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der hebrische Name Abimelech, welcher einer der ltesten Stammfrsten war (die Bibel erwhnt seiner in der Geschichte Abraham's), zu deutsch: Mein Vaterknig." Diese Verfassung, in welcher die Wrde des Fürsten mit der eines Hausvaters vereinigt ist, wird die patriarchalische genannt, wie bereits frher bemerkt wurde.
Unter der Beschftigung mit dem Ackerbau erwuchs der aus dem Familienbande hervorgegangene Stamm bald zu einem Volke heran, welches Drfer und Sldte grndete. Die ersten so entstandenen Staaten waren noch sehr klein und unbedeutend. Da gab es fast kein Dorf, keine Stadt, worin nicht ein besonderer K-nig war. In dem einzigen Thale bei Sodoma wohnten fnf K-nige, welche auszogen, vier andere benachbarte zu bekriegen, und Abraham schlug mit 318 Knechten die letzteren, welche seinen Vet-ter Lot gefangen weg'h-ten. Josue schlug in Palstina sogar ein und dreiig Könige Auch die Macht dieser Könige war noch sehr gering und hing grlentheils von ihren persnlichen Eigenschaf-ten ab. Bei gemeinsamen Angelegenheiten versammelte der K-nig die Famiiienhupter um sich, hrte ihre Meinungen an, zog sie in Ueberlegung, und was in diesem Familienrathe als das Beste sich herausst llte, erhob er zum Beschlu fr das Ganze.
Mit der Zeit aber wurden diese Knigreiche grer. Neue Anbauer, neue Stmme schlssen sich an und traten in die Verfassung ein; andere wurden auch wohl zum Anschlsse gezwungen. Hiermit wurden auch die Verhltnisse umfangreicher und verwickelter. Das Oberhaupt, der König, bedurfte grerer Befugnisse und einer ausgedehnteren Gewalt, um Recht und Ordnung zu handhaben. Damit der König sich ausschlielich dem wichtigen Geschfte der Negierung widmen knne, ward er jedem anderen Geschfte berhoben. Das Volk versorgte ihn mit den nthigen Lebensmitteln und brachte ihm reiche Geschenke. Aus solchen freiwilligen Beitrgen entstanden mit der Zeit regelmige und gesetzliche Abgaben, die noch jetzt jedes Volk fr seine Ruhe und Wohlfahrt seinem Fürsten entrichtet.
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Herkommen, daß die königliche Würde vom Vater auf Sohn,
oder wenigstens in derselben Familie forterbte. Für den künftigen
Erben selbst aber war eö ein schöner Antrieb, sich zuvor die nö-
tigen Kenntnisse und Erfahrungen für seinen wichtigen Beruf
einzusammeln. Zugleich wich man auf diese Weise auch allen Strei-
tigkeiten aus, die beim Tode des Königes von anderen Mächtigen
um die Erlangung der Oberherrschaft erhoben werden konnten.
Wir dürfen uns aber unter den ersten Königreichen ja nicht
solche, als die unserigen vorstellen. Jene waren noch äußerst klein
und unbedeutend. Da gab es fast keine Stadt, kein Dorf, worin
nicht ein besonderer König war. In dem einzigen Thale bei
Sodoma wohnten fünf Könige, welche auszogen, vier andere be-
nachbarte zu bekriegen, und Abraham schlug mit dreihundert achzehn
Knechten die letzteren, die seinen Vetter Lot gefangen wegführten.
Josua schlug in Palästina sogar ein und dreißig Könige. — Auch
die Macht dieser kleinen Könige war noch sehr gering und hing
größtentheils von ihren persönlichen Eigenschaften ab. Bei Ange-
legenheiten, die das Volk betrafen, versammelte sich dasselbe auf
einem öffentlichen Platze um seinen König, hörte dessen Meinung
an, zog sie in Überlegung, und was die Menge alsdann beschloß,
nahm der König an. Daher finden wir in den ältesten Zeiten
immer Volksversammlungen, in denen alle gemeinschaftlichen Ange-
legenheit berathen und namentlich Krieg und Frieden beschlossen
wurden. Besonders einflußreich war in denselben die Stimme
der Reichen und Mächtigen; denn der Dürftige hat nirgends große
Macht, am wenigsten unter einem nicht gebildeten Volke.
Allmälig aber wurden diese Königreiche theils durch Erobe-
rungen, theils durch freiwillige Unterwerfung größer. Mit ihnen
auch die Geschäfte der Könige. Damit sie sich aber ausschließlich
dem wichtigen Geschäfte der Regierung widmen könnten, überhob
sie das Volk aller Handarbeit. Es versorgte sie mit den nöthigen
Lebensmitteln und brachte ihnen reiche Geschenke. Aus solchen
freiwilligen Beiträgen entstanden mit der Zeit regelmäßige und
gesetzliche Abgaben, die noch jetzt jedes einzele Volk für seine
Ruhe und Wohlfahrt seinem Fürsten entrichtet.
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Name Abimelech, welcher einer der ältesten Stammfürsten
war (die Bibel erwähnt seiner in der Geschichte Abraham's) zu
deutsch: „Mein Vaterkönig." Diese Verfassung, in welcher die
Würde des Fürsten mit der eines Hausvaters vereinigt ist, wird
die Patriarch alische genannt, wie bereits früher bemerkt wurde.
Unter der Beschäftigung mit dem Ackerbau erwuchs der aus
dem Familienverbande hervorgegangene Stamm bald zu einem
Volke heran, welches Dörfer und Städte gründete. Die ersten
so entstandenen Staaten waren noch sehr klein und unbedeutend.
Da gab es fast kein Dorf, keine Stadt, worin nicht ein beson-
derer König war. In dem einzigen Thale bei Sodoma wohnten
fünf Könige, welche auszogen, vier andere benachbarte zu be-
kriegen, und Abraham schlug mit 318 Knechten die letzteren,
welche seinen Vetter Lot gefangen wegführten. Josué schlug
in Palästina sogar ein und dreißig Könige. Auch die Macht
dieser Könige war noch sehr gering und hing größtentheils von
ihren persönlichen Eigenschaften ab. Bei gemeinsamen Ange-
legenheiten versammelte der König die Familienhäupter um sich,
hörte ihre Meinungen an, zog sie in Ueberlegung, und was in
diesem Familienrathe als das Beste sich herausstellte, erhob er
zum Beschluß für das Ganze.
Mit der Zeit aber wurden diese Königreiche größer. Neue
Anbauer, neue Stämme schlossen sich an und traten in die
Verfassung ein; andere wurden auch wohl zum Anschlüsse ge-
zwungen. Hiermit wurden auch die Verhältnisse umfangreicher
und verwickelter. Das Oberhaupt, der König, bedurfte größerer
Befugnisse und einer ausgedehnteren Gewalt, um Recht und
Ordnung zu handhaben. Damit der König sich ausschließlich
dem wichtigen Geschäfte der Regierung widmen könne, ward er
jedem anderen Geschäfte überhoben. Das Volk versorgte ihn
mit den nöthigen Lebensmitteln und brachte ihm reiche Geschenke.
Aus solchen freiwilligen Beiträgen entstanden mit der Zeit
regelmäßige und gesetzliche Abgaben, die noch jetzt jedes Volk
für seine Ruhe und Wohlfahrt seinem Fürsten entrichtet.
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welches Drfer und Städte grndete. Die ersten so entstandenen Staaten waren noch sehr klein und unbedeutend. Da gab es fast kein Dorf, keine Stadt, worin nicht ein besonderer König war. In dem einzigen Thale bei Sodoma wohnten fnf Könige, welche auszogen, vier andere benachbarte zu bekriegen, und Abraham schlug mit 318 Knechten die letzteren, welche seinen Vetter Lot gefangen wegfhrten. Josne schlug in Palstina sogar ein und dreiig Könige. Auch die Macht dieser Könige war noch sehr gering und hing grtentheils von ihren persnlichen Eigenschaften ab. Bei gemeinsamen Angelegenheiten versammelte der König die Familien-Hupter um sich, hrte ihre Meinungen an, zog sie in Ueberlegung, und was in diesem Familienrathe als das Beste sich herausstellte, erhob er Zum Beschlu fr das Ganze.
Mit der Zeit aber wurden diese Knigreiche grer. Nene Anbauer, neue Stmme schlssen sich an und traten in die Verfassung ein; andere wurden auch wohl zum Anschlsse gezwungen. Hiermit wurden auch die Verhltnisse umfangreicher und verwickelter. Das Oberhaupt, der König, bedurfte grerer Befugnisse und einer ausgedehnteren Gewalt, um Recht und Ordnung zu handhaben. Damit der König sich ausschlielich dem wichtigen Geschfte der Negierung widmen knne, ward er jedem anderen Geschfte berhoben. Das Volk versorgte ihn mit den nthigen Lebensmitteln und brachte ihm reiche Geschenke. Aus solchen freiwilligen Beitrgen entstanden mit der Zeit regelmige und gesetzliche Abgaben, die noch jetzt jedes Volk fr seine Ruhe und Wohlfahrt feinem Fürsten entrichtet
Bei dem erweiterten Umfange des Reiches wurden aber der Geschfte bald so viele, da unmglich einer allein sie besorgen konnte. Der König sah sich deshalb nach Gehlfen um. Zu solchen whlte er die redlichsten und erfahrensten Männer, die das Zutrauen ihrer Mitbrger besaen. Diese waren seine Rthe, diese seine Statthalter. An seiner Stelle und nach seiner Verordnung regierten sie das Volk, wo er nicht selbst zugegen sein konnte; in ihnen ehrte das Volk seinen König selbst. Die Liebe und Verehrung, die Jeder seinem Könige widmete, erstreckte sich auch der die ganze Familie desselben. Der erstgeborene Sohn war der natrliche Erbe der vterlichen Herrscherwrde, und fr diesen lag hierin ein schner Antrieb, sich zuvor die nthigen Kenntnisse und Erfahrungen fr seinen eben so schwierigen als wichtigen Beruf einzusammeln. Durch diese Erblichkeit der Nachfolge war von selbst auch allen Streitigkeiten
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