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1. Vaterländische Erdkunde für Volks-, Bürger- und Mittelschulen - S. 14

1910 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
14 Die Norddeutsche Tiesebene. Rhein mündenden Flürchen, ist hente eine Großstadt mit mehr als x/4 Mill. Einwohner. Schon lange ist es durch seine Malerakademie berühmt, in der Neuzeit hat es sich als Hafenort des Wuppergebiets zu einer lebhaften Handels- und Fabrikstadt aufgeschwungen. Weit größereu Hafenbetrieb haben die nenerdings vereinigten Schwester- ftädte Duisburg und Ruhrort. Duisburg ist einer der bedeutendsten Handelsplätze in Getreide, Holz und Kohlen und besitzt große Eisenwerke, chemische und Tabakfabriken. Ruhrort, mit dem größten Binnenhafen des Festlandes, versendet vornehmlich Steinkohlen. Ebenso wie Duisburg- Ruhrort (190) hat sich auch der gegenüber auf dem linken Rheinufer liegende Bezirk infolge Bergbau und Industrie iu deu letzten zehn Jahren großartig entwickelt. Auf der linken Rheinseite blüht die Webeindustrie. Der Mittelpunkt ist Krefeld (110), der erste Platz der deutschen Seiden- und Samtindustrie. Das Baumwollgewerbe hat seineu Sitz in München-Gladbach (61) und in den umliegenden Städten Rheydt (40) und Viersen (28). Das Tabakgewerbe wird vornehmlich im nörd- lichen Teile der Niederrheinischen Tiefebene betriebe«.* 5. Handel und Verkehr. Wie die Gewerbtätigkeit so stehen anch Handel und Verkehr iu hoher Blüte. Der Rhein bildet auf dieser Strecke die belebteste Schiffahrts- straße des ganzen europäischen Festlandes. Außerdem wird die Land- schaft von zahlreichen Eisenbahnen und elektrischen Bahnen dnrch- schnitten. Der Mittelpunkt der Rheinschiffahrt und zugleich der wichtigste Eisenbahnknotenpunkt ist Köln. Hier vereinigen sich die Bahnlinien von Hamburg, Berlin und Kassel mit denen aus Holland und Belgien, von der Mosel und dem Rheiu. Die Niederrheinische Tiefebene gehört der Rheinprovinz an. Sie füllt den größten Teil des Regierungsbezirks Düsseldorf aus und erstreckt sich auch in den Regierungsbezirk Köln hinein. Wiederholungsfragen über das westdeutsche Tiefland. Wovon wird das westdeutsche Tiefland in: S., im N. begrenzt? Welcher Höhenzug bildet die Wasserscheide zwischen dem westlichen und dem östlichen Teile der Nord- deutschen Tiefebene? Nenne die Meerbusen der Nordsee! Iu welchen Buchten dringt das Tiefland in das deutsche Mittelgebirge ein? Nenne die Hauptströme! Erkläre ihr geringes Gefälle! ihre Richtung! Wo liegen die Marschen? die Moore? Auf welche Weise sind sie auf der Karte wiedergegeben? Erkläre ihre Entstehung! Welche Gegenden sind am dichtesten bevölkert? Warum? Welchen Einfluß hat die See auf das Klima? Welche Staaten haben Anteil am westdeutschen Tiefland? Wo wohnen Friesen? die Nachkommen der alten Sachsen? der Franken? Gib die bedeutendsten Seehandels- städte und ihre Lage an a) nach natürlichen Gebieten, d) nach ihrer staatlichen Zu- gehörigkeil! *) Anm. Für die eingehende Behandlung der hier genannten £rie wie des Rheinisch- Westfälischen Jndustriebezirks überhaupt leisten die ausgezeichneten „Karlen zur Heimat- kunde" (Verlag G. Westermann, Braunschweig) gute Dienste,

2. Vaterländische Erdkunde für Volks-, Bürger- und Mittelschulen - S. 36

1910 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
36 Die Norddeutsche Tiefebene, Das Tiefland der Warthe wird fast ganz von der Provinz Posen ausgefüllt. Ein kleineres rechts von der Oder und am Unterlauf der Warthe liegendes Gebiet gehört zur Provinz Bran- denburg. Nenne die Städte des Tieflandes und bestimme, welcher der beiden Provinzen sie angehören! Wiederholungsfragen über das Tiefland zwischen dem Nördlichen und Südlichen Landrücken. Zeige das Tiefland zwischen den beiden Landrücken! Von welchen Flüssen wird es bewässert? Gib ihre Hauptrichtungen an! Welche Brüche kennst du? Sprich über ihre Entstehung! ihre Urbarmachung durch die preußischen Könige! Welche natllr- lichen Landschaften umfaßt das Tiefland? welche Provinzen? Grenzen! Warum kann man die Havel einen Seenfluß ueunen? Beweise durch den Lauf von Havel und Spree, daß die Havelseen in einer Senkung liegen? (Zeichnung!) Welche Kanäle erhöhen die Wichtigkeit dieser natürlichen Wasserstraßen? (Zeichnung!) Wie gelaugst du auf dem Wasserwege von Stettin (Bromberg) nach Berlin? Nenne fruchtbare Ge- biete der Provinz Brandenburg und ihre Erzeugnisse! Was liefern die Wälder, die Seen, die Moore? Lege die günstige Lage Berlins dar in bezug auf Brandenburg, Preußen, das Deutsche Reich (Europa)! Nenne die Eisenbahnlinien, die sich dort kreuzen! Welchen andern Umständen verdankt es sein Aufblühen? Deute den Lauf der Warthe an! Welches sind die Haupterzengniffe der Provinz Posen? Warum konnte sich die Gewerbtätigkeit dort nur wenig entwickeln? Was schließest du daraus in bezug auf die Dichtigkeit der Bevölkerung? Wo wohnen Polen, wo Wenden? Y. Die Schleiche Bucht. 1. Bodengestaltung und Bewässerung. Zwischen deu Sudeten und dem Schlesischeu Landrücken breitet sich zu beiden Seiten der Oder die Schlesische Bucht ans. Sie bildet eine flache Mulde, die der Länge nach von der Oder durchströmt wird. Während sie sich auf der liuken Oderseite von Ratibor an erbreitert, bleibt auf der rechten Seite nur ein schmaler Tieflandssaum. An der Richtnng des Flußlaufes erkennen wir, daß der Boden sich nach Nord- Westen senkt. Von beiden Seiten eilen mehrere Nebenflüsse in das Oder- tat hinab. Links münden die Glatzer Neiße, die Katzbach, der Bober mit der Queiß und die Görlitzer Neiße, rechts die Klodnitz, die Malapane und die Bartsch. Die Oder entspringt anf dem Mährischen Gesenke, nimmt ihren Lauf durch die Provinzen Schlesien, Brandenbnrg und Pommern und mündet in das Stettiner Haff. Nach ihrem Austritt aus dem Gebirge durchfließt sie zunächst in nordwestlicher Richtnng die Schlesische Bncht. Ihr Lanf führt auf dieser Strecke durch ein einförmiges Flachland zwischen Wiesen und Feldern hin. Auf ihrem Oberlaufe ist die Oder ein reißender Fluß. Fast jedes Jahr überschwemmt sie, durch die zahlreichen Nebenflüsse auf der linken Seite verstärkt, zur Zeit der Schneeschmelze die Ufer. — Für Schlesien ist sie eine Hauptader des Verkehrs, ebenso wichtig für die an ihren Ufern blühende Landwirtschaft, wie für den Bergbau und die Eisen- indnstrie auf deu Taruowitzer Höhen. Von Oppeln aus, wo sie in die

3. Vaterländische Erdkunde für Volks-, Bürger- und Mittelschulen - S. 39

1910 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
B. Das ostdeutsche Tiefland, 39 Magdeburg (240) an der Elbe und an der großen Handelsstraße, die von Westen nach Osten das Norddeutsche Tiefland durchzieht, ist nicht nur eine wichtige Festung, sondern auch eine bedeutende Fabrik- und Handelsstadt. Da der Zuckerrübenbau in der Niederung zwischen Magde- bürg und dem Harze in hoher Blüte steht, ist Magdeburg der Hauptort der Zuckerindustrie und des Znckerhandels*). Unter den verschiedenen Fabriken sind vor allem die Werkstätten für Maschinenbau und die Her- stellnng vou Geschossen und Panzerplatten zu erwähnen. Bei Staßsnrt (21) an der untern Bode ist das größte deutsche Satzbergwerk. Wertvoller uoch als die hier lagernden ungeheuren Mengen Steinsalz siud die darüber befindlichen Schichten Kalisalz, das in den chemischen Fabriken zu künstlichen Düngmitteln verarbeitet wird. Reich- haltige Steiusalzlager befinden sich auch bei Schönebeck an der Elbe (18). An der Elbe, die die wichtigste Verkehrsstraße der Landschaft ist, liegen noch die Festung Torgau (Schlacht 1760), Wittenberg (20) (Luther), und Dessau (55), die Hauptstadt des Herzogtums Anhalts Den größten Teil der Leipziger Bucht nimmt die Provinz Sachsen ein. Etwa in der Mitte der Landschaft liegt zu beiden Seiten der Elbe, Mulde und Saale das Herzogtum Anhalt, im Süden das Königreich Sachsen. Wiederholungsfragen über die Norddeutsche Tiesebene. 1. Lage, Bodengestaltung, Klima. Wovon wird die Norddeutsche Tief- ebene im S. und im N. begrenzt? Zeige den westlichen, den östlichen Teil der Tiefebene! Welcher Höheuzug bildet die Wasserscheide zwischen beiden Teilen? Vergleiche sie in bezug aus ihre Größe und Bodeugestaltuug! Von welchen Höhenrücken wird das oft- deutsche (auch ostelbische) Tiefland durchzogen? Zeige das Tieslaud zwischen den Land- rücken! die Schlesische Bucht! die Leipziger Bucht! Von welchen Erhebungen werden diese zwei Buchten im 0, eingeschlossen? Welchen Einfluß hat die Nordsee auf das Klima der Westdeutschen Tiefebene? Warum ist in den östlichen Gebieten das Land- klima vorherrschend? 2. Bewässerung. Welche Ströme bewässern die Norddeutsche Tiesebeue? Welche fließen in die Nordsee, welche in die Ostsee? Mit welchem Teile ihres Laufes gehören sie dem Tieflande an? Welche natürlichen Landschaften durchfließen sie auf diesem Wege? Welche Provinzen und Staaten? Gib die Hauptrichtungen der Strom- laufe an! Zeige die Stromstrecken. die parallele Richtung haben! Durch welche Kanäle sind Elbe, Oder und Weichsel verbunden? Worin besteht die Bedeutung des Kaiser- Wilhelm-Kanals? des Dortmund-Ems-Kanals? Welche andern Kanäle kennst du? Welche Landschaften (Staaten, Provinzen) sind reich an Landseen? Mooren? Strandseen? 3. Bodcnbeschnsfenheit. Erzeugnisse, Gemerbtätigkeit. Aus was für einem Erdreich besteht die Norddeutsche Tiesebeue? Nenne fruchtbare Gegeudeu! unfruchtbare Gegenden: a) im westdeutschen, b) im ostdeutschen Tiefland! Wo liegen die Marschen? Wo hat sich an den Flüssen fruchtbares Schwemmland gebildet? Nenne Gebiete, die größtenteils sandigen Boden haben! Wo liegen Moore? Heiden? Brüche? Mit seinen Ivetten Ebenen ist Norddentschland das Hauptgebiet des deutscheu Ackerbaues. Vor- wiegend werden Roagen, Hafer und Kartoffeln, in manchen Gegenden aber auch viel Weizen und Zuckerrüben gebaut; wo? Wo wird Gemüse und Obstbau betrieben? wo die Forstwirtschaft? Wo wird viel Flachs gebaut? Wo ist die Rinder-, Pferde-, Schaf-, Gänse-, Bienenzucht bedeutend? Wo werden Steinkohlen, Braunkohlen, Tors, Salz, *) Deutschland ist das erste Zuckerland der Erde.

4. Vaterländische Erdkunde für Volks-, Bürger- und Mittelschulen - S. 50

1910 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
50 Das Mitteldeutsche Gebirgsland. Städten itnb Dörfern so dicht zusammengedrängt. Hunderte von Schorn- steinen überragen das Häusermeer und verdunkeln mit ihren Rauchwolken das Licht der Sonne, und den Nachthimmel beleuchten hell die zahl- loseu Hochöfen. Die bedeutendste Stadt des Ruhrgebiets ist Essen (224), wo sich die Gußstahlfabrik des Kanonenkönigs Krupp befindet, die größte Fabrikanlage der Erde. Sie beschäftigt 30 000 Arbeiter. Andere wichtige Städte sind: Dortmund (180) am Dortmund-Emskanal, Bochum (120), Mülheim a. d. Ruhr (94), Oberhausen (52), Gelsenkirchen (150) u.v. a.*) Ranonenrverkstatt der Firma Arupp in Lssen. Die Haar liegt in der Provinz Westfalen, erstreckt sich aber mit ihren westlichen Ausläufern noch in die Rheinprovinz hinein. — Bestimme, in welcher der beiden Provinzen die oben ge- nannten Städte liegen! Wiederholungsfragen über das Rheinische Schiesergebirge. In welche Teile wird das Rheinische Schiefergebirge durch den Rhein und seine Nebenflüsse zerlegt? Bestimme ihre Lage a) nach den drei umgrenzenden Flüssen, d) nach der Provinz, der sie angehören! Nenne die höchsten Erhebungen im Huus- rück, in der Eifel, im Taunus! Auf welche Abdachung des Bodens weist die Richtung a) des Rheines, b) der Nebenflüsse hin? Warum sind die Hochflächen des Hunsrück *) Anm. Bergl. die betreffenden „Karten zur Heimatkunde" (Westermann, Braun- schweig.)

5. Vaterländische Erdkunde für Volks-, Bürger- und Mittelschulen - S. 104

1910 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
104 Die deutschen Staaten. b) Forstwirtschaft: ein Drittel der Provinz ist mit Wald bedeckt. c) Fischfang: an den Havelseen und im Spreewald. d) Bergban: Braunkohlen, Torf, Kalk, Gips. e) Gewerbtätigkeit: (bedeutend) namentlich in Verlin, der wich- tigsten Industriestadt Deutschlands (Maschinenbau, Herstellung von elek- trischen Anlagen, Möbeln und Bekleidungsstücken); ferner Tuchweberei in der Niederlausitz; Ratheuower Brillen. 4. Von Berlin nach: Hamburg, Rostock, Stettin, Küstrin, Frankfurt, Breslau, Leipzig, Magdeburg. 5. Potsdam, Frankfurt (Stadtkreis Berlin). 11. Sachsen. 1. Die Provinz Sachsen liegt zu beiden Seiten der mittleren Elbe und Saale. Sie wird durch die Herzogtümer Anhalt und Braunschweig in einen nördlichen und südlichen Teil geschieden. Sie umfaßt die Leipziger Tieflandsbucht, deu nördlichen Teil desthüringerhügel- landes und die Altmark. 2. Elbe, Schwarze Elster, Mulde, Saale, Unstrut, Bode. 3. a) Ackerbau (in den Tälern der Elbe, Mulde und Saale und besonders in der Magdeburger Börde): Getreide und Zuckerrüben. b) Gemüse- und Blumenzucht: in den Talmulden des Thüringer Hügellandes. c) Obst- und Weinbau: im Saaletal. d) Bergbau: Kupfer am Harz in der Gegend von Mansseld und Eisleben; Salz bei Staßsurt, Schönebeck und Halle; Brannkohlen an der Saale bei Halle. e) Gewerbtätigkeit: (bedeutend) Zuckerfabriken, chemische Fabriken, Braunkohlenindustrie, Webereien, Maschinenfabriken. 4. Berliu-Magdeburg-Braunfchweig-Hannover; Halle-Kassel-Frank- furt; Hamburg-Magdeburg-Halle-Leipzig. 5. Magdeburg, Merseburg, Erfurt. 12. Hessen-Nassau. 1. Hesseu-Nassau erstreckt sich vom Rhein bis zur Werra. Es um- schließt Oberhessen und deu zur Rheinprovinz gehörigen Kreis Wetzlar. Die Provinz ist durchweg gebirgig und wird von dem Taunus, dem Westerwald und dem Hessischen Bergland (Rhön, Knüllgebirge, Habichtswald, Meißner) ausgefüllt. 2. Rhein, Main, Lahn, Fulda, Werra. ^ 3. a) Ackerbau und Viehzucht: auf dem nördlichen Teil des Taunus, namentlich in den Tälern des Hessischen Berglandes. b) Forstwirtschaft: auf dem südlichen Tauuus und den Höhen des Hessischen Berglandes (Hessen-Nassan ist die waldreichste Provinz Preußens). c) Wein- und Obstbau: im Rheintal und besonders im Rheingan; im unteren Werratal Kirschen.

6. Vaterländische Erdkunde für Volks-, Bürger- und Mittelschulen - S. 29

1910 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
B. Das ostdeutsche Tiefland. 29 Iv. Das Tiefland zwischen dem Nördlichen und dem Südlichen Kandrncken. 1. Lage. Ausdehnung. Bewässerung. Zwischen dem Nördlichen und dem Südlichen Landrücken liegt ein weites Tiefland, das sich von der Weichsel bis über die Elbe hinaus erstreckt. Im Osten bildet die Polnische Platte den Abschluß des Tieflandes. Da die beiden Landrücken sich nach Westen immer mehr nähern und zuletzt uur noch durch die untere Elbe getrennt sind, so hat es die Form eines Dreiecks. Das Tiefland wird von zahlreichen Flüssen bewässert, die es in den verschiedensten Richtungen durchströmen. Die größeren Flüsse sind die Oder mit der Warthe und Netze und die Elbe mit der Havel und der Spree. Durch die Oder wird das ganze Gebiet in zwei Landschaften geschieden: das Märkische Tiefland und das Tiefland der Warthe. 2. Die Brüche. Eine eigentümliche Erscheinung dieses Gebiets sind die Niederungen an den Flüssen, die sog. Brüche. Sie haben sich in früherer Zeit gebildet, als die Flüsse noch nicht eingedämmt waren und häufig die flachen Ufer überschwemmten. Solche sumpfigen Brüche waren das Oder-, Warthe- und Netzebruch, der Spreewald und das Havelluch. Durch die Fürsorge Friedrich Wilhelms I. und Friedrichs des Großen sind sie entwässert und größtenteils in fruchtbare Acker- und Weidelündereien ver- wandelt worden, die heute.eine wohlhabende Bevölkerung ernähren. — Die Kanäle, die der Entwässerung des Bodens dienen, sind zugleich von großer Wichtigkeit für die Schiffahrt. Der Brom berger Kanal führt von der Brahe zur Netze, der Friedrich-Wilhelms-Kanal von der Oder in die Spree, der Finow-Kanal von der Oder in die Havel, der Planesche Kanal von der Havel in die Spree. Auf diese "Weise ist eine Verbindung der Hauptflüsse Weichsel, Oder und Elbe hergestellt. a) Das Märkische Tiefland. 1. Lage und Grenzen. Dieses Tiefland liegt an der mittleren Elbe und Oder und wird im Südeu vom Fläming und Lausitzer Landrücken, im Norden von dem Mecklenburgischen Landrücken eingeschlossen. Im Osten wird es durch die Oder begrenzt; die Westgrenze bilden die Höhen der Altmark und die Lüneburger Heide. 2. Bodcngestaltnng, Flüsse, Seen und Kanäle. Da höhere Erhebungen fehlen, erscheint die Landschaft fast ganz flach. Nur einige niedrige Hügelketten, wie z.b. auf dem linken Oder-

7. Vaterländische Erdkunde für Volks-, Bürger- und Mittelschulen - S. 37

1910 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
B. Das ostdeutsche Tiesland. 37 Ebene eintritt, ist sie für große Kähne schiffbar. Bei Breslau (470) trägt sie schon größere Schiffe. Darum konnte sich diese Stadt zu einem der bedeutendsten Handelsplätze Deutschlands entwickeln. 2. Bodenbeschaffenheit und Erzeugnisse. Die Schlesische Bucht ist zwar nicht durch laudschastliche Schön- heiten, aber durch große Fruchtbarkeit ausgezeichuet. Namentlich Nieder- fchlefien, wo das Tal sich erweitert, ist das Hauptgebiet des schleichen Ackerbaues. Getreide und Zuckerrüben werden auf den großen Gütern in bedeutenden Mengen angebaut. Ebenso bedeutend ist die Rinder- und Schafzucht. Jedes Gut hält eine zahlreiche Schafherde. In neuester Zeit breitet sich auch der Flachsbau wieder aus. Am fruchtbarsten ist der Boden in der Umgegend von Liegnitz, wo der Gemüse- und Obst- ban in hoher Blüte steht. 3 Gewerbtätigkeit, Städte. Infolge der Kohlenvorräte Schlesiens hat sich die Fabriktätigkeit kräftig entwickeln können. In der fruchtbaren Ebene hat der Rübenbau zahlreiche Zuckerfabriken hervorgerufen. In den Städten Nieder- fchlefiens blüht die Tuchweberei, der die großen Schäfereien auf dem rechten Oderufer die Wolle liefern. Die wichtigeren Städte der Schleichen Bucht liegen fast alle an der schiffbaren Öder. Stromabwärts folgen nacheinander: die Handels- ftadt Ratibor (34) unweit des oberschlesischen Bergwerkgebiets, die Re- gierungshauptstadt Oppeln (35), Brieg (27) und Breslau mit etwa % Million Einwohner, die Hauptstadt und die einzige Großstadt der Provinz. Seine Bedeutung als Handels- und Industriestadt verdankt es seiner günstigen Lage inmitten der Bucht und an der Kreuzung mehrerer Verkehrsstraßen, die aus Böhmen, Mähren, Galizien und Polen in das schlesische Flachland führen. Wegen der Nähe der schleichen Kohleu- und Eisengruben hat es viele Eisengießereien und Maschinen- fabriken und wegen der Schafzucht auf dem rechten Odernfer be- deutende Wollindustrie und Wollhandel. Breslau ist zudem Uni- versitätsstadt und Sitz des einzigen preußischen Fürstbischofs. — Die weite Ebene um Liegnitz (60) an der Katzbach ist oft der Schauplatz heftiger Kämpfe gewesen, so bei Mollwitz 1741, Hohenfriedberg 1745, Lenthen 1757, Liegnitz 1760, an der Katzbach 1813. Die Schlesische Bucht liegt ganz in der Provinz Schlesien. Vi. Die Leipziger (Tieflands)vucht. 1. Lage, Grenzen und Bewässerung. Die Leipziger Tieflandsbucht liegt auf beiden Seiten der Elbe, von der sie der Länge nach von Meißen bis Magdeburg durchströmt wird. Ihren Abschluß bilden auf der linken Elbseite das Thüringer Hügelland

8. Vaterländische Erdkunde für Volks-, Bürger- und Mittelschulen - S. 38

1910 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
38 Die Norddeutsche Tiefebene. und der Harz mit seinem Vorland, auf der rechten Seite das Sächsische Bergland und der Südliche Landrücken. — Außer von der Elbe wird sie noch von dem Unterlauf der Saale, der Weißen Elster und der Mulde sowie von der Schwarzen Elster bewässert. Durch diese Nebenflüsse verstärkt, wird die Elbe im Flachlands zu einem breiten Strome. 2. Bodenbeschaffenheit und Erzeugnisse. Das Gebiet ist fast überall sehr fruchtbar. Nur die vou der Schwarzen Elster (Name!) dnrchflossene Gegend am Fuße des Landrückens ist sandig und moorig. Im Elbtale dagegen wie auch an den übrigen Flüssen hat sich vielfach fruchtbares Schwemmland gebildet. Der Ackerban erzielt darum große Mengen Getreide, Zuckerrüben und Gemüse. Sehr ertragreich ist die Ebene in der Umgegend von Leipzig, die wohl die Kornkammer Sachsens genannt wird, und ferner die äußerst frucht- bare „Magdeburger Börde", die den nördlichen Teil der Bucht ausfüllt. Der schwarze Lehmboden ist hier außerordentlich fett und überall auf das sorg- fältigste angebaut. Bäume sieht man meist nur an den Landstraßen. Vom Korn sagt man, es werde so hoch, daß ein Reiter mit dem Pferde darin verschwinde. Be sonders Zuckerrüben, Zichorie und Gemüse werden in großen Mengen angebaut. Zur Gewinnung des Zuckers sind zahlreiche Zuckerfabriken angelegt worden, deren Betrieb durch die Braunkohlenwerke der Börde erleichtert wird. Die ganze Gegend ist dicht bevölkert, und überall herrscht Wohlstand. Das Gebiet der untern Saale zeichnet sich ebenfalls durch feine Fruchtbarkeit aus, uoch mehr jedoch durch seinen Reichtum an innern Bodenschätzen. Hier befinden sich nämlich die reichsten Salz- und Brannkohlenlager Deutschlands. 3. Städte und Gewerbtätigkeit. Die fruchtbare Ebene hat die Entwicklung zahlreicher Städte be- güustigt. In erster Linie sind die drei Großstädte Leipzig, Halle und Magdeburg zu nennen. Leipzig (500), an der Müuduug der Pleiße in die Elster, ist die wichtigste Handelsstadt des mittleren Deutschland. In jedem Jahre werden dort drei große Messen abgehalten, zu denen Kaufleute aus alleu Gegenden herbeiströmen. Es ist der erste Platz für den deutschen Buch- handel und auch für den Pelz- und Lederhandel von besonderer Bedeutung. In Leipzig befindet sich das höchste deutsche Gericht, das Reichsgericht, und eine der ältesten und besuchtesten Universitäten. — Die weite Ebene nm Leipzig ist das größte Schlachtfeld Deutschlands. An die Völker- schlacht erinnert ein großes Denkmal. Halle (170), an der schiffbaren Saale, 'Knotenpunkt wichtiger Eisenbahnlinien, ist vou alters her bekannt durch seine Salzwerke. Da sich in der Nähe reiche Brauukohleulager fiudeu, hat es namentlich in neuerer Zeit einen hohen Aufschwung genommen infolge seiner Maschinen- fabriken und feiner Brannkohlen-Jndnstrie.

9. Vaterländische Erdkunde für Volks-, Bürger- und Mittelschulen - S. 108

1910 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
108 Die deutschen Staaten. 5. Das Grotzherzogtum Mecklenburg-Strelitz. Das Großherzogtum Mecklenburg-Strelitz besteht aus zwei getrennten Teilen; der eine liegt auf dem südlichen Teile des Landrückens, der andere an der Mündung der Trade in die Lübecker Bucht. Es hat meist unfrucht- baren Boden und ist sehr schwach bevölkert. Die Hauptstadt ist Neu- Strelitz. 6. Das Grotzherzogtum Sachsen-Weimar. 1. Das Großherzogtum Sachsen-Weimar besteht aus drei größereu und vielen kleineren Stücken. Die ersteren liegen am Thüringer Walde, an der Saale und im Vogtland. 2. Werra, Saale mit der Ilm, Weiße Elster. 3. a) Landwirtschast: Getreide, Gemüse, Obst, Weiu. b) Gewerbtätigkeit und Städte: Strumpswirkerei in Apolda; Meerschaumfabriken in Ruhla; Hauptstadt Weimar an der Ilm; Jena an der Saale mit Universität; Eisenach, in der Nahe die Wartburg. 4. Leipzig-Weimar-Ersurt-Eisenach. Vi. Die fiinf Herzogtümer. 1. Das Herzogtum Braunschweig zersällt in drei Teile: das Haupt- land an der Oker, das Land an der Weser und das Land am Harz. Erzeugnisse: Zuckerrüben, Spargel, Braunschweiger Wurst (im Haupt- land). Städte: Braunschweig an der Oker, Holzminden an der Weser, Blankenburg am Harz. 2. Das Herzogtum Anhalt besteht aus mehreren getrennten Teilen. Das Hauptland liegt zu beiden Seiten der Elbe, an der Saale- und Muldemündung und ist sehr fruchtbar. Ein anderes Stück liegt am Unterharz. Erzeugnisse: Zuckerrüben im Hauptland; Steinsalz ander Saale. Städte: Dessau an der Mulde, Hauptstadt; Kothen, ein Eisen- bahnknotenpnnkt; Balleustädt am Harz. 3. Das Herzogtum Sachsen-Meiuiugeu liegt im oberen Werratale und zieht sich bogenförmig über den Thüringer Wald bis zur Saale. Städte: Meiningen und Hildburghausen an der Werra, Sonneberg am Thüringer Wald (Spielwaren), Saalfeld (Schlacht 1806). 4. Das Herzogtum Sachsen-Altenburg liegt an der Saale und der Pleiße. Hauptstadt Altenburg an der Pleiße. 5. Das Herzogtum Sachsen-Kobnrg-Gotha liegt in zwei getrennten Teilen am Nord- und Südfuße des Thüringer Waldes. Im nördlichen Teile liegt die Hauptstadt Gotha, im südlichen die Sommerresidenz Kobnrg.

10. Vaterländische Erdkunde für Volks-, Bürger- und Mittelschulen - S. 109

1910 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
Die deutschen Staaten. 109 Vii. Die sieden Fürstentümer. 1. u. 2. Die Fürstentümer Schwarzburg-Sondershausen und Schwarzburg-Rudolstadt bestehen beide aus einer Oberherrschaft am Nordabhang des Thüringer Waldes und einer Unterherrschaft zwischen Unstrut und Helme. 8. u. 4. Die Fürstentümer Reutz ältere Linie (Greiz) und Reutz jüngere Linie (Gera) liegen nördlich vom Fichtelgebirge im Elster- und Saalegebiete. 5. Das Fürstentum Waldeck liegt im Ostflügel des Rheinischen Schiefergebirges. Arolsen, Residenz. Pyrmont, Badeort. 6. Das Fürstentum Lippe liegt am Teutoburger Wald. In der Nähe der Hauptstadt Detmold erhebt sich das Hermannsdenkmal. 7. Das Fürstentum Schaumburg-Lippe liegt in der Nähe der Weser östlich von der Westfälischen Pforte. Bückeburg, Residenz. Viii. Die drei Freien Städte. 1. Hamburg am rechten Ufer der Elbe, die erste Seehandelsstadt Deutschlands, mit Vorhafen Cuxhaven an der Mündung. 2. Bremen an der Weser, mit dem Seehafen Bremerhaven. 3. Lübeck an der Trave, nahe ihrer Mündung in die Lübecker Bucht, mit dem Badeort Travemünde. Ix. Das Reichsland Glsaß-Kothringen. 1. Das Reichsland Elsaß-Lothringen umfaßt eiuen Teil der Ober- rheinischen Tiefebene, die Osthälfte des Wasgenwaldes und das Lothrin- gifche Stufenland. 2. Rhein, Jll, Mosel, Saar, Rhein-Rhonekanal, Rhein-Marnekanal. 3. a) Ackerbau: Weizen, Hopseu, Hans, Tabak. b) Obst- und Weinbau. c) Forstwirtschaft: auf dem Wasgenwald. 6) Bergbau: Eifen im Nordwesten Lothringens; Steinkohlen im Saarkohlengebiet. e) Gewerbtätigkeit: Baumwollspinnereien und Webereien in den Tälern des Wasgenwaldes; Eisenindustrie bei Dudenhofen; Glas- und Porzellanfabriken. 4. Mainz-Straßbnrg-Mülhansen-Basel; Straßburg-Metz. 5. Elsaß-Lothringen zerfällt in die Bezirke Oberelsaß, Unterelsaß und Lothringen und wird von einem kaiserlichen Statthalter verwaltet. Ausgabe. Stelle die einzelnen preußischen Provinzen zusammen 1. nach ihrer Größe, 2. nach ihrer Einwohnerzahl, 3. mit Angabe der natürlichen Landschaften, an denen
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