den Vater als Gefangenen zu Ingelheim. Alles wurde sogleich an den Pabst berichtet, der seinen Beifall und seinen apostolischen Segen dazu gab. Vater Heinrich aber fand Gelegenheit, wahrend der Freudensbezeugungen, die man zu Mainz über die Thronbesteigung seines ungerathencn Sohns anstellte, aus seinem Gefängniß zu entfliehen. Glücklich erreichte er Cölrr; da er sich aber hier nicht für sicher hielt, so ging er weiter nach Lüttich, wo sich der Bischoff Otbert sei- ner freundlich annahm. Das zerrissene Vaterherz konnt; er aber doch nicht heilen, und so geschah es, daß Hein- rich Iv. schon im folgenden Jahre vor Gram starb (1106). Noch aber hatte die Verfolgung gegen ihn kein Ende«. Otbert ließ die Leiche mit allen Ehren in die Sanct Lambertuskirche begraben. Auf Befehl des pabstlichen Legaten mußte er sie aber wieder ans der Gruft heraus- nehmen lassen, bis der Bannfluch von ihr genommen ' seyn würde. Unbeerdigt wurde nun der Leichnam auf einer kleinen Insel in der Maas ausgesetzt. In der Folge führte man ihn nach Speyer, und wies ihm eine Gruft in Maria Münster an, welche Kirche er selbst erbaut hatte; allein der fanatische Bischoff erklärte sie für ent- heiliget, und wollte von nun an keinen Gottesdienst mehr darin halten lassen. Er ruhete nicht eher, bis Heinrich zum zweitenmal aus dem Grabe genommen

9. Theil 1 - S. 16

1821 - Nürnberg : Campe
scheu, lebten; ihre Pflicht aber war, die Uecker zu be- stellen, die man ihnen einräumte, und ihrem Herrn jedes Jahr eine gewisse Menge Getreide davon abzuliefern. Auch Vieh und Kleidungsstücke mußten sie ihm jährlich geben; vermuthlich auch Holz für ihn fällen und spalten, auch andere schwere Arbeiten verrichten, zu welchen die Frauen zu schwach und die freien teutschen Männer zu stolz waren. Erfüllten die Leibeigenen treulich ihre Pflicht, so wurden sie mild und gut behandelt ; sehr selten beka- men sie Schlage, oder wurden in Fesseln gelegt; reizten sie aber ihre Herren zum Zorn, so hatte freilich mancher das Schicksal, ohne weiters todt geschlagen zu werden, und für einen solchen Mord war der, der ihn verübte, keinem Menschen verantwortlich. Religion der Teutschen. Die alten Teutschen waren Heiden. Sie verehrten nicht, wie wir, den einzigen wahren Gott; aber auch keine lasterhafte Gottheiten, wie die Griechen und Rö- mer. Die Gegenstände ihrer Verehrung, waren die wohlthätige Sonne, der freundliche Mond, die freigebige Erde und das alles erwärmende Feuer, als Bild der Sonne. Ein mächtiger Gott ließ über ihren Häuptern, hinter schwarzem Gewölle, den Donner rollen und schleu- derte mit gewaltiger Hand den Wettcrstrabl: dieß war, ihrer Meinung nach, der mächtige Gott Thor. Richt minder furchtbar war ihnen Wodan, der Gott des Krieges, der von ihnen angerufen wurde, wenn sie zur Schlacht auszogen, und dem sie einen Theil ihrer Gefan- genen opferten. Auch Freia, die holde Göttin der Liebe, hatte bei ihnen ibre Altäre, und jedes junge Paar, das sich durch die unauflöslichen Bande der Ebe mit ein- ander verbinden wollte, richtete an sie seine Gebete, und brachte ihr jcme Gaben.

10. Theil 1 - S. 153

1821 - Nürnberg : Campe
153 setzen würde, wenn etwas davon an den Tag käme. Wie so viele andere leichtsinnige Mädchen dachte sie, es könne unmöglich jemand etwas davon wahrnehmen und sie verrathen. Nun fiel aber etwas vor, das sie sich nickst leicht hatte träumen lassen. Indeß sic nämlich unbesorgt mit ihrem Eginhard in dem Zimmer schwatzte und koftte, fiel außen ein kleiner Schnee; und als der Geliebte sich vor Tags wieder entfernen wollte war der ganze Schloß- hof weiß. Mit Entsetzen bemerkten die beiden Liebenden dieses Unglück; Eginhard konnte nun nicht von ihr gehen, ohne Spuren seiner Schritte irr dem Schnee zu hinterlassen ; jedermann konnte am frühen Morgen sehen, daß in der Nacht ein Mann bei ihr gewesen war; ihr guter Name war unwiderbringlich verloren, und wenn erst der strenge Vater etwas davon erfahren sollte, denr seine Ehre über alles ging? — Das zärtliche Paar schau- derte vor den Folgen dieses Leichtsinns. Da nun aber die Mädchen in ihren Liebesnöthen meistens sehr erfinderisch sind, so verfiel auch Emma in dieser Verlegenheit auf einen ganz herrlichen Gedanken. Sie erbot sich nämlich, den Mann der Liebe auf die Schultern zu nehmen, und über den Schloßhof zu tra- gen, damit mau hin und her nur Mädchentritte in dem Schnee sehen möchte. Eginhard sträubte sich anfangs gegen den Antrag; endlich ließ er sich aber doch bereocn, und Emma fühlte sich stark genug, eine so süße Last zu tragen. Indem sie aber rüstig mit ihrem schönen Ritter über den Schnee dahin schritt, wollte das Unglück, daß Vater Karl, der gerade diese Nacht nicht schlafen konnte, in dem Fenster lag, und in das Freie hinaus schaute. Er erkannte sogleich das liebe Töchterchen und seinen wackern
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