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1. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 80

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 80 Donauländern. Daher wird sie von mehreren wichtigen Eisenbahnlinien durchschnitten, die von der Ostsee und der Elbe nach Wien führen. Die Oder dient der Schiffahrt von Ratibor ab. Da sie auf ihrem Oberlaufe nur eine geringe Fahrtiefe hat, so kann sie auf den Verkehr Schlesiens keinen größeren Einfluß ausüben. Für den Kohlentransport Ober- fchlesiens hat derklodnitz- kanal einige Bedeutung er- langt. d) Geschichtliche Be- deutung. Schlesien ist durch die schleichen Kriege Fried- richs des Großen in preußi- schen Besitz gekommen. Die preußischen Könige haben dem Lande eine lebhafte Fürsorge angedeihen lassen und da- durch den Anstoß zu einer kräftigen Entwicklung gegeben. Gewerbe und Handel blühten mächtig empor, und heute gilt Schlesien als eine der reichsten und wertvollsten Provinzen des preußischen Staates. Staatliche Einteilung. 59. Der deutsche Anteil der Sudetenkette, die Oderniederung und ein Teil des Karpathischeu Landrückens gehören zur Provinz Schlesien. n W,en n. B rünn Abb. 52. ' Durchgangslinien der Schleichen Tieflandsmulde. Abb. 53. Die Provinz Schlesien. Bewässert wird die Provinz von der Oder und ihren Nebenflüssen. Die Erwerbszweige der Bevölkerung sind Landwirtschaft, Viehzucht, Bergbau und Industrie. Ackerbau wird besonders in der Ebene, Vieh-

2. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 132

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 132 — 2. Emflutz der Industrie auf das Wirtschaftsleben. 1. Die Industrie ermöglicht eine ausgiebige, zweckmäßige Verwertung der Bodenschätze. 2. Sie liefert uns eine Menge wichtiger Nahrungs- und Genußmittel und der verschiedensten Gebrauchsgegenstände. 3. Da die Industrie ihre Erzeugnisse wohlfeil und in großer Masse herstellt, so Abb. 9(>. Maschinensaal einer großen Buchdruckerei. Unser Bild zeigt uns im Vordergrunde eine große Schnellpresse. Der Arbeiter hat das Fundament mit dem Satz eingelegt, das unter einer Walze durchläuft und hier mit Farben versehen wird. Rechts erblicken mir den unbedruckten Papier- bogen, der nun über den Satz gleitet und von der Arbeiterin fertig bedruckt ab- genommen wird. macht sie die Segnungen der Kultur auch den breiten Volksschichten zugänglich. Infolgedessen erhöht sich der Verbranch, was wieder eine größere Produktion und vermehrte Arbeitsgelegenheit zur Folge hat.

3. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 133

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 133 — 4. Tausenden von Menschen gewährt die Industrie lohnende Beschäf- tigung. Besonders ihr ist es deshalb zu verdanken, daß der Volks- wohlstand in den letzten Jahrzehnten schnell gewachsen und die Lebens- Haltung wesentlich besser geworden ist. Der gewöhnliche Arbeiter lebt heute so gut wie ehedem der wohlhabende Bürger: viele Gebrauchs- gegenstände, die man früher nur in dem Hanse der Reichen antraf, findet man heute auch in der Wohnung des Armen. 5. Die Industrie hat zu einer Anhäufung der Bevölkerung in den Städten geführt. 1871 zählte Deutschland 8 Großstädte mit 2 Mill. Einwohnern; heute hat es bereits 48 Großstädte mit 134/* Mill. Einwohnern. 3. Berufszweige. Nach der Berufszählung kommen auf Landwirtschaft und Forstwirtschaft 17,68 Mill. = 35,2% Bergbau und Industrie 26,38 „ — 40,0 „ Handel und Verkehr 8,27 „ = 14,4 Deutschland war früher ein Ackerbaustaat. In den letzten Jahr- zehnten hat die Industrie jedoch einen derartigen Aufschwung genommen, daß sie heute bereits die wichtigste Erwerbsquelle der Bevölkerung ist. Da die Volkszahl weiter wächst und die Landwirtschaft einer weiteren Ausdehnung nicht fähig ist, so muß sich Deutschland immer mehr zu einem Industriestaat entwickeln. 7. Deutschlands Handel. 1. Binnenhandel. In manchen Gegenden herrscht Überfluß an § 94. landwirtschaftlichen oder gewerblichen Erzeugnissen; andere haben Mangel daran. Um diese Ungleichheit in der Güterverteilung auszugleichen, ist ein Austausch der Waren zwischen den einzelnen Landschaften nötig. Diesen Austausch besorgt der Handel. Erstreckt er sich nur auf das eigene Land, so nennt man ihn Binnenhandel. 2. Außenhandel. Unser Vaterland ist aber genötigt, für seine stetig wachsende Bevölkerung Brotgetreide, Fleisch usw. einzuführen. Ferner muß es Rohstoffe für seine Industrie, z. B. Baumwolle, Wolle und Holz, vom Auslande beziehen. Endlich muß es darauf bedacht sein, die fertigen Jndustrieerzeugnisse, die es selbst nicht verbraucht, im Auslande abzusetzen. Deshalb treibt es auch einen lebhaften Handel mit dem Ausland. Diesen Handel nennt man Außenhandel. Dabei unterscheidet man Ausfuhr und Einfuhr. Die wichtigsten Gegenstände der Ein- und Ausfuhr im Jahre 1911 ergibt die nachstehende Zusammenstellung. Einfuhr. Wert in Mill. M Wert in Mill. M Baumwolle, rohe..... 604,1 Kaffee ........251,6 Gerste......... 462,1 Kupfer........231,0 Weizen........ 398,9 Rindshäute....... 204,0 Schafwolle.......371,7 Kautschuk und Guttapercha . 194,6

4. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 46

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 46 — sick die Gußstahlfabrik von Krupp, die an Ausdehnung einer mittelgroßen Stadt gleichkommt. 37090 Arbeiter sind darin beschäftigt. Zur Heizung der Dampf- keffel werden täglich 40000 Ztr. Kohlen verbraucht. Fast 200 große Dampfhämmer sind in Betrieb. Eigene Kohlenzechen und Eisenerzgruben liefern dem Werk das erforderliche Material. In den Kruppschen Werken werden vor allem Kanonen fabriziert, die zu den besten der Welt zählen; auch Eisenbahnschienen, Wagenräder, Panzerplatten usw. werden in Menge hergestellt. Andere bedeutende Fabrikstädte sind Mülheim, Tnisbnrg und Rnhrort. Letzteres hat den größten Fluß- Hafen Europas und ist ein Hauptversandplatz für Ruhrkohlen. Wie gewaltig der Güterverkehr des Hafens von Duisburg-Ruhrort ist, ersehen wir daraus, daß von 73 Mill. Tonnen Gütern, die im Jahre 1910 auf den Binnenwasserstraßen Deutschlands versandt worden sind, allein 20 Mill. Tonnen auf ihn entfallen. Abb. 29. Die Friedrich-Alfred-Hütte in Rheinhausen. Unser Bild stellt die Kruppsche Friedrich-Alfred-Hütte in Rheinhausen bei Duisburg dar. Links sehen wir ein Hafenbecken, rechts acht mächtige Hochöfen. Die hohen Gittertürme enthalten die Aufzüge für Koks und Erz. Die langen Gitterbrücken dienen zur Beförderung der Erze von den Kähnen nach den Hochöfen. Zwischen der Ufermauer und den Eisenbahngeleisen lagern mächtige Haufen Erz und Koks, die die Eisenbahn herbeigebracht hat. Vorn rechts sind vier nmdköpfige Wind- erhitzer, die das Feuer verstärken. — Die Friedrich-Alfred-Hütte ist das größte Hochofen- und Stahlwerk Europas. Jeder Hochofen erzeugt täglich 400000 kg Roheisen, wozu 900000 kg Eisenerz und 400000 kg Koks erforderlich sind. An der Mosel liegt Trier, eine sehr alte Stadt, von den Römern gegründet, mit vielen Baudenkmälern aus dieser Zeit. Saarbrücken und Zt. Johann sind die Hauptorte des Saarkohlenbezirks. An der Nahe ist Kreuznach zu nennen; es besitzt eine Saline und ist ein besuchtes Solbad. Im Tiefland liegt Aachen, 156000 Einw., Lieblingssitz Karls des Großen, ehemalige Krönungsstadt der deutschen Kaiser, Badeort und bedeutende Fabrikstadt für Tuchwaren. Krefeld, 129000 Einw., ist bekannt als die „Seidenstadt" Deutschlands und wird des-

5. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 136

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 136 — Zölle eingeführt. Es ist dies eine Abgabe, die bei der Einfuhr der Ware erhoben wird. Sie beträgt seit 1896 für den Doppelzentner Getreide 6 Jb. Da das fremde Getreide dadurch verteuert wird, so kann der deutsche Bauer für sein Getreide nun auch einen höheren Preis erzielen. Diesen Zoll nennt man Schutzzoll. Außerdem werden auch Waren mit Zöllen belegt, die bei uns nicht erzeugt werden können, z. B. Kaffee, Tee u. a. Der Staat tut dies, um für feine Bedürfnisse Geldmittel zu erhalten. Dieser Zoll heißt Finanzzoll. Jeder Staat kann die Zölle nach Belieben festsetzen, er kann sie erhöhen oder herabsetzen. Ein Schwanken der Zollsätze würde den Handel jedoch schwer schädigen. Um ihm Sicherheit und Stetigkeit zu verschaffen, schließen die Staaten Handelsverträge miteinander ab, wo- durch die Zölle für eine bestimmte Zeit festgelegt werden. 4. Einfluß von Handel und Berkehr auf das Wirtschaft- liche Leben. Die Verkehrsmittel der Neuzeit haben eine vollständige Umwälzung des wirtschaftlichen Lebens hervorgerufen. Wenn früher an einem Orte eine Mißernte eintrat, so entstand dort Hungersnot und Teuerung, und an Plätzen mit überreicher Ernte ging die Über- fülle wegen mangelnder Abfuhr zugrunde. Heute werden Mangel und Überfluß an Nahrungsmitteln durch den Verkehr ausgeglichen. — Die verbesserten Verkehrsverhältnisse haben viele Waren außerordent- lich verbilligt und ihren Verbrauch gesteigert. Kaffee, Tee und Gewürze waren früher so teuer, daß sie nur von den Reichen beschafft werden konnten, heute sind sie Genußmittel des ganzen Volkes; ebenso sind Seide und Baumwolle jetzt schon für einen verhältnismäßig geringen Preis zu haben. — Der Verkehr hat ferner zu einem außerordentlichen Aufschwung der Industrie beigetragen. Er sorgt nicht nur für die billige Zufuhr der Rohprodukte und die leichte Verbreitung der Fabrikate, sondern er ermöglicht durch die schnelle Beförderung der Per- fönen auch die Beschaffung tüchtiger Arbeitskräfte in beliebiger Zahl und zu jeder Zeit. Infolge dieser günstigen Bedingungen ist die In- dustrie heute imstande, viele Gegenstände bedeutend billiger herzustellen als früher, und dieser Umstand trägt wieder dazu bei, daß sich das Absatzgebiet der Industrie stetig erweitert. 8. Verkehr. 95. 1. Eisenbahnen. Die Eisenbahnen sind das wichtigste Verkehrs- mittel der Gegenwart. Sie bewirken eine Sicherheit, Pünktlichkeit und vor allem eine Schnelligkeit des Verkehrs, wie man sie in früheren Zeiten nicht im entferntesten zu ahnen vermochte. Zahlreiche Schienen- stränge durchziehen unser Vaterland nach allen Richtungen.

6. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 144

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 144 — Abb. 95. Der Stapellauf des Imperator. Ter Schisfsrumpf wird in einer großen eisernen Halle fertiggestellt. Nachdem dies geschehen ist, wird er in das Wasser gelassen. Man nennt das den Stapel- lauf des Schiffes. Unser Bild zeigt uns den Rumpf des Imperator, wie er im Begriff ist, in die Flut hinabzugleiten. Der vollständige Ausbau des Sckisses nimmt nach dem Slapellanf noch etwa 2—2^2 Jahre in Anspruch. Abb. 96. Der Imperator auf hoher See.

7. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 148

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 148 — filiert ist 350000 Deutschen zur Heimat geworden. Mitten im Urwald haben sie mit Zähigkeit und Treue an ihrem Volkstum festgehalten. — Von den übrigen südamerikanischen Staaten weist Argentinien 50000, Chile 20000 Deutsche auf. Die andern außereuropäischen Erdteile stehen als Besiedeluugs- gebiete weit hinter Amerika zurück. In Asien hat das Deutschtum iu der asiatischen Türkei Einfluß gewonnen (Bahnbauten). In Japan haben die Deutschen als Offiziere und Arzte hohes Ansehen erlangt. In China haben — von Kiautschou abgesehen — Shanghai und Hongkong größere deutsche Niederlassungen. — Australien ist mit etwa 100000 Deutschen besetzt. In Afrika hat — von den deutschen Kolonien abgesehen — vor allem Johannesburg viele Deutsche (10000). 3. Die Bedeutung des Deutschtums im Ausland. Vor der Reichsgründung gingen die Auswanderer dem deutschen Volkstum völlig verloren. Namentlich Nordamerika ist „ein Massengrab deutscheu Volkstums" geworden. Das ist heute anders. Auch im Ausland bleibt sich der Deutsche seiner Abstammung und seiner Zugehörigkeit zu unserem Volke bewußt. Wir Reichsdeutsche wissen, daß jene Hunderttausende deutscher Brüder im Ausland in guteu und bösen Tagen treu zu uns stehen und für das Vaterland Opfer zu bringen bereit sind wie wir. Es erfüllt uns mit Stolz, wenn wir bedenken, daß das deutsche Volk nicht aufhört an den Grenzpfählen des Reiches, sondern daß es reicht, soweit die deutsche Zunge klingt, daß es lebt als eine gewaltige, die ganze Erde umspannende Macht von 90 Mill. Menschen. Diese Tatsache hebt auch unser politisches Ansehen, weil die andern Völker mit dieser großen Macht rechnen müssen. Durch die Auslandsdeutschen, namentlich durch die deutschen Auslandsschulen, erfahren die andern Völker, wieviel deutsche Gelehrte, Dichter und Künstler zur Entwicklung der Kultur beigetragen haben. Dieser Um- stand hebt ebenfalls unser Ansehen bei andern Völkern. Das Deulsch- tum im Ausland ist aber auch von großer wirtschaftlicher Bedeutung. Wo in einem fremden Land deutsch gesprochen und verstanden wird, wo deutsche Sitte und deutscher Geschmack herrschen, da findet auch die deutsche Ware am besten Absatz. Dafür ein Beispiel: Der Handel nach der deutschen Schweiz beläuft sich auf über 300 Mill. Mark; im französischen und im italienischen Teil des Landes ist er ganz unbeträchtlich. Wegen der großen Bedeutung des Auslanddeutschtums haben es sich große Vereine zur Aufgabe gemacht, für die Erhaltung des Deutsch- tums im Auslande zu sorgen durch Errichtung und Unterhaltung von Schulen und Kindergärten, Anstellung von Lehrern, Ärzten, Gründung von Büchereien und dergl. Auch das Reich selbst beteiligt sich an diesen Bestrebungen durch einen jährlichen Beitrag für die Auslands- schulen (850000 Mt.).

8. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 55

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 55 — furt Geldstadt ist, ergibt sich schon daraus, daß die Reichsbankhaupt- stelle einen jährlichen Geschäftsumsatz von etwa 9000 Mill. Mark hat und darin nur von Berlin und Hamburg übertroffen wird. Neben dem Geldhandel blüht auch der Warenhandel. Für die Erzengniffe des Main- und Rheintales: Getreide, Wein und Obst, ist Frankfurt ein Hauptstapelplatz. Seine Pferdemärkte zählen zu den bedeutendsten von ganz Deutschland; die allwöchentlich stattfindenden Märkte für Schlachtvieh und Getreide, die täglichen Märkte in der Markthalle, sowie der Obstmarkt, der im Herbst abgehalten wird, zeichnen sich gleichfalls durch starken Besuch und großen Umsatz aus. Auch in Häuteu und Fellen ist der Handel bedeutend. Unter den Erzeugnissen der Industrie kommen für den Handel hauptsächlich Eisen- und Wollenwaren in Betracht. Der gesamte Güterverkehr Frankfurts beträgt ungefähr 2 Mill. Tonnen, von denen mehr als die Hälfte auf dem Wasserwege befördert wird. Seit der Eröffnung der Kanalisation hat sich auf dem Main ein stetig wachsender Schiffsverkehr entwickelt. Ungefähr 8000 Schiffe kommen jährlich in dem Hafen an; die gleiche Zahl geht auch ab, und das Gewicht der von ihnen beförderten Güter beläuft sich jährlich auf durchschnittlich 1 7* Mill. Tonnen. Die vom Rhein kommenden Schiffe bringen Getreide aus Amerika, Rußland und den Donauländern, Eisen- und Wollenwaren aus den gewerbreichen Gebieten des Niederrheins, die Erzeugnisse der Kolonialländer, wie Kaffee, Gewürze u. a. m. Die zu Tal fahrenden Schiffe führen Holz und Bausteine aus dem Spessart und dem Odenwald, Fabrikate aus Frankfurt und der Umgebung und mancherlei Erzeugnisse der bayrischen und thüringischen Industrie. Eine großartige Ausdehnung hat auch die Kohlenzufuhr angenommen. Nicht minder bedeutend ist der vom oberen und mittleren Main kommende Floßverkehr. Ein erfreuliches Bild von dem lebhaften Schiffsverkehr gewähren die beiden Häfen. Unterhalb der Wilhelmsbrücke befindet sich der Westhafen. Er ist 560 m lang und kann 50-60 Rheinschiffe von 70 in Länge und 10 m Breite aufnehmen. An dem Ufer dehnen sich eine Werfthalle und geräumige Lagerplätze aus. Zwei große Lager- Häuser dienen zur Lagerung des Getreides und der verschiedenen andern Güter. Zahlreiche Kranen bewirken eine rasche Be- und Entladung der Schiffe. Ein Schienengeleise stellt den unmittelbaren Anschluß an die Eisenbahn her. — Der Güterverkehr Frankfurts ist von Jahr zu Jahr gewachsen, so daß der Westhafen schon seit längerer Zeit dem Bedürfnis nicht mehr genügt. Deshalb legt die Stadt gegenwärtig im Osten einen neuen großen Hafen an, den Osthafen. Dieser besteht aus zwei großen Hafenbecken von je 1300 in Länge und 60 bzw. 75 in Breite und einem Floßhafen. Die Wasserfläche des ganzen Hafens umfaßt 46 ha, die Anlagekosten belaufen sich auf 74 Mill. Mark. An dem

9. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 57

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 57 — e) Verkehr. Die großartige Entwicklung des Handels und der Industrie hat einen sehr starken Verkehr zur Folge. Hinsichtlich des Postverkehrs ist Frankfurt die erste Stadt Deutsch- lands; denn auf den Kopf der Bevölkerung berechnet, sind die Ein- nahmen der Post in Frankfurt höher als in allen andern Städten. Auf den Bahnhöfen Frankfurts fahren jährlich über 7 Mill. Personen ab, und die gleiche Zahl wird wohl auch ankommen. Der Straßen- verkehr ist am lebhaftesten in der Innenstadt, wo das Geschäftsleben hauptsächlich seinen Sitz hat. Der starke Personenverkehr wird durch die vorzügliche, elektrisch betriebene Straßenbahn vermittelt, deren Ge- leise die Stadt nach allen Richtungen durchschneiden. Mit den benach- barten Vororten Isenburg, Schwanheim, Offenbach, Homburg und Oberursel ist die Stadt durch Nebenbahnen verbunden. f) Bildungswesen. Frankfurts Bildungswesen steht auf hoher Stufe. Von jeher haben Behörden, Vereine und Private gewetteifert, darin Vorzügliches zu leisten. Neben vielen Volks- und Mittelschulen besitzt es eine Anzahl höherer Schulen. Ferner bestehen Fachschulen der verschiedensten Art, Fortbildungs-, Gewerbe- und Handelsschulen. Groß ist die Zahl der wissenschaftlichen Institute, die die Pflege der Kunst und Wissenschaft bezwecken; die wichtigsten sind das Städelsche Kunstinstitut, das Senckenbergianum, der Physikalische Verein, das Freie Deutsche Hochstift und die Akademie für Sozial- und Handelswissenschaften, die demnächst zur Universität ausgebaut wird. Nicht minder verdienen der Zoologische und der Palmengarteu, sowie das Opernhans und das Schauspielhaus als Bildungsstätten erwähnt zu werden. Zur Verbreitung der Bildung in den breiten Volksschichten finden jeden Winter Vor- träge in allen Gebieten des menschlichen Wissens, sowie Volkskonzerte und Volksvorstellungen im Theater zu ermäßigten Preisen statt. g) Gemeinnützige Anstalten. Der Gemeinsinn und die Opferwilligkeit der Bürgerschaft haben zahlreiche wohltätige Stiftungen ins Leben gerufen, die eine segensreiche Wirksamkeit auf den ver- schiedensten Gebieten entfalten. Obenan steht in dieser Hinsicht die Polytechnische Gesellschaft. Sie hat eine Sparkasse gegründet und unterhält viele gemeinnützige Anstalten (Blindenanstalt u. a.). Ferner sei hier noch auf die Kraukenhäuser, Waisenhäuser und mancherlei Unterstützungsanstalten, Hilfskaffen u. dgl. hingewiesen. h) Verwaltung. Die Stadt wird von dem Magistrat und der Stadtverordnetenversammlung verwaltet. Der Magistrat besteht aus den beiden Bürgermeistern, 11 besoldeten und 13 unbesoldeten Stadt- räten. Die Stadträte werden von den Stadtverordneten gewählt, und zwar die besoldeten auf 12 Jahre, die unbesoldeten auf 6 Jahre. Der Magistrat hat die gesamte Verwaltung der Stadt zu leiten, insbesondere auch die Gemeindebeamten anzustellen. Die Stadtverordneten, die von

10. Europa ohne Deutschland - S. 140

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 140 — Fluß Deutsch-Ostafrikas, größer als der Rhein; er durchbricht die Mitte des Randgebirges. Der Rovuina bildet die Südgrenze. 3. Klima. Da Deutsch-Ostafrika ganz der heißen Zone angehört, so ist das Klima im allgemeinen natürlich sehr heiß. An der Küste be- trägt die mittlere Jahrestemperatur 25—26° C (Frankfurt a. M. 9,7°). Die heißeste Jahreszeit fällt in die Monate Januar bis April, die kühlste in die Monate Juni bis Oktober. — Die Niederschlags- mengen nehmen von der Küste nach dem Innern erheblich ab. An Abb. 85. Deutsch-Ostafrika. Entfernung Kawele^-Tanga — Cöln—königsberg — 1000 km. Sirecke Kawele-Tabora ist im Bau; Tabora-Muansa und Kilwa-Wiedhafen geplant. der Küste sind schon jährliche Regenmengen von 200 cm gemessen worden, während im Innern des Landes der Durchschnitt 30—40 cm beträgt (München 100 cm, Frankfurt ct. M. 59,8 cm). — Trotz des heißen Klimas ist Deutsch-Ostafrika gesundheitlich nicht ungünstig. Das Küstengebiet ist allerdings wegen der häufig auftretenden Fieber für einen dauernden Aufenthalt der Europäer nicht geeignet, wohl aber das hochgelegene Innere der Kolonie, namentlich die höher gelegenen Ab- hänge des Kilimandscharo. Hier kommen die gefürchteten Tropenkrank, heiten, Malaria, Schwarzwasserfieber und Dysenterie, fast nie vor. Seitens der deutschen Regierung wird alles getan, damit etwaige Krankheiten nicht verschleppt werden.
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