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1. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 92

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
92 Main; der erstere, die Hauptquelle, weil sie sofort die Hauptrichtung des Stromes einschlägt, entspringt am Ostabhange des Ochsenkopfs, 764 m., unfern des Fichtelsumpfes und einer Quelle der Raab; der zweite südlicher unter dem Felsen des Gottesfeldes, 487 m. hoch. Unterhalb Kulmbach (beim Schlosse Steinhausen) vereinigen sie sich. Die Vorberge der Fränkischen Schweiz drängen den Fluß nordwestlich bis zur Mündung der aus vielen Quellen des Thüringer- und Frankenwaldes sich bildenden Rodach. Von hier richtet er sich westlich und umfließt den Staffelstein. Dort liegt an ihm das Städtchen Lichtenfels, durch seine Lage ein Knotenpunkt für Straßen und Eisenbahnen. (Welcher?) (Vierzehnheiligen.) Der folgende südwestliche Lauf führt den Main in den Kessel von Bamberg (einst ein Binnensee), den die von Norden (vom Thüringerwalde) einströmende Jtz und die von Süden her mündende Regnitz mit ihrem Schlamme befruchtet haben. Die Regnitz bildet sich aus der Fränkischen Rezat, die unweit der Qnelleu der Altmühl und Tauber auf der Hohen Leite entspringt und in ihrem südöstlichen Laufe Ansbach berührt, und aus der Schwäbischen Rezat. Doch heißt er von dem Vereinigungspunkte beider bis zur Mündung der Pegnitz Rednitz und erst von hier ab Regnitz. Von Bamberg beginnt der merkwürdig gewundene Mittellauf. „Wie die Zähne einer Säge" greifen nach Daniels bezeichnendem Ausdrucke die-Gebirge von Norden und Süden in denselben ein. Der Steigerwald im S. und die Haßberge, 487 m., im N. geben ihm zunächst Nordwest- liche Richtung von Bamberg bis Schweinfurt; Berge des Nordfränkischen Plateaus drängen ihn fast direct nach S. bis Ochsenfurt und andererseits die nördlichen Vorberge der Frankenhöhe nordwestlich bis Gemünden, so daß er hier ein nach N. offenes Dreieck bildet. Und wieder zwingt ihn der Spessart, ihn in weitem gleichfalls nach N. offenen Viereck zu umfließen, während ihm der Odenwald wieder die Richtung nach N. anweist. Die äußersten Punkte dieses Vierecks bezeichnen die Städte Gemünden, Homburg (Wertheim), Miltenberg und Aschaffenburg (Hanau). In die Augen fallend ist dabei die für die Zeichnung des Flußlaufs zu beachtende Gleichmäßigkeit der genannten Distancepnnkte. Vom Vereinigungspunkte der beiden Quell- flüsse bis Bamberg, von da bis Schweinfurt, Ochsenfurt, Gemünden, von da bis Miltenberg und von hier bis zum Wendepunkt nach W. oberhalb Hanau wiederholt sich stets dieselbe Entfernung. (S. Karte Vii.) Mehrere der erwähnten Orte sind zugleich die Mündnngspunkte ansehn- licher Nebenflüsse. Die bei Bamberg mündende Regnitz ist schon genannt. Bei Gemünden mündet die Fränkische Saale. Sie entspringt auf den nördlichen Haßbergen eine Meile östlich von Königshofen, empfängt die aus zwei Quellbächen an den Gleichbergen entstehende Milz und weiter abwärts oberhalb Neustadt die aus der Rhön kommende Streu, und fließt in an- muthigem, von bewaldeten Bergen eingefaßtem Thale südwestlich zum Main, in den sie mit der Sinn (vom Kreuzberge) zusammen mündet. Bei Wertheim mündet die Tauber, welche südlich der Stadt Rothen- bürg auf Baierischem Boden ans einem Teiche auf der Frankenhöhe, dem Taubersee, entspringt. In engem, aber sehr fruchtbarem Thale fließt sie

2. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 100

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
100 genannte Senke führt die Eisenbahn von Schlettstadt, durch die zweite von Straßöurg nach Lüneville und Metz. Zwischen beiden Senken erheben sich als höchste Punkte der Mont Douuon, 1025 m., an dem die Quelle der Saar liegt, und das Hochfeld oder Champ du Fen, 1075 m.; zwischen diesen das tiefe Thal der unterhalb Kehl mündenden Breusch. Der untere Wasgau, nördlich bis zum Thale der Queich (bei Landau) und des auf der anderen Seite zur Saar gehenden Erbachs, die beide an dem Knotenpunkte des 682,5 hohen Eschkopfes entspringen, der Aeste und Bäche nach allen Richtungen aussendet, ist ein aumuthiges Hügel- land, reich an kleineu Städten, Dörfern, Kirchen und Burgen. d. Ihm reiht sich das schroff zum Rhein abfallende Sandsteinplateau der Haardt an, dessen Höhe mit Wald bedeckt, dessen Fuß mit Weinbergen und blühenden Feldern umgeben ist. Zu seinen südwestlichen Höhen tritt das reiche Steinkohlengebiet von Saarbrück heran. Mitten aus dem Walde erhebt sich der wild zerrissene Drachenfels, die Wohnstätte des von Sieg- fried erschlagenen Drachen. Die höchsten Punkte sind der Hohe Boll, 515 m., und nördlicher der Kalmitt, 688 in. Nach der nur 227,5 m. hohen wichtigen Senke von Kaiserslautern erhebt sich ans dem niedrigen Plateau die Porphyrkuppe des Donnersbergs, 6 67 m. hoch, 3 Stunden lang und 2 Stunden breit, mit dem Königs- stuhl, einem Felsen von 5 m. Höhe und 13 m. Breite, auf dem die fränkischen Könige zuweilen Recht gesprochen haben sollen. In dem nördlichen Theile, der zum Theil aus Thonschiefer besteht, giebt es werthvolle Brauneisen- lagerstätten. s. Zwischen diesen Gebirgen fließt der Rhein, im oberen Theile des Thales sehr breit, oft in Arme sich theilend und Inseln bildend und von Sanddünen begleitet, in einem unsteten und veränderlichen Bette, zwar lang- samer als oberhalb Basel, aber noch immer raschen Laufes. Es muß auffallen, daß kein bedeutender Ort in dieser Strecke an ihm liegt. Wie erklärt sich dies? Von Straßburg wendet er sich mehr nordnordöstlich. Unterhalb dieser Stadt fließt ihm sein bedeutendster linker Nebenfluß zu, die von einer Vorhöhe des Schweizer Jura kommende Jll, ziemlich parallel in ihrem ganzen Lause mit ihm. Sie führt ihm alle Gewässer des Ostabhanges des oberen Wasgau zu, u. a. die Thür, deren romantisches Thal zum Drumont und Grand Ventron aufsteigt, und die reißende Fe cht, deren an- mnthiges und fruchtbares Thal zwischen Rebenhöhen und bewaldeten Bergen gleichfalls südwestlich zu jenen höchsten Gipfeln leitet. Noch etwas vor der Jll mündet rechts die Kinzig, deren Hauptquelle dem Quellgebiete des Neckars nahe liegt, und unterhalb Rastadt die Mnrg, die in zwei Hauptquellen am Kniebis 836 m. hoch entspringt, und anfangs ein schauerlich wildes, dann mildes und freundliches, viel besuchtes Thal durch- eilt. Au dem Nebenflüßchen Oos liegt das glänzende Bad Baden. Aus dem herrlichen, vom Königs stuhl (576 m.) und dem gegenüber liegenden Heiligen Berg (412 m.) gebildeten Thore bei Heidelberg tritt der schöne Neckar (s. § 41) in das Rheinthal und mündet nach 3 seilen bei Mannheim.

3. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 75

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
75 Matt Deutschlands", für den Botaniker und Geognosten reich an Interesse. Porphyr und Granit in den verschiedensten Färbungen sind die vorherrschenden Gesteine, Basalt, das vortreffliche Material der schönen Chausseen auf dem Gebirge, findet sich auf einzelnen Höhen; zu Tage treteuder Zechstein säumt den Gebirgszug auf beiden Seiten, dann lagert sich bunter Sandstein und demnächst Muschelkalk au. Der höchste Punkt ist der Beerberg mit langem, moorigem Scheitel, 995 m. hoch, durch eine tiefe, enge Schlucht von dem nordöstlich vorliegenden vielbesuchten Schneekopf, 987 in., getrennt, aber doch durch einen Sattel seitlich mit jenem verbunden, wie dies überhaupt mit den meisten Höhen des Hanptznges der Fall ist. Dies ermöglichte die Anlegung des über 20 Meilen langen, wahrscheinlich schon unter Karl dem Großen als Grenzzeichen zwischen Thüringen und Franken der Länge nach über den Rücken des Gebirges ge- zogenen „Rennsteiges". Oestlich von jenen Bergen liegen der Finster- berg und der Gückelhahn. In den nur von Jägern, Köhlern, Bergleuten und Holzfällern betretenen und vom Wilde bewohnten Schluchten dieses höchsten und wildesten Bezirkes, in denen der Schnee des Winters sich oft bis in den hohen Sommer hält, liegen die Quellen der zur Saale gehenden Ilm und Gera und ihrer Nebenflüsse. An der steil abfallenden Wand des Gückelhahns liegt das (ernenete) „Göthe-Häuscheu", eine kleine Bretter- Hütte, in der Göthe so oft geweilt und sein „Ueber allen Wipfeln ist Ruh'" gedichtet. Die höchst gelegenen Orte des Gebirges find Oberhof (Jagdschloß des Herzogs von Gotha), die Schmücke, ein Wirthshans, früher nur das „Viehhaus" für die, wie in der Schweiz zur Sennhütte, hierher zur Weide geführten Kuhherden mit wohlgestimmten Glocken am Halse; Schmiedeberg, ein großes Gebirgsdorf; Gehlberg mit einer Glas- und Porcellanfabrik, weniger bedeutend als die berühmte Glasfabrik in dem tiefer gelegenen Stützerbach. — In dem nordwestlichen Theile ragt der besuchteste seiner Berge, der Jnselsberg, 960 m., mit kahler Kuppe, wie eiue Insel, über die umliegenden niedrigeren Berge hervor. -—■ Der Thüringer Wald ist reich bewaldet, vorzüglich mir Nadelholz; das nordwestliche Ende hat aber auch viel herrlichen Laubwald. Was ihn aber besonders auszeichnet, das ist die Menge lieblicher Thäler, die nach beiden Seiten hin abfallen. Die berühm- testen sind im Nw. das Annen- und Marienthal bei Eisenach und das Trusenthal, im No. das Schwarzathal zwischen Blankenburg und Schwarzburg, großartige Felsen zeigend. Eine Menge freundlicher, oft reizend gelegener Städte und Orte blühen an feinem Saume und in diesen Thälern, so aus der Südwestseite Sonneberg, bekannt dnrch seine Holz- und Spielwaaren, Eisfeld, Schleusingen, Suhl, Zella, die beiden letzteren berühmt durch ihre Waffenfabriken, Schmalkalden, Bad Lieben- stein und Schloß Altenstein, am Nordwestende Eisen ach mit der durch Luther's Ausenthalt und den Sängerkrieg berühmten Wartburg (Elisabeth); auf der nordöstlichen Seite: Ruhla in wunderschöner Lage, Schloß Rein- hardsbrunnen, Waltershausen, Georgenthal, Ohrdruf, die Bäder Ilmenau und Elgersburg u. a. Auf der Südseite oberhalb Eisfeld entspringt am Bleßberge die Werra, die den Thüringer Wald, links die

4. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 78

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
78 § 34. c. Das Thüringer Hügelland, reich an Burgruinen, Sagen und geschichtlichen Erinnerungen, ausgezeichnet durch Fruchtbarkeit, breitet sich zwischen dem Harze und dem Thüringer Walde ans. Im Westen begrenzt es die Eichsfelver Höhe, im Osten die Saale. Terrassenförmig, aber vielfach durch Flußthäler unterbrochen, fällt es nach der Mitte, dem Unstrntthale zu, ab. Die dem Thüringer Walde zunächst liegende Stufe bilden folgende Höhen: der Hörfelberg, von dem die Sage den wilden Jäger ausziehen läßt, vom Hauptgebirge durch die Hörfel ge- trennt; Ha hu und Krahn, durch das Thal der Leine, die als Nesse der Hörfei zufließt, von dem Seeberge bei Gotha geschieden; zwischen diesem und den drei Gleichen fließt die Apfelstädt zur Gera; von dieser süd- östlich folgen die Rheinsberge bei Arnstadt; zwischen diesen und dem Sing er berge folgt das Thal der oberen Ilm. Die zweite Parallele bilden der Hainich, die Hart und die Fahuersche Höhe und der Steiger- wald bei Erfurt. Zwischen den beiden erstgenannten und den nördlich von ihnen liegenden Heilinger Höhen zieht sich das Thal der oberen, vom Eichsfelde kommenden Unstrut in füdöstlicher Richtung; in der Mitte Thüringens empfängt diese die Gera mit ihren Nebenbächen und wendet sich dann nordwärts. Bei Sachsen bürg hat sie, nach Aufnahme der Helbe, in der Unstrntpforte den Muschelkalkzug der Hainleite und Schmücke durchbrochen. Der längeren Stauung der Gewässer in dem südlich dieser Pforte liegenden Becken verdankt dieses seine Fruchtbarkeit. (Vergl. Donau und March.) Zwischen der Hainleite einer- und dem durch die Sagen von Friedrich I., Barbarossa, bekannten Kyfshäuser, 475 m. (Rothenburg, Paßberg) andererseits liegt das Thal der Wipp er, die auf dem Dün berge (Eichsfelder Höhe) entspringt. Nördlich von dem Südabhange des Harzes begleitet, folgt alsdann die aus demselben Grunde so fruchtbare „goldene Aue", von der Helme durchflössen, die unterhalb Artern der Unstrut zu- fließt, die dann von hierab wieder südöstlich in engem Thale zwischen Schmücke und Finne und dem nördlicheren Wendelsteiner Forste sich hindurchwindet. Der Ilm wird nördlich von Weimar durch den Etters- berg eine noch mehr nordöstliche Richtung gegeben. Durch die Jlmplatte wird ihr Thal von dem der Saale geschieden, wie diese durch die Saal- platte von der (Weißen) Elster. Die Saale (s. § 31), die bis oberhalb Hof eine nordöstliche Richtung verfolgt, wendet sich von hier zwischen dem Frankenwalde und der Voigtländischen Terrasse in engem Thale nordwestwärts (J/4 ihres Laufs), bis sie von Rudolstadt wieder eine mehr nördliche Richtung nimmt, die sie bis oberhalb Merseburg beibehält, um sich von da wieder nordwestlich zu wenden. In ihrem oberen Laufe nimmt sie links unterhalb Lichtenberg die vom Frankenwalde kommende Selbitz auf; weiter abwärts liegen Loben- stein und Ebersdorf, rechts Saalburg (nordöstlich davon Schleiz (Für- stenthum Reuß, jüngere Linie); dann Ziegenrück, Kreisstadt der preußischen Enelave, in deren Nähe bedeutende Schieferbrüche; Saalfeld (l.), wo 1806 den 10. Oetober Prinz Louis Ferdinand von den aus Schwaben und Franken

5. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 263

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
263 umgiebt. Seine Erzlager, die silberhaltigen Bleigänge, die Eisensteingänge im Grauwackengebiete und der Kupserschieser, sowie die Kobalt-, Nickel- und Silbererze der Zechsteinsormation haben von Alters her auf ihm Bergbau und Hüttenwesen, sein Waldreichthum die Köhlerei, seine Gebirgsweiden die Viehzucht hervorgerufen. Der Thüringerwald (§ 32), dessen geognostische Karte so bunt, wie die der ihn umfassenden Staaten, besteht der Hauptsache nach aus Rothliegendem, Steinkohlensormation und Porphyrarten mit schmalem Zechsteinsaume, das Thüringer Becken vorzüglich aus Buntsandstein, Muschelkalk und Kenper. Wo der erstere mit Thon, Gyps und Mergel gemengt ist, wie in der gül- denen Aue zwischen Harz und Kyffhänser und zum Theil im Saalthale, bildet er den fruchtbarsten Boden. Das Eichsfeld, der Hainich, die Hörselberge mit Umgebung, das Land zwischen Ohrdruf, Arnstadt und Plauen (der Gera und Apfelstedt), die Ilm- und Saalplatte, bestehen aus Muschelkalk, der zwar kräftigen (Buchen-) Wald trägt, wo man ihn nicht unkluger Weise abgeschlagen, wie an den Hörselbergen, aber dem Landbau nicht günstig ist und auch dem Wein, der die kahlen Berge bei Jena und Naumburg ziert, keinen sonderlichen Ruf erworben hat. Sehr fruchtbar dagegen ist das aus Keuper (Schichten von Mergel, Kalk, Schieferthon und grauem Sand) bestehende Thüringische Becken. Weit verbreitet ist die Braun- kohlensormatron, besonders mächtig in den Gegenden von Frankenhausen, Artern und Sangerhausen, zwischen Saale und Elster (Weißenfels und Zeitz) und au der unteren Mulde. Nicht weniger wichtig sind die der Zechsteinsormation angehörenden Gyps- und Steinsalz lag er bei Friedrich- roda, Erfurt, Frankenhausen, Kösen, Sulza, Staßsurt, Schönebeck. — Im Gebirge selbst giebt es an mehreren Orten vortreffliches Eisenerz, wie am Mommel- und Stahlberg (2 Stunden von Schmalkalden), Brauneisen- und Magneteisenstein bei Schmiedefeld und Ilmenau (Braunstein) und auf dem Frankenwalde bei Ranis, Saalfeld, Lobenstein zc., Kupfer und Kobalt gleich- falls bei Ilmenau und dem nahen Katterfeld. Daraus läßt sich leicht ein Schluß ziehen auf die Mannigfaltigkeit der Beschäftigung der Bewohner und aus die Bedeutung der Landwirtschaft, der Industrie und des Handels. Historisch ist die Provinz zusammengesetzt aus der Altmark, dem Herzogthum (Bisthum) Magdeburg, dem Bisthum Halber- stadt, der Abtei Quedlinburg, der Grafschaft Mausfeld, dem Eichsfeld mit Stadt und Gebiet von Erfurt, den freien Reichsstädten Nordhausen und Mühlhausen und dem vom Königreich Sachsen 1815 losgelösten Herzogthum Sachsen. 1. Regierungsbezirk Magdeburg. Magdeburg an der westlichen Ausbiegung der Elbe und an der großen Ver- kehrslinie zwischen N. und So. und W. und überdies in fruchtbarer Gegend daher schon als Mitglied der Hansa eine mächtige Handelsstadt. Ihre Bedeutung als solche wird durch eine Menge Eisenbahnen, die wie Radien nach allen Richtungen von ihr ausgehen, in nnsern Tagen noch erhöht. Sie gehört ferner zu deu ersten gewerbs- thätigen Städten Norddeutschlands und hat viele Fabriken in Wolle, Baumwolle, Seide, Zucker, Tabak, Maschinen ?e. Als Festung ist sie eins der stärksten Bollwerke

6. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 265

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
265 gruben. Artern unweit der Unstrut, 3823 E., mit Salzwerk. — Eisleben, Weißen- fels und Delitzsch haben Lehrerseminare, Droyßig (bei Zeitz) ein Lehrerinnen- seminar. 3. Regierungsbezirk Erfurt. Erfurt an der Gera, 48,025 E., an der uralten Straße zivischen Mittel- rhein und Elbe, in anmuthiger und fruchtbarer Gegend, berühmt durch ihre Ge- müse- und Blumenzucht, hat Wollen-, Leinen- und Schuhfabriken und beträchtlichen Handel, namentlich mit Sämereien. Seminar. Nordhausen, 23,676 E. an der Zorge, vorzüglich durch seine Branntweinbrennereien bekannt, mit vielen Fabriken. Mühlhausen, 20,938 E., an der Unstrut, mit Baumwollen-, Wollen- und Lein- spinnereien und Webereien, Leimsiedereien und Gerbereien. Langensalza, 9888 E., mit Maschinenspinnereien, Tapetenfabrik. Schlacht 27. Juni 1866. Heiligenstadt, Hauptstadt des Eichsfeldes, an der Leine, 5201 E., mit Wollspinnereien. Als getrennte Gebiete gehören dazu 1. der Schleusinger Kreis am Thüringerwalde, früher zur Grafschaft Henne- berg gehörig, mit der Kreisstadt Schleusingen, 3370 E. und Suhl, 10,720 E., berühmt durch seine Gewehrfabriken und Stahlwaaren. 2. Der Kreis Ziegenrück an der oberen Saale im Voigtlande, mit der Kreis- stadt Ziegenrück, 1037 E., in der Nähe Schieferbrüche und Eisenhammerwerke. Bei Ranis, 1715 E., Eisen- und Kupfergruben. 7. Uromnz Hannover. 698vs Qm. 2,018,868 E., davon V8 Katholiken, a Qm. 2888 E. Die Provinz Hannover gehört mit ihrer Hauptmasse, dem größeren östlichen Elb- und Wesergebiet und dem kleineren westlichen durch Oldenburg von jenem geschiedenen, aber durch einen schmalen südlichen Streifen am Dümmersee ihm verbundenen Gebiet der Ems und Bechte dem nordwestlichen Tieflande an, berührt aber im S. den Harz und die Wesergebirge. Ein dritter südlich getrennt liegender Theil gehört dem mitteldeutschen Gebirge an, und zwar dem Harze, Sollinger Walde und dem hessischen Berglande. Das Tiefland erhebt sich nur in der Lüneburger Haide zwischen den parallelen Thäleru der Elbe und Aller bis zu 97,5—130 m. und in den Sanddünen des Hümliug (Huimliug s. § 46, b.) bis 65 m. über das Meer. Alles andere Land ist mit geringer Ausnahme eine fast hügellose Niederung, die außer den Marschen an der Küste des Meeres und den Seiten der Flüsse (§ 45) (Oldenburg einbegriffen) in großer Ausdehnung mit Moor und Torf bedeckt ist. Gesteinbildung findet sich außer Schichten von Muschelkalk mit Gypseinlagernng bei Lüneburg und Arendsee nirgends. Aus dem Vorstehenden und § 46, d. und c. ergiebt sich, daß Getreidebau, Rinder-, Pferde-, Enten- und Gänsezucht in den Marschen und wiesenreichen Niederungen, Bienen- und Schafzucht in den Sand- und Haidegegenden, Bergbau am Harz, Fischerei und das Schiffergewerbe an den Flüssen und am Meere, Obstzucht nur in den vor den Nordweststürmen gesicherten Ost- und Südstrichen, und in den Moorgegenden Torfgräberei getrieben wird. Aus der Natur des Landes ergiebt sich serner, daß die Bevölkerungszahl i. A. keine dichte und gleich- mäßige sein kann, daß sie schwach in den Haidegegenden — in Lüneburg

7. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 293

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
293 b. Das Fürstenthum Lübeck an der Ostsee. Eutin am gleichnamigen fischreichen See, 4000 E. Bei dem Torfe Ratkau kapitulirte Blücher am 7. Nov. 1806. e. Das Fürstenthum Birkenfeld am Südabhange des Hundsrück, mit Eifeu- und Steinkohlengruben. In dem Städtchen Birkenfeld, 2000 E., und dem Flecken Oberstein an der Nahe Achatschleifereien. Vergl. Rheiuprovinz. § 77. Ix. Aas Großherzogthnm Sachsen-Weimar-Kisenach. 66,03 Qm. 287,000 E., wovon 10,000 Katholiken. Es besteht aus zwei größeren Gebieten, aus dem östlichen zum Elbgebiet gehörenden Hauptlande mit den getrennten Landestheilen Kreis Neustadt an der Elster, Ilmenau am Thüringer Wald, Allstädt an der Unstrut und Helme, und Oldisleben an der Unstrut, und aus dem zum Wesergebiet gehörigen westlichen Eisen ach nebst Enclaven. Ueber die Geschichte s. Königreich Sachsen. a. Das östliche Gebiet. Weimar, Hauptstadt an der Ilm und Thüringer Bahn, 18,000 E., die „Dichterstadt", mit manchen Erinnerungen an Goethe, Schiller, Herder und Wieland, und Pflegestadt des Protestantismus, mit Residenzschloß und angenehmem Park; V2 St. entfernt auf einer Anhöhe Schloß Belvedere; Tieffurt unterhalb W. an der Ilm mit Schloß und Park; die Ettersburg auf dem 467 m. 1440' hohen Ettersberge mit Jagdschloß. Sulza an der Ilm, mit Salzwerk. Apolda, 12,000 E., mit ansehnlichen Wollwaarenfabriken. Jena in lieblicher Umgebung an der Saale, Universität, 9000 E., Schlacht 14. Oct. 1806. Ilmenau an der Ilm und dem Fuße des Gückelhahns, mit Erinnerungen an Goethe („Unter allen Wipfeln"), besuchter Badeort, mit Braun- stein-. Eisen- und Kupfergruben und Porcellanfabrik. Auch Manebach und Kammer- feld in der Nähe sind jetzt Badeorte. • In dem Neustädter Kreise an der Elster und Orla die kleinen, aber gewerbthä- tigen Städte Neustadt und Weida. d. Das westliche Gebiet. Eisenach, die freundliche zweite Residenz, 16,000 E., liegt nahe dem Ver- einigungspnukte der Hörsel und Nesse und im Knotenpunkte der Thüringer- und Werra- bahn in dem § 32 erwähnten wichtigen Verkehrsthore zwischen dem südlichen und nordwestlichen und nordöstlichen Deutschland. Die in neuerer Zeit herrlich restaurirte, durch den Sängerkrieg und Luther's Aufenthalt berühmte Wartburg gehört zu den interessantesten Punkten Deutschlands, sowie das liebliche Marienthal und das enge Annenthal (Hohe Sonne, Wilhelmsthal:e.) zu den besuchtesten Partien der reizenden Umgebung und des Thüringer Waldes überhaupt. Ruhla im Thüringer Wald, theils zu Eisenach, theils zu Gotha gehörig, be- rühmt durch seine Meerschaumindustrie, ist Wiedas tieferliegende Thal, ein besuchter Badeort.

8. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 276

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
276 neuen churfürstlicheu Schlosse und dem Museum, der katholischen Kirche und dem Theater und dem zur Karlsaue führenden prachtvollen Friedrichsthore begrenzt. Sie hat vortreffliche Bildnngs- und Kunstanstalten, und ihre Industrie und ihr Handel sind sehr bedeutend. — Der besuchteste Punkt des Habichtswaldes ist die Wilhelms- höhe, 552 Iq. 1700', mit den berühmten „Wasserkünsten" und dem Herkules. Karlshaseu an der Vereinigung der Weser und Diemel, 1710 E., Handelsort. Rinteln, alte, aber schöne Stadt, an der Weser, 3662 E., in der von der Pro- vinz Hannover, Lippe Schaumburg und Detmold umgebenen Enclave, mit Schiffahrt. In derselben Nenndorf mit berühmtem Schwefelbad. Großalmerode, nordwestl. vom Meißner, 246 7 E., mit Alaun- und Vitriolsiederei und vorzüglichem Thon in der Umgegend, der zu Schmelztiegeln verarbeitet wird. Esch Wege an der Werra, 7724 E., treibt Tabaksbau, Cigarren- und Wollenzeugfabrikation und Handel. Hom- berg an der Efze, dem Abhang eines Basaltkegels und der im Bau begriffenen Bahn Berlin-Wetzlar, in Ackerbau treibender Gegend, mit Gerbereien und Webereien und einem Lehrerseminar. Das nahe Dorf Holzhausen besitzt eine Eisengießerzi, welche auch Kunstgegenstände, Statnen zc. liefert. In der Nähe Braunkohlenlager. Fritzlar, hoch über dem Thal der Eder gelegen, 2965 E., „die Wiege des hessischen Christenthums". Rotenburg, 3229 E., Ackerbau treibend. Melsungen mit Tuch- sabrik und Holzhandel, 3500 E. b. Oberhessen. Marburg, Universitätsstadt an der Lahn, oberhalb des Punktes, wo diese mit der Ohm zusammentrifft und an der Main-Weserbahn, amphitheatralisch am Abhang des Schloßberges, „ein natürlicher Parnaß", sich malerisch erhebend, mit reizender Umgebung, 9658 E. Amöneburg, auf dem platten Gipfel eines schroffen Basaltberges links der Ohm, die erste 722 von Bonifatius gegründete Christengemeinde, 985 E. Fulda, Sitz eines Bischofs, an der Fulda, reich mit Thürmen geschmückt und rings von Klostergebäuden und Kirchen umgeben, 10,799 E. In dem Dome be- findet fich-die Gruft des Apostels Bonifatius. 1842 ist ihm auch eine Statue in der Stadt errichtet. — Ein katholisches Seminar. — Hersfeld an der Fulda mit Tuch- fabrik, 6537 E. Schlüchtern mit einem Lehrerseminar und 2274 E. Hanau, im Winkel zwischen Main und Kinzig, 22,730 E., sehr gewerbtreibend, berühmt durch seine Bijouterien. Schlacht 30. und 31. Oet. 1813. Gelnhausen im schönen und fruchtbaren Kinzigthale, einst deutsche Reichsstadt und zeitweilige Residenz des Kaisers Friedrich Barbarossa. Eine Insel der Kinzig trägt noch die Ruinen des Kaiserpalastes. Wein- und Ackerbau, 3683 E. Der am südwestlichen Thüringerwalde liegende Kreis Schmalkalden ist durch seine Eisenindustrie bekannt, die Stadt geschichtlich durch den Schmalkalder Bund 1531 und die Schmalkalder Artikel. Auf dem Altmarkte ist 1876 „Dem Sänger der Wacht am Rhein, Karl Wilhelm", ein Denkmal errichtet; 6187 E. 2. Der Regierungsbezirk Wiesbaden. a. Das vormalige Herzogthum Nassau, das waldreichste Land Deutschlands. Wiesbaden am Südabhange des Taunus, 43,708 E., schon zur Römerzeit durch seine zahlreichen warmen Quellen bekannt; die Hauptquelle, der Kochbrunnen, ist durch eine lange eiserne Trinkhalle mit dem prächtigen Kurhause verbunden, dem sich die reizendsten Anlagen anschließen. Die Stadt hat viele Prachtgebäude. — Schloß Biebrich am Rhein ist berühmt durch seine Gewächshäuser. Höchst am Main unterhalb der Niddamündung, 4057 E., mit Schiffahrt und Handel. Schlacht 1622. Nordwestlich Soden am Fuße des Taunus, in reizender Gegend, mit Saline und warmen Quellen. Nieder- und Oberselters mit Sauerbrunnen, und (Langen-) Schwalbach, 2734 E., mit Stahlbad, liegen am Nordabhange des Taunus. Die berühmtesten Weinorte des gesegneten Rheingaus s. § 43; Hochheim • liegt auf einer Anhöhe unweit des Mains, 2621 E. Limburg an der Lahn, 5161 E.,

9. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 302

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
302 Forbach, Saarbrücken gegenüber. In der Nähe die Höhen von Spicheren, Kampf am 1. Aug. 1870. Saargemünd, an der Mündung der Blies in die Saar, mit Fayence- und Papiermachefabriken. Bitsch, mit einer Citadelle auf schroffem Felsen, östlich der vorigen. Pfalzburg, nordwestlich von Zabern, den 12. Dec. 1870 übergeben. , § 83. B. Die deutschen Kronländer des Raiserthums Oesterreich. Daß die physischen Verhältnisse auch die Grundbedingung für die poli- tische Existenz und Entwickelung der Staaten bilden, lehrt ein Blick auf die Karte von Oesterreich. Oesterreich ist der Staat des Donaugebiets, das „Donaureich", wie man es naturgemäß genannt hat. Die Donau ist feine Puls- und Lebensader; an ihr ist es erwachsen, wenn es auch heute nicht mehr bis zu den Quellen des Stromes hinauf und noch nicht bis zu seiner Mündung hinab sich erstreckt, und wie die Donau die große Verbin- dnngsstraße zwischen dem Westen und Osten und mittelst ihrer Nebenflüsse zwischen dem Norden und Süden, so ist das Donaureich mit seinen Bewoh- nern berufen, den Uebergang und die Vermittlung zwischen Nord- und Süd- und West- und Osteuropa, ja zwischen dem Abend- und Morgenlande zu bilden. Die Donau war die natürliche Straße, auf welcher die Avaren im 6. Jahrh. vordrangen und das germanische Element bedrohten; aber eben so naturgemäß errichteten die deutschen Herrscher dort, wo die Ausläufer der östlichen Alpen und der westlichen (Kleinen) Karpathen einander nahe treten und die Donau- (Leitha-) Pforte bilden, wo Donau und March sich vereinigen, wo die weite Thalöffnung der letzteren den Weg nach N. und die Oberungarische Ebene nach S. weisen, und wo demnach hochwichtige Straßen sich kreuzen, schon in- früher Zeit eine Schutzwehr gegen die fremden Eindringlinge. Pipin, Karls d. Gr. Sohn, gründete die avarische Mark; Otto d. Gr. erneuerte die Ostmark, mit einem festen Hauptplatze in jenem Kreuzungspunkte, Wien, an dessen Stelle schon die Römer, die Wichtigkeit desselben erkennend, Vindobona angelegt hatten. Dem mannhaften mark- gräflichen Geschlecht der Babenberger war bis 1246 der Schutz der deut- schen Interessen dort anvertraut. Nachdem es ausgestorben, bemächtigte sich Ottokar von Böhmen des auf etwa 1000 Qm. angewachsenen Gebiets. In der Schlacht auf dem Marchfelde entriß es ihm 1278 Rudolph von Habsburg, dessen Nachkommen, mit geringen Ausnahmen, in männlicher Linie bis 1740, in weiblicher bis heute das zu beträchtlichem Umfange er- weiterte Ländergebiet regierten. Ferdinand I. vereinigte 1526 die Kronen von Ungarn und Böhmen mit den Stammlanden. Aus ethnographisch so verschiedenen Gebieten einen einheitlichen Staat zu schaffen, war eine schwie- rige, bis heute noch nicht völlig gelöste Aufgabe. Karl V. und besonders Ferdinand Ii. und Iii. suchten sie durch energische Parteinahme gegen den Protestantismus zu fördern. Zweihundert Jahre lang mußte der Besitz

10. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 98

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
98 anlegen und bequem Straßen und Eisenbahnen darüber führen konnte. Es ist dies das alte geschichtliche Thor des Verkehrs und der Völkerwanderung zwischen Germanien und dem südlichen Gallien. Die beiden zunächst das Rheinthal begrenzenden Gebirge sind schon genannt, links der Wasgan, rechts der Schwarzwald, jeder mit erhabenen Berggruppen im Süden beginnend, die wie mächtige Säulen des weiten Thores sich erheben. a. Der Schwarzwald. Häufig versteht man unter Schwarzwald den ganzen Gebirgszug rechts des Rheins bis zum Thal des unteren Neckars. Da aber der Theil nördlich des Enzthales geognostisch von dem südlichen verschieden ist, so scheidet man jetzt beide und uennt das südlich jenes Flusses liegende, aus Granit und Gneis und buntem Sandstein bestehende Gebirge Schwarzwald und das nördliche Berg- und Hügelland aus Muschelkalk gemeiniglich das Neckarbergland. Der eigentliche Schwarzwald zerfällt in den oberen, der aus Pluto- nischem Gestein besteht, und den unteren, ein Plateau aus buntem Sandstein (s. Baden, § 73). Der obere Schwarzwald gehört nächst dem Riesengebirge zu den höchsten deutschen Mittelgebirgen. Den Winkel zwischen Hoch- und Oberrhein füllen sehr beträchtliche Berge. Dort liegt der 1495 m. hohe Feldberg, der eigentliche Knotenpunkt des Gebirges, mit weit und hoch sich wölbendem Rücken, an seinem Ostabhange außer einigen anderen den kleinen, 1105 m. hoch gelegenen Feldsee tragend. Deutlich gehen von ihm vier Gebirgsäste aus. Zwischen dem nordwestlichen und nördlichen ist das enge, von hohen, oft seltsam geformten Felsen gebildete Höllenthal (Hölle) eingesenkt, dnrch welches aus dem jenem vorgelagerten lieblichen und fruchtbaren Himmel- reich der Höllenpaß über das Gebirge führt. Aus dem südwestlichen Aste erhebt sich der (Schwäbische) Belchen 1418 m. und an seinem Ende der Blauen 1175 in., und ans dem südlichen das Herzogenhorn 1446 m. und der Blößling 1353 m. Das Höllenthal durchfließt die Dreisam, ein Nebeuflüßchen der Elz. Zwischen Dreisam und Rhein erhebt sich der isolirte Kaiserstuhl 580 m. aus der Rheinebene. In dem unteren, durch das Thal der Kinzig von dem vorigen ge- schiedenen Schwarzwalde gehören der Katzenkopf, 1153 m., der Kniebis 893 in., zu den höchsten Punkten. In der Nähe des letzteren liegt der kleine sagenhafte Mummelsee. Nach Osten fällt der Schwarzwald allmälig ab, steil, wie eine Wand dem Auge sich darstellend, nach Westen, am Saume der herrlichen Rheinebene Hügel bildend, die edlen Wein, Mandeln und süße Kastanien reifen lassen, während im Thale selbst, mit Ausnahme des südlichsten Theiles, der sehr sandig ist, reiche Getreidefelder wogen. Auf den rauhen Höhen aber, die mit Ausnahme der kahlen höchsten Gipfel „voll dunkler Tannen" stehen, gedeihen kaum Kartoffeln und Hafer. Darum sind die Bewohner, wie meist in Gebirgen, auf andere Tätigkeiten als auf Ackerbau, namentlich auf Ver- werthung des Waldes angewiesen. Sie arbeiten in Sägemühlen, Glashütten, Theersiedereien, oder sie beschäftigen sich mit der Fabrikation von Uhren,
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