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1. Das Alterthum - S. 58

1873 - Coblenz : Baedeker
58 Artaxerxes Ii. Artaxerxes Iii. §. 21. Zinn dritten Male abfielen und unter eigenen Königen 64 Jahre lang ihre Unabhängigkeit behaupteten. 10) Artaxarxes Ii. Mnemon 405—362 (?). Krieg mit seinem Bruder■ Cyrus'). Sein jüngerer Bruder Cyrus, der Liebling seiner Mutter und Satrap von ganz Vorder- asien, wollte (als Erstgeborener nach der Thronbesteigung seines Vaters) ein näheres Recht auf die Erbfolge gellend machen, als sein älterer Bruder, und sammelte deshalb in Asien eine grosse Anzahl griechischer Miethtruppen unter dem Vorwände, die noch unbezwungenen Pisidier zu unterwerfen. Unterstützt von den Spartanern, denen er im peloponnesischen Kriege Hülfsgelder geschickt hatte, kam er glücklich bis über den Euphrat2), wo Artaxerxes, noch zur rechten Zeit gewarnt durch Tissaphernes, den Unterstatthalter von Ionien, ihm mit einem Heere von beinahe einer Million (?) begegnete. Cyrus fiel (im Handgemenge mit seinem Bruder) in der Schlacht bei Cunaxa 401, und die Griechen, welche auf ihrem Flügel gesiegt hatten, wurden, noch 10,000 M. stark, von Xenophon mit Ueberwindung unsäglicher Schwierig- keiten über das armenische Hochland nach Kleinasien (Trapezunt) zurückgeführt. Den Krieg mit Sparta, welcher mit dem Frieden des Antalcidas endete (387) und die Griechen auf dem Festlande von Kleinasien nebst Cypern wieder unter die Botmässigkeit der Perser brachte, s. §. 51. Ein Versuch, Aegypten wieder zu erobern, misslang (durch die Entzweiung der Feldherren Iphikrales und Pharnabazus über die Be- setzung von Memphis). Artaxerxes ernannte seinen ältesten Sohn (Darius) zu seinem Nachfolger, liess ihn aber wegen seiner Verschwö- rung gegen den Vater tödten und ernannte dann seinen jüngsten Sohn, Ochus, zum Nachfolger. 11) Ochus als Artaxerxes Iii. (362? — 338). Gegen diesen grausamsten und blutgierigsten der persischen Könige brach alsbald ein Aufstand aus, welcher sich diesmal über die westlichen Länder des Reiches verbreitete, so dass ein Abfall aller Besitzungen bis zum Euphrat drohte. Doch stellte er das Reich abermals her. Zunächst ward der Aufstand (der Satrapen) in Kleinasien unter- ‘) S. Lachmann, K., Geschichte Griechenlands von dem Ende des pelo- ponnes. Kriegs. Ii. S. 333 ff. Er setzt (S. 384) den Tod Artaxerxes. Ii. in’s J. 364. S. Pütz, Schulatlas I. 5. Blatt nebst der Erläuterung.

2. Das Alterthum - S. 51

1873 - Coblenz : Baedeker
Das Reich der Perser. Cyrus. §. 21. 51 §• 21. Das Reich der Perser. ^ 1) Cyrus (reg. 558—529), welcher durch seinen Sieg über Astyages nicht nur die Perser frei gemacht, sondern auch die Herrschaft über die Meder, ihre bisherigen Herren, gewonnen hatte, wusste nicht nur diese Herrschaft über die iranischen Völker zu befestigen, sondern versuchte auch mit Erfolg weitere Er- oberungen. Noch bestanden von den drei Reichen, welche sich nach dem Falle Ninive’s in die Herrschaft des westlichen Asiens getheilt hatten, das lydische und das babylonische. Cyrus griff zu- nächst das lydische Reich an, welches die Meder nach jahre- langen Kämpfen nicht hatten unterjochen können. Der lydische Krieg (546). Der König von Lydien, Crösus (560—546), wollte der ihm von Cyrus drohenden Gefahr zuvorkommen und zugleich für die Entthronung seines Schwagers Astyages Rache nehmen, entschloss sich aber zum Angriffskriege erst, als er von dem (vorher auf die Probe gestellten) Orakel zu Delphi einen Ausspruch erhalten hatte, den er zu seinen Gunsten deutete. Nachdem ihm die ebenfalls von Cyrus aufstrebender Macht bedrohten Könige von Babylonien und Aegypten Hülfe zugesagt hatten, ging er über den Halys, zog sich aber nach der unentschiedenen Schlacht bei Pteria (in der Nähe des schwarzen Meeres?) vor dem weit stärkern Heere des Cyrus nach seiner Hauptstadt Sardes zurück und entliess sogar die Contingente seiner Bundesgenossen bis zum nächsten Frühjahre. Auf diese Nachricht zog Cyrus schnell gegen Sardes, verscheuchte die lydische Reiterei mit seinen Kameelen, nahm die Stadt nach kurzer Belagerung ein und plünderte sie1). Der Eroberung des lydischen Reiches folgte die Unterwerfung der loner, J)arer und Lycier durch Harpagus um so leichter, als die asiatischen Griechen sich weder zu gemeinschaftlichem Widerstande vereinigten, noch von den Spartanern-die »verlangte ') Nach M. Duncker, Gesch. des Alterthums Ii. 481—485 , ist die Hero- ' dotische Erzählung von der Rettung des Crösus auf dem Scheiterhaufen durch die Erwähnung des Solon nur ein absichtlicher Versuch der Griechen, der frühem Unterredung des Crösus mit Solon einen Abschluss zu geben und die Weisheit des Solon ins beste Licht zu stellen. Vielmehr scheint Crösus, um den Sturz des Reiches nicht zu überleben, freiwillig den Scheiterhaufen bestiegen zu haben, wie Sarak von Assvrien. Vgl. E. Curtius, griech. Gesch. I. 482. 4*

3. Das Alterthum - S. 53

1873 - Coblenz : Baedeker
Das Reich der Perser. Cambyses. §. 21. 53 zum Nachfolger, unter dessen Oberherrschaft der jüngere, Smerdis, den östlichen Theil des Reiches verwaltete. 2) Cambyses (529—522) setzte die Eroberungen seines Vaters fort, indem er Aegy p t e n unterwarf, die einzige Gross- macht, welche neben der persischen noch bestand. Der ägyptische König Amasis hatte schon mit Besorgniss den Fortschritten des Cyrus zugesehen und dem Crösus seine Hülfe zugesagt, aber nicht nur das lydische, sondern auch das babylonische Reich untergehen lassen, wodurch die Perser seine Grenznachbarn geworden waren. Cambyses schloss, als er gegen Aegypten zog, nicht nur ein Bünd- niss mit den arabischen Stämmen auf der Halbinsel Sinai, die sein Heer heim Zuge durch die Wüste mit Wasser versahen, sondern bot auch die Flotten der pliönizischen Städte und der griechischen in Kleinasien auf, um den Angriff auf Aegypten von der See her zu unterstützen, und der Tyrann Polykrates auf Samos bemannte für ihn 40 Schiffe mit den Gegnern seiner Herrschaft, um sich dieser-zu entledigen. Inzwischen war Amasis' gestorben und ihm sein Sohn Psammenit gefolgt. Das ägyptische Heer ward bei P e 1 u s i u m geschlagen, und Memphis nach kurzer Belagerung eingenommen, 525. Das Erscheinen der Perser in Aegypten hatte auch unter den benachbarten Völkern Schrecken verbreitet: die libyschen # Stämme im W. an der Küste sandten Tribut, und ein griechischer Tyrann in Cyrene sicherte (wie Polykrates in Samos) seine Will- kürherrschaft durch Unterwerfung unter die Perser, deren Reich sich nun im W. bis zum Plateau von Barka erstreckte. Die schnelle und leichte Eroberung Aegyptens reizte den Cambyses zu weiteren Unternehmungen. Er sammelte ein Heer bei Theben und schickte eine Abtheilung desselben nach der Oase Siva zu dem Tempel des Ammon, welcher zehn Tagereisen westlich von Theben in der Wüste lag, mit dem übrigen Heere zog er den Nil aufwärts gegen die Aethiopen. Allein er musste wegen Mangels an Lebensmitteln und nach dem Verluste eines grossen Theils seiner Mannschaft nach Theben zurückkehren, und hier erhielt er die Nachricht, dass die andere Abtheilung seines Heeres in der Wüste von einem Sandsturm verschüttet worden sei. Eben so scheiterte sein Plan, Karthago zu unterwerfen, da die Phö- nizier sich weigerten, gegen ihre Pflanzstadt zu segeln. Der beleidigte Slolz des Perserkönigs artete in Wahnsinn aus. Als

4. Das Alterthum - S. 55

1873 - Coblenz : Baedeker
Zug des Darius gegen die Scythen. §. 21. 55 Nabonedus) als Nebukaduezar Ii. zum Könige ausgerufen wurde. Nach zwei Siegen belagerte Darius die Hauptstadt, welche zum äussersten Widerstande entschlossen war und dadurch auch die östlichen Provinzen zum Aufstande veranlasste. Erst nach 20 Mo- naten gelang die Wiederunterwerfung Babylons (518), angeblich durch die List der Selbstverstümmelung des Zopyrus (eines der sieben persischen Stammhäupter). Darauf zog er nach Medien, welches einen zweiten Versuch des Abfalls machte, indem ein gewisser Phraortes sich als angeblicher Nachkomme des Cyaxares zum Könige aufgeworfen hatte. Dieser wurde in zwei Schlachten besiegt, gefangen und mit seinen vornehmsten Anhängern am Galgen aufgeknüpft. Während Herodot nur von einem Aufstande der Babylonier und Meder berichtet, erfahren wir aus einer (unweit Bagdad) auf einer Felswand entdeckten (bildlichen Darstellung mit) Keilinschrift, dass gleichzeitig eine Reihe von Empörungen im östlichen und nördlichen Theile des Reiches ausgebrochen war, jedoch ohne Zusammenhang unter einander, durch deren vereinzelte Bewältigung Darius sich erst seine Herrschaft sicherte. Sogar das Stammland (Persien) musste mit Waffengewalt wieder unterworfen werden. Die Eroberungszüge des Darius. a) Einen Zug gegen die Scythen jenseits der untern Donau unternahm Darius (513?) wohl nicht, wie Herodot angiebt, aus Rache, weil sie früher in Medien eingefallen waren, sondern um die Grenzen seines Reiches auch nach Europa auszudehnen, was noch kein Herrscher des Orients versucht hatte, und um demselben i*eue Handelswege zu eröffnen. Zu diesem Unternehmen mussten die ionischen Städte (600) Schiffe stellen, welche die Tyrannen, wie Histiaeus von Milet u. A., bereitwillig herbeiführten. Darius zog (mit 700,000 Mann?) über den tliracischen Bosporus nach Europa1), während er die Flotte nach der Donau sandte, um eine Brücke über den Fluss oberhalb seiner Spaltung zu schlagen. Die thracischen Stämme wurden ohne Gegenwehr, die Geten (zwischen Haemus und Donau) von der Uebermacht unterworfen. Nach dem Uebergang über den Strom Hess er die Griechen zur Bewachung der Brücke (auf 60 Tage) zurück. Die Scythen aber wichen immer vor ihm zurück (angeblich bis über den Tanais) und verwüsteten 0 Eine Zeichnung des von Darius zurückgelegten Weges s. in Pütz, histor.-geogr. Schulatlas, 5. Aufl. I. 1. Blatt.

5. Das Alterthum - S. 57

1873 - Coblenz : Baedeker
Artaxerxes I. Xerxes Ii. Sogdianus. Darius Ii. 57 ¡.tukqoyitlq genannt, 465—424), verabredet, als er durch Verrath seinen Untergang fand. Krieg mit den Aegyptiern und Griechen. Die im persischen Reiche herrschenden Unruhen nach Xerxes’ Tode ermuthigten die Aegyptier, abermals abzufallen (456), wobei sie sowohl von dem libyschen Könige Inarus als von einer athenischen Flotte unter- stützt wurden. Aber Megabyzus (Sohn des Zopyrus), Satrap von Syrien, unterdrückte den Aufstand, die auf einer Insel im Nil (Prosopitis) eingeschlossenen Griechen capitulirten und der Anfangs amnestirte Inarus wurde (5 J.) später ans Kreuz geschlagen. Nur ein gewisser Amyrtaeus behauptete sich mit einer tapfern Schaar in den Sumpfgegenden am Ausflusse des Nils. — Die Griechen setzten den Krieg fort unter Cimon, dessen Flotte und Landheer (nach seinem Tode) bei Salamis auf Cyperti siegte, 449. Schon beginnt der Verfall des Reiches, zunächst durch die Satrapenempörungen. Als Artaxerxes den Inarus und die griechischen Gefangenen, denen Megabyzus bei der Capitulation Schonung des Lebens verbürgt hatte, hinrichten liess, versuchte dieser Satrap eine Empörung, schlug zweimal die königlichen Heere und schrieb dem Könige die Bedingungen der Aussöhnung vor. Seit dieser Zeit wurden die Satrapenempörungen häufiger durch die grosse Macht der Statthalter, welche nicht nur Civil- und Militärgew'alt vereinigten, sondern auch zuweilen mehrere Satrapien zugleich verwalteten. Die auswärtigen Kriege erleich- terten solche Empörungen, durch w elche neue unabhängige Reiche entstanden, wie in Cappadocien und Pontus. Auch das Aufkommen der Miethtruppen (besonders aus den Griechen) trug zum Verfalle des Reiches bei, indem es die Ausartung der sonst kriegerischen Perser in Ueppigkeit und Weichlichkeit herbeiführte. Auf Artaxerxes I. folgte sein einziger achter Sohn 7) Xerxes Ii. 424, welcher schon nach 45 Tagen von seinem unächten Bruder 8) Sogd ianus ermordet wurde und somit den ächten Stamm des Darius beschliesst. Der Mörder ward nach sechs Monaten von einem andern unächten Bruder, Ochus, in Asche erstickt, welcher folgte unter dem Namen 9) Darius Ii. Nolhus, 424—405, und sich ganz von seiner Gemahlin (Parysatis) beherrschen liess. Seine Regierung ist ausgefülll mit einer Reihe von Empörungen bald königlicher Prinzen, bald mächtiger Satrapen, bald unterworfener Völker, wie denn auch die Aegyptier

6. Das Alterthum - S. 70

1873 - Coblenz : Baedeker
70 Aegypten unter persischer Herrschaft. §. 25. Psammenit wurde von Cambyses bei Pelusium besiegt, Memphis eingenommen und Aegypten eine persische Provinz, 525, s. §.21. Iv. Aegypten unter persischer Herrschaft, 525—332 v. Chr. Durch das grausame Verfahren des Cambyses gegen die noch immer einflussreiche Priesterkaste und durch dessen Verspottung der ägyptischen Religion (s. S. 54) erzeugte sich ein Nationalhass, welcher die Aegyptier dreimal veranlasste, von der persischen Herrschaft abzufallen. Obgleich Darius I. die Religion, Sitten und Gebräuche des Landes ehrte, und sich die Gunst der Priesterschaft in hohem Grade erwarb, so benutzten die Aegyptier doch die Zeit, als der Perserkönig nach der verlornen Schlacht bei Marathon sich von Neuem gegen Griechenland rüstete, zum ersten Ab falle. Alsbald nach der Thronbesteigung Xerxes’ I. wur3ertsie~von “Hessen Bruder (Achämenes) wieder unter- worfen. Als aber durch die Ermordung des Xerxes das persische Reich in die höchste Verwirrung gerathen war, empörten sich die Aegyptier zum zweiten Male und erwählten den Libyer Inarus und den Amyr- i täus aus Sais zu Königen. Trotz des Beistandes der Athener wurden j sie von den persischen Satrapeipbesiegt, Inarus an’s Kreuz geschlagen, [ Amyrtäus aber zog sich in die Sumpfgegend zurück. Von dort kam ) er (oder sein Enkel?) erst nach 42 J. hervor, eroberte Memphis, und die Perser wurden zum dritten Male aus Aegypten vertrieben. Dies- mal blieben die Aegyptier 64 J. (414—350?) imter eigenen Königen unabhängig; vergebens versuchte Artaxerxes Ii. sie wieder zu unterwerfen, dies gelang erst unter Artaxerxes Iii., und der letzte König (Nektane- bis) floh nach, Aethiopien. Der neue Herrscher übertraf noch [den Cambyses in grausamer .Behandlung der Besiegten und in Verspottung ihrer Religiou. Daher ward Alexander d. Gr. als Befreier vom persischen Joche mit Freude aufgenommen. §• 26. Cultur der Aegyptier1). 1) Die Religion der Aegyptier war, wie die der Griechen, (s. §. 55) und der Germanen (s. 2. Bd. §. 2. A), ursprünglich ein Monotheismus, die Verehrung eines einzigen Weltschöpfers, welche in Polytheismus ausartete, als des einen Gottes ver- *) Uhlemann, M., Handbuch der gesammten ägyptischen Alterthumskunde. 2. Theil (1857), S. 155 ff.

7. Das Alterthum - S. 78

1873 - Coblenz : Baedeker
78 Die Karthager. Kriege auf Sicilien. §. 29. Zweiter Krieg auf Sicilien (410—340). Erst nach dem unglücklichen Ausgange der athenischen Expedition gegen Sicilien erneuerten die Karthager den»Angriff gegen die sicilischen Griechen. Die Egestaner, welche die Ein- mischung der Athener in die inneren Angelegenheiten Siciliens veranlasst hatten, waren nach dem Untergange der attischen Macht (s. §. 50, Ii.) ihren übermüthigen Feinden schutzlos preisgegeben und riefen daher die Punier gegen Selinus in das Land. Im J. 409 landete Hannibal, der Enkel des bei Himera gebliebenen Hamilkar, an der sicilischen Küste und zerstörte Selinus und Himera. In einem zweiten Feldzuge eroberte er Agrigent, Gela und Camarina; Karthago behielt im Frieden (mit dem Tyrannen Dionysius von Syrakus) die eroberten Städte theils als Unterthanen, theils als Tributpflichtige. Doch verlor es dieselben zuletzt wieder (340) nach einer Niederlage (am Flusse Crimissus) durch die von dem Korinthier Timoleon unterstützten Syrakusaner. Dritter Krieg auf Sicilien (317—275). Kaum war der Tyrann Agathocles zur Herrschaft in Syrakus gelangt, als er auch das übrige Sicilien sich zu unterwerfen suchte und dadurch den Nationalkrieg zwischen Griechen und Karthagern erneuerte. Denn die Karthager nahmen sich der Vertriebenen an, entrissen dem Agathocles seine Eroberungen wieder und belagerten Syrakus selbst mit Heer und Flotte. Da machte Agathocles eine kühne Landung in Afrika, gewann die meisten Städte des kartha- gischen Gebietes mit Gewalt oder durch freiwilligen Abfall und bedrohte die (zugleich durch Bomilkar’s Streben nach der Allein- herrschaft beunruhigte) Hauptstadt selbst, während die Syrakusaner das karthagische Belagerungsheer schlugen und vernichteten. Als er aber Afrika verliess, um auch den Widerstand der Sicilier schnell zu beenden, artete das hier zurückgebliebene Heer in Zuchtlosigkeit aus und löste sich nach einem Angriffe auf das karthagische Lager gänzlich auf. Im Frieden musste Agathocles die Karthager im Besitz des westlichen Siciliens lassen. — Die Anarchie in Syrakus nach Agathocles’ Tode (289) benutzten die Karthager zu einem neuen Angriffe; die belagerten Syrakusaner riefen den Pyrrhus aus Italien zu Hülfe (277), welcher auch die Karthager bis auf Lilybaeum zurückdrängte und schon im Begriffe war, gleich dem Agathocles, nach Afrika überzusetzen, aber durch seine Härte und Willkür viele Städte veranlasste, abermals mit den

8. Das Alterthum - S. 69

1873 - Coblenz : Baedeker
Die letzten Pharaone in Aegypten. §. 25. 69 Cfö* entgegen, verlor aber Schlacht und Leben ibei Megiddo). vgl. S. 22. Darauf drang Nekos bis an den Euphrat vor, wurde jedoch von den Babyloniern, die inzwischen Ninive eingenommen hatten, bei Karkemisch oder Circesium 604 zurückgeschlagen und verlor seine Eroberungen in Syrien und Palästina. Sein Enkel und zweiter Nachfolger, Apries (in der Bibeh Hophra, 594—570), versuchte ver- gebens die Befestigung der babylonischen Herrschaft in Syrien zu hindern: er vermochte weder den Fall Jerusalems abzuwenden, noch die Phönizier vor der Unterwerfung durch Nebukadnezar zu schützen. Bald darauf riefen libysche Stämme ihn gegen die rasch aufgeblühte griechische Colonie Cyrene zu Hülfe. In der Hoffnung, für das im Osten Verlorene im Westen Ersatz zu finden, sandte er ein Heer nach Cyrene, welches von den Cyrenäern geschlagen wurde und sich wider ihn empörte, weil die griechischen Söldner in Aegypten geblieben waren und es auf die Vernichtung der Krieger- kaste abgesehen schien. Es rief den (von ihm zur Dämpfung des Aufruhrs abgeschickten) Amasis zum Könige aus; Apries zog ihm mit seinen griechischen Miethtruppen entgegen, wurde aber (bei Momemphis) geschlagen, selbst gefangen und nachher erwürgt. Mit ihm endete Psammetich’s Geschlecht. Amasis (570—526) befestigte seine Herrschaft durch Bünd- nisse mit Cyrene, Polykrätes (Tyrannen von Samos) und mit den Griechen. Er verlieh dem griechisch-ägyptischen Handelsverkehr eine weitere Entwickelung, indem er allen Griechen die (bisher nur den Milesiern bewilligte) Niederlassung in der Hafenstadt Naukratis am kanopischen Nilarm gestattete1), wodurch solcher Beichthum ins Land kam, dass auch die Kunst noch eine späte Blüte erlebte; Um Aegypten auch Antheil an der Beherrschung des Mittelmeeres zu verschaffen, eroberte er die an Schiffsbauholz, Erz und Häfen reiche Insel Cypern, welche lange Zeit eine Grund- lage der phönizischen Seemacht gewesen war. Der erhöhte Wohl- stand Aegyptens reizte die Eroberungslust des jungen persischen Beiches. Amasis versäumte es, den Babyloniern und Lydiern rechtzeitige Hülfe gegen die Perser zu leisten (vgl. S. 53), und zur Zeit, als er von diesen selbst bedroht wurde, starb er. Sein Sohn ’) S. E. Curtius, griech. Gesch., I., 346 f.

9. Das Alterthum - S. 77

1873 - Coblenz : Baedeker
Geschichte der Karthager. §. 29. 77 Gibraltar hinaus und sogar an der Westküste des Continents wurde Geschichte der Karthager. I. Von der Gründung Karthago’s bis auf die Kriege mit den Griechen auf Sicilien, 480 v. Chr. Nachdem die Sidonier schon im 12 Jhdrt. v. Chr. die Burg von Karthago (die Byrsa) gegründet hatten, erhielt die Stadt eine ansehnliche Erweiterung durch Einwanderung der Aristokratenpartei aus Tyrus um 814 (s. §. 10). Bald einigte sie die einzelnen zerstreuten phönizischen Anlagen im Westen zu einem mächtigen Staate, der Jahrhunderte lang über zahlreiche nicht-semitische Völ- kerschaften herrschte. In einem Grenzstreite mit Cyrene blieb Karthago, angeblich in Folge der freiwilligen Aufopferung der Brüder Philaeni, im Besitze des ganzen Syrtenlandes und daher auch des einträglichen Handels mit dem innern Afrika. Ii. Vom Anfänge der Kriege mit den Griechen auf Sicilien bis zu den Kriegen mit den Römern, 480—264. v. Chr. Erster Krieg auf Sicilien (480). Nachdem die Griechen die Phönizier aus der Herrschaft über das östliche Mittelmeer verdrängt hatten, breiteten sie sich auch über dessen westliche Hälfte aus, zunächst auf Sicilien. Hier traten ihnen die Karthager erst entgegen zur Zeit, als Griechen- land mit dem (dritten) Perserkriege beschäftigt war1). Aber König Hamilkar erlitt mit seinem zahlreichen Heere bei Himera 480 (angeblich am Tage der Schlacht bei Salamis) eine gänzliche Niederlage von Gelon, dem Tyrannen von Syrakus, wobei er selbst umkam, und das karthagische Schiffslager ward verbrannt. Gelon liess zwar den Karthfigern im Frieden ihre sicilischen Besitzungen, weil er freie Hand für seine Stellung in den Perserkriegen haben wollte, doch mussten sie (2000 Talente an) Kriegskosten bezahlen. 0 Xerxes soll die Karthager (als Colonisten seiner phönizischen Unterthanen) aufgefordert haben, seinen Kampf gegen Hellas durch einen gleichzeitigen Ueber- fall der Griechen auf Sicilien zu unterstützen. Doch weiss Herodot von solcher weitsehenden Politik des Perserkönigs nichts.

10. Das Alterthum - S. 129

1873 - Coblenz : Baedeker
Die Perserkriege. Aufstand der Toner. §. 47. 129 4) Die Dorischen Colonien auf Sicilien. Nachdem die Korinthier, deren Handelsthätigkeit vorzugsweise nach Westen gerichtet war, Syrakus gegründet hatten, blieb das benachbarte Vorgebirge Pachynum doch noch einige Zeit die Grenze für die Fahrten der Helle- nen nach Westen. Die Rho di er wagten es zuerst (nach den Phocaeern s. S. 128), den Spuren der Phönizier folgend, in das sicilische Meer vorzudringen, und gründeten auf der steilen Südküste Siciliens Gela, an dem Flusse gl. N., und diese stiftete schon nach einem Jahrhunderte, eine Tochterstadt, Akragas, welche sich bald an Macht über die Mutter erhob. Die Megarer folgten dem Beispiele der Rhodier und gründeten noch weiter gegen W. Selinus. Die Westecke Siciliens war das einzige Land, wo die Phönizier vor den Griechen nicht zurückwichen, wiewohl diese nicht blos von Süden her, sondern auch an der Nordseite gegen Westen vordrangen, indem die Zankläer hier Himera gründeten, und in Panormus Hellenen neben Phöniziern wohnten. Endlich wurde auch die wenig einladende. Südküsle des Miltei- meeres in den Kreis griechischer Ansiedlungen gezogen und als Stapel- platz für den Karavanen-Handel nach dem innern Afrika Cyrene von der allzudichten Bevölkerung der vulkanischen Insel Thera angelegt. Diese Colonie ward in der Folge der Mittelpunkt einer hellenischer Niederlassungen (ähnlicfi wie Massilia). Dritte Periode: Von dem Anfänge der Perserkriege bis zur Eroberung Griechenlands durch Philipp Ii., 500—338. Zeit der Demokratie. Abwechselnde Hegemonie Athens, Sparta’s, Thebens. §• 47. Die Perserkriege, 500—449. Der Aufstand der Ioner, 500—494. Der Tyrann Histiaeus von Milet hatte für die Rettung des Königes Darius I. und seines Heeres durch die Erhaltung der Brücke über den Ister (s. S. 56) einen (an edeln Metallen, Bau- holz , guten Häfen reichen) Strich Lande*s»am untern Strymon erhalten. Als er dort eine Stadt anzulegen begann, um von ihr aus seine Herrschaft weiter auszudehnen, e/Tegte er den Argwohn des Perserkönigs, so’. dass dieser ihn an seinen Hof nach Susa fcerief und dort zurückbehielt. Sein Schwiegersohn Aristagoras, der ihm in der Tyrannis von Milet gefolgt war, beredete den persischen Satrapen Artaphernes (den Bruder des Darius) in Sardes . Pü t * Geogr. u. Gesell. für obere Kl. I. Bd. 14. Aufl. V ' 9 ganzen Gruppe /
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