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1. Die alte Geschichte - S. 117

1872 - Münster : Coppenrath
I Are Griechen. 41. Beschaffenheit des Landes. Mit freudigem Gefhle betreten wir jetzt den klassischen Boden des schnen Griechenlands, das durch Merkwrdigkeiten der Natur und Geschichte geich ausgezeichnet ist. Allenthalben umgeben uns hohe Erinnerungen, mit jedem Schritte stoen wir auf Trmmer vergangener Herrlichkeit. Hier ist jeder Hgel, jeder Quell, jeder Stein bald durch eines Helden Namen, bald durch das Andenken von Grothaten, durch Knstlertalent, oder durch den Zauber der Dichtkunst geheiligt. Hier ladet so vieles Geist und Gemth zur Bewunderung und Liebe ein. Das alte Griechenland ging nicht weit der die Grenzen des neuen Knigreiches Griechenland hinaus; es umfate nur noch die jetzt trkischen Provinzen Janjah (Thessalien) und einen Theil von Albanien, das alte Epirus. In der Mitte breier Erdtheile gelegen und nach drei Seiten vom Meere um-flssen, das in den tief eingezackten Ufern die schnsten Hfen bildet, hat es die gnstigste Lage fr Handel und Verkehr. Gegen Osten und Sden besplt es das gische, gegen Westen das jonische Meer; nur im Norden hngt es mit dem festen Lande zusammen und wird durch die kambunischen Berge von Macedonien, und durch die akrokeraunischen von Jllyrien geschieden. Zweige dieser Gebirge durchziehen das ganze Land, und von ihren Scheiteln eilen nach allen Richtungen Flsse und Bche in die lieblichen Thler hinab, als htten sie ber-allhin einen Gru zu berbringen. Die gebirgige Beschaffen-heit des Bodens bildet von selbst eine Menge kleiner Land-schaften, die durch ihre natrliche Begrenzung zur Bildung kleiner, selbstndiger Staaten am geeignetsten erscheinen.

2. Die alte Geschichte - S. 240

1872 - Münster : Coppenrath
Die Wmer. 74. Beschreibung Italiens. Unfern der Grenze des sbwestlichen Theiles von Deutsch" lanb, vom sblichen Abhange der Alpen aus, erstreckt sich fast in der Form eines Neiterstiefels weit in das mittellnbische Meer hinein die reizenbe Halbinsel Italien, welche man wohl den Garten von Enropa nennt. Hier wechseln die lieblichsten Thler mit himmelhohen Bergen; eine Gebirgskette, die Apen-ninen, zieht sich von Norben nach Sben der Lnge nach das ganze Land hinburch. Viele Bche ergieen sich von beiben Seiten des Gebirges, aber sie erreichen, ba die Halbinsel nur schmal ist, zu Mb das Meer, und bantm finb die wenigsten schiffbar. Nur in Oberitalien, wo vom sblichen Abhnge der Alpen die Gewsser zusammenstrmen, bilbet sich ein groer schiffbarer Flu, der Pabus ober Po. Dieser ist der König der Strme. Er kommt majesttisch ans den Alpen hervor, burchzieht von Westen nach Osten ganz Oberitalien, und, nach-bem er sich auf feiner weiten Bahn auf beiben Seiten mit vielen Flssen und Bachen verstrkt hat, strzt er sich enblich durch sieben Mnbuugeu in das abriatifche Meer. Eine milde heitere Luft erhlt die Bewohner stark und gefuttb und lt auf ihren Feibern die kstlichsten Frchte zur Reife kommen, die bei uns gar nicht wachsen, ober boch nur unter der zartesten Pflege in Treibhusern durch beu Wechsel der Jahreszeiten gebracht werben knnen. Wegen solcher Flle des Lieb-reizes und des Segens war die apemiinifche Halbinsel von jeher nicht nur der Stolz seiner Bewohner, sonbern auch das Land der Sehnsucht fr den Fremden. Nach der Dichtung der Alten soll biefe sogar der Gott Saturnus selbst zu feiner Herrschaft auserkoren, und hiernach das gesegnete Laub feinen ltesten Namen, Satnrnra, erhalten haben. Auch fr den Handel

3. Geschichte des Mittelalters - S. 300

1872 - Münster : Coppenrath
300 Kolonie an und lie Reben aus Cypern und Zuckerrohr aus Ottilien anpflanzen. Diese gediehen in dem durch die Asche gedngten Boden ganz vorzglich, und die herrlichen Erzeug-nisse der Insel wurden bald der Gegenstand eines gewinnreichen Handels. Dann erreichten die glcklichen Segler die kana-rischen Inseln*), die schon den Alten unter dem Namen der glcklichen Inseln bekannt waren. Hier aber wurden sie durch den Anblick der feuerspeienden Berge, unter denen sich der stets ranchende Pik auf Teneriffa auszeichnet, mit neuem Schreck erfllt. Hier, frchteten sie, knne wohl jene brennende Hitze anfangen. Dennoch schifften sie muthig weiter in die offene See und erreichten 1431 eine der azorischen Inseln. Zwei-hundert Meilen liegen diese von der portugiesischen Kste. Sd-lich hingegen war man noch nicht der die kanarischen Inseln hinausgekommen. Dort, an der afrikanischen Kste, erhob sich drohend eine groe, weit in das Meer hervorspringende Fels-wand (Cap), die man bis dahin fr das Ende der Welt hielt und daher das Eap Ron nannte. Das Meer, welches sich hier furchtbar um die Felswand thrmet und mchtige Strudel bildet, schreckte bisher alle Seefahrer zurck. Da erbot sich Gilianez, einer von Heinrich's Seefahrern, zu dem khnen Unternehmen und umschiffte glcklich das furchtbare Cap (1433). Seit der Zeit fhrte dieses den Namen Cap bojador, d. i. das umschiffte. Durch diese glcklichen Versuche wurde die Hoff-nung und der Muth der portugiesischen Seesahrer neu belebt. Am meisten freuete sich der Prinz Heinrich und lie seine Seefahrer immer sdlicher, die afrikanische Kste hinauf, fahren. So kamen sie nach dem Ausflusse des Senegal, dann nach dem grnen Vorgebirge. Am Senegal fanden sie zuerst wilde heidnische Neger; die, welche sie nrdlich getroffen hatten, waren Mohammedaner gewesen. Das Land war grtenteils wst und sandig. Im Jahre 1462 kamen sie an die Kste des eigent- *) Diese sind das Vaterland der Kanarienvgel, die dort eine brunlich graue Farbe haben. Erst seit dem sechzehnten Jahrhundert wurden die munteren Snger in Europa bekannt.

4. Geschichte des Mittelalters - S. 296

1861 - Münster : Coppenrath
296 zu den berühmten Länderentdeckungen und Handelsunternehmun- gen, wodurch sich Portugal in kurzer Zeit zum ersten Handel- staate Europas emporschwang. 79. Entdeckung des Seeweges nach Ostindien durch die Portugiesen. Der vorgenannte Prinz Heinrich war ein vorzüglicher Freund der Mathematik und Schifffahrtskunde. Um seiner Neigung un- gestört zu leben, floh er das Geräusch des Hofes und bezog mit mehreren gleichgesinnten Freunden ein einsames Schloß am Cap St. Vincent. Dieses Schloß war bald der Sammelplatz aller Seefahrer; von ihnen zog er viele Nachrichten über entfernte Länder und Meere ein. Vorzüglich beschäftigte ihn der Plan, einen Seeweg mn Afrika herum nach Ostindien aufzusuchen, um die herrlichen Erzeugnisse dieses schönen Landes, die man bis- her durch arabische Kaufleute bezogen hatte, unmittelbar aus Indien selbst zu holen. Die Araber nämlich kauften in Goa, Calicut und Cochin Gewürze und andero indische Waaren, die sie dann über den persischen Meerbusen nach Syrien, und über den arabischen nach Aegypten brachten. Von hier wurden sie vorzüglich von veuetianischen und genuesischen Kaufleuten abge- holt und um einen hohen Preis durch ganz Europa verkauft. Der Seeweg um Afrika war damals noch nicht bekannt; man wußte gar nicht, wie weit sich dieser Erdtheil nach Süden hin erstreckte. Dazu waren die Seefahrer bisher durch mancherlei lächerliche Fabeln von größeren Unternehmungen abgeschreckt worden. Unter der Linie (Aequätor), hieß es, sei das Wasser kochend heiß, das Land von den glühenden Straleu der Sonne versengt und durchaus unbewohnt; an anderen Stellen wimmele das Meer von Ungeheuern, die mit ihren riesigen Rücken das Schiff hoch in die Luft schleuderten und zerschellten; und wie- der au anderen sei das Meer mit Schilf dicht durchwachsen, so daß das Schiff, welches hineingerathe, einem kläglichen Unter- gänge preis gegeben sei, weil es, wie eingemauert, weder vor- Áhhi

5. Die alte Geschichte - S. 110

1846 - Münster : Coppenrath
110 der Natur und Geschichte gleich ausgezeichnet ist. Allenthalben umgeben uns hohe Erinnerungen, mit jedem Schritte stoßen wir an Trümmer vergangener Herrlichkeit. Hier ist jeder Hügel, jeder Otuell, jeder Stein bald durch eines Helden Namen, bald durch das Andenken von Großthaten, durch Künstlertalent, oder durch den Zauber der Dichtkunst geheiligt. Hier ladet so vieles Geist und Gemüth zur Bewunderung und Liebe ein. Das alte Griechenland ging nicht weit über die Grenzen des neuen Königreiches Griechenland hinaus; es umfaßte nur noch die jetzt türkischen Provinzen Janiah (Thessalien) und einen Theil von Albanien, das alte Epkrus. In der Mitte dreier Erdtheile gelegen und nach drei Seiten vom Meere umstosscn, das in den tief eingezackten Ufern die schönsten Häfen bileet, hat es die günstigste Lage für Handel und Verkehr. Gegen Osten und Süden bespült es das ägeische, gegen Westen das jonische Meer; nur in Norden hängt es mit dem festen Lande zusammen und wird durch die kambunischen Berge von Makedonien, und durch die akrokeraunischen von Jllyrien geschieden. Zweige dieser Gebirge durchziehen das ganze Land, und von ihren Scheiteln stießen nach allen Richtungen Flüsse und Bäche in die lieblichen Thäler hinab. Die gebirgige Beschaffenheit des Bodens bild et von selbst Menge kleiner Landschaften, die durch ihre natürliche Begren- zung zur Bildung kleiner, selbständiger Staaten am geeignetsten erscheinen. Heiter und schön wie die Natur des Landes und das stets blaue Gewölbe des Himmels waren auch die Bewohner. Sie waren für die Dichtkust, Musik und das sinnlich Schöne, aber auch zugleich für das Ernste und für die höchsten Wissenschaften, welche Tiefsinn und strengen Forschungsgeist erheischen, gleich empfänglich. Ihre übriggebliebenen Werke dienen uns noch jetzt zum bildenden Muster. Griechenland zerfiel, wie noch jetzt, in drei natürliche Haupt- theile: in Nordgriechenland, Mittelgriechenland oder Hellas, und Peloponnes oder die südliche Halbinsel.

6. Die alte Geschichte - S. 162

1846 - Münster : Coppenrath
162 ziehen, und die Flotte segelte hindurch. Zum Behuf eines sicheren Überganges des Landheeres ließ er eine Brücke über den Helle- spont schlagen. Dieser ist eine schmale Meerenge, die Europa von Asien trennt, und heißt jetzt von den an Leiden Seiten gelegenen festen Schlössern, die den Eingang vertherdigen, Straße der Dardanellen. Aber der Sturm zerstörte diesen Bau. Da gerieth er in Wuth. Die Werkleute ließ er enthaupten, in das rriderspenstige Meer aber dicke Ketten werfen, um dieses eben so zu fesseln, wie über kurz die Griechen; und zuletzt soll er es noch mit dreihundert Peitschenhieben gezüchtigt haben, unter den stolzen Worten: „Du bitteres Wasser, diese Strafe gibt dir dein Gebieter, weil du ihn ohne Grunv beleidiget hast. Über deinen Rücken wird er hinziehen, du magst wollen oder nicht, du böses Meer!" Schnell war die neue Brücke fertig, und nun wurden Anstalten zu einem feierlichen Übergange gemacht. Früh am Morgen, als der Himmel im Osten sich röthete, wurde ein feier- liches Opfer gebracht. Man zündete Weihrauch auf der Brücke an und bestreuete diese mit Zweigen von Myrtenbäumen. Und als die Sonne in hoher Majestät emporstieg, neigten sich voll Ehrfurcht die Völker Asiens, und tiefe Stille herrschte ringsum. Lerres goß ein Trankopfer in's Meer und flehete das aufgehende Tagesgestirn um Sieg für die persischen Waffen an. Dann warf er den Becher nebst einen Krummschwerte in die See und gab das Zeichen zum Aufbruche. Nun setzten sich alle die Millionen in Bewegung. Sieben Tage und eben so viele Nächte dauerte der Übergang über die Brücke unaufhörlich fort. Zunächst ergoß sich der große Völkerstrom über Thracien. Auf einer geräumigen Ebene bei der Stadt Doriskus, unfern der Mündung des Hebrus, wurde Halt gemacht und das Lager aufgeschlagen, wäh- rend die Flotte sich an der nahen Küste entlang ausbreitete. Hier hielt Lerres Heerschau. Mit freudigem Erstaunen sah er von seinem Throne herab dem bunten Gewühle der vorüberziehenden Völker zu. Wie eine Südflut überschwemmten nun die wilden Asiaten das nördliche Griechenland. Da war kein Gedanke an Widerstand,

7. Die alte Geschichte - S. 219

1846 - Münster : Coppenrath
219 seiner Fruchtbarkeit und Anmuth wegen wohl das Paradies von Europa ne/mt. Hier wechseln die lieblichsten Thäler mit himmel- hohen Bergen; eine Gebirgskette, die Apennlnen, zieht sich von Norden nach Süden der Länge nach das ganze Land hin- durch. Viele Bäche ergießen sich von beiden Seiten des Gebirges, aber sie erreichen, da die Halbinsel nur schmal ist, zu bald das Meer, und darum sind die wenigsten schiffbar. Nur in Ober- italien, wo vom südlichen Abhange der Alpen die Gewässer zu- sammenströmen, bildet sich ein großer schiffbarer Fluß, der Padus oder Po. Dieser ist der König der Ströme. Er kommt maje- stätisch aus den Alpen hervor, durchzieht von Westen nach Osten ganz Oberitalien, und nachdem er sich auf seiner weiten Bahn auf beiden Seiten mit vielen Flüssen und Bächen verstärkt hat, stürzt er sich endlich durch sieben Mündungen in das adriatische Meer. Eine milde heitere Lust erhält die Bewohner stark und gesunv und läßt auf ihren Feldern die köstlichsten Früchte zur Reise kommen, die bei uns gar nicht wachsen, oder doch nur unter der zartesten Pstege in Treibhäusern durch den Wechsel der Jahres- zeiten gebracht werden können. Wegen solcher Fülle des Liebreizes und d«s Segens war die apenninische Halbinsel von jeher nicht nur der Stolz seiner Bewohner, sondern auch das Land der Sehnsucht für den Fremden. Nach der Dichtung der Alten soll sie sogar der Gott Saturn selbst zu seiner Herrschaft auserkoren, und hienach das gesegnete Land seinen ältesten Namen, Saturnia, erhalten haben. Auch für den Handel und Verkehr hat, Italien eine überaus günstige Lage. Durch das mittelländische Meer, welches dasselbe von drei Seiten umströmt, steht es nicht nur mit den gesegnetsten Ländern von Europa, sondern auch mit dem reichen Asien und Afrika in naher Verbindung. Die Griechen nannten dieses glückliche Land Hesperien, d. i. Abendland, weil es ihnen gegen Abend lag. Man thcilte es in Oberitalien, von den Alpen bis zu den Flüssen Rubico und Macra; in Mittebitalien, vom Rubico und Macra bis,zum

8. Die alte Geschichte - S. 348

1846 - Münster : Coppenrath
Eben derselbe Kaiser, welcher die Christen so großmüthig beschützte, verlegte im Zahre 330 seine Residenz von dem heid- nischen und stets bedroheten Rom weg nach Byzanz. Diese Stadt schien gleichsam von der Natur dazu bestimmt zu sein, die Herrscherin der Völker zu werden. Sie lag in Tracien, an der Grenzscheide von Europa, dort, wo sich der thracische Bosporus zum Marmormeere erweitert. Die reizenden Ufer von Asien und Europa grenzen hier so enge an einander, daß der dazwischen rauschende Bosporus nur als ein großer Strom erscheint. Durch diesen steht sie, hier mit dem schwarzen, rort mit dem Marmor- meere und vermittels dieses auch mit dem Archipelagus und mit dem mittelländischen Meere in Verbindung und führt also den Schlüssel zu allen daran liegenden Ländern. So zum Mittel- punkte des regsten Verkehrs gelegen, konnte sie die Schätze der ganzen damals bekannten Erde in ihren geräumigen und sicheren Hafen zusammenströmen lassen. Diese durch ihre Lage so begünstigte Stadt sollte nun ein neues Rom werden. Konstantin trug deshalb Sorge, die Pracht- gebäude unv öffentlichen Plätze des alten Roms in dem neuen nachzubileen. Um die Ähnlichkeit noch größer zu machen, wurden selbst das Cap'tol und die sieben Hügel nicht vergessen. Aber statt der heimischen Tempel erhoben sich hier christliche Kirchen, auf deren Thürmen das Kreuz als glorreiches Siegeszeichen des Christenthums über das Heidenthum prangte. Aus des Kaisers Einladung wuchs schnell die Bevölkerung der Sta t, die man nach seinem Namen Konstantin opel, d. i. Konstantins Stadt, nannte. Die Türken, welche sie jetzt besitzen, nennen sie Jstam- bul oder Stambul. Gegen dieses neue Rom, welches stolz und gebietend über zwei Welttheile zugleich hinblickt, sank das alte immer mehr in Schatten zurück. — Zur besseren Hand- habung der Ordnung theilte der Kaiser sein großes Reich in vier Präfekturen oder Statthalterschaften und jede von diesen wieder in Diözesen oder Provinzen. Schade, daß dieser so unternehmende

9. Die Alte Geschichte - S. 94

1866 - Münster : Coppenrath
94 wundenen zu einer Riesenstadt aus, die von ihm den Namen Ninive erhielt. Dann setzte er seine Er-berungen im Osten fort. Er kam bis nach der Stadt Bactra. Hier lernte er eine schöne und kluge Frau kennen, die Se mira mis hieß. Es ging die Sage, sie wäre die Tochter einer Göttin, v»n der sie gleich nach der Geburt ausgesetzt sei: Tauben hätten ihr Nahrung gereicht und unter ihren Flügeln sie erwärmt. Diese wunderbare Frau gab ihm ein Mittel an die Aand, wie er die Stadt, deren Belagerung ihn aufhielt, bezwingen könne. Es gelang, und die Freude über den Sieg, wie auch die Schön- heit und Klugheit der Semiramis rissen den König dermaßen hin, daß er sie zur Gemahlin wählte. Semiramis. — Nach dem Tode des Ninus herrschte Semiramis als Vormünderin ihres Sohnes Ninyas. Sie setzte sich vor, den Ruhm ihres Gemahls noch zu übertreffen. Babylon wurde so vergrößert und verschönert, daß die Nach- richten hierüber an's Unglaubliche grenzen. Aber auch als Hel- din wollte sie glänzen. An der Spitze eines großen Heeres durchzog sie in hastiger Siegeseile die Länder Asiens und be- zwang die noch nicht unterjochten Völker. Das assyrische Reich erstreckte sich bald vom mittelländischer: Meere bis zum Indus und vom schwarzen bis zum arabischen Meere. Staunenswerthe Anlagen verherrlichten und verewigten überall ihre Siegesbahn. Zuletzt hörte sie noch von einem Volke der Indier. Das Land, welches diese bewohnten, sollte das größte und schönste der Erde sein. Vor allem mußte das erobert werden, und sie zog mit Heeresmacht dahin. Schon war sie siegreich über den Grenzfluß Indus in's Innere des Landes gedrungen, als sie plötzlich auf ein großes Heer stieß, dessen Anblick sie erschreckte. An der Spitze deffelben stand eine Reihe Elephanten, welche nicht allein ganze Thürme voll Krieger aus ihren Riicken tru- gen, sondern auch mit ihrem Rüssel alles zerschlagen, mit ihren Füßen alles zertreten konnten. Schon vor ihren: Anblick wur- den die Pferde scheu. Die stolze Beherrscherin Asiens wollte

10. Die Alte Geschichte - S. 378

1866 - Münster : Coppenrath
378 schaffte der Fleiß der Mönche in ein fruchtbares Erdreich um; Wälder wurden gelichtet, Sümpfe ausgetrocknet. In der Nähe der Klöster entstanden bald einzelne Ansiedelungen, die sich mit der Zeit zu Dörfern und Städten erweiterten. Gründung einer neuen Hauptstadt. — Derselbe Kaiser, welcher die Christen so großmüthig beschützte, verlegte im Jahre 330 seine Residenz von dem heidnischen und stets bedrohten Rom weg nach Byzanz. Diese Stadt schien gleich- sam von der Natur dazu bestimmt zu sein, die Herrscherin der Völker zu werden. Sie lag in Thraeien, an der Grenzscheide von Europa, dort, wo sich der thracische Bosporus zum Mar- mormeere erweitert. Die reizenden Ufer von Asien und Europa grenzen hier so enge an einander, daß der dazwischen rau- schende Bosporus nur als ein großer Strom erscheint. Durch diesen steht sie, hier mit dem schwarzen, dort mit dem Marmor- meere, und vermittelst dieses auch mit dem Archipelagus und mit dem mittelländischen Meere in Verbindung und führt so den Schlüssel zu allen daran liegenden Ländern. So im Mit- telpunkte des regsten Verkehrs gelegen, konnte sie die Schätze der ganzen damals bekannten Erde in ihren geräumigen und sicheren Hafen zusammenströmen lassen. Diese durch ihre Lage so begünstigte Stadt sollte nun ein neues Rom werden. Constantin trug deshalb Sorge, die Prachtgebäude und öffentlichen Plätze des alten Roms in dem neuen nachzubilden. Um die Aehnlichkeit noch größer zu ma- chen, wurden selbst das Capitol und die sieben Hügel nicht vergessen. Aber statt der heidnischen Tempel erhoben sich hier christliche Kirchen, auf deren Thürmen das Kreuz, als glorrei- ches Siegeszeichen des Christenthumes über das Heidenthum, prangte. Auf des Kaisers Einladung wuchs schnell die Bevöl- kerung der Stadt, die man später nach seinem Namen Con- sta ntinopel, d. i. Constantin's Stadt, nannte. Gegen die- ses neue Rom, welches stolz und gebietend über zwei Welt- theile zugleich hinblickt, sank das alte immer mehr in Schatten
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