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1. Bd. 2 - S. 40

1860 - Köln : DuMont-Schauberg
40 Iii. Länder-- und Völkerkunde. A, Europa. steiler die Grenzen Daeiens an. Aus den Ebenen wurden sie in den Zeiten der Völkerwandernng häufig vertrieben. Dann zogen sie sich (oder vielmehr wohl nur ihre Krieger, ihre Patrioten, die tonangebende Partei) in die siebenbürgischen Gebirge zurück, die bis ans den heuti- gen Tag ein gewöhnlicher Zufluchtsort vertriebener walachischer Fürsten waren. In ruhigen und günstigen Zeiten kamen sie dann aus jenen Bergen hervor und nahmen wieder Besitz vom Lande ihrer Väter. Da der größte Theil ihres Vaterlandes in dem nach Osten geöffneten Do- nautieslande, gerade im Wege der großen Völkerströmung ans Asien liegt, so hat ihre Nationalität und ihr Staatswesen nie zu rechter Blüthe und völliger Unabhängigkeit gedeihen können. Seit den Römerzeiten haben sie fast immer nur halbsouveraine Staaten gebildet, und ihre Fürsten waren bald südlichen Nationen (den Byzantinern, den Türken), bald westlichen (den Ungarn), bald östlichen (den Avaren, Bulgaren, Petschenegen, Tataren u. s. w.), bald nördlichen (den Polen und jetzt neuerdings den Russen) tributpflichtig oder unterworfen. Trotzdem neh- men sie als Grundbevölkernng noch jetzt so ziemlich dieselben Wohnsitze ein, die sie schon in den frühesten Zeiten inne hatten. Nur längs der Theiß sind sie von den Magyaren und ihren Vorgängern völlig ver- trieben, sowie auch im inneren Kerne ihres Berglaudes (in Siebenbür- gen) aus vielen Strichen durch magyarische und deutsche Colonisten verdrängt worden. Im Ganzen besetzen sie innerhalb des Donauge- bietes beinahe 3000 Quadratmeilen, und ihre Volkszahl mag sich auf mehr als fünf Millionen Seelen belaufen, nämlich: in Siebenbürgen 1,300,000, in Ungarn 1,000,000, in der Militärgrenze 100,000, in den Fürstenthümern Moldau und Walachei 3,000,000, in Bressarabien, soweit es zum Pruth- und Donangebiete gehört, 300,000. Sie reden eine der Wurzel und den wesentlichen Bestandtheilen nach romanische Sprache, ähnlich, nur vermischt mit fremden, besonders sla- lvischen Elementen, — nicht so stark, aber auf ähnliche Weise wie das Englische mit französischen. In dem unteren Donaulande bilden diese Rumunji die alleinige, nur mit einigen Colonisten untermengte Bevöl- kerung; in Siebenbürgen die dienstbare, aber zahlreichste Classe. Durch Genügsamkeit, Fleiß, Beharrlichkeit bei National-Sitte gewinnen sie noch heute die Oberhand über Magyaren und Serbier, wo sie mit ihnen vermischt wohnen. Die für ihre Ausbildung ungünstige Lage ihres Wohnsitzes am äußersten Ostende der europäischen Völker, der geringe Contaet mit Culturvölkern und die politische Unfreiheit, in der sie durch lange Jahr- hunderte lebten, mußten nachtheilig auf die Entwickelung ihres Geistes und ihres Charakters wirken und sie in einer gewissen Versunkenheit des öffentlichen Lebens erhalten. Die bedeutenden natürlichen Anlagen, welche sie besitzen, und die schnellen Fortschritte, welche Einzelne dieses Stammes unter dem Einsiusse günstiger Umstünde in ihrer intelleetuel- len Ausbildung machen, deuten an, wie bildungsfähig dieser Stamm fei, wenn er allmählig und mit gleichzeitiger Verbesserung seiner ökono-

2. Bd. 2 - S. 320

1860 - Köln : DuMont-Schauberg
320 Iii. Länder- und Völkerkunde. B. Asien. leben vor, die Jagd und der Fischfang; in der mittleren der Ackerbau und das Gewerbe der Fuhrleute; im südwestlichen Striche herrscht die Viehzucht und im südöstlichsten beschäftigt die Einwohner vorzüglich der Bergbau, während die Viehzucht von den nomadisirenden Stämmen dieser Gegend betrieben wird. Die Stadt Tomsk, als Mittelpunkt der bürgerlichen Administration, alö Wohnsitz der reichen Kapitalisten und als wichtiger Transitplatz ans der Handelsstraße zwischen Kjachta und Tjumen, hat von je her in commercieller Beziehung eine wichtige Rolle eingenommen; aber die in neuester Zeit erfolgte Entwickelung der Goldsuchungen hat dieser Stadt ein neues Dasein gegeben und ihr durch das unaufhörliche Zuströmen von zahlreichen Arbeiter-Particcn, von Aufsehern und Händlern ein fri- sches Leben eingeflößt. Der Kolywan'sche District, auch unter den officiellen Benennungen des Maischen Vcrggebictcs oder des Districtcs der Altaischcn Berg- werke oder des Kolywano-Woskreseuskcr Hütten-Bezirkcs bekannt, ist, seinen Erzeugnissen zufolge, eine der allerwerthvollsten Provinzen des russischen Reiches. Die Bevölkerung des Kolhwan'schcn Districtcs beläuft sich auf etwa 300,000 Einwohner und besteht fast ausschließlich ans Minen- und Fabrikarbeitern oder Bauern, welche den Altaischcn Bergwerken zuge- schrieben sind. Im Kolhwan'schcn District zieht die Krone Gold ans den Wäsche- reien und Lagern im Bijskischcn Bezirke, Silber aus den Salairskischen Minen, und Blei aus den Semejewskischen, Ridderskischen und Syrja- nowiskischen Bergwerken. Kupfer wird von der Krone im Altai-Ge- birge und von Privatleuten im Tomskischen Bezirke gewonnen, Guß- und Schmiede-Eisen aber auf vielen Fabriken des Tomskischen, Bijskischcn und Knsnezkischen Bezirks verarbeitet. Eine Zunahme der Eisenproduction ist hier, wie überhaupt in Ruß- land, so lange nicht zu erwarten, als zur Schmelzung der Erze Holz- kohle benutzt wird, denn die schon bedeutend gelichteten Wälder würden durch einen größeren Verbrauch von Holzkohle gänzlich rninirt werden. Um so wcrthvollcr ist deshalb das Vorkommen der Steinkohle im Altai, die ohne Zweifel bald den Gebrauch der Holzkohle in den Hoch- öfen ganz verdrängen wird. Das zwischen den Bergketten Aletäu oder Zatomsk und Salair gelegene Kohlenbecken ist eins der großartigsten der Welt. Seine südliche Grenze befindet sich in einer Entfernung von 50 bis 60 Werst von der Stadt Knsnezk; der Fluß Toin trennt cs in zwei Theile, und man darf mit Wahrscheinlichkeit annehmen, daß es sich sogar bis zur Stadt Tomsk erstreckt. Hiernach würde cs eine Länge voll 40t) bei einer Breite von 100 Werst haben, was eine Ober- fläche von 40,000 Quadrat-Wersten ergibt. Erst großartigere Ausbeu- tungen und Versuche vermögen zu zeigen, bis zu welchem Grade die Steinkohle den Werkstätten im Altai als Ersatz für Holzkohle dienen kann. Unzweifelhaft ist jedoch, daß in allen Fällen die Kohlenlager

3. Bd. 1 - S. 462

1874 - Köln : DuMont-Schauberg
462 Iii, Länder- und Völkerkunde. A. Europa. denn hätten die Türken Wien gewonnen, so würde der ganze Nordosten (Polen) bedroht gewesen sein. Deshalb eilte auch bei der letzten Belagerung Wiens durch die Türken der Polenkönig Sobieski so schnell an der Weichsel hinauf und durch das Marchthal hinab, um an der Vertheidigung und Er- Haltung dieses Hortes eines großen Theiles des christlichen Nordens zu hel- sen. Kaum ein halbes Jahrhundert verstrich seitdem, so war das ganze östliche Donauland bis an die Aluta in der Walachei von Wien aus be- herrscht, und bis an das „eiserne Thor", die uralte natürliche Süstostgrenze Ungarns, blieb es dies auch bis auf unsere Tage herab. Ii. Topographie. Die Donau theilt sich bei Wien in mehrere Arme und bildet einige Inseln. Der Hauptarm (das Kaiserwasser), welcher noch im 16. Jahr- hundert mit schweren Schiffen befahren wurde, war in der letzten Zeit nahe- zu versandet, bis im Jahr 1868 die Donauregulirungs-Commission es un- ternahm, den in viele Arme getheilten, weitab von der Stadt und nutzlos für dieselbe dahin fließenden Strom in ein gemeinsames, der Residenzstadt nahe gelegenes Bett zu fassen, die Stadt aber durch Beseitigung der Gefahr von Ueberfchwemmungen, durch Erleichterung der Schifffahrt und durch An- legen von bequemen Landungsplätzen, Docks, Waarenhäufern, zu einem Stapelorte für Handel und Industrie zu gestalten. Von dem Hauptstrome zweigt sich oberhalb der Stadt, bei Nußdorf, der Donau-Canal ab und trennt die innere Stadt von der tiefliegenden Leopoldstadt, die somit nebst dem Prater und der Brigittenau eine große, zwischen dem Donau-Canale und dem Strome liegende Insel bildet. Unterhalb der Stadt vereinigt sich der Donau-Canal wieder mit dem Hauptstrome. In den Canal ergießt sich das 31/2 Meilen von der Stadt im Wiener Walde entspringende Flüßchen Wien. Gleichzeitig mit der Donauregulirung unternahm man die Erweite- rung der innern Stadt, welche längst durch die Zunahme der Bevölke- rung und des Verkehrs ein dringendes Bedürfniß geworden war. Um zu- gleich feine Residenz zu verschönern und aus Rücksicht auf die Gesundheit und Bequemlichkeit der Einwohner verordnete Kaiser Franz Joseph I. (1857), zum Zwecke einer bessern Verbindung der innern Stadt mit den sie umge- benden Vorstädten, die Auflassung" der Umwallung und Fortisicationen der innern Stadt, so wie die Verwendung des Glacis zu Bauplätzen, sowohl für Privatbauten als für Staatsbauten. So entstand denn in wenigen Jahren die großartige, fast 60 M. breite Ringstraße, welche an Pracht der Privathäuser, Parkanlagen und monumentalen Bauten, wenn auch noch nicht an Geschästsleben, die Pariser Boulevards überbietet.
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