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1. Die Geschichte der letzten 50 Jahre - S. 294

1867 - Köln : DuMont-Schauberg
294 27. Die sociale Bewegung in Großbritannien. Reformact Minister und Parlament sich mit rastlosem Eifer. In weniger als 30 Jahren vollendete man die Gesetzgebung eines Jahr- hunderts. 27. Die sociale Bewegung in Großbritannien. (Nach Adolf Schmidt, England im Jahrzehend 1830 — 1840, in Fr. o. Raumer's historischem Taschenbuch, und Thomas Erskine May, die Verfassungsgeschichte Englands, übersetzt von O. G. Oppenheim, bearbeitet vom Herausgeber.) Die „Sklaverei der Weißen", wie man, nach Abschaffung der schwarzen Sklaverei in den Colonieen Westindiens, den Zustand des Proletariats im Mutterlande nannte, ließ sich durch Arbeitshäuser (s. S. 287) so wenig wie durch Almosen und Armen-Taxen (s. S. 287) beseitigen. In Vielen lag das Gefühl, daß es hierzu um- fassenderer und tiefer eingreifender Mittel bedürfe. Das hastige und unstete Suchen danach war der Antrieb zu der gewaltigen socialen Bewegung, von der England in den Dreißiger Jahren ergriffen wurde. Vier Phasen hat diese Bewegung durchlaufen, die sich theils neben-, theils nacheinander entwickelten. Die erste war communisti- scher Natur und wurde durch den Owenismus vertreten, die zweite (socialistische) durch die Arbeiter-Vereine, die dritte (social-politische) durch die Repeal und den Chartismus, die letzte nahm durch die freihändlerische Agitation, zunächst gegen die Getreidegesetze, einen rein praktischen, den national-ökonomischen Charakter an. a. Die communistische Agitation. Der Träger der communistischen Bewegung war seiner Lehre und seinem Wirken nach Robert Owen, von armen Eltern 1771 geboren, früh dem Handelsstande zugewandt, und in Folge einer reichen Heirath Inhaber einer großen Baumwollspinnerei zu New-Lanark in Schottland. Er übernahm das Geschäft unter den ungünstigsten Umständen, die zum Theil durch die Napoleonischen Kriege, mehr aber noch durch die Ungefügigkeit und Rohheit der Arbeiter bedingt waren; dennoch gedieh unter seiner Leitung das Etablissement schon in ein paar Jahren zu einer Musterwirthschaft, welche die Blicke von ganz England und selbst der Fremde auf sich zog. New-Lanark erschien als die auserwählte Stätte des Segens; mit dem Reichthume des Ertrages ging das Glück der Arbeiter Hand in Hand. Das Trucksystem brachte er ohne allen Eigennutz zur Anwendung; nirgends konnten die Arbeiter ein billigeres Obdach finden als in den von ihm erbauten Wohngebäuden, nirgends wohl-

2. Die Geschichte der neuesten Zeit - S. 441

1877 - Köln : DuMont-Schauberg
47. Preußen seit der Verleihung der Verfassung. 441 andere, natürliche und zweckmäßige Mittel zur Deckung der Staatsbedürfnisse gebe, als die Einführung neuer Steuern, — die ständische Opposition der äußersten Rechten aber vor Allem die Interessen des eigenen Standes berücksichtigte und z. B. in der vorgeschlagenen Gebäudesteuer schon einen Anfang der ihr verhaßten Grundsteuer-Ausgleichung sah (während die Linke darin umgekehrt eine Umgehung der verheißenen Ausgleichung erblickte). Auch der Versuch, die seit 1848 verlorene preußische Landeshoheit im Canton Neuenburg herzustellen, mißlang. Eine kleine royalistische Partei unter den Neuenburgern, geführt von dem alten Grafen Pourtalös, pflanzte im September 1856 das hohenzollern'sche Banner auf, wurde aber von den Republikanern leicht bezwungen, und als der König mit Krieg drohte, deutete Frankreich an, daß es die Schweizer unterstützen werde, und auch Oesterreich nahm eine feindliche Haltung an. Daher entschloß sich der König, sein Land nicht für seine rein persönlichen Interessen (denn die Landeshoheit in Neuenburg war ein persönliches Besitzthum) in einen schweren Krieg zu stürzen, sondern verzichtete auf Neuenburg (1857). Nicht durch Personal-Union, sondern durch förmliche Einverleibung wurden die beiden Fürstenthümer Hohenzollern-Sigmaringen und -Hechingen mit dem preußischen Staatsgebiet verbunden (1849), welche die bisherigen Besitzer gegen ein Jahrgehalt abtraten. Eine glänzende Lichtseite der Regierung Friedrich Wilhelm's Iv. bildet das, was er für die geistigen Interessen der Nation that. Er sammelte die vorzüglichsten Meister der Kuust um sich, ehrte sie und sich durch seine Freundschaft. Berlin und Düsseldorf wurden die Sitze berühmter Malerschulen, Peter von Cornelius und Kaulbach vom Auslande herbeigezogen; die Bildnerei schuf unsterbliche Werke, die, wie Rauch's Reiterstatue Friedrichs des Großen, selbst Schadow's (Directors der Akademie der Künste) vortreffliche Leistungen (Brandenburger Thor) noch übertrafen; die Baukunst hielt sich auf der Höhe, die Schinkel ihr gegeben. Allenthalben wandte sich die Fürsorge des Königs der Erhaltung und Wiederherstellung vorzüglicher historischer Monumente zu, wie des Marienburger Ordenshauses und besonders des Kölner Domes, dessen Vollendung unter seinem besondern Schutze ein Symbol deutscher Einigung sein sollte. Um berühmte Gelehrte zu erobern oder festzuhalten, überwand er oft genug seine politischen und kirchlichen Antipathieen, und so ist es nicht zum geringen Theile sein Verdienst, daß in Preußen die Wissenschaft so würdig vertreten war, wie fast nirgendwo in der Welt. Hier lehrten die (aus Hannover vertriebenen) Brüder Jakob und Wilhelm Grimm, Bopp, Pott als die Begründer der vergleichenden Sprachforschung: Böckh, Lobeck, Welcker, Ritscht als Vertreter der classischen Philologie; Lachman als Kritiker auf dem Gebiete der classischen und altdeutschen Philologie zugleich; Lepsius, der Aegyptologe; Ehrenberg der

3. Handbuch für den deutschen Unterricht in den oberen Klassen der Gymnasien - S. 236

1872 - Köln : DuMont-Schauberg
236 F. G Klopstock <1724—1803.) Oden und Sieder. Klopstock's Oden tragen das volle Gepräge seines edlen Herzens und seines hohen Dichterberufes Sie bewegen sich vorzugsweise um Freundschaft, Religion und Vaterland, jene drei Gcund-Elemente der Klopstock'schen Poesie. Sie erschienen anfangs vereinzelt; erst im Jahre 1771 eine Sammlung: Oden und Elegieen. Einige Ucbcrkünstelungen des Vermaßes, so wie die Einführung der nordischen Mythologie sind, jener Zeit gemäß, die undichterische Zuthat eines gelehrten Reflectirens und Wollens. — Die geistlichen Lieder beschäftigten den Dichter besonders während der kurzen Zeit seines ehelichen Lebens und nach dem Tode seiner Gattin; sie waren für ein gottesdienstliches Gesangbuch bestimmt, das der Dichter bezweckte; allein es fehlt ihnen die kirchliche Ruhe und der Geist der Allgemeinheit; die Natur des Dichters drängt darin zur Ode, und die Ab- sicht arbeitet am Liede; daher sind sie auch meistens verschollen, so vielfach sie auch nachgeahmt worden.. Die späteren sind am einfachsten, wohl besonders veranlaßt durch seine gleichzeitige Bearbeitung älterer Kirchenlieder. 1. Oden und Elegieen. Die nachstehenden Oden sind nach der Zeitfolge geordnet. Wo in der Bezeichnung des Versmaßes ein (/) steht, ist jedesmal eine Cäsuc oder ein Wortende An Qöiseke (1747.) sgiseke, geb. 1724, gest. 1765, gehörte zu dem Leipziger Dichterkreise der „Bremer Beiträge.") Archilochisches Versmaß: ± C73 ± G77 ± Uö L w 1 ww 1 w Geh, ich reiße mich los, obgleich die männ- liche Tugend Nicht die Thräne verbeut; Geh, ich weine nicht, Freund! Ich müßte mein Leben durchioeinen, Weint' ich dir, Giseke, nach! Denn so werden sie alle dahin gehn, jeder den andern Trauernd verlassen und fliehn. Also trennet der Tod gewählte Gatten: der Mann kam Seufzend im Ocean um, Sie am Gestad, wo von Todtengeripp und Scheiter und Meersand Stürme das Grab ihr erhöhn. So liegt Milton's Gebein von Homer's Ge- beine gesondert, Und der Cypresse verweht Ihre Klag' an dem Grabe des einen und kommt nicht hinüber Nach des anderen Gruft. So schrieb unser aller Verhängniß auf eherne Tafeln Der im Himmel und schwieg. Was der Hocherhabene schrieb, verehr' ich im Staube, Weine gen Himmel nicht auf. Geh, mein Theurer! Es letzen vielleicht sich unsere Freunde Auch ohne Thränen mit dir, Wenn nicht Thränen die Seele vergießt, un- weinbar dem Fremdling Sanftes edles Gefühls. Eile zu Hagedorn hin, und hast du genug ihn umarmet, Ist die erste Begier, Euch zu sehen, gestillt, sind alle Thränen der Freude Weggelächelt, entflohn, Giseke, sag ihm alsdann, nach drei genosse- nen Tagen, Daß ich ihn liebe, wie du! An Ebrrt (1748.) Ebert [1723 — 17u5] gehörte nebst Giseke, Ccamer, Gärtner, Rabener, Gellert, Schlegel zu dem Leipziger Dichterkreise. Klopstock's Ahnung, daß er feine Freunde überleben würde, ging in Erfüllung. (Versmaß der vorigen Ode.) Ebert, mich scheucht ein trüber Gedanke vom blinkenden Weine Tief in die Melancholei! Ach, du redest umsonst, vordem aewaltiqes Kelchglas, Heitre Gedanken mir zu! Weggehn lnuß ich und weinen; vielleicht daß die lindernde Thräne Meinen Gram mir verweint. Lindernde Thränen, euch gab die Natur dem menschlichen Elend Weis' als Gesellinnen zu. Wäret ihr nicht, und könnte der Mensch sein Leiden nicht weinen, Ach, wie ertrüg' er es da! Weggehn niuß ich und weinen! Mein schwer- muthsvoller Gedanke Bebt noch gewaltig in mir. Ebert, sind sie nun alle dahin, deckt unsere Freunde Alle die heilige Gruft, Und sind wir — zween Einsame — dann von' allen noch übrig! Ebert, verstummst du nicht hier? Sieht dein Auge nicht trüb um sich her, nicht starr ohne Seele? So erstarb auch mein Blick, So erbebt' ich, als mich von allen Gedanken der bängste Donnernd, das erste Mal traf.
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