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11. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 31

1894 - Dresden : Ehlermann
Zeitalter Ludwigs Xiv. — § 12. Der Nordische Krieg. 31 zu Neueroberungen. Die Dänen brechen 1700 in Holstein 1700 ein. Die Sachsen bedrohen Riga, die Russen belagern Narwa (an der Mündung der Narowa in den finnischen Meerbusen). Karl überrascht durch Schnelligkeit seine Gegner und schlägt sie einzeln. B. Karls Siegeszug. 1) Gegen die Dänen. Karl setzt, unterstützt von England und Holland, mit bedeutender Flotte nach Seeland über und belagert Kopenhagen. Der überraschte Dänenkönig tritt von dem Bündnis gegen Schweden zurück und schliesst (1700) Frieden zu Travendal 1700 (Lustschloss in Holstein an der Trave). Karl verzichtet selbstlos auf eigenen Gewinn, bedingt sich aber Entschädigung seines Schwagers aus. 2) Gegen Russen, Polen und Sachsen, a) Karl entsetzt (Nov. 1700) nach einem glänzenden Siege über ein zehnmal stärkeres Heer der Russen Narwa und bricht über Livland, das bereits von August geräumt, durch Kurland in Polen ein. Da die Polen seiner Forderung, ihren König abzusetzen, nicht nachgeben, rückt er vor Warschau, das sich ihm ohne Widerstand ergiebt. Nach dem Siege bei Klissow (im südlichen Polen) über Augusts Heer gewinnt er Krakau; nach dem von Pultusk (nördlich von Warschau) 1703 (Verfolgung der Feinde bis nach Preussen) ist der grössere Teil Polens in seiner Hand. 1704 Absetzung Augusts des Starken und Wahl des Wojewoden von Posen, Stanislaus Leszcyriski zum König von Polen. b) Die Vereinigung des gegen den neuen König vordringenden sächsischen und russischen Heeres zu hindern, zieht Karl nach Galizien (Einnahme von Lemberg), treibt dann August den Starken von Warschau, das dieser inzwischen wieder genommen und gezüchtigt hat, zurück und durchzieht in beschwerlichen Märschen bei vorgerückter Jahreszeit Litauen und Wolynien, von wo die Russen vertrieben werden. Nach der Niederlage der Sachsen bei 1706 Fraustadt (im P osenschen an der Schlesischen Grenze) durch einen seiner tüchtigen Unterfeldherrn bricht er mit vereinten Heeren über Schlesien und die Lausitz (Durchzug ohne Genehmigung des Kaisers) in Sachsen ein. Verwüstung des Landes. August der Starke, gedemütigt, entsagt im Frieden von Altranstädt (im Merseburgschen) der polnischen Krone und löst das Bündnis mit dem Zaren auf. (Der von L

12. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 45

1894 - Dresden : Ehlermann
Preussische Monarchie. — § 15. Prägung preussischer Eigenart. das schwedische Vorpommern gegen Verwüstung durch die Verbündeten und besetzt Stettin, das ihm von den Russen gegen Geldzahlung in „Sequestration“ gegeben wird, drängt Karl im Verein mit Sachsen und Hannoveranern aus Stralsund und setzt nach Rügen über, das durch Leopold von Dessau erobert wird (§ 12, D. 3). Im Frieden zu Stockhol m erhält Preussen 1720 Stettin, Vorpommern bis an die Peene, die Inselnusedom und Wolli n (§ 12, Iii. a. 2.) 3) Teilnahme am polnischen Erbfo 1 gekr ieg e (1733 bis 1735). Nach dem Tode König Augusts Ii. von Polen Wahl Stanislaus Leszcynskis (nunmehrigen Schwiegervaters Ludwigs Xv.), für den Frankreich, Spanien und Sardinien eintreten. Der Kaiser, das Reich und Russland wollen dagegen die Königskrönung des Kurfürsten von Sachsen, Augusts Iii., durchsetzen. Der ohne Nachdruck geführte Krieg, ein schwaches Nachspiel des spanischen Erbfolgekrieges, stellt noch einmal die Feldherren Prinz Eugen und Villars einander gegenüber. In der polnischen Frage hält sich Friedrich Wilhelm neutral, stellt aber für den Krieg gegen Frankreich 10000 M. (der junge Kronprinz Friedrich im Lager Eugens). [Im Wiener Frieden (1735) wird 1) August Iii. als König von Polen anerkannt; 2) Stanislaus Leszcynski erhält das Herzogtum Loth-ringen, das ihm von Franz Stephan abgetreten wird; 3) Franz Stephan heiratet Maria Theresia, die Tochter Kaiser Karls Vi. und erhält nach dem Aussterben der Medicäer (1737) das Grossherzogtum Toskana; 4) Loth-ringen soll nach dem Tode Leszcynskis an Frankreich (!) fallen (was 1766 geschieht). 5) Oer Kaiser tauscht Neapel und Sizilien gegen Parma und Piacenza an den spanischen Infanten Don Carlos aus. (Vgl. § Ii, Xii.j Vi. Auswärtige Politik. Enger Anschluss an Österreich, der reichstreuen Gesinnung Friedrich Wilhelms entsprechend. Der geradsinnige König wird durch schlaue und hinterlistige Staatskunst des Wiener Hofes (v.seckendorf, österreichischer Gesandter, der preussische Feldmarschall v. Grum-kow in seinem Dienst) hintergangen. Der Kaiser berücksichtigt in der Jülich-Bergsch en Erbfolgefrage die Ansprüche des Königs auf Berg nicht. Dies führt zu einer vorübergehenden Entfremdung mit diesem, ja zu einem gegen den Kaiser gerichteten Bunde mit England und Frankreich (Vertrag zu Herrenhausen, Schloss bei Hannover, 1725). Bald jedoch Aussöhnung. Aber auch die im Vertrage zu Wusterhausen (1726) eingegangenen Verpflichtungen werden vom Kaiser nicht erfüllt. (1738 Anerkennung der Nachfolge des Pfalzgrafen von Pfalz-Sulzbach. Prophetisches Wort

13. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 12

1894 - Dresden : Ehlermann
Die englische Staatsumwälzung. — § 6. Die letzten Stuarts etc. Wilhelm Iii. von Oranien (Gemahl der Maria, der ältesten Tochter Jakobs aus erster Ehe. S. o. I.) zur Übernahme der englischen Regierung übers Meer. Die Truppen (auch Jakobs Feldherr Marlborough, Lord Churchill) gehen zu Wilhelm über. Des starrsinnigen Königs Zugeständnisse kommen zu spät; er flieht feige nach schweren Demütigungen. 5) Maria, die Gemahlin des Oraniers, verzichtet auf die Königskrone. V. Zweite englische Staatsumwälzung. Wilhelm Iii. von Oranien (ein hervorragender Staatsmann und Feldherr, voll Besonnenheit und Vaterlandsliebe), 1688 bis 1702, nimmt nach dem Willen der Nation („Nationalkonvention“) die englische Königskrone an und leitet eine volkstümliche Regierung ein. Erlass des Staatsgrundgesetzes der „de daration of rights“ (Erklärung der Rechte), einer Ergänzung der „petition of right“ (§ 2, Ii. 2). Der König darf niemand von den Gesetzen entbinden, ohne Bewilligung des Parlaments keine Steuer auflegen und kein Heer im Frieden halten. Die Gerichte sollen unabhängig von der Regierung, die Minister dem Volke verantwortlich sein. Durch Wilhelms Thronbesteigung Vereinigung der beiden protestantischen Seemächte Grossbritannien und Holland, wie eine solche bereits Crom well beabsichtigte. Hohe Blüte Hollands in Wohlstand und Geistesbildung. Vi. Tod Wilhelms 1702. Nach der Regierung seiner Schwägerin Anna folgt 1714 mit Georg I das noch jetzt regierende welfische Haus Hannover. Zweiter Abschnitt. Das Zeitalter Ludwigs Xiv. § 7. Begründung der unumschränkten Fürstenmacht in Frankreich. I. Mazarin. Die Arbeit Richelieus an der Niederwerfung aller der einheitlichen Staatsgewalt widerstrebenden Elemente wird fortgesetzt durch Mazarin. [Mazarin, Italiener, Kardinal, nicht von dem Geiste Richelieus, aber schlau und gewandt; dabei ehr- und habsüchtig. Verheiratung seiner Nichten mit vornehmen Franzosen. Das Glück gewährt ilim die Erreichung seiner Ziele: Würde, Macht. Reichtum.]

14. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 49

1894 - Dresden : Ehlermann
Preussische Monarchie. — § 16. Regierungsantritt Friedrichs d. Gr. 40 nischen Erbfolgefrage § 15, V.; sein zweideutiges Verhalten in der Jülich-Bergschen Frage Preussen gegenüber teilweise hierdurch bestimmt (§ 15, Vi.). Anerkennung der Sanktion durch die meisten Mächte, auch durch das Reich. Nur Bayern und Sachsen erheben Einspruch; Preussen giebt seine Zustimmung nur gegen Zusage von Berg. 3) Karl Vi. stirbt im Oktober 1740. Maria Theresia (schön, begabt, feurig und stolz), vermählt mit Franz Stephan von (Lothringen) Toskana (§ 15, V.), folgt 23 jährig. Iii. Erste Regierungsschritte Friedrichs. Friedrich ergreift (wider aller Erwarten!) sofort selbst kräftig die Zügel der Regierung— wie sein Vater ein Selbstherrscher, aber mit freierem Blick und höheren Zielen. 1) Veränderter Geist der Staatsleitung: die Folter wird abgeschafft, den Zeitungen wird gestattet, freimütig über Staatsangelegenheiten zu berichten, die Akademie wird neu belebt (Mau-pertuis Präsident), der durch Engherzigkeit theologischer Kollegen aus seinem Amt gedrängte Philosoph Wolff wird wieder an die Universität Halle berufen 2) Das Heer wird 11m 20,000 M. verstärkt, 3) zur Hebung der Industrie ein Handels- und Gewerbeministerium eingerichtet. 4) Das ihm vom Vater hinterlassene Erbe eines kräftigen Heeres und einer wohlgefüllten Schatzkammer ermutigt Friedrich, die alten Ansprüche seines Hauses mit Nachdruck geltend zu machen. Die auf Berg werden von den Höfen zu Wien, Versailles und Hannover rund abgewiesen. Der Tod Karls Vi. giebt Friedrich die Möglichkeit, statt des rheinischen Landes das dem Kern der Monarchie näher gelegene und ungleich gewinnbringendere Schlesien zu erwerben. Der von den Hohenzollern niemals aufgegebene Anspruch auf dieses Land (§ 13, Vii., 1 und X.) wird durch Kronjuristen (Cocceji u. a.) in einer an die Höfe gerichteten Denkschrift begründet, die Anerkennung der pragmatischen Sanktion — bei der Versagung von Berg - an die Abtretung Schlesiens geknüpft, und Maria Theresia zu gutwilliger Herausgabe des Landes aufgefordert. Da diese erklärt, keinen Zoll Landes abtreten zu wollen, eröffnet Friedrich den Krieg. Schultz, Meuere uml neueste Geschichte. 4

15. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 52

1894 - Dresden : Ehlermann
1743 52 Preussische Monarchie. — § 18. Der österreichische Erbfolgekrieg. und nach Böhmen, wo er sich als König huldigen lässt. Der französische Marschall Belleisle wirkt eifrig zu Frankfurt a. M. für dessen Kaiserwahl. Auf Friedrichs Antreiben wird Karl Albert einstimmig zum Kaiser gewählt und als Karl Vii. (1742) gekrönt. (Kaiser 1742—1745). Ii. Wendung. [Dem angeblichen Testament Ferdinands I. (§ l7> !■) setzt Maria Theresia dessen echtes Testament entgegen, wonach die bayerische Linie erst nach Aussterben sämtlicher Habsburger erbberechtigt.] 1) Maria Theresia erweckt bei ihrer Krönung in Pressburg die Begeisterung der Ungarn. Nach Gewährung einer gewissen Selbständigkeit des Kronlandes wird von diesen j moriamar pro rege nostro Maria Theresia ?) die Aufstellung der „bewaffneten Insurrektion“ beschlossen. Die Franzosen müssen Böhmen räumen ; am Tage der Kaiserwahl Karls werden die Bayern aus ihren Stellungen in Österreich vertrieben, an seinem Krönungstage wird München genommen. 2) Der mit Friedrich 1742 zu Berlin abgeschlossene Friede (§ 17, Hi.) befreit Maria Theresia von ihrem gefährlichsten Gegner. 3) Nach einer Niederlage des Kaisers (bei Simbach am Inn) ist Bayern 1743 für Karl Albert verloren und huldigt Maria Theresia. 4) E n g -land schliesst mit Maria Theresia ein Bündnis, zu dem auch Holland und Sardinien hinzutreten. Auch Sachsen wird durch den Grafen Brühl zu Österreich hinübergezogen. Georg Ii. schlägt 1743 mit seiner „pragmatischen“ Armee die Franzosen bei Dettingen (unfern Hanau). Spanier und Franzosen werden in Italien* von einem österreichisch-sardinischen Heere bekämpft. 5) Nachdem auch die geistlichen Reichsstände (Furcht vor Säkularisation) sich abgewendet haben, ist der Kaiser von allen verlassen, flüchtig und heimatlos. Iii. Der Ausgang in Deutschland. 1) Der Mächtebund und die Fortschritte Maria Theresias machen auch Friedrichs Besitz von Schlesien unsicher. Dessen Eintreten „für den Kaiser“ (den zweiten schlesischen Krieg s. § 19) lenkt die Kräfte Österreichs nach anderer Seite hin. 2) Karl Albert kehrt noch einmal in seinen Kurstaat zurück, stirbt * Don Carlos im Besitz von Neapel und Sizilien. Die spanische Königin Elisabeth (Farnese) spricht für den jüngeren Infanten Philipp Parma und Piacenza an, das Kaiser Karl Vi. nach Erloschen des farne-sischen Hauses eingezogen hatte. Der verwandte französische Bourbonenhof unterstützt die Ansprüche. Vgl. § 15, V., [5.]

16. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 56

1894 - Dresden : Ehlermann
56 Preussische Monarchie. — § 20. Der siebenjährige Krieg. 1756 1757 England - Hannover, früher heftigster Feind seines Neffen Friedrich, wird dadurch in das Lager Friedrichs getrieben. Der Abschluss eines Neutralitätsvertrages für Deutschland (zu Westminster) zwischen beiden wird für Frankreich, das von Österreich eifrig umworben wird* (die Marquise Pompadour auch persönlich durch Geringschätzung Friedrichs gekränkt), der Antrieb, zu den Gegnern Friedrichs überzutreten. Abschluss eines Freundschafts- und Verteidigungsbündnisses zwischen Österreich und Frankreich. Iii. Ausbruch. Friedrich erfährt durch Zwischenträger (der österreichische Gesandtschaftssekretär Weingarten in Berlin, der Sekretär der sächsischen Geheimkanzlei Menzel in Dresden) die Pläne seiner Gegner, die im Frühjahr 1757 zur Ausführung kommen sollen. Der Entschluss, ihnen zuvorzukommen, durch die Umstände gerechtfertigt. Anfrage bei Maria Theresia, ob Krieg oder Frieden zu erwarten sei. Die Antwort fällt unbefriedigend aus. August 1756. Friedrich rückt ohne vorgängige Kriegserklärung in Sachsen ein. Einzug in Dresden. Veröffentlichung der im Dresdener Archiv gefundenen Geheimakten über die Verschwörung der Mächte gegen Preussen als Rechtfertigung gegen die Anklage wegen Bruches des Völkerrechtes. Iv. Der Krieg, i) Erstes Kriegsiahr. 1756. Augustiii. und sein Berater, Graf Brühl, ziehen sich in die Festung Königstein, die sächsischen Truppen in das feste Lager bei Pirna zurück. Dieses wird von Friedrich eingeschlossen. 1. Oktober. Die zum Entsatz herbeieilenden Österreicher unter Feldmarschall Graf Browne werden bei Lobositz (im nördlichen Böhmen, an der Elbe) geschlagen. Die bei Pirna eingeschlossenen 17000 Sachsen ergeben sich (grossenteils in die preussische Armee eingereiht, entlaufen sie massemveis, um in Polen ihrem Kurfürsten weiter zu dienen). Sachsen wird von Friedrich in Beschlag genommen. (Der Kurfürst begiebt sich nach Polen.) 2) Zweites Kriegsjahr. 1757. A. Rüstungen, a) Sturm der Empörung über Friedrichs Vorgehen. „Eine Welt in Waffen“ gegen ihn. 1) Der Reichstag beschliesst den Reichskrieg gegen den Friedensbrecher und lässt eine ,,eilende * Der Brief, den Maria Theresia an die Marquise Pompadour mit der Anrede „ma chere cousine“ geschrieben haben soll, ist eine geschichtliche Fabel.

17. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 65

1894 - Dresden : Ehlermann
Preussische Monarchie. — § 22. Friedrichs Friedensthätigkeit. 65 Unterthanen, die Gestattung von Denk- und Glaubensfreiheit ein Ausfluss der Aufklärungsgedanken. Friedrich, „ein aufgeklärter Despot“. Iv. Die Aufklärung an anderen Fürstenhöfen. Die Macht der Aufklärungsideen erweist sich auch in ausserdeutschen Ländern wirksam (Pombal in Portugal; Aufhebung des Jesuitenordens durch Papst Clemens Xiv. Ganganelli; Peter Iii. und Katharina Ii. von Russland), reicht jedoch nicht aus, um die Willkürherrschaft unumschränkter Selbstherrscher auszurotten (Verkauf von Landeskindern an die Engländer während des amerikanischen Unabhängigkeitskampfes durch deutsche Fürsten, selbst „aufgeklärte“ wie Karl Eugen v. Würtemberg*). Für Deutschland wird indessen vielfach das Beispiel Friedrichs massgebend. Karl Friedrich von Baden hebt Folter und Leibeigenschaft auf. Der neue Geist zeigt sich an den Fürstenhöfen besonders in der Pflege geistigen Lebens. Der Musenhof in Weimar. Das Philanthropinum in Dessau (naturgemässe Erziehung nach Rousseauschen Grundsätzen, Basedow). Die Kriegsschule in Bückeburg (deren Stifter Wilhelm von Schaumburg-Lippe beruft Herder). Die Karlsschule in Stuttgart, die Akademie der Wissenschaften in München u. a. Der eifrigste Bewunderer und Nachahmer Friedrichs ist der Sohn seiner unversöhnlichsten Gegnerin, Maria Theresia, Joseph Ii. von Österreich (Mitregent seiner Mutter im Stammlande, Kaiser 1765—1790). Dessen wohlgemeinte Reformen scheitern jedoch an der rücksichtslosen Überstürzung ** der Ausführung. Die Aufhebung der Klöster und die Beschränkung der geistlichen Gerichtsbarkeit stossen bei den Geistlichen, die Aufhebung der Erbunterthänigkeit beim Adel auf Widerstand. Auch seine Reformthätigkeit im Reich ist unglücklich. Das Reichskammergericht bleibt bei der Besorgnis der Fürsten vor dessen Eingriffen im alten Schlendrian. Sein Bestreben, ein einheitliches Kaiserreich zu begründen, führt in Belgien und Ungarn zu Aufständen. § 22- Friedrichs Friedensthätigkeit. I. Das Land nach dem Kriege. Weite Strecken liegen wüst; viele Dörfer und Höfe sind verlassen, Städte in Haft des Dichters Daniel Schubart auf dem Hohenasperg. Schillers Behandlung. P riedrich d. Gr.; „Er thut immer den zweiten Schritt vor dem ersten.“ Schultz, Neuere und neueste Geschichte. -

18. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 68

1894 - Dresden : Ehlermann
68 Preussische Monarchie. — § 23. Letzte Regierungszeit Friedrichs d. Gr. Gymnasien geschieht einiges. Verdienste des Ministers v. Zedlitz. Erlass eines Generallandschulreglements. Durchführung des Schulzwanges. 3) Den Künsten ist die Zeit nicht günstig trotz Friedrichs Schätzung (er selbst ein tüchtiger Flötenspieler, auch Tonsetzer für sein Instrument). Bau des Opernhauses in Berlin (1740—1742), des rechten Flügels vom Charlottenburger Schlosse (1740), des Schlosses Sanssouci (1745 ff.) und des Neuen Palais in Potsdam (1763 ff.). § 23. Die letzte Regierungszeit Friedrichs des Grossen. I. Die erste Teilung Polens. A. Polnische Zustände. Ausdehnung Polens s. § 12, Ic. Polen eine Adelsrepublik mit ohnmächtigem König an der Spitze. Der ungezügelte Hochadel („die Herren“) teils in trotzigem Eigenwillen waltend und den in seinen Diensten stehenden Kleinadel (damaligen Kern des Volkes) beherrschend, teils in Üppigkeit versunken und selbst zu Verrat geneigt; der Bauer unfrei; der Bürgerstand gering an Zahl und schwach. Der polnische Reichstag ein Bild grösster Zerrissenheit. Das einem jeden Adligen zustehende Recht des „liberum veto“ hindert Beschluss auf friedlichem Wege. Daher Zusammentritt von Parteitagen („Konföderationen“); gegenseitige Befehdung dieser. Eine Reformpartei, die Änderung der Verfassung und Gleichberechtigung der „Dissidenten (Protestanten und nichtunierte griechische Katholiken, denen die im Frieden zu Oliva zugesicherten Rechte verkümmert werden) mit den römischen Katholiken will, muss sich an das Ausland anlehnen. B. Russlands Ränkespiel. Katharina Ii. von Russland sucht aus den verwirrten Verhältnissen möglichst Vorteil zu ziehen. Bund mit Friedrich dem Grossen zur Nährung der inneren Zerrissenheit durch Aufrechterhaltung der Verfassung, dabei Schutz der Dissidenten Poniatowski, der Günstling Katharinas, wird nach Augusts Iii. Tode 1764 König. Der Antrag der Reformpartei auf Änderung der Verfassung scheitert an dem Einsprüche Russlands. (Repnin.) Die Dissidenten, deren Antrag auf Gleichberechtigung vom Reichstag zurückgewiesen wird, werden von Russland unterstützt. Die unter russischem Schutz zu Radom sich bildende sogenannte General-Konföderation (Fürst Radziwill Leiter) setzt die Forderungen der Dissidenten durch. Der

19. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 70

1894 - Dresden : Ehlermann
1785 70 Preussische Monarchie. — § 23. Letzte Regierungszeit Friedrichs d. Gr. fürsten stellen die Abtretung von ganz Bayern in nahe Aussicht. Die hieraus für Preussen erwachsende Gefahr entgeht dem wachsamen Auge Friedrichs des Grossen nicht. Von ihm angeregt und seiner Unterstützung sicher, erhebt Karl August von Pfalz - Zweibrücken als nächster Erbe Einspruch beim Reich. Nach fruchtlosen Unterhandlungen Friedrichs mit Joseph rückt ein preussisches Heer unter Prinz Heinrich in Böhmen ein. Ernsteres Zusammentreffen der feindlichen Heere wird durch Unterhandlungen, die Maria Theresia ohne Wissen ihres Sohnes mit Friedrich anknüpft, ferngehalten. Der bayrische Erbfolgekrieg (im Volksmunde „Kartoffel-“ oder „Zwetschgenkrieg“ genannt) endet, noch ehe er ernstlich begonnen, 1779 mit dem Frieden zu Teschen. Joseph giebt seine Ansprüche auf Bayern auf und begnügt sich mit der Abtretung des Innviertels. Iii. Der Fürstenbund. Joseph Ii. nimmt, nach dem Tode seiner Mutter (1780) auch Herr in Österreich geworden, seine alten Pläne auf Bayern wieder auf. Karl Theodor ist geneigt, ihm gegen Übereignung der Niederlande mit dem Titel eines Königs von Burgund sein Erbland abzutreten. Friedrich der Grosse bringt demgegenüber 1785 den schon länger gehegten Plan eines Fürstenbundes unter Preussens Leitung zur Ausführung. Viele Fürsten, insbesondere Norddeutschlands, treten dem neuen Bunde, einem Vorläufer des späteren Norddeutschen Bundes, bei. Joseph giebt seine Absichten auf Bayern auf. Der Fürstenbund zerfällt nach Friedrichs Tode. Iv. Friedrichs Person und Ende. i) Friedrich, mittelgross, im Alter fast klein zu nennen, von mässiger Stärke, mit scharf geschnittenen Gesichtszügen und blauen durchdringenden Augen, Freunden ehrfurchtgebietend, Feinden und Schuldbewussten furchtbar, und doch, wie er den Augen des Volkes sich darstellte, — den Dreimaster auf dem Haupte, den Zopf im Nacken, den Krückstock in der Hand, in der blauen Uniform mit roten Aufschlägen durch die Strassen Berlins reitend, eine volkstümliche Person, „der alte Fritz“. — Sein Reiterstandbild von Rauch Unter den Linden in Berlin. 2) Sein Leben Mühe und Arbeit, bewältigt durch Frühaufstehen (strenges Gebot des Weckens morgens um 3 Uhr). Seine Erholung Lektüre, Schriftstellerei, Flötenspiel, die Tafelrunde von Sanssouci (Marquis d’Argens, Pöllnitz,

20. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 118

1894 - Dresden : Ehlermann
118 Napoleons Weltherrschaft. — § Zy. Der Krieg gegen Russland. beschränkt, muss, gänzlich erschöpft, den Staatsbankerott erklären. Metternich an Stelle des Grafen Stadion. V. Neuordnungen, i) Aus den österreichischen Gebietsteilen wird unter Hinzunahme ehemals venetianischer Besitzungen in Dalmatien und Istrien (vom Königreich Italien abgezweigt) ein ,,Staat der illyrischen Provinzen gebildet. 2) Das Königreich Italien wird durch das von Bayern abgetretene Südtirol vergrößert. 3) Der Kirchenstaat wird eingezogen (Gefangenschaft Pius Vii. in Savona). 4) Louis Napoleon, mit seinem Bruder wegen der verhängten strengen Massregeln zur Durchführung der Kontinentalsperre zerfallen, legt seine Krone nieder. Holland wird für Frankreich eingezogen. 5) Der nördliche Teil des Königreichs Westfalen, Oldenburg und die drei nordischen Hansastädte — das Gebiet von der Lippe bis zur Travemündung — werden mit Frankreich vereinigt . 6) Auch der Kanton Wallis wird dem Kaiserreiche einverleibt. Frankreich in seiner grössesten Ausdehnung. B. Napoleons Niedergang und die Befreiungskriege. 1812—1813. § 39. Der Krieg gegen Russland. 1812. I. Napoleons Übermut. Napoleon auf der Höhe! Der Sieger so vieler Schlachten, jetzt Kaiser eines weit über die ursprünglichen Grenzen ausgedehnten Fran -reichs; fast alle Fürsten Europas von ihm abhangig. Und nun noch Vermählung mit einer Kaisertochter — 1810 Scheidung von Josephine und Eheschhessung mit der Tochter Franz Ii. Maria Luise unter Metternichs Vermittelung - und Geburt eines Thronerben (Herzog von Reichstadt, König von Rom, geb. 1811, gest 1832). Napoleon selbst, bei unbegrenzter Machtfülle von Grossen-wahn ergriffen, endlich eigenwilliger Despot. Lander und Menschen für ihn nur die Figuren eines grossen Schachbret s. Strenge polizeiliche Überwachung; Spione überall (agents * Holland wurde von Napoleon für eine Anspülung frisischer Gewässer (des Rheins und der Maas!)“ erklärt, d,e Einziehung des nord deutschen Gebietes als „durch die Umstände geboten" gerechtfer ig .
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