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1. Geschichte des Mittelalters - S. 105

1872 - Münster : Coppenrath
105 Dieser Gottesfriede brachte, wenn auch mehr fr die ersten Zeiten, eine heilsame Unterbrechung der Fehden hervor, die nicht selten zu vershnenden Unterhandlungen fhrte. Spter gewann auch in Deutschland dieser wohlthtige von der Kirche ausgegangene Gottesfriede Aufnahme und immer weiter Geltung. Nachdem Konrad mit krftigem Arme das Reich im Inneren mglichst beruhigt hatte, wandte er sich nach seinen Grenzstaaten. Zweimal zog er der die Alpen gegen die emprungsschtigen Italiener und zwang sie zur Unterwerfung. Er empfing zu Mailand die lombardische Knigskrone, und zu Rom die Kaiser-krne (1027), welche von dem Papste und der Stimme der gan-zen Christenheit als das Eigenthum des rechtmig gewhlten deutschen Kniges galt. Seine wichtigste Erwerbung war das Knigreich Burgund, welches die Schweiz und das sdstliche Frankreich in sich schlo. Dieses schne Land fiel ihm nach dem Tode seines letzten Knigs vertragsmig zu und wurde jetzt mit Deutschland verbunden (1032). Hierdurch wurden Toulon, Marseille, Lyon und Genf deutsche Städte. So verschaffte er der deutschen Krone einen Glanz, der sie zur ersten der Christen-heit machte. Die Markgra-schaft Schleswig aber, welche nur mit Mhe vertheidigt werden konnte, trat er an Kanut, den König von Dnemark, ab, und die Eider ward wieder die nrd-lichs Grenze von Deutschland. Konrad, durch das Klima sehr angegriffen, kehrte verstimmt und krank nach Deutschland zurck und starb auf der Reise dahin zu Utrecht, am 4. Juni 1039. Sein Sohn Heinrich geleitete die entseelte Hlle nach Speyer. Hier wurde sie im Dom beigesetzt, zu welchem Konrad selbst neun Jahre zuvor den Grund gelegt hatte. Sein trefflicher Sohn Heinrich wurde sein Nachfolger. 32. Heinrich Iii. (1039-1056). Mit den herrlichsten Eigenschaften ausgestattet, bernahm Heinrich noch im Jnglingsalter die Zgel der Regierung. Seit Karl dem Groen fhrte sie kein König mit solcher Kraft

2. Geschichte des Mittelalters - S. 164

1872 - Münster : Coppenrath
164 die gemeinsame Noth ein gemeinsames Band um die lombar-dischen Städte, an deren Spitze sich jetzt Verona stellte. Die Hanpsttze dieses mchtigen Stdtebundes aber war des Kai-sers groer Gegner, der eben so kluge, wie tatkrftige Papst Alexander Iii., Hadrian's Nachfolger. Voll Zorn im Herzen berstieg Friedrich im Jahre 1166 die Alpen zum vierten Male. Zuerst wandte er sich mit seinem Heere gegen Rom, um den Papst zu demthigen. Die Stadt wurde mit Sturm genommen, der Papst aber rettete sich durch die Flucht. Doch die Frucht dieses Sieges ging fr den Kaiser ganz verloren. Es brach eine furchtbare Seuche aus, welche die Blthe seines Heeres hinweg- j raffte. Die Freunde des Papstes erklrten sie fr eine Strafe des erzrnten Himmels. Fast ganz allein, heimlich und verklei- ! det, eilte der Kaiser der die Alpen nach Deutschland zurck. Unterdessen richteten die lombardischen Städte, durch des Kaisers Anwesenheit nicht mehr geschreckt, khn wieder ihr Haupt empor. Schnell erhoben sich Mailands Mauern wieder. In der Ebene zwischen Asti und Pavia wurde in aller Eile eine starke Festung erbauet und, deni Kaiser zum Hohne, dem Papste Alexander aber zu Ehren, Alessandria genannt. So gerstet frchteten sie den Kaiser nicht. 49. Schlacht bei Legnano (1176). Friede mit den Lombarden. Nicht ohne Mhe brachte der Kaiser zu einem neuen Zuge der die Alpen ein Heer in Deutschland zusammen. Mit diesem brach er im Jahre 1174 auf, ging der den Berg Cenis und belagerte Alessandria. Es war Winter, hufiger Regen durch-nte den ohnehin sumpfigen Boden. Krankheiten und Ungemach aller Art schwchten das deutsche Heer. Dennoch wollte Friedrich von einer Stadt nicht weichen, die ihm zum Trotze war erbaut worden. Sieben Monate lag er vor ihren Wllen; , da kam die Nachricht, ein groes lombardisches Heer sei im Anzge. Der Kaiser mute mit seinen erschpften Truppen so i

3. Geschichte des Mittelalters - S. 120

1872 - Münster : Coppenrath
120 - besonders in den Stdten unter den Brgern, denen das ber-mthige Betragen der Groen verhat war. Dennoch dauerte der Kampf um die Krone fast drei Jahre lang und wurde mit der grten Erbitterung gefhrt. Die blhendsten Lnder wur-den schrecklich verwstet. Endlich, im Jahre 1080, trafen beide, Heinrich und sein Gegenknig Rudolph, in einer entscheidenden Schlacht bei Mlsen an der Elster zusammen. Heinrich selbst kmpfte mitten im Schlachtgeivhle mit bewundemugs-wrdiger Tapferkeit. Dennoch blieb der Sieg lange unentfchie-den und neigte sich schon auf die Seite seiner Feinde. Da sprengte ein junger Ritter aus Heinrich' Heer, man sagt Gottfried von Bouillon, der nachmalige Eroberer von Jerusalem, gerade auf Rudolf los und schlug ihm mit einem frchterlichen Hiebe Hand und Schwert zu Boden. Schwer ver-mundet wurde er aus dem Getmmel getragen. Als man ihm seine tobte Hand zeigte, rief er wehmthig aus: Die ist es, mit der ich einst Heinrich den Eid der Treue schwur!" Bald darauf starb er. Sein Grabmal sieht man in der Domkirche von Merseburg, wo auch seine Hand noch gezeigt wird. Rudolf's Tod war fr Heinrich ein groes Glck. Viele seiner Feinde verloren jetzt den Muth. Viele hielten auch den Tod des Gegenknigs fr ein Strafgericht Gottes und schlssen sich wieder an den rechtmigen König. Die Zahl seiner An-Hnger wurde von Tag zu Tag grer. Unterde war er von dem Papste, der sich fr Rudolf erklrt hatte, schon wieder in den Bann gethan worden. Nunmehr aber wollte Heinrich, stolz auf fein Glck, nicht als Bender um Gnade flehen; mit Heeresmacht wollte er nach Rom ziehen und den Papst zch-tigen. Wiederholt erklrte er ihn fr abgesetzt und lie einen Erzbischof zum Gegenpapste whlen. Dann trat er im Jahre 1081 an der Spitze eines mchtigen Heeres feinen Rachezug au. Aber selbst in der grten Bebrngni verlor Gregor den Muth nicht. Fast drei Jahre lang wnrde er in Rom hart belagert. Da endlich gelang es dem tapferen Ritter Robert Guiscard,

4. Geschichte des Mittelalters - S. 166

1872 - Münster : Coppenrath
166 Legnno stieen sie auf das kaiserliche Heer. Da sanken die Schlachtreihen der Mailnder in die Kniee und fleheten im Angesichte der Feinde den Himmel um Beistand zu dem bevor-stehenden Kampfe an. Dann begann die blutige Schlacht. Der Kaiser selbst focht heldenmthig an der Spitze; schon neigte sich der Sieg auf seine Seite. In diesem entscheidenden Augenblicke erneuerten jene neunhundert edele Brger Mailands, die Schar des Todes genannt, weil sie geschworen hatten, zu siegen oder zu fallen, mitten in der Schlacht den heiligen Eid und strzten sich mit Ungestm auf den siegenden Feind. Das Hauptbanner des Kaisers wurde genommen, er selbst von seinem Streitrosse gestrzt. Die Seinigen hielten ihn fr todt und wichen bestrzt zurck. Nur ein geringer Theil entkam mit dem Kaiser unter dem Schutze der Nacht dem Nacheschwerte der Lombarden. So vernichtete der blutige Tag bei Legnano im Jahre 1176 die Arbeit von zwanzig Jahren. Durch den Verlust einer so entscheidenden Schlacht sah sich der Kaiser genthigt, mit seinen aufrhrerischen Stdten einen unrhmlichen Waffenstillstand auf sechs Jahre zu schlieen. Auch mit seinem alten Gegner, dem Papste Alexander Iii., shnte er sich aus und kte ihm zu Venedig ehrerbietig die Fe. Tief gebeugt kehrte er nach Deutschland zurck, mit Zorn im Herzen gegen Heinrich den Lwen, dessen Widerspnstigkeit er das Unglck bei Legnano hauptschlich zuschrieb. Darum gab er gern den Feinden Heinrich's Gehr, welche alle bittere Klagen fhrten der des Herzoges Stolz und Anmaung. Und in der That konnte der eherne Lwe, den er vor der Burg seiner Residenzstadt Vrannschiveig aufgepflanzt hatte, ebensowohl als Sinnbild seiner Naubsucht und Tyrannei, wie seiner Kraft gedeutet werden. Er wurde deshalb vor des erzrnten Kaisers und seiner Feinde Richterstuhl auf mehre Reichstage vorgeladen, allein er erschien nicht. Da wurde er zur Strafe seiner Herzog-thmer und anderer Lehen verlustig erklrt, und so die Macht des Hauses Welf gebrochen. Sachsen erhielt Graf Bernhard

5. Geschichte des Mittelalters - S. 176

1872 - Münster : Coppenrath
176 Deutschland. Freudig schlo sich die hohenstanfische Partei an den schnen, hoffnungsvollen Jngling, dessen Ansehen von Tag zu Tag wuchs, während Otto's Anhang sich minderte. Im Jahre 1215 wurde Friedrich Ii. zu Aachen feierlich gekrnt. Nun zog sich Otto, fast von allen seinen Anhngern verlassen, nach Braunschweig auf seine Erbgter zurck und starb 1218 auf der Harzburg. 53. Friedrich Ii. (1215-1250). Friedrich Il, ein Enkel Friedrich's I., berechtigte zu groen Hoffnungen, als er die Negierung des Reiches antrat. Denn er war ein fein gebildeter Mann, von hellem Verstnde und hohem ritterlichen Sinne. Doch fr Deutschland gingen diese Hoffnungen nicht in Erfllung; denn er lebte, wie Friedrich I., mehr fr seine italienische Staaten, und der Streit, in welchen er bald mit den Ppsten gerieth, fllte die ganze Zeit feiner Regierung aus. Bei seiner Krnung zu Aachen hatte er sich zu einem Kreuzzuge verbindlich gemacht, die Erfllung seines feierlich gegebenen Versprechens aber Jahre lang aufgeschoben, weil ihm die Sorge fr sein eigenes Reich, insbesondere fr seine italienischen Besitzungen, mehr am Herzen lag. Wiederholt war er von dem Papste Innocenz Iii. und von dessen Nach-folger Honorius Iii. an fein Versprechen dringend erinnert worden, aber immer vergebens. Nach dem Tode des Honoriu bernahm Gregor Ix. die ppstliche Wrde. Dieser drohete dem Kaiser sogar mit dem Bannfluche, wenn er lnger sumen wrde. Da merkte der Kaiser wohl, da er den zrnenden Kirchenfrsten jetzt nicht lnger mit leeren Versprechungen 1 hinhalten drfe und schiffte sich wirklich zu Brindisi ein. Aber schon nach wenigen Tagen kehrte er wieder zurck. Eine Seuche, hie es, war auf der Flotte ausgebrochen, und der Kaiser selbst davon ergriffen worden. Obgleich er dem Papste die Ursache dieser neuen Zgerung anzeigte, so war doch dessen Zorn nicht zu besnftigen. Er hielt die ganze Krankheit fr i

6. Geschichte des Mittelalters - S. 282

1872 - Münster : Coppenrath
282 plis, in der Bulgare: (1396). Schon Vajesid wrde Eon-stantinopel erobert haben, wre nicht der den mchtigen Er-oberer ein noch mchtigerer gekommen. Der war Timur, ge-mhnlich Tiinnr lenk, d. i. der lahme Timur, genannt, der An fhrer mongolischer Horden, ein Nachkomme des mchtigen Dschengis-Khan (1369 bis 1405). Sein Vater nannte ihn Timur, d. i. Eisen; denn eisern war sein Sinn und Leben. Nachdem er sich den grten Theil Asiens unterworfen hatte, wandte er sich gegen den Sultan Bajesid. Er schlug ihn bei Ancyra (Angora) in Kleinasien (1402), nahm Vajesid selbst gefangen und fhrte ihn in einer vergitterten Snfte auf seinen Zgen mit sich fort. Derselbe starb aber schon im nchsten Jahre. Timur lie jedoch den Shnen Vajeftd's das Reich ihres Vaters, um welches diese blutige Kriege gegen einander fhrten. Auch die von Bajesid vertriebenen Fürsten setzte er wieder in den Besitz ihrer Lnder. Dann ging er selbst wieder der den Euphrat in die Bulcharei nach Samarkand, der Hauptstadt feiner weitlufigen Staaten. Nicht lange darauf, im Jahre 1405, verlie er die Erde, die er fo lange verwstet hatte. Sein ungeheures Reich zerfiel eben so schnell, als es entstanden war. Ein Theil desselben in Vorderindien machte spter das sogenannte Reich des Gro-Moguls ans, welches der Sultan Babur um das Jahr 1519 gegrndet haben soll. Es blhete schnell auf, ist aber jetzt von der Erde verschwunden. Nach Timur's Tode erholte sich wieder die Macht der Os-manen so schnell, da schon im Jahre 1422 Mnrad ober Amnrad Ii. (1422 bis 1451) mit einem groen Heere selbst vor den Thoren Constantinopels erschien. Vergebens zog der junge Wladislav Iii., König von Ungarn und Polen, mit seinen Bundesgenossen zu Hlfe herbei; er verlor bei Varna (1444) Sieg und Leben. Hunriad, der eben fo weife wie tapfere ungarische Feldherr, setzte den Kamps fort; allein er fo wenig, wie der kriegerische Fürst von Albanien, Georg Ka-striata, gewhnlich Scanderbeg, d. i. Fürst Alexander, ge- i

7. Geschichte des Mittelalters - S. 283

1872 - Münster : Coppenrath
' - ^ ^ 283 nannt, konnten das Unglck der Stadt abwenden, sondern nur verzgern. Unter dem Sultan Mohammed Ii. (1441 bis 1481), Amurad's Nachfolger, kam endlich das schon lange drohende Ungewitter zum verheerenden Ausbruche. Dieser junge Held, der nach dem Ruhme strebte, ein zweiter Alexander zu werden, brach im Jahre 1453 an der Spitze einer groen Land- und Seemacht mit furchtbaren Belagerungsmaschinen von Adria-nopel auf, um die Hauptstadt des griechischen Reiches selbst zu erobern. Unter seinen groen Kanonen befand sich eine, die Kanone Mohammed's", welche steinerne Kugeln scho von zwlf Spannen im Umfange, von zwlf Centnern im Gewichte. Sie brauchte zwei Monate, um den Weg von zwei Tagen, von Adrianopel bis Constantinopel, zurckzulegen. Fnfzig Paar Ochsen zogen dieselbe. Zweihundert Mann gingen auf jeder Seite, fte im Gleichgewicht zu erhalten, voraus dreihundert Werk-leute, um alle Wege fr den ankommenden Riesen zu ebenen. Constantinopel zhlte damals in seinen Mauern der hunderttausend Einwohner; und doch fand man bei einer genauen Musterung unter diesen nicht mehr als viertausend, auf die man bei der Verteidigung der Vaterstadt sich verlassen konnte. Wie sollten diese eine so groe Stadt gegen die Angriffe so zahlreicher Heere, die der 200,000 Mann stark waren, beschtzen knnen! Die einzige Hoffnung grndete sich auf den Muth und die Entschlossenheit des Kaisers selbst, Constantin Xl, der nichts unterlie, um sie in guten Verteidigungszustand zu setzen. Er rief die Genueser, welche in der Vorstadt Pera wohnten und dort groe Handelsvortheile genossen, zur Ver-theidigung auf. Justini ani, ein edeler Genuese, bernahm die Anfhrung. Die Truppen wurden fleiig in den Waffen gebt, Mauern und Festungswerke ausgebessert, und der Ein-gang zum Hafen mit einer dicken Kette gesperrt, um der Flotte der Feinde das Einlaufen zu verwehren. Sobald sie vor der Stadt erschienen, richteten sie ihr schweres Geschtz gegen die Mauern. Ein Theil der Vordermauern wurde von den gewal-

8. Geschichte des Mittelalters - S. 285

1872 - Münster : Coppenrath
I 285 troffen, und wurde tdtlich verwundet in die Stadt getragen. Da kam Bestrzung und Verwirrung der die Griechen, und sie wichen zurck. Mit wildem Kriegesgeschrei erstrmten die Janitscharen die Mauern, schlugen die Thore auf, und nnauf-haltsam drangen die trkischen Scharen in die offene Stadt. Vergebens suchte der Kaiser an der Spitze seiner Getreuen dem heranbrechenden Sturme Einhalt zu thun; er selbst fand seinen Tod im Gedrnge. Nun begann die Plnderung, bei welcher alle Grauet verbt wurden, die bei der Erstrmung einer Stadt unvermeidlich sind, hier aber durch Religionsha noch gesteigert wurden. Un-ter der Menge der Erschlagenen fanb man auch des Kaisers Leichnam. Ihm wrbe der Kopf abgeschlagen, und berselbe, auf einer Lanze erhoben, zur Schau herumgetragen. So erlosch da einst so blhenbe morgenlnbische Kaiserthum, 977 Jahre spter als das abenblndische, 1058 Jahre nach der Theilung durch Theodosius, und fast 1500 Jahre nach dem Untergange der rmischen Republik. Constantin's Stadt wurde fortan Jstambul genannt und zur Hauptstadt des trkischen Reiches erhoben. Die alte Kaiserburg nahm den siegenden Sultan in seine Hallen auf. Neue Sitten, neuer Glaube, neue Gesetze traten an die Stelle der alten. Die christlichen Kirchen wurden in Moscheen verwandelt, statt des Kreuzes erhob sich stolz der Halbmond auf den Kuppeln. Zur greren Sicherheit der neuen Residenz wurden an beiden Ufern des Bosporus feste Schlsser, die Dardanellen, gebauet, um den Durchgang zu berwachen. Im Wonnerausche des Sieges verkndete der Sultan stolz: so wie nur ein Gott im Himmel, so solle auch nur ein Herr auf Erben sein! und zog mit Heeresmacht aus, den Machtspruch zu vollziehen. Ganz Servien, Morea und Bosnien erlagen bald seinen Waffen. Erst bei Belgrad wurde seinem Siegeszuge noch fr dieses Mal eine Grenze gesetzt. So stand jetzt drohend ein neues furchtbares Reich dem ganzen brigen Europa gegenber, und das Hulfs-

9. Geschichte des Mittelalters - S. 246

1872 - Münster : Coppenrath
246 Ludwig war jetzt der alleinige Regent von Deutschland. Allein Friebrich's Bruder, der Herzog Leopold (der nmliche, welcher den unglcklichen Krieg gegen die Waldstdte gefhrt hatte) und seine Partei wollten ihn nicht anerkennen, sondern setzten den Krieg gegen ihn fort. Auch der Papst Johann Xxii. erhob sich gegen ihn und that ihn in den Kirchenbann. In dieser verzweiflungsvollen Lage hielt Ludwig eine Ausshnung mit dem Hause Oesterreich fr das rathsamste und begab sich des-halb selbst nach Trausuitz zu seinem Gefangenen. Diesen hatte die lange Gefangenschaft ganz trbsinnig gemacht. Er wnschte nichts, als die Rckkehr zu seiner Elisabeth, die sich um ihren unglcklichen Gatten blind geweint hatte. Gern verzichtete er auf den deutschen Thron und gab auch das Versprechen, seinen Bruder Leopold wie auch den Papst fr Ludwig zu gewinnen. Unter diesem Versprechen ward er aus der Haft entlassen. Was Friedrich gelobt hatte, erfllte er, so gnt er konnte. Er lie seine Entsagung ffentlich bekannt machen und forderte Jeden auf, sich dem Könige Ludwig zu unterwerfen. Allein weder Leopold noch der Papst wollten den Vertrag gelten lassen, welchen er mit Ludwig geschlossen hatte. Da ging Friedrich, seinem Worte getreu, nach Mnchen und stellte sich freiwillig wieder als Gefangener vor Ludwig. Von solchem Edelmnthe und solcher Treue seines alten Feindes ward Ludwig tief gerhrt. Er drckte ihn an fein Herz und nannte ihn Bruder. Von diesem Augenblicke ati schwand aller Argwohn. Er theilte Wohnung, Tafel und Bett mit ihm. Er vertraute ihm sogar die Verwaltung Bayerns an und schlo, ba die deutschen Fürsten sich einer frmlichen Sehei' lung der Reichsregierung widersetzten, mit ihm einen Vertrag,! nach welchem Ludwig Italien und die rmische Krone erhalten, Friedrich aber als rmischer König in Deutschland herrschen -sollte. Als jedoch 1326 in dem helbeumthigen Leopold die vornehmste Sttze Friebrich's in's Grab sank, zog dieser sich lebensmbe auf das Bergfchlo (Suttenstein zurck, wo er an

10. Geschichte des Mittelalters - S. 254

1872 - Münster : Coppenrath
254 auf den Fersen folgte schrecklich der Tod von den Schwertern und Keulen der grimmigen Hirten.*) Dieser Sieg war entscheidend fr die Freiheit und Unabhngigkeit der Schweizer. Zwar hatten sie in der Folge noch manchen heien Kampf um dieselbe zu bestehen, allein siegreich gingen sie aus demselben hervor. Durch die Aufnahme noch mehrer Orte gewann der Bund immer grere Strke und Festigkeit und wurde endlich, im westflischen Frieden (1648), als ein Freistaat frmlich anerkannt. 71. Sigismund (1410-1437). Nach Ruprecht's kurzer Negierung wurde Sigismund oder Sigmund, der Bruder des abgefetzten Wenzel, auf den deutschen Thron erhoben. Dieser war ein rechtschaffener und treuherziger Mann, dem das Wohl des Reiches sehr am Herzen lag. Vor allem war er bemht, das groe Aergerni zu heben, welches durch ein ppstliches Schisma (Kirchenspaltung) gegeben wurde, indem in Folge von Uneinigkeiten im Kardinals-kolleginm erst doppelte Papstwahlen stattgefunden hatten, dann aber durch den milungenen Versuch der Kirchenversammlung zu Pisa, die Spaltung zu beseitigen, zu den beiden Gegenppsten noch ein dritter hinzugekommen war. Alle Christen waren in ihrem Gewissen hchst beunruhigt. Kein Bischof, kein 2tbt wute mehr, bei wem er seine Besttigung suchen sollte, und das Volk war ungewi, ob der von einem der Ppste eilige* setzte Geistliche auch rechtmig und gltig die Pflichten seines Amtes erfllen knne. Daher war es der Wunsch aller Gut-gesinnten, da eine allgemeine Kirchenversammlung diesen rger-lichen Streit schlichten, die vielen brigen kirchlichen Mibruche abstellen und so eine Verbesserung der Kirchenzucht an Haupt und Gliedern herbeifhren mchte. Und wirklich kam im Jahre 1414 zu Kost Nitz oder Konstanz am Bodensee eilte allge- *) Eine Kapelle bezeichnet die Stelle, wo bev Herzog Leopelb fiel, imb noch jetzt wirb bev Jahrestag bev Schlacht durch feierlichen Gollc-sbimst ittt Anbenken erhalten.
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