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1. Altertum und Mittelalter - S. 7

1911 - Stuttgart : Bonz
fangs die Bilder die betreffenden Wrter und Begriffe, weiterhin Laute (z. B. ein Adler = A) bezeichneten. Seit der geniale Fran-zofe Franyois Champollion 1822 die Frage der Lesung der gyptischen Schrift in der Hauptsache lste, hat die Erforschung des gyptischen Altertums ungeahnte Fortschritte gemacht. Neben den Hieroglyphen, die man in die Felsenwnde der Grabkammern, in Tempelwnde und Grabsteine eingrub, hatte man schon um 3000 zu den zahllosen Aufzeichnungen auf den Papyrusrollen eine hiero-glyphische Kursivschrift, die hieratische, und das Bedrfnis des leichteren und schnelleren schriftlichen Verkehrs hatte zu Herodots Zeit zur Entstehung einer Volksschrift" gefhrt. 2) Von dieser Schrift haben die gypter ausgiebigen Gebrauch gemacht und eine reiche Literatur, namentlich religisen, astronomischen und medi-zwischen Inhalts geschaffen. Schon in grauer Vorzeit (man will die Zeit genau auf das Jahr 4241 v. Chr. berechnen) wurde das Sonnenjahr mit 12 Monaten zu 30 Tagen und 5 Schalttagen eingefhrt. Die gyptischen Forscher fanden, da ihr Jahr so immer um einen Vierteltag zu kurz war, da nach 1461 Jahren das natr-liehe und brgerliche Jahr sich wieder zusammenfinde. 3) Religis war besonders auch ihre Kunst, vor allem die Bau- und die Bild-kunst, die nicht nur durch die ungeheuren Massen, welche mit den einfachsten Mitteln bewltigt wurden, sondern auch durch die frh erreichte hohe Stufe der knstlerischen Ausfhrung Staunen er-wecken. Neben den etwa 70 Pyramiden (knigliche Grabmler), den Sphinxen (der Sphinx mit Lwenleib und Menschenkopf war ein Bild des Sonnengottes) und Obelisken sind namentlich die groartigen Ruinen von Theben bei Karnak und Luxor nebst den Felsengrbern im Westen des Nils Beweis fr eine seltene Kunst-hhe. Dazu kamen groe Ntzlichkeitsbauten, besonders Kanle. 4) Auch die Gewerbe waren srh entwickelt. Weberei, -Metall-bearbeitung und Glasfabrikation (letztere ist eine gyptische Er-findung) sind hier uralt. Dem entsprechend blhte der Handel. Das ganze Leben mit seinen Beschftigungen, Kunsterzeugnissen und Freuden stellt sich noch heute in den Wandmalereien der Grber uns vor Augen. 3. Die^Geschichte. Die Chronologie der gyptischen Geschichte ist nicht sicher, doch gestatten die neueren Forschungen Angaben, die der Wirk-lichkeit nahe kommen, a. Das alte Reich von Memphis. Schon lange vor Menes bestanden Staaten in gypten mit einer, wie die Kalender-reform beweist, alten Kultur. Menes (zwischen 3400 und 3200) vollendete die^ Vereinigung des Sd- und des Nordreichs zu einem Staate; er soll auch Memphis erbaut haben. Er ist der Grnder der ersten der 26 Dynastien, die bis 525 der gypten herrschten, deren genauere Zeit-bestimmnng aber weit herunter unmglich ist. Schon der 4. Dynastie (c. 28402680) gehren die Erbauer der drei Pyramiden von Giseh, nahe bei Memphis, an, von denen die des Chufu (Cheops) die hchste ist.

2. Neuzeit - S. 90

1912 - Stuttgart : Bonz
90 Aberglauben und sittliche Verwilderung tief geschdigt. Mit solchen Opfern hat Deutschland das friedliche Zusammenleben der Konfessionen erkaufen mssen. 6. Innere Zustnde Teutschlands. a. Wirtschaftliche?Zustnde. Der Volkswohlstand ist in dem vorher reichen und blhenden Reiche durch den Krieg auf Jahrhun-derte hinaus zugrunde gerichtet worden. 1) Der Krieg wurde mit Sldnerheeren gefhrt, deren Aufbringung von den Obersten als ein gewinnbringendes Geschft betrieben wurde. Offiziere und Mann-fchaften machten in bezug auf Sold und Verpflegung immer hhere Ansprche. Die kriegfhrenden Fürsten waren bald nicht mehr im-stand, die ungeheuren Kosten aufzubringen, weder durch Gterkonfiska-tionen wie in Bhmen noch durch die emprenden betrgerischen Mnz-Verschlechterungen, das Unwesen der Kipper und Wipper". So nhrten sich die Heere besonders seit Wallensteins Generalat durch Kontribu-tionen und Brandschatzungen in den besetzten Lndern. Diese waren fr die Lnder um so entsetzlicher und verderblicher, da die Heere auer ein-heimischen Bauernshnen das Gesindel aller Nationen in sich sammelten, Freundes- und Feindesland gleicherweise verwsteten und neben den Soldaten (3040 000) einen zwei- bis dreimal so groen Tro mit sich fhrten. Von den entsetzlichen Mihandlungen der unglcklichen Bevlkerung hat Grimmelshausens Simplizissimus ein deutliches Bild entworfen. Die Bevlkerung erlag zum groen Teil dem Blutdurst der Soldateska, dem Hunger, der selbst zur Menschenfresserei fhrte, den Seuchen, ohne da es mglich wre, den Gesamtverlust an Menschenleben frs ganze Reich zu berechnen. In Bhmen soll die Bevlkerung von 3 Millionen aus;800 000 gesunken sein. In Wrttemberg sank sie von der 400 000 auf 166 000. Zahllose Ortschaften verschwanden. Ackerland und Weinberge wurden zu Wald und Heide. In Sachsen mehrten sich 16001646 die Wlfe so, da sie in Rudeln von 15 und 20 Stck in Drfer und kleinere Städte einbrachen. Nur langsam und ganz allmhlich kam der Bauernstand in ertrglichere Ver-Hltnisse: war doch der berlebende Rest zunchst aller Mittel zum Betrieb der Landwirtschaft beraubt und ganz verwildert. 2) Die Städte, die im 16. Jahrh. noch glnzende Zeiten gehabt hatten, verfielen gleichfalls. Von Gewerbttigkeit und Handel konnte in dieser Zeit keine Rede sein. Augs-brg z. B. sank von 80 000 auf 16 000 Einwohner, von 6000 Barchentwebern waren noch 500 brig. Die Hansa verfiel gnzlich. Der Krieg vernichtete nicht nur den Wohlstand der landeinwrts gelegenen Städte des Hansabundes, auch die Seestdte wurden zum Teil schrecklich beraubt, und auch die vom Krieg weniger berhrten Hauptorte Hamburg, Bremen, Lbeck verloren ihre politische Bedeutung. berhaupt machte der Krieg der Blte der selbstndigen Städte ein Ende. Die nachher erblhten, waren Frstenresidenzen. d. Politische Zustnde. Durch den westflischen Frieden wurde die Machtlosigkeit des rmischen Kaisers vollendet und das besiegelt, was man in dieser Zeit die deutsche Libertt" nannte und was sich schon im Mittelalter namentlich durch das Wormser Frstenprivileg Friedrichs Ii. (I. S. 251) und die goldene Bulle (I. S. 289) angebahnt hatte. Man verstand darunter vor allem die Freiheit von der kaiserlichen Macht. Den Evangelischen lag schon um des Glaubens willen an dieser Libertt, aber auch die

3. Neuzeit - S. 481

1912 - Stuttgart : Bonz
- 481 in ihrer grazisen Leichtigkeit an das Nomadenzelt, das sie nachzuahmen scheint. Deshalb die zierlichen, schwachen, zeltstangenartigen Sulen, die bisweilen verdoppelt sind, die eigentmlichen Stalaktitengewlbe, die sich wie schwer herabfallende Teppichfalten ausnehmen; auch die Arabesken und Ornamente bertragen auf die Wnde gleichsam Teppichmuster. Zu erwhnen sind vor allem die Moscheen von Mekka, Jerusalem, Cordova, Sevilla und die gewaltige Feste der Alhambra in Granada (12501350) mit dem Lwenhof. In der Wilhelma zu Cannstatt besitzt Wrttemberg eine geistvolle Nachbildung der maurischen Architektur. Die Renaissance. In Italien zuerst erwachte in der Kunst der moderne Geist, der in der als ideale Heimatknnst gewerteten Antike Muster und Vorbild verehrte. Auf dem Gebiet der Architektur unterscheidet man 3 Perioden: Frh-reuaissauce von 14201500, Hochrenaissance 15001580, Sptrenaissance 15801800, in ihr wieder Barock, Rokoko und endlich Zopfstil, der von dem Empirestil abgelst wurde. Florenz ist die Wiege der Renaissance. Hier hat Filippo Brunelleschi (13771446) den Dom im neuen Stil zu Ende gefhrt und im Palast Pitti den Typus des florentinischen Palastbaus ge-schaffen. Der neue Stil zeigt die strengste Symmetrie, die geometrische Ordnung mit geradlinigen Fassaden, die hchstens durch Pilaster unter-krochen wird. Eifrig studiert man den Kuppelbau, der seine hchste Vollendung in St. Peter zu Rom findet. Beim Palastbau griff man wieder auf den romanischen Bogen zurck, fhrte die dorische, jonische, korinthische Sule als Zierstck wieder ein; aber wichtiger waren die neuen Raumverhltnisse; als Schnheit galt das vllig Harmonische, und dies gab dem neuen Baustil bei aller Einfachheit den Stempel hchster Eleganz. Besonders reich und glnzend bildete sich der Palastbau in Venedig aus, wo mit Vorliebe Marmorfassaden und schn gegliederte Fenster zur An-Wendung kamen. Mit der Inthronisation des kunstliebenden Papstes Julius Ii. wurde Rom der Mittelpunkt der neuen Bewegung. Ein neues perikleisches Zeitalter schien anzubrechen. Bramante legte 1506 den Grund zu St. Peter, Raffael, Peruzzi, Michelangelo haben ihn als Baumeister abgelst, und Bernini hat 1629 durch seine Kolonnade dies Wunderwerk der Hochreuaissauce zum Abschlu gebracht. Die Peterskirche ist die grte Kirche der Welt; sie bedeckt 15 000 qm, während der Klner Dom nur der 6000 qm verfgt. Ihre Kuppel, das Werk Michelangelos, hat eine Hhe von 132'/a m. Gleichzeitig entstand unter des Florentiners Jacopo Tatti, genannt Sansovino, genialer Bauleitung die Bibliothek von San Marco in Venedig. Bernini und Borromini lsen durch Voluten und Unterbrechung der geraden Linie an den Giebeln und Fenster-bekrnnngen die strenge Komposition der Hochrenaissance auf (Barockstil). Auch in Deutschland hat die Architektur der Renaissance Eingang ge-funden, so vor allem im Hradschin zu Prag (Belvedere, Sternschlo u. a.), in Wrttemberg, wo Tretsch von 15521576 am alten Schlo arbeitete, Beer das prchtige Lusthaus baute, das 1846 der Geschmacklosigkeit jener Zeit zum Opfer fiel, Schickhardt, dessen reizender Neuer Bau" in Stuttgart 1757 durch Feuer zerstrt wurde, und der 16011608 in Freudenstadt jene eigenartige, chorlose Kirche errichtete, in der Männer und Frauen Fr oh nme y er, Lehrbuch. Ii. Teil. 31

4. Neuzeit - S. 477

1912 - Stuttgart : Bonz
477 Kapitl); gegenber das jonische Erechtheion, ein Tempel, der die hchsten Gter des attischen Landes, lbaum und Salzquelle, umschlo (Sule schlank, mit Sockel, das Kapital zeigt die charakteristischen Voluten oder Schnecken) und in seiner Vorhalle statt der Sulen aufrecht stehende Md-chengestalten (Karyatiden), die, wie die Athenerinnen mit vollendeter Anmut die schweren Krge, das Geblk auf dem Kopf tragen. 50 Jahre spter zwischen 400 und 300 begegnen wir einem andern Dreigestirn: Skopas, auf den ein musenfhrender Apoll, ein ruhender Ares, von einigen auch die 1583 in Rom aufgefundene Niobidengruppe zurckgefhrt wird; Praxiteles, der in seiner knidischen Venus fr alle Zeiten den Typus der Aphrodite aufstellte, ein unzweifelhaftes Original seiner Hand ist der bei der deutschen Ausgrabung in Olympia gefundene Hermes ; Lysippos, neben Apelles, dem unsterblichen Hofmaler Alexanders des Groen, dessen Bildhauer; von ihm stammt neben mehreren Portrts von Alexander, der an der schiefen Kopfhaltung und der aufrechten Stirn-locke sofort kenntlich ist, der Apoxyomenos, der sich den Staub der Arena abschabt. Je mehr es mit Griechenlands Gre abwrts geht, desto mehr zeigt sich in der Kunst das Bestreben, durch Kostbarkeit und Glanz des Materials, vor allem durch unbertreffliche Technik der den Mangel an groen Gedanken hinwegzutuschen. In der Architektur eignete sich hiezu ganz besonders der korinthische Stil mit seinem grazisen, das Akanthusblatt stilisierenden Kapital. Rhodos und Pergamon werden im 2. Jahrh. n. Chr. bedeutende Kunstschulen. Hier entstanden die Laokoon-gruppe, die Agesander, Polydor und Athenodor gemeinsam schufen, und der farnesische Stier von Apollonios und Tauriskos, sowie die Geschenke, die König Malus nach dem Sieg der die Gallier der Akropolis in Athen weihte (sterbende, kmpfende Gallier). Die ge-waltigen Reliefs des Gigantenkampfes vom groen Altar zu Per-gamon befinden sich als Frucht deutscher Ausgrabung in Berlin. Karl Humann (f!896) hat diese Kunstwerke wieder aufgedeckt. Rom hat zwar die Kunst mchtig angezogen und in seinen Dienst gestellt, aber wenig Kunst erzeugt. Die Stadt, die in ihrer Glanzzeit auf ihrem Forum, in ihren Tempeln und Thermen Kunstschtze von unend-lichem Wert anhufte, welche jahrhundertelange Plnderungen nicht aus-zufchpfen vermochten, hat nur auf dem Gebiet der Nutzbauten sich selb-stndig hervorgetan. Im Gewlbebau haben es die Rmer durch Her-stellung des Tonnengewlbes (Tunnel), des Kreuzgewlbes, der Kuppel zur knstlerischen Vollendung gebracht. Die Cloaca maxima aus der Zeit des Tarquiuius Priscus, die 16 km lange appische Wasserleitung, die 91 km lange Aqua Marcia, die 96 km lange Tepula beweisen die Tchtigkeit der rmischen Ingenieure. Was Rom mit seiner aufs Praktische gerichteten Kunst geleistet hat, das zeigen uns die Provinzen, die breiten, gepflasterten Kunststraen, die Brcken, die Wasserleitungen, die Grenz-wlle mit ihren Festungen und Lagern, die Tempel, Theater, Bder, Mrkte, die Prachtbauten aller Art; sie verwandeln das Antlitz der damaligen Erde und tragen die Kultur in die Wste Afrikas wie in die verschwiegensten Schwarzwaldtler. Von dem halbgriechischen Massilia bahnt sich eine Kunststrae rhoneaufwrts bis zur Mosel, wo in Trier eine neue Resi-denz mit kaiserlichem Palast, Bdern, Amphitheatern und trutziger Tor-brg (porta nigra) erstand." Der 542 km lange Grenzwall (limes), der

5. Neuzeit - S. 479

1912 - Stuttgart : Bonz
479 byzantinische Stil, der in der gewaltigen Sofienkirche zu Konstantinopel am groartigsten vertreten ist, besteht in einer Verbindung des Langhauses mit der Kuppelwlbung. Die im Jahr 537 von Jnstinian vollendete Hagia Sofia, deren Wnde in gold- und farbenprchtigen Mosaiken erstrahlten, hat, vermittelt durch die ravennatischen Bauten, die von Karl dem Groen in Aachen erbaute Mnsterkirche beeinflut. Diese Kunst erwies sich im Frankenreich nicht als bodenstndig. Es war ein willkrlich ausgesetztes fremdes Reis, dem auch der geniale Baumeister Karls, Einhard von Fulda, kein Leben einzuhauchen vermochte. Dagegen besitzt die Stifts-bibliothek zu St. Gallen den Jdealplan eines groen Klosters, der vom kaiserlichen Hos und aus dem Jahr 820 stammt, und der schon die groen Vernderungen ahnen lt, die das altchristliche Gotteshaus im Laufe der nchsten Jahrhunderte erfahren sollte. Auch Venedig hielt sich an byzantinische Muster und vollendete 1071 die Kirche von San Marco mit verschwenderischer Pracht. Der Grundri bildet ein gleicharmiges (griechisches) Kreuz, auf dessen Mittel- und Endpunkten sich 5 Kuppeln erheben. Die Hauptvernderung, welche das Mittelalter fr das Kirchen-gebude brachte, war, da an Stelle der flachen Decke das Kreuzgewlbe trat. Das Mittelschiff wurde der das Querschiff hinaus verlngert und mit einem immer reicher entwickelten Chor abgeschlossen. Unter ihm wurde eine gewlbte niedrige Gruftkirche (Krypta) angelegt. Das prch-tige Hauptportal war bei Kathedralen (Bischofskirchen) in der Regel von 2 Trmen flankiert. der dem Schnittpunkt von Langhaus und Querschiff (Vierung) erhob sich eine Kuppel. Portale und Fenster zeigen den cha-rakteristischen Rundbogen. Die Wandflche wurde durch den aus kleinen Rundbgen zusammengesetzten Bogenfries in Stockwerke geteilt. Die Schnheit des Hauptportals wurde noch durch das darber befindliche Radfenster erhht. Seine knstlerische Vollendung erhielt dieser sog. romanische Stil zur Zeit der Hohenstaufen. Die glnzendsten Bauwerke dieser Epoche sind die Michaelskirche zu Hildesheim, die Dome zu Mainz, Speyer, Worms und Bamberg (bergangsstil), Pisa u. a. In Italien wird nicht selten der Glockenturm (Eampanile) nach alter Weise fr sich gestellt. Wie Bernward von Hildesheim im Norden, so ist Wilhelm der Selige, der kunstsinnige und hochgebildete Abt von Hirsau (t 1091) irrt Sden Deutschlands der Mittelpunkt einer groen frhromanischen Kunstbewegung geworden. Unter seiner Leitung entstanden das Mnster von St. Peter in Hirsau, bis zu seiner Einscherung durch die Franzosen 1692 die zweitgrte Kirche Wrttembergs, die Klosterkirche zu Alpirsbach, die Kirchen zu Sindelfingen, Reichenbach, Neckartailfingen, Jsny, Gro-und Kleinkornburg. _ Alles noch flachgedeckte Basiliken, die Pfeiler mit Wrfelkapitlen. Die aus gleicher Zeit stammende Kirche zu Burg-seiden mit ihren berhmten Wandbildern ist unter dem Einflu der Kunst auf der Insel Reichenau entstanden. In einem gewissen Gegensatz zu diesen Klosterkirchen nach Clnniazenser Regel entwickeln sich im 12. Jahrhundert die Stadtmnster und die Klosterbauten der Zisterzienser. Den ber-gang zur hochromanischen Baukunst mit gewlbter Decke und klarem Bogenfries zeigt die Stiftskirche zu Ellwangen, während die beiden trefflich erhaltenen Zisterzienserklster Maulbronn und Bebenhausen den geschlossenen Entwicklungsgang und den unerschpflichen Gedanken-reichtum der ganzen mittelalterlichen Kunst aufzeigen. Der Wunsch,

6. Neuzeit - S. 482

1912 - Stuttgart : Bonz
- 482 in getrennten Schiffen, die rechtwinklig zusammenstoen, untergebracht sind. Zum Schnsten, was die deutsche Renaissance hervorgebracht hat, gehren der Friedrichs- und Otto Heinrich-Bau in Heidelberg, auch als Ruinen noch so grandios, da selbst eine Rekonstruktion dem geluterten Geschmack als sthetische Versndigung erscheint. Zu den glnzendsten Vertretern des deut-scheu Barockstils gehrt Andreas Schlter, der nicht blo als Plastiker (vgl. die Kpfe sterbender Krieger am Zeughaus und das gewaltige Denkmal des groen Kurfrsten), sondern auch als Architekt unter Friedrich I. von Preußen ttig war. Er begann den Umbau des Berliner Schlosses, den nach seinem Sturz der Schwede Eosander-v. Gthe vollendete. In Dresden hat Daniel Pppelmann den Zwinger von 1711 an gebaut. In Wrzburg war es Balthasar Neumann, der durch den Bau der dortigen Residenz bewies, da Deutschland, trotzdem in jenem traurigen Zeitalter nationaler Schwche die Kunstentwicklung im ganzen von auswrts beeinflut war, doch selb-stndige schpferische Knstler besa. Nach Neumanns Entwrfen ist auch die Klosterkirche in Neresheim erbaut worden, die zu den genialsten Schpfungen des kirchlichen Rokoko- oder Jesuitenstils gehrt. Whrend der Dreiigjhrige Krieg und die Raubkriege die Blte der Renaissancekunst in Altwrttemberg zu einem frhen Welken brachten, entwickelte sich in den katholischen Gegenden Wrttembergs und in Oberschwaben eine reizende Spt-blte (Ravensburg, Weingarten u. a.). Ging hier der knstlerische Ein-flu noch von Italien aus, so zeigen das Schlo von Ludwigsburg, das neue Schlo zu Stuttgart, die Schlchen Monrepos, Solitude, das Favortte-schlchen den Stil Louis quatorze und quinze. Das Schlo zu Ludwigsburg mit seinen 3 Haupthfen, von denen der mittlere allein 160 m lang und 60 m breit ist, mit seinen 16 Gebuden und 452 Gelassen ist eines der gr-ten Schlsser Deutschlands. Frankreichs Renaissance ist vor allem durch die Knstler Pierre Lescot (t 1578), der den Louvre begann, den Hugenotten Jean Goujon, von dem der Schmuck der Louvrefassade stammt, Philibert de l'orme, den Erbauer der Tuilerien, vertreten. Der grte Architekt Frankreichs ist wohl Francis Mansart (t 1666) dessen Name noch in der Bezeichnung Mansarde" fortlebt. Beim Schlo von Versailles waltet der Geist des Malers Lebrun der dem Ganzen. Die Plastik lst sich in der Renaissance allmhlich von den kirchlichen Bautm, denen sie als Schmuck diente. Ghiberti (f 1455) hat sein Meisterwerk geliefert in den Reliefbildern, mit denen er die stlichen Tren des Baptisteriums zu Florenz zierte Bildwerke, die Michelangelo zu dem Ausdruck begeisterten, da sie wrdig seien, die Pforten des Paradieses zu schmcken; neben ihm hat Luca bellet Robbtet mit seinen retzenden Engels- und Kinderfiguren die Kirchen von Toskana geschmckt, ^n Donatello (f 1468, Reiterstandbild des Gattamelata in Padua) und Andrea Verrochio (t 1488, Reiterstandbild des Bartolomeocolleoni m Venedig) erlebt die groe Kunst ihre vllige Neugeburt; sie sehen dte Natur neu und geben sie in grandioser Weise wieder. Der grte Plasttker der Renaissance ist Michelangelo. In seiner Jugend hat er die Mutter ^esu mit des Heilands Leichnam innig, zart und schn gebildet; spter hat er dte christliche Schnheit verschmht. Seine Grabmale der Medici mtt den Stnn-bildern fr Abend und Morgen, Tag und Nacht sind tiefsinnige, verstemerte Gedanken, sein Moses, der allein von den groartigen Entwrfen fr Julius' Ii. Grab erhalten blieb, ist von unheimlicher Gre und lodernder

7. Neuzeit - S. 478

1912 - Stuttgart : Bonz
- 478 das Zehntland (I. S. 172) abschlo, ging von der Mndung der Altmhl bis zur Mndung der Lahn auch durch den Norden Wrttembergs. Von der Donau an bis Lorch bestand der Wall aus einer 2,5 m hohen, 1 m breiten massiven Mauer, von da bis zum Rhein aus einem 3 m hohen Erdwall mit Wallgraben. In der Saal brg bei Homburg ist das be-kannteste Rmerkastell rekonstruiert worden. Je mehr Schtze nach Rom flssen, desto groartiger und prchtiger wurden seine Bauten; aber sie tragen alle mehr oder weniger griechisches Geprge (vgl. das Kolosseum von Vespasian und Titus, das Mausoleum des Hadrian, im wesentlichen noch in der Engelsburg erhalten, die Triumphbogen des Titus, des Kon-stantin, die Tempel des Forum Romanum, des Pantheon u. a.). Auch die berhmtesten in Rom befindlichen Statuen (der Apoll von Belvedere, Laokoon u. a.) sind Produkte der griechischen Kunst. Die christliche Kunst. Aus den altchristlichen unterirdischen Grabsttten, die unter den: Namen Katakomben bekannt sind, und die erst 1578 wieder neu entdeckt wurden, lernen wir die frhchristliche Kunst kennen, die hier der Zerstrung, welche alles der der Erde Befindliche betroffen hat, entgangen ist. Was die Christen veranlate, in diesen unterirdischen Gngen Gottes-dienste abzuhalten, ob die Furcht vor Verfolgungen, die vor der Kirchhof-mauer haltmachten, ob das Bedrfnis mit der abgeschiedenen Gemeinde verbunden zu bleiben, wissen wir nicht. Jedenfalls waren es keine ver-borgenen Pltze; bei den: von der h. Domitilla geschenkten Areal ffnen sich die Eingnge nach der Landstrae, ebenso bei den Katakomben des Papstes Kallistus, wo die Ppste von Zephirinus (t 217) bis Sylvester (t 335) bestattet sind. Die Wnde und Decken der Katakombengnge sind zumal in Rom und Neapel bemalt. Die Bilder tragen vorherrschend einen symbolischen Charakter: der Snger Orpheus, Pfau und Phnix als Bilder der Auferstehung, die Taube, die Arche, der gute Hirte begegnen uns hufig, ebenso der Fisch, dessen griechische Bezeichnung die Anfangsbuchstaben des Bekenntnisses: Jesus Christus Gottes Sohn Heiland" enthlt. ^ ... . Als das Christentum Staatsreligion wurde, ergab sich das Bedrfnis monumentaler Versammlungssttten. Der heidnische Tempel, der uumer nur einen kleinen Raum als Wohnung des Gottes umschlo, eignete sich nicht fr das christliche Bedrfnis eines groen Versammlungssaales, ^m Anschlu an den Plan des rmischen Privathauses oder der Markt- und Gerichtshallen entstand die Basilika, die aus einem Vorraum fr die Benden mit dem Brunnen in der Mitte, dem Langhaus mit Mittelschiff und der halbkreisfrmigen Apsis fr die Geistlichkeit bestand. Kirchturme finden sich erst spter und zwar neben das Gebude gestellt Zwischen Langhaus und Apsis wurde bisweilen ein Querschiss eingeschoben, so da im Grundri das Kreuz zu Tage trat. Die sptere Kirchenbaukunst des Abendlands hat sich in der Gestaltung des Grundrisses an die Basilika angeschlossen; die Vorhalle allerdings schrumpfte zu einem von auen nach innen sich verjngenden Portal und der Brunnen zu einem Weih-kessel zusammen. Neben der Basilika wurde besonders fr Taufzwecke auch die Rundkirche mit der Kuppelwlbung verwendet. Der sogenannte

8. Neuzeit - S. 480

1912 - Stuttgart : Bonz
480 die ganze Kirche in Stein auszufhren, um so gegen die hufigen Brand-Unflle gesichert zu sein, hat wesentlich mit zu einem neuen Stil, dem gotischen, gefhrt. Durch Anwendung des Spitzbogens gewinnt man die Mglichkeit, jeden Raum massiv einzuwlben, und eine hhere, edlere, lichtere Raumgestaltung. Da dieser Stil in Nordfrankreich (St. Denis, Paris) entstanden ist, trgt er seinen Namen mit Unrecht. Schlank und leicht wie Filigranarbeit steigen seine Werke in riesige Hhe. Die Wnde erscheinen nahezu in Fensterflchen aufgelst; Strebepfeiler und Strebe-bgen sttzen das Gewlbe. Das durch die hohen Fenster hereinstrmende Licht wird durch ein grazises Mawerk und Glasgemlde gedmpft. Der Chor ist bei reichen Bauten von einem ganzen Kranz von Kapellen umgeben. Die herrlichsten gotischen Bauwerke Deutschlands sind das Mnster zu Freiburg (1250), das von Erwin von Steinbach (j 1318) erbaute Straburger Mnster, der 1248 von Gerhard von Niel begonnene Klner Dom, die Dome zu Halberstadt und Regensburg, der Stephansdom zu Wien, Lorenz- und Sebalduskirche zu Nrnberg. In Frankreich sind es die Kthe-dralen Notre Dame zu Paris, zu Rheims, Beauvais, Rouert; in Italien der in Marmor ausgefhrte Dom zu Mailand, die Dome zu Siena und Orvieto. Besondere Beachtung verdient die Gotik in Wrttemberg. Unter dem Einflu Erwins von Steinbach entstand die Westseite der Reutlinger Marienkirche mit ihrer ganz mit Blumen besetzten Turm-Pyramide, die Spitalkirche in Markgrningen und der durchbrochene Turm der Frauenkirche zu Elingen. Auch das Ulmer Mnster, die gro-artigste Schpfung des deutschmittelalterlichen Brgertums", die grte protestantische Kirche, deren 161 m hoher Turm die Trme des Klner Doms noch um 5 m bersteigt, ist vom Geist Erwins beeinflut, denn Heinrich von Gmnd, der den Grund legte, und der Erbauer des Westturms, Ulrich von Ensingen, sind Schler Erwins, und in ihrem Sinn haben auch Matthus Bblinger und Beyer, der 1890 den Bau zum Abschlu brachte, weiter gebaut. Einen selbstndigen Mittelpunkt gewann die sddeutsche Gotik eben in Meister Heinrich und seiner Familie, den sog. Parlern, in Gmnd. Von ihm stammt die Heiligkreuzkirche zu Gmnd (1351), die Kirche zu Mhlhausen ct. N. Auch die Kirchen zu Rottweil, Horb, Kup-Pingen, Reutlingen, Herrenberg zeigen den Einflu dieser kunstsinnigen Familie. Die Plastik und Malerei des Mittelalters steht in weitem Um-fang im Dienst der Kirche. Als Beispiele mgen genannt werden die in Erz gegossenen Tren des Doms zu Hildesheim, die Statuen an den oben genannten Domen, der schne Brunnen zu Nrnberg, die Hochaltre zu Ereglingen von Till Riemenschneider und Blaubeuren, das Chorgesthl des Ulmer Mnsters von Syrlin. Der Olberg" bei der Leonhardskirche in Stuttgart ist eines der reifsten Werke der sptgotischen Kunst (1501). Das berhmteste Gemlde der deutschen Gotik ist das Klner Dombild von Meister Stephan, das sich auch Drer ans seiner Reise in die Niederlande aussperren" lie; der grte mittelalterliche Maler Italiens ist Giotto, der Zeitgenosse und viel bewunderte Freund Dantes. Nur anhangsweise sei hier auch der maurischen Kunst gedacht, die in Spanien ihre hchste Blte erreicht hat. Das strenge Bilderverbot hat die Entwicklung der Plastik und Malerei unterbunden. Ihre Architektur, fr die eine groe Mannigfaltigkeit von Bogen (Spitz-, Keil-, Rund-, Hufeisen-, berhhte, zusammengesetzte Bogen) charakteristisch ist, erinnert

9. Leitfaden der Geschichte für die unteren und mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 137

1916 - Stuttgart : Bonz
137 das entsetzliche (Mmibenggericht. die Inquisition bernommen. (Auch die Augustiner, zu denen Luther gehrte, waren ein Bettelorden.) Die Klster des Mittelalters, wie St. Gallen, Maulbronn waren nicht mehr die einfachen Wohnsttten der ersten Zeit. Sie waren umfangreiche Anlagen, um den viereckigen Hos her die Kirche und die Wohnrume, dazu zahlreiche Wirtschaftsgebude, Stlle usw.; an der Spitze ein Abt von srstlichem Rang und mit weithin zer-streuten reichen Besitztmern. Gegen Ende des Mittelalters drang auch in die Klster schlimmer Versall ein. c. Christliches Leben. Art solchem fehlte es innerhalb und auerhalb der Klster nicht. Mit freudiger Begeisterung zogen Tausende in den Kamps gegen die Unglubigen oder steuerten sie bei zu den prchtigen Domen oder Mnstern, die wir jetzt noch in Kln oder Straburg, Freiburg oder Ulm bewundern. Viel Opser brachte man sr Arme und Kranke. Willig sate jricm sich den Forderungen der Kirche; selbst die Hchsten aus Erden nahmen aus sich, was der Priester im Beichtstuhl ihnen als Genugtuung sr ihre Snden vorschrieb, selbst Geielungen. Es fehlte nicht an groartigen Beispielen einer ausrichtigen Frmmigkeit. So jener Ludwig Ix. von Frankreich, der die letzten Kreuzzge unternom-men hat und schon sehr bald nach seinem Tode heilig gesprochen worden ist, musterhaft als Sohn, Gatte und Vater, ein trefflicher Fürst voll Gerechtigkeitsliebe, unermdlich in Andachtsbungen wie in Werken der Barmherzigkeit. Hufig hat er sich selbst geieln lassen, schmutzige Bettler an seinen Tisch geladen und selbst bedient, die verpestete Lust der Spitler nicht gescheut, Kranke mit den ab-stoendsten Gebrechen verpflegt, einem Ausstzigen einmal die Hand gekt. Oder die Landgrfin Elisabeth von Thringen, eine unga-tische Knigstochter, die schon bei Lebzeiten ihres Gemahls und vollends als junge Witwe in unglaublicher Selbstverleugnung, ihrem harten Beichtvater Konrad von Marburg unbedingt gehorsam, aller Freude der Erde, selbst der an ihren Kindern entsagte und nur dem Dienst der armen Kranken lebte. Frh ihren Entbehrungen er-legen sie starb 1231, 24 Jahre alt ist sie schon nach wenigen Jahren heilig gesprochen worden. Freilich fand sich daneben viel Wertlegen aus die ueren Formen christlichen Lebens, auch viel unsittliches Treiben, viel Unwissenheit und Aberglauben. d. Kampf mit der Ketzerei. Durch strenge Zucht hielt die Kirche die Widerstrebenden nieder. An gefhrlichen Gegnern, die als Hretiker d. h. Ketzer oder Irrglubige verfolgt wurden, fehlte es nicht. Im Sden Frankreichs mehrten sich die Katharer, nach der Stadt Albi auch Albigenser genannt, auerordentlich, sie bildeten eine eigene Kirche mit eigenen Geistlichen und verwarfen die herrschende Kirche mit ihren Priestern und Sakramenten vllig. Sie waren nicht evangelisch gesinnt; aber die ernste, strenge Reinheit ihres Lebens gewann ihnen zahllose Anhnger: mehr als tausend Städte sollten von ihnen erfllt fein; sast der ganze Sdmr.frank-reiche gehrte ihnen an, auch in Italien und am Rhein hatten sie zahlreiche Anhnger. Gegen diese gefhrlichen Ketzer wurden die schrecklichen K.etzjjjdxeum-g.e veranstaltet, wobei Tausende er-

10. Leitfaden der Geschichte für die unteren und mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 141

1916 - Stuttgart : Bonz
141 die Patrizier" oder Geschlechter" alle Gewalt. Allmhlich errangen die brigen Einwohner, die in Znften oder Innungen vereinigten Handwerker, Anteil am Regiment. 2) Je mehr im dreizehnten und vierzehnten Jahrhundert das Rittertum an Bedeutung verlor, desto mehr wuchs die der Städte. Die Belebung des Handels durch die Kreuzzge kam manchen oberdeutschen Stdten zu gut, die mit den italienischen Handelsstdten gewinnreichen Verkehr hatten, so Augsburg, Ulm, Nrnberg. Im Norden blhten die Städte der Hansa, im Nordwesten die Handelsstdte Flanderns, wie Brgge, spter Antwerpen. Gegen Ende des Mittelalters wurde Auasburg dp? Mittelpunkt des Keldhandels. Die Städte wurden reich und mchtig. Herrliche Dome und stattliche Rathuser zeugen heute noch von dem Reichtum und der Kunstblte dieser Städte. Zwar waren ihnen weder die kleinen Ritter, die neben ihnen verarmten, noch die greren Fürsten hold, und auch die Kaiser begnstigten sie nicht immer. Dennoch standen sie gegen Ende des Mittelalters in groer Blte. Groe Städte im heutigen Sinn waren sie brigens nicht: die grten, Nrnberg und Straburg, hatten nicht der 20 000 Einwohner; Kln im 16. Jahrhundert noch nicht mehr als 87000. \j / b. Staotebndnisse. Hansa. Ihren Widersachern gegenber strkten sie sich durch Stdtebndnisse. Neben dem groen schwbischen Stdtebund, der 1376 und 1388 schwere Kmpfe zu bestehen hatte, bildete sich im Norden der mchtige Stdtebund der Hansa. Mit diesem Wort bezeichnete man anfangs die Vereinigung deutscher Kaufleute, die des Handels wegen der Land und Meer gezogen waren, in der betreffenden fremden Stadt, fpter den Bund der handeltreibenden Städte daheim, der sich im dreizehnten Jahrhundert ausbildete. Um 1285 war der Stdtebund unter Lbecks Wbruua in der Hauptsache begrndet. Den Namen Hansa fhrte er seit etwa 1350. Der Bund, der zur Erhaltung und Erweiterung der erworbenen Rechte und Freiheiten, zur Sicherung der Fahrt zu Wasser und zu Land und zur Vermittlung von Streitigkeiten unter den Bundesstdten geschlossen war, umfate in der Bltezeit gegen hundert Städte bis nach Estland im Osten und Belgilll^im Westen, nicht blo Seestdte, sondern auch tief" im Land gelegene. Lbeck "war der Sitz der Bundesversammlung, Danzig, Lbeck. Hraunwveig. Kln waren die Vororte der vier Viertel des Bundes. berall in den nordischen Lndern hatte die Hansa ihre Nieder-lassungen, in Braae. London. Bergen. Nowgorod ihre groen Kontore. Im 13. und 14. Jahrhundert war die Zeit ihres grten Glanzes. Sie beherrschte die Ostsee und machte sich Dnemark und die Nachbarreiche fast untertnig. Die Dnen muten 1370 versprechen. den Nachfolger des Knigs nur mit Zustimmung der Hansa einzusetzen. Auf dieser Hhe konnte sich der Bund freittchrmcht behaupten. Dnemark und spter Schweden kamen zu grerer Macht. Der englische und niederlndische Handel nahm einen Auf-fchwung. Seit dem 16. Jahrhundert nahm der Welthandel eine andere Richtung. So ging es in diesem Jahrhundert mit der Hansa abwrts. Der dreiigjhrige Krieg vollendete den Verfall.
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