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1. Theil 2 - S. 508

1827 - Leipzig : Fleischer
508 des Eulengebirges die Festung Suberberg an, ließ in Ober- schlesien viele neue Dörfer erbauen, und schenkte dem verarm- ten Adel 300,000 Rthlr. Da aber diese Summe nicht hin- reichte, den sehr verschuldeten Gutsbesitzern aufzuhelfen, so be- willigte er, daß sie insgesammt Pfandbriefe auf die Hälfte des Werths ihrer Güter ausstelltcn. Im Jahre 1771 und 72 ent- stand eine große Hungcrsnoth in den meisten Gegenden Deutsch- lands, und nun hatte Friedrich Gelegenheit, sich recht als Va- ter seines Volks zu zeigen. Die Noch war so groß, daß in manchen Gegenden Gras gekocht, Baumrinde gemahlen, und die ekelhafteste Nahrung nicht verschmäht wurde. Zn Sachsen allein starben 150,000 Menschen vor Hunger oder an den dar- aus entstandenen Seuchen. Friedrich hatte die Gewohnheit, irr wohlfeilen Jahren seine Magazine für das Heer mit Ge- tueide zu füllen. Jetzt öffnete er sie, und verkaufte an die Soldaten und an die armen Leute das Korn zu wohlfeileren P-reisen. Das lockte an 40,000 Menschen aus dem Auslande herbei, um an dieser Wohlthat Theil zu nehmen. Dies sind nur einige wenige seiner verdienstvollen Unternehmungen und Einrichtungen. Nur eine Unternehmung kann keineswegs gebilligt wer- den — die Theilung Polens — und eben darum sind auch die Folgen davon für Preußen höchst nachtheilig gewesen. Polen hatte zwar einen König, war aber dennoch eine Repu- blik. Der König war ohne Gewalt, der Bürger ohne Anschn, und der Bauer ein elender Leibeigener. Alle Macht war in den Händen des Adels. Die Edelleute wählten den König, der oft aus ihrer Mitte genommen wurde; auf ihren Gütern waren sie unumschränkte Herren; sie geboten über ihrer Bauern Leben und Tod, und waren allein zu allen geistlichen und weltlichen Ehrenämtern berechtigt. Bei einer so unklugen Ver- faffung konnte es nicht ohne viele Unordnungen abgehen, be- sonders da ein großer Theil der Edelleute so bettelarm war, daß sie bei den reicheren als Knechte dienen mußten, und also ganz abhängig von ihnen waren. Auf dem Reichstage ging es so tumultuarisch her, daß man ihn als Sprichwort gebrauchte, und von einer recht tollen Verwirrung zu sagen pstegte, cs

2. Theil 2 - S. 552

1827 - Leipzig : Fleischer
Eine solche Begebenheit war die französische Revolution, unheilbringend für die Gegenwart, aber überaus nützlich durch ihre Folgen, und eine neue Bestätigung der Wahrheit, die wir auf allen Blättern der Weltgeschichte lesen können: daß ein weiser und gütiger Gott über dem einzelnen Menschen wie über der Menschheit waltet. In früherer Zeit war auf die Ausbildung des Adels die meiste Sorgfalt gewendet worden. Aber in neuerer Zeit hatte sich das geändert. Die mittleren Stände waren im Besitze einer größeren Bildung, und doch sahen sie sich zurückgcsctzt; der Adel wurde von den Fürsten vorgezogen, wollte die alten Vorrechte nicht fahren lasten, und sah mit Geringschätzung auf den Bürgcrstand herab, der die unverdiente Behandlung mit Erbitterung vergalt. Ganz besonders war dies in Frankreich der Fall. Die größeren Güterbcsitzer hatten sich an den Hof angeschlossen, und während sie in Paris und Versailles große Summen leichtsinnig verpraßten, erlagen die Bürger der klei- nen Städte und die Landleute unter dem Drucke schwerer Ab- gaben, die sie allein aufbringen mußten. Diese Armen schie- nen allein da zu seyn, durch saure Arbeit das zu erwerben, was der hohe Adel in Schwelgereien verthat. Nicht viel besser ging es dem ärmern Landadel und der niedern Geistlichkeit. Während am Hofe die größte Ucppigkeit herrschte, war in den Provinzen die bitterste Armuth und Noth. Der reiche Adel hatte sich allein in den Besitz aller einträglichen Aemtcc gesetzt; die reichsten Pfründen waren nur in seinen Händen, und längs wurde bei Besetzung der bürgerlichen, geistlichen und militairi- schen Stellen nicht mehr nach dem Verdienste der sich Melden- den gefragt, sondern alle einträglichen Aemtcr wurden verkauft; nur solche, mit denen mehr Arbeit als Lohn verbunden waren, wurden dem Bürgerstande überlassen. Wie konnte da Erbitte- rung ausblciben? — Und doch wurden im dritten Stande — so wurden in Frankreich die Mittlern Stände genannt — die größte Bildung und die vorzüglichsten Talente gefunden. Muß- ten sich nicht die ausgezeichnetsten Männer nach einer Verän- derung sehnen, hie ihren Geistesgaben einen größeren Spiel- raum gestaltete? Dazu kam, daß das gemeine rohe Volk leicht-

3. Theil 2 - S. 437

1827 - Leipzig : Fleischer
437 niederknien, damit man ihm den Nock so weit, daß er beim Knien nur die Erde berührte, abschnitte. Wer weder Geistli- cher noch Bauer war, mußte für den Bart jährlich 100 Ru- bel bezahlen. Auch die Frauen befreite er aus der Sklaverei der Männer, und führte die Gewohnheit ein, daß sie in den Gesellschaften der Männer, was sonst nie geschah, erscheinen durften, sobald sie ausländische Kleidung trugen. Dadurch wurden die rohen Sitten der Männer anständiger. Auch legte er Schulen, Buchdruckereicn an, ließ viele vorzügliche Werke des Auslandes ins Russische übersehen, erleichterte das Schick- sal der Leibeigenen — die Leibeigenschaft aufzuheben, wäre noch zu früh gewesen — munterte seine Russen auf, ins Aus- land zu reisen, und machte andere nützliche Veränderungen in allen Zweigen der Verwaltung. Viele alte Russen waren frei- lich damit unzufrieden; aber das hielt Petern nicht auf, für die Veredlung seines Volks ununterbrochen thätig zu seyn. Es ist schon gesagt worden, daß dem großen Czar ganz besonders am Herzen lag, den Seehandel Rußlands recht blü- hend zu machen. Dazmwar aber weder Archangel noch Asow hinlänglich; desto geschickter waren dazu die Häfen der Ostsee. Diese befanden sich aber damals größtentheils in den Händen der Schweden. Finnland, Zngermannland, Esthland und Lief- land gehörten dem Könige Karl 12., und da dieser, als er 1697 auf den Thron stieg, erst 15 Jahre alt war, so glaubten seine Nachbaren, es könne keinen passenderen Zeitpunkt geben, als den jetzigen, um Schweden alle die Provinzen wieder ab- zunehmcn, die es früherhin, unter Gustav Adolphs und Karls 10. Gustavs Regierung, an sich gerissen hätte. Czar Peter, August 2. von Polen und Friedrich 4. von Dä- nemark schloffen ein Bündniß, wonach sie über den königlichen Knaben hcrfallen, und ihm die gewünschten Länder entreißen wollten. Wirklich schien auch Karl 12. ein sehr mittelmäßiger Kopf, und der Erfolg ganz sicher zu seyn. Friedrich 4. brach in Holstein ein, welches Karls Schwager gehörte, und August belagerte Riga. Als Karl die Nachricht davon erhielt, sagte er: „cs ist wunderlich, daß meine beiden Vettern Krieg haben wollen. Es mag also darum seyn. Wir haben eine gerechte

4. Theil 2 - S. 559

1827 - Leipzig : Fleischer
559 einen Laternenpfahl aufgchcnkt wurden. Fast an allen Orten wurden die bisherigen Obrigkeiten abgeschafft, und Bürgcrmili- zcn oder, wie sie genannt wurden, Nationalgarden, errich- tet; denn was Paris zuvorthat, ahmte das ganze Land nach. Die Nationalversammlung machte, ehe sie zu der Ausarbei- tung einer neuen Verfassung schritt, eine Erklärung der Men- schen- und Bürgerrechte bekannt, welche dieser zum Grunde lie- gen sollten. Sie enthielten allcs das, was jeder Mensch und Bürger mit Recht von dem Andern, namentlich auch von dce Obrigkeit fordern könne. Das war zwar recht gut gemeint, wurde aber von dem unwissenden Volke gcmißbraucht, sich frei von jeder Pfticht des Gehorsams zu dünken. Die Mitglieder dec Nationalversammlung waren meist von dem aufrichtigen Wunsche beseelt, dem Volke eine es beglückende Verfassung zu geben; nuc einige Wenige suchten absichtlich alle Ordnung zu untergraben. Am 4ten August trat der Vicomte von Noailles, aus einer vor- züglich bevorrechteten alten Familie, auf, und verlangte, daß die Versammlung die Abschaffung aller persönlichen Vorrechte aus- sprechen möchte. Er selbst entsagte dec seinigen auf eine edel- müthige Weise. Die Versammlung stimmte ihm, wie vom Schwindel ergriffen, augenblicklich bei, ohne zu bedenken, welche große Veränderung das im ganzen Lande Hervorbringen müsse. Es wurde beschlossen, daß von nun an Alle gleich seyn sollten, und nun war Freiheit und Gleichheit im Munde eines Jeden. Das Volk weigerte sich nun, der Obrigkeit zu gehorchen; denn Alle wären ja frei und einander gleich, und wehe dem Lan- de, wo dec Pöbel nicht mehr gehorcht. Bewaffnete Banden zo- gen, vom Herzoge von Orleans angestiftct, im Lande umher, plünderten die Schlösser der Edelleute, und begingen andere Ge- waltthätigkeitcn, während er selbst ausbreitetc, der Hof sey an dem allen Schuld. Zugleich ließ er die Felder verwüsten, damit bei dem eintretenden Getreidcmangcl der Haß gegen die könig- liche Familie noch größer werde. Ludwig bat die Nationalver- sammlung, den täglich wachsenden Unordnungen Einhalt zu thun; aber zu spät sah diese nun ein, daß sie zu voreilig gewesen sey, und nicht mehr den einmal losgclassencn Strom aufhalten könne. Damit aber das Uebcl noch größer werde, entstanden

5. Theil 1 - S. 63

1827 - Leipzig : Fleischer
63 und erfuhren obenbrein, baf, îarquin bamit umgeße, dem Sers t»iuê Suliiuë, feinem Sd)miegeri und *Pfïegefol)ne, eigentlich dem ©oi)ne einer Sclaoin, b:e &rone jujumenben. Sie rerfcbmoren ftd) baßer gegen den Äoitig. 3mei der S8erfd)morenen malten eineê Stgeë, dé |>icten oerfleibet, unter feinem genfter einen großen Sârm, alé trenn sie ftd) jänften. über föonig rief fte herauf, um den Streit ju fd)lid)tcn, und mdßrenb nun der (Sine ißm den söorfatl auë einonber feßte, rerfeßte ii)tn der Sinbere ron feinten einen Schlag in den Sd)dbei, daß er gleid) tobt tyins fanf. Sie Sjîôrber mürben eingei)olt und niebergemad)t, und die Anftifter beê Ssjîorbeê gelangten nid)t auf den S)ron. Jana; quil aber, die grau beë Königs, ließ gefchmtnb die isf>ore fd;iie^ ßen, und machte befannt, der $6ntg fet) nur betäubt, Seteiué £uüiu5 mürbe inbeffen feine ©efehafte rerfefjen. Saë gefchaf), und alê sie faf), daß Senat und $8olf mit feiner Amtsführung gufrieben mären, mad)te sie den Job beé $6nigs befannt, und fjatte nun die greube, daß if)r Siebling jum Könige gema(;lt mürbe. S e r o i u $ Nullius ist unter allen fteben Königen, mefebe Skom gehabt hat, faßt der oorjttg(id)fte geroefen. Seine Soîutter fou eine gûrftin aus einer benacbbartenstabt gemefen, und burd) ©efangenfehaft in das £>aué der Sanaquil gefommen fepn. Sa aber $arquin feinen ermad)fenen Sohn batte, fo manbten er und feine grau il)re ganje Aebe auf den jungen Seroius, und gaben il)m ihre ilod)ter jur grau, ftaum mar er $onig gemorben, fo gemann er fein S3olf baburd), daß er einen großen S)eil der Scbulben der ärmeren klaffe bejahte, und Aecfer, meld)e dem Staate gehörten, unter sie üertl)eilte. Sas ganje Sbolf aber tl)eilte er nad) dem Vermögen in fed)ê Olafen, und jebe klaffe mieber in Senturien. Sa aber bei einem nod) roßen S3olfe die i)6i)ere Ssilbung faft nur bei den Reichen ju ftnben ist, fo richtete er eë fo ein, daß die erfte klaffe in den Solfsoerfammlungen, mo nad) (Senturien (Abteilungen) geftimmt mürbe, baë Ueberge* miebt l)atte; benn sie beftanb aus 98 Senturien, mäi)renb die fünf anbetn jufammengenommen nur auê 95 beftanben. Auch unter il)m fehlte e$ an glttcflid)en Kriegen nid)t, und ïkom mar nun fd)on in folcbem Anfeßen, daß man eé alé die £auptftabt

6. Theil 1 - S. 182

1827 - Leipzig : Fleischer
182 V baßer D\om t>ci*icìffeit, und ficß auf ein Sanbgut gurücfgegogen,. mo er geraufcbloé und glücflicher alö fonft ini ©etümmel beé iagerö und der großen Hbcit lebte, inbent. er fein gelb feibft be? baute* 2bie gleiche und boti) auch tuie uerfeßieben mar fein ©cßicffal und baé beé £annibal. 23eibe lebten ihre lebten gaßre ausgeftoßeit von ißrem 33aterlanbe; aber biefer, meil er bei allen feinen großen ©aben ein unreblicheé ©emütl) befaß, in ftetee Unruhe bié an feinen gemaltfamen £ob- ©cipio bagegen erlebte ein glucf'licheé, heitereé Sllter, und ein alter ^3f)ilofopi), der 200 ¡Jahre fpàter fein ©rab erblicfte, rief aus: „ich gmeiße nicht, daß die ©eeie biefeé großen 2d?anne$ in den Rimmel, als in fein maßres. Söatcrlanb, gemanbert fep, und gmar nicht/ tueil er große £eere führte, fonbern megen der Mäßigung und D\uße, mit tuelcher er fkom »erließ. Sch fühle ein innigeé Vergnügen, tuenn ich die ©itteti beä ©cipio mit unfern jeßigen oergleicße. tiefer große 9j?ann„ baé ©eßreefen totßago’S und der ©cßilb Skorné, pflegte fichi naebbem er non gelbarbeiten ermübet tuar, in biefem ©in? fei der <£rbe gu haben; unter biefem Udacße tuohnte er, und bit gnugte fteß mit biefem fchlecht gepufferten ©aale! Söer mürbe in unfern &agen fo leben motten?" 2)ie feßonfte Sobrebe auf den oortrefftießen Sjianit ; aber er uerbient ft'e auch durch büße £ugenben und mat)ee grbmmigfeit, und biefe ließ ihn alle Höccb* fei feineé ©cßicffal ruhig ertragen. ¡Die 55eftegung der Äartßager und anbrer Sßblfer mar den Dfòmern in der £ßat feßr fchüblich- 2)enn sie hatten fo große ©chüße erbeutet, daß den Söurgern alle Abgaben erlaffen merben forniteli, und auch in den Raufern einzelner Bürger große ©chmelgerei entftanb. €0iit der alten Einfachheit mar es nun au£, und zugleich »erlor ficß die alte gufriebenßeit und $ugenb. £)ie Arbeit mar beli Römern nun eine Saft; sie überließen den ©clauen den Sieferbau, und fuchten Slemter, um ficß gu betreib ehern* ©egen die geinbe mürbe nran ungerecht und graufam, und feibft uerbünbete S36lfer mürben bebrüeft. Siichté aber ist ßimmelfcbecienber, al3 ba3 Benehmen der $6mee gegen die Karthager. \

7. Theil 1 - S. 242

1827 - Leipzig : Fleischer
242 ii)tm ©in anbrcr Staifcc batte glcid) die ®ac^c cinijoacn (af- fen ; Antonin aber feierte ftcf> geiaffen um, fucf;te die 5dienfd)cn fiu bcfdnftigcn, und faßte ii)nen, ba£ er bereits Sxnftaitcn jur Sibbuife getroffen batte* ©obalb die £ornfd;iffe anfamen, tbciltc _cr daß betreibe unentgcltlid) aus* £0tit feinen greunben ging er ganj burgcrlid) und ungezwungen um, und befucf>tc sie* ©ein ©tieffoim und 9iad)folgec, Sdtarf * Aurel ober Antonin der Wföfopb, mar aud) ein l)od;ft braver und vctffdnbiget 9)?ann, der jebem feinen Sßillcn tief;, nur feine $$ctbred;cn ges ffattete. Ais ihm, einmal jemanb rietl), mit mehr ©trenge zu verfahren, antwortete er: „mir fbnnen die Djtenfdjcn nid)t fo maeijen, wie mit wollen; mir muffen fte fo nehmen, mie sie finb* " Aber nun folgte eine Oieifje metfl abfebeulidfer ßaifer, non benen fiel) redfte Untl)atcn erzählen liefen, batten mir beren nid)t fdjon genug erzählt* 3}iand)mal regierten mehrere Äaifer ¿u gleid)cr Beit/ einmal gar fajf 30; benn febe *f?ecrcsabtbci(ung mahlte ihren ©cncral zum £aifer* £>ie meijfen mürben ermors bet* Snbcffen madjten die nbrblidjet mobnenben beutfdjcn 93olfsftdmmc immer heftigere Unfälle auf die ©ranzen Btaficns, und fonnten faum nod; burd; ©elbcr, die man ihnen gab, ober burd; ©emalt jurücfgehaltcn werben. £>as ©nbc bes romifd;en 3fcid;S ruefte mit ftarfen ©dritten hevan* 30, © r ft e Ausbreitung b c § © 1;r i ff e n t h u m 6* 9iad;bcm 3efu$ vor den Augen feiner Bunger burd) eine Sfbolfc gen Fimmel geführt mar, blieben feine nad;ftcn ©ebu* ler junad;ft in Berufalem, und empfingen den heiligen ©eiff, den ihnen Bcfus vetbeifjen h^ttc, bas t)ei$t: sie erhielten die Äraft, burd; 2bunberthatcn die Sehre, weld;c sie dem $olfc vertrugen, alb eine gbttlidje zu bcjfatigen, und eine ^rcubißfeit und einen 9)tutl), aßen ©efahren entgegenjugehn, den ftc fru= herl)in nie gefügt hatten* Aber der hohe 9iatf; faf; mit 2>ets bru$, baff fid) viele £eute zu der neuen Sehre bekannten, und verbot den Apoffeln, offcntlid; zu lehren; biefe aber antmorteten muthig: „wir muffen ©ott mehr gcl)ord;en als den 9)fenfd;en!y' S)a ließ der bol;c Deatl; sie ffaupen; fte aber liefen fid; baburcl)

8. Theil 1 - S. 271

1827 - Leipzig : Fleischer
271 fo riel alé ihnen nur beliebte/ weg, und die ehemaligen 93cs jtí¿et mußten nun die Siedet alé £ned;tc bebauen, Sílboín íebte nur nocí) ein Bafjt-nadj bet Eroberung non ^aoia. £é $eif5t> er habe cinft bet einem ©aftmal)le, alé et nom Sbcinc bcraufd)t mar, Srojamunben geswungen, aué dem @djábel ií)reé Caleré Su trinfen* ©o feí)c fte aucf) fcí)aubcrtc, fíe muffte gchatdjen,' Síbcr fíe bewog den @d)iíbtrdgec bcé Síbnigé, iljrcn'©emabf Su ermorben* @o fíatb bcr mächtige Sííboin. ©ein Oícicí) blíeb unter feinen 9tad;foígcrn nod) úb'cr 200 Bahre» ©tan fdjrcibt den Songobarbcn gevt>6í>nlicí> bic Einrichtung bcé 2el)nmefené ju, Slber eé fínbet fíd) nid)t allein der ihnen, fonbern bei alíen germanifdjen Qsoíífcrn, 3bíefe Sbólfcr befíanben aué freien und Unfreien» £>íc freien waren, entwcbcr Ebíe, ober gemeine frreie, ober ftrcigelafs fene» £)af. die Sbeln not biefen riele Sborrcdjte batten, reis; d;et und mddjtiger waren, oerjfcfjt fíd) non felbft; aber ade brei klaffen hingen non fid) felbft ab, und formten Sanbcreicm, beftfoen* Slnberé war eé mit den Unfreien». Bu ihnen gehörten die ©cíeítémanner und bic Beibeigenem* Sdie erfteren waren frei gebol)ren, aber entweber um 9iu()m ju erwerben,, ober S3rot ju erwerben, in die £>icnfte eincé Ebeln getreten,' ©eftcl eé biefem, fo tonnte er fte entlaßen; aud; ftanb eé il)* nen frei, ihm felbft den £)icnft aufsufunbigen» 3n beiben Sat==. len trat bcr ©eleitémann wicber in den @tanb eineé Recién jurúct» ©er leibeigene bagegen war ein Eigenthum feineé dperrn, der mit ihm mad/en tonnte, waé er wollte» Söcon nun ein gcrmanifd;eé 2>olf ein £anb erobert hatte, fo thciltcn fid; die oerfd)iebcnen @tanbc, die leibeigenen auégenommen, in die 2dnbereien, und liefen fid) barin nicber» Slber nid)t Beber befam ein gleíd)cé Sheil; benn die Ebeln hatten ja mit ihren ©eleitémdnnern mehr sur Eroberung beigetragen, alé die einzelnen freien ober grcigelaffencn; aud; hatten fte mehr 2anb notl)ig, um fid; und il)r ©cleitc ju unterhalten» Sdaher war eé cbenfo billig alé twibig, daß fte mehr £anb erhielten, alé die gemeinen freien» Silfo waren die rerfd)iebenen 3lnt()eile fchr ungleicf), und eé war betunad) ein großer Unterfd)ieb an Soiac^t und 3ieid;thum» Slber beffenungcacl)tct hatte der gemeine

9. Theil 1 - S. 58

1827 - Leipzig : Fleischer
gebornen in eine Söannc legen, und nach dem Fluffe, beréber, die unfern floß, tragen, bamít fíe barin umfommen follten. Üdennod) warben fíe, wie etnft Sfftofes, glücfíích erhalten. 2)er ©trom war gerabe ausgetreten; die seöanne blieb an einem wiiben Feigenbäume, den man noch lange nachher geigte, heim gen, und fam, nacbbem bas äöaffer jiemlid; abgelaufen war, auf dem Srocfnen ju ftef)en. dine Sboljün, ergáf)lt die ©age, í;abe fíe gefunben, aber nicht gefrejfen, fonbern gefáugt, bis der Oberf>írt beé $6nig3, gauftuius, die Äinber fanb, und ju feiner grau, Sicca Saurentia, brad)te, weld)e fíe mitleibig alé if)re Äinber aufjog, und den einen fkomulus, den andern Üv e m u é nannte. Síís die Knaben l)erangewad;fen waren, tl)as ten fíe fíd) t>or den Slnbern burcb Süíutf) und @e‘d;icflid)feit f)et’üor, und trieben $8íehjud)t und gleid; den Slnbern. ©nblich würde if>re Slbfunft burcb einen Fufad entbecft. @S entftanb ¿wífd)en il>nen und den Rieten bes Stfumitor ein ©treit über die Sbeibcplcifce, und die letzteren mußten nad)geben. Um ficb ju rachen, wollten fíe fíd; der Ssruber bemächtigen; aber es ge? lang ihnen nur, den Sremus ju greifen. 2)iefen brachten fíe jum Könige, der ihn juc Slbftrafung an den 0iumitor ausjultefern befahl. 2>íe ©efíchtsjuge bes ¡Júnglingé, fein fuhncs 33eneh* men, fein ebler Slnftanb mad)ten jenen aufanerffain, und als er fein Silier erfahren hatte, jweifelte er nicht langer, ba§ berfelbe fein @nfel fei). 3öal)renb beffen entbeefte Fauftuius, burd) die Umftánbe bewogen, dem Dvomulus bao (%beimni§ feiner &e> burt. tiefer eilte baf)er gefd)winb jum Numitor, um biefen burd) die @ntbecfung ju pet()inbern, am Skemus D\ad;e ¿u neh? men. ©o würde bas @el)eimni§ noch offenbarer, und Sturni* tor überlegte nun mit feinen Unfein, was ju tl)un fep. 2)¡efe erboten fid), am Sfmulius in ihrem und beé ©roßoaters Spanien blutige Uvache ju nehmen, was in jenen rohen feiten nicht nur erlaubt, fonbern felbft $Pfiid)t ju fepn fehien. ©le ftürmten mit ihren (geführten hin jum Völlig, fchlugen if;n tobt, und festen den Siumitor wieber auf den 2hron* Für Belohnung baten sie fid) aus, auf dem £ügel, an beffen guß fíe einft gefunben waren, eine ©tabt ju erbauen. 2>as würde ihnen gewährt, und die neue ©tabt Ü\ o m genannt.

10. Theil 1 - S. 272

1827 - Leipzig : Fleischer
272 #reic auf feinem Keinen 23efi!tfjum eben fo oiele Freiheit, о1ё der reiche ©Me auf feinen meitlduftigcn £dnbereicn» ©in Гогфсё <53ut ober ©utdjen nannte man Suobium; её mar ein ~des fonbcreß ©ebiet im kleinen, und bec 25eft£et fonnte bamit und barauf machen, таё ec nur mollte. — 9iad)bcm die ©roberung oodenbct mar, hatten die ©dem ihr ©eleite abbanfen fonnen; aber sie behielten её bei, meii её an Kriegen nicht fehlte, und ohne ©eleite mürbe bet ©die eben fo ohnmächtig mic ein ge= meiner grcier gemefen fe^n. 55on feinen meitiduftigen £dnbes teien gab nun der ©die jcbem feiner ©Мекётаппег ein ©tucb jur 25cnu£ung ab, aber nur auf fo lange, а1ё bet d>eieit§= mann in feinem Sbienße blieb* ©old;e abgetretene ©tude gelb ober £anb nannte man nun ein £ef)en» ©er её erhielt, hieß 55afall ober £сьпётапп> der её oerlicf): der Jperr ober 2е1)пёьсгг* Stbcr meber bet eine nod) bet anbere hotte Suß ober B^it, felbft den Sldet §u bauen; Ьаё mußten die £eibeiges nen tljun, die man aud) porige nannte. 91оф eine klaffe oon ©inmobnern gab её; Ьаё mären die alten Sßemohner Ьсё eroberten 2апьеё. ©ie, meld)e bei dem ©infalle der $einbe nid)t итё Seben gefommen maren, mußten ¿um Shell а1ё leibeigene bemjenigen ©bcln bienen, auf beffen ©ebiet sie mohn= ten. ©in Shell oon ihnen aber gehörte gern iß аиф ju den freien, und oertrug ftd; mit den ©iegern fo gut, mic её mbglid) mar. 2benn ein germanifd)cö 55olf angegriffen mürbe, fo rief der Äoni'g den Heerbann auf. ©аё hieß fo oiel а1ё; jeber freie 23cft|er eiпеё ©rnnbßud'ö, gleid)oiel ob етеё großen ober Keinen, mußte mohlbemaffnet etfd;einen. £cin Unfreier, und menn er aud) ein reidjeö £ci)n befeffen hdtte, burfie habet fet)n, außer menn fein'äehnöherr ihn mitnahm, und dann fod)s ten die 55afatlcn und ©е1еиётаппсг nur in bet 2tcn Sinie, mcil сё für eine große ©фге gehalten mürbe, für Ьаё bebro^tc 55aterlanb ju fechten. ©ie beutfd;cn 556lfec biefer und der folgenben Bahthuns bertc maren йьегаиё rot) und milb. ©aber iß die ©cfd)id)fe biefer Seit ootl der fd)auberl)afteßen 55erbrcd)cn. Ohne ©rjies hung -auföewfltyfen, waren ihnen die ^ßid)ten, die jeber gegen
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