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pflanze. Im Kartoffelbau steht Deutschland, wie die vorstehende Tabelle
zeigt, an der Spitze aller Länder der Welt; es erzeugt 34% der
Weltproduktion. 1911 belief sich der Ertrag'anf 34374000 t, die einen
Wert von 1290 Mill. M hatten. Ein großer Teil der Ernte wird zu
Spiritus und Stärke verarbeitet. Trotz des starken einheimischen Verbrauchs
kann die Kartoffel noch massenhaft ins Ausland ausgeführt werden.
Auch im Zuckerrübenbau nimmt unser Vaterland, wie die nach-
stehende Tabelle ergibt, die erste Stelle ein; es liefert etwa ein Drittel des
gesamten Rübenzuckers der Welt. Die meisten Zuckerfabriken befinden
sich im südlichen Teil der Provinz Sachsen, in Brandenburg und in Schlesien.
Jahresproduktion an Rübenzucker im Jahre 1911.
Deutschland . . . 2330882 t Rübenzucker
Österreich .... 1370520,, „
Rußland .... 1893000,,
Frankreich .... 650494 „ „
Deutschland führt jährlich für mehr als 200 Mill. M Rüben-
zucker aus.
Von den Handelspflanzen werden hauptsächlich Flachs, Häuf,
Hopfen und Tabak gebaut. Hopfen wird besonders in Bayern,
Württemberg und Baden, Tabak in Baden und Elsaß-Lothringen an-
gepflanzt. Eine große Ausdehnung hat auch der Gartenbau ange-
nommen. Er blüht hauptsächlich in der Nähe großer Städte, weil
hier die Verwertung der Erzeugnisse am leichtesten und am gewinn-
dringendsten ist. Großartige Gemüse- und Blumenzucht wird bei Bam-
berg, Erfurt und Hamburg getrieben. Der Obstbau hat seinen Haupt-
sitz im Süden des Mitteldeutschen Berglandes. Das meiste Obst er-
zeugen Württemberg und Baden; auch Thüringen und Sachsen sind
reich an Obstbäumen. Trotzdem bedarf Deutschland noch einer starken
Zufuhr von frischem und getrocknetem Obst; aus Frankreich, Italien,
Österreich und Amerika wurden 1910 für 49 Mill. Ji> eingeführt. —
Dem Weinbau dient in unserem Vaterlande nur eine kleine Fläche.
Hauptsitze desselben sind Rheingau, Main-, Neckar-, Mosel- und Saale-
tal. An Menge des erzeugten Weines wird Deutschland von Frank-
reich, Italien, Ungarn und Spanien weit übertroffen; was Güte und
Preis anlangt, so stehen die deutschen Weine, besonders die Rheinweine,
jedoch an erster Stelle.
3. Viehzucht. Neben der Landwirtschaft wird die Viehzucht mit
r gutem Erfolge betrieben. Vorzügliches Rindvieh liefern die wiesen-
reichen Marschen Oldenburgs und Frieslands, sowie die Schwäbischen
und die Bayrischen Alpen. Die Pferdezucht blüht vor allem in
Ostpreußen, Mecklenburg, Holstein und Oldenburg. Die Schafzucht
wird besonders in Sachsen, Schlesien und Brandenburg gepflegt. Sie
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Provinz_Sachsen Brandenburg Schlesien Deutschland Frankreich Deutschland Bayern Württemberg Baden Baden Elsaß-Lothringen Erfurt Hamburg Mitteldeutschen_Berglandes Baden Sachsen Deutschland Frankreich Italien Amerika Rheingau Deutschland Frank- Italien Ungarn Spanien Rheinweine Ostpreußen Mecklenburg Holstein Oldenburg Sachsen Brandenburg
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Preußens. Ter südliche Teil des Landrückens weist ausgedehnte Wälder
auf. In diesen Forsten halten sich noch Wölfe und Luchse auf, die
aus dem nahen Rußland herüberkommen. Auch der Elch, die größte
Art von Hirschwild, haust noch darin. Die Rominter Heide ist
bekannt durch die kaiserlichen Hofjagden, die dort ost stattfinden.
Die Rindviehzucht steht in großer Blüte. (Tilsiter Käse.) Vor
allem aber züchtet Ostpreußen treffliche Pferde. Die Pferdezucht hat
eine solche Ausdehnung, daß sie unserer Reiterei die Hälfte aller Pferde
zu liefern vermag. In Trakehnen befindet sich ein königliches Gestüt.
Die Halbinsel Samland, die zwischen dem Kurischen und dem
Frischen Haff liegt, ist wichtig durch ihren Reichtum an Bernstein.
Nirgends tritt er in solcher Menge und in solcher Güte auf wie hier.
Abb. 68. Bernstembergwerk.
Der Bernstein verdankt seine Entstehung dem Harz eines Nadelbaums,
der in der Braunkohlenzeit untergegangen ist. Er liegt etwa 30 m
tief unter der Oberfläche des Bodens. Das Meer wühlt die Erdschichten,
in denen er vorkommt, zum Teil auf und spült ihn bei Stürmen an
das Land. Die an den Strand geworfenen Stücke sammelt man dann
ein. Außerdem gewinnt man den Bernstein auch durch Tauchen,
Baggern und bergmännischen Betrieb. Der jährliche Ertrag an Bern-
stein an der Küste Samlands beläuft sich auf 75000 kg.
b) Der Pommersche Landrücken besteht vorwiegend aus sandigen
Hochflächen. Diese sind unfruchtbar und tragen fast nur Heidekraut.
Ein solch ödes Heideland ist die Tuche l er Heide, die zu den trau
rigsten Landstrichen Deutschlands zählt. Auf dem Höhenrücken bilden
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besonders für Getreide, Wein, Obst und Kohlen. Im Breisgau liegt Freiburg.
Universität und schönes Münster, am Bodensee Konstanz, bekannt durch das Konzils
auf dem Friedrich I. 1415 mit Brandenburg belehnt und Huß verbrannt wurde.
Der Schwarzwald hat keine größeren Orte. Erwähnenswert ist nur Pforzheim
als Fabrikstadt für Gold- und Silberwaren.
Abb. 15. Mannheim.
2. Das Reichsland Elsaß-Lothringen liegt Baden gegenüber auf § 21.
dem linken Rheinufer. Es umfaßt den südlichen Teil der linksrheinischen
Ebene, den Ostabhang der Vogesen und den nördlichsten Teil des Loth-
ringischen Stufenlandes. Der südliche Teil heißt Elsaß, benannt nach
der Jll (Sassen an der Jll), der nördliche Lothringen. Das Land steht
unter einem kaiserlichen Statthalter, der in Straßburg seinen Sitz hat.
Vor etwa 200 Jahren haben es die Franzosen Deutschland entrissen
(Straßburg 1681); seit 1871 ist es wieder mit dem Mutterlande ver-
einigt. Daß die Bewohner Deutsche sind, zeigen sie in ihrer Sprache,
ihren Sitten und auch in der Bauart ihrer Häuser. Nur iu den Grenz-
bezirken, namentlich in Lothringen, wohnen Franzosen. In der äußerst
fruchtbaren Rheinebene ist der Obst- und Weinbau beträchtlich; auch
Tabak, Hopfen und Getreide werden angebaut. Im Saar- und Mosel-
gebiet blühen Bergbau und Eisenindustrie, in den Vogesentälern und
um Mülhausen wird Baumwollenindustrie getrieben. Wie in Baden,
so bleiben auch hier die größeren Städte etwas vom Rhein entfernt.
Sie liegen fast alle an der Jll, die für den Verkehr wichtiger ist als
der Rhein.
Strasburg, die Hauptstadt des Reichslandes, 179 000 Einw., ist Universitäts-
stadt und eine der stärksten Festungen. In seinem Münster besitzt es ein herrliches Bau-
denkmal des Mittelalters. Seit seiner Wiedervereinigung mit dem Mutterlande hat
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eine bekannte Felsenfestung trägt. Weiter abwärts folgt die Bastei,
eine Felsenwand, die 200 m hoch über dem Strome aufsteigt und Ahn-
lichkeit mit einer Schanze hat. Diese eigenartige, durch seltene Schön-
heiten ausgezeichnete Landschaft heißt die Sächsische Schweiz. Der
Sandstein des Gebirges liefert ein vorzügliches Baumaterial, das
namentlich nach den großen Städten an der Elbe geht.
Ii. Das Sächsische Flachland.
/ §52. l/Landschaft. Das Sächsische Flachland breitet sich auf der
Nordseite des Sächsischen Erzgebirges zwischen Harz und Fläming aus.
Es wird von der unteren Saale, Mulde und Elbe durchflössen. Der
Abb. 45. Durchgangslinien des Sächsisch-Thüringischen Berg- und Hügellandes.
von den Flüssen angeschwemmte fette Lehmboden ist sehr ergiebig. Die
fruchtbarsten Striche sind der Talkessel von Dresden und die Magde-
burger Börde (Börde = Rand, Ufer). Weizen und Zuckerrüben ge-
deihen vorzüglich. Zur Gewinnung des Zuckers aus den Zuckerrüben
sind zahlreiche Zuckerfabriken angelegt worden. In dem warmen Tal-
becken von Dresden kann sogar noch Wein gebaut werden. Der
fruchtbare Boden dient hier hauptsächlich dem Obst- und Gemüsebau.
' 2. Berkehr. Sachsen liegt fast im Mittelpunktes Deutschen Reiches.
Von hier führen altbekannte Verkehrsstraßen nach allen Richtungen,
nach Böhmen, Franken, Hessen und der Norddeutschen Tiefebene. Diese
günstige Lage und die großartige Entwicklung der Industrie haben in
dem Lande einen bedeutenden Verkehr hervorgerufen. Ein dichtes Netz
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Weistritz, Katzbach, Bober mit Queis und Görlitzer Neiße.
Die Sudetenflüsse fließen schnell und reißend, haben steile Ufer und
ein steiniges, sandiges Bett. Bei starken Regengüssen treten sie zuweilen
über ihre Ufer und richten große Verheerungen an. Um die Hoch-
Wassergefahr zu beseitigen, legt man in den Tälern, die am meisten
davon bedroht sind, Talsperren an. Diese regeln nicht nur den Abfluß
der Gewässer, sondern liefern auch noch Triebkräfte für die zahlreichen
industriellen Anlagen.
Ii. Der Karpathische Landrücken.
Auf der rechten Oderseite zieht der Karpathische Landrücken, der § 57.
in Oberschlesien die Höhen von Tarnowitz und Trebnitz bildet.
Das Gebiet hat sandigen Boden, der den Ackerbau nicht lohnt. Große
Flächen sind nur mit Kiefern und dürrem Heidekraut bedeckt. Doch
ist das Innere der Erde sehr reich an Eisen, Blei, Zink und Kohlen.
Die Zinkgruben Oberschlesiens sind die reichsten auf der ganzen Erde
und seine Kohlenlager die reichsten Deutschlands. Diese Bodenschätze
haben eine großartige Industrie hervorgerufen. Überall sind große
Hüttenwerke und Fabriken entstanden, in denen Erze geschmolzen und
verarbeitet werden. Infolge der lebhaften Industrie gehört Oberschlesien
zu den am dichtesten bevölkerten Bezirken Deutschlands. In einzelnen
Teilen kommen auf 1 qkm mehr als 500 Menschen. Viele Orte,
die früher unbedeutende Dörfer waren, sind rasch zu volkreichen Städten
emporgewachsen. Die bedeutendsten sind Tarnowitz, Gleiwitz,
Königshütte und Beuthen.
Iii. Die Schlesische Tieslandsbucht.
1. Landschaft. Zwischen den Sudeten einerseits und dem § 53.
Karpathischen Landrücken anderseits breitet sich eine stäche Mulde aus,
die in der Mitte von der Oder durchflössen wird. Die ganze Niederung
besteht aus fruchtbarem Lehm- und Lößboden. Dazu kommt eine reiche
Bewässerung und eine geschützte Lage. Infolge dieser günstigen Um-
stände herrscht in dem Odertal eine außerordentliche Fruchtbarkeit.
Der Ackerbau liefert reichen Ertrag. Außer Weizen und Korn baut man
Zuckerrüben und bei Liegnitz auch Gemüse und Blumen. Bei Grünberg
sind die nach Süden geneigten Abhänge sogar noch mit Wein bepflanzt.
2. Berkehr. Die gewaltige Gebirgsmauer der Sudeten bildet
ein großes Hindernis für den Verkehr. Doch wird sie von mehreren
Einsenkungen durchzogen — Lausitzer Gebirge und Waldenburger Berg-
land —, die die Anlage von Straßen und Eisenbahnen ermöglichten.
Die Schlesische Tieflandsbucht hat eine sehr günstige Verkehrslage.
Sie bildet das Bindeglied zwischen der Norddeutschen Tiefebene und den
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der Abfluß versperrt wurde, nahm das Wasser seinen Weg über das
Rheinische Schiefergebirge zur Nordsee. Nachdem es das Gebirge tief
genug ausgenagt hatte, trat der Boden des Grabens als Ebene zutage.
3. Der Kaiserstuhl. Als die Schollen des Rheingrabens in die
Tiefe sanken, wurden die feurigflüssigen Massen des Erdinnern durch
den Druck herausgepreßt. Sie quollen aus den entstandenen Rissen und
Spalten hervor und lagerten sich über die Ebeue. Weuu mehrere
solcher Ausbrüche stattfanden, so wurden die vulkanischen Massen so
groß, daß sie sich zu Gebirgen anstürmten. Ein solches vulkanisches
Massengebirge ist der Kaiserstuhl, der 600 m hoch aufsteigt.
I 4. Bewässerung. Mitten durch die Tiefebene fließt von Süden
nach Norden der Rhein. Er entsteht aus mehreren Quellflüssen, die
am St. Gotthard in der Schweiz entspringen. In einem engen Tal
eilt er dem Bodensee zu. Nach seinem Austritt aus demselben
wendet er sich nach Westen und durchbricht den Schweizer Jura. Bei
Schaffhausen bildet .er einen 25 m hohen, mächtigen Wasserfall.
Von Basel ab durchfließt er die Oberrheinische Tiefebene. Hier gehen
ihm links die Jll, rechts die Kinzig, der Neckar und der Main zu.
Auffallend ist, daß auf der Strecke von Basel bis Straßburg die Städte
nicht dicht am Flnffe liegen. Der Grund dafür ist in der Beschaffen-
heit des Flußbettes zu suchen. Dieses ist hier versandet und hat eine
Menge vou Untiefen, Sandbänken und Inseln. Dazu dehnen sich längs
der Ufer Brüche und Sümpfe aus. Von Straßburg ab fließt der
Rhein zwischen höheren Ufern dahin, weshalb die Städte in dem nörd-
lichen Teil der Tiefebene dicht an den Fluß heranrücken.
\ 5. Klima, Fruchtbarkeit und Erzeugnisse. Da die Ebene
durch Gebirge gegen die rauhen Winde geschützt ist, so ist ihr Klima
außerordentlich mild, und zwar ist es das wärmste von ganz Deutsch-
land. Schon anfangs April stehen Kirschen, Pflaumen und Aprikosen
in voller Blüte, und bereits im Juni hat man reife Kirschen. Dazu
zeichnet sich der Boden durch große Fruchtbarkeit aus. Getreide, Obst,
Wein und Tabak gedeihen in üppiger Fülle. Sogar Bäume, die einer
südlicheren Zone angehören, z. B. Kastanien, Mandeln n. a., liefern
reichen Ertrag.
6. Bevölkerung. Dieser großen Fruchtbarkeit verdankt die Rhein-
ebene eilte so dichte Bevölkerung, wie wir sie in wenigen Gegenden
Deutschlands finden; es kommen hier durchschnittlich 200 Einwohner
auf 1 qkm. Da die Landwirtschaft nicht alle Bewohner zu ernähren
vermag, so habeu sie sich teilweise gewerblicher Tätigkeit zugewendet;
begünstigt wird die Industrie durch die Wasserkräfte der zahlreichen
Gebirgsbäche. Im südlichen Teil der Tiefebene ^Mülhausen) wird
namentlich Baumwolleufpinnerei, Weberei und Färberei getrieben.
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Ii. Das Fichtelgebirge.
15. Das Fichtelgebirge hat seinen Namen von den großen Fichten-
Wäldern, die seine Höhen bedecken. Es bildet eine Hochfläche, die ans
drei Seiten von höheren Bergzügen eingeschlossen ist, so daß es die
Form eines Hufeisens hat (f. Abb. 11). Seine höchsten Gipfel, Ochsen-
kops und Schneeberg, steigen über 1000 m empor.
Man bezeichnet das Fichtelgebirge wohl als den Mittelpunkt
des deutschen Mittelgebirges. Vier Gebirgszüge gehen von
ihm aus: Erzgebirge, Böhmerwald, Fränkischer Jura und
Frankenwald. Diese Gebirge hängen jedoch nicht mit ihm zu-
sammen, sondern sind durch Eiusenknngen von ihm getrennt. Auch
Abb. It. Das Fichtelgebirge mit den von ihm ausgebenden Gebirgen und Flüssen.
entspringen hier vier Flüsse: Main, Saale, Raab und Eger.
Das Fichtelgebirge bildet demnach die Wasserscheide zwischen drei großen
Strömen: dem Rhein, der Elbe und der Donau. Erwähnenswert ist
ferner, daß im Gebiet des Fichtelgebirges sich vier Volksstämme be-
rühren: Franken, Bayern, Sachsen, Slawen, und daß drei
Staaten hier aneinander grenzen: Bayern, Sachsen und Böhmen.
Das Gebirge hat ein rauhes Klima mit reichlichen Niederschlägen.
Der Ackerbau ist daher nur wenig ergiebig und beschränkt sich auf
den Anbau von Hafer, Flachs und Kartoffeln. Trotzdem ist das Ge-
birge stark bevölkert. Die Bewohner gewinnen ihren Unterhalt durch
gewerbliche Tätigkeit. Sie spinnen, weben, brennen Holz zu
Kohlen und verarbeiten die Granitsteine, aus denen das Gebirge Haupt-
sächlich besteht.
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Extrahierte Personennamen: Raab
Extrahierte Ortsnamen: Böhmerwald Frankenwald Main Eger Rhein Donau Bayern Sachsen Sachsen
20 —
manchen Zeiten teilweise abfließen, so daß man auf seinem Grund dann
Gras mähen, ja sogar Korn säen und ernten kann.
6. Das Küstenland wird von Italienern und Slowenen bewohnt.
Es ragt mit der Halbinsel Jstrien in das Adriatische Meer hinein. Hier
hat Österreich zwei bedeutende Häfen: für den Handelsverkehr nach dem
Orient Trieft, das „österreichische Hamburg", 230000 Einw., und
für die Kriegsflotte Pola.
7. Dalmatien liegt an der zerklüfteten und wenig fruchtbaren
Westküste der Balkanhalbinsel. Hauptstadt Zara. Die Küstenbewohner
sind vorzügliche Seeleute.
Abb. 17. Herzegowinisches Bauernhaus.
8. Bosnien und die Herzegowina erstrecken sich von den
Dinarischen Alpen bis zur Save und Drina. Es ist ein waldreiches
Land mit Braunkohlenbergwerken und Eisenerzgruben. In den frucht-
baren Tälern werden Weizen, Mais und Tabak angebaut. Hauptstadt
Serajewo.
9. und 10. Diecrzherzogtümerqberöfterreichund Niederöster-
reich sind die Kernländer des österreichischen Staates. Neben Ackerbau
und Viehzucht betreiben sie Obst- und Weinbau. Durch ihre Lage an der
schiffbaren Donau haben sie ihre große Bedeutung für den Staat erlangt.
Die Donau tritt bei Passau in das österreichische Gebiet ein und
fließt dann zwischen den letzten Ausläufern der Alpen und dem Böhmisch-
Mährischen Stufenlande hin. Steile Höhen begrenzen ihre Ufer, bis
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
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Ländern Österreichs. Der Böhmerwald liefert große Holzmengen, die
von Bndweis aus die Moldau abwärts gehen. Die Erzeugnisse seiner
Glashütten haben Weltruf erlangt. Nach Norden hin bringt das
Land nicht nur reichen Ertrag an Getreide, Zuckerrüben, Hopfen und
Obst, sondern es fördert durch seine Bodenerzeugnisse und seinen Kohlen-
reichtum auch die Entwicklung von Handel und Industrie.
b) Städte. In Mittelböhmen, wo sich große Steinkohlenberg-
werke befinden, hat sich eine lebhafte Fabriktätigkeit entwickelt. Prag,
514 000 Einw., liegt am Krenzungspuukt der wichtigsten Verkehrswege
des Landes und hat deshalb bedeutenden Handel. Universität.
In Pilsen, in dessen Nähe Hopfen angebaut wird, blüht das
Brauereigewerbe, an den flachsreichen Sudeten die Leinenweberei.
Reichenberg ist der Mittelpunkt der Verarbeitung von Wolle und
Baumwolle geworden. Die Täler Nordböhmens liefern vorzügliches
Obst, das auf Kähnen bis nach Berlin verfrachtet wird. Im Nordwesten
des Landes liegen die Badeorte Marienbad, Karlsbad und Töplitz
Geschichtlich denkwürdig sin-d: Eger (1634), Prag (1757), Kolin (1757),
Königgrätz (1866).
c) Bewohner. Tschechen (Slawen, 8/s der Bewohner) bewohnen
die Mitte des Landes, Deutsche die gebirgigen Grenzbezirke im Westen
und Norden. Leider wird das Deutschtum immer mehr zurückgedrängt.
2. Mähren. Auch in Mähren überwiegt das Slawentum. Die
Niederungen an der March liefern vorzügliches Getreide, die Hügel-
landschasten Flachs. Da hier auch bedeutende Schafzucht getrieben
wird, so hat sich in Mähren eine blühende Leinen- und Wollenindustrie
entwickelt. Letztere hat ihren Hauptsitz in der Hauptstadt Brünn,
126000 Einw.
3. Schlesien, das in einen westlichen und einen östlichen Teil
zerfällt, hat infolge seines Flachsbaues und seiner Schafzucht ebenfalls
viele Spinnereien und Webereien. Über Teschen führt die Eisenbahn
nach den Karpathenländern.
Iii. Die Karpathenländer.
§ 13. Zu der österreichischen Reichshälfte gehören auch zwei Länder, die
am Nord> und Nordostrande der Karpathen liegen: Galizien und die
Bukowina.
1. Galizien. Da der größte Teil des Landes fruchtbaren Boden
hat, bilden Ackerbau und Viehzucht die wichtigsten Erwerbszweige der
Bevölkerung. Getreide und Wolle werden ausgeführt. Außerdem ist
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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Extrahierte Personennamen: Bndweis Kolin
Extrahierte Ortsnamen: Böhmerwald Pilsen Reichenberg Berlin Marienbad Karlsbad Eger Prag Teschen Nord> Galizien Galizien
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Sommer folgt der kalte Winter, auf die Hitze des Tages die empfind,
liche Kühle der Nacht. Die höher gelegenen Landstrecken der Tiefebene
sind zu baumlosen Steppen geworden, die der Ungar „Pußten" nennt.
Im Frühjahr gleichen sie einem üppigen Blumengarten; aber im
Sommer verdorren Gräser und Kräuter unter der sengenden Hitze der
Sonne und dem verzehrenden Hauch der Winde. Das Land wird dann
zur staubigen Einöde. Die Herbstregen rufen zwar wieder einiges Grün
hervor; aber bald kommt der rauhe Winter, der mit seinen Schnee-
stürmen den im Freien bleibenden Pferde- und Rinderherden oft ge-
fährlich wird. In diesen Pußten hat sich Jahrhunderte hindurch ein
eigenartiges Hirtenleben erhalten; mit der zunehmenden Bebauung des
Landes verschwindet es jedoch mehr und mehr.
Die Abhänge der Gebirge und die Niederungen an den Flüssen
haben nicht so sehr unter der Trockenheit und Hitze des Sommers zu
leiden. Sie sind die Kornkammer Ungarns und gehören zu den
getreidereichsten Ländern Europas. Im Banat Zwischen Donau,
Theiß und Maros), dem Paradiese Ungarns, gedeihen sogar Reis'und
Südfrüchte. — Ungarn hat auch viele kalte und warme Mineralquellen.
c) Städte: Die prächtige Hauptstadt Budapest, 880000 Einw.,
ist infolge ihrer günstigen Lage der Mittelpunkt des ungarischen Handels.
Sie besitzt große Kunstmühlen und Maschinenfabriken. Ein dorfähnliches
Aussehen hat das im oberen Theißgebiet gelegene Debreczin (dsbrezin),
93000 Einw. Große Viehmärkte. An der Marosmündung Szegedin
Mgedin), 118000 Einw., das oft unter Überschwemmungen zu leiden hat.
Zwischen Theiß und Donau Maria Theresiopel. 95000 Einw , mit
großen Getreide- und Viehmärkten. Im Banat die Festung Temesvar.
3. Die Bewohner des Tieflandes sind größtenteils Magyaren.
Sie ziehen das freie Landleben dem Aufenthalt in den Städten vor.
Ihr Nationalstolz überhebt sich gern über andere Völker. In den Nord-
karpathen und südlich von der Drau wohnen Slawen, in Sieben-
bürgen auch Rumänen und Deutsche. Letztere finden sich auch in
andern Gegenden Ungarns und fast in allen größeren Städten. Sie
waren die Lehrmeister der Ungarn im Ackerbau und in den Gewerben,
werden aber jetzt von ihnen vielfach unterdrückt.
Ii. Das Königreich Kroatien-Slawonien und die
Freistadt Finme.
Slawonien liegt zwischen Drau und Save. Die fruchtbaren
Niederungen liefern Getreide, die großen Eichenwälder gutes Bauholz.
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Extrahierte Personennamen: Maria_Theresiopel Maria
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