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1. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 28

1894 - Dresden : Ehlermann
28 Zeitalter Ludwigs Xiv. — § 12. Der Nordische Krieg. fallen, werden gezüchtigt (Jütland wird genommen; Übergang über die gefrorenen Belte; Bedrohung Kopenhagens) und müssen im Frieden zu Roeskild (alter Bischofssitz auf der Insel Seeland, westlich von Kopenhagen) drei Provinzen (Schoren, Blekinge, Halland) im Süden der skandinavischen Halbinsel abtreten. Der zweiteteil des Krieges (1658 ff.)j*egen die zu einem Bunde zusammengetretenen Mächte Dänemark, Polen, England, Österreich und Brandenburg im ganzen für Karl Gustav unglücklich. 1660 Friedensschluss zu Oliva bei Karls plötzlichem Tode. Schweden bleibt im Besitz des grössten Teiles seiner Erwerbungen. 3) Karl Xi. treibt mit starker Hand den Adel wieder in seine Schranken (Zurückforderung der Krongiiter). Dreibund mit Holland und England (§ 8, Ii.) gegen Ludwigs Ländergier. Sinken des Kriegsruhms nach Übertritt auf Ludwigs Seite. 1675 Niederlage bei Fehrbellin (§ 8, Iii C. 3, c). 4) Karl Xii, bei seines Vaters Tode 16jährig, nimmt unter Beseitigung der ihm gesetzten Vormundschaft (der Staatsrat Piper sein Beistand 1 die Regierung selbst in die Hand. [Karl von feurigem Temperament und trefflichen Soldateneigenschaften, aber mangelhaft erzogen und unreif, ein unruhiger und starrsinniger Kopf. Massig und nüchtern, ein rauher Soldat. — Gegensatz zu den meisten ausschweifenden und prachtliebenden Fürsten seiner Zeit.] B. Dänemark unter Christian V. (Nachfolger Friedrichs Iii.) will das an Schweden in den Friedensschlüssen Abgetretene wieder gewinnen und Schleswig (Friedrich von Holstein -Gottorp, Karls Schwager, Herzog) dazu erobern. C. Polen (weit ausgedehnt, im O. an den Dniepr, im N. an die Düna reichend und grosse Teile des heutigen westlichen Russland — Wolynien, Podolien, Teile der Ukraine - , Teile des heutigen Österreich — Galizien —, Preussen — Prov. Posen und Westpreussen — umfassend) ,seit 1697 unter der Herrschaft Augusts des Starken, des Kurfürsten von Sachsen, der die Krone (trotz seiner Stellung als Führer der protestantischen Stände) sich durch Übertritt zur katholischen Kirche erkauft (bekannt seine Prachtliebe und Verschwendung ). Absichten auf Livland, denen der mit der Schwedenherrschaft unzufriedene Edelmann Patkul entgegen kommt. D. Russland. [Im 8. Jhrh. ist Russland nur in der Mitte von Slaven bewohnt (im N. Lappen und Finnen, im S. nomadische Türkenstämme). Älteste Ansiedlungen Nowgorod am Ilmensee, Smolensk, Kiew; Bund slavischer und finnischer Völkerschaften mit dem Mittelpunkt Nowgorod. Bei inneren Lnruhen

2. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 29

1894 - Dresden : Ehlermann
Zeitalter Ludwigs Xiv. — § 12. Der Nordische Krieg. 29 werden im 9. Jhrh die normannischen Waräger oder Russ aus Skandinavien (in Reval und in der Gegend von Petersburg bereits ansässig) gerufen, deren Fürst Rurik sich (862) in Nowgorod niederlässt. Niederlassungen anderer Waräger in Kiew. Name „Russen". Übertritt zum griechisch-katholischen Christentum im 10. Jhrh. durch Ruriks Nachkommen Wladimir den Grossen in Kiew, der sich mit der Schwester der Theophano, Gemahlin Kaiser Ottos Ii., vermählt. Weiterhin Zerfall in viele Teilfürsten-tiimer; zwischen ihnen Zwietracht. Nowgorod freie Hansastadt. Im 12 Jhrh. Gründung von Moskau. Grosse Verluste der Russen an Polen und Litauen. Im 13. Jhrh. Begründung der Mongolenherrrschaft durch Dsc hing is Chan und seine Nachfolger (1241 Vordringen nach Schlesien, Schlacht auf der Wahl statt). Mongolenreich von China bis zum Schwarzen Meere! Bald Zerfall des ungeheuren Reichs; einer der Teile: das Kanat der „Goldenen Horde“ von Kaptschak. Die russischen Teilfürsten werden unterworfen, ihr Hader genährt, das Volk wird ausgesogen und entsittlicht. Verschwägerung russischer und mongolischer Geschlechter. Einwirkung dieser Zeit auf den russischen Volkscharakter (Bestechlichkeit). Im 14. Jhrh. neue Erhebung der Mongolenmacht unter Timurlenk (Tamerlan), dann dauernder Verfall. Durch Iwan Iii. den Grossen von Moskau (f 1505) Abschüttelung der Reste der Mongolenherrschaft. Einigung Russlands unter Moskau, dessen Herrscher die unbeschränkten Erben der mongolischen Zare.] 1) Erste Versuche, europäische Kultur einzuführen durch Iwan Iv. den Schrecklichen (16. Jhrh.). „Selbstherrscher aller Reussen“. Einrichtung des Strelitzenkorps. Entdeckung und Unterwerfung Sibiriens durch den Kosakenführer Jermak. 2) Unter seinem Sohne Aussterben des Rurik sehen Mannesstammes (1598). Unruhen im Innern infolge von Thronstreitigkeiten (der falsche Demetrius) und Bedrohung von aussen. 3) 1613 ist dem Hause Romanow, einem Zweige der Ruriks, der Thron gesichert. Aus diesem Hause nach der Regierung Feodors Iii. 1676—82 dessen Bruder: 4) Peter (der Grosse), Sohn des Zaren Alexei aus zweiter Ehe, der bei der Schwachsinnigkeit seines älteren Bruders Iwan zum Thronfolger bestimmt, aber durch seine ehrgeizige Halbschwester Sophie mit Hilfe der Strelitzen 1682 seiner Rechte beraubt wird. Teilung der Herrschaft mit Iwan unter der Regentschaft Sophies. [teter, eine kraftvolle Natur, voll Schaffensdrang, zeigt schon früh militärische Neigungen (Errichtung einer Leibgarde aus seinen Spielgefährten. „Preobraschenskoische Garde“) und Bildungstrieb (Erlernung fremder Sprachen), bleibt aber trotz äusserer Bildung und civilisatorischen Strebens innerlich roh (Trunksucht). Seine militärischen Lehrer: Hauptmann Lefort aus Genf, der Schotte Cordon, der Artillerieoffizier Timmermann aus Strassburg. Die Bilder, die ihm seine Erzieher von der Gesittung des Auslandes aufrollen, xvecken in ihm den Gedanken, Russland nach europäischem Muster umzugestalten. Durch seine Vermählung (mit Eudoxia Lapuchin) verschafft er sich Anhang unter den Vornehmen des Reichs.]

3. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 33

1894 - Dresden : Ehlermann
Zeitalter Ludwigs Xiv. — § 12. Der Nordische Krieg. 33 gesamte deutsch-schwedische Gebiet (mit Ausnahme von Stralsund und Wismar) wird von den Feinden besetzt. 3) Karls Rückkehr. Karl wirft sich, zurückgekehrt (sein Eilritt als Kurier Karl Frisch), in die Festung Stralsund, kann sie aber nicht halten und setzt, um das Stammland zu retten, nach Schweden über. Pommern und Rügen werden 1715 durch die Preussen (Leopold v. Dessau) erobert, auch Wismar geht verloren. 4) Versuch auf Norwegen. Weitaussehende Pläne des schwedischen Ministers Barons von Görz, der mit Russland in Friedensunterhandlung tritt und die Rückführung der Stuarts nach England betreibt, um ungehindert (das dänische) Norwegen für Schweden erobern zu können. 1718 Einfall 1718 Karls in Norwegen. Sein Tod durch eine Kugel (ungewiss, wer der Schütze) bei der Belagerung von Friedrichshall. Iii. Friedensschlüsse. Nach Karls Tode seine Schwester Ulrike Eleonore Königin. Ihr Gemahl Friedrich von Hessen-Kassel übernimmt die Regierung. Wiedererstarkung des Adels. Durch diesen Görz’ Anklage und Hinrichtung und Einleitung von Friedensverhandlungen. a) Friede zu Stockholm. Es erhalten: 1) Hannover: Bremen und Verden gegen Geldzahlung; 2) Preussen: Stettin, Vorpommern bis an die Peene, die Inseln Usedom und W o 11 i n gegen Zahlung von 3 Millionen Thalern. b) 1720 zu Friedrichsburg (bei Kopenhagen). Däne- i720 mark giebt seine Eroberungen heraus und erhält von Schweden, das zugleich auf Befreiung vom Sundzoll verzichtet, Geldzahlungen. Schweden zieht seine Hand von dem herzog von Holstein -Gottorp ab, dem Dänemark Schleswig abnimmt. c) 1721 zu Ny stadt (in Finnland, am Eingang des bott-nischen Mb.). Russland erhält Livland,Esthland, Ingermanland und Karelien, giebt aber Finnland heraus. d) Polen beharrt ohne Friedensschluss in dem 1719 abgeschlossenen Waffenstillstände. D. Ergebnis. Schweden, auf das Stammland beschränkt, wieder eine Macht zweiten Ranges Niedergang Schwedens und Polens — Aufgang Russlands und Preussens. Schultz, Neuere und neueste Geschichte. 3

4. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 144

1894 - Dresden : Ehlermann
144 Zeit der Rückströmung. — § 48. Freiheitskampf der Griechen. kommission zu Mainz, Verfolgung der sogenannten „Demagogen“. 2) Die Einrichtung von Verfassungen wird eingestellt. Die Wiener Schlussakte von 1820 schliesst zwar landständische Verfassungen nicht aus, beschränkt sie jedoch so, dass dadurch die absolute Gewalt der Fürsten nicht berührt wird. 3) Entfernung freier denkender Männer aus Staats- und Lehrdienst. (Wilh. v Humboldt, Schön, Gneisenau, Boyen, Niebuhr ziehen sich zurück; Arndt, Jahn u. a. verlieren das Recht zu öffentlichem Lehren.) § 48. Der Freiheitskampf der Griechen. 1822 — 182g. I. Griechische Erhebung. Die Griechen der Türkei finden zwar durch Einmischung des russischen Zaren einigen Schutz, seufzen aber dennoch schwer unter dem Joch türkischer Paschawirtschaft. Die Idee eines Befreiungskampfes erwacht und wird durch Geheimbünde (Hetärien) genährt. 182 i erhebt der moldauische Fürst Alexander Ypsi-lanti, Freund des russischen Ministers Kapodistria und selbst russischer Offizier, in Hoffnung auf russische Unterstützung die Fahne des Aufstandes in den Donauländern. Seine Niederlage bei Dragatschan, Flucht und Haft in Munkacz (vgl, Wilhelm Müllers Gedicht) beendet hier den Aufstand. Doch nun Erhebung der Griechen in der Peloponnes (Mainoten, Abkömmlinge der alten Spartaner, die „Klephthen“ in Messenien und Achaja) auf den Inseln (die Hydrioten) und in Hellas (der Böotier Odysseus). Ii. Heldenkampf. Sprengung eines türkischen Admiralschiffes durch die Hydrioten. Einschliessung türkischer Truppen bei Tripolitza. Dagegen Greuel der Türken! [In Chios werden 23 Ooo Menschen ermordet, 47 000 Frauen und Kinder in die Sklaverei verkauft.] Der Opfermut der Hellenen weckt Begeisterung in den westlichen Ländern. Die Dichtkunst nährt sie mit dem Preise griechischer Heldenthaten (Wilhelm Müller, Chateaubriand, Lord Byron). Vereine von ,,Philhellenen“ steuern Geldmittel bei, Streitkräfte (unter Führung des würtembergi-schen Generals Nor mann) leisten Zuzug. Der Freiheitskampf hat glücklichen Fortgang.

5. Römische Geschichte - S. 28

1893 - Dresden : Ehlermann
Zweiter Zeitraum. — § 9. Der erste punische Krieg. d) Staatsverfassung der spartanischen ähnlich: Ein Senat von 28 Ältesten und den 2 „Suffeten“ (Richtern) an der Spitze. Daneben der Rat der Hundert ähnlich den spartanischen Ephoren — ein Gegengewicht des (Geld-) Adels gegen die Übermacht des Senates. Volksversammlung zwar berufen, doch nur zeitweis von Einfluss, bei Zwiespalt zwischen Senat und Rat entscheidend. Karthago Herrin eines ausgedehnten Reiches von Bundesgenossen (Städte am Rande Nordafrikas), Kolonisten (Sizilien, Sardinien, Korsika, Balearen, Andalusien), tributpflichtigen Ländern (Numidien, Mauretanien) und Unterthanen (das afrikanische Binnenland). Das Reich nicht durch organische Staatseinrichtungen (wie Rom), sondern durch drückende Herrschaft und Gewaltmittel zusammengehalten. Ii. Verhältnis Karthagos zu Rom vor dessen Grossmachtstellung friedlich. Handelsverträge. Gemeinsame Interessen im Kampf gegen Etrusker und Griechen. Bündnis im tarentinischen Kriege. Zusammenstoss mit der Grossmacht Rom bei sich kreuzenden Interessen (Herrschaft über die italischen Inseln und das Mittelmeer) unvermeidlich. Entscheidungskampf zwischen arischem und semitischem Wesen! — Stärke Roms: Landheer, Bürgersoldaten, festgefügter Staatsorganismus; Karthagos: Flotte, Reiterei (Elefanten), Leichtbewaffnete (balea-rische Schleuderer), Geld. Schwäche Roms: die Seemacht; Karthagos: das Söldnerheer und die auf den Unterthanen lastende Zwingherrschaft des Geldadels. Berührungspunkt: Sizilien. Iii. Sizilien bisher Zankapfel zwischen Griechen und Karthagern. Kämpfe durch dritthalb Jahrhunderte sich hinziehend. Über den Tyrannen Gelo s. Abt. I, S. 49. Kampf wieder aufgenommen durch den Tyrannen Dionysius I. von Syrakus (405—.367), der nach dem sizilischen Zuge der Athener (Abt. I, S. 57 ff.) daselbst die Herrschaft der Masse gebrochen hatte. Erfolgreiche Kämpfe unter Timoleon, der den grausamen Tyrannen Dionysius Ii. stürzte (344) und die sizilischen Griechen einigte. Ohne nachhaltigen Erfolg die Kämpfe unter Agathokles, der sich vom Töpferburschen zum Herrn von Syrakus aufgeschwungen hatte, auch nach Afrika übersetzte, endlich unter Pyrrhus (s. o. § 6, Iii, 2). Der Westen Siziliens in der Hand der Karthager (Agri-gent, Lilybäum, Drepanum, die Bergfestung Eryx, Panormus).

6. Römische Geschichte - S. 66

1893 - Dresden : Ehlermann
66 Dritter Zeitraum. — § 24. Die Wiederherstellung der Adelsherrschaft etc. nimmt das von Aristion (Philosoph) hartnäckig verteidigte Athen nach längerer Belagerung. Plünderung der Stadt. 86. Mithridates nimmt Stellung auf dem für Reiterei und Sichelwagen günstigen Gelände von Böotien. Sulla schlägt das an Zahl weit überlegene, von Archelaus geführte Heer bei Chäronea und nötigt 85 durch die Schlacht bei Orcho-menus Mithridat, sich aus Griechenland zurückzuziehn. Neue Rüstungen. Doch die Stellung Mithridats im Osten ist erschüttert. Die Kleinasiaten, erbittert über dessen despotische Willkür, neigen sich wieder den Römern zu Lu-cullus, Sullas Legat, bringt eine Flotte zusammen und nimmt einige Küstenstädte Kleinasiens. Ein römisches Heer, von der marianischen Regierung dorthin gesandt (unter Marius’ Nachfolger, dem Konsul Flaccus und nach dessen meuterischer Ermordung unter dem Legaten Fimbria), war hier bereits im Kampfe gegen Mithridat begriffen und bedrängt ihn von Norden. Nach Sullas glücklicher Landung schliesst Mithridates, von zwei Seiten bedrängt, zu Dardanus einen Frieden: Alle Eroberungen werden herausgegeben, die Flotte wird ausgeliefert und Kriegsentschädigung gezahlt. Nunmehr zwei römische Heere auf feindlichem Boden drohend einander gegenüber! Doch die Marianischen Soldaten laufen zu Sulla über, ihr Befehlshaber (Fimbria) stürzt sich in sein Schwert, und Sulla vereinigt beide Heere. Die Asiaten büssen mit schweren Geld- und Leibesstrafen ihren Abfall. 83 schifft sich Sulla nach Italien ein. § 24. Die Wiederherstellung der Adelsherrschaft durch Sulla. Sulla, Aristokrat, auch in der Erscheinung, von edlen Anlagen, griechisch gebildet. Streben nach hohen Zielen, doch ohne Begeisterungsfähigkeit; mehr dem Lebensgenuss huldigend, als von Ehrgeiz und Herrschsucht getrieben. Jetzt 55 Jahre alt. Als Feldherr bewährt, Abgott seiner Soldaten (vgl. Wallenstein), auch von persönlicher Tapferkeit, ist er durch die Lage der Dinge berufen, die Marianerherr-schaft zu stürzen und eine Alleinherrschaft aufzurichten. Er benutzt diese nicht zu selbstsüchtigen Zwecken, sondern zur Wiederherstellung der Adelsherrschaft. Gewandt und schlau, scheut er auch die Mittel der List und Verstellung nicht („Löwe und Fuchs“) und opfert ohne Bedenken Menschenblut, ohne eigentlich grausam zu sein (Verstandesmensch). Sein Beiname „der Glückliche“ (Felix). I. Der Kampf gegen die Marianer. Sulla, in Brundisium 83 gelandet, erhält Zuzug von den Parteigenossen

7. Römische Geschichte - S. 23

1893 - Dresden : Ehlermann
Erster Zeitraum — § 7. Das römisch-italische Reich. 23 Theben) oder mit Unterthänigkeit der Bundesgenossen (Athen und der delische Seebund), auch nicht ein Bundesreich mit Gleichberechtigung der Bundesglieder (^Deutschland), sondern ein organisches Staatsgefüge, auf Sonderverträgen mit den einzelnen Reichsgliedern beruhend. Verschiedene Stellung der Reichsangehörigen unter Belassung gewisser heimischer Sonderrechte, doch politische, militärische und administrative Einheit. Rom gebietet über die Kriegsmacht und verfügt über die Steuerkraft, ohne den Unterworfenen drückende Tribute aufzulegen (vgl. dagegen Athen) und schliesst ebenso Staatsverträge ab, wie es Krieg erklärt. Die sabellischen Reichsglieder stellen Reiter, die griechischen Seestädte Schiffe. Ii. Die Stellung der Reichsglieder, i) Römische Bürger. Das Stadtgebiet wird durch Einverleibung von Städten und Bezirken — municipia — erweitert (vgl. die Einverleibung von Vororten in die grössere Stadtgemeinde aus der Neuzeit, z. B. in Wien) und erstreckt sich im N. weit nach Etrurien, im S. nach Kampanien hinein, im O. reicht es bis an den Apennin, ohne dass das gesamte dazwischen liegende Gebiet in der römischen Bürgergemeinde aufgeht. Auch in den über das ganze Reich verstreuten Militärkolonien sind die Ansiedler römische Bürger. Alle Bürger werden hinsichtlich des Privatrechtes gleichgestellt, sind staatsrechtlich jedoch verschieden. Es gab folgende Bürgerklassen: a) römische Vollbürger mit Stimm-, sowie aktivem und passivem Wahlrecht; b) römische Halbbürger ohne Stimme und Wahlrecht. (Etwa dieselbe Stellung wie früher die der Plebejer; es waren vorzugsweise Latiner, daher cives latini iuris genannt.) Diese hatten entweder a) uneingeschränkte Selbstverwaltung ihrer Gemeinde oder ß) erhielten von Rom aus Beamte (praefecti) zur Leitung ihrer Verwaltung. So das Stadtrecht von Cäre (tabula Caeritum). — Diese Halbbürger konnten unter gewissen Bedingungen (Bekleidung eines Gemeindeamtes und Hinterlassung eines Hausstandes in der Heimat) bei Übersiedelung nach Rom auch Vollbürger werden. 2) Bundesgenossen. Das Verhältnis der Bundesgenossen (Sabeller, Griechen) war vertragsmässig sehr verschieden geregelt, daher bald günstiger, bald ungünstiger als das der römischen Halbbürger.

8. Griechische Geschichte - S. 42

1893 - Dresden : Ehlermann
42 Zweite Periode. g. Die Perserkriege. Wenn ihr nicht zu fliegen, euch unter die Erde zu verkriechen oder ins Wasser zu tauchen vermgt, werdet ihr den Pfeilen nicht entgehen.") Nach Ablauf der den griechischen Machthabern fr die Bewachung gestellten Frist von 60 Tagen rt Miltiades, der Herr der von den Persern auf dem Zuge unterworfenen thra-cischen Halbinsel (Chersones), im Interesse der Freiheit die Brcke abzubrechen. Histius, der Herr von Milet, widerrt es aus politischen Rcksichten. Darius, durch Erhaltung der Brcke gerettet, schenkt dem Histius ein Gebiet in Thracien am unteren Strymon. Das durch den klugen Griechen bewirkte Aufblhen der dort angelegten Pflanzstadt erweckt das Misstrauen persischer Grosser. Unter ehrenvollem Vorwande nach Susa berufen, sinnt Histius auf Abfall. Zusammentreffen mit den Plnen seines Schwiegersohnes Aristagoras, des an seiner Statt in Milet von den Persern eingesetzten Machthabers. Aristagoras gewrtigt Strafe fr das Scheitern eines nach Naxos mit persischer Hilfe zur Untersttzung der Aristokraten unternommenen Zuges und soll die Kriegskosten bezahlen. Er gewinnt die jonische Flotte und ruft die Griechen des Festlandes zur Hilfe auf. König Kleomenes in Sparta widersteht seinem Drngen, Athen stellt 20, Eretria 5 Schiffe. Verbreitung des Aufstandes der die ganze Seekste bis zur Propontis und die Inseln von Cypern bis Lesbos. 499 Sardes, von den Griechen durch berrumpelung gewonnen, geht in Flammen auf, die Griechen werden auf dem Rckzge bei Ephesus von den erbitterten Lydern und Persern geschlagen. Der Aufstand scheitert an der Uneinigkeit der Griechen und ihrem Mangel an soldatischer Zucht.*) Die jonische Flotte wird bei Lade gegenber von Milet geschlagen. Milet wird (nach zweijhriger Belagerung) genommen und eingeschert; die Gefangenen teils gettet, teils nach Mesopotamien verpflanzt. Darius beschliesst Rache an Athen und Eretria (tglich durch einen Sklaven erinnert: Herr, gedenke der Athener!"). Der Ehrgeiz persischer Grosser gestaltet den Rache- zu einem Eroberungszug. *) Aristagoras endet im Kampf gegen ein thracisches Volk bei Verteidigung der Besitzung seines Schwiegervaters; Histius will die Griechen ebenso verraten wie frher die Perser; entlarvt und flchtig, wird er nach unrhmlichem Korsarenleben von den Persern gekreuzigt.

9. Griechische Geschichte - S. 44

1893 - Dresden : Ehlermann
44 Zweite Periode. 9. Die Perserkriege. doch die siegreich vordringenden Flgel der Athener fallen den vorwrts strmenden Feinden in den Rcken. Flucht der Perser und Rettung durch die Schiffe unter Verlust von 7000 Mann. Fahrt der Perser um Sunium. Vergeblicher Versuch einer berrumpelung Athens. Die Stadt ist durch die schnell herbeigeeilten Sieger bereits geschtzt, daher auf des mutlosen Hippias Rat Rckfahrt nach Persien. Der Tag von Marathon einer der grssten Ruhmestage Athens. c) Zwischenzeit bis 480. Die Marathonkmpfer feierlich bestattet, ein Siegesdenkmal zum Andenken fr kommende Geschlechter errichtet. Der siegreiche Feldherr unternimmt im folgenden Jahre einen Zug nach Paros. Dieser schlgt fehl; Miltiades kehrt verwundet zurck. Das undankbare Athen, das sich in dem ihm geschenkten Vertrauen getuscht glaubt, verurteilt Miltiades zu einer unerschwinglichen Geldbusse. Dieser stirbt an seiner Wunde, nach einigen Berichten im Schuldgefngnis. Themistokles, ein Athener von grosser Begabung, aber starkem Ehrgeiz und nicht ganz sittenrein, jetzt das treibende Element der Staatsverwaltung. In der Absicht, Athen zur See wehrhaft zu machen, bewegt er die Volksgemeinde, den Ertrag des neuentdeckten Silberbergwerks in Maronea (Laurium) von 100 Talenten an 100 der reichsten Brger auszuleihen und legt den Schuldnern die Verpflichtung auf, statt der Zinszahlung je einen Dreiruderer zu bauen. Die so erstehende junge Flotte lsst er im Kampf mit gina sich den. Der durch den Flottenbau bewirkte Umschwung der Verhltnisse kommt besonders der untersten Volksklasse zu gute, die sich zu fhlen beginnt. Aristides, ein Mann von tugendhaftem Charakter, strengster Unbestechlichkeit und volksfreundlicher Gesinnung, stellt sich an der Spitze einer gemssigten Partei dem allzu hastigen Treiben entgegen. Der Ostracismus entscheidet gegen ihn; er geht in ehrenvolle Verbannung. Fortsetzung des Flottenbaues, dessen Seele Themistokles. Bis 480 sind 200 Dreiruderer in See gestellt. 48079 d) Dritter Zug (480 79). Darius stirbt (485)) ohne die Absicht eines grossen Rachezuges ausgefhrt zu haben. Xerxes nimmt den Plan seines Vaters auf. Die Knigin-Mutter Atossa und die am Hofe weilenden Griechen, die Pisistratiden und der vertriebene Spartanerknig Demarat, schren das Kriegsfeuer und stacheln die Eitelkeit des

10. Griechische Geschichte - S. 47

1893 - Dresden : Ehlermann
Zweite Periode. 9. Die Perserkriege. 47 des Xerxes aufgehoben war, macht mit einer zusammengerafften Schar die auf einer kleinen Insel in der Nhe zurckgelassene Besatzung der Perser nieder. Die persische Flotte flchtet, von der griechischen verfolgt, durch das Cykladenmeer, Xerxes geht, angeblich durch eine' neue List des Themistokles getuscht (Meldung, die Brcke der den Hellespont werde von den Griechen abgebrochen), nach Asien zurck. Mardonius berwintert in Thessalien. Der Tag von Salamis der dritte und am meisten gefeierte Ruhmestag der Griechen. (schylus Perser.) Themistokles, in Sparta bekrnzt und hochgeehrt, erhlt in Athen, wo der erste Siegespreis gar nicht vergeben wird, auch nicht einmal den zweiten Siegespreis. 47g. Mardonius sucht durch den Macedonierknig Athen 479 fr die persische Sache zu gewinnen. Die hochherzige Stadt lehnt jede Unterhandlung mit dem Barbaren ab. Die Spartaner wollen sich hinter dem jetzt durch eine Mauer geschtzten Isthmus verteidigen und werden nur mit Mhe bewogen, ein Hilfsheer zu schicken. Inzwischen nimmt Mardonius Athen von neuem, wiederum flchten die Athener nach Salamis, und bezieht sodann mit einem Heer von der 30000 Mann ein Lager zwischen Helikon und Cithron. Erst im Herbst zieht ein Griechenheer ihm entgegen, die Spartaner unter Pausanias, die Athener unter Aristides, mit den Bundesgenossen 110000 Mann (das grsste Griechenheer!). Nach fterem Frontwechsel infolge der Unschlssigkeit des Pausanias Angriff der Perser in der Ebene bei Plat. Die Spartaner auf dem rechten Flgel siegen der die Perser Mardonius fllt an der Spitze seiner Reiter, die Athener auf dem linken der die an Zahl weit ^berlegenen, der nationalen Sache untreuen Hellenen und Macedonier. So trotz der Niederlage des Zentrums der Sieg fr die Hellenen entschieden. Grosse Beute beim Sturm auf das Lager. Einnahme von Theben 11 Tage nach der Schlacht. Den Platern wird der Siegespreis zuerkannt und die Hut der Grber bertragen. Dem Apollo zu Delphi wird aus der Beute ein goldner Dreifuss geweiht auf einem aus drei Schlangen gebildeten Untersatz (die Schlangensule zu Konstantinopel). Um dieselbe Zeit (am Tage von Plat?) stsst die griechische Flotte unter dem Spartanerknig Leotychides und dem Athener Xanthippus auf das Schiffslager der flchtigen persischen Flotte bei Mykale. Nach Erstrmung
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