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1. Theil 2 - S. 157

1827 - Leipzig : Fleischer
157 Freude ein Licht, welches sich von einem Orte zum andern fort- bewegte, und um 2 Uhr des folgenden Morgens entdeckte ein Matrose vom Mastkorbe aus in der ersten Morgendämmerung das Land. „Land! Land!" rief er freudig herab. Alle stürzten aufs Verdeck, und schrien jauchzend: „Landl Land!" Eine Ka- none wurde gelöst, und machte den beiden zurückgebliebenen Schiffen die herrliche Entdeckung bekannt. Sobald der Tag anbrach', sah man eine herrliche Insel daliegen, mit grünen Pflanzen und Gebüschen bedeckt. Der gerührte Colombo brachte Gott aus vollem Herzen ein Dankgebet dar, und freudig stimm- ten Alle ein Tedeum an. In seiner Admirals - Uniform, den blanken Degen und eine Fahne in der Hand, fuhr er dann auf einem Boote ans Land, nahm davon im Namen des Königs von Spanien Besitz, und nannte die Insel St. Salvador d. i. der heilige Erretter. Eigentlich hieß sie Guana hani, und war eine der lukayischen oder Bahama-Inseln. Colombo zwei- felte nicht daran, daß es eine zu Ostasien gehörige Insel sey, und nannte alle nachher noch entdeckte Inseln West in dien, zum Unterschiede von Ostindien in Asien. Bald zeigten sich nun auch Eingebohrne. Sie waren nackt, hatten rothbraune Haut, schwarze Haare, und waren bunt bemalt. Anfangs liefen sie fort, nach und nach ließen sie sich bewegen, näher zu kommen, besahen mit Entzückung die ihnen dargebotenen Geschenke: Ko- rallen, Glasscherben, Spiegel, Schellen und andere Kleinigkeiten, und zeigten durch ihre Gebehrden, daß sie die Spanier für höhere, vom Himmel herabgekommene Wesen hielten. Mit Freude bemerkten die Spanier, daß sie Goldbleche in den Oh- ren trügen; indessen sah man wohl, daß hier das eigentliche Goldland noch nicht sey. Deshalb fuhr Colombo nach drei Ta- gen weiter nach Süden/ und entdeckte noch mehrere Inseln. Ueberall fand er dieselbe Menschcnrace, eine herrliche Natur, einen noch nie gesehenen üppigen Pflanzenwuchs, und in den ho- hen Bäumen Singvögel mit dem prachtvollsten Gefieder. Nach der Fahrt von einigen Tagen erreichte er die große Insel Euba. Hier bemerkte ec zuerst die Gewohnheit des Ta- ba.ckrauchens, die sich nachmals über den ganzen Erdkreis verbrei- tet hat. Aber die Indianer hatten amchren Tabacksröhren zwei

2. Theil 2 - S. 301

1827 - Leipzig : Fleischer
3üi und wenn fein Hofmeister schlief, stand er am offenen Fenster mit dem Himmels-Globus in der Hand, und studirte die Sternbilder. Als er noch nicht 20 Jahre alt war, reiste er von Leipzig nach seinem Vaterlande zurück, weil sein Vater und sein Oheim, der ihn bisher hatte studiren lassen, gestorben waren. Seine Verwandten glaubten, er würde nun ein brauch- barer Rechtsgclehrter seyn; da er aber versicherte, er verstehe von dem Rechte zwar nur wenig, könne aber den Lauf der Gestirne berechnen, so zuckten sic verächtlich die Schultern, und meinten, das wären brodlose Künste. Er verließ daher diese Menschen, die für seine Wissenschaft keinen Sinn hatten, be- suchte die Universität Wittenberg, und ging dann nach Rostock, wo er das Unglück hatte, daß ihm in einem Duell die Nasen- spitze abgeschlagen wurde, so daß er fortan mit einer silbernen Nase sich behelfen mußte. Zn diesen beiden Städten und in Augsburg brachte er 6 Zähre abwechselnd zu; dann sah er sein Vaterland wieder. Hier bemerkte er im November 1572 plötzlich an einem heitern Abende einen Stern von einer unge- wöhnlichen Größe, den er noch nie bemerkt hatte, und der auch in keinem Sternverzeichnisse zu finden war» Er traute kaum seinen Augen, und konnte sich nicht anders denken, als daß dieser vorher noch nie gesehene Stern erst entstanden seyn müsse. Nun beobachtete und beschrieb er ihn genau. Er war so hell, daß er die Venus an Größe und Helle übertraf, und selbst am Tage gesehen werden konnte. - Von da an wurde er allmälig immer kleiner, und im März 1574 verschwand er ganz. Tycho's Ruhm wurde nun immer mehr verbreitet. Ei- nige wißbegierige Zünglinge baten ihn, Vorlesungen über Astro- nomie in Koppcnhagen zu halten; endlich willigte er auf Bit- ten des Königs Friedrichs 2. von Dänemark ein. Dann trat er eine Sveife nach Italien und die-Schweiz an, und wollte sich für immer bei Basel niederlaffen. Aber der König wünschte ihn im Lande zu behalten, und schenkte ihm die Insel Hw een im Sunde, wo er ihm auf seine Kosten eine Sternwarte, die Uraniborg, baute, und mit schönen Instrumenten versehen ließ. Nun war Tycho erst recht in seinem Element. Ein und zwanzig Jahre lang brachte er hier unablässig mit Beobachtun-

3. Theil 2 - S. 309

1827 - Leipzig : Fleischer
309 dazu die Gesprächsform zwischen drei Männern, von denen der eine das copernicanische, der andere, den er Simplicius nannte, das ptolemäische System vcrtheidigte, und der dritte die Ent- scheidung übernahm. Er ahnte nicht, welche Verdrießlichkeiten ihm dies Werk zuziehen würde. Während der Arbeit setzte er seine Beobachtungen und Versuche fort. Unter andern erfand er das Mikroscop. Voll Freude über die dadurch gemachten Entdeckungen in der Natur, schrieb er an einen Freund: „mit welcher Bewunderung betrachte ich hier nicht die kleinsten Thiere! Wie abscheulich erscheint hier nicht der Floh, wie schön die Mücke und der Kcllerwurm? Kurz, man hat hier Gelegen- heit, die Größe der Natur, und wie fein und unaussprechlich fleißig sie arbeite, zu betrachten." Fm Fahre 1630 ließ er nun jenes Werk mit Erlaubnis des Papstes drucken. Aber kaum war es gedruckt erschienen, so- erhoben sich seine Feinde gegen ihn, und flüsterten dem Papste ein, Galilei verstehe unter dem Simplicius ihn, den er verspotten wolle, weil er so leichtgläubig gewesen sey, seine Erlaubniß zu der Bekanntmachung des Buchs zu geben. So- gleich befahl der aufgebrachte Papst, daß Galilei vor das Fn- quisitionsgericht gezogen werde. Er mußte 1633 nach Nom, und sich verhören lasten. Die Untersuchung dauerte fast ein halbes Fahr; eine Zeitlang setzte man ihn sogar ins Gefäng- niß, und endlich erfolgte das Urtheil: er solle vor den Räthen der Fnquisition kniend die verfluchte Lehre von der Bewegung, der Erde abschwören, eine unbestimmte Zeit in den Kerkern der Fnquisition gefangen sitzen, und drei Fahre hindurch einmal in der Woche die sieben Bußspalmcn beten. Als er die Abschwö- rungsformel harte aussprechen müssen, brummte er im Aufstc- hcn vor sich hin: „und doch bewegt sie sich!" Das Gefängniß wurde ihm bald erlassen, und er aus ein Landgut verwiesen, wo seine Freunde und Gönner durch Be- weise der innigsten Verehrung ihm das Andenken an die erlit- tene Schmach zu verwischen suchten. Wirklich bedurfte er die- ser Aufmunterungen sehr; denn er litt auch körperlich. Schon vor seiner Untersuchung in Nom hatte er das Gehör fast gänz- lich verloren, und nach derselben wurde er auch seines Gesichts

4. Theil 2 - S. 148

1827 - Leipzig : Fleischer
148 dem Pferde auf der Jagd. Ihre Länder blieben bei dem Haufe Oestrelch. In England, dessen Geschichte wir hier nicht Schritt für Schritt verfolgen können, war es indessen sehr unruhig zu- gegaqgen. Der oben erwähnte Heinrich 6., der als ein Kind von 9 Monaten König geworden war- besaß durchaus keine Kraft, ein so unruhiges Volk zu regieren. Noch war der Krieg mir den Franzosen nicht ganz beendigt, da brach im Jahr 1450 in England selbst ein Bürgerkrieg aus, den man den Krieg der rothen und weißen Rose nennt, und der 25 Jahre dauerte. Heinrich war nämlich aus dem Hause Lancaster, (sprich Länkästec), welches eine rothe Rose im Wappen führte. Das Haus York aber, welches eine weiße Rose hatte, behaup- tete, ein näheres Recht auf die Krone zu haben. Bald siegte die eine, bald die andere Parthei, und die, welche die herrschende war, wüthete gegen die Anhänger der andern, so daß nur We- nige aus den ersten Häusern des Landes die Zeit des Blutver- gießens überlebt haben. Der unglückliche Heinrich wurde mehr- mals in den Tower (sprich Tauer) gesteckt, und zuletzt ermordet, und das ganze Haus Lancaster, bis auf einen Sprößling, der nach Frankreich floh, ausgerottet. Dieser, Heinrich Rich- mond (Ritschmond), aus dem Hause Lancaster-Tudor (sprich Todder), landete 1485 in England, stürzte das Haus Dort vom Thron, machte sich unter dem Namen Heinrichs 7. zum König, vermahlte sich mit der Erbin von Dork, und söhnte so beide Partheien aus. Das Haus Tudor hat dann an 120 Jahr über England geherrscht. ' " 67. Entdeckungen der Portugiesen. Die Erfindung des Compaß hatte allerdings den Seereisen eine größere Sicherheit und Ausbreitung gegeben; doch erstreck- ten sie sich im Mittelalter noch nicht weiter als auf die Meere- welche Europa unmittelbar umfließen. Weiter nach Westen in das damals noch unbekannte atlantische Meer hinein zu segeln wagte man noch nicht, und als die Portugiesen bis zu den Azo- ren gekommen waren, glaubten sie Wunder l wie weit sie gekommen waren. Noch weniger wagten sich die Schiffer -nach dem Sü-

5. Theil 2 - S. 404

1827 - Leipzig : Fleischer
404 aufs empörendste. Anfangs versuchten diese auszuwandern; sie ließen Habe und Gut im Stich, und suchten wenigstens ihr Leben und ihr Gewissen zu retten. Und wirklich verlor Frank- reich dadurch an 50,000 der fleißigsten und geschicktesten Fa- milien aller Stände, die sich nun in andern Ländern, besonders in Berlin und in der Schweiz, niederließen, und zum Dank ihre Kunstfertigkeit mitbrachtcn, so daß die Deutschen nun nicht mehr nöthig hatten. Hüte, Strümpfe, Tressen, seidene Zcuche u. dergl. aus Frankreich kommen zu lassen. Allein bald wurde den Ncformirten die Auswanderung verboten; die Gränzen wurden besetzt, und nun blieb den Armen nichts anders übrig, als wenigstens äußerlich sich in den harten Willen des Königs zu fügen. Zur Aufhebung des Edicts von Nantes hat viel beigetra- gcn die berühmte Frau von M a i n t e n o n, die überhaupt großen Einfluß auf den König gehabt hat. Ihr Vater war ein armer Edelmann, Herr von Aubignv. Sie wurde im Ge- fängnisse gebohren, in welchem sich ihre Eltern Schulden halber befanden. Nachdem sie ihre Zugend in großer Armuth zuge- bracht hatte, nahm eine reiche und stolze Dame, Madame de Ncuillant, sie zu sich, bei der sie schlecht gehalten wurde, und das Hühnervieh warten mußte, so daß der Dichter Scarron, der sic hier kennen lernte, ihr den Vorschlag that, ob sie in ein Kloster treten, oder etwa ihn heirathen wollte. Ob er nun gleich klein, häßlich und verwachsen war, so wählte sie doch das Letztere, und lebte mit ihm sehr glücklich; denn er war zwar viel älter als sie, aber voll Witz und Verstand, und sie verdankte ihm die Bildung ihres Geistes. Als er nach einer neunjährigen Ehe starb, ging es ihr mehrere Jahre recht ärm- lich, bis sie dem Könige zur Erziehung einiger seiner Pflege- kinder vorgeschlagcn wurde, weil sie als eine sehr kluge, reli- giöse und gebildete Frau bekannt war. Ludwig nahm sie an, konnte sic aber anfangs nicht recht leiden, weil er sie für eine Heuchlerin hielt. Da aber die Kinder ungemein gut erzogen wurden, so schenkte er ihr sein Vertrauen, und sandte ihr einst eine Summe zum Geschenk, von welcher sie sich die Herrschaft Maintenon kaufte, deren Namen sie nun führte. Der König

6. Theil 2 - S. 533

1827 - Leipzig : Fleischer
533 Blutbad ist deine Hartnäckigkeit Schuld!" — „Verschone mich mit Vorwürfen!" antwortete der Türke; „ich that meine Schuldigkeit, wie du die deinige, Gott hat über uns entschie- den." — Ein ähnliches Ereigniß war der Sturm auf Is- mail, einer türkischen Festung an der untern Donau, durch General Suwarow am 22sten December 1790, der mörde- rischste seit Jahrhunderten; denn er kostete an 24,000 Türken das Leben. Die Besatzung wehrte sich wie Löwen, und es dauerte 5 Stunden, che sich die Russen in Besitz der Stadt setzen konnten. Ein Augenzeuge sagt: „überall war hundert- fältiger Tod. Die Kanonen donnerten, die Flinten- und Pi- stolenschüsse sielen dazwischen, die Säbel zischten und klirrten, das Geschrei der Wuth vermischte sich mit dem Iammergcheul der Sterbenden. So schrecklich kann keine Einbildungskraft malen, wie hier die Menschheit wüthete, gegen einander stürmte, und sich selbst tödtcte. Es gab keinen Russen, dessen Kleid nicht mit Blut bespritzt war, das Wasser der Donau war' blutroth gefärbt, und die Russen kletterten über Haufen von Leichen in die Stadt. Hier ward keines lebenden Menschen geschont. Wüthende Kosacken ergriffen die Kinder an den Bei- nen, und zerschmetterten ihren Kopf an der Mauer. Bis an den folgenden Tag dauerte das Morden, Plündern und alle Arten von Unmcnschlichkeiten." — Joseph 2. starb, ohne das Ende des Kriegs zu sehen; aber sein Nachfolger Leopold 2. trat zurück. Rußland hätte den Krieg wohl noch fortgesetzt; aber England und Preußen wollten nicht zugeben, daß das russische Reich noch größer würde, und drohten daher mit ei- nem Kriege, wenn nicht bald Friede geschloffen würde. Im Jahre 1792 kam er in Jassy zu Stande, und hier wurde bestimmt, daß künftighin der Dnicster die Gränze zwischen der Türkei und Rußland seyn sollte. Also war es Katharinen doch nicht gelungen, die Türken aus Europa zu vertreiben, was sie so eifrig gewünscht hatte. Sie hatte gehofft, ihrem zweiten Enkel, den sie darum auch Constantin genannt hatte, auf den Thron von Constantinopel zu setzen; aber das hätten die an- dern europäischen Monarchen nicht zugegeben, weil Rußland dadurch zu mächtig geworden wäre.

7. Theil 2 - S. 515

1827 - Leipzig : Fleischer
515 mit der sich die Colonisten von verschiedenen Glaubensbekennt- nissen hier verfolgten. Dies Elend dauerte fort bis auf die Zeit Karls 2. 1660. Nun wurden mehrere Provinzen ange- baut: Neuyork, Neujersey, Carolina, Nhodisland (sprich Rodeiländ), Connecticut (sprich Cannecticott) und Massachusetts (sprich Mässatschusetts w—v). Durch tic Pest vertrieben, wanderten auf ein Mal 2000 Fabrikanten aus England aus, und wandten sich größtentheils nach Nord- amerika. Der Geist der Unduldsamkeit legte sich, und wer in Europa wegen der Religion verfolgt wurde, war gewiß, in Nordamerika freie Ausübung seiner Religion zu finden. Be- sonders strömten Hugenotten, Puritaner und Quäker *) dort- hin, die nun friedlich beisammen wohnten. Unter allen diesen Niederlassungen blühte keine schneller empor, als Pensylvanien. William Penn, ein äußerst menschenfreundlicher und frommer Quäker in England, kam auf den Gedanken, wie verdienstlich es doch wäre, wenn er ein Land finden könnte, wo er mit seinen Glaubensgenossen und *) *) Die Quaker oder Zitterer wurden zur Zeit Cromwels von Georg Fox, einem braven Schuhmacher, gefristet. Den Na- men erhielten sie davon, daß er, als er einst vor Gericht gestellt wurde, seine Strafpredigt mit den Worten schloß: „zittert vor dem Worte des Herrn'." Ein Friedensrichter wandte sich an die Umstehenden, und sagte höhnisch: „seht da einen Zitterer'." — Sie nennen Jeden Du und Freund, nehmen vor Niemand, selbst nicht vor dem Könige, den Hut ab, schwören nie, und hal- ten den Kriegsdienst für eine Sünde. Kirchen sind ihnen ein Greuel. Sie versammeln sich nur in einfachen Salen, in denen keine Kanzel, keine Orgel, kein Altar, kein Bild zu sehen ist, nichts als zwei Reihen Banke. Alle sitzen hier still, bis Einer von ihnen sich erleuchtet glaubt, auftritt, und eine Rede halt. Manchmal spricht Keiner, manchmal reden Mehrere zugleich. An ihrer Kleidung wird alles Ueberflüssige vermieden; keine Falte, kein Knopf, der nicht nöthig ist. Die Männer tragen schiffartige Hüte mit breiten herabhangenden Krampen, und dunkelfarbige Rocke; die Weiber einen schwarzen Hut und eine grüne Schürze. 2m Handel fordern sie den äußersten Preis, und sind streng rechtlich. Sie reden wenig, ruhig und verständig, und nehmen nie Theil an Lustbarkeiten. Es giebt ihrer noch viele in England und Nordamerika. 33«

8. Theil 1 - S. 132

1827 - Leipzig : Fleischer
132 3u ocrfbí}ncn. €ine ©efanbtfchaft, aus feinen heften greunben beftehenb, ging ¿u ihm í)inaué; fiol¿ würden fíe §urúcfgcwies fcn. Sine ¿wette hatte baffclbe ©chickfaí. Studf) cinc britte, welche aus den ¿priefícrn beftanb, würde falt abgefertigt. ©a wanbten ftd; die romífcf;en grauen an die Butter ßotiolans, wcícfye ec immer innig geliebt batte, und an feine grau, und baten fte, einen Vcrfud) auf fein £cr¿ ¿u machen. Vcturia und Volumnia— fo ^tc^crt bic beiben — begaben fid) mit feinen Äinbcrn und in ©efetlfd)aft einer Sdienge anberer grauen (jinaué ins Säger. 5l(S man i(>m mclbcte, ba§ man einen langen §ug romifd^et grauen ftd) nahem fahe, rief er unwillig: „¿Run bic fehlten noch!" Slber ba man ihm fagte, man glaube an der ©pifie feine Butter und feine grau und feine Äinbec ¿u bemerken, fo eilte er ihnen freubtg und mit offnen Slrmen entgegen. Slber die Sotuttcr fticj} ií)n ¿urücf. „(£r|t lafj mich wiffen," rief fte, „ob icf) mit meinem ©ohne ober mit dem geinbe ¿Roms rebe! £abc id; fo lange leben muffen, um den Sammet ¿u erfahren, baf? mein ©ol)n erft ein Verbannter, und enblicl; gar ein geinb ¿Roms ist! Vbic? bu fannft ¿Rom bekriegen, bic ©tabt, bic bidj geboren hot, die aücs enthalt, was beinern ^cr¿cn treuer fepn mug? Jodtte id> feinen ©oi)n, fo brauchte bic ©tabt jefet nicht die ¿Belagerung ausjufichen. £) id) uuglúcfliehe Djiuttcr! inbem bu bir ©d;anbe bereite)!, machft bu mich unausfprcd)lid) ungíudíich* £>od;, was fums werft bu bid; um mid) ? was foll aber aus beinen unfdjulbis gen Ambern werben, die, wenn bu fo fortfahrft, einem frus hen Sebe ober der ©claoerci nid;t entgehen tonnen?" — £)icfc Diebe würde burd) die Spanen und ¿Bitten der rbmifdjen grauen und burd; die Umarmungen feiner Äinber, weld;e ftd) fd;meid;clnb an feine Änie hingen, untcrjtufct. Sauger fonntc er nicht wiberftehen. <£r brúd'tc Sruttcr und ¿B3ctb an feine beklommene ¿Bruft, und rief fd;mer¿haft: „Ürutter! ¿Rom haft bu gerettet, aber bein ©of)n ist ocrlorcn!" (ir hob nun foglcich die ¿Belagerung auf, und führte die Vsífer ¿urúct, die, erbittert über bic getaufd;tc Hoffnung, ihn erfd;lugcn. ¿Rad) einer an= bern 9iad>richt erreichte er unter ihnen ein hohes Filter, und

9. Theil 1 - S. 143

1827 - Leipzig : Fleischer
143 bod) bei? 2bettftreit bcc £>itf;tcc »nb der 9)iufffcr über aticé* £nc ©ebicfjte bet» bornee mußte er faft ausmenbig, und ^atte sie immer unter feinem ßopffiffen liegen. (5inft famen perfil fd;e ©efanbte an den £of fcíncé Q3atcré* £>a biefer gerabe abmefenb mar, fo unterhielt ftd; 2líe¿:anbcr mit ihnen, fragte sie über il)r £anb, über die £Begc bal)in, u. bcrgl. fo oerftans big aus», und fprad) überhaupt fo oernünftig, daß fte oott 23cs munberung auériefen: „Unfer £onig ist reich; aber biefer l)ict mt’rb ein mahrhaft großer Stonig merben." 21ls> man ihm eins mal oon einem neuen (Stege feines» Katers» crjal)ltc, rief ec fd)mcr¿t¡cí) au§: „mein Sbatcr mirb mir gemiß nid;ts> mehr ¿u erobern übrig taffen í/y 9iod) mar er Änabc, alé man feinem 5>ater ein prad;tiges» thcffaíifd)es» ^ferb für den hohen oon 16,000 tl)lr. ¿um Verlauf anbot. 2öcit es» aber ade Sieitee abmarf, fo befahl ^ßhwpp, & mieber meg¿uführcn. ©a‘ bat Slleyanber, ihm bod; einmal einen Sserfud) ¿u erlauben. (5c hatte bemerft, daß es» fd;cu fet>, und ftdjr oor feinem eigenen ©djatten fürchtete, £)arum führte er cs» gegen die ©onne, und fd)mang fid; ploijíid) hinauf. (5 s» flog mit ihm ba()in, aber mit $ermunberung fal) man, mic es» halb micberfchrte, und Sllcj'anbec cs» maefer h«umtummcltc. 21ls» er cnblid; hin* abfprang, fd;loß i()n ^hrti’Pp in feine Slrmc, und rief: „©udje bir ein anbercs» Dicid), mein ©ol)n! Sqtaccbonicn ist bir ¿u flein! " 5bcr Sßatcr faufte tljm das» ípfcrb. (5$ mürbe 93ufcs pha 1 oé genannt, und ist, fo lange es» lebte, fein £eibpferb geblieben. ^h^ippus» ftarb 336, und Sllcjanber mürbe, erft 21 3af)re alt, Äonig. Suerft ging ec nad; (borintl)» und ließ fid; ¿um Obcrfelbherrn bcc ©riechen, mic cs» fein £>ater gemefen mar, crflaren*). £ann bejmang ec feine unruhigen Ülad;barn. Sbah* *) ipier befuebte er auch den £>iogeneé, der ßdj gerabe twr feiner dornte fottute, und ruhig liegen blieb, obgleid) die gattje uors nehme ©efellfcfyaft um ihn f>crumftanb. 9}ad)dem fiel) Sllejranber löttge mit Vergnügen mit ihm unterhalten hatte, fragte er ihn, womit er ihm eine ©nabe erweifen fottute? „2öenn bu mir," antwortete idiogcneò, „ein wenig auö der ©enne gingefl!" £>ie

10. Theil 1 - S. 42

1827 - Leipzig : Fleischer
42 fammengcf)aítcn. £>ic§ waren baé 2lmpf)iftt)oncngcrid)t, bic ©rafel und bic gemcinfd)aftlid)en ©píele. £>a§ 21 mpf)iftt)onengeríd)t war eine uralte Sinrid)= tung ¿unad)ft bcr nbrblid)ct wo^nenben ©ricd)en. Bwóíf©taas ten öci)6rtcn su bicfcm Vunbc. Bebet fd)ícfte jal)r(id) jwci 2lbs gcfanbtc baju, und tiefe 24 Banner füllten übet ftricben, Síes lígion, ©ittenreinljeit wad)cn. Sin l)errlid)cr Bwecf, nur ©cbabc, daß in bcr fpdtcrcn B^it bic ©ried)en auf bic 2lu$= fprúd)e bcr 2lmpl)iftt)oncn nicf)t fiel adieten, und bicfe hatten feine äußere ä)iad)t in Jpanbcn, fid) @ef)orfam ju ocrfd)affen. Beber Qserbúnbcte mußte fd)w6ren: feine ©tabt des Sanbeé g.u ¿crßbrcn, feiner baé> ©.uellwaffer abjufd;neibcn, feinen Scmpcl, felbft nid)t im Kriege, ¿u plunbcrn. Bm ganzen 2lltcrtl)um l)crrfd)tc der ©laube, daß die ©ots tcr geneigt waren, burd) die ^rieflet den Sdicnfci)cn Söinfe für die Brunft gu geben. gab bal)cr aud) in ©riedjcnlanb mehrere Sempel, wo den Bragcnbcn burd) den ä)tunb der ^ric= fter der 28illc bcr ©etter »erfunbigt, und bic Bufunft gebeutet würde. 2we bicfe ©rafel aber traten juruef oor der 92fa= jeffat der dpciligfeit jweicr ©rafel, beffen ju £>obona und ju &c(pl)i. £>obona lag in Spirué». ©>ie Sntftcljung bíefeé ©ras feit» gcl)t in bic graue Qsorjcit juruef. Sine fd)warje Saube, ging bic ©age, fcp aué einem Tempel oon 3f)ebcn in ©beras gppten nad) Spiruä geflogen gefommen, l)abe ftd) auf eine l)o()c Sid)e gefegt, und mit menfd)iid)cr ©timmc befohlen, daß dem Beus> ein ©rafel errichtet werben folie. £)ie Sinwof)ner non Sobona waren fogleid) ¿um Bßerfe gcfd)rítten. Cdaé fort wo()l fo oiel Reifen, alé: eine ^nefferin aué Sieben fep, wer weiß burd) wcld)e Veranlagung, oictleid)t burd) ©cerauber, nad) Spírué gefommen, und l)abe unter den barbarifd;en Sin* wol)ncrn den dgpptifd)cn Sempelbienft eingefúljrt. Verüljmtet nod) war baé ©rafel in ©elpfji, in der íoíitte oon Jpccíaé. 2lm außerften füblid)cn Snbc bcé 23ergcé Parnaß war eine fd)war¿e, fd)aucrlid)e ^6l)(c, ringsum oon í)oí)cn 23crgcn umgeben. 2lué i()rcn Oliven flieg unaufbbrlid) ein erftiefenber ©c^wcfelbampf empor, der die, wcld)c il)n ein- (
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