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1. Band 1 - S. 15

1900 - Glogau : Flemming
15 Ruinen Nicäas, und mit den Erinnerungen an diese Stätte treten wir in die Geschichte des christtichen Mittelalters, namentlich des Kreuzzugszeitalters. In Nicäa war 325 das ökumenische Konzil, das sich endgültig für die Homousie, also die Gottgleichheit Christi entschied, und hier fand später die denkwürdige Belagerung während des ersten Kreuzzuges statt, bei der 500000 Menschen in der Ebene gelagert haben sollen. Bald ersteigt dann die Bahn das Hochland, und dies ist die Stätte namenloser Leiden für unsere deutschen Kreuzfahrer gewesen, die sich in stetem Kampfe mit den seldschukifchen Reiterscharen elend durch die wüsten Striche vorwärts zu bewegen suchten. Von Doryläon an, der alten phrygischen Stadt, gabelt sich die Bahn; der eine Strang geht nach Iconium, der andere nach Angora. Konia (Iconium des Mittelalters) ist berühmt durch die Heldenthaten des alten Barbarossa; gleichzeitig belebt die zierliche Ornamentik der Fayencekacheln die Ruinen der Paläste und Moscheen, die hier die Seldschukensultane in ihrer mittelalterlichen Residenz aufgerichtet hatten. Noch interessanter ist das Stadtbild Angoras, wo vorläufig der andere Arm der deutschen Eisenbahn sein Ende findet. Angora liegt in dem alten Galaterlande, das wir aus den Zeiten Cäsars und Ciceros kennen und das auch in der Missions- thätigkeit des Apostels Paulus seine Rolle gespielt hat. Ebenfalls finden wir hier in den Ruinen des Augustustempels das merk- würdige monumentum Ancyranum, eine der interessantesten Urkunden des kaiserlichen Roms, das uns in selbstgefälligem Berichte die Thaten des Augustus erzählt. Von hier aus nun soll die neuerdings konzessionierte Bahn ihre Trace verfolgen bis Bagdad und zum persischen Meerbusen und so den Schätzen Indiens einen neuen bequemen Weg ins Herz Europas hinein ermöglichen. Der „Landdampfer" Karawapor, wie der Türke die Lokomotive nennt, trägt dann die modernste Kultur in das alte Mesopotamien, von dem ja alle Kultur der Welt ihren Ursprung genommen hat. Die Thontäfelchen der sogenannten Bibliothek Asurbanipals versetzen uns in ihren litterärischen Denk- mälern zurück in ferne Zeiten, und die sumerisch -akkadischen Bau- denkmäler bezeugen uns das Dasein von Staaten in Südbabylonien schon um die Mitte des fünften Jahrtausends v. Chr. Jetzt kehrt also unsere modernste Kultur zurück zu jenen Urzeiten der Civilisation, und es geht uns mit dieser neuesten Thatsache des Kulturfortschritts wie mit jenem mystischen Symbol, wo die Schlange sich in den Schwanz beißt.

2. Band 1 - S. 73

1900 - Glogau : Flemming
73 und hat darum in der preußischen Geschichte immer eine große Rolle gespielt. Auch hier ist Friedrichs des Großen Fürsorge zu erwähnen, da er die Swinestraße ausbaggern ließ und Swinemünde anlegte, um den Oderverkehr ganz aus preußisches Gebiet zu ziehen und die Schiffe von den schwedischen Zöllen in Wolgast zu befreien — erst 1815 wurde Neuvorpommern preußisch. Den Ostseeflüssen sind die großen flachen Strandseen, in die sie münden, sehr hinderlich. Dies sind die sogenannten Haffe, durch die mühsam eine Fahrrinne aus- gebaggert werden muß. Daß hier immer von neuem fatale Be- hinderungen entstehen, muß namentlich die Weltreederei des „Vulkan" in Stettin zu ihrem großen Leidwesen erfahren; denn die modernen Riesendampser mit ihrem bedeutenden Tiefgang können wohl in Stettin gebaut werden, fahren sich aber regelmäßig im Haff fest und werden nur unter den namhaftesten Anstrengungen und Kosten wieder flott. Zu des Augustus Zeiten bildeten Rhein und Donau die Grenz- flüsse Germaniens gegen das Römische Reich. Die Römer hatten also an diesen Flüssen ein bedeutendes politisches Interesse und suchten durch Gründung von Kastellen, aus denen später berühmte Städte erwuchsen, die Grenze zu schützen. Bei uns tritt heutzutage die politische Frage etwas zurück, und es knüpfen sich an diese Flüsse ästhetische und merkantile Interessen in hervorragender Weise. Namentlich der Rhein ist uns recht ans Herz gewachsen, und wir stimmen subelnd dem alten Volksspruch zu: Aller Wasser König der Rhein, die Donau soll seine Gemahlin sein. Allerdings müssen wir auch beim Rhein die bedauerliche Wahrnehmung machen, daß er nicht in seinem ganzen Laufe deutsches Territorium durchfließt. Schon das Quellgebiet, die Schweiz, ist uns entfremdet, und leider gehört namentlich das Mündungsgebiet anderen Staaten an, nämlich den Königreichen Holland und Belgien. Mit Beschämung erinnern wir uns, daß erst seit 250 Jahren das Deutsche Reich sich dieser Gebietsteile endgültig entäußert hat, und daß noch unter Kaiser Max die Niederlande den zehnten der deutschen Kreise, nämlich den burgundischen, bildeten. Es hat sich hier in der Geschichte gezeigt, daß seit dem Teilungsvertrag von Verdun 843 sich immer von neuem das Bestreben geltend gemacht hat, zwischen französischem und deutschem Territorium selbständige Staatenbildungen enfftehen zu lassen, die sich im wesentlichen mit dem einstigen Reichsanteil Lothars deckten. Gerade das Schwemmland des Rheins und seiner in dem Delta zusammenfließenden Ströme, der Maas und der Schelde, sind seit alten Zeiten „der Marktplatz des Weltverkehrs", und daher schreibt sich der schier unerschöpfliche Reichtum dieser Lande her. Schon im Mittelalter konnte Gent 80000 Bewaffnete stellen, und Antwerpen an der Schelde, die zu einem Drittel ihres Laufes Meerschiffahrt gestattet, erklärte noch Napoleon für einen der wichtigsten

3. Enthaltend die vierte Stufe: Europa - S. 150

1872 - Glogau : Flemming
— 150 — getrennt, so recht in der Mitte der Küste liegt, nach der ihr größter Strom mündet, und an der alle ihre historischen Gegenden liegen, zur Herrschaft über die Unländer des mittelländischen Meeres bestimmt: die natürliche Hauptstadt Italiens. Und zweimal hat Italien, und beidemal von Rom aus, die Welt beherrscht. Rom, dessen Urgeschichte in Dunkel gehüllt, ist nach der Sage von Romulus und Remus 753 v. Chr. gegründet, hatte 7 Könige, deren letzter, Tarquinius Superbus, 510 vertrieben wird; wird dann eine Republik, zwei Consuln und einen Senat an der Spitze, erobert bis 270 v.chr. ganz Italien, in den punischen Kriegen (264—146) Carthago, ©teilten, Sardinien, danach Spanien, Griechenland, Maeedonien, Kleinasien, Syrien, Gallien, das süd- liehe England (bis zum Clyde) und gebietet unter Augustus, dem ersten Kaiser, über ein Reich, das sich vom atlantischen Meere bis zum Euphrat, von Rhein und Donau und dem schwarzen Meere bis an die Wüsten von Arabien und Afrika erstreckt. Orbis terrarum. Constantin d. Gr. macht 323 das Christenthum zur herrschenden Religion. Theodosius theilt 395 das Reich in das oft- und weströmische. Im Laus des 4. und 5. Jahrhunderts zerfällt das Reich, dem Ansturm der Völker der Völkerwanderung, vornehmlich der deutschen Stämme, erliegt ein Stück nach dem andern. Durch Odoacer, den Heerführer der deutschen Stämme der Heruler und Rugier, geht 476 das weströmische Reich zu Grunde. 492 kommt Italien in die Hände Theodo- richs und seiner Ostgothen, 554 wird es eine Provinz des von Justinian be- herrschten griechischen Reiches, 568 unterwirft es Alboin mit seinen Lon- go bar den. Im Jahre 800 weihte der Papst Leo Iii. den König der Franken Karl d. Gr. in Rom zum römischen Kaiser, es gehorchte ihm der größte Theil Italiens; und seit der römischen Krönung Otto's d. Gr. 962 ging die Ober- Herrschaft über Italien auf die Könige von Deutschland über. Aber diese Doppelstellung wurde ihnen zum Verderben, sie verzehrten in dem Kampfe ihre und ihrer Völker beste Kraft, Jahrhunderte lang standen Ghibellinen und Guelsen, Kaiserliche und Päpstliche einander feindselig gegenüber, und am Ende errang mit dem Untergang der Hohenstaufen die dreifache geistliche Krone den Sieg. Die Lage, Größe und historische Bedeutung Roms, die Größe und Wichtigkeit seiner Christengemeinden, die kirchlichetradition hatten das Ansehen der römischen Bischöfe begründet, die Regierung ausgezeichneter Männer, wie Leo's I., Gregor's d. Gr. u. a., an denen in stürmischen Schreckenszeiten, von dem ohnmächtigen, fernen Kaiser in Constantinopel und dessen Exarchen in Ravenna verlassen, Rom und Italien Hort und Halt zu suchen und zu finden sich mehr und mehr gewöhnt; die Schwäche unfähiger Könige, die Schenkung weltlichen Besitzthums (des Küstengebiets vom Po bis Aneona, mit Ferrara, Ravenna, Bologna) von Pipin an Leo Iii. (754) sie befestigt und die Oberhoheit des Papstthums zur bald unbestrittenen Thatsache erhoben, und Männer von eisernem Willen und weltumfassendem Blick wie Gregor Vii., Jnnoeenz Iii., Iv., Gregor Ix. u. a. ihre Macht zur Herrschaft über die Welt, ihre Völker und ihre Fürsten erweitert und in stetem Kampfe siegreich behauptet. Kaiser Friedrich I. hielt dem Papste den Steigbügel, Heinrich Iv. beugte sich vor Gregor Vii. in den Staub, Johann ohne Land mußte aus der Hand Jnnoeenz Iii. England als päpstliches Lehen annehmen, dem unversöhnlichen Haß eines Gregor Ix., Jnnoeenz Iv. erlag das Geschlecht
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