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1. Bd. 2 - S. 395

1854 - Leipzig : Engelmann
395 Das französische Kaiserreich. zu verstärken. Statt diese abzuwarten und im Verein mit ihnen und mit den endlich schlagfertig gemachten Preußen den Feind aufs Neue anzugreisen, ließ sich der Kaiser Franz durch den Fürsten Johann von Lichtenstein bereden, Napoleon einen demüthigen Besuch im französischen Lager abzustatten und in einen Waf- fenstillstand zu willigen, der den Russen die Rückkehr in ihre Heimath auf- legte und Oestreich der Willkür des Siegers preis gab. Um nun die feindlichen Heere, die das Land mit Kriegssteuern, Raub und Erpressung schwer heimsuchten, schneller los zu werden, beschleunigte die ostreichische Regierung den Abschluß des Preßburger Friedens, ob- 2ck schon derselbe Vorderöstreich, Tyrol und das venetianische Ge- biet von dem Reiche losriß, die Kronen von Neapel und Holland an Glieder der bonapartischen Familie brachte und das deutsche Reich der Auf- lösung zuführte und unter den unbedingten Einfluß des französischen Macht- habers stellte, mit dem die Höfe von Baden, Wurtemberg und Bayern auch noch durch die Bande der Verwandtschaft verbunden wurden. Haugwitz, der mit Vermittelungsvorschlagen in Napoleons Hauptquar- tier abgeschickt worden und sich nach einer lange verzögerten, langsamen Reise hatte Hinhalten lassen, bis der entscheidende Schlag bei Austerlitz gefallen, wagte nicht, seine Aufträge vorzubringen, sondern ließ sich ohne Genehmigung seines Hofes theils durch die Drohungen, theils durch die gewinnende Freundlichkeit des französischen Kaisers zur Unterzeichnung des nachtheiligen Vertrages von Schönbrunn bewegen, worin Preußen den auf dem rechten Rheinufer gele- genen Theil des Herzogthums Cleve, das fränkische Fürstenthum Anspach und das Fürstenthum Neufchatel abtrat und dafür Hannover erhalten sollte, mit der Verpflichtung, die Engländer von den Hafen der Nordsee auszu- schließen. Umsonst sträubte sich der König gegen den Tausch, der ihn mit Eng- land zu verfeinden drohte; durch den schnellen Abschluß des Preßburger Friedens von Oestreich getrennt, blieb ihm nichts übrig als sich dem Machtspruche des Siegers zu fügen. 1. Deutschland. In dem Preßburger Frieden erlangten Bayern und Würtem- berg den Kö nigstitel mit Landessouvcrainetät, ohne daß sie jedoch aushören sollten, dem deutschen Staatenbund (Confédération) anzugehören; der neue König von Bayern Max I o sep h wurde für seine Anhänglichkeit an Frankreich belohnt mit dem östreichischen Tyrol nebst B rix en, Tr id e n t u. a. O., mit dem preußischen Anspach und mit der Reichsstadt Augsburg. Eine glänzende Bermählungsfeicr zwischen Eugen Beau har nais, Napoleons adoptirtcm Stiefsohn , und der Tochter des Königs voll- endete den engen Bund des bayerischen Hauses mit dem französischen Hose. Um die Fi- nanznorh zu mindern, wurden durch den König und seinen französisch gesinnten Minister M ontgelas viele Klöster säcularisirt. Der neue König von W ürtem b erg, der die östreichischen Besitzungen in Schwaben nebst fünf Donaustädten und andern Gebieten er- hielt, benutzte seine Souverainetät zur Abschaffung der alten, mit großen Rechten versehe- nen Stände, zur Errichtung eines hohen und nicdern Adels und einer Beamtenaristo- kratie und zur despotischen Bedrückung seiner Unterthanen. Einige Zeit nachher wurde die edle Fürstentochtcr von Würtemberg, Katharina, an Napoleons leichtfertigen Bruder Hieronymus vermählt, der vorher auf des Kaisers Befehl von seiner bürgerlichen Gattin geschieden worden. Uebrigcns war der König von Würtemberg der einzige, der gegen Napoleon und dessen Marschälle seine Würde zu behaupten wußte. — Baden, bald

2. Bd. 2 - S. 430

1854 - Leipzig : Engelmann
430 Auflösung des Kaiserreichs und Begründung neuer Zustände. mengt, nach Hülfe und Rettung jammernd und keine fanden. Tausende erlagen den Qualen der Wunden, dem Hunger und Dürft bei Tage, dem Frost der kalten Oktobernachte, ehe es gelang, sie in eilig geschaffene Hospitäler zu bringen. Und jveit entfernt, gerettet zu sein, waren sie hier für neue namenlose Leiden aufgespart." Von den Feinden verfolgt zogen die Franzosen in Eilmärschen über Oktober.erfurt dem Rheine zu. Bei Hanau verlegte ihnen Wrede mit Bayern und Oestreichern den Weg, gab aber dadurch dem „sterbenden Löwen" noch einmal Gelegenheit sein kriegerisches Talent zu zeigen. Der in der Schlacht bei Hanau über den verwundeten Wrede, freilich mit schweren Opfern, erfochtene Sieg öffnete dem Rest der französischen Armee, 70,000 Mann stark, den Weg über Frankfurt nach dem Rheine. Aber die Unglücklichen trugen alle den Keim tödtlicher Krankheiten in der Brust und noch vor Ende des Jahrs starb die Halste davon in überfüllten Lazarethen. In Deutschland hatte die Schlacht bei Leipzig eine große Umwandlung der Dinge zur Folge; die Auflösung des Königreichs Westfalen; die Rückkehr des Kurfürsten von Hessen und der Herzoge von Braun- schweig und Oldenburg in ihre Staaten, die Haftnehmung des Kö- nigs von Sachsen, von dem Napoleon in Leipzig Abschied genommen, waren die ersten Wirkungen dieser denkwürdigen Katastrophe. Rasch lös'ten sich die letz- ten Bande des Rheinbundes: Dalberg entsagte seinem Großherzogthum Frank- furt; Würtemberg (dessen König noch kurz zuvor den General Normann wegen seines Uebertritts bei Leipzig aus seinen Diensten entlasten), Baden, Hessen-Darmstadt schlossen Vertrage mit Oestreich und stellten ihre Trup- pen unter die Fahnen der Verbündeten. Ihnen, so wie allen übrigen Gliedern des Rheinbundes wurden gegen Steins Rath ihre Besitzungen und ihre Ober- herrlichkeit gewahrt. Eine Een tr al - C o m missi o n , unter der Leitung des Freiherrn von Stein, der beim Ausbruch des Kriegs einer Einladung des Kaisers von Rußland gefolgt war und von Petersburg aus für die Erhebung Deutsch- lands einflußreich gewirkt hatte, verwaltete einstweilen bis zur neuen Ordnung die den Franzosen und ihren tretigebliebenen Verbündeten entrissenen Gebiete. — Nur Hamburg, durch Haxo vortrefflich befestigt, widerstand unter dem har- ten Davoust noch bis zum Mai 1814. Nirgends übten die Franzosen solche Bedrückungen und Erpressungen wie hier; Davoust war der Fluch und die Geißel der Hamburger. Dänemark, seit 1807 Napoleons treuster Bundesgenosse, vermochte den vereinten Angriffen der benachbarten Feinde nicht zu widerstehen. 14iii4n' ^ entsagte in dem Kieler Frieden dem französischen Bündnisse und willigte in die Abtretung von Norwegen an Schweden und von Helgoland an Eng- land. Für diese Verluste war die Erwerbung des von Preußen gegen den Ueberrest von Schwedisch-Pommern eingetauschten Herzogthums Lauenburg ein geringer Ersatz. Die kräftigen Norweger weigerten sich anfangs Schwedens Oberherrschaft anzuerkennen. Ein eigenmächtig zusammengetretener Reichstag (Storthing) wählte den dänischen Prinzen Friedrich Christian (nachherigen König von Dänemark) zum König und gab dem Lande eine freie Ständeverfassung. Erst als die Mächte mit Krieg drohten und der Schwedenkönig ihnen eine unabhängige Verwaltung und Bestätigung ihrer fast republikanischen Verfassung zusicherte, erkannten sie denselben als ihren Herrscher an. Auch in Italien stürzten die Napoleonischen Schöpfungen zusammen. Der Vicekönig Eugen überließ nach tapferer Gegen- wehr der östreichischen Uebermacht das Feld und begab sich zu seinem Schwieger-

3. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 706

1847 - Leipzig : Engelmann
706 2, Dec. 1805. Napoleon Bonaparte's Machtherrschast. Sieg der Franzosen, die mit unermeßlicher Kriegsbeute beladen das russisch-östreich. Heer unter beständigen Gefechten nach Mähren ver- folgten. Hier kam es am Jahrstag der Kaiserkrönung zu der mör- derischen Dreikaiserschlacht von Austerlitz, wo die Wintersonne den glänzendsten Sieg Napoleons beschien. Die Russen verloren den größten Theil ihrer Artillerie und ihres Heeres und zogen sich mit ihrem Kaiser über die March zurück, um sich durch «eue Truppen zu verstärken. Statt diese abzuwarten und im Verein mit ihnen und mit den endlich schlagfertig gemachten Preußen den Feind aufs Neue anzugreifen, ließ sich der Kaiser Franz durch den mattherzigen Fürsten von Lichtenstein bereden, Napoleon einen demüthigen Besuch im franz. Lager abzustatten und in einen Waffenstillstand zu willigen, der den Russen die Rückkehr in ihre Heimath auflegte und Oestreich der Willkür des Siegers preis gab. Um nun die feindlichen Heere, die das Land mit Kriegssteuern, Raub und Erpressung schwer heimsuchten, schneller los zu werden, beschleunigte die östreich. Regierung den Abschluß des Preßburger Friedens, obschon derselbe Vorderöstreich, Tyrol und das vene- tianische Gebiet von dem Reiche losriß, die Kronen von Neapel und Holland an Glieder der bonapartischen Familie brachte und das deutsche Reich der Auflösung zuführte und unter den unbedingten Ein- stuß des franz. Machthabers stellte, mit dem die Höfe von Baden, Wurtemberg und Bayern auch noch durch die Bande der Ver- wandtschaft verbunden wurden. Haugwitz, der mit Vermittlungsvorschlägen in Napoleons Haupt- quartier abgeschickt worden und sich hinhalten ließ, bis der entscheidende Schlag bei Austerlitz gefallen, wagte nicht, seine Aufträge vorzubringen, sondern ließ sich ohne Genehmigung seines Hofes theils durch die Dro- hungen , theils durch die gewinnende Freundlichkeit des franz. Kaisers zur Unterzeichnung eines nachtheiligeu Vertrages bewegen, worin Preußen das Herzogthum Cleve, das fränkische Fürstenthum Anspach und das Für- stenthum Neuchâtel abtrat und dafür Hannover erhalten sollte. Um- sonst sträubte sich der König gegen den Tausch, der ihn mit England zu verfeinden drohte; durch den schnellen Abschluß dcs Friedens von Oestreich getrennt, blieb ihm nichts übrig als sich dem Machtspruche des Siegers zu fügen. 1. Deutschland. In dem Preßburger Frieden erlangten Bayern und Wurtemberg den Königstitel mit Landessouv erainetät, ohne daß sie jedoch aufhören sollten, dem deutschen Staatenbund (Confédération) anzugehören; der neue König von Bayern Max. Joseph wurde für seine Anhänglichkeit an Frankreich belohnt mit dem östreich. Tyrol nebst Brixen, Trident u. a. O. mit dem preußischen Anspach und mit der Reichsstadt Augsburg. Eine glän- zende Vermählungsfeier zwischen Eugen Beauharnais, Napoleons adoptirtem Stiefsohn, und der Tochter des Königs vollendete den engen Bund des bayerischen

4. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 727

1847 - Leipzig : Engelmann
Das französische Kaiserreich. 727 ’) In dem Wiener Frieden verzichtete Oestreich auf Salzburg, Berchtes- gaden und das Jnnviertel u. a., welche an Bayern kamen; auf Westgallizien und einen Theil von Ostgallizien mit der Stadt Krakau, die theils mit dem Herzogthum Warschau verbunden wurden, theils an Rußland fielen; auf den Villacher Kreis in Kärnthen, so wie auf Krain, das Triester Gebiet, Friaul, Croatien und andere, die, mit Dalmatien, Istrien und Ragusa verbunden, den neuen vom Königreich Italien getrennten Staat der illyrischen Provinzen unter Napoleons Oberhoheit bildeten. Zugleich wurde die Auflö- sung des Deutschordens ausgesprochen, worauf die Besitzungen desselben an die Landesfürsten fielen, in deren Gebiete sie lagen; so Mergentheim an Wür- temberg. — Im nächsten Jahr hörte Napoleons Stellvertreter beim Rheinbund, Fürst Primas Dalberg auf geistl. Fürst zu sein. Er erhielt die zu einem Großherzogthum Frankfurt erhobenen Städte und Gebiete Frankfurt, Hanau, Fulda, Wetzlar und Aschaffenburg. Sein Nachfolger sollte Eugen Beau- harnais sein. Regensburg fiel, wie schon früher Nürnberg, an Bayern. — Seit der Schlacht von Wagram war Napoleon mit Macdonald innig befreundet, dagegen Bernadotte, der als Anführer der Sachsen in einem Schlachtbcricht dieser Armee bedeutenden Antheil am Siege zuschrieb, sich des Kaisers Ungnade zuzog. 729. Der Volkskrieg in Tyrol. Das Tyroler Gebirgs- land, dessen biedere einfache Bewohner mit großer Treue an Oestreich hingen, war im Presburger Frieden an Bayern gefallen. Ein neuer Name (Südbayern) eine neue Eintheilung in Kreise, höhere Be- steuerung und die verhaßte Conscription erzeugten um so großem Un- willen, als dem Lande der Bestand des alten Zustandes zugesichert worden. Grobe Beamten steigerten durch rohes, brutales Benehmen die Unzufriedenheit und feindselige Stimmung dermaßen, daß es den Oestreichern nicht schwer siel beim Wiederausbruch des Kriegs die Tyroler durch Versprechungen zum Aufstand gegen die Bayern und Franzosen zu bewegen. Der östreich. Feldherr Chasteler zog ihnen mit einer Heerablheilung durch das Pusterkhal zu Hülfe, wurde aber dafür als Urheber und Förderer der Empörung von Napoleon geachtet und mit dem Tode bedroht. Im Vertrauen auf östreich. Hülfe griffen Tyrols Gebirgssöhne zu den bekannten Büchsen und richteten, gleich den Spaniern, von den Berghöhen und Schluchten ihres Landes das sicher treffende Rohr auf die Franzosen und Bayern, um Gut und Blut für die alten Einrichtungen der Väter zu wagen. An ihrer Spitze stand Andreas Hofer, Sandwirth im Passeyrthale, ein Mann von hohem Ansehen bei seinen Landsleuten, sowohl wegen seiner Körper- starke und Tapferkeit als wegen seines religiösen Eifers, seiner vater- ländischen Gesinnung und seines ehrenfesten Charakters. Klügere und tiefer blickende Männer, wie Hormayr, der Geschichtschreiber seines Vaterlandes und dieses Krieges, benutzten Hofers Einfluß auf die

5. Die Weltgeschichte in übersichtlicher Darstellung - S. 341

1858 - Leipzig : Engelmann
Napoleon Bonaparte's Machtherrschaft (Austerlitz. Preßburg). 341 drang. Diese Verletzung der neutralen Stellung beleidigte den König Friedrich Wilhelm Iii. dermaßen, daß er sich jetzt den Verbündeten näherte und eine drohende Haltung gegen Napoleon annahm, ohne jedoch ausdrücklich den Krieg zu erklären. Dagegen verstärkten die Kurfürsten von Baden, Würtemberg und Bayern mit ihren Truppen die Heere des übermächtigen Feindes, von dessen Gunst sie eben so viel zu hoffen als von seinem Zorn zu fürchten hatten. Aehnliches thaten die Herzoge von Hessen, Nassau u. A. Nach dem glück- ^ lichen Treffen, das Ney bei Elchin gen bestand, wurde der öftreichischeober- iso» general Mack in Ulm eingeschlossen und von dem Hauptheer abgeschnitten. Rathlos und an aller Rettung verzweifelnd knüpfte der unfähige Feldherr mit den Franzosen Unterhandlungen an, welche die schmachvolle Capitulation von 20. On. Ulm zur Folge hatten. Durch diesen Vertrag geriethen 23,000 Oestreicher, darunter 18 Generale, in Kriegsgefangenschaft. Beschämt zogen die sonst tapfern Krieger an Napoleon vorüber, streckten das Gewehr vor dem Sieger, legten 40 Fahnen vor ihm nieder und überlieferten ihm 00 bespannte Kanonen. Zu spät sah man in Wien ein, daß Mack der hohen Stelle nicht gewachsen sei und ließ ihn durch ein Kriegsgericht seiner Ehren, Würden und Dienstvortheile berauben. Napoleons Freude über das unerhörte Glückwurde jedoch gemindert durch den gleichzeitigen S eesieg der Engländer bei Trafalgar, welcher die 21- ganze französische Flotte vernichtete, aber auch dem großen Seehelden Nelson den Tod brachte. §. 509. In Preußen erlangte seit der Verletzung des neutralen Gebiets durch Bernadotte die Kriegspartei die Oberhand. Der König erneuerte mit dem empfindsamen Kaiser Alexander in der Garnisonskirche zu Potsdam über Friedrichs des Großen Sarg, in einer nächtlichen Stunde, den Bund ewi- ger Freundschaft, und schickte dann Haugwitz mit drohenden Forderungen an Napoleon. Der französische Kaiser zog unterdessen längö der Donau den östrei- chischen Staaten zu, nicht ohne viele blutige Kämpfe, von denen besonders das n. Ncv. Treffen von Dürrenstein und Stein wider die Russen unter Kutusosf und Bagration von Bedeutung war. Fanden die Franzosen bei dieser Gele- genheit in den Russen tapfere und umsichtige Gegner, so hatten sie in Oestreich selbst um so leichteres Spiel. Mürat bemächtigte sich der Hauptstadt Wienl3- ohne alle Mühe und der Fürst von Auersperg, der die befestigte und mit Pul- ver gefüllte Donaubrücke vertheidigen oder in die Luft sprengen sollte, ließ sich durch die kecke List der französischen Befehlshaber und durch vorgespiegelte Frie- densunterhandlungen dermaßen berücken, daß er dieselbe unversehrt und unver- theidigt den Feinden überließ. Die Unschlüssigkeit deö Kaisers Franz und die Uneinigkeit der Oestreicher und Russen erleichterte den Franzosen, die nunmehr, mit unermeßlicher Kriegsbeute beladen, das russifch-östreichische Heer unter be- ständigen Gefechten nach Mähren verfolgten, den Sieg. In Mähren kam es am Jahrestag der Kaiserkrönung zu der Dreikaiserschlacht von Austerlitz, 2,82- wo die Wintersoune den glänzendsten Sieg Napoleons beschien. Kaiser Franz, die Beendigung des Krieges wünschend, ließ sich zu einem demüthigen Besuch bei Napoleon im französischen Lager bereden und willigte dann in einen Waf- fenstillstand, worin der Abzug der Russen aus den östreichischen Staaten bedungen ward. Hierauf wurden Unterhandlungen eingeleitet, die schon nach wenigen Wochen den Preßburger Frieden herbeisührten. 26.s>«. In diesem Frieden verlor Oestreich das ven etianische Gebiet, welches mit dem Königreiche Italien verbunden ward, Tyrol, das an Bayern fiel, und Vorderöstreich, wovon der Breisgau und die Länder im Schwarzwalv an Baden kamen. Bayern und Würtemberg erhielten den Rang von Kön igre i chen,

6. Die Weltgeschichte in übersichtlicher Darstellung - S. 342

1858 - Leipzig : Engelmann
342 Neueste Geschichte. Baden den eines Groß Herz ogthums , und alle drei traten zu dem Napoleoni- schen Kaiserhaus in Verhältnisse der Verwandtschaft. Die Tochter des neuen Kö- nigs M ar I o s ep h von Bayern wurde mit des Kaisers adoptirtem Stiefsohne Eugen Beau Harn als verheirathet; in Würtemberg mußte die edle Fürstentoch- ter Friederike Katharina die Ehe mit Napoleons leichtfertigem Bruder Hierony- mus eingchen, der kurz zuvor auf Befehl seines kaiserlichen Bruders von seiner- bürgerlichen Gattin Elisabeth Patterson aus Baltimore geschieden worden war; und in Baden vermählte sich Karl, der Enkel des trefflichen Großherzogs Karl Fried- rich, mit der von Napoleon adoptirten S t e ph a n i e Beauharnais, einer Nichte der Kaiserin Josephine. Die Länder am Niederrhein wurden zu einem Gr oß- herzogthum Cleve-Berg mit der Hauptstadt Düsseldorf vereinigt und dem Schwager des Kaisers, Joachim Mürat, verliehen. Auch Holland mußte seine republikanische Verfassung gegen eine monarchische vertauschen und sich einen Napo- leoniden als Herrscher ausbitten, worauf der französische Kaiser seinen Bruder Lud- w i g zum König von Holland ernannte. Vor Allem erfuhr die Königsfamilie von Neapel den Zorn des Machthabers. Während des Kriegs war eine russisch- englische Flotte in Neapel gelandet und von Ferdinand und Karoline mit Freuden 27. Dec. begrüßt worden. Da Unterzeichnete Napoleon am Tage nach dem Abschluß des Prcß- burger Friedens in Schönbrunn das Dekret, das den berüchtigten Satz enthielt: „D i e D y n a st i e d e r B o u r b o n e n in Neapel hat aufgehört z u r e g i e - rcn." Hierauf wurde Joseph B o nap ar te zum Kö n i g von Neapel er- nannt und durch ein französisches Heer in seine neue Würde eingesetzt. Die könig- liche Familie, die umsonst zuerst durch Bitten, dann durch Aufwiegelung der Lazza- ge6r roni und Calabresen den Verlust des schönen Landes abzuwenden suchte, flüchtete 1806. sich mit ihren Schätzen und Freunden nach Sieilien, wo sie unter dem Schutze der Engländer bis zu Napoleons Sturze lebte. In den eroberten und abgetretenen Gebietstheilen von Italien wurden eine Anzahl Reichslehen mit beträchtlichen Einkünften gegründet und an französische Marschalle und Staatsmänner mit Her- zogstiteln verliehen. Nach der Schlacht von Austerlitz wagte der preußische Botschafter Haug- witz die Aufträge seines Hofes dem siegreichen Kaiser nicht mitzutheilen; ohne in Berlin anzufragen ließ er sich theils durch die Drohungen, theils durch die gewinnende Freundlichkeit Napoleons zur Unterzeichnung eines nachtheiligen Vertrages bewegen, worin Preußen das fränkische Fürftenthum Anspach, einige Länder am Niederrhein und das Fürftenthum Neuenburg in der Schweiz gegen Hann over eintauschle. Umsonst sträubte sich der König gegen den Tausch, der ihn mit England zu verfeinden drohte; durch den schnellen Abschluß des Preßburger Friedens von Oestreich getrennt, blieb ihm nichts übrig, als sich dem Machtspruche des Siegers zu fügen. — Die Nachricht von der raschen Wendung der Dinge durch die Schlacht von Austerlitz machte auf den englischen Minister Pitt einen so erschütternden Eindruck, daß er bald nachher starb (1806). §. 510. Durch die Erhebung des Kurfürsten von Bayern und des Her- zogs von Würtemberg zur selbstherrlichen (souveränen) Königswürde war be- reits die Verfassung des deutschen Reiches aufgelös't. Napoleon kam daher aus den Gedanken, durch Stiftuug des Rheinbundes den Süden und Westen von Deutschland dem östreichischen Einflüsse ganz zu entrücken und an sich zu ketten. Aussicht auf Ländergewinn und Machtvergrößerung und Furcht vor dem gewaltigen Gebieter, auf dessen Seite immer das Schlachtenglück war, brachten eine große Anzahl Fürsten und Reichsstände zur Trennung vom deut- schen Reich und zum Anschluß an Frankreich. Eigennutz war mächtiger als

7. Die Weltgeschichte in übersichtlicher Darstellung - S. 343

1858 - Leipzig : Engelmann
343 Napoleon Bonaparte's Machtherrschaft (Tilsit. Erfurt). Vaterlandsliebe. Am 12. Juli 1806 wurde in Paris der Gruudvertrag unter- isoe. zeichnet, kraft dessen Napoleon als Protector des Rh ei n bund es den einzelnen Bundesgliedern vollkommenes Herrenrecht (Souveränetät) zuerkannte gegen die Verpflichtung, eine bestimmte Anzahl Truppen zu des Kaisers Ver- fügung bereit zu halten. Bayern, Würtemberg, Baden, Hessen-Darmstadt, Nassau u. A. m. bildeten den Kern, an den sich die kleineren Fürsten, wie Hohenzollern, Liechtenstein, Solms u. A., anschlossen, bis allmählich fast alle deutschen Bundesländer zweiten und dritten Ranges demselben beitraten. Der zum Fürst-Primas erhobene Kursürst-Erzkanzler Dalberg, der Frank- furt nebst Hanau und Fulda als Fürstenthum erhielt, ward als Napoleons Stellvertreter beim Rheinbund ausersehen. Durch Unterordnung (Mediati- sirung) vieler kleinen, vordem unmittelbaren, Reichsstände unter die Ober- hoheit der großem Fürsten nahm die Macht der meisten Bundesglieder bedeu- tend zu. Kaiser Franz Ii. entsagte nunmehr der deutschen Kaiserwürde, nannte sich Franz I. Kaiser von Oe st reich und entzog seine sämmtlichen Staaten dem deutschen Reichsverband. Damit wurde das heil, römische Reich deut- scher Nation aufgelös't. Durch innere Zwietracht und machtlose Vielherr- ^Aug. schaft war es schon längst zum Schatten herabgesunken. Jetzt wurden seine mächtigsten Glieder die Vasallen eines fremden Zwingherrn. Wohl drückte das Gefühl der Schmach manche deutsche Brust, und E. M. Arndt gab in dem „Geist der Zeit" dem Gefühle Worte; aber wer wagte es noch ferner zu spre- chen, seitdem der wackere Buchhändler P a lm von Nürnberg auf Befehl des2«. Aug. despotischen Machthabers das Opfer eines schmachvollen Justizmordes gewor- den, weil er sich weigerte, den Verfasser einer von ihm verlegten kleinen Schrift über Deutschlands Erniedrigung anzugeben? 3. Jena. Tilsit. Erfurt. §. 511. Die schwankende Haltung Preußens hatte Napoleon mit tiefem Groll erfüllt und die Ansicht in ihm erzeugt, daß der König als Freund unzu- verlässig, als Feind unschädlich sei. Er setzte daher alle Rücksicht und Scho- nung bei Seite und fügte der preußischen Negierung absichtlich viele Kränkun- gen zu. Die dadurch herbeigeführte Spannung wurde durch zwei Ursachen zum völligen Bruch gesteigert: 1) Der Stiftung des Rheinbundes schien die Ab- sicht unterzuliegen, Deutschland allmählich ebenso von dem fränkischen Kaiser- thum abhängig zu machen, wie Italien und Holland. Preußen suchte daher durch Gründung eines nordischen Bundes, dem alle am Rheinbunde noch unbetheiligten Reichsstände beitreten sollten, dieses Vorhaben zu vereiteln und fühlte sich tief verletzt, als Napoleon den Plan, den er selbst angeregt hatte, mit eigennütziger Doppelzüngigkeit Hintertrieb. 2) Man brachte in Berlin in Erfahrung, daß der französische Kaiser bei Erneuerung der Friedensunterhand- lungen mit der englischen Regierung dieser angeboten habe, das an Preußen abgetretene Kurfürstenthum Hann over wieder zurückzugeben, ohne mit der preußischen Regierung darüber Rücksprache zu nehmen. Diese Erfahrungen, verbunden mit mannichfachen Grenzverletzungen brachten die preußische Regierung zu der Ueberzeugung, daß sie sich von Frankreich des Schlimmsten zu versehen habe. Sie forderte in dem sogen. Ultimatum Abstellung aller Klagepunkte, setzte die Heere aus den Kriegsfuß und brach alle Verbindungen mit Paris ab. §. 512. Während man in Berlin noch die letzte Antwort von Frankreich erwartete, standen die französischen Truppen unter Napoleon und seinen kriegs-

8. Bd. 2 - S. 463

1883 - Leipzig : Engelmann
§. 890. Das republikanische Frankreich. 463 Feldherrntalents ablegte. Er widerstand mit Glück den beiden Heeren, die unter Jourdan an die Lahn und unter Moreau über den Schwarzwald nach Schwaben vorrückten, schlug den erstem bei Wetzlar und einige Monate später 15n96.nt in dem hitzigen Treffen bei Würz bürg und nöthigte ihn zum eiligen Rückzug 3. eept. an den Rhein. Die Bewohner des Frankenlandes, des Spessarts und Odenwalds, ergrimmt über die Bedrückungen und Brandschatzungen, die Plünderungen und Mißhandlungen der Fremdlinge, standen gegen die abziehenden Feinde auf und erschlugen sie, wo sie sich einzeln blicken ließen. M-arceau, einer der tapfersten und ritterlichsten Führer des französischen Heeres, fiel auf dem Rückzug im Westerwald durch eine österreichische Kugel. Glücklicher war Moreau, 19- 6e»L der zwar aus Bayern und Schwaben zurückgedrängt ward, aber durch einen meisterhaften Rückzug über die Thäler des Schwarzwaldes ohne großen Verlust 19'tf#cpt an den Rhein gelangte. Die deutschen Regierungen, weit entfernt die Erhebung 24' Dc,‘ des Volkes gegen die Reichsfeinde zu ermuntern, ahmten größtenteils das Beispiel Preußens nach und suchten durch Verträge mit Frankreich sich von der Kriegslast zu befreien und Erweiterung ihres Gebiets und andere Vortheile zu erlangen. Schon im August hatten Würtemberg und Baden ihren Frieden mit der Republik geschlossen und sich gegen bte abgetretenen überrheinischen Besitzungen Entschädigungen in geistlichen Gütern versprechen lassen. Im September erkaufte bte bayerische Regierung in Abwesenheit des Kurfürsten durch den Vertrag von Pfaffenhofen von Moreau um Geld und Naturallieferungen Schutz und Frieden, als dieser sich bereits zum Rückzug vor den Oesterreichern anschickte. §. 890. Die Schreckensregierung (Terrorismus). Ein volles Jahr (vom Juli 1793 bis Juli 1794) beugte sich Frankreich unter bte furchtbare Tyrannei des Wohlfahrtsausschusses. An der Spitze der neun Mitglie-ber, die biefen Ausschuß bitbeten, standen drei Männer, deren Namen lange der Schrecken des Landes waren — der neidische, heimtückische und ehrgeizige Robespierre, der blutdürstige (Southon und der Schwärmer für republikanische Freiheit und Gleichheit St. Jüst. Diese politischen Fanatiker regierten mit unerhörter Despotie und bereiteten Allen, bte sich nicht unter ihr Machtwort beugten, Tod und Verberben. Neben ihnen bewahrte blos der rebliche Carnot eine selbftänbige Haltung; bamit dieser aber dem blutigen Gebühren feiner (Soße-gen, das er nimmermehr gebilligt haben würde, nicht im Wege stehe, übertrugen ihm die Triumvirn die Leitung des Kriegswesens, um ihn vom Innern abzulenken. Die übrigen Mitglieber des Ausschusses waren größtenteils Kreaturen Robespierre's (Barere, Billaub-Varennes, Collot b’Herbots, Prieur, Linbet, Jean Bon be St. Anbri). Die äußerst bemokratische Verfassung, die man in der Eile entworfen und nach der Annahme durch das Volk am 10. August mit großer Feierlichkeit verkünbigt hatte (wobei der bekannte Maler Davib, ein republikanischer Schwärmer, Festorbner war), würde einstweilen bei Seite gelegt und eine revolutionäre Regierung unter Aufsicht des Wohlfahrtsausschusses begrünbet. Wie biefe Regierung ihre Gewalt zur Vernichtung der Anhänger des Alten gebrauchte, mag der einzige Umstand» lehren, daß in den Monaten Juni und Juli nicht weniger als 1285 Menschen auf der Guillotine 1794

9. Bd. 2 - S. 527

1883 - Leipzig : Engelmann
§. 929. » Das französische Kaiserreich. 527 Raab überwunden hatte: da setzte das französische Heer abermals, und diesmal m. 3,mt mit mehr Erfolg, über die Donau und nöthigte den Erzherzog Karl nach der gräßlichen Schlacht bei Wagram zum Rückzug. Der Verlust war wie bei s., <t. smt Aspern auf beiden Seiten ziemlich gleich und es kam deutlich zu Tage, daß die französischen Heere, die durch die ununterbrochenen Kriege ihre geübtesten Soldaten und fähigsten Offiziere eingebüßt, während ihre Gegner mittlerweile die neue Kriegskunst erlernt, nicht mehr das frühere Uebergewicht im Felde besaßen. Nur Napoleons überlegenes Feldherrntalent, das auf diesem Feldzuge sich wieder in seinem ganzen Glanze zeigte, seine unermüdliche Thätigkeit und das wunderbare Geschick, jede Schwäche des Feindes zu benutzen und jeden erlittenen Schaden rasch wieder zu heilen, fesselten noch den Sieg an seine Fahnen. Die verspätete Ankunft des Erzherzogs Johann auf dem Schlachtfeld trug Einiges zur Niederlage bei; doch wurde nicht, wie vielfach behauptet worden, der Verlust der Schlacht dadurch herbeigeführt. Der einige Tage nachher von dem Erzherzog Karl unter Vermittelung des tapfern Fürsten Johann von Liechtenstein in Ueber-eilung abgeschlossene Waffenstillstand von Znaim befreite Napoleon aus 12- 3uit einer bedenklichen Lage, da die Bewegungen in Norddeutschland und der Aufstand 18°9" der Tiroler einen Volkskrieg wie in Spanien herbeizuführen drohten. Der Friede von Wien oder Schönbrunn schmälerte das österreichische Reich 14*Dct- abermals um mehr als 2000 Q.-M. und drei Millionen Einwohner und zwang die Regierung, dem Eontinentalsystem beizutreten und die neue Gestaltung Italiens anzuerkennen. In dem Wiener Frieden verzichtete Oesterreich auf Salzburg, Berchtesgaden und das Jnnviertel u. A., welche an Bayern kamen; auf Westgalizien und einen Theil von Ost-galizien mit der Stadt Krakau, die theils mit dem Herzogthum Warschau verbunden wurden, theils an Rußland fielen; auf den Villacher Kreis in Kärutheu, sowie auf Kraiu, das Triester Gebiet, Friaul, Croatieu und anderes, die, mit Dalmatien, Istrien und Rag usa verbunden, den neuen, vom Königreich Italien getrennten Staat der illyrischen Provinzen unter Napoleons Oberhoheit bildeten. Zugleich wurde die Auflösung des Deutschordens, die schon im Mai ausgesprochen worden, vollzogen und die Besitzungen desselben den Landesfürsten zugewiesen, in deren Gebiete sie lagen; so Mergentheim an Würtem-berg. — Im nächsten Jahre hörte Napoleons Stellvertreter beim Rheinbund, Fürst Primas Dalberg, aus, geistlicher Fürst zu sein. Er erhielt die zu einem Großherzogthum Frankfurt erhobenen Städte und Gebiete Frankfurt, Hanau, Fulda, Wetzlar und Aschaffenburg. Sein Nachfolger sollte Eugen Beauharnais werden. Regensburg fiel, wie schon früher Nürnberg, an Bayern. — Seit der Schlacht von Wagram war Napoleon mit Macdonald, der unter dem Vicekönig Eugen aus Italien herbeigezogen war, innig befreundet, wogegen Berna-dotte, der als Anführer der Sachsen in einem Schlachtberichte dieser Armee bedeutenden Antheil am Siege zuschrieb und prahlerisch behauptete, sie hätten gestanden „wie Erz", da sie doch aus dem brennenden Wagram hinausgeworfen wurden und einen eiligen Rückzug gegen Aderklaa nahmen, sich des Kaisers Ungnade zuzog und, seines Commando's enthoben, alsbald den Kriegsschauplatz verließ. §. 929. Der Volkskrieg in Tirol. Das Tiroler Gebirgsland, dessen biedere, einfache Bewohner mit großer Treue und alter Pietät an Oesterreich hingen, war im Preßburger Frieden an Bayern gefallen. Ein neuer Name (Südbayern), eine neue Eintheilung in Kreise, die veränderte Organisation der Verwaltung, der Justiz, des Stiftungswesens, Eingriffe in das Kirchenvermögen und in die Besetzung der geistlichen Stellen, Wegführung der drei widerstrebenden

10. Bd. 2 - S. 488

1883 - Leipzig : Engelmann
488 Napoleon Bonaparte's Machtherrschast. §. 904. führet Kellermann gebührte die Ehre des Tages. Gleichzeitig war eine Armee unter Moreau, Lecourbe u. A. in Schwaben und Bayern eingedrun-3i8ooai gen, hatte die Oesterreicher bei Stockach, Möskirch und auf dem berühmten is. zum. Schlachtfelde von Höchstädt und Blenheim (§. 764) zurückgeschlagen und zu ns.3uii. ^m Waffenstillstand von Parsdorf genöthigt, der den Süden von Deutschland den Franzosen eben so völlig preisgab, wie der Vertrag von Alessandria 27.Zum. Italien. Auf diesem Zuge fiel der tapfere Latour d'auvergne, der „erste Grenadier von Frankreich", in einem blutigen Gefecht mit einer österreichischen Truppenabtheilung. Da jedoch das Wiener Cabinet Bedenken trug, ohne England einen Frieden einzugehen, so wurde der Krieg bald wieder erneuert. Aber der glorreiche Zug Macdonalds und Moncey's über die mit ewigem Schnee und Eis bedeckten Graubündtner Alpen und Moreau's glänzender Sieg in der 3. Decbr. blutigen Schlacht von Hohenlinden, der den Franzosen den Weg nach Wien \m!' öffnete, nöthigte die Oesterreicher, in dem Frieden von Lüneville die in Campo Formio eingegangenen Bedingungen anzunehmen und den Thalweg der Etsch und des Rheins als die Grenzen des französischen Reichs anzuerkennen. Die Bildung einer italienischen Republik unter Bonaparte's Präsidentschaft und die Bestimmung, daß die zu Verlust gekommenen deutschen Fürsten und Reichsstände durch säcularisirte Kirchengüter und aufgehobene Reichsstädte auf der rechten Seite des Rheins entschädigt werden sollten, waren die folgenreichsten Artikel des Friedens von Lüneville. Die nähere Ausführung der einzelnen, Deutschland berührenden Bestimmungen erfolgte dann durch den sogenannten Reichs-deputationshauptschluß, die Ergänzungsacte des Lüneviller Friedens. Friede von Lüneville. Aus der cisalpinischen Republik wurde eine italienische Re-publik, deren nach Lyon berufene und von Talleyrand schlau geleitete Vertreter (Consulta) Bonaparte zum Präsidenten wählten und ihm die Regierungsgewalt gänzlich anheimgaben. Die gesetzgebende Macht wurde einem aus verschiedenen Ständen gewählten Rath und dessen Ausschüssen (Staats-Consnlta) übertragen. — Die Unterhaltung eines großen Heeres für den Dienst Frankreichs war eine drückende Last, wofür jedoch eine mäßige Preßfreiheit und Theilnahme an dem öffentlichen Staatsleben einigen Ersatz gewährte. Die Italiener, die von römischer Freiheit und Republikanismns geträumt, krochen bald im Staube vor dem neuen Machthaber, der in Mailand zum ersten Mal wieder die Messe besuchte, als Einleitung zum Abschluß des Coucordats. — Der Herzog von Modena, dem österreichischen Kaiserhause verwandt, erhielt zu seinen Besitzungen im Breisgau noch die Ortenan und die Bisthümer Br ixen und Trient mit ihren sämmtlichen Gütern, Einkünften, Besitzungen, Rechten und Vorrechten. — Toscana wurde zu einem Königreich Etrurien umgeschaffen und dem spanisch-bonrbonischen Herzog von Parma Ludwig I. übergeben, auf den zwei Jahre später sein unmündiger Sohn Karl Ludwig unter Vormundschaft seiner Mutter Marie Louise von Spanien folgte, eine traurige, unheilvolle Regierung bis zum 3. November 1807. — Der österreichische Großherzog von Toscana erhielt das Erzstift Salzburg mit der Probstei Berchtesgaden, einen Theil des Hochstifts Passau und des Bisthums Eichstädt und die Kurwürde, Entschädigungen, die mit den Gebietserweiterungen der deutschen Fürsten nicht verglichen werden konnten. Am 27. März 1799 war Ferdinand Iii. aus seiner schönen Hauptstadt geschieden. Die französische Besatzung war zwar vorübergehend wieder durch die österreichische verdrängt worden, nun erfolgte aber eine neue französische Occupation. Bei solchen Wechselfällen war das Land allen Unordnungen tumultnarischer Besatzungen, allen Räubereien französischer Emissäre, allem Elend des kleinen Kriegs, allen Gräueln des Parteihafses ausgesetzt. §■ 904. Deutschland seit dem Reichsdeputationshauptschluß. Die deutschen Reichsstände, die durch die Abtretung des linken Rhe musers an Frankreich
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