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1. Neuzeit - S. 100

1911 - Berlin : Duncker
100 1814 Gefechten zurückgedrängt wird, so gewinnt auf dem inzwischen in Chatilion zusammengetretenen Kongreß die Friedenspartei die Oberhand, und man bietet Napoleon die Wiederherstellung der Grenzen von 1792 an, worauf dieser aber nicht eingeht. Das Kriegsglück wendet sich jetzt endlich den Verbündeten zu. Blücher vereinigt sich mit dem aus Flandern heranziehenden Bülow und rückt mit diesem auf Paris vor. Am 9. und 10. März siegt er über Napoleon bei Laon und am 20. und 21. März wird Napoleon auch von dem Hauptheere unter Schwarzenberg bei Arcis sur Aube besiegt. Ende des Monats steht Blücher schon vor Paris: am 30. März wird der Montmartre erstürmt. Am Tage darauf halten Friedrich Wilhelm Iii. von Preußen und Alexander von Rußland ihren Einzug in Paris. Napoleon entsagt jetzt der Krone und wird auf die Insel Elba verwiesen. Die Bourbonen werden wieder in die Herrschaft eingesetzt: der Bruder Ludwigs Xvi. besteigt als Ludwig Xviii. den Thron und zwar als Herrscher über alle die Gebiete, die am 1. Januar 1792 französisch waren. Der am 30. Mai 1814 Unterzeichnete (erste)_ Frieden von Paris ist für Frankreich sehr glimpflich, besonders da sich Alexander von Rußland seiner annimmt. Die Mächte verzichten auf jede Kriegsentschädigung und sogar auf die Herausgabe der geraubten Kunstschätze. Für die Erledigung der streitigen Gebietsfragen wird ein Kongreß in Wien in Aussicht genommen. Der Feldzug von 1815. Zweiter Frieden von Paris. 1815 Anfang März 1815 verläßt Napoleon die Insel Elba, ganz Frankreich fällt ihm sofort wieder zu, und Ludwig Xviii. muß nach den Niederlanden flüchten. Am 20. März zieht Napoleon wieder in Paris ein. Die Großmächte einigen sich jetzt aber sofort zu gemeinsamem Vorgehen gegen ihn: 600 000 Mann werden gegen ihn aufgestellt, die Hauptentscheidung führen die unter Blücher und Wellington in Belgien aufgestellten 200 000 Mann herbei, die

2. Neuzeit - S. 101

1911 - Berlin : Duncker
101 Napoleon vor dem Eintreffen der anderen Armeen zu schlagen versucht. 1815 Napoleon überschreitet am 13. Juni die belgische Grenze. Am 16. wird Blücher bei Ligny von Napoleon besiegt (Tod des Herzogs von Braunschweig), während am selben Tage die französischen Truppen unter Ney von Wellington bei Quatrebas geschlagen werden. Am 18. nimmt Wellington (unter seinen 68000 Mann etwa 30 000 Deutsche) die Schlacht bei Waterloo und Belle-Alliance südlich von Brüssel im Vertrauen auf die ihm von Blücher zugesagte Hilfe an; sein Heer ist bereits im Weichen, als endlich nachmittags Blücher eintrifft: die Franzosen werden nunmehr völlig zurückgeschlagen, und durch die sofort einsetzende Verfolgung Gneisenaus wird die ganze Armee aufgerieben. Am 10. Juli können die drei Monarchen wieder in Paris einziehen, wohin inzwischen auch Ludwig Xviii. wieder zurückgekehrt ist. Der zuerst nach Rochefort geflüchtete Napoleon ergibt sich den Engländern und wird nach der Insel Sankt Helena gebracht. Er stirbt hier am 5. Mai 1821. Am 20. November wird der zweite Pariser Frieden unterzeichnet: Frankreich, auf die Grenzen von 1790 beschränkt, muß Kriegskostenentschädigung zahlen und die geraubten Kunstschätze zurückstellen. Den Grenzstaaten muß es kleinere Abtretungen bewilligen, dagegen findet die von deutscher Seite mehrfach erhobene Forderung der Abtretung des Elsaß keine Erfüllung. Am 26. September wird auf Betreiben des Kaisers Alexander von Rußland zunächst zwischen Rußland, Österreich und Preußen die „Heilige Allianz“ zur Aufrechterhaltung des europäischen Friedens geschlossen. Der Wiener Kongreß. Gründung des Deutschen Bundes. (1814/15). Der durch den ersten Pariser Frieden in Aussicht genommene Kongreß tritt im Herbst 1814 in Wien unter dem Vorsitz von Metternich zusammen; Preußen ist durch Hardenberg und Wilhelm von

3. Neuzeit - S. 83

1911 - Berlin : Duncker
83 1792 Kanonade, und die Preußen werden bald darauf genötigt, nach der Maas zurückzukehren, während die Österreicher an den Rhein zurückgehen. Inzwischen sind die Franzosen im Rheinland selbst eingefallen: Ende September erobert Custine Speyer und Worms, wenige Wochen später gewinnt er auch Mainz, das ihm fast ohne Gegenwehr übergeben wird, und am Tage darauf zieht er auch in Frankfurt ein: die Einverleibung dieser Territorien in Frankreich wird vorbereitet, zumal die Stimmung der Bevölkerung den Franzosen günstig ist (Georg Forster in Mainz). Frankfurt wenigstens wird aber von den vereinigten preußischen und hessischen Truppen Anfang Dezember wieder eingenommen, so daß die Franzosen das rechte Rheinufer räumen müssen. Zu gleicher Zeit ist Dumouriez mit 80 000 Mann in Belgien eingefallen: er besiegt den Herzog Albert von Sachsen-Teschen bei Jemappes Anfang November, und damit ist ganz Belgien in der Hand der Franzosen. Der erste Koalitionskrieg. (1793—97) Friede zu Basel. (1795). y,— — Durch die immer radikalere Gestaltung der Dinge in Frankreich und endlich durch die Hin-1798 richtung Ludwigs Xvi. am 21. Januar 1793 wird jetzt fast das ganze monarchische Europa in den Krieg gegen das republikanische Frankreich hineingezogen. Im Februar 1793 treten England und Holland, im März Spanien in den Kampf ein. Die Österreicher und die Seemächte gehen darauf aus, Belgien wieder von den Franzosen zu befreien: den Österreichern gelingt es Dumouriez bei Neerwinden am 18. März zu besiegen, und dieser räumt dann auch Belgien. Auf deutschem Boden gelingt den vereinigten preußischen, österreichischen und hessischen Truppen im Juli die Eroberung von Mainz, die Preußen dringen weiter in die Pfalz (Preußische Siege bei Pirmasens und bei Kaiserslautern) und die Österreicher in das Elsaß ein. Eine allgemeine Volksaushebung in 6*

4. Neuzeit - S. 93

1911 - Berlin : Duncker
93 1806 Ganz Preußen westlich der Elbe ist jetzt in den Händen des Feindes, die norddeutschen Fürsten, allen voran Sachsen, das dafür die Königskrone erhält, werden zum Eintritt in den Rheinbund genötigt, der Kurfürst von Hessen und der Herzog von Braunschweig werden entthront. Am 24. November erläßt Napoleon von Berlin aus das Dekret über die Kontinentalsperre, durch welches aller Verkehr mit England verboten und die Wegnahme aller englischen Waren verfügt wird. Am 2. Januar 1807 zieht Napoleon in Warschau ein, wo ihm die aufständischen Polen ihre Streitkräfte zur Verfügung stellen. Da Friedrich Wilhelm den ihm von Napoleon gemachten Antrag eines Waffenstillstandes unter demütigenden Bedingungen ablehnt, so wird mit 1807 Beginn des neuen Jahres der Krieg gemeinsam mit Rußland wieder aufgenommen. Die Franzosen erobern die Festung Graudenz, in der blutigen Schlacht bei Preudisch-Eylau werden sie aber durch die vereinigten preußischeu und russischen Truppen besiegt. In Schlesien fallen zwar die meisten Festungen den Franzosen in die Hand, doch wird wenigstens die Grafschaft Glatz durch den Grafen Götzen behauptet, und im Norden der Monarchie wird die Stadt Kolberg durch die Verteidigung Nettelbecks und Gneisenaus gehalten. Nachdem aber die Russen im Juni bei Friedland geschlagen waren, versteht es Napoleon, den Zaren zu sich herüberzuziehen, und schon Anfang Juli schließt er mit ihm ein Schutz- und Trutzbündnis zu Tilsit. Von seinem Bundesgenossen preisgegeben, muß Friedrich Wilhelm am 9. Juli den Frieden zu Tilsit unterzeichnen, der ihm von seiner Monarchie nur noch Preußen ohne Danzig und Thorn, ferner Schlesien, Pommern und Brandenburg bis zur Elbe beläßt. Das gesamte preußische Gebiet westlich der Elbe wird abgetreten, und daraus wie aus hessischem und braunschweigischem Gebiet das Königreichwest-falen gebildet. Münster, die Grafschaft Mark usw. kommt an das Großherzogtum Berg. Aus den

5. Neuzeit - S. 95

1911 - Berlin : Duncker
95 1809 zurückzukehren, er selbst kann schon am 13. Mai zum zweiten Male in Wien einziehen. Am 21. und 22. Mai kommt es bei Aspern auf dem Marchfelde nahe bei Wien zu einer großen Schlacht zwischen Erzherzog Karl und Napoleon: dieser wird völlig geschlagen. Jetzt wendet sich aber das Kriegsglück wieder Napoleon zu: er besiegt den Erzherzog Karl in der Schlacht bei Wagram am 5. Juli, trotzdem aber die europäische Lage für Napoleon ungünstig war, schließt doch Österreich mit ihm am 14. Oktober den Frieden von Schönbrunn, in dem es die drückendsten Bedingungen auf sich nimmt. Österreich tritt in dem Frieden Salzburg und einen Teil Oberösterreichs an Bayern ab, einen großen Teil seiner polnischen Besitzungen verliert es an Rußland und das Herzogtum Warschau, und einen Teil von Innerösterreich sowie sein ganzes Küstenland muß es an Frankreich selbst abtreten. Gegen die wiedereingerichtete bayrische Herrschaft erheben sich von neuem die Tiroler: Innsbruck wird von den vereinigten bayrischen und französischen Truppen eingenommen, Hofer wird gefangen und in Mantua erschossen. Die Erhebungen, die während des österreichischen 1809 Krieges in Norddeutschland zur Abschüttelung der französischen Herrschaft unternommen werden, scheitern alle. Der Versuch des Majors von Schill, Magdeburg zu überrumpeln, mißlingt; als er sich dann in dem schwedischen Stralsund festsetzt, wird die Stadt von holländischen Truppen erstürmt, Schill selbst fällt, elf seiner in Gefangenschaft geratenen Offiziere werden in Wesel erschossen. Auch der Versuch des Herzogs von Braunschweig, Sachsen zum Aufstand fortzureißen, mißlingt; als dann die ihm beigegebenen österreichischen Truppen nach der Schlacht bei Wagram ihn verlassen, schlägt er sich mit einem kleinen Korps durch die von den Franzosen besetzten Gebiete Nordwestdeutschlands durch und schifft sich Anfang August nach England ein.

6. Neuzeit - S. 204

1911 - Berlin : Duncker
204 führt, wird die französische und die spanische Flotte in der Schlacht bei Trafalgar im Oktober 1805 durch Nelson besiegt (Tod Nelsons). Pitt, der Anfang 1804 das Ministerium wieder übernommen hatte, stirbt Anfang 1806; sein Nachfolger wird der Tory Canning. Auf die von Napoleon im November 1806 gegen England verfügte Kontinentalsperre antwortet dieses mit der Bombardierung von Kopenhagen, da Dänemark von Rußland nach dem Frieden von Tilsit zur Schließung seiner Häfen gegen England gezwungen worden war. In den folgenden Jahren führt England den Krieg gegen Napoleon hauptsächlich in Spanien, wo es den 1808 ausgebrochenen Aufstand des Volkes gegen die französische Herrschaft durch seine Truppen unter Wellington und die Truppen der hannoverschen „Deutschen Legion“ unterstützt. Im Jahre 1809 erringt Wellington den Sieg bei Talavera, aber erst drei Jahre später gelingen ihm wesentliche Fortschritte: der Sieg bei Salamanca ermöglicht ihm 1812 den Einzug in Madrid, und Anfang 1813 drängt er die Franzosen durch den Sieg bei Vittoria bis an die Grenze ihres Landes und setzt den Kampf auf südfranzösischem Gebiete fort. Die Rückkehr Napoleons von der Insel Elba führt dann Wellington auf den Kriegsschauplatz nach Belgien und zu dem Tage von Waterloo (18. Juni 1815): in dem auf diesen Sieg folgenden zweiten Pariser Frieden erlangt England nur, daß ihm der Besitz des Kaplandes und der von Malta bestätigt wird. Nach dem Tode Georgs Iii. besteigt Georg Iv. den Thron (1820—30). Die leitenden Staatsmänner unter ihm sind Canning, Peel und Wellington. 1829 wird unter dem Ministerium des Herzogs von Wellington die lange angestrebte Katholikenemanzipation durchgeführt. Nachfolger Georgs Iv. ist seinbruderwilhelmiv. (1830—37); 1832 wird die Reform der Verfassung genehmigt, die besonders den Städten die ihnen bisher fast vorenthaltene Vertretung im Parlamente

7. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 151

1873 - Berlin : Duncker
151 sich damit von Kaiser und Reich los. Franz Ii., der letzte rmisch-deutsche Kaiser, legte seinewrde nieder und blieb von da an Kaiser von Ostreich. 1806 hatte das deutsche Neich ein Cnde, nachdem es fast 1000 Jahre bestanden hatte, in den letzten Jahrhunderten freilich nur dem Namen nach. Niemals war es zu einer wahren und dauernden Einheit gekommen. Die Ursachen dieser Erscheinung liegen in der natrlichen Beschaffenheit des Landes und Volkes, in den Mngeln eines Wahlreichs, in den Streitig-feiten der Kaiser mit ihren Vasallen, mit Italien und mit den Ppsten, in der allmhlichen Schwchung der kaisermacht seit 1300, in der Kirchenspaltung durch die Reformation, in der Besttigung der Landeshoheit der Fürsten durch den westflischen Frieden, in. der Ontwickelung Preuens u einer zweiten deutschen Gromacht neben Ostreich und in dem Gegen-atze zwischen beiden. . 75. Deutschlands Erniedrigung. Preuens Wiedergeburt. 1. 1806 entstand wegen Hannovers ein Krieg zwischen Friedrich Wilhelm Iii. und Napoleon, welcher Preußen dem Untergang nahe brachte. Die Schlachten bei Jena in Th-ringen und bei Friedland in Oftpreuen gewannen die Fran-zosen. Preußen hatte nach dem Lneviller Frieden Entschdigungen fr die Lnder ienseit des Rheins erhalten, mute aber nach dem Preburger Frieden fr einen Theil derselben Hannover nehmen. Da nun dies von England noch nicht abgetreten war, so gerieth es in Streit mit demselben. Oben ein bot Napoleon, der Preußen zu dernthigm bestrebt war, England heimlich wieder Hannover an. Da gab Friednch Wilhelm dem Verlangen seines Volkes nach und begann den Krieg mit Frankreich. Aber nur Sachsen und Rußland leisteten ihm Hlfe, und dazu fehlte ein General, der wie Friedrich den Krieg verstand. Bei Saalfeld (Saale) stel der rit-terliche^ Prinz Louis Ferdinand, und die Doppelschlacht bei Jena und Auerstdt am 14. Oktober 1806 ging gnzlich verloren; der Oberbefehls-Haber, Herzog Karl Ferdinand von Braunschweig, wurde bei Auerstadt tdtlich verwundet. Das preuische Heer lste sich auf, die strksten Festun-gen fielen ohne Schwertschlag durch Feigheit und Verrtherei. Nur Blcher ergab sich erst nach tapferem Kampf in Lbeck. Die Festung Graudenz^ vertheidigte Eonrbiere, welcher dem Feinde auf die Meldung, da es keinen König von Preußen mehr gebe, erwiderte: Nun, so werde ich König von Graudeuz sein. Ebenso wurde Kolberg durch Gneisenau, Schill und den wackern Nettelbeck vertheidigt. 2. Navoleon erlie von Berlin aus den Befehl der Handelssperre gegen England. Mit Sachsen schlo er Frieden und erhob es zum Knigreich, worauf es dem Rheinbund beitrat. Blieb auch die blutige Schlacht bei Eilau im Februar 1807 unentschieden, so siegte er doch im Juni bei Friedland der die Russen, was den Frieden zu Tilsit zur Folge hatte. Mit Alexander von Rußland schlo Napoleon Frenudschaft, deren Zweck die ge-meinsame Beherrschung Europas und die Demthignng Englands war. Als er seinen Unwillen aussprach, da Preußen ihn anzugreifen gewagt habe, erwiderte die Knigin Louise: Sire, dem Ruhme Friedrichs war es erlaubt, uns der unsre Krfte zu tuschen, wenn anders wir uns ge-

8. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 152

1873 - Berlin : Duncker
152 tuscht haben." Eben so wenig mochte sich der König dazu verstehen, dem Gewaltigen zu schmeichelnder die uerste Schwchung seines Feindes sichzum Ziel gesetzt hatte. In dem Friede zu Tilsit 1 807 verlor Preußen die Hlfte seiner Besitzungen, namentlich alle Lnder westlich der Elbe, und mute noch 32 Millionen Thaler Kriegssteuer zahlen. Im Asten wurde dasherzogthum Warschau gegrndet, welches der König von Sachsen erhielt, im Westen das Knigreich Westfalen fr Napoleons Bruder Jerome (mit Kassel als Hauptstadt, Braunschweig, Magdeburg). So sah Friedrich Wilhelm die alte preuische Monarchie, das Werk des groen Kurfrsten und des groen Knigs, zusammenbrechen. 3. Mit dem Falle Preuens war die Unterdrckung Deutsch-lauds vollendet. Die Hlfte des ehemaligen deutschen Reiches war unmittelbar oder mittelbar eine franzsische Provinz; alle Stnde und Verhltnisse litten schwer unter der Fremdherr schaft. Ostreich war in seinem vierten Kriege gegen Frank-reich 1809 wieder unglcklich. Die entscheidende Schlacht bei Wagram (Wien) ging verloren; der Tyroler Andreas Hofer wurde zu Mantua erschossen; Schill fiel in Stralsund. Schon 1806 wurde der Nrnberger Buchhndler Palm von einem fran-zsischen Kriegsgericht vernrtheilt und erschossen, weil er eine Schrift: Deutschland in seiner tiefsten Erniedrigung", weiter versandt hatte. Die Beamten des Kaisers schalteten rcksichtslos in deutschen Landen; eine geheime Polizei berwachte und unterdrckte jede freie uerung; Verwaltung und Rechtspflege wurden der franzsischen angepat; bestndige Lieferungen zehrten die Krfte der Staaten auf, und Tausende dienten m Napoleons Heeren. Hchst lstig und nachtheilig war auch die Handels Iperre. Mhrend der franzsische Kaiser in Spanien beschftigt war, ver-uchte Ostreich 1809 von neuem gegen ihn das Glck der Waffem Aber lie gehoffte allgemeine Erhebung Deutschlands blieb aus, und Ostreich stand ganz allem. Napoleon eilte schnell nach Deutschland, siegte (mit Hlfe Der Rheinbundtruppen) in Baiern mehrmals der die Abstreicher (Regensburg) und zog in Wien ein. Zwar verlor er dann die Schlacht bei Aspern (Wien) gegen den Erzherzog Karl, gewann aber die blutige Schlacht bei Wagram (Wien). Vergebens war der Aufstand der treuen Tyroler unter dem Sandwirth Andreas Hofer, vergebens schlugen sie Baiern und Franzosen aus dem Lande; Hofer wurde, von einem Freunde verrathen, in Mautua erschossen. Umsonst war der khne Major Schill mit seinen Husaren aus Berlin gezogen, um das Zeichen der Erhebung in Norddeutschland zu geben; er fand in Stralsund im Kampf mit Hol-lndcrn und Dnen seinen Tod. Dagegen gelang es dem Herzog Friedrich Wilhelm von Braunschweig, dem Sohne Karl Ferdinands mit seiner schwarzen Schaar" sich von Sachsen bis an die Wesermndung durch-zuschlagen und nach England zu entkommen. Im Frieden zu Wien 1809 verlor Ostreich Land in Deutschland und Galizien und wurde ganz vom Meere abgeschnitten. Napoleon verheirathete sich bald darauf mit der streichischen Kaisertochter und stand nun auf dem Gipfel seiner Macht. 1810 vereinigte et Oldenburg, Bremen, Hamburg, Lbeck mit Frankreich, das von der Ostsee und Nordsee bis zum adriatischen Meere reichte. 4. Whrend der tiefsten Erniedrigung Deutschlands traf

9. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 158

1873 - Berlin : Duncker
158 allgemeine Acht. So mute das Schwert entscheiden, und auch jetzt tha: Preußen wieder das Meiste. Napoleon warf sich zuerst auf Blcher in Belgien und schlug ihn bei Ligny (16. Juni), wobei der Feldmarschall fast in Gefangenschaft, gerathen wre. An demselben Tage focht Ney un-entschieden gegen die Englnder bei Qnatre Bras, wo der Herzog von Braunschweig fiel. Blcher war keineswegs kampfunfhig geworden, wie Napoleon glaubte, und versprach Wellington, welcher das zweite aus Eugln-dern, Niederlndern und Deutschen bestehende Hauptheer kommandirte, ihm alsbald zu Hlfen zu eilen. Bei Belle Alliance kam es zur entscheidenden Schlacht. Mit bermacht griff Napoleon den englischen General an, so da dieser am Nachmittag rief: Ich wollte, es wre Nacht, oder die Preußen kmen!" Aber zur rechten Zeit erschien Blchers Heer, das durch schlechte Wege aufgehalten war. Napoleon wurde gnzlich besiegt; bei Leipzig verlor er nur Deutschland und behielt noch Frankreich; bet Belle Alliance verlor er auch Frankreich und behielt Nichts. Wiederum zogen die Sieger in Paris ein. Aber im zweiten Pariser Frieden erhielt Frank-reich nur die Grenzen von 1790, mute 700 Mill. Franken Kriegsgelder zahlen und alle geraubten Kunstschtze herausgeben; auerdem blieben 150,000 Mann Bundestruppen in den Grenzprovinzen zur Erhaltung der Ruhe stehen. Darauf schloffen der König von Preußen und die Kaiser von Rußland und Ostreich den heiligen Bund" und gelobten, sich gegen-fettig Beistand zu leisten, Religion, Frieden und Gerechtigkeit anstecht zu erhalten und in christlicher Staatsweisheit zu regieren. Die wichtigsten Beschlsse des Wiener Kongresses betrafen die Wiederherstellung der oft-reichischen und preuischen Monarchie, die Stiftung des deutschen Bundes, die Grndung des Knigreiches der Niederlande, die Vergrerung Rn|* lands durch das Herzogthum Warschau, die Vereinigung Norwegens mit Schweden, die Wiedereinsetzung der alten Frstenhuser in Spanien und Italien. England behielt Malta und die eroberten Kolonien (Kapland). . 78. Deutschland seit den Freiheitskriegen. 1. Von 18151866 war Deutschland ein Staatenbund, der deutsche Bund, dessen Zweck Sicherung gegen ndere und innere Feinde und Crhaltuug der Unabhngigkeit aller Bundesglieder war. Zur Besorgung allgemeiner Angelegenheiten bildeten die Gesandten aller Staaten zu Frankfurt a. M. eine Bundesversammlung, den Bundestag. Zum deutschen Bunde gehrten Anfangs 39 Staaten, darunter 1 Kaiserthum (idstreich), 5 Knigreiche (Preußen, Hannover, Sachsen, Baiern, Wrtemberg), 1 Kurfrstenthum (Hessen-Kassel). Das Kaiserthum Ostreich umfate die deutschen Lnder Ostreich, Steiermark, Jllyrien, Tyrol, Bhmen, Mhren, Schlesien und die auerdeutschen Galizien, Ungarn, Siebenbrgen, Kroatien, Slawonien, Dalmatien und das lombardisch - venetianische Knigreich. 2. Preußen, zu welchem 1815 die Hlfte des Knigreiches Sachsen, Schwedisch-Vorpommern und verschiedene Landestheile am Rhein und in Westfalen kamen, bestand aus zwei durch Hannover, Braunschweig

10. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 155

1873 - Berlin : Duncker
155 den wir bestehen fr unsere Existenz, unsere Unabhngigkeit, unsern Wohl--stand. Keinen andern Ausweg giebt es, als einen ehrenvollen Frieden oder einen ruhmvollen Untergang, well ehrlos der Preuße und der Deutsche nicht zu leben vermag." Gleichzeitig ordnete er die Errichtung der Land-wehr an; das Abzeichen derselben war ein Kreuz an der Mtze mit der Inschrift: Mit Gott fr König und Vaterland." Uberall fand er be-geisterte und opferfreudige Herzen. Kanzeln und Lehrsthle wurden zu Rednerbhnen fr die Freiheit, in Stdten und Drfern erschallten die feurigen Lieder der Freiheitssnger Arndt, Krner, Schenkendorf, Rckert. Männer und Jnglinge, selbst Greise und Knaben, ja auch einzelne Frauen eilten zu den Fahnen; feierlich erklangen die Glocken, wenn sie auszogen oder auf ihrem Marsche durch Städte und Drfer kamen. Wer nicht mitziehen konnte, gab willig sein Gut her. Mancher opferte seinen gol-denen Trauring und nahm einen eisernen mit der Inschrift: Gold gab ich fr Eisen. Eine schlefische Jungfrau schnitt ihr langes Haar ab und weihte den Erls dafr dem Vaterlande; berhaupt standen die Frauen nicht zurck und widmeten sich spter mit hingebender Liebe der Pflege der Verwundeten. Das ganze Volk wurde zu Kriegern, das Land glich einem Feldlager. Wie in den schleichen Kriegen Friedrichs Geist und Kraft hervorstrahlt, so in den Freiheitskriegen des ganzen Volkes Kraft und Geist. 3. Napoleon stand nach dem Unglck in Nuland bald wieder ge-rstet da; noch waren ihm die Rheinbundsfrsten treu. In Sachsen trafen die Heere schon im Mai 1813 zusammen. Die verbndeten Preußen und Russen waren Anfangs in den Schlachten bei Ltzen und bei Bautzen nicht glcklich. Bei Ltzen, wo Scharnhorst tdtlich verwundet wurde, bestand das umgebildete Preuenheer die erste Waffen-probe, es war fr Napoleon kein vollstndiger Sieg; ohne Verlust an Gefangenen, Kanonen und Fahnen zogen die Verbndeten der Elbe zu. Ber Bautzen muten sie ebenfalls Napoleon das Schlachtfeld berlassen, zumal sie noch immer schwcher waren, und zogen sich ungebrochenen Muthes nach Schlesien zurck. Bald aber traten wie Schweden auch Cugland und ftreich auf ihre Seite, als einwaffenstillstandmische ihnen und Napoleon (4. Juni16. August) trotz der Bemhungen Ostreichs Glcklicher Weise zu keinem Frieden gefhrt hatte; während desselben wurde Ltzows Schaar bei Kitzen (Ltzen) berfallen und fast ganz vernichtet; Ham-brg, schon im Mrz vorbergehend von Russen besetzt, mute sich Davoust ergeben und wurde aufs Hrteste behandelt. Als der Krieg wieder begann, stan-den fast alle Fürsten und Völker Europas gegen einander in Waffen. ??apo-Icon, der sich mit seiner Hauptmacht in Sachsen an der Elbe (er selbst in Dres-den) befand, wurde von drei groen Deeren umstellt. Der Fürst Schwarzenberg fhrte die Hauptarmee in Bymen, bei der sich Friedrich Wilhelm, Alexander und Franz aufhielten. Der Kronprinz von Schweden, Bernadotte, der frhere franzsische Marschall (der wird nur stolze Bewe-gungen machen," hatte Napoleon der ihn geuert), stand in Brandenburg mit der Nordarmee, unter ihm der General Blow. Die schlesische Armee kommandirte der 70jhrige General Blcher (spter Fürst Blcher von Wahlstadt), der erbittertste Franzosenfeind, voll Jugendfeuer und Mannes-kraft trotz des greisen Haares, offen und derb in seinem Wesen, neidlos gegen
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