Autor: Schlagintweit, Robert von, Humboldt, Alexander von, Andree, Richard, Schreiber, Carl, Ritter, Carl, Roon, Albrecht Theodor Emil von, Daniel, Hermann Adalbert
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Main; der erstere, die Hauptquelle, weil sie sofort die Hauptrichtung des
Stromes einschlägt, entspringt am Ostabhange des Ochsenkopfs, 764 m.,
unfern des Fichtelsumpfes und einer Quelle der Raab; der zweite südlicher
unter dem Felsen des Gottesfeldes, 487 m. hoch. Unterhalb Kulmbach
(beim Schlosse Steinhausen) vereinigen sie sich. Die Vorberge der Fränkischen
Schweiz drängen den Fluß nordwestlich bis zur Mündung der aus vielen
Quellen des Thüringer- und Frankenwaldes sich bildenden Rodach. Von
hier richtet er sich westlich und umfließt den Staffelstein. Dort liegt an
ihm das Städtchen Lichtenfels, durch seine Lage ein Knotenpunkt für
Straßen und Eisenbahnen. (Welcher?) (Vierzehnheiligen.) Der folgende
südwestliche Lauf führt den Main in den Kessel von Bamberg (einst ein
Binnensee), den die von Norden (vom Thüringerwalde) einströmende Jtz und
die von Süden her mündende Regnitz mit ihrem Schlamme befruchtet haben.
Die Regnitz bildet sich aus der Fränkischen Rezat, die unweit der
Qnelleu der Altmühl und Tauber auf der Hohen Leite entspringt und in
ihrem südöstlichen Laufe Ansbach berührt, und aus der Schwäbischen
Rezat. Doch heißt er von dem Vereinigungspunkte beider bis zur Mündung
der Pegnitz Rednitz und erst von hier ab Regnitz.
Von Bamberg beginnt der merkwürdig gewundene Mittellauf.
„Wie die Zähne einer Säge" greifen nach Daniels bezeichnendem Ausdrucke
die-Gebirge von Norden und Süden in denselben ein. Der Steigerwald
im S. und die Haßberge, 487 m., im N. geben ihm zunächst Nordwest-
liche Richtung von Bamberg bis Schweinfurt; Berge des Nordfränkischen
Plateaus drängen ihn fast direct nach S. bis Ochsenfurt und andererseits
die nördlichen Vorberge der Frankenhöhe nordwestlich bis Gemünden, so daß
er hier ein nach N. offenes Dreieck bildet. Und wieder zwingt ihn der
Spessart, ihn in weitem gleichfalls nach N. offenen Viereck zu umfließen,
während ihm der Odenwald wieder die Richtung nach N. anweist. Die
äußersten Punkte dieses Vierecks bezeichnen die Städte Gemünden, Homburg
(Wertheim), Miltenberg und Aschaffenburg (Hanau). In die Augen fallend
ist dabei die für die Zeichnung des Flußlaufs zu beachtende Gleichmäßigkeit
der genannten Distancepnnkte. Vom Vereinigungspunkte der beiden Quell-
flüsse bis Bamberg, von da bis Schweinfurt, Ochsenfurt, Gemünden, von da
bis Miltenberg und von hier bis zum Wendepunkt nach W. oberhalb Hanau
wiederholt sich stets dieselbe Entfernung. (S. Karte Vii.)
Mehrere der erwähnten Orte sind zugleich die Mündnngspunkte ansehn-
licher Nebenflüsse. Die bei Bamberg mündende Regnitz ist schon genannt.
Bei Gemünden mündet die Fränkische Saale. Sie entspringt auf den
nördlichen Haßbergen eine Meile östlich von Königshofen, empfängt die aus
zwei Quellbächen an den Gleichbergen entstehende Milz und weiter abwärts
oberhalb Neustadt die aus der Rhön kommende Streu, und fließt in an-
muthigem, von bewaldeten Bergen eingefaßtem Thale südwestlich zum Main,
in den sie mit der Sinn (vom Kreuzberge) zusammen mündet.
Bei Wertheim mündet die Tauber, welche südlich der Stadt Rothen-
bürg auf Baierischem Boden ans einem Teiche auf der Frankenhöhe, dem
Taubersee, entspringt. In engem, aber sehr fruchtbarem Thale fließt sie
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst]]
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genannte Senke führt die Eisenbahn von Schlettstadt, durch die zweite von
Straßöurg nach Lüneville und Metz. Zwischen beiden Senken erheben sich
als höchste Punkte der Mont Douuon, 1025 m., an dem die Quelle der
Saar liegt, und das Hochfeld oder Champ du Fen, 1075 m.; zwischen
diesen das tiefe Thal der unterhalb Kehl mündenden Breusch.
Der untere Wasgau, nördlich bis zum Thale der Queich (bei
Landau) und des auf der anderen Seite zur Saar gehenden Erbachs, die
beide an dem Knotenpunkte des 682,5 hohen Eschkopfes entspringen, der
Aeste und Bäche nach allen Richtungen aussendet, ist ein aumuthiges Hügel-
land, reich an kleineu Städten, Dörfern, Kirchen und Burgen.
d. Ihm reiht sich das schroff zum Rhein abfallende Sandsteinplateau
der Haardt an, dessen Höhe mit Wald bedeckt, dessen Fuß mit Weinbergen
und blühenden Feldern umgeben ist. Zu seinen südwestlichen Höhen tritt
das reiche Steinkohlengebiet von Saarbrück heran. Mitten aus dem Walde
erhebt sich der wild zerrissene Drachenfels, die Wohnstätte des von Sieg-
fried erschlagenen Drachen. Die höchsten Punkte sind der Hohe Boll,
515 m., und nördlicher der Kalmitt, 688 in.
Nach der nur 227,5 m. hohen wichtigen Senke von Kaiserslautern
erhebt sich ans dem niedrigen Plateau die Porphyrkuppe des Donnersbergs,
6 67 m. hoch, 3 Stunden lang und 2 Stunden breit, mit dem Königs-
stuhl, einem Felsen von 5 m. Höhe und 13 m. Breite, auf dem die fränkischen
Könige zuweilen Recht gesprochen haben sollen. In dem nördlichen Theile,
der zum Theil aus Thonschiefer besteht, giebt es werthvolle Brauneisen-
lagerstätten.
s. Zwischen diesen Gebirgen fließt der Rhein, im oberen Theile des
Thales sehr breit, oft in Arme sich theilend und Inseln bildend und von
Sanddünen begleitet, in einem unsteten und veränderlichen Bette, zwar lang-
samer als oberhalb Basel, aber noch immer raschen Laufes. Es muß
auffallen, daß kein bedeutender Ort in dieser Strecke an ihm liegt. Wie
erklärt sich dies? Von Straßburg wendet er sich mehr nordnordöstlich.
Unterhalb dieser Stadt fließt ihm sein bedeutendster linker Nebenfluß zu, die
von einer Vorhöhe des Schweizer Jura kommende Jll, ziemlich parallel in
ihrem ganzen Lause mit ihm. Sie führt ihm alle Gewässer des Ostabhanges
des oberen Wasgau zu, u. a. die Thür, deren romantisches Thal zum
Drumont und Grand Ventron aufsteigt, und die reißende Fe cht, deren an-
mnthiges und fruchtbares Thal zwischen Rebenhöhen und bewaldeten Bergen
gleichfalls südwestlich zu jenen höchsten Gipfeln leitet.
Noch etwas vor der Jll mündet rechts die Kinzig, deren Hauptquelle
dem Quellgebiete des Neckars nahe liegt, und unterhalb Rastadt die Mnrg,
die in zwei Hauptquellen am Kniebis 836 m. hoch entspringt, und anfangs ein
schauerlich wildes, dann mildes und freundliches, viel besuchtes Thal durch-
eilt. Au dem Nebenflüßchen Oos liegt das glänzende Bad Baden.
Aus dem herrlichen, vom Königs stuhl (576 m.) und dem gegenüber
liegenden Heiligen Berg (412 m.) gebildeten Thore bei Heidelberg tritt
der schöne Neckar (s. § 41) in das Rheinthal und mündet nach 3 seilen
bei Mannheim.
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Matt Deutschlands", für den Botaniker und Geognosten reich an Interesse.
Porphyr und Granit in den verschiedensten Färbungen sind die vorherrschenden
Gesteine, Basalt, das vortreffliche Material der schönen Chausseen auf dem
Gebirge, findet sich auf einzelnen Höhen; zu Tage treteuder Zechstein säumt
den Gebirgszug auf beiden Seiten, dann lagert sich bunter Sandstein und
demnächst Muschelkalk au.
Der höchste Punkt ist der Beerberg mit langem, moorigem Scheitel,
995 m. hoch, durch eine tiefe, enge Schlucht von dem nordöstlich vorliegenden
vielbesuchten Schneekopf, 987 in., getrennt, aber doch durch einen Sattel
seitlich mit jenem verbunden, wie dies überhaupt mit den meisten Höhen des
Hanptznges der Fall ist. Dies ermöglichte die Anlegung des über 20 Meilen
langen, wahrscheinlich schon unter Karl dem Großen als Grenzzeichen zwischen
Thüringen und Franken der Länge nach über den Rücken des Gebirges ge-
zogenen „Rennsteiges". Oestlich von jenen Bergen liegen der Finster-
berg und der Gückelhahn. In den nur von Jägern, Köhlern, Bergleuten
und Holzfällern betretenen und vom Wilde bewohnten Schluchten dieses
höchsten und wildesten Bezirkes, in denen der Schnee des Winters sich oft
bis in den hohen Sommer hält, liegen die Quellen der zur Saale gehenden
Ilm und Gera und ihrer Nebenflüsse. An der steil abfallenden Wand des
Gückelhahns liegt das (ernenete) „Göthe-Häuscheu", eine kleine Bretter-
Hütte, in der Göthe so oft geweilt und sein „Ueber allen Wipfeln ist Ruh'"
gedichtet. Die höchst gelegenen Orte des Gebirges find Oberhof (Jagdschloß
des Herzogs von Gotha), die Schmücke, ein Wirthshans, früher nur das
„Viehhaus" für die, wie in der Schweiz zur Sennhütte, hierher zur Weide
geführten Kuhherden mit wohlgestimmten Glocken am Halse; Schmiedeberg,
ein großes Gebirgsdorf; Gehlberg mit einer Glas- und Porcellanfabrik,
weniger bedeutend als die berühmte Glasfabrik in dem tiefer gelegenen
Stützerbach. — In dem nordwestlichen Theile ragt der besuchteste seiner
Berge, der Jnselsberg, 960 m., mit kahler Kuppe, wie eiue Insel, über
die umliegenden niedrigeren Berge hervor. -—■ Der Thüringer Wald ist reich
bewaldet, vorzüglich mir Nadelholz; das nordwestliche Ende hat aber auch
viel herrlichen Laubwald. Was ihn aber besonders auszeichnet, das ist die
Menge lieblicher Thäler, die nach beiden Seiten hin abfallen. Die berühm-
testen sind im Nw. das Annen- und Marienthal bei Eisenach und das
Trusenthal, im No. das Schwarzathal zwischen Blankenburg und
Schwarzburg, großartige Felsen zeigend. Eine Menge freundlicher, oft
reizend gelegener Städte und Orte blühen an feinem Saume und in diesen
Thälern, so aus der Südwestseite Sonneberg, bekannt dnrch seine Holz-
und Spielwaaren, Eisfeld, Schleusingen, Suhl, Zella, die beiden
letzteren berühmt durch ihre Waffenfabriken, Schmalkalden, Bad Lieben-
stein und Schloß Altenstein, am Nordwestende Eisen ach mit der durch
Luther's Ausenthalt und den Sängerkrieg berühmten Wartburg (Elisabeth);
auf der nordöstlichen Seite: Ruhla in wunderschöner Lage, Schloß Rein-
hardsbrunnen, Waltershausen, Georgenthal, Ohrdruf, die Bäder
Ilmenau und Elgersburg u. a. Auf der Südseite oberhalb Eisfeld
entspringt am Bleßberge die Werra, die den Thüringer Wald, links die
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Extrahierte Personennamen: Karl_dem_Großen Karl Schloß_Altenstein Georgenthal
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§ 34. c. Das Thüringer Hügelland,
reich an Burgruinen, Sagen und geschichtlichen Erinnerungen, ausgezeichnet
durch Fruchtbarkeit, breitet sich zwischen dem Harze und dem Thüringer Walde
ans. Im Westen begrenzt es die Eichsfelver Höhe, im Osten die Saale.
Terrassenförmig, aber vielfach durch Flußthäler unterbrochen, fällt es nach
der Mitte, dem Unstrntthale zu, ab. Die dem Thüringer Walde zunächst
liegende Stufe bilden folgende Höhen: der Hörfelberg, von dem die Sage
den wilden Jäger ausziehen läßt, vom Hauptgebirge durch die Hörfel ge-
trennt; Ha hu und Krahn, durch das Thal der Leine, die als Nesse der
Hörfei zufließt, von dem Seeberge bei Gotha geschieden; zwischen diesem
und den drei Gleichen fließt die Apfelstädt zur Gera; von dieser süd-
östlich folgen die Rheinsberge bei Arnstadt; zwischen diesen und dem
Sing er berge folgt das Thal der oberen Ilm. Die zweite Parallele
bilden der Hainich, die Hart und die Fahuersche Höhe und der Steiger-
wald bei Erfurt. Zwischen den beiden erstgenannten und den nördlich
von ihnen liegenden Heilinger Höhen zieht sich das Thal der oberen, vom
Eichsfelde kommenden Unstrut in füdöstlicher Richtung; in der Mitte
Thüringens empfängt diese die Gera mit ihren Nebenbächen und wendet sich
dann nordwärts. Bei Sachsen bürg hat sie, nach Aufnahme der Helbe,
in der Unstrntpforte den Muschelkalkzug der Hainleite und Schmücke
durchbrochen. Der längeren Stauung der Gewässer in dem südlich dieser
Pforte liegenden Becken verdankt dieses seine Fruchtbarkeit. (Vergl. Donau
und March.) Zwischen der Hainleite einer- und dem durch die Sagen
von Friedrich I., Barbarossa, bekannten Kyfshäuser, 475 m. (Rothenburg,
Paßberg) andererseits liegt das Thal der Wipp er, die auf dem Dün berge
(Eichsfelder Höhe) entspringt. Nördlich von dem Südabhange des Harzes
begleitet, folgt alsdann die aus demselben Grunde so fruchtbare „goldene
Aue", von der Helme durchflössen, die unterhalb Artern der Unstrut zu-
fließt, die dann von hierab wieder südöstlich in engem Thale zwischen
Schmücke und Finne und dem nördlicheren Wendelsteiner Forste sich
hindurchwindet. Der Ilm wird nördlich von Weimar durch den Etters-
berg eine noch mehr nordöstliche Richtung gegeben. Durch die Jlmplatte
wird ihr Thal von dem der Saale geschieden, wie diese durch die Saal-
platte von der (Weißen) Elster.
Die Saale (s. § 31), die bis oberhalb Hof eine nordöstliche Richtung
verfolgt, wendet sich von hier zwischen dem Frankenwalde und der
Voigtländischen Terrasse in engem Thale nordwestwärts (J/4 ihres Laufs),
bis sie von Rudolstadt wieder eine mehr nördliche Richtung nimmt, die sie
bis oberhalb Merseburg beibehält, um sich von da wieder nordwestlich zu
wenden. In ihrem oberen Laufe nimmt sie links unterhalb Lichtenberg
die vom Frankenwalde kommende Selbitz auf; weiter abwärts liegen Loben-
stein und Ebersdorf, rechts Saalburg (nordöstlich davon Schleiz (Für-
stenthum Reuß, jüngere Linie); dann Ziegenrück, Kreisstadt der preußischen
Enelave, in deren Nähe bedeutende Schieferbrüche; Saalfeld (l.), wo 1806
den 10. Oetober Prinz Louis Ferdinand von den aus Schwaben und Franken
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura]]
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Extrahierte Personennamen: Heilinger_Höhen Friedrich_I. Friedrich_I. Barbarossa Barbarossa Schleiz Louis_Ferdinand Ferdinand
Extrahierte Ortsnamen: Hörfelberg Gotha Gera Rheinsberge Arnstadt Erfurt Gera Sachsen Donau March Rothenburg Paßberg Weimar Frankenwalde Voigtländischen Rudolstadt Merseburg Lichtenberg Ebersdorf Saalfeld Schwaben
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umgiebt. Seine Erzlager, die silberhaltigen Bleigänge, die Eisensteingänge
im Grauwackengebiete und der Kupserschieser, sowie die Kobalt-, Nickel- und
Silbererze der Zechsteinsormation haben von Alters her auf ihm Bergbau
und Hüttenwesen, sein Waldreichthum die Köhlerei, seine Gebirgsweiden die
Viehzucht hervorgerufen.
Der Thüringerwald (§ 32), dessen geognostische Karte so bunt, wie die
der ihn umfassenden Staaten, besteht der Hauptsache nach aus Rothliegendem,
Steinkohlensormation und Porphyrarten mit schmalem Zechsteinsaume, das
Thüringer Becken vorzüglich aus Buntsandstein, Muschelkalk und Kenper.
Wo der erstere mit Thon, Gyps und Mergel gemengt ist, wie in der gül-
denen Aue zwischen Harz und Kyffhänser und zum Theil im Saalthale,
bildet er den fruchtbarsten Boden. Das Eichsfeld, der Hainich, die
Hörselberge mit Umgebung, das Land zwischen Ohrdruf, Arnstadt und
Plauen (der Gera und Apfelstedt), die Ilm- und Saalplatte, bestehen aus
Muschelkalk, der zwar kräftigen (Buchen-) Wald trägt, wo man ihn nicht
unkluger Weise abgeschlagen, wie an den Hörselbergen, aber dem Landbau
nicht günstig ist und auch dem Wein, der die kahlen Berge bei Jena und
Naumburg ziert, keinen sonderlichen Ruf erworben hat. Sehr fruchtbar
dagegen ist das aus Keuper (Schichten von Mergel, Kalk, Schieferthon und
grauem Sand) bestehende Thüringische Becken. Weit verbreitet ist die Braun-
kohlensormatron, besonders mächtig in den Gegenden von Frankenhausen,
Artern und Sangerhausen, zwischen Saale und Elster (Weißenfels
und Zeitz) und au der unteren Mulde. Nicht weniger wichtig sind die der
Zechsteinsormation angehörenden Gyps- und Steinsalz lag er bei Friedrich-
roda, Erfurt, Frankenhausen, Kösen, Sulza, Staßsurt, Schönebeck. — Im
Gebirge selbst giebt es an mehreren Orten vortreffliches Eisenerz, wie am
Mommel- und Stahlberg (2 Stunden von Schmalkalden), Brauneisen- und
Magneteisenstein bei Schmiedefeld und Ilmenau (Braunstein) und auf dem
Frankenwalde bei Ranis, Saalfeld, Lobenstein zc., Kupfer und Kobalt gleich-
falls bei Ilmenau und dem nahen Katterfeld.
Daraus läßt sich leicht ein Schluß ziehen auf die Mannigfaltigkeit der
Beschäftigung der Bewohner und aus die Bedeutung der Landwirtschaft, der
Industrie und des Handels. Historisch ist die Provinz zusammengesetzt aus
der Altmark, dem Herzogthum (Bisthum) Magdeburg, dem Bisthum Halber-
stadt, der Abtei Quedlinburg, der Grafschaft Mausfeld, dem Eichsfeld mit
Stadt und Gebiet von Erfurt, den freien Reichsstädten Nordhausen und
Mühlhausen und dem vom Königreich Sachsen 1815 losgelösten Herzogthum
Sachsen.
1. Regierungsbezirk Magdeburg.
Magdeburg an der westlichen Ausbiegung der Elbe und an der großen Ver-
kehrslinie zwischen N. und So. und W. und überdies in fruchtbarer Gegend daher
schon als Mitglied der Hansa eine mächtige Handelsstadt. Ihre Bedeutung als solche
wird durch eine Menge Eisenbahnen, die wie Radien nach allen Richtungen von ihr
ausgehen, in nnsern Tagen noch erhöht. Sie gehört ferner zu deu ersten gewerbs-
thätigen Städten Norddeutschlands und hat viele Fabriken in Wolle, Baumwolle,
Seide, Zucker, Tabak, Maschinen ?e. Als Festung ist sie eins der stärksten Bollwerke
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
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gruben. Artern unweit der Unstrut, 3823 E., mit Salzwerk. — Eisleben, Weißen-
fels und Delitzsch haben Lehrerseminare, Droyßig (bei Zeitz) ein Lehrerinnen-
seminar.
3. Regierungsbezirk Erfurt.
Erfurt an der Gera, 48,025 E., an der uralten Straße zivischen Mittel-
rhein und Elbe, in anmuthiger und fruchtbarer Gegend, berühmt durch ihre Ge-
müse- und Blumenzucht, hat Wollen-, Leinen- und Schuhfabriken und beträchtlichen
Handel, namentlich mit Sämereien. Seminar. Nordhausen, 23,676 E. an der
Zorge, vorzüglich durch seine Branntweinbrennereien bekannt, mit vielen Fabriken.
Mühlhausen, 20,938 E., an der Unstrut, mit Baumwollen-, Wollen- und Lein-
spinnereien und Webereien, Leimsiedereien und Gerbereien. Langensalza, 9888 E.,
mit Maschinenspinnereien, Tapetenfabrik. Schlacht 27. Juni 1866. Heiligenstadt,
Hauptstadt des Eichsfeldes, an der Leine, 5201 E., mit Wollspinnereien.
Als getrennte Gebiete gehören dazu
1. der Schleusinger Kreis am Thüringerwalde, früher zur Grafschaft Henne-
berg gehörig, mit der Kreisstadt Schleusingen, 3370 E. und Suhl, 10,720 E.,
berühmt durch seine Gewehrfabriken und Stahlwaaren.
2. Der Kreis Ziegenrück an der oberen Saale im Voigtlande, mit der Kreis-
stadt Ziegenrück, 1037 E., in der Nähe Schieferbrüche und Eisenhammerwerke. Bei
Ranis, 1715 E., Eisen- und Kupfergruben.
7. Uromnz Hannover.
698vs Qm. 2,018,868 E., davon V8 Katholiken, a Qm. 2888 E.
Die Provinz Hannover gehört mit ihrer Hauptmasse, dem größeren
östlichen Elb- und Wesergebiet und dem kleineren westlichen durch Oldenburg
von jenem geschiedenen, aber durch einen schmalen südlichen Streifen am
Dümmersee ihm verbundenen Gebiet der Ems und Bechte dem nordwestlichen
Tieflande an, berührt aber im S. den Harz und die Wesergebirge. Ein
dritter südlich getrennt liegender Theil gehört dem mitteldeutschen Gebirge
an, und zwar dem Harze, Sollinger Walde und dem hessischen Berglande.
Das Tiefland erhebt sich nur in der Lüneburger Haide zwischen den
parallelen Thäleru der Elbe und Aller bis zu 97,5—130 m. und in den
Sanddünen des Hümliug (Huimliug s. § 46, b.) bis 65 m. über das Meer.
Alles andere Land ist mit geringer Ausnahme eine fast hügellose Niederung,
die außer den Marschen an der Küste des Meeres und den Seiten der Flüsse
(§ 45) (Oldenburg einbegriffen) in großer Ausdehnung mit Moor und Torf
bedeckt ist. Gesteinbildung findet sich außer Schichten von Muschelkalk mit
Gypseinlagernng bei Lüneburg und Arendsee nirgends. Aus dem Vorstehenden
und § 46, d. und c. ergiebt sich, daß Getreidebau, Rinder-, Pferde-, Enten-
und Gänsezucht in den Marschen und wiesenreichen Niederungen, Bienen- und
Schafzucht in den Sand- und Haidegegenden, Bergbau am Harz, Fischerei
und das Schiffergewerbe an den Flüssen und am Meere, Obstzucht nur in
den vor den Nordweststürmen gesicherten Ost- und Südstrichen, und in den
Moorgegenden Torfgräberei getrieben wird. Aus der Natur des Landes
ergiebt sich serner, daß die Bevölkerungszahl i. A. keine dichte und gleich-
mäßige sein kann, daß sie schwach in den Haidegegenden — in Lüneburg
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg]]
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b. Das Fürstenthum Lübeck an der Ostsee.
Eutin am gleichnamigen fischreichen See, 4000 E. Bei dem Torfe Ratkau
kapitulirte Blücher am 7. Nov. 1806.
e. Das Fürstenthum Birkenfeld am Südabhange des Hundsrück,
mit Eifeu- und Steinkohlengruben.
In dem Städtchen Birkenfeld, 2000 E., und dem Flecken Oberstein an der
Nahe Achatschleifereien. Vergl. Rheiuprovinz.
§ 77. Ix. Aas Großherzogthnm Sachsen-Weimar-Kisenach.
66,03 Qm. 287,000 E., wovon 10,000 Katholiken.
Es besteht aus zwei größeren Gebieten, aus dem östlichen zum Elbgebiet
gehörenden Hauptlande mit den getrennten Landestheilen Kreis Neustadt
an der Elster, Ilmenau am Thüringer Wald, Allstädt an der Unstrut
und Helme, und Oldisleben an der Unstrut, und aus dem zum Wesergebiet
gehörigen westlichen Eisen ach nebst Enclaven.
Ueber die Geschichte s. Königreich Sachsen.
a. Das östliche Gebiet.
Weimar, Hauptstadt an der Ilm und Thüringer Bahn, 18,000 E., die
„Dichterstadt", mit manchen Erinnerungen an Goethe, Schiller, Herder und Wieland,
und Pflegestadt des Protestantismus, mit Residenzschloß und angenehmem Park;
V2 St. entfernt auf einer Anhöhe Schloß Belvedere; Tieffurt unterhalb W. an
der Ilm mit Schloß und Park; die Ettersburg auf dem 467 m. 1440' hohen
Ettersberge mit Jagdschloß.
Sulza an der Ilm, mit Salzwerk. Apolda, 12,000 E., mit ansehnlichen
Wollwaarenfabriken. Jena in lieblicher Umgebung an der Saale, Universität, 9000 E.,
Schlacht 14. Oct. 1806. Ilmenau an der Ilm und dem Fuße des Gückelhahns,
mit Erinnerungen an Goethe („Unter allen Wipfeln"), besuchter Badeort, mit Braun-
stein-. Eisen- und Kupfergruben und Porcellanfabrik. Auch Manebach und Kammer-
feld in der Nähe sind jetzt Badeorte. •
In dem Neustädter Kreise an der Elster und Orla die kleinen, aber gewerbthä-
tigen Städte Neustadt und Weida.
d. Das westliche Gebiet.
Eisenach, die freundliche zweite Residenz, 16,000 E., liegt nahe dem Ver-
einigungspnukte der Hörsel und Nesse und im Knotenpunkte der Thüringer- und Werra-
bahn in dem § 32 erwähnten wichtigen Verkehrsthore zwischen dem südlichen und
nordwestlichen und nordöstlichen Deutschland. Die in neuerer Zeit herrlich restaurirte,
durch den Sängerkrieg und Luther's Aufenthalt berühmte Wartburg gehört zu den
interessantesten Punkten Deutschlands, sowie das liebliche Marienthal und das enge
Annenthal (Hohe Sonne, Wilhelmsthal:e.) zu den besuchtesten Partien der reizenden
Umgebung und des Thüringer Waldes überhaupt.
Ruhla im Thüringer Wald, theils zu Eisenach, theils zu Gotha gehörig, be-
rühmt durch seine Meerschaumindustrie, ist Wiedas tieferliegende Thal, ein besuchter
Badeort.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land]]
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Autor: Schlagintweit, Robert von, Humboldt, Alexander von, Andree, Richard, Schreiber, Carl, Ritter, Carl, Roon, Albrecht Theodor Emil von, Daniel, Hermann Adalbert
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neuen churfürstlicheu Schlosse und dem Museum, der katholischen Kirche und dem
Theater und dem zur Karlsaue führenden prachtvollen Friedrichsthore begrenzt. Sie
hat vortreffliche Bildnngs- und Kunstanstalten, und ihre Industrie und ihr Handel
sind sehr bedeutend. — Der besuchteste Punkt des Habichtswaldes ist die Wilhelms-
höhe, 552 Iq. 1700', mit den berühmten „Wasserkünsten" und dem Herkules.
Karlshaseu an der Vereinigung der Weser und Diemel, 1710 E., Handelsort.
Rinteln, alte, aber schöne Stadt, an der Weser, 3662 E., in der von der Pro-
vinz Hannover, Lippe Schaumburg und Detmold umgebenen Enclave, mit Schiffahrt.
In derselben Nenndorf mit berühmtem Schwefelbad. Großalmerode, nordwestl.
vom Meißner, 246 7 E., mit Alaun- und Vitriolsiederei und vorzüglichem Thon in
der Umgegend, der zu Schmelztiegeln verarbeitet wird. Esch Wege an der Werra,
7724 E., treibt Tabaksbau, Cigarren- und Wollenzeugfabrikation und Handel. Hom-
berg an der Efze, dem Abhang eines Basaltkegels und der im Bau begriffenen
Bahn Berlin-Wetzlar, in Ackerbau treibender Gegend, mit Gerbereien und Webereien
und einem Lehrerseminar. Das nahe Dorf Holzhausen besitzt eine Eisengießerzi,
welche auch Kunstgegenstände, Statnen zc. liefert. In der Nähe Braunkohlenlager.
Fritzlar, hoch über dem Thal der Eder gelegen, 2965 E., „die Wiege des hessischen
Christenthums". Rotenburg, 3229 E., Ackerbau treibend. Melsungen mit Tuch-
sabrik und Holzhandel, 3500 E.
b. Oberhessen.
Marburg, Universitätsstadt an der Lahn, oberhalb des Punktes, wo diese mit
der Ohm zusammentrifft und an der Main-Weserbahn, amphitheatralisch am Abhang
des Schloßberges, „ein natürlicher Parnaß", sich malerisch erhebend, mit reizender
Umgebung, 9658 E.
Amöneburg, auf dem platten Gipfel eines schroffen Basaltberges links der
Ohm, die erste 722 von Bonifatius gegründete Christengemeinde, 985 E.
Fulda, Sitz eines Bischofs, an der Fulda, reich mit Thürmen geschmückt
und rings von Klostergebäuden und Kirchen umgeben, 10,799 E. In dem Dome be-
findet fich-die Gruft des Apostels Bonifatius. 1842 ist ihm auch eine Statue in der
Stadt errichtet. — Ein katholisches Seminar. — Hersfeld an der Fulda mit Tuch-
fabrik, 6537 E. Schlüchtern mit einem Lehrerseminar und 2274 E. Hanau, im
Winkel zwischen Main und Kinzig, 22,730 E., sehr gewerbtreibend, berühmt durch
seine Bijouterien. Schlacht 30. und 31. Oet. 1813. Gelnhausen im schönen und
fruchtbaren Kinzigthale, einst deutsche Reichsstadt und zeitweilige Residenz des Kaisers
Friedrich Barbarossa. Eine Insel der Kinzig trägt noch die Ruinen des Kaiserpalastes.
Wein- und Ackerbau, 3683 E.
Der am südwestlichen Thüringerwalde liegende Kreis Schmalkalden ist durch
seine Eisenindustrie bekannt, die Stadt geschichtlich durch den Schmalkalder Bund
1531 und die Schmalkalder Artikel. Auf dem Altmarkte ist 1876 „Dem Sänger der
Wacht am Rhein, Karl Wilhelm", ein Denkmal errichtet; 6187 E.
2. Der Regierungsbezirk Wiesbaden.
a. Das vormalige Herzogthum Nassau, das waldreichste Land Deutschlands.
Wiesbaden am Südabhange des Taunus, 43,708 E., schon zur Römerzeit
durch seine zahlreichen warmen Quellen bekannt; die Hauptquelle, der Kochbrunnen,
ist durch eine lange eiserne Trinkhalle mit dem prächtigen Kurhause verbunden, dem
sich die reizendsten Anlagen anschließen. Die Stadt hat viele Prachtgebäude. —
Schloß Biebrich am Rhein ist berühmt durch seine Gewächshäuser. Höchst am Main
unterhalb der Niddamündung, 4057 E., mit Schiffahrt und Handel. Schlacht 1622.
Nordwestlich Soden am Fuße des Taunus, in reizender Gegend, mit Saline und
warmen Quellen. Nieder- und Oberselters mit Sauerbrunnen, und (Langen-)
Schwalbach, 2734 E., mit Stahlbad, liegen am Nordabhange des Taunus.
Die berühmtesten Weinorte des gesegneten Rheingaus s. § 43; Hochheim
• liegt auf einer Anhöhe unweit des Mains, 2621 E. Limburg an der Lahn, 5161 E.,
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau]]
Extrahierte Personennamen: Bonifatius Apostels Bonifatius Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa Karl_Wilhelm" Karl
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Forbach, Saarbrücken gegenüber. In der Nähe die Höhen von Spicheren,
Kampf am 1. Aug. 1870. Saargemünd, an der Mündung der Blies in die Saar,
mit Fayence- und Papiermachefabriken. Bitsch, mit einer Citadelle auf schroffem
Felsen, östlich der vorigen. Pfalzburg, nordwestlich von Zabern, den 12. Dec. 1870
übergeben. ,
§ 83.
B. Die deutschen Kronländer des Raiserthums Oesterreich.
Daß die physischen Verhältnisse auch die Grundbedingung für die poli-
tische Existenz und Entwickelung der Staaten bilden, lehrt ein Blick auf die
Karte von Oesterreich. Oesterreich ist der Staat des Donaugebiets, das
„Donaureich", wie man es naturgemäß genannt hat. Die Donau ist
feine Puls- und Lebensader; an ihr ist es erwachsen, wenn es auch heute
nicht mehr bis zu den Quellen des Stromes hinauf und noch nicht bis zu
seiner Mündung hinab sich erstreckt, und wie die Donau die große Verbin-
dnngsstraße zwischen dem Westen und Osten und mittelst ihrer Nebenflüsse
zwischen dem Norden und Süden, so ist das Donaureich mit seinen Bewoh-
nern berufen, den Uebergang und die Vermittlung zwischen Nord- und Süd-
und West- und Osteuropa, ja zwischen dem Abend- und Morgenlande zu
bilden.
Die Donau war die natürliche Straße, auf welcher die Avaren im
6. Jahrh. vordrangen und das germanische Element bedrohten; aber eben
so naturgemäß errichteten die deutschen Herrscher dort, wo die Ausläufer
der östlichen Alpen und der westlichen (Kleinen) Karpathen einander nahe
treten und die Donau- (Leitha-) Pforte bilden, wo Donau und March sich
vereinigen, wo die weite Thalöffnung der letzteren den Weg nach N. und
die Oberungarische Ebene nach S. weisen, und wo demnach hochwichtige
Straßen sich kreuzen, schon in- früher Zeit eine Schutzwehr gegen die fremden
Eindringlinge. Pipin, Karls d. Gr. Sohn, gründete die avarische Mark;
Otto d. Gr. erneuerte die Ostmark, mit einem festen Hauptplatze in jenem
Kreuzungspunkte, Wien, an dessen Stelle schon die Römer, die Wichtigkeit
desselben erkennend, Vindobona angelegt hatten. Dem mannhaften mark-
gräflichen Geschlecht der Babenberger war bis 1246 der Schutz der deut-
schen Interessen dort anvertraut. Nachdem es ausgestorben, bemächtigte sich
Ottokar von Böhmen des auf etwa 1000 Qm. angewachsenen Gebiets.
In der Schlacht auf dem Marchfelde entriß es ihm 1278 Rudolph von
Habsburg, dessen Nachkommen, mit geringen Ausnahmen, in männlicher
Linie bis 1740, in weiblicher bis heute das zu beträchtlichem Umfange er-
weiterte Ländergebiet regierten. Ferdinand I. vereinigte 1526 die Kronen
von Ungarn und Böhmen mit den Stammlanden. Aus ethnographisch so
verschiedenen Gebieten einen einheitlichen Staat zu schaffen, war eine schwie-
rige, bis heute noch nicht völlig gelöste Aufgabe. Karl V. und besonders
Ferdinand Ii. und Iii. suchten sie durch energische Parteinahme gegen den
Protestantismus zu fördern. Zweihundert Jahre lang mußte der Besitz
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.]]
Extrahierte Personennamen: Karls Otto Ottokar_von_Böhmen Ottokar Rudolph_von
Habsburg Ferdinand_I. Karl_V. Karl_V. Ferdinand_Ii Ferdinand
Extrahierte Ortsnamen: Forbach Pfalzburg Oesterreich Oesterreich Oesterreich Donaugebiets Donau Donau Donaureich Osteuropa Donau Donau Karls Ostmark Wien Ungarn
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anlegen und bequem Straßen und Eisenbahnen darüber führen konnte. Es
ist dies das alte geschichtliche Thor des Verkehrs und der Völkerwanderung
zwischen Germanien und dem südlichen Gallien.
Die beiden zunächst das Rheinthal begrenzenden Gebirge sind schon
genannt, links der Wasgan, rechts der Schwarzwald, jeder mit erhabenen
Berggruppen im Süden beginnend, die wie mächtige Säulen des weiten
Thores sich erheben.
a. Der Schwarzwald. Häufig versteht man unter Schwarzwald den
ganzen Gebirgszug rechts des Rheins bis zum Thal des unteren Neckars.
Da aber der Theil nördlich des Enzthales geognostisch von dem südlichen
verschieden ist, so scheidet man jetzt beide und uennt das südlich jenes Flusses
liegende, aus Granit und Gneis und buntem Sandstein bestehende Gebirge
Schwarzwald und das nördliche Berg- und Hügelland aus Muschelkalk
gemeiniglich das Neckarbergland.
Der eigentliche Schwarzwald zerfällt in den oberen, der aus Pluto-
nischem Gestein besteht, und den unteren, ein Plateau aus buntem Sandstein
(s. Baden, § 73).
Der obere Schwarzwald gehört nächst dem Riesengebirge zu den
höchsten deutschen Mittelgebirgen. Den Winkel zwischen Hoch- und Oberrhein
füllen sehr beträchtliche Berge. Dort liegt der 1495 m. hohe Feldberg,
der eigentliche Knotenpunkt des Gebirges, mit weit und hoch sich wölbendem
Rücken, an seinem Ostabhange außer einigen anderen den kleinen, 1105 m.
hoch gelegenen Feldsee tragend. Deutlich gehen von ihm vier Gebirgsäste
aus. Zwischen dem nordwestlichen und nördlichen ist das enge, von hohen,
oft seltsam geformten Felsen gebildete Höllenthal (Hölle) eingesenkt, dnrch
welches aus dem jenem vorgelagerten lieblichen und fruchtbaren Himmel-
reich der Höllenpaß über das Gebirge führt. Aus dem südwestlichen Aste
erhebt sich der (Schwäbische) Belchen 1418 m. und an seinem Ende der
Blauen 1175 in., und ans dem südlichen das Herzogenhorn 1446 m.
und der Blößling 1353 m. Das Höllenthal durchfließt die Dreisam,
ein Nebeuflüßchen der Elz. Zwischen Dreisam und Rhein erhebt sich der
isolirte Kaiserstuhl 580 m. aus der Rheinebene.
In dem unteren, durch das Thal der Kinzig von dem vorigen ge-
schiedenen Schwarzwalde gehören der Katzenkopf, 1153 m., der Kniebis
893 in., zu den höchsten Punkten. In der Nähe des letzteren liegt der
kleine sagenhafte Mummelsee.
Nach Osten fällt der Schwarzwald allmälig ab, steil, wie eine Wand
dem Auge sich darstellend, nach Westen, am Saume der herrlichen Rheinebene
Hügel bildend, die edlen Wein, Mandeln und süße Kastanien reifen lassen,
während im Thale selbst, mit Ausnahme des südlichsten Theiles, der sehr
sandig ist, reiche Getreidefelder wogen. Auf den rauhen Höhen aber, die
mit Ausnahme der kahlen höchsten Gipfel „voll dunkler Tannen" stehen,
gedeihen kaum Kartoffeln und Hafer. Darum sind die Bewohner, wie meist
in Gebirgen, auf andere Tätigkeiten als auf Ackerbau, namentlich auf Ver-
werthung des Waldes angewiesen. Sie arbeiten in Sägemühlen, Glashütten,
Theersiedereien, oder sie beschäftigen sich mit der Fabrikation von Uhren,
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]