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1. Die Geschichte des Alterthums - S. 648

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
648 Xi. Die Römer. Das Haupl-retgniß des nächsten Jahres (66) ist die Pifvnische Ber-chworung, deren Theilnehmer hauptsächlich Officie« der Garde waren meist solche, die sich znrückgescht, gekränkt oder für vermeintliche Dienste «wie beim ml ,7 ***** "W 6i"knä Gelohnt glanbten und bei einem po-1 ?en, f*roun6 'Unfalls in gewinnen hofften. Man beabsichtigte, den Kmser bet den Cirensspielen am Ceresf-ste zu ermorden) aber der Plan !if°' T 6“ «chwomng, „eß sich M feine, Maßlosigkeit von den abgesandten Truppe,, ohne Widerstand todten es ersolgten »ach summarischem Proeesse zahlreiche Hinrichtungen, auch Eeneea ^ zu sterben, und da Gift keine schnelle Wirkung that, ließ er stch d,e Adern offnen, s° daß er eines langsamen, analvvllen Tode» starb fm' f° Vertrieben waren die Belohnnugeu <der Garde, und die Beschlusse von Dankbezeugungen gegen die Götter, welche bei dieser Ge- 3we" w maif.cl Und Scn"1 au*9inae"- In diesem Jahre starb auch P°pp°a! das Gerücht wollte wissen, Nero hnbe ste im Jahzorne mit einem «trifte getroffen und eine zu frühe Niederkunft ihren Tod herbeigeführt (?,. Im I. 66 konnte Nero's auswärtige Politik sich des bedeutenden Erfolges rühmen, welchen die armenischen Kriege herbeigeführt hatten, den parthlschen Prinzen Tmdates (Bruder des Partherkönigs Vologäses) in Rom mit dem Königreiche Armenien zu belehnen, der dafür seine neuerbaute armem,che Hauptstadt „Neronia" benannte. Während so durch die Errichtung emes neuen Vasallenverhältnisses in Armenien ein gefährlicher Krieg beigelegt wurde, brach in den letzten Monaten dieses Jahres ein neuer Kampf in Syrien aus, dessen Beendigung weder Nero noch seine nächsten Nachfolger erleben sollten und der erst von den Flaviern bewältigt werden konnte, der Krieg gegen die Juden. Die Abneigung der Juden gegen die Fremdherrschaft, me religiöse Empfindlichkeit gegen das Heidenthum der Beherrscher, der schwere Steuerdruck und in Folge dessen die Entwerthung des Eigenthums, verbunden mit der Unsicherheit des Verkehrs durch das schon seit den Maccabäern m den Gebirgsgegenden einheimische Banditenthum - das Alles hatte in Palästina unerträgliche Zustände geschaffen. Der jüdischen Revolutionspartei gelang es, namentlich durch treulosen Bruch einer Capitulation der römischen Besatzung, die Römer aus Jerusalem und Judäa zu vertreiben, während gleichzeitig in den syrischen Städten eine gräuelvolle Judenverfolgung ausgebrochen war, die sich bis nach Alexandria ausdehnte, wo mehr als 60,000 Juden dem Fanatismus der Aegyptier und dem Schwerte der Legionen erlagen. Ein Versuch des römischen Statthalters in Syrien (Eestius Gallus), Jerusalem wieder zu erobern, mißlang, daher ries Nero denselben zurück und sandte einen der erprobtesten und tüchtigsten Osficiere, den nachmaligen Kaiser Vespasian, welcher in Britannien seine Schule gemacht hatte, zur Führung des Krieges. Um diese Zeit führte Nero einen schon früher gefaßten Entschluß aus,

2. Deutsche Geschichte bis zum Jahre 1648 - S. 16

1895 - Köln : DuMont-Schauberg
— 16 — _ So hat Karl Großes für sein Volk nicht nur im Krtege, sondern auch im Frieden geleistet, und mit Recht hat ihm die Nachwelt den Beinamen „der Große" gegeben Er starb in hohem Alter nach kurzer Krankheit im ^ahre 814; ferne Leiche wurde im Dome m Aachen feierlich beigesetzt. 1 Bei feinem Tode erstreckte sich das fränkische Reich vom Ebro und Tiber im Süden bis an die Nord- und Ostsee im Norden, vom atlantischen Ocean im Westen bis zur Elbe und Raab im Osten. Y. Deutschland bis nun Frieden. 843—1648. 1. Die Karolinger. 843—911. Jas gewaltige Reich Karls des Großen wurde im Jahre 843 von seinen Enkeln durch den Vertrag von Verdun geteilt. Das Land rechts vom Rhein fiel an Ludwig; auf der linken Seite erhielt er noch einen schmalen Randstreifen, ungefähr von der Nahe bis nach Bafel. Dazu kam 870 durch den Vertrag zu Merfen ct. d. Maas das Land zwischen Rhein, Schelde und den Vogesen, welches von einem Urenkel Karls des Großen, dem Kaiser Lothar Ii., den Namen Lothringen erhalten hat. Die Länderstrecke südwestlich von Lothringen bis zu den Pyrenäen heißt von da an Frankreich, während die Ludwig zugefallenen Länder, die von rein deutschen Völkerschaften bewohnt waren, Deutschland genannt wurden. Ludwig heißt deshalb auch Ludwig der Deutsche. Die Hauptvölkerschaften seines Reiches waren die Lothringer, die Franken, die Sachsen, die Alemannen und Bayern. Der Stamm der Franken, welcher in dem großen einheitlichen Reiche der herrschende gewesen war, blieb auch einstweilen in dem neugebildeten deutschen Reiche der mächtigste. 11182701

3. Deutsche Geschichte bis zum Jahre 1648 - S. 21

1895 - Köln : DuMont-Schauberg
— 21 — des jungen Königs vertreten und erklärten sich zu seinem Dienste bereit. Als er aber anfing, sich als ihren Herrn zu zeigen und Gehorsam forderte, entstand große Unzufriedenheit, die bald in offene Empörung ausartete. Dies war sür Otto um so schlimmer, weil seine eigenen Verwandten, ja sogar seine Brüder, sich mit seinen Gegnern verbanden. Aber mit starker Hand schlug er die Empörung nieder. Nachdem mehrere der Herzoge im Kampfe gefallen waren, übertrug er deren Länder an ihm treu ergebene Männer,- seinen Verwandten, die reumütig um Vergebung baten, verzieh er. Die östlichen und nördlichen Nachbarn der Deutschen, die Böhmen (auch ein slavisches Volk), Wenden und Dänen, hielten die Zeit, als Otto mit seinen Herzögen im Kampfe lag, für günstig, um sich von der deutschen Herrschaft zu befreien oder Einfälle ins deutsche Reich zu versuchen. Aber auch sie wurden unterworfen, und die deutsche Herrschaft wurde weiter ausgedehnt als je zuvor. Das ganze Land zwischen Elbe und Oder mußte Ottos Herrschaft anerkennen, und im Norden drang er weit in die schles-wigsche Halbinsel hinein. Die Besiegten zwang er, das Christentum anzunehmen. Um dasselbe dauernd zu sichern, gründete er Bistümer, z.b. Havelberg, Brandenburg und Magdeburg. Otto hatte auch Gelegenheit, in Italien seine Macht zur Geltung zu bringen. Das Land war allmählich in verschiedene Herrschaften zerfallen. Adelheid, die Witwe eines Königs in Oberitalien, rief, von Feinden hart bedrängt, den deutschen König um Hülfe an. Dieser kam mit Heeresmacht über die Alpen, rückte in Pavia, der Hauptstadt Oberitaliens, ein, heiratete die Adelheid und zwang Berengar, den Hauptgegner derselben, ihn als Oberherrn anzuerkennen. Er ließ ihn Treue schwören und übertrug ihm dann die Krone als deutsches Lehen*). Die Heirat Ottos mit Adelheid führte abermals einen Krieg mit den nächsten Verwandten, mit seinem ältesten *) Ein Lehen ist ein Besitztum oder Recht, welches von dem Eigentümer an einen andern unter gewissen Bedingungen und gewissen Feierlichkeiten übertragen wird.

4. Deutsche Geschichte bis zum Jahre 1648 - S. 23

1895 - Köln : DuMont-Schauberg
— 23 — Die Kaiserkrönung hatte zur Folge, daß Otto von nun an die meiste Zeit seiner Regierung in Italien zubrachte. Als er endlich zu längerem Aufenthalte wieder nach Deutschland zurückkehrte, fand er überall Ruhe und Ordnung. Ackerbau und Handel blühten. Nach außen standen die Deutschen als das stärkste Volk Europas in der größten Achtung. Otto starb 973 in Memleben- im Dome zu Magdeburg ist er begraben. Nach seinem Tode sprach das Volk viel von der väterlichen Milde seiner Regierung, von seiner Kraft und seiner Tapferkeit, die das Land von den Feinden befreite, und von seiner Frömmigkeit, wie er die Götzentempel zerstörte und Kirchen und geistliche Ordnung einrichtete. Schon seine Zeitgenossen nannten ihn den Großen. Auch die Nachkommen Ottos waren tüchtige Herrscher, aber dadurch, daß sie zu viel Zeit in Italien zubrachten, hatte Deutschland von ihnen weniger Vorteil. 4. Die fränkischen Kaiser. 1024—1125. , 3>m Jahre 1024 starb das Geschlecht der sächsischen Kaiser aus, und es wurde nun ein Adeliger aus dem Stamme der Franken zum Kaiser gewählt. Die beiden ersten Herrscher aus diesem Hause verstanden es, ihr Ansehen sowohl im Innern Deutschlands als auch nach außen hochzuhalten. Unter dem dritten aber, der als Knabe schon zur Regierung gelangte, änderten sich die Verhältnisse gänzlich. Er geriet mit dem Papste in Streit und mußte sich vor diesen: demütigen. Im Innern Deutschlands machte er sich durch Ungerechtigkeit und Willkür viele Feinde. Es kam soweit, daß ein Gegenkaiser gewählt wurde und daß seine eigenen Söhne sich gegen ihn empörten. Bei dieser Lage der Dinge ist es leicht erklärlich, daß weder der deutsche Kaiser noch eine größere Anzahl deutscher Fürsten sich an dem ersten Kreuzzuge beteiligte, einem Kriege, der gewissermaßen als ein Feldzug der europäischen Christenheit angesehen wurde. Der erste Kreuzzug. 1096—1099. Die Veranlassung zu demselben war folgende: Nachdem die h. Helena, die Mutter des römischen Kaisers Konstantin, über dem h. Grabe zu Jerusalem eine

5. Deutsche Geschichte bis zum Jahre 1648 - S. 26

1895 - Köln : DuMont-Schauberg
26 — Ähnlichkeit sich einen hervorragenden Einfluß erwarben, h 5>au^te§ der Kirche machte sich auch bei den Bischöfen fühlbar. In Deutschland hatten einzelne der-sn ^ bme einflußreiche Stellung gehabt. Dieselbe wurde namentlich für die rheinischen Bischöfe dadurch auch als weltliche Herren über bedeutende Landerstrecken regierten. Die Reit der §ruf rno^ ihre Macht und ihr Anseherl. 9r ^te Vorsteher der Klöster, deren es eine große Anzahl gab, hatten durch ihre Stellung und den großen Bedeutung erlana ^mählich erwarben^ nicht geringe geistliches^61' e^n^u^re^ waren im allgemeinen die Psarr- b- Die Wilterschcrst. Zu den m der Geschichte wiederholt genannten Herzogen und Grasen war im Lause der Zeit, namentlich seit Hemnch I., noch als drittes Glied des Adels der Stand hingekommen. Den Namen hatten sie vom Jieitevbimfte. -Legen der Kosten konnten nur die Reichen zu Pferde dienen. Wenn schon dies ihnen ein größeres Ansehen gab, so wurde dasselbe dadurch noch gesteigert, daß sie wegen ihrer Eisenrüstung so leicht nicht verletzt werden konnten, besonders aber dadurch, daß sie die besten und geubtestenkrieger waren. Schon Heinrich I. hatte für sie besondere Waffenübungen eingerichtet, aus denen später die Sturmere (Waffenspiele) hervorgingen. Grafen, Herzöge, Jrv m§men an den Ritterspielen teil. S)te Ritter bildeten den wesentlichsten Bestandteil eines tüchtigen Kriegsheeres. Bei den Kriegszügen der Kaiser ?et ^bn Kreuzzügen fanden sie erwünschte Gelegenheit, sich durch Tapferkeit auszuzeichnen und Ehre und reichen Lohn zu erwerben. Die Kaiser, welche zu der Zeit ihre Hauptgegner in den vornehmsten Adeligen, den Herzögen, sahen, waren deshalb auch noch weiter daraus bedacht, die gewöhnliche Ritterschaft auf Kosten jener zu heben. Die Kreuzzüge zeitigten die schönste Blüte des Rittertums in den geistlichen Ritterorden. Die Mitglieder derselben verpflicht

6. Deutsche Geschichte bis zum Jahre 1648 - S. 32

1895 - Köln : DuMont-Schauberg
— 32 loren hatte, war das kaiserliche Ansehen doch nicht gesunken Ber lerne* wiederholten Anwesenheit in Deutschland zwischen den Heerfahrten nach Italien ging er mit Strenge geaen dre Raubritter vor und verhängte über sie die schärfsten Strafen. ^ Den Rittern, welche sich bei ihren Streitigkeiten selbst Recht zu schaffen und dabei das Besitztum chres Femdes zu zerstören und diesen selbst in ihre Gewalt zu bringen suchten, gebot er Ruhe und Frieden. Aber nicht nur die kleineren Adeligen hielt er im Zaume, auch die höheren strafte er für Bergehen, die sie sich hatten zu Schulden kommen lassen. Schwer mußte Heinrich der Löwe, der mächtige Herzog von Bayern und Sachsen, dasür büßen, daß er ihn vor der Schlacht bei Legnano verlassen hatte. Er wurde verbannt und behielt nur einen kleinen Teil seiner Besitzungen (Brannschweiq und Luneburg). Bayern erhielt des Kaisers treuer Waffengefährte Otto von Wittelsbach, bessert Nachkommen noch heute in Bayern regieren. Das Herzogtum Sachsen wurde in verschiedene Teile geteilt, und mit diesen wurden die Anhänger des Kaisers belohnt. So sorgte Friedrich ftrr Recht und Gerechtigkeit, für Ruhe und Ordnung. Nachdem der Friede überall hergestellt war, hielt er einen glänzenden Reichstag in Mainz ab. Hier erschienen die Fürsten und Bischöfe, die Grafen und Ritter, eine unzählige Menge Volkes. Glänzende Ritter- spiele wurden gehalten. Der Kaiser, noch immer schön von Gestalt und Haltung, ritt selbst mit in die Schranken, seine ritterliche Fertigkeit zu zeigen. Sänger traten auf, die in alten und neuen Liedern das Lob deutscher Tapferkeit und deutscher Treue besangen. Friedrich bewirtete alle mit kaiserlicher Freigebigkeit und sorgte sür die Unter- haltung aller. Selbst in Italien, wohin er einige Jahre später zum sechsten und letzten Male zog, um seinen Sohn mit der Erbin von Unteritalien zu vermählen, wurde er mit Jubel und Begeisterung aufgenommen. Als im Jahre darauf die Kunde von der Wiedereroberung Jerusalems durch die Türken Europa erschreckte, da hielt Friedrich als Schirmherr der Christenheit es für

7. Deutsche Geschichte bis zum Jahre 1648 - S. 37

1895 - Köln : DuMont-Schauberg
— 37 — dies in Schwaben und Franken der Fall/ keiner der dort emporgekommenen Herren war jedoch so mächtig, daß er noch einen Anteil an der Kaiserwahl hätte fordern können. Etwas besser sah es mit Sachsen aus. Zwar waren durch Friedrich Barbarossa bedeutende Stücke davon abgetrennt, aber der Sachsenherzog hatte immerhin noch eine solche Macht, daß er Anspruch auf Mitwirkung bei der Wahl erheben durfte. Das Herzogtum Bayern war ebenfalls noch stimmberechtigt. In dem ehemaligen Lothringen hatten sich die Erzbischöfe von Mainz, Köln und Trier so emporgeschwungen, daß jeder von ihnen bei der Kaiserwahl eine Stimme hatte. Einen Herzog von Lothringen, der das Stimmrecht hätte ausüben können, gab es nicht mehr. An Stelle der Herzöge von Franken und Schwaben waren in letzter Zeit zwei andere Fürsten in die Zahl der Wahlberechtigten ausgenommen worden. Der eine war der Markgraf von Brandenburg. Wie schon oben erzählt, hatte Kaiser Lothar der Sachse die Nordmark an Albrecht den Bären, aus dem Geschlechte der Askanier, erblich verliehen. Dieser hatte einen Teil des Landes auf der rechten Seite der Elbe unterworfen. Seinen Wohnsitz hatte er nach Brandenburg an der Havel verlegt und sich von da an Markgras von Brandenburg genannt. Die Nachkommen Albrechts hatten ihre Macht so vergrößert, daß sie zu den angesehensten und mächtigsten Fürsten des Reiches zählten. Die Könige von Böhmen waren seit Friedrich Barbarossa vom deutschen Reiche abhängig. Während der Zeit des Zwischenreiches hatte der damalige König dieses Landes, Ottokar, teils durch Heirat und Erbschaft, teils durch Eroberung seine Herrschaft nach Süden, Norden und Osten erweitert. Unter anderem besaß er neben Böhmen auch das Herzogtum Österreich. Er war der mächtigste Fürst des deutschen Reiches und machte sich deshalb auch Hoffnung auf die Krone. Aber seine Hausmacht war den oürsten zu groß. Sie wollten keinen Kaiser haben, der wirklich ihr Herr hätte sein können. Drei Tage berieten jle und her, ohne zu einem Entschlüsse zu kommen. Endlich lenkte der Erzbischof von Mainz die Augen der

8. Deutsche Geschichte bis zum Jahre 1648 - S. 38

1895 - Köln : DuMont-Schauberg
— 38 — Versammlung auf einen Mann, der zwar in hohem Ansehen stand und auch viele Güter besaß, sich jedoch ^meswegs an Macht mit den Wahlfürsten messen konnte. Es war dtes der 55 Jahre alte, aber noch rüstige Graf Rudolf von Habsburg, viele kannten ihn als einen frommen, klugen und tapferen Herrn. Auf ihn fiel die Wahl. 9. Rudolf von Habsburg. 1273—1291. Wenn feine Regierung Bedeutung haben sollte, mußte er zwe: Ausgaben lösen. Es galt einerseits Ruhe und Ebnung wreder herzustellen und anderseits das kaiser-Kche Ansehen auch den mächtigsten Reichsfürsten gegenüber wieder zur Geltung zu bringen. Letzteres versuchte er sofort der fernem Regierungsantritt. Er ließ sich in Aachen ftrerlrch krönen und nahm dann, wie dies bei jedem neuen Herrscher üblich, die Versicherung der Ergebenheit und Treue entgegen. An diese Huldigung schloß sich die Beleh-nung mit den bisherigen Gütern und Besitzungen. Alle hohen Adeligen waren erschienen, nur nicht Ottokar von -Lohmen. Bei der feierlichen Ceremonie, welche im Dome vorgenommen wurde, fehlte das Reichsseepter, auf welches der Lehnseid geleistet zu werden pflegte. Kurz entschlossen nahm Rudolf das Kreuz vom Altare mit den Worten* „Dieses Zeichen, das der Welt Erlösung gebracht hat, wird wohl die Stelle des Seepters vertreten können." Nach der Krönung zog er im Reiche umher, griff die Burgen der Raubritter an und zerstörte dieselben. Diejenigen Raubritter, welche er in feine Gewalt bekam, ließ er hinrichten. Wie er gegen diese mit der größten Strenge U-/, er sich aus der anderen Seite milde und nachgiebig. Dadurch gewann er manchen mächtigen Adeligen, der ihm anfangs feine Erhebung nicht gönnen mochte, für sich/ jedoch der Mächtigste im Reiche, König Ottokar von Bohmen, blieb in beharrlichem Trotze. Rudolf ließ ihn auf einen Reichstag laden, und als er nicht erschien, wurde er aller Rechte und Lehen verlustig erklärt. Da Ottokar sich auch hierum nicht kümmerte, so kam es zum Kriege. Derselbe endigte mit der Niederlage und dem Tode Ottokars. Rudolf ließ dem Sohne des Gefallenen Böhmen und gab

9. Deutsche Geschichte bis zum Jahre 1648 - S. 39

1895 - Köln : DuMont-Schauberg
— 39 — ihm eine seiner Töchter zur Gemahlin. Mit dem Herzogtums Österreich belehnte er seinen Sohn Albrecht und begründete damit das habsburgisch-österreichische, Herrscherhaus, welches noch heute regiert. Nach der Besiegung Ottokars suhr Rudols fort gegen die Raubritter zu kämpfen/ überall im Reiche zwang er die streitlustigen Adeligen, Ruhe zu halten und den Landfrieden zu achten. So stellte er allerorten das königliche Ansehen wieder her. Dies vermochte er dadurch um so leichter, daß er seinen Söhnen erledigte Reichslehen gab und seine Töchter mit mächtigen Reichsfürsten vermählte. Nach jahrelanger Zerrüttung verdankte ihm das deutsche Reich die Wiederherstellung des inneren Friedens und der Ordnung. Das deutsche Volk ehrte sein Andenken noch lange nach seinem Tode. Im Dome zu Speyer liegt er begraben. Der Aras von, Habshurg, Bei großen Feierlichkeiten versahen die Vornehmsten des Reiches oder deren Vertreter bestimmte Ämter: Bon den weltlichen Fürsten war (zur Zeit Rudolfs der Herzog von Bayern, später) der Pfalzgraf bei Rhein Truchseß; ihm war die Sorge für die kaiserliche Tafel übertragen. Das Amt des Schenken, der sich auch um die Beschaffung der Getränke kümmern mußte, verwaltete der König von Böhmen. (Bei der Krönung Rudolfs war er nicht anwesend). Der Herzog von Sachsen hatte für die Pferde des Kaisers und seines Gefolges zu sorgen; er war Marschall. Dem Markgrafen von Brandenburg fiel als,dem Kämmerer die Sorge für die Unterbringung des kaiserlichen Hofstaates zu. Diese Ämter hießen Erzämter, weil sie die ersten und vornehmsten Ämter des Reiches waren. Zu Aachen in seiner Kaiserpracht, Im altertümlichen Saale, Saß König Rudolfs heilige Macht Beim festlichen Krönungsmahle. Die Speisen trug der Pfalzgraf des Rheins, Es schenkte der Böhme des perlenden Weins, Und alle die Wähler, die sieben, Wie der Sterne Chor um die Sonne sich stellt, Umstanden geschäftig den Herrscher der Welt, Die Würde des Amtes zu üben. Und rings erfüllte den hohen Balkon Das Volk in freud'gem Gedränge, Laut mischte sich in der Posaunen Ton Das freudige Rufen der Menge;

10. Deutsche Geschichte bis zum Jahre 1648 - S. 17

1895 - Köln : DuMont-Schauberg
— 17 Die Nachfolger Ludwigs des Deutschen waren nicht imstande, den von außen andringenden Feinden kräftigen Widerstand entgegenzusetzen, und auch im Innern ging ihr Ansehen immer mehr zurück. Dafür bildete sich die Macht der vornehmsten Adeligen, welche als Herzöge an der Spitze der größeren Landesteile standen, um so stärker aus. Sie waren säst selbständig. 2. Deutschland wird Wahlreich. 911. Konrad der Franke. Als im Anfange des zehnten Jahrhunderts (911) der letzte Karolinger starb, wurde ein fränkischer Herzog zum Könige gewählt. Seit dieser Zeit ist das deutsche Reich bis zu seiner Auslösung ein Wahlreich geblieben. Der neugewählte König Konrad I., der Franke oder Salier, war persönlich brav und tapfer, aber seine Macht reichte nicht aus, um sich allgemeine Anerkennung zu verschaffen. Großmütig empfahl er auf dem Sterbebette den Herzog Heinrich von Sachsen zum Nachfolger. 3. Kaiser aus dem sächsischen Hanse. 919—1024. a. Keinvich I. 919—936. Heinrich wurde zwar zunächst nur von den Stämmen der Sachsen und Franken gewählt, aber auch die Herzöge von Schwaben (ein anderer Name sür das Land der rechtsrheinischen Alemannen) und Bayern sahen sich sehr bald genötigt, ihn anzuerkennen. Lothringen, das unter seinem Vorgänger sich ganz von Deutschland getrennt hatte, gewann er zurück. So vereinigte er wieder die sämtlichen deutschen Stämme zu einem einheitlichen Reiche. Wenn Heinrich schon hierdurch sich seinem Vorgänger weit überlegen zeigte, so erwies er sich noch viel bedeutender durch Herstellung des deutschen Ansehens nach außen. Die mächtigsten Feinde des Landes waren damals die Ungarn, welche sich im Osten des Reiches angesiedelt hatten. Schon seit längerer Zeit hatten sie verheerende 2*
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