Die Germanisierung slavischer Länder 199
aufbauende Friedenswerk folgen. Diesen Vorgängen im einzelnen nachzugehen, ist heute kaum möglich, und wir beschränken uns im folgenden darauf, in Kürze die Entwicklung der slavischen Reiche bis zum hierarchischen Zeitalter, dann die fürstlichen Vorkämpfer des Deutschtums und ihre Erfolge und drittens die Art der Kolonisierung zu behandeln.
Ii. 1. Die geschichtliche Entwicklung der slavischen Reiche bis ca. 1150.
Alle slavischen Stämme, die nach der Völkerwanderung in die germanischen Länder östlich der Elbe eingedrungen waren, zeigten sich als Feinde der Deutschen und lange Zeit auch als Feinde des Christentums. Deshalb ist es erklärlich, daß Staatenbildungen unter slavischen Volksstämmen erst entstanden, als christliche Reiche bereits längere Zeit vorhanden waren.
a) Die erste größere politische Schöpfung unter den Slavenvölkern ist das mährische Reich. In der pannonischen Mark Karls des Großen empörte sich unter den Kämpfen der Karolinger während der Regierung Ludwigs des Frommen Mojmir, der Mährenfürst; Ludwig der Deutsche zog gegen ihn, setzte ihn ab und erhob dessen Neffen Rastislaw zum Herzog. Unter ihm und besonders unter seinem Nachfolger Swatopluk 870—894 gelangte das Reich zu hoher Blüte. Es stützte sich auf den griechischen Kaiser und wurde christlich. Die beiden Slavenapostel Methodius und Konstantin (Cyrillus) gaben ihrem Volk eine slavische Bibelübersetzung und eine slavische Liturgie. Europa schien getrennt zu werden in eine westliche Hälfte mit germanischer Kultur und eine östliche mit slavischer; denn durch Annahme des Christentums schien Mähren ein neuer europäischer Kulturstaat werden zu sollen. Aber durch die Magyaren wurde das mährische Reich vernichtet und die gesamte slavische Bevölkerung in zwei Hälften geteilt. „Es war ein wesentlicher Schritt zur Begründung germanischen Übergewichts über die Slavenwelt: noch heute bedeutet das nationale Dasein der Magyaren den lautesten Protest gegen den Gedanken eines slavischen Universalreiches."
b) Die nördlich wohnenden Slaven zerfielen in vier Stämme: die Tschechen in Böhmen, die Polen zwischen Riesengebirge, Karpathen und Warthe bis an die Grenze der Preußen, die baltischen Slaven in Pommern, Mecklenburg (Obotriten), der Mark (Lintizen) und die Sorben zwischen Unstrut, Saale, Bober, Queiß; zu ihnen gehörten die Wenden im Spreewald. Lange waren diese Stämme nicht politisch geeint, sondern jeder bestand aus kleineren Völkerschaften mit dem Charakter der Geschlechterverfassung. Die zweite größere politische Schöpfung unter den Slaven ist das Polenreich.
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
Extrahierte Personennamen: Karls Ludwigs Ludwigs Ludwig_der_Deutsche Ludwig Rastislaw Swatopluk Slavenapostel_Methodius Konstantin_(Cyrillus
Extrahierte Ortsnamen: Karls Europa Polen Pommern Mecklenburg Spreewald
— 14 —
Marianen und zu den Philippinen, die er für die Krone Spanien in Besitz nahm. Auf einer dieser Inseln hals er einem Häuptlinge gegen dessen Feinde kämpfen, wurde von einem vergifteten Pfeile getroffen und starb. Von vier Schiffen, die noch übrig waren, mußten drei im Sundaarchipel wegen Untüchtigkeit zurückgelassen werden, nur eins, die „Viktoria", mit Gewürzen reich beladen, kehrte unter Führung bei Cano's int Juli 1522 nach Spanien zurück. Nicht mehr als 13 Mann sahen die Heimat wieder, alle anderen waren den Strapazen erlegen. Seit dieser denkwürdigen Weltumsegelung ist die Erdoberfläche bekannt, denn was noch zu entdecken war und was noch nnentdeckt ist, beeinträchtigt den Gesamtüberblick nicht. Der Mensch überschaute nun sein Herrschergebiet, und es blieb ihm nur noch die Aufgabe, sich wohnlich daraus einzurichten, es im einzelnen genau kennen zu lernen und im großen nach dem Maße seiner Kräfte zu verwerten.
Leider wurden die großen Entdeckungen des 15. und 16. Jahrhunderts mit der Schmach der Sklaverei befleckt. Schon die Portugiesen betrachteten bei ihren Fahrten an der Westküste Afrikas den Sklavenraub und Sklavenhandel als wohlverdienten Gewinn, und die Spanier bereicherten sich in Amerika durch den Vertrieb der Menschenware. Die Indianer mußten ihre Plantagen bebauen, und als der mitleidige Priester Las Casas sah, daß die schwächlichen Eingeborenen den schweren Arbeiten in der Sonnenglnt erlagen, empfahl er — Neger als Sklaven einzustellen. Man folgte seinem Rate, und der Boden Amerikas bedeckte sich mit Herden — geknechteter Neger. Diese herzlose Behandlung der Wilden verband sich merkwürdigerweise mit einer schwärmerischen Religiosität. Alle Eroberungen vollbrachte man im Namen Gottes, Christi und der heiligen Jungfrau, die eroberten Plätze erhielten die Namen der Heiligen. Nur die sittliche Kraft des Christentums ließ man nicht ans sich wirken.
Zum Nachlesen: Poggendors, Geschichte der Physik; G. Stein, die Entdeckungsreisen in alter und neuer Zeit.
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter]]
TM Hauptwörter (200): [T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T58: [Kirche Lehre Luther Schrift Bibel Gott Christus Bischof Papst Wort], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land]]
Extrahierte Ortsnamen: Spanien Spanien Afrikas Amerika Amerikas Gottes Christi
Die kulturellen Zustände in der Kaiserzeit.
193
calla, durch das alle damals am Leben befindlichen freien Einwohner 212 des römischen Reiches das römische Bürgerrecht erhielten. Damit war die rechtliche und politische Gleichstellung aller Bewohner des Weltreiches vollzogen. Aus der Verschmelzung der in allen
Provinzen angesiedelten Italiker und der unterworfenen Bevölkerung, die jetzt viel leichter und schneller vor sich ging, entstand die romanische Völkerfamilie.*) Allerdings machte sich auch sehr bald ein
Absterben des Nationalgefühls bemerkbar; dem romanifierten Syrier oder Kelten fehlte jene aufopferungsfähige Vaterlandsliebe, die allein aus dem Gefühl der gemeinsamen Stammeszugehörigkeit hervorgeht.
In den Verhältnissen des Wehrstandes waren gleichfalls bedeutsame Änderungen eingetreten. Schon seit Marius war das römische Heer nicht mehr das Volk in Waffen; die Besitzlosen, die man in alter Zeit von dieser vornehmsten Pflicht des Bürgers ausgeschlossen hatte, füllten jetzt allein die Reihen der Legionen. Besonders war dies der Fall, als seit Augnstus die Aushebungen nicht mehr für
einen bestimmten Kriegszug stattfanden; der erste Princeps schuf ein
stehendes Heer, das auch im Frieden vollzählig bei der Fahne blieb. Die Dienstzeit dauerte 15 bis 20 Jahre; die ausgedienten Soldaten, die sich oft schon durch Kriegsbeute ein kleines Vermögen erworben hatten, erhielten bei ihrer Entlassung ein Bauerngut in der Provinz zur Ansiedlung. Die Zahl der stehenden Legionen wechselte; beim Tode des Augustus waren es 25. Die alte Dreiteilung der Legiousfol-dateu und die Aufstellung in Manipeln (S. 138) hatte schon Marius abgeschafft. Die Legion zählte ungefähr 6000 gleichmäßig bewaffnete Fußsoldaten in 10 Kohorten oder Bataillonen. Zu jeder Legion gehörte in der Kaiserzeit eine Abteilung von 120 Reitern; außerdem führte jede Legion eine bestimmte Anzahl von schweren und leichten Geschützen, Wurf- und Schleudermaschinen, mit sich.
Die Lage der Sklaven war noch ebenso erbärmlich wie zur Zeit der Republik. Erst das siegreiche Vordringen des Christentums schuf diesen Elendesten ein menschenwürdiges Dasein; das christliche Haus machte aus den Sklaven allmählich persönlich freie, ihrem Herrn treu ergebene Diener.
2. Wirtschaftliche Zustände. Die Latifundienwirtschaft der republikanischen Zeit wurde im kaiserlichen Rom auch in den Provinzen heimisch. Die Einrichtung von Kolonien und die Ansiedluug der entlassenen Soldaten konnten die völlige Vernichtung des
*) Zu den Romanen gehören die Italiener, Franzosen, Spanier, Portugiesen, Rumänen.
Bachmann, Hilfsbuch für den Unterricht in der alten Geschichte. 13
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom]]
TM Hauptwörter (200): [T60: [Mann Heer Jahr Offizier Soldat Landwehr Truppe Krieg Armee Regiment], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende]]
Extrahierte Personennamen: Marius Marius Augustus Marius Marius Bachmann
Erster Abschnitt.
Germanische Urzeit bis zum Beginne der Vlker-wandernng (bis 375).
1. Abstammung und Einwanderung der Germanen.
Die Germanen sind ein Zweig der groen indo-europischen Vlkerfamilie. Die Arier, von denen sie abstammen, waren einst von Mittelasien, ihrer Urheimat, aus teils nach Sdosten, teils nach Westen ausgewandert. Der stliche Zweig der Arier drang nach dem Hochland von Iran vor und in das Jndusthal ein. und aus ihm entwickelten sich die Volksstmme der Perser und Inder. Die westlichen Arier schoben sich auf langer, langer Wanderung nach Europa vor und nahmen nach und nach als Griechen und Jtaler, als Kelten. Germanen und Slaven von ihren spteren Heimat-lndern Besitz.
So wurde das Land zwischen der untern Weichsel und Elbe die Heimat der Germanen, und nordwrts drangen sie der die dnischen Inseln bis nach Skandinavien vor. Im Sden und Westen waren die Kelten die Nachbarn der Germanen, von denen wohl auch der Name uusrer Vorfahren (Germanen = Speermnner oder Nachbarn) stammen mag. Seit dem 4. Jahrhundert v. Chr. schoben sich aber die Germanen weiter nach Westen bis gegen den Rhein vor. und mit dem Zug der Cimberu und Teutonen begann dann im 2. Jahrhundert v. Chr. auch ihre Ausbreitung nach dem Sden des heutigen Deutschlands.
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter]]
TM Hauptwörter (200): [T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien]]
Extrahierte Ortsnamen: Mittelasien Europa Skandinavien Rhein Deutschlands
97
Rom (it.: Roma) verdankt seine Größe und geschichtliche Bedeutung der
günstigen Lage in der Mitte der Halbinsel und in der Mitte des Mittelländischen
Meeres. Den ersten Ansiedlern boten die Hügel Schutz. Der Tiber kann
von Seeschiffen nicht benutzt werden; Seehafen für Rom ist Civitavecchia
stschiwitawechiaj.
Neapel fit.: Napoli), in sehr fruchtbarer Gegend gelegen, ist volkreicher
(570 000) als Rom und der beste Hafenplatz an dem hafenarmen tyrrhenischen
Gestade.
Der bedeutendste Handelsplatz Siziliens (— 12/3 X Sachsen) ist das an
geschützter Bucht gelegene Palermo; mehr Südfrüchte führt aber Messina ans.
Durch große Fruchtbarkeit zeichnet sich die Ebene von Catania aus. Einen öden
Eindruck macht die hasenlose, von der Malaria heimgesuchte Südküste Siziliens,
der auch ein blühendes Gegengestade an der afrikanischen Küste fehlt. (Im Altertum,
zur Zeit der Karthager, war es anders.)
Reger Schiffsverkehr herrscht in La Valetta, dem stark befestigten Haupt-
Hafen Maltas.
4. Die romanische Bevölkerung bildet in sprachlicher Hinsicht jetzt eine
Einheit, ist aber hervorgegangen aus der Vermischung sehr verschiedenartiger
Stämme: der eigentlich italischen Völker (der Latiner, Samniter), der Etrusker,
der Griechen (Tarent, Syrakus!), der Gallier, der Germanen (Langobarden), der
Normannen, der Araber.
Am dichtesten bevölkert sind die Riviera, die Po-Ebene, vor allem
die Gegend von Mailand, Campanien und die Nordostecke von Sizilien;
verhältnismäßig wenig Bewohner gibt es in Sardinien und in der Umgebung
von Rom, in der öden Campagna, die jetzt nur von wenigen Hirten bewohnt
wird, zur Zeit der römischen Kaiser aber wohl angebaut und stark besiedelt war.
Es herrschen in Italien, besonders im 8, die größeren geschlossenen Ortschaften vor
die aber, weil die Straßen eng, gewunden und unsauber, die Häuser meist klein sind, kein
stadtähnliches Aussehen haben.
Zusammenstellung der Landschaften:
1. Oberitalien: Piemontff, Ligurien, Lombardei, Venetien, Emilia;
2. Mittelitalien: Umbrien, Marken, Toscana, Rom (Latium). Abruzzen
(und Molise);
3. Süditalien: Campanien, Apulien, Basilicata, Calabrien.
Das Königreich Italien ist eine konstitutionelle Monarchie.
Die Macht der Krone wird durch zwei Kammern beschränkt, den Senat und die
Deputiertenkammer.
Die Italiener besitzen an der afrikanischen Küste des Roten Meeres die
Kolonie Erythräa.
§ 55. I)ie Walkantjalöinsek.
1. Die Halbinsel hat seit alten Zeiten große Bedeutung als Übergangs-
gebiet zwischen Europa und Kleinasien gehabt; denke an die Perserkriege, den
Zug Alexanders des Großen, die Kreuzzüge und die Eroberung der Halbinsel
durch die Türken!
0 d. h. am Fuß der Berge; vergl. Podolien S. 80.
Ketzer, Schulgeographie. 3. Aufl.
7
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T149: [Stadt Rom Meer Tiber Italien Land Ort Arno Fluß See], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T146: [Rom Römer Stadt Krieg Gallier Rmer Italien Heer Jahr Schlacht]]
§ 9. Die Langobarden. Alöoin.
Der römische Statthalter Narses hatte sich durch seine maßlose Habgier in Italien sehr verhaßt gemacht, deshalb wurde er von seinem Kaiser des Amtes entsetzt. Um sich zu rächen, sandte Narses eine Botschaft an den Lango--bardenkönig Alboin, die diesen zur Eroberung Italiens aufgefordert haben soll. Die Langobarden wohnten früher an der unteren Elbe, waren dann lange und weit gewandert, bis sie die Donau, au der sie zuletzt wohnten, erreichten. Als sie in die Ebenen des nördlichen Italiens einzogen (568), flohen die Römer in die festen Städte. Sehr hartnäckig verteidigte sich die Stadt Pavia, die erst nach dreijähriger Belagerung eingenommen wurde. Alboin machte sie zur Hauptstadt seines Reiches (der heutigen Lombardei). Er starb durch Meuchelmord seiner Gattin Rosamunde, welche er bei einem Gastmahle gezwungen hatte, aus dem Schädel des von ihm getöteten Vaters zu trinken. Mit diesem Zuge der Langobarden fand die Völkerwanderung ihren Abschluß.
§ 10. Me Bedeutung der Völkerwanderung.
1. Die gegenseitige Einwirkung des Germanentums und des Hömer= tnms. Für das europäische Völkerleben hat die Völkerwanderung eine weittragende Bedeutung gehabt. Vor ihr besaßen die Römer die Vorherrschaft über alle Länder am Mittelmeer, die sie zu einem Weltreiche vereinigt hatten. Infolge der Völkerwanderung ging das weströmische Reich, der Hauptteil des alten Römerreiches, zugrunde. So gewannen die Germanen die Vorherrschaft üher das europäische Völkerleben. Zwar sind alle Staaten, die die Germanen auf den Trümmern des alten Römerreiches gegründet hatten, früher oder später wieder zusammengebrochen, trotzdem war das Vordringen derselben nach dem Süden für diese Länder wichtig. Es entstanden dadurch neue Völker und neue Sprachen. Aus den alten Römern, die die lateinische Sprache redeten, gingen die Italiener hervor, welche die italienische Sprache ausbildeten. Aus den Galliern, Römern und Franken entstand das Volk der Franzosen und aus ihrer Sprache die heutige französische Sprache. Die alten Bewohner der Pyrenäenhalbinsel und die dort angesiedelten Römer und zurückgebliebenen Wandalen und Westgoten sind die Ahnen der Spanier mit der heutigen spanischen Sprache. Da alle diese Völker zu einem bestimmten Teile aus alten Römern bestanden, nannte man sie Romanen und ihre Sprachen romanische, weil diese vieles aus der alten römischen Sprache bewahrt haben.
2. Die Stämme. Von den Germanen waren die Weststämme an der Wanderung am wenigsten beteiligt. Gleichwohl hatten sich ihre Wohnsitze auch etwas verschoben. Es gab noch sechs Stämme:
a) die Friesen, welche das Küstengebiet von der Scheldemündung bis zur Elbmündung einnahmen;
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
A. Kirchhofs, Geographische Motive in der Entwickelung der Nationen. 431
und wie lose sind in der Tat an diesen Donaustaat Länder wie Galizien
und Dalmatien angeschlossen!
Doch man behaupte ja nicht: da sieht man, wie Nationen wesentlich
doch aus Blutsverwandtschaft hervorgehen! Nein: Österreich beweist nur,
daß törichte innere Politik und andere unglückliche Umstünde, vor allem
auch eine ungeographisch am grünen Tisch zurechtgeschmiedete Zusammen-
schweißung von Ländern die Verschmelzung verschiedenartigen Volkes
hemmt, zumal wenn die Gemeinsamkeit der Wirtschaftsinteressen bei
peripherischen Gliedern eine so geringe ist wie beim adriatischen User-
land und dem galizisch-bnkowinischen Außenrand der Karpaten. Rußland
war ethnisch noch viel buntscheckiger als das heutige Österreich, bis
Peter der Große und Katharina Ii. dem ursprünglich nur im Zentrum
der großen osteuropäischen Niederung wohnenden Großrussenvolk die
Herrschaft über die ringsum gelagerten Völker, die Küsten der Ostsee
und des Schwarzen Meeres gewann, so daß nun der umfangreichste
aller Nationalstaaten der östlichen Erdfeste sich ausgestalten konnte, alles
Nichtrussische allmählich russisizierend, unterstützt durch die Österreich
fehlende Bodenform des weiten Tieflands ohne jede Gebirgsscheide, was
sich für Ausgleichung volkstümlicher Gegensätze, für Aufrichtung straffer
Staatseinheit zufolge schrankenlosen Verkehrs stets so günstig erweist.
Wollen wir schlagende Beweise, daß nicht Blutsverwandtschaft,
sondern Eigenart des Wohnranms in erster Linie nationaler Ausbildung
die Wege weist, so brauchen wir gar nicht über Europas Grenzen
hinauszublicken. Wie schwer würde es fallen, Siebenbürgen mit dem
rumänischen Nachbarland unter einen Hut zu bringen, trotzdem dock
beide Lande so gut wie allein von Rumänen bewohnt werden! Ganz
wie von selbst haben wir es dagegen geschehen sehen, daß die Moldau
und Walachei als linksseitiges Uferland der unteren Donau sich staatlich
einten, während Siebenbürgen beim karpatischen Donaureich Ungarn
verblieb. Portugal löste sich aus dem spanischen Nationalverband heraus
wie die Niederlande aus dem deutschen einzig und allein auf der Grund-
lage ihrer sie auf die See hinweisenden Sonderinteressen; so wurden die
Portugiesen eine eigene Nation, erhoben ihre spanische Mundart zur
Schriftsprache, wurden früher seegewaltig als ihr spanisches Hinter-
land; und ganz dem entsprechend die Niederländer, deren Kolonialbesitz
280 Jahre älter ist als der deutsche. Die englische Nation entstand,
wie jeder weiß, dadurch, daß deutsche Angeln, Sachsen und Friesen nach
Britannien hinüberzogen, die norwegische dadurch, daß die dänischen Nor-
mannen an der ozeanischen Fjordenküste Skandinaviens heimisch wurden.
Frankeichs wie Italiens nationale Einheit beruht mit nichten auf
ursprünglicher Blutsverwandtschaft, sondern auf dem natürlichen Zu-
sammenschluß jedes der beiden Länder, ihrem Abschluß nach außen durch
Meer und Gebirge. Die Völkergruppe der Kelten, aus der die Franzosen
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland]]
TM Hauptwörter (200): [T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]