Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Weltkrieg
Inhalt: Zeit: 1914-1918
120
fcn von 1,70 m Höhe und einem Durchmesser von 31/4 m entdeckt (f. Abb. 3). Die Erscheinung ist um so auffallender, als der Bau von der gewöhnlichen kleinen Waldameise (Formica rufa) errichtet ist.
Diese wenigen Hinweise mögen genügen, um das Interesse der Naturfreunde auf das eigenartige und forrnenreiche Naturleben Masurens hinzuweisen.
□ □
Torpedoflugzeuge.
von Hanns Günther. mit 1 Abbildung.
Die gewaltige praktische Probe, die der Einzelheiten durchkonstruiert und ihrem Zwecke
Krieg für unsere Angriffs- und Verteidi- angepaßt ist. Dafür macht eine andere, schein»
gungsmittel Bedeutet, hat u. a. klar bewiesen, bar längst gelöste Aufgabe den Fachleuten
daß jedes Kriegsschiff, auch das größte und immer noch viel zu schaffen: die Frage, wie der
Torpedoflugzeug greift einen Kreuzer an. (Nach einer Zeichnung im „Scientific American“.)
bestgepanzerte, verloren ist, wenn es gelingt, einen gutgezielten Torpedo darauf abzufeuern. Damit ist die bis kurz vor Kriegsbeginn heißumstrittene Frage nach der Brauchbarkeit der Torpedowaffe zugunsten ihrer Anhänger gelöst, so daß sich nun niemand mehr ihrem Ausbau widersetzen wird. Am Torpedo selber wird allerdings kaum mehr viel zu ändern sein, stellt er doch heute schon eine Präzisionsmaschine allerersten Ranges dar, die bis in die geringsten
Torpedo oder richtiger das Torpedo-Ausstoß-rohr am besten auf Schußweite an das Ziel heranzubringen ist.
Heute bedient man sich zu diesem Zwecke in erster Linie des Torpedoboots und des Unterseeboots, das man als ein mit der Fähigkeit des Tauchens begabtes Torpedofahrzeug auffassen kann. Man hat aber auch die Schlachtschiffe und Kreuzer mit Torpedo-Ausstoßrohren versehen, damit sie sich gleichfalls dieser ge-
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]
Autor: Fischer, R., Baß, J., Seytter, Wilhelm, Manzek, O.
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
384
schnellen Tod zu bringen. Die gefangenen Tiere kann die Schlange nicht zer-
kleinern, daher schlingt sie sie ganz hinunter. — Wird ein Knensch von
einer Kreuzotter gebissen, so wende er sich sofort an einen 5lrzt. Inzwischen suche
er die Wunde abzubinden, um die Weiterverbreitung des Giftes möglichst zu
verhindern. Ruch ist der reichliche Genuß von Spirituosen das wirksamste
Gegengift. Wan erkennt die Kreuzotter am leichtesten an dem Zickzackband,
das vom Klopfe bis zum Schwänze über den Rücken verläuft und auf dem
Klopfe ein Klreuz bildet. (Daher der Name.)
Zu den nicht giftigen Schlangen gehört die Ringelnatter (f. ctbb.). Sie
ist zwar auch wie alle Schlangen ein Raubtier und lauert auf Lurche, besonders
Frösche und ihre Larven (Kaulquappen), auch auf Fische, hat aber keine Giftzähne. Vas
Tier geht auch ins Wasser und schwimmt ganz gewandt; hier bietet die Schlange sogar
einen besonders
reizvollen Nnblick;
denn wenn sie in
bewachsenem See
auf der Oberfläche
dahingleitet, so
leuchtet ihr gelber
Stirnfleck wie ein
goldenes Krönlein
aus dem Wasser
herauf. (Sage vom
„Schlangen-
könig"). Ruf dem
Lande ist die Rin-
gelnatter verhält-
nismäßig langsam.
Sie ist ganz un-
gefährlich und
sollte geschont
werden.
Die glatte Natter ist ebenfalls eine ganz ungefährliche Schlange,- manchmal wird
sie mit der Kreuzotter verwechselt,- wenn man aber genau hinsieht, so unterscheidet
man sie leicht von jener durch ihre ganz anders gefärbte Oberseite. Die Hauptfarbe
ist nämlich braun wie dürres Laub (Schutzfarbe), und am Nacken ist ein dunklerer
Fleck,- solche Flecken ziehen sich auch in zwei Reihen über den Rücken hin, bilden
aber nicht ein kreuzförmiges Band wie bei der Kreuzotter.
Die beiden Nattern sind harmlose unk zum Teil nützliche Tiere,' leider werden
sie von unverständigen Menschen in blinder Wut totgeschlagen, wo man sie findet.
Deshalb ist es nötig, daß schon die Jugend unsere einheimischen Schlangen genau
kennen lernt, damit sie die Kreuzotter, wo sie vorkommt, meidet, die andern Schlangen
aber unbehelligt läßt. Wir halten die beiden Nattern einige Zeit in einem Kästchen,
einem sogenannten Terrarium, das mit Sand und Nloos bedeckt ist und Gelegen-
heit zuni Trinken bietet. Die Beobachtung dieser Tiere gehört zum Interessantesten,
was wir vom Tierleben im Schulzimmer selbst sehen können, besonders wenn das Tier,
was gar nicht selten vorkommt, sich in der Gefangenschaft häutet. Wer die beiden
Nattern längere Zeit so mit Aufmerksamkeit betrachtet hat, wird sie nie mehr für
Kreuzottern halten und totschlagen. Nach 2—3 Wochen geben wir den Tieren die
Freiheit wieder.
Ringelnatter.
Autor: Fischer, R., Baß, J., Seytter, Wilhelm, Manzek, O.
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
385
Ebenso interessante Beobachtungen im Terrarium bieten die Blindschleiche
(s. Rbb.) und die Lidechse. Beide Tiere verlangen Schlupfwinkel,- die
Lidechse liebt son-
nige Plätzchen.
Trotz ihres schlan-
genförmigen Lei-
des gehört die
Blindschleiche
nicht zu den
Schlangen, son-
dern zu den L i -
d e ch s e n. Sie ist
ein ganz harm-
loses Tier, das du
ruhig in die Hand Blindschleiche,
nehmen kannst.
Mit ihren schwachen Zähnchen kann sie dich kaum verletzen. Das Tier ist nützlich
durch Vertilgung von Schnecken, frißt aber auch Regenwürmer. Die Blindschleiche
hat ihren Namen davon, daß man sie früher für blind hielt' sie hat aber
Rügen, die allerdings durch Lider verschlossen werden können (bei den Schlangen
nicht)' die Blindschleiche ist mehr ein nächtliches Tier.
Unsere Eidechse (s. Rbb.) ist ein hübsches, flinkes Tierchen, das uns bei der
Beobachtung im Freien viel Freude macht und auch im Terrarium manches
Interessante bietet. Rn sonnigen Mauern
und Rainen sehen wir das grün oder
braun gefärbte Tierchen flink auf dem
Boden dahinhuschen oder in einer Spalte
verschwinden. Die Bewegungen sind trotz der
Beine schlangenähnlich,' denn der Leib ist
langgestreckt, und an seiner Fortbewegung
wirken auch schlängelnde Bewegungen des
ganzen Körpers mit.
Die Lidechse ist ein kleines Raubtier, das Käfer, Heuschrecken, Spinnen,
Regenwürmer und andere Tiere frißt. Mit ihren scharfen Sinnen erkennt sie
ihre Beute, in raschem Laus stürzt sie sich auf diese. Die nach rückwärts
gerichteten Zähnchen lassen ein gefangenes Tier nicht mehr los. Das Maul
ist tief gespalten,' die Leute wird nicht zerkleinert, sondern ganz verschlungen.
c) Fleischfresser.
Der Fuchs.
Zu den Fleischfressern gehören zwei Haustiere, die, obgleich Raubtiere, in den
Dienst des Menschen gestellt wurden; es sind Ratze und Hund, will man diese als
Raubtiere begreifen, so mutz man ihre wilden Vettern betrachten, z. B. den verwandten
des Hundes, den Fuchs, und die Wildkatze oder den in Deutschland selten gewor-
denen Luchs.
Realienbuch B. 25
-
“7
Eidechse.
Autor: Fischer, R., Baß, J., Seytter, Wilhelm, Manzek, O.
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
360
stehenden 51a che ln holt sich der Hund nur eine blutige Lchnauze, wenn er
darauf losfährt. Nach mehreren vergeblichen Angriffen geht er dann meistens
von dannen.
Fällt der plumpe Geselle beim Nesteigen von Geröllhaufen oder altem
Niauerwerk herunter, so rollt er sich während des Falles zusammen. Die
5tacheln wirken nun wie Polster oder Puffer und vermindern die Wucht des
Falles.
Der Igel als Verfolger. Uuf die Uugen kann sich der Igel während der
nächtlichen Wanderung nicht verlassen, desto besser sind aber Gehör und Geruch
entwickelt. Da die Fußsohlen behaart sind, geht er gleichsam wie aus Filzschuhen
und kann Mäuse und kleine Vögel fast geräuschlos beschleichen. Oie kurzen
Deine tragen den plumpen Körper nur langsam vorwärts. Uuf seinem Wege
durchschnüffelt und durchwühlt er jeden Laub-- und Erdhaufen. Zahlreiche Tier-
chen, wie Käfer, Würmer, Lchnecken, Kaupen und Puppen, fallen ihm zur
Deute. Uber auch Mäuse, Frösche, kleine Vögel und 5chlangen verschmäht er
nicht- selbst die Kreuzotter ist nicht vor seinen Angriffen sicher (f. stbb.). Beginnt
im herbst die Nahrung knapp zu werden, dann vergräbt sich der Igel und ver-
schläft in seinem gepolsterten Lager den Winter.
Die Hausmaus.
l. Beobachte an einer gefangenen Maus die Uugen und die in steter Be-
wegung befindliche Nase! 2. Beobachte die Stellung der Barthaare! 3. Beobachte den
Bau der Krallen! 4. Beachte die Länge und kurze Behaarung des Schwanzes!
Ein schädlicher Hausbewohner, dem alles zum Opfer fällt, was nicht
aus Glas, Porzellan oder Metall besteht, ist die Maus. Obwohl Mensch und
Katze den Mäusen eifrig nachstellen, sind sie doch nicht auszurotten. Un un-
zugänglichen, sichern Orten legen sie ihre Nester an und bringen ungestört
vier- bis sechsmal im Jahre Junge zur Welt.
Infolge ihres günstigen Körperbaues vermag sich die Maus überall im Hause
umherzutreiben. Der spitze Kopf, die biegsame Wirbelsäule, die kurzen vorder-und
die geknickten Hinterbeine ermöglichen es, daß sie durch Löcher schlüpfen kann,
durch die gerade noch ihr Kopf hindurchgeht. Mit Hilfe der scharfen Krallen
erklettert sie Gegenstände mit rauher Oberfläche, sogar 5chnüre. Der
lange, fast nackte Lchwanz drückt mit den kurzen haaren gegen die Uneben-
heiten der Unterlage und verhindert das Ubrutfchen. holzwände bieten keinen
5chutz gegen Mäuse. Es wird alles durchnagt, was in Vorratsräumen hinderlich
ist. Del dieser Tätigkeit benutzt die Maus die scharfen, meißelartigen Vorder-
zähne. Uuf der Vorderseite sind diese mit einer glasartigen, harten Masse, dem
Zahnschmelz, überzogen, der an der Innenseite fehlt. Infolge der un-
gleichen Ubnutzung bleiben sie stets scharf. (Uagezähne.) Da sich die Maus in
ziemlich dunklen Käumen bewegt, ist das Lehvermögen nur schwach, desto feiner
sind aber Geruch und Gehör entwickelt.
Die Maus, ein ungebetener Hausgast!
Die Heldlerche.
1. Mann hast du die erste Lerche gehört? 2. Beobachte den eigentümlichen Kuf-
stieg des Tieres und das Verhalten in der Luft! 3. Beobachte die Bewegungen auf
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
Autor: Fischer, R., Baß, J., Seytter, Wilhelm, Manzek, O.
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
394
werk besser vollbringen als an gesunden. Für die Käfer selbst aber handelt es
sich nur um die Herstellung von geeigneten wiegen für die junge Brut. Das
Weibchen bohrt sich nämlich durch die Binde in den Splint, selten in das holz,
ein und frißt einen sogenannten Bluttergang hinein, zu dessen beiden Seiten
sie ihre Ci er ablegt. Bus diesen entstehen kleine Larven, welche sich
seitwärts ihre Gänge fressen- deshalb sehen diese Larvengünge ganz regelmäßig
aus, und der bekannteste Borkenkäfer hat von ihrer zeilenmäßigen An-
ordnung den Namen ,,Buchdrucker" erhalten. Sind die Larven am Ende
des Ganges angelangt, so erweitern sie diese Stelle zu einem bequemen Lager
und verpuppen sich hier. Bus der Puppe entsteht dann der Bäfer, der sich
durch die Binde hindurchbohrt und ins Freie gelangt. Da sich die Tätigkeit
des Borkenkäfers im verborgenen vollzieht, kann wenig gegen ihn getan
werden. Tine vorbeugungs-
. Maßregel ist es, wenn kranke
Bäume entfernt, und besonders
Baumstämme ausgegraben
werden.
Gbftbaum-Zchädlinge.
1. versuche, ob du im
Spätherbst an den Zweigen von
Spalier oder jungen Gbstbäu-
mcn perlartige Binge findest!
2. Löse den Ring ab und ver-
suche ihn zu sprengen! 3. Wo-
raus besteht er? (Hus Eiern des
Ringelspinners!). 4. Beobachte im
Mai auffallend gefärbte Raupen
mit bunten Streifen auf dem
Rücken (Livree-Raupen genannt)!
5. Rn andern Zweigen findest
du vielleicht sog. „Raupennester".
6. Suche sie zu entwirren! 7.
Woraus bestehen sie? 8. Warum
konnten die Blätter nicht ab-
fallen? (Sind am Zweig fest-
gesponnen !) 9. Suche die Ram-
mern der Räupchen auf! lo. In-
wiefern sind sie ein vorzügliches
Winterquartier? ll. 3m Früh-
jahr sammle Blätter, von denen
nur das Retz übrigblieb, wer
hat die weichen Teile wegge-
fressen? \2. Suche die Kieb=
ringe an Dbstbäumen ab, ob
Der Ringelspinner. du Frostspanner-weibchen daran
findest! l3. Sammle über-
haupt alle festgeklebten Insekten! 14. Beobachte, wie lose gewordene Rlebgürtel
Schlupfwinkel für Insekten bilden! 15. Beachte im Frühjahr die an Fäden hängenden