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1. Die Geschichte des Alterthums - S. V

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
Vorwort. Sie vorliegende Sammlung von historischen Gemälden, welche um so eher ausschließlich deutschen Werken entnommen werden konnte, als in unserm Jahrhundert die deutsche Nation in fruchtbarer Bearbeitung der eigenen wie der fremden Geschichte von keiner andern übertroffen wird, hat zunächst die Bestimmung eines Commentars zu dem vom Herausgeber verfaßten „Grundriß der Geographie und Geschichte" (für obere Klassen, 14. Auflage 1873, für mittlere Klassen, 15. Auflage 1873), an welchen sie sich durch Plan und Anordnung enge anschließt. Um diesem Zwecke zu entsprechen, besteht das Ganze keineswegs, wie vielleicht aus dem Haupttitel und aus der Beschaffenheit ähnlicher Sammlungen vermuthet werden könnte, aus einer. Reihe einzelner, abgerissener Aufsätze ohne innern Zusammenhang, sondern enthält eine organisch gegliederte Darstellung aller Hauptbegebenheiten der allgemeinen Weltgeschichte, mit besonderer Rücksicht auf die Religions- und Staatsverfassung, zum Theil auch auf Kunst, Wissenschaft und Handel (die bald in besonderen Abschnitten, bald gelegentlich an passenden Stellen behandelt sind) und in Verbindung mit Charakterzeichnungen der hervorragendsten Persönlichkeiten. Um aber einen solchen Zusammenhang herzustellen und innerhalb enger Grenzen einen gewissen Grad der Vollständigkeit zu erzielen, bestand die Aufgabe des Herausgebers nicht bloß in der Auswahl solcher Abschnitte, die wissenschaftlichen Werth mit klarer und zugleich anziehender Darstellung möglichst vereinigen, sondern zum großem Theile in der Redaction derselben und besonders in der Reduction auf einen einheitlichen Maßstab des Umfangs durch Ausscheidung alles Entbehrlichen, durch Znsammen-ziehung größerer Ausführungen in eine abkürzende, anknüpfende oder abrundende Fassung. Damit der Inhalt dem heutigen Standpunkte der historischen Forschungen, in so weit diese allgemeinere

2. Die Geschichte des Alterthums - S. 184

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
194 Ix. Die Griechen. Eine dritte Function des Königthums ist die Anführung des Heeres. In der Ilias sehen wir überall an der Spitze der Krieger die Könige als Anführer, jeden über die Mannschaft seines Volkes; nur wo ein König durch Krankheit oder hohes Alter zurückgehalten ist, ersetzt ihn ein Anderer aus der Zahl der Häuptlinge oder der Edeln, die ja selbst auch ßaailjes heißen. Zu den Functionen des Königthums müssen wir auch noch die Verrichtung von Staatsopfern hinzufügen, so viele derselben nicht priesterliche sind. Wenn aber der König für das Volk opfert, so ist dies nicht so anzusehen, als ob mit dem Königthum auch ein Priesterthum verbunden wäre, sondern er thut das, weil er als Haupt der Staatsgenoffenschaft im gleichen Verhältniß zu dieser steht, wie der Hausherr zu den Hausgenoffen, und ein priesterliches Königthum ist in der Staatsform wenigstens, die die homerischen Gedichte uns darstellen, nicht zu erkennen. Erscheint nichts desto weniger die königliche Würde auch bei Homer als eine geheiligte, so beruht diese Heiligkeit lediglich auf der Anerkennung, wie auch der Staat eine göttliche Ordnung sei, und die ihm vorstehen, durch den Willen der Götter dazu erwählt und berufen feien. Daher kommt auch die Erblichkeit der königlichen Würde, die dem Hause, welches die Götter einmal erkoren haben, nicht entzogen werden darf. Daß der Sohn dem Vater in der Regierung folgen müffe, wird als allgemein anerkannter Grundsatz ausgesprochen; sind mehrere Söhne, so folgt natürlich der Erstgeborne; doch kommen in alten Sagen auch Theilungen unter mehrere Brüder vor, von denen dann aber wohl einer als Oberkönig den übrigen vorgeht; denn mehrere gleichberechtigte neben einander sah man gewiß immer als einen Uebelstand an, wie es auch Homer ausspricht: oux dya&6v noxvxoiqnvin. Sind keine Söhne vorhanden, so geht das Reich auch wohl durch eine Tochter auf den Eidam über, wie Mene-laus durch die Vermählung mit der Helena -Nachfolger des Tyndareus in Lacedämon geworden ist. Persönliche Tüchtigkeit ist ihm freilich unentbehrlich, und wem diese abgeht, der thut wohl, dem Thron zu entsagen, wie es der altersschwache König Laertes auf Jthaka gethan und seinem Sohne die Regierung überlassen hat. Wie sich die Häuptlinge überhaupt nicht ohne bedeutenden Reichthum in ihrer vorragenden Stellung über dem Volke erhalten können, so bedarf auch das Königthum einer beträchtlichen Ausstattung mit Besitz und Einkünften, um seine Würde zu behaupten und den Anforderungen seines Amtes zu genügen. Dazu gewährten ihm aber, neben seinem Privatvermögen, auch das Krongut, dessen Ertrag ihm zukam, und mancherlei Abgaben und Darbringungen des Volkes die nöthigen Mittel. Die Abgaben, welche das Volk dem Könige entrichtet, heißen Gaben und Gebühren, und es läßt sich annehmen, daß der letztere Name bestimmte und festgesetzte, ver andere mehr freiwillige und gelegentliche bedeute. Noch mag erwähnt werden, daß im Kriege dem Könige ein vorzüglicher Theil der gemachten Beute als fein Ehrentheil (ytnng)

3. Die Geschichte des Alterthums - S. 218

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
218 Ix. Die Griechen. beschlossen und int 3- ^21 durch den 2trchonten Drakon ausgeführt wurde. Nun waren die Archonten an einen festen Rechtsgang, an bestimmtes Strafmaß gebunden. Wenn aber von seinen Gesetzen gesagt würde sie seien mit Blut geschrieben, sie hätten für alle Vergehen als einzige Strafe den Tod u. s. w.. so ist das keineswegs einer persönlichen Härte des Gesetzgebers zuzuschreiben bet gewiß weit entfernt war, ein neues System des Strafrechts, ausstellen zu wollen, sonbcrn es erschienen die brakonischen Bestimmungen im Vergleiche nttt späteren Gesetzgebungen ungemein strenge und einfach, weil sie aus einfachen und strenge geordneten Lebensverhältnissen erwachsen waren. Durch solche Zugeständnisse suchten sich die Eupatriden zu stutzen, denn sie konnten die Gefahren der Zeit nicht verkennen. An der Land- und Seeseite war Attika von Staaten umgeben, in welchen die Volksbewegungen mit siegreicher Kraft die alten Orbnungen des Lebens durchbrochen hatten. In Megara, das ursprünglich nur ein Stück von Attika war, jetzt aber seemächtiger und glänzender als Athen, in Korinth, in Sicyon, in Epidaurus bestanden Fürstenherrschaften, welche von "Führern der Volkspartei errichtet worden waren, und es wurden Versuche gemacht, in Athen gleiche Bewegungen hervorzurufen. Hervorragende Adelssamilien benutzten die Lage der Dinge, um sich im Umkreise ihrer Besitzungen einen Anhang zu bilden und eine Macht zu verschaffen, welche mit der Verfassung des Landes in offenem Wiberspruche stand. Einem dieser Häuser gehörte Kylon an, der 640 im Stadium von Olympia gesiegt hatte und sich dadurch zu höheren Ansprüchen berufen fühlte, als ihm die gesetzliche Ordnung der Dinge gestattete. Er hatte eine Tochter des Tyrannen ^heagenes von Megara zur Frau und hier die Reize der Tyrannis kennen gelernt, und vielerlei Verbindungen angeknüpft: so kam er auf den Gedanken, die schon mehrfach erschütterte Regierung in seiner Vaterstadt zu stürzen und sich zum Herrn von Stadt und Land zu machen. Indem er Erleichterung der Schuldverhältnisse und Ackervertheilung in Aussicht stellte, gelang es ihm, eine entschlossene Schaar Parteigänger um sich zu sammeln. Theagenes stellte ihm Mannschaft zur Verfügung, und so glaubte er nach Vorgang der peloponnesischen 'Tyrannen nur den entscheidenden Schritt wagen zu müssen, um am Ziele zu sein. Es war griechische Sitte, die wiederkehrenden Jahrestage der Wettsiege zu feiern; dann zog der Sieger, begleitet von seinen Genossen und Angehörigen, geschmückt mit dem Kranze, der seinem Hause wie seiner Vaterstadt unvergängliche Ehre machte, in der Stadt umher zu den Tempeln der Götter, und allem Volke trat dabei die außerordentliche Stellung ihres Mitbürgers entgegen. Deßhalb erkor Kylon diesen Tag, an welchem er, ohne Argwohn zu erregen, eine ansehnliche Schaar seiner Freunde um sich haben konnte, zur Ausführung seiner That. Die Burg war leicht überrumpelt und

4. Die Geschichte des Alterthums - S. 337

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
93. Zur Charakteristik Philipp's Ii. 337 Er hatte in dem Theilfürstenthum, welches sein Bruder Perdikkas ihm überwiesen hatte, eine kleine schlagfertige Truppe sich gebildet, welche als Kern und Schule seines Heeres diente. 93. Zur Charakteristik Philipp s Ii. (Nach Arno ld Schäfer, Demosthenes und seine Zeit, bearbeitet vom Herausgeber.) Die Größe Makedoniens war Philipp's Ii. eigenstes Werk, weshalb das Urtheil mancher Alten dahin geht, daß er durch Gründung des mace-donischeu Staates etwas ganz Anderes gethan, als sein Sohn Alexander durch die Anwendung der erworbenen Kräfte. Ausgestattet mit den reichsten Gaben des Körpers und Geistes, von schöner, kräftiger Gestalt, ausdauernd in allen Anstrengungen, früh gereist in den Wirren, deren Zeuge er als Knabe war, und in dem Verkehr mit den großen Staatsmännern und Feldherren Thebens wie mit anderen Hellenen, begabt mit einer leichten, schnellen Auffassung und der Rede mächtig, dabei von einer Liebenswürdigkeit im persönlichen Umgange, deren Zauber Wenige, die mit ihm in Berührung kamen, widerstanden haben: so tritt er uns als fertiger Krieger wie als Meister in allen Künsten der Unterhandlungen vom ersten Beginne seiner Regierung entgegen. In vielen Fällen ist Philipp durch glückliche Umstände und die Fehler seiner Feinde unterstützt worden und doch sind seine Erfolge meistens mit saurer Mühe errungen. Rastlos und unermüdlich warf er sich in den Krieg: jeder gewonnene Sieg bahnte nur den Weg zu neuen Unternehmungen. Seine Lust war es, der Gefahr ins Antlitz zu schauen, Wunden auf Wunden hat er in den Schlachten davon getragen, und man konnte ihn tadeln, daß er sein Leben über Gebühr aussetzte. Aber durch sein Beispiel riß er die Macedonier mit sich fort und bildete sich ein Heer, das an Kriegsübung und Tüchtigkeit seines Gleichen nicht hatte und seinem königlichen Feldherrn überall hin willig folgte. Mit diesem trotzte er jeglicher Beschwerde. Kaum vom Krankenlager aufgestanden, war er wieder in voller Thätigkeit. Anstrengende Märsche und schwierige Belagerungen wurden mit derselben ^Ausdauer durchgeführt, im Winter so gut wie in besserer Jahreszeit^-^anz gegen die Weise der bequemen Kriegsführung, die bei den Griechen hergebracht war. Seine Unternehmungen wurden nicht gerade von nationalem Geiste getragen, im Gegentheil, die Macedonier hätten lieber, sobald sie vor Einfällen der Nachbarvölker gesichert waren, in Ruhe daheim gesessen, unbekümmert um die Händel der Hellenen und die Auflösung des hinsiechenden Perserreiches. Aber Philipp gönnte ihnen keine Ruhe und wußte nicht sowohl mit Gewalt, als Pütz, Histor. Darstell, u. Charakteristiken I. 2. Aufl. 22

5. Die Geschichte des Alterthums - S. 406

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
406 Xi. Die Römer. Befehl des Ptolemäus nach Judäa mit dem Aufträge, Jerusalem vollkommen zu zerstören. Es theilte sich in zwei Treffen. Das Vordertreffen/ das sich durch die in den ersten Kämpfen versprengten Truppen zu 20,000 Mann verstärkte, nahm seine Stellung bei Emmaus in der philistäischen Niederung, eine Menge beutegieriger Sclavenhändler in seinem Gefolge. Gegenüber Judas mit nur 6000 Mann; es hatten ihn Manche verlassen. Aber diese „vereinigten sich, sie wollten ihr Volk retten und für die Heiligen streiten". Judas siegte vollkommen, und das syrische Hauptheer erschien gar nicht. Aber bald folgte eine neue, stärkere Armee, und von allen Seiten beunruhigten die alten Erbfeinde der Juden das unglückliche Volk. Dennoch feierte Judas nach einer Zeit schwerster Kämpfe und ruhmvollster Siege im I. 164 wieder das erste gesetzliche Opfer im Tempel zu Jerusalem. Als die syrische Macht durch die unablässigen Kämpfe der Thronprätendenten gelähmt wurde, gelang es dem Simon, dem Nachfolger des Judas, unter glücklicher Benutzung der Parteiverhältniffe auch die staatliche Freiheit seinem Volke wieder zu gewinnen. Mit dem Jahre 138 begann eine neue Aera, die der Freiheit Israels, wie sie auf den Münzen bezeichnet wurde. Die Familie der Makkabäer übernahm die Fürstenwürde. Erträglich waren die Zustände, so lange priesterliche und fürstliche Gewalt getrennt war. Aber Jochanan Hyrkanus vereinigte sie in seiner Hand, und es trat nun das ein, was nach dem Despotismus dem Staate das Verderblichste ist und ihn unfehlbar zerrüttet. Es geschah, daß bei der Vermischung des Geistlichen und Weltlichen im Regiment auch die politischen Parteien zugleich religiöse wurden und umgekehrt. Die Aristokratie war sadducärsch, das Bürgerthum pharisäisch. Von beiden Parteien umworben, von beiden benutzt, zwischen beiden schwankend, verzehrte sich die höchste Gewalt. Sie erlag dem schnödesten Spiel der Intrigue. Der Gedanke, durch den die Makkabäer gesiegt hatten, ließ sich in die enge Form eines jüdischen Staates nicht fassen. Er bedurfte einer großem Welt, sich darin zu gestalten. In Jesus Christus gewann dieser Gedanke persönliche Gestalt und damit die Kraft, in der gesammten Menschheit ein neues Leben zu erregen, mit neuem Anfang, neuen Zielen. So ging doch, während der jüdische Staat den Römern erlag, aus ihm ihr Ueber-winder hervor. Xi. D i e Römer. 110. Die Völker des alten Italiens. (Nach Wilhelm Wachsmuth, europäische Sittengeschichte.) Italiens Bevölkerung in der Zeit vor Roms Herrschaft war bunter gemischt, als in irgend einem der bisher genannten Länder; Einfluß der Natur

6. Die Geschichte des Alterthums - S. 545

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
147. Der Krieg mit Antiochus Iii. von Syrien. 545 erschlagen worden sein und fast ohne Kampf, denn von den Römern fielen wenig mehr als 300 Mann, von den Pergamenern nur 25! Die Niederwerfung des großen Königs von Asien kostete noch weniger als die Besiegung Philipp's bei Kynoskephalä und sie war noch viel vollständiger. Publius Cornelius Scipio war vor der Schlacht erkrankt und mußte den Ruhm des Sieges seinem unfähigen Bruder oder vielmehr dessen militairi-schem Rathgeber Cn. Domitius überlassen, aber der Feldzugsplan war ohne Zweifel sein Werk. Während die römische Armee ihre Winterquartiere in Ephesus, Sardes u. s. w. bezog, gingen Gesandte von Antiochus, Eumenes von Pergamum, den Rhodiern und fast allen Städten Kleinasiens nach Rom, um hier, am Mittelpunkte des politischen Lebens der Welt, jeder für sich die günstigsten Bedingungen zu erwirken. Eumenes, der König des kleinen Reiches Pergamum, hatte die Rolle gespielt, die Hiero Ii. und später Masmissa zugefallen war. Er hatte treu zu Rom gehalten und zur-Besiegung Philipp's Iii. wie Antiochus' Iii. wesentlich beigetragen. Rhodus war in ähnlicher Lage. Eumenes hoffte, die griechischen Städte in Kleinasien, die jetzt von syrischer Herrschaft frei wurden, für sich zu erhalten, Rhodus aber sah in der Unabhängigkeit derselben nicht nur eilte Bedingung für die Blüte seines eigenen Handels, sondern auch eine Sicherheit für sich selbst. Da Rom sich zum Schutzherrn und Befreier der Griechen aufgeworfen hatte, so mußte Eumenes sich damit begnügen, aus einem kaum anerkannten Dynasten zum mächtigsten Fürsten Kleinasiens und zum Nebenbuhler des Königs von Syrien sich erhoben zu sehen. Denn der große Machtverlust, mit welchem Antiochus seine verwegene Politik bezahlte, indem er Asien diesseits des Taurus abtreten (außerdem seine Kriegselephanten und seine Flotte bis auf 10 Schiffe ausliefern) mußte, wurde hauptsächlich benutzt zur Vergrößerung des Pergamenischen Reiches. Eumenes erhielt nämlich Die syrischen Besitzungen auf dem thracifchen Ehersones und in Kleinasien alles Land bis an den Halys und den Taurus, mit Ausnahme der freibleibenden griechischen Städte, der Besitzungen des Prusias von Bithynien und der den Rhodiern zugetheilten Besitzungen inlycien und Karien. So konnte das Pergamenische Reich die römischen Interessen auf der einen Seite gegen Syrien, auf der andern Seite gegen Makedonien wahren; doch war zugleich dafür gesorgt, daß es aus dieser Stellung der Dienstbarkeit nicht leicht herauskommen und zu selbständig werden konnte. Denn neben den beiden großen Nachbarreichen, Macedonien und Syrien, ließ Rom noch eine Anzahl kleinerer Staaten (Bimnien, Eappadocien, beide Armenien, den Raubstaat der Galater) in Asien bestehen, und viele blühende Handelsstädte in seiner Nachbarschaft erhielten ihre Freiheit. Pütz, Histor. Darstell, u. Charakteristiken I. 2. Aufl. 35

7. Die Geschichte des Alterthums - S. 551

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
150. M. Porcius Cato Censorius. 551 besondere Provinz unter dem Namen Achaja wurde Griechenland erst unter Augustus, bis dahin genoß es eine gewisse Unabhängigkeit, die Gemeinden hatten eine vollständige Selbstverwaltung unter der Oberaufsicht des römischen Statthalters von Makedonien; nur die Souverainetät, das Recht des Kriegs und Friedens war ihnen genommen, und für den militärischen Schutz, den ihnen Rom angedeihen ließ, zahlten sie einen Tribut. 150. M. porcius Cato Censorius. (Nach Oscar Jäger, Darstellungen aus der römischen Geschichte, bearbeitet vom Herausgeber.) Keine hervorragende Großthat, kein schicksalsvoller Sieg, keine bahnbrechende gesetzgeberische Neuerung knüpft sich an Cato's Andenken. Der Sohn eines plebejischen Hauses von mäßigem Wohlstand, verlebt er seine Jugend in der Stille einer latinischen Landstadt (Tusculum), einer sabinischen Guts-wirthschast, tritt, als das Gesetz und die Stunde der Gefahr ihn ruft, ins Heer ein, wie tausend Andere; in zahlreichen Gefechten stellt er seinen Mann, dient im Stabe des alten Fabius und macht sich bei wichtigen Entscheidungen bemerklich. Er wird Quästor (204), plebejischer Aedil (199), Prätor (198) und erlangt, getragen vom Einfluß der altrömischen Adelspartei, noch im jüngern Mannesalter, das Consulat (195). Ein Triumph belohnte seine glückliche, aber kurze kriegerische Laufbahn im diesseitigen Spanien. Noch einmal greift er zum Schwerte, als durch die Betheiligung Hannibal's der Krieg gegen Antiochus einen Augenblick ein bedrohliches Ansehen gewinnt; auch hier, an der berühmten Stätte von Thermopylä, besteht er mit Ehren (191). Nach Rom zurückgekehrt, kämpft er von jetzt an ausschließlich aus dem Forum und in der Curie. Um von wirksamer Stelle aus die Gefahren zu bekämpfen, mit welchen das aus dem Osten zurückkehrende Heer und dessen siegreiche Führer das römische Leben bedrohen, bewirbt er sich um die Censur; aber die Intrigue der Gegner bereitet ihm eine empfindliche Niederlage (189). Sie entmuthigt ihn nicht: in der gewaltigen politischen Fehde des Scipionenprocesses macht er sich seinen Gegnern aufs Neue furchtbar, und die Aufregung, welche der bacchifche Geheimbund in ganz Italien hervorruft (186), trägt ihn, dem Widerstände der Aristokratie zum Trotz, in seinem 50. Jahre auf die Höhe seines staatsmännischen Lebens. Mit seinem Gesinnungsgenossen und Freunde Valerius Flaccus verwaltet er die Censur (184), um von jetzt an in unbestrittenem Ansehen in allen wichtigen Angelegenheiten der Nation unter den Ersten seine Stimme geltend zu machen. Kein wichtiges Gesetz kommt zu Stande, ohne daß er es mit einer Rede beleuchtet hätte; in der innern wie in der äußern Politik ist sein Einfluß'

8. Die Geschichte des Alterthums - S. 564

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
564 Xi. Die Römer. geschmückt und den Erbfeind der Römer überwunden; er hat den größern Kampf mit den wilden Leidenschaften, mit dem Vornrtheil, mit den lockenden Trugbildern der Zeit gewagt. In diesem Kampfe ist er gefallen, ein Opfer des Verrathes, ohne Schuld. 154. Bis Mobilität (der Amlsa-el). (Nach Wilh. Adolf Becker, Handbuch der römischen Alterthümer.) So lange die Patricier im alleinigen Besitze der höheren Aemter waren und als Bevorrechtete einen scharfen Gegensatz zur Plebs bildeten, sind sie als der eigentliche römische Adel zu betrachten. Als aber die Plebejer nach langem Ringen die Theilnahme an den höchsten Ehrenstellen erstritten hatten, verlor das Patriciat seine Wichtigkeit, und der Stand, der keine wesentlichen Interessen mehr gegen die Plebs zu wahren hatte, hörte auf, eine politische Partei zu sein. Wenn aber die Plebs gehofft hatte, für die Dauer zu bewirken, daß es keinen bevorzugten Stand mehr gebe, so war dieses, wie sich bald zeigte, ein eitler Wahn gewesen. Das Ansehen und die äußeren Auszeichnungen, welche die höheren Würden verliehen — und das Consulat war gerade die erste, die den Plebejern zugestanden werden mußte —, erloschen natürlich nicht mit der Amtsführung: wer einmal mit der höchsten Gewalt bekleidet gewesen war, der war für immer über die Menge erhoben und sein persönliches Ansehen ging auch auf seine Nachkommen über. Er hatte sein Geschlecht geadelt, und so bildete sich von selbst, ohne gesetzlich anerkanntes Institut des Staates zu werden, an der Stelle oder vielmehr neben dem immer bedeutungsloser werdenden Geburtsadel ein Amts ad e l, der aber forterbend in den Familien wieder zu einer Art Geburtsadel wurde und nach und nach zu einer compacten Körperschaft sich gestaltete, welche die höchste Gewalt eben so exclusiv, wie früher die Patricier, als ihr Eigenthum betrachtete. Das ist die Nobili tät, und alle, welche nicht in ihren Kreis gehören, sind Jg nobile s. Das einzige auszeichnende Vorrecht, welches den Nobiles, jedoch nicht als einem abgesonderten Stande, auch vom Staate zuerkannt wurde, war das ins imaginum oder die Berechtigung, sein Bild (aus Wachs) und die Bilder der Vorfahren in einem bestimmten Theile (atrium) des eigenen Hauses aufzustellen, und bei feierlichen Gelegenheiten vorzuführen. Dieses Recht verliehen die curulischen Aemter, so daß es mit der curulischen Agilität zugleich erlangt wurde, und diese somit als der Ausgangspunkt der Nobilität betrachtet werden kann. Der, welcher zuerst aus einer Familie zu einem curulischen Amte gelangt, heißt homo novus; und so steht zwischen ignobilitas und nobilitas die uovitas in der Mitte.

9. Die Geschichte des Alterthums - S. VI

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
Anerkennung gefunden haben, entspreche, durste sich die Auswahl nicht auf die Hauptwerke beschränken, die ohnehin gerade bei der Geschichte des Alterthums leider mehrfach unvollendet geblieben sind (wie Niebuhr's und Schwegler's römische Geschichte, Heeren's Ideen, Fr. v. Raumer'svorlesungen, Loebell's Umrisse, M. Duncker's Geschichte des Alterthums) oder doch erst der Vollendung entgegensehen (wie Curtius' griechische Geschichte, Mommsen's römische Geschichte, Jhne's römische Geschichte), sondern es wurde vielmehr von dem großen Reichthum unserer Litteratur an Specialwerken über die Geschichte einzelner Völker und an trefflichen Monogra-phieen über einzelne Personen und Ereignisse ein um so ausgedehnterer Gebrauch gemacht, je weniger vorausgesetzt werden kann, daß diese beiden Gattungen historischer Arbeiten in den Händen vieler Lehrer dieses Faches sein werden. Doch nicht bloß für den Vortrag des Lehrers, dem die meisten Abschnitte nach Umfang und Fassung ohne Weiteres zu Grunde gelegt werden können, soll die gegenwärtige Sammlung bestimmt fern, sondern sie bezweckt, auch dem Schüler ein geeignetes Hülssmittel zur Ergänzung, Belebung und Wiederholung des Unterrichts darzubieten, und namentlich auch den Schüler-bibliotheken höherer Lehranstalten einen Ersatz zu leisten für den schon aus pädagogischen Rücksichten vorhandenen Mangel an Hauptwerken; -deßhalb ist hier, wie in des Herausgebers, gleichzeitig in zweiter Auflage erscheinenden, „Charakteristiken zur vergleichenden Erd- und Völkerkunde", alles dasjenige ferngehalten, was in religiöser, sittlicher und politischer Beziehung irgend Bedenken erregen könnte und was die frühzeitige Lectüre mancher größeren Werke, abgesehen von ihrer zu wissenschaftlichen Fassung, nicht rathsam macht. Möge das freundliche Wohlwollen, welches den historischgeographischen Lehrbüchern des Herausgebers im In- und Auslande in so ungewöhnlichem Maße zu Theil geworden ist, sich auch auf die den bezeichneten doppelten Zweck verfolgenden Commentare zu denselben ausdehnen!

10. Die Geschichte des Alterthums - S. 106

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
106 vii Die Aegyptier. was eine Regierung aus dem Serail heißt, einen anschaulichen Begriff zu machen. Die Befriedigung persönlicher Leidenschaften, der Rache und des Hasses nicht weniger als der Wollust und Eitelkeit, wird hier das Triebrad des Ganzen; die Ausbrüche der Weiberrache und des Weiberhasses waren schrecklich, und nicht ohne Schaudern liest man die Erzählungen der fürchterlichen Hinrichtungen, die mit den ausgesuchtesten Martern auf ihre Veranstaltung vollzogen wurden, sobald sie vom Könige die Erlaubniß dazu erschlichen hatten.*) Durch diese Ursachen zusammengenommen, bereitete sich die persische Monarchie in dem zweiten Jahrhundert ihrer Existenz selber ihren Untergang vor. Sie folgte darin dem Beispiel aller großen despotischen Staaten, die sich zuerst in sich selber auflösen, und dann bei einem Stoß von außen in Trümmer zusammenstürzen. C. Die Culturvölker Afrlka's. Vii. D i e Aegyptier. 32, Die weltgeschichtliche Bedeutung -er Aegyptier. (Nach Chr. Carl Zosias Bunsen, Aegyptens Stelle in der Weltgeschichte, Heinrich Stephan, das heutige Aegypten, und Anderen, bearbeitet vom Herausgeber.) Was ein Volk für die Menschheit wirklich gewesen, das erkennt diese erst, wenn das Treiben der Mächtigen verstummt ist, wenn Große und Kleine in Grabesstille ruhen, und am besten, wenn ein neuer Tag der Weltgeschichte angebrochen ist. Da schwinden allerdings Jahrtausende in einen kurzen und unrühmlichen Tag zusammen; die Selbstsucht, sei es einer Dynastie oder eines Volkes, zählt für nichts: wie ihr eigenstes Werk Verneinung, so ist ihr verdienter Lohn Vergessenheit oder Fluch. Aber es treten auch verkannte, bescheidene Größen nun in ihrem wahren Lichte hervor, Einzelne und Völker. Kleine, vielleicht während ihres geschichtlichen Tages meist nur verfolgte und verkannte, auch wohl gemordete Persönlichkeiten, und gescholtene, zertretene Völker leuchten als Sterne in der Mlcht der Vergangenheit. So sind auch im Alterthum die mächtigen, über einen großen Länderraum ausgedehnten Nationen und diejenigen, welche zu einer vorübergehenden Weltherrschaft gelangten, wie die Assyrier, Babylonier. Meder, Perser, Mace-donier, ungleich weniger bedeutend für die Cultur, als einzelne kleinere, auf ein engeres Gebiet beschränkte und aus einer Fremdherrschaft in die andere übergehende Völker. Dabei tritt die eigenthümliche Erscheinung hervor, daß *) Siehe oben Seite 102.
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