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1. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 52

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
52 licher und kräftiger begegnen wir unfern lieben bekannten Buchen^), die besonders schön in Seeland, Holstein und Mecklenburg, der deutscheu Eiche besonders in Westphalen, unseren Kirsch-, Pflaumen-, Aepsel- und Birnbäumen, und weiter nach Süden hinab in Deutschland und Frankreich zc. Wein, Pfirsichen und Aprikosen, und überall unfern Getreidearten und der Kartoffel. Unter deu Thiereu sind für diese Zone charakteristisch vor allen unsere Hansthiere. Die Bevölkerung, in den Ländern der beiden ersten Zonen nur spärlich, ist besonders nach Westen hin dicht. Ueber welche Länder ist dieser Gürtel verbreitet? Die drei südlichen Halbinseln Europas liegen in dem Gürtel der i immergrünen Laubbäume. Myrthen und Rosmarin bilden dort die Hecken und Zäune, Cypressenbäume kleine Wäldchen; Pomeranzen- und Citronenbänme mit ihren dicken, glänzenden grünen Blättern, duftigen Blüthen und goldfarbigen Früchten erfüllen die Luft mit würzigem Geruch. Feurige Weine, Oelbänme, süße Kastanien, Mandelbäume wachsen überall, und in den südlichsten Gegenden kommen selbst Dattelpalmen fort. Mais und Reis vertreten unsere Getreide. Statt des Pferdes dient dort das Maulthier dem Menschen; giftige Schlangen und Jufecteu fiud nicht selten. — Vergleiche hiermit die charakteristischen Erscheinungen der andern Erdtheile, wie sie in der allgemeinen physischen Geographie angegeben, namentlich Größe und Charakter der Pflanzen und Thiere. Die Vögel stehen denen der warmen Zone an Größe und Farbenpracht nach, zeichnen sich aber durch liebliche Stimmen und melodischen Gesang aus. § 23. Europas Bevölkerung. Die fast 300 Millionen zählende Bevölkerung Europas ist sehr ungleich über die einzelnen Länder vertheilt, wie schon vorher gesagt. Europa nimmt etwa den 15. Theil der Erdoberfläche ein. Den wie vielten Theil aller Menschen der Erde betragen seine Bewohner? Warum ist der Süden und Westen Europas mehr bevölkert als der Norden? Dies gilt jedoch nur im Allgemeinen. Das europäische Rußland ist im Verhältniß zu seiner Aus- dehuung am geringsten bevölkert, es wohnen auf der Quadratmeile durch- schnittlich etwa 600 Seelen. In der europäischen Türkei kommen auf die Quadratmeile 1300, in Spanien 1400, in Portugal 2000, in Skandinavien und der Schweiz 3000, in Deutschland und Frankreich 3600, in Italien und Britannien 4500, in Holland 5000, in Belgien und Dänemark sogar 8000; hätte Rußland nur eine Dichtigkeit der Bevölkerung wie Portugal, so würde dasselbe 180 Millionen Einwohner haben; lebten aber 3000 dort auf einer Quadratmeile, so würde dies schou mehr als die gegenwärtige Bevölkerung von ganz Europa betragen. Macht die Natur des Landes auch 1) Burmeister vergleicht den Buchenwald mit dem Urwalde und sagt: „Alles in dem Urwalde ist ausgeprägter, schroffer, abweichender gestaltet; aber darum weckt er auch keine so sanfte, milde, liebliche, friedliche Empfindung, wie sie unter dem offenen Laube der hochstämmigen Buchen rege wird."

2. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 57

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
57 das mittelgebirgige und Nieder-Deutschlaud, die erst später dem Meere entstiegene Tiesebene. Häufig faßt man jedoch die beiden ersten zusammen. Das herzynische Gebirge fällt so ziemlich in die Mitte Deutsch- lands und theilt es somit in Norddeutschland und Süddeutschland, oder in Ober- und Nieder-Deutschland, obgleich das Hochland, das gebirgige Deutschland, bis auf nur 20 Meilen Entfernung von dem Meere nach Norddeutschland hineinsaßt, und beide Ausdrücke also nicht gleichbedeutend sind. Man vergleiche Deutschland bezüglich der Verkeilung von Hoch- und Tiesland und der Richtung der Gebirge mit Frankreich, Spanien, Italien, Griechenland u. a. Deutschland liegt — wie gesagt'— in der Mitte Europas, ja es liegt ziemlich genau in der Mitte zwischen Pol und Aequator, zwischen dem 45. und 55° N. Breite, und hat also im strengsten Sinne des Wortes ein gemäßigtes Klima. Aber aus seiner Ausdehuung zwischen 10 Breiten- graden, also von 150 Meilen von Süden nach Norden, sollte man schließen, daß in Süddeutschland schon ein beträchtlich milderes Klima herrsche. Dies würde der Fall sein, wäre Süddeutschland nicht Hochland und der Norden nicht Tiefland. Dadurch erhält Deutschland ein fast gleich- mäßiges Klima. Denken wir uns aber die Alpen nach dem Norden ver- legt, so würde dieser eine unnahbare Eiswüste sein. Wie würde das Klima Nord- und Süddeutschlands, Ost- und Westdeutschlands verschieden sein, wenn die Alpen von N. nach S. zögen? — So hat Deutschland zwar nicht den stets blauen Himmel Italiens und Spaniens, aber auch nicht den fast stets von Nebel verhüllten Englands, weder die schneidende, aus- trocknende Luft des Ostens, noch die feuchte des Westens, sondern diese Gegensätze finden hier ihre Ausgleichung. Dies bewirkt denn auch eine größere Gleichartigkeit der Erzeugnisse, als die Ausdehnung dnrch so verschiedene Breitengrade erwarten ließ. Herrliche Weiden, Getreidefelder, Gemüsegärten, Obstpflanzungen giebt es durchs ganze Land, Pfirsiche und Wein vorzüglich im Süden, Wälder von Buchen, Eichen, Tannen und Fichten in Thälern und auf Höhen, Linden und Kastanien, Akazien und Pappeln an Straßen und auf Dorfplätzen; nirgend reißende Thiere, giftig Gewürm und lästiges Ungeziefer. Ackerbau und Viehzucht blichen fast überall auf dem Lande, und Gewerbthätigkeit belebt die Städte; der Boden liefert Salz und Eisen in Menge und edlere Metalle zur Genüge. Dies das allgemeine Bild. Aber welch' reicher Wechsel tritt uus bei näherer Betrachtuug in Bezug auf Bodenbeschaffenheit, Klima, Vegetation, Flußbildung, Thätigkeit u. s. w. entgegen. Die beiden Hauptformen des Hoch- und Tieflandes stufen sich auf das Mauuigsaltigste ab; uebeu den Gebirgen herrscht die Form der Hochebene und des Hügellandes, und Moor- und Haidestriche hat das Hochland wie das Tiefland, das letztere z. B. in Hannover und Oldenburg, das erstere in Oberbaiern, den Felsen- gebirgen der Alpen nicht mehr fern. Schwer und feucht ist die Luft im Norden, dünn und trocken im gebirgigen Deutschland, dort die Temperatur eine gleichmäßigere, hier eine rascher wechselnde, und scharfe Gegensätze der Zahreszeiten bietend. Das Tiefland ist durch seine Lage am Meere auf

3. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 65

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
65 von mehr als 2250 w. Höhe, wie den mächtigen 3675 m. hohen Venediger, der 16 Stunden lang von Norden nach Süden sich erstreckt, und dessen Haupt- gipfel in eine von riesigen Eispyramiden umgebene Felsennadel ausgeht, so wie die von bedeutenden Eismassen bedeckte Gruppe des Großglockuers, 3949 m. Ihnen vorgelagert sind Die Salzburger Alpen, ausgezeichnet ebensowohl durch imposante Felsenberge, als durch wildromantische und liebliche Thäler, zwischen Inn und Euns, von der Salz ach und deren Nebenflüssen durchströmt. Unter den Bergen zeichnet sich der schroffe Watzmann, 2600 m., durch seine zwei Felsenhörner aus, die ein steiler, mit Gletschern bedeckter Felsenkamm verbindet. Aus seiner Ostseite liegt der rings von Felswänden eingeschlossene Königssee. Andere bedeutende Berge sind der Dachstein, 2920 m., der Ankogel und Gamskogel. Die innerste Partie des Gebirges bildet das gemsenreiche Hochland von Berchtesgaden, „eine Schweiz im Kleinen". Südlich davon liegt der Felsenwall „das steinere Meer", 1950 m. hoch, von 975 —1300 m. hohen Kalkfelsen umgeben. Die östliche Fortsetzung der Tauern sind die Steierischen (Steyerischen) und Oösterreichischen Alpen, die, allmälig niedriger werdend, bis nach Ungarn hinein sich verzweigen. (S. Traun und Enns.) Zehn Meilen von Wien erheben sie sich noch einmal im Schneeberg 2131 in. hoch; südlich davon der Paß Semmering 845 m. Der nordöstlichste Zweig, das Sand- steingebirge des Wiener Waldes, endet an der Donau mit dem Leopolds- berge und dem südlicher gelegenen Kahlenbergs. Ans den Steierischen Alpen sei hier ein kleines freundliches Bild an- gereiht. Südlich vom Dachstein, nördlich von dem schönen, breiten und fruchtbaren Ennsthale, liegt in einer Höhe, in der mitten im Sommer Schneeschauer nichts Seltenes sind, die 4 Stunden lange und 11j2 Stunde breite Ramsauer Hochebene, umsäumt von majestätischen Felsbergen, bedeckt mit lieblichen Matten vom saftigsten Grün, auf denen kleine, aber schöne Kühe weiden. Spärlich nur gedeihen dort Weizen und Roggen, besser Hafer, Kartoffeln und Flachs; Viehzucht ist auch hier Hauptquelle des Er- werbs. Zerstreut liegen darauf etwa 150 Gehöfte, jedes inmitten seiner Wirtschaft, bewohnt von ca. 1 500 prote st antischen Einwohnern. Friedlich und arbeitsam, fleißig und sittlich, lebt dieses biedere Alpenvölkchen in stiller Frömmigkeit. Wenn Groß und Klein des Tages Last und Mühen getragen haben, versammelt der Hausvater des Abends seine Hausgenossen, um ihnen aus dem Worte Gottes vorzulesen. Die deutsche Hochebene. § 27. Die obere deutsche Hochebene. Es ist bei Besprechung der Abdachung Deutschlands schon darauf hin- gewiesen worden, daß dieselbe keine blos und gleichmäßig nach Norden geneigte ist, sondern daß der Westen und die Mitte Deutschlands in Gebirgs- Schreiber, geogr. Lebrbuch. 5

4. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 118

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
118 Wiese einen anmnthigen Gegensatz zu dem nahen reizlosen Festlande und lockt darum zahlreiche Besucher an. Das Meer hat ihre Küsten vielfach eingebuchtet und dadurch viel Halbinseln gebildet, die zuweilen, wie nament- lich die größeren der Ostküste, nur durch schmale Landengen mit ihr zusammen- hangen. Die nordöstliche ist die Halbinsel Jasmnnd, deren nördlichste Spitze, das Vorgebirge Areona, sich 65 m. über das Meer erhebt. Höher ist der mit herrlichem Buchenwald bedeckte Stubbenitz, ein Kreidefels mit Feuersteinen gemischt, der an zwei Seiten in der Stubbenkammer 124 m. tief abfällt und in dem Königs stuhl 172 m. über dem Meere liegt. Nach So. streckt sich die Halbinsel Mönkgut. Der Berg Rugart in der Mitte, 100 m., gewährt eine herrliche Rundschau, und unweit der Südküste liegt das reizende Seebad Putbus. Die Insel hat nahe an 30,000 E., die bei der eigen- thümlichen Gestaltung jener zum Theil ziemlich isolirt von einander leben. Zwischen dem südlichen und dem nördlichen Höhenzuge liegt das innere Becken des Tieflandes, 32,5—65 m. hoch, das einst von einem großen See erfüllt, gewesen, in den auch die Weichsel ihre Fluten ergosfen, ehe sie sich ein Bett nach N. gegraben. Nach W. setzt sich diese Thalfurche fort in dem tiefen Becken des Spreewaldes, durch Brandenburg und Sachsen. Die ge- ringe Erhebung erleichtert die Verbindung der Flüsse durch Cauäle. Der Spreewald charakterisirt recht eigentlich die reich bewässerte Nie- dernng. Der Boden ist hier so flach, daß die Spree (s. §. 37,3,.), nachdem sie die süduralische Höhe durchbrochen, sich in unzählige Arme theilt, die bei etwas erhöhtem Wasserstande alles zwischen- und umliegende Land über- schwemmen. Diese sumpfige Niederung, mit Erlen, Weiden und Eschen, in etwas höheren Strichen auch mit Puchen und Eichen bestanden, ist der Spree- Wald, dessen oberer Theil, oberhalb Lübben 4 Meilen lang und 11/2 Ml. breit, dessen unterer halb so groß ist. Alle Thätigkeit, aller Verkehr der Be- wohner geschieht im Sommer auf Kähnen, (vergl. Bremer Blockland und Holland) im Winter auf Schlitten und Schlittschuhen. § 48. Die Flüsse der östlichen Tiefebene. Welchen Lauf (Richtung) haben alle Hanptflüfse des östlichen und West- licheu Tieflandes? Welchen Meeren gehören sie an? Welche gehören mit ihrem ganzen Laufe der Tiefebene an? Welche nicht? Warum sind sie alle in hohem Grade selbst stromaufwärts schiffbar? 1. Die Oder.1) In welchem Laude, in welchem Gebirge liegt ihre Quelle? Vgl. § 37, ä. Die wechselnde Richtung bis Oderberg? Eng ist ihr oberes Thal zwischen steilen, mit herrlichen Buchen und Tannen bewal- deten Bergen, schnell und wild ihr Lauf. An der preußisch-schlesischeu Grenze geht ihr links zunächst die Oppa mit der Möhra zu. Von hier beginnt ihr mittlerer Lauf, der bis zur Mündung der Bartsch reicht, wo sie nur noch 76 in. über dem Meere liegt. Von Ratibor aus wird ihr Lauf ruhiger und für größere Kähne fahrbar. Die Höhen treten zurück; das Thal weitet sich, langsam fließt sie zwischen Gebüsch und Wiesen dahin, auf 1) S. Karte Xi. mit Angabe des Entwickelungsmaßes.

5. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 171

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
171 das alte Naupaktos, 1500 Einwohner. Am Parnassus in Phocis lag das berühmte Delphi (Pythia). Im N. derselben Landschaft an der jetzt veränderten Küste der Engpaß der Thermopyleu ileonidas). In Böotien, westlich vom See Kopais liegt jetzt Livadia (Lebadea) mit 5000 Einwohnern. Im So. des Sees lag Theben, jetzt das unbedeutende Thiva. In derselben Landschaft lagen die durch Schlachten berühmten Orte Chärouea und Platää. In dem öden Attika, dem südöstlichen Vorsprunge Livadiens, lag einst Athen, der Sitz griechischer Kunst und Wissenschaft am Fuße des 325 m. hohen Kalkplateaus, das die Akropolis trug, und liegt das heutige Athen, die Hauptstadt des Reichs und Residenz des Königs (Georg I. von Holstein-Glücksburg), vor 50 Jahren noch einem -elenden Dorfe gleich, mit herrlichen, jetzt sorgsam gepflegten Ruinen, 40,000 Einwohner. — Hafen Piräus, 10,000 Einwohner. 2. Morea, in alter Zeit Pelopounesus, durch die Laudenge von Eorinth mit dem Festlande verbunden. Tripolitza im alten Arkadien, seit 1828 laugsam aus den Trümmern sich erhebend, mit 7400 Einwohnern. Nauplia oder Napoli di Romauia in Argolis, die jetzige aufblühende Hauptstadt, befestigt, mit 6000 Einw. Auch das alte Argos in der Nähe blüht wieder empor; 10,000 Einwohner. Ander Ostküste des alten Lakoniens Napoli di Malvasia, durch seinen Wein bekannt. In der Nähe des alten Sparta hat man ein neues Sparta angelegt, das etwa 1500 Ein- wohner zählt. Das Thal des Eurotas, an welchem auch das ehemalige Sparta lag, ist schön und fruchtbar. — Im Nw. an der Küste Patres, Festung und bedeutendste Handelsstadt, 26,000 Einwohner. Eorinth wurde 1858 durch ein Erdbeben fast gänzlich zerstört. 2. Die Inseln, mehr als 30 mit ca. 250,000 Einwohnern, „sind meist graue zerklüftete Eilande, fast ohne Anbau, mit einfarbigem niederen Gestrüpp bedeckt, im Innern ein Labyrinth von Gebirgsstöcken mit tief eingeschnittenen Schluchten; auf der Ebene am Meer schwüle Hitze und fieberschwangerer Sumpfboden, auf den Höhen eis- kalte Morgenwinde." Die größte, Negroponte (Euboa), macht jedoch eine Ausnahme; einst war sie Athens Kornkammer, und noch jetzt ist sie schön und fruchtbar, aus- genommen die baumlosen Striche im Innern. Der Hauptort Egribo (Euripos, Ehalkis) hat 4000 Einwohner. An dem nordöstlichen Vorgebirge Artemisium kämpften einst die persische und griechische Flotte. Bei Egribo ist der Arm des Meeres, welcher die Insel vom Festlands scheidet, so schmal, daß beide Ufer durch eine Zug- brücke verbunden sind. Unter den kleineren Inseln sind die bedeutenderen nahe der Ostküste Moreas: Hydra, dessen gleichnamiger schöner und handeltreibender Hauptort 9000 Einwohner zählt; unter den Cykladen: Andros, die schönste und fruchtbarste; Tenos, My- kone, Naxia (Naxos) Paros, Syra (Syros) mit dem wichtigen Handelsplatz Her- mopolis, 21,000 Einwohner. Die kleine Insel Santorin, das alte Thera, ist wegen ihrer durch und durch vulkanischen Natur, die häufige Veränderungen des Bodens hervorruft, interessant. Sie hat 15,000 Einwohner. Die Ionischen Inseln. Zu ihnen gehören 7 größere und mehrere kleinere, Griechenland und Epirns westlich vorgelagerte Inseln, zusammen 52 Qm. umfassend, deren griechische Bewohner (230,000) in ihrem Wesen viel mit den Italienern theilen. Sie standen seit 1815 unter englischer Oberhoheit, sind aber seit Jahren mit Griechenland vereinigt. Sie sollen durch den Wechsel nicht eben gewonnen haben. Eorsn (Eorcyra, Kerkyra), 12 Qm. Waldartige Pflanzungen von Oliven-, Eitro- nen- und dunkelfarbigen Orangenbäumeu und Feigenbäume von einem Wipfelumfange wie unsere Eichen liefern reiche Frucht; an den Abhängen gedeihen Mandel- und Maulbeerbäume. Die Stadt Corfu mit 24,000 Einwohnern bietet im Innern uu- gefähr denselben Anblick, wie alle südlichen Städte: enge, schmutzige, von üblen Gerüchen

6. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 197

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
197 in östlicher Richtung als ein 290—325 m. breiter Strom durchfließt. In ziemlich gleicher Ausdehnung erstreckt sich jene Ebene nach S. das Raab- thal, nach N. die Thäler der Waag, Neutra und Gran entlang. Unterhalb Preßburg theilt sich die Donau in zwei Arme und bildet die große Schutt, 28 Qm. mit 100 Ortschaften, und der rechte Arm theilt sich abermals, um die kleine Schütt, 5 Qm., zu bilden. Der Name er- innert an ihre Entstehung. Erst bei der Festung Komörn vereinigen sich die ersten miede*. Die südliche Ebene auf der rechten Seite, zum Theil tiefer als der Spiegel der Donau liegend, eine sandige und sumpfige Fläche mit spärlicher Vegetation, ist der Boden eines ausgetrockneten Sees, von dem als Rest der seichte, durch Entwässerung jetzt gleichfalls fast trocken ge- legte Neusiedler See geblieben ist. Nachdem die Donau jene zweite von dem Bakonyer und dem Reo- grader Gebirge gebildete anmnthige Pforte durchströmt hat, wendet sie sich plötzlich (von Waitzen) in einem rechten Winkel nach S. und tritt in die '1700 Qm. große Ebene von Nieder-Ungarn, ein Strom von 650— 812 m. Breite. Schon vor ihrer Wendung hat sie sich getheilt und bildet die 5 Stuuden lange Andreas-Jnsel. Bis zu deu einander gegenüber liegenden Städten Ofen und Pesth begleiten noch Höhenzüge den Strom; von hier ab aber breiten sich auf beiden Seiten, unabsehbar und ununter- brochen, zumal auf der gänzlich flachen, linken Seite Sand- und Moor- flächen oder Sumpfwalduugeu aus; rechts erhebt sich das Land allmälig zu Hügeln, den Pannonifchen Bergen, (die Römer nannten das westlich der Donau liegende Gebiet Pannoma), welche den 11 Ml. langen, 1v2 Ml. breiten (18 Qm.) Plattensee umschließen. Selbst da, wo nach Einmündung der Drau die weinreichen Berge der Frusea Gora rechts an den Strom herantreten, behält das linke Ufer unverändert den erwähnten Charakter. In noch ausgeprägterem Maße ist die Theiß, Ungarns eigentlicher Haupt- sluß, ein echter Tieslandstrom. Wo das Karpathische Waldgebirge sich zum Siebenbürgischen Hochgebirge erhebt, in zwei Quellen, der Weißen und Schwarzen Theiß, entspringend, fließt sie in nordwestlicher Richtung am Fuß des Karpathischeu Waldgebirges entlang, dann aber von dem Ost- snße des Salzburger- und Hegyalla-Gebirges, nach Ausnahme des Szamos aus Siebenbürgen, südwärts und tritt nach Einmündung des Bodrog und Heruad in die Tiefebene, die sie in zahllosen Windungen förmlich durch- schleicht, alle Wasserschätze vom Süd- und Westabhauge der Karpathen und aus Siebenbürgen, aus letzterem Lande außer dem erwähnten die schnelle Körös und den mächtigen Maros, in sich aufnehmend, durch ihren außer- ordentlichen Fifchmchthum Segen spendend, aber im Frühjahr und wenn im Gebirge starke Regen fallen, das Land mit reißenden Fluten überfchwemmeyd. 1) Daniel rechnet das Thal der Waag, sowie die Thäler der unteren Neutra und Gran nicht zur Ob^er-Ungarischen Ebene. Aber ein Blick auf eine gute Karte läßt die nördliche, wie die südliche Ebene, die einander sogar in ihrer horizontalen Form entsprechen, als zusammengehörig erscheinen; daher jene Thäler auch von A. z. B. Kapp, als zu ihr gehörig mit Recht betrachtet werden.

7. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 239

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
239 Podolien, d. i. Niederland, obschon es eine an die Karpathen sich anlehnende, von Berg- und Hügelreihen durchzogene Landschaft, gehört zu den fruchtbarsten Pro- vinzen des Reichs, welche eine üppige Vegetation besitzt und reich an Getreide und Vieh ist. Darin Kamieniee an einem Nebenfluß des Dnjestr mit 20,000 E., die zur Hälfte Juden, in malerischer Lage, zum Theil auf hohen Felsen angelegt. — In dem ebenen, gleichfalls sehr fruchtbaren Volhynien, nordwestlich der vorigen, Schi- tomir (Zitomierz) mit Leder- und Tuchfabriken und lebhaftem Handel, 38,000 E. — In dem wald- und morast-, wiesen- und weidereichen Gouvernement Minsk, das von der Beresina, dem oberen Riemen und Nebenflüssen des Dnjepr durchflössen ist, die Hauptstadt gl. N. mit 36,000 E. Mohilew am Dnjepr mit beträchtlichem Handel zwischen der Ostsee und dem Schwarzen Meere, 40,000 E. Witepsk an der Düna mit Tuchfabriken und lebhaftem Handel, 27,000 E. Kowuo im alten Wald- und seenreichen Samogitien, 35,000 E. Wilna, wichtig durch Industrie und Handel, 84,000 E. Das zum Theil morastige Gouvernement bedecken ungeheure Wälder. Im Gouvernement Grodno, in dessen Urwald noch Büffel und Auerochsen hausen, die Hauptstadt gl. N. mit wichtigem Handel, 25,000 E. g. H^olen. Die früheste Geschichte des noch im 17. Jahrh. mächtigen, von der Ostsee bis zum Schwarzen Meere ausgedehnten slavischen Polenreiches ver- liert sich in die Zeit der Sage. Lech, der Bruder Czechs, gründete da, wo er ein Glück verkündendes Nest weißer Adler gefunden, Gnesen, den ältesten Mittelpunkt. An Stelle des für seine Grausamkeiten, wie Hatto, von den Mäusen verzehrten Popiel Ii. trat 840, aus bäuerlichem Stamm entsprossen, Pia st, aus dessen Geschlecht Boleslaw hervorging, der 1025 den Königstitel annahm und der eigentliche Stifter des Reichs ward. Seine Nachkommen starben 1370 mit Kasimir dem Großen aus. Das Haus der Jagellonen regiert von 1386—1572. Von dieser Zeit ab ein Wahlreich, sank Polen durch die ehrgeizigen Bestrebungen einer drückenden Aristokratie, der kein gebildeter Bürgerstand das Gegengewicht hielt, in innere Wirren und von seiner Macht herab, bis es durch die Thei- lungen 17 72, 1793 und 1795 aus der Reihe der europäischen Staaten getilgt wurde. Mehr als 2/3 desselben sind im Laufe der Zeit unter russische Herr- schaft gekommen, die dem sogenannten Königreich Polen nach verschiedenen unglücklichen Aufstandsversuchen auch den letzten Rest nationaler Selbstän- digkeit genommen hat. Selbst die römisch-katholische Kirche, zu der sich der größte Theil der Polen bekennt, ward russificirt, d. h. die griechisch-unirte Kirche wurde ihnen aufgezwungen. Nicht minder gewaltsam sucht Rußland die polnische Sprache zu unterdrücken. Die Polen, „die Franzosen des Nordens", sind leichten, beweglichen Geistes, begeistert für Ehre und Ruhm, beseelt von glühender Liebe zur Freiheit und für ihr unglückliches Vaterland, aber auch leichtsinnig, jähzornig, Trunk und Spiel liebend und dauernde Anstrengung scheuend, die unteren Klassen unwissend und unreinlich, durch Knechtung verkommen. — Die pol- nischen Dörfer sind eine traurige „Versammlung von alten großen Stroh- Haufen", „Alles häßlich und finster", ohne Bäume; selbst die Kirche — unter 20 Dörfern besitzt nur eins eine solche, — ist nur „eine schwarzgraue große Bretterbude". — Polen ist „das Paradies der Juden".

8. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 223

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
223 sickern versagen. So bilden sich überall Bergseen, die ihr Wasser in raschem Lause wieder zum Meere senden. Aus welcher Seite ist der Lauf der Flüsse natürlich am kürzesten und jähesten? Welchen Schluß gestattet die Zerrissenheit der West- und Nordwestküste? Die Stürme des Meeres und die ihm wieder entgegenstürzenden Flüsse haben diese meilenlangen und ost 975 m. tief eingeschnittenen Fjorde gegraben, an denen sich das Leben ent- wickelt, in deren gesichertem Grunde die Handelsstädte in grünenden und blühenden Thälern liegen. Ja, die Felsenmauern der losgerissenen Inseln schützen die dahinter liegende Küste, und in den Engen zwischen jenen und dieser, wie in den Westfjords der Losoden bergen sich und laichen im Frühjahr die Fische (Hering und Kabeljau), die dann massenhaft zu bequemem Fange sich bieten. Die gefährlichen, mehr als die Kälte die Vegetation zurückdrängenden Stürme kommen von Osten. Welcher Wind bringt der Westküste Norwegens reichlichen Regen? Was für Wetter muß derselbe Süst- Westwind Schweden bringen? Warum? So werdeu wir es erklärlich finden, daß es am Nord-Cap und dem nördlichen Höhenzuge nur Moose und Flechten (die Rennthierflechte, islän- disches Moos) und Löffelkraut, am Fuße der Berge auch wohl im Sommer Vergißmeinnicht, Veilchen u. a. Blumen, weiter nach S. Preißelbeeren, dann Erdbeeren, Wachholderbeeren und kleine niedrige Büsche von Birken giebt, die je näher dem Polarkreise an Höhe und Umfang wachsen. In diesem nur von wandernden Lappen bewohnten Pstanzengürtel der Mose (Vergl. § 22) hausen (außer dem Rennthier) Seehunde, Bären, Polarfüchse, See- Vögel. Südlich vom Polarkreise beginnen die Nadelhölzer, die, wechselnd mit Birken, große Waldungen bilden, während Erlen und Weiden die Bäche säumen, zu deren Seiten kräftiger Graswuchs die Zucht der Ziegen, Schafe, kleiner Pferde und Rinder, auch wohl ein dürftiger Acker den Anbau von Gerste, Hafer und Roggen, gestattet. Etwa vom 64° ab gedeihen unsere Laubhölzer und Obstbäume. Die Flüsse der westlichen Abdachung sind natürlich nur kurz. Welcher parallelen Richtung folgen fast alle Flüsse der östlichen? Der nördlichste, die Torneä, 50 Ml. lang, der Grenzfluß gegen Rußland, kommt aus einem See gl. N. in Lappland. Die Lules-, deren beide Quellflüsse eine Menge Seen verbinden, bildet wie die übrigen bei jeder Stufe des Landes beträcht- liche Wasserfälle, von denen einer .130 m. hoch in enger Felsenkluft. Die Umea bildet einen solchen noch kurz vor ihrer Mündung (in welchen Theil der Ostsee?). In das südliche Becken des Bosnischen Meerbusens ergießt sich durch einen langen Fjord der Dal Elf, aus Ost- und West-Dal Elf sich bildend. Südlich von ihm liegen die größten der unzähligen Seen. Der Wenersee, 94 Qm., durch 2 Halbinseln und eine Jnselreihe in zwei Hälften geschieden, in welchen 30 wasserreiche Flüsse sich ergießen. Er sendet als einzigen Abfluß den Götha Elf in das Kattegat, den trotz seines Wasserreichthums die Trollhättafälle zur Schiffahrt ungeeignet machen, so daß ihm zur Seite der Trollhätta Kanal angelegt worden. Südöst- lich von jenem liegt der sagenreiche Wettersee, 33 Qm., merkwürdig durch

9. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 233

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
233 Einfluß des nördlichen Eismeeres weit über den Polarkreis südlich hinaus geltend? Warum um so mehr, je weiter nach Osten? Auch in dem nächstfolgenden Striche vom Polarkreise bis zum 58, im O. bis zum 57° dauert der Winter noch immer 6—7 Monate und ist streng und schneereich. Die Newa (60°) ist 6 Monate mit Eis bedeckt. Welche Bäume sind in diesem zweiten Strich vorherrschend? In ihm be- ginnt der Getreidebau. Warum sind die Ostseeprovinzen darin weit ergie- biger als die östlichen? Wodurch wird überhaupt das Klima jener, obwohl noch immer streng im Vergleich zu den westlicheren Länder Europas, weit milder? Der angenehmste und fruchtbarste und folglich der bevölkertste Strich ist das weite Gebiet zwischen dem nördlichen und südlichen Landrücken vom 57—50°, reich an Roggen und Lein und mit üppigen Laubwäldern, uameut- lich Linden bedeckt, dem Ackerbau mehr als dem Obstbau günstig. Auf weiten Wiesenflächen wird Viehzucht, namentlich auch Pferdezucht mit Erfolg betrieben. In den Wäldern Livlands, Litthauens und Preußens giebt es Wölfe und Elennthiere, ja noch Auerochsen. Zu den Seiten der Wolga und am Ural liegen unermeßliche Steiukohlenflötze und in den hierher gehörigen Gebieten des Gebirges finden sich die berühmten Gold- und Platiua-, sowie reiche Eisen- und Knpsergrnben. Der südliche Strich vom 50° bis zum Schwarzen Meere und dem Kaukasus und von der Mündung der Donau bis zur Uralmündung ist fast nur Steppe; wechselnd ans Sand oder Thon mit einer nur dünnen Decke fruchtbarer Erde, östlich vom Don sogar aus sehr salzhaltigem Boden be- stehend. Diese Bodenbeschaffenheit, obwohl den Baumwuchs au sich nicht verbietend, ist dennoch die wesentliche Ursache des fast gänzlichen Mangels der Bäume, der die Steppe besonders charakterisirt. Allerdings wirken auch die klimatischen Verhältnisse mit ein. Dem kalten Ostwinde ist das Land geöffnet (wie so?), und eben so offen steht es dem heißen Südwinde. Der Winter ist kalt und stürmisch. Wenn im Frühling der schmelzende Schnee die dünne Erdkruste in Schlamm verwandelt hat, schießt rasch ein üppiger Graswald von 1—2 m. Höhe, in den Bodensenkungen und an den Ufern der Flüsse 3—6 m. hohes Schilf empor, eine Vegetation, die durchaus keinen langsam wachsenden Baum aufkommen läßt. Mit dem Juni beginnt der Monate lang regenlose heiße Sommer, der die Feuchtigkeit ver- zehrt und das Gras verdorren läßt. (Vergl. Tnran.) Nur einzelne Gegenden am Meere sind dem Ackerbau günstig. Mit welchem Theile Italiens liegt der südliche Strich unter gleichen Breiten? Warum gedeihen hier dennoch (mit geringer Ausnahme) die dort heimischen Südfrüchte nicht? Von den ca. 80 Mill. Bewohnern des Tieflandes gehört die Mehrzahl dem Stamme der Slaven an, die in 55 Mill. Rnffen und in 8x/2 Mill. Polen zerfallen. Von den 3x/2 Mill. Deutschen (vorzugsweise in Preußen) kommen 17 5,000 auf Esthlaud, Livland und Kurland neben dem litthanischen Stamme. Außerdem giebt es ca. 2% Mill. Juden. Der Mongolischen Race gehören der Finnische Stamm, die Lappen und Samojeden, die Liven

10. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 335

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
31. u. 37° Nbr. oder vom Peträischen Arabien bis zur Bucht von Skan- dernn, und zwischen der Ostküste des Mittelmeers und dem Enphrat; im engeren Sinne nur den nördlich vom alten Phönicien gelegenen Küstenstrich. Wir fassen es in ersterem. Das in § 92 erwähnte Kalkgebirge, das wie die meisten anderen reich an Höhlen ist, umfaßt zunächst mit einem der Küste nahe tretenden Zuge die Bucht von Skanderun (Jskendernn oder Alexan- dretta), rückt von Antakieh (Antiochia) der Küste ferner und sinkt in meh- reren Terrassen zu ihr ab; im Osten aber bildet es ein Plateau, das allmälig zum Euphrat hin abfällt und weiter südöstlich in die Wüste sich verläuft. In Phönicien erhebt sich dasselbe von der früheren Höhe von ca. 650 m. 2000' zu zwei Parallelketten von 2275 — 2925 m. 7 — 9000', deren westliche der Libanon, deren östliche, an die sich dann gleichfalls wieder das mittel- syrische Hochland anschließt, der Antilibanon heißt; zu der letzteren gehört der beschneite 2925 in. 9000' hohe große Hermon. Beide setzen sich dann durch Palästina als gesonderte Plateanx mit einzelnen sie überragenden Höhen und Bergzügen in südlicher Richtung fort bis nach Arabien. Eine eigen- thümliche Bildung ist es, daß in der ganzen Ausdehnung von N. nach S. zwischen dem westlichen Randgebirge und der östlichen Erhebung mit wenigen Unterbrechungen ein großes Längenthal (Ghor) liegt, das von mehreren beträchtlichen Flüssen, theils nördlichen, theils südlichen Laufes, bewässert wird. In dem Thale zwischen dem Libanon und Antilibanon, dem fruchtbaren Cölefyrieu (Hohlsyrien), entspringen 2 Flüsse, der kleinere Leontes bei Baalbeck, der nach S. fließt und bei Sur (Tyrus) mündet, und der Orontes, der nach N. sich wendet und bei Antiochia sich ins Meer ergießt. Auf dem Autilibauou entspringt ferner der südlich gerichtete Jordan. Die östlichen Gebirge sind ganz kahl, die westlichen zum Theil reich bewaldet. An Syrien knüpfen sich große Erinnerungen: hier ist das gelobte Land der Hebräer, hier die Wiege des Christenthums; hier habeu die Assyrer, Juden, Macedonier und Römer gekämpft, und Ninns, Semiramis, Sesostris, Alexander, Pompejus, Marius, Antonius zc., Gottfried von Bouillou und andere' Helden der Kreuzzüge und endlich Napoleon I. gestritten. Welche Schlüsse in Bezug auf das Klima ergeben sich aus der Lage, Umgrenzung und Erhebung für den Küstenstrich und das Innere des Landes? Im nördlichen Syrien war Antiochia am Orontes einst eine große Pracht- volle Stadt, noch zur Zeit der Römer; das jetzige Antakieh ist ein öder Ort von ca. 20,000 E. Größer und wichtiger ist die jetzige Hauptstadt Syriens Haleb oder Aleppo in schöner durch einen Steppenfluß bewässerter Gegend, mit 75,000 E., von denen Vs Christen. Weiter aufwärts am Orontes liegen zwei belebte Städte, Hamah niit 30,000 E. und Höms (Heins, Emessa) mit 25,000 E. In Cölesyrien sind von Baalbeck, d. i. Sonnenstadt, dem Heliopolis der Alten, und ihren Prachtgebäuden und Tempeln, namentlich dem herrlichen Sonnentempel, noch großartige Ruinen vor- handen. Oestlich vom großen Hermon liegt am Saume der Wüste, in reizender, von Steppenflüssen bewässerter Gegend, in einem Garten von Palmen, Platanen, Cypressen, Obst- und Weinpflanzungen Damaskus, „das Auge der Wüste", mit den hellen Mauern und schlanken Minarets gegen den frischen Grasteppich lieblich abstechend, mit ihren Bazars, den Straßen von Läden, in denen die von den gewerbfleißigen Bewohnern gefertigten mit Gold und Silber durchwirkten Seidenshawls und Mäntel, sowie die früher berühmten Damascener-Säbel Käufern in allen Trachten, vornehmlich Juden, Griechen und Türken feil geboten werden. Der paradiesischen Natur und
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