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1. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 335

1888 - Habelschwerdt : Franke
335 hielten daselbst ihren Einzug, und Napoleon mußte zu Fontainebleau für sich und seine Erben auf die Krone verzichten. Er erhielt die Insel Elba als Eigentum und durste 400 Mann feiner Garde mitnehmen, f) Der erste Pariser Friede. In Frankreich war die Stimmung des Volkes für die Zurückberufung der Bourbonen auf den Königsthron. Im ersten Pariser Frieden, 30. Mai 1814, erhielt daher Frankreich Ludwig Xviii., den Bruder Ludwigs Xvi., als König, eine konstitutionelle Verfassung und die Grenzen von 1792. C. Der letzte Kampf gegen Napoleon nach dessen Rückkehr (Herrschaft der 100 Tage), a) Rückkehr Napoleons. Die weitere Ordnung der europäischen und deutschen Verhältnisse sollte ans einem glänzenden Kongresse sämtlicher Mächte zu Wien stattfinden. Hier ries die Eifersucht der Mächte endlose Streitigkeiten hervor, und es drohte ein Krieg der Mächte unter sich aufzubrechen. In Frankreich war das Volk mit der bourbonischcn Regierung und deren Anhange, dem Adel und Klerus, welche die feudalen Rechte wiederherzustellen suchten, unzufrieden. Auf diese Nachrichten hin beschloß Napoleon, Elba zu verlassen und noch einmal den Versuch zu wagen, seine alte Herrschaft auszurichten. Er landete am 1. März bei Cannes. Die ihm entgegengesandten Truppen unter Ney gingen zu ihm über, und er hielt in Paris seinen Einzug. Ludwig Xviii. floh nach Gent. Napoleon hatte aber nur in der Armee seine Stütze; das Volk suchte er vergeblich durch die Erklärung zu gewinnen, daß er den Pariser Frieden halten werde, d) Der Feldzug und der zweite Pariser Friede. Die Nachricht von Napoleons Flucht brachte schnell die Diplomaten zur Eintracht: Napoleon wurde in die Acht erklärt, zu deren Vollstreckung die Mächte ein Heer von 900000 Mann ausrüsteten. In drei Heeren wollten wieder die Verbündeten in Frankreich einrücken; doch wurde das Schicksal Napoleons rasch in Belgien entschieden, wohin er sich zuerst gewandt hatte. Hier hatten Wellington und Blücher eine nicht gerade günstige Ausstellung genommen. Napoleon drängte am 16. Juni Blücher, der selbst j

2. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 323

1904 - Habelschwerdt : Franke
23 Parthenopeischen Republik (von Parthenope, der dichterischen Bezeichnung Neapels) zur Folge hatte. Die sterreichischen Heere kmpften aber glcklich. Erzherzog Karl drang in Sddeutschland vor, schlug die Franzosen bei Stockach in Baden (nordwestlich vom Bodensee) und verfolgte sie bis R a st a t t. Der hier tagende Kongre wurde aufgelst. Die bis jetzt noch nicht aufgeklrte Ermordung der heimkehrenden franzsischen Gesandten trug viel zur gegenseitigen Erbitterung bei. Inzwischen trieben die sterreicher die Frauzofeu in Italien der die Etfch zurck, und der tapfere russische General Suworow drngte sie bis an die Kste von Genua. Die rcksichtslose Behandlung Suworows durch den Wieuer Hof und die Befrchtung Englands und sterreichs, da sich die Russen in Italien oder am Mittelmeer festsetzen knnten, lhmten aber die Fortschritte der Sieger. Suworow erhielt vom Wiener Kriegsrate den Befehl, nach der Schweiz zu marschieren. Er berstieg unter unsglichen Schwierigkeiten im Oktober die mit Eis und Schnee bedeckten Alpen, mute sich aber, uachdem er der den St. Gotthard bis zum Vierwaldsttter See vorgedrungen war, nach dem Rheintale retten, da die Schweiz von den Verbndeten schon aufgegeben war. Darber erbittert, rief der Zar sein Heer zurck. c. Wendung durch Bonaparte. Whrend die Koalition durch das Ausscheiden Rulands geschwcht worden war, verstrkte sich Frankreich dnrch neue Rstungen und bertrug Bouaparte den Oberbefehl. Dieser ging in 5 Tagen der den Groen St. Bernhard und schlug die sterreicher nach hartnckigem Widerstande bei Marengo (sdstlich von Alessandria). Da die Franzosen auch bei Hohenlinden (stlich von Mnchen) einen entscheidenden Sieg erfochten hatten, sah sich sterreich zum Frieden von Lnniville (lhnewihl, sdstlich von Nancy), 1801, gentigt. Das linke Rheinnser blieb bei 1801 Frankreich. So verlor das deutsche Reich 1150 Quadratmeilen mit 4 Millionen Bewohnern. Die benachteiligten weltlichen Fürsten sollten durch Einziehung geistlicher Gter und Aufhebung von Reichsstdten entschdigt werden. Mit England schlo Frankreich 1802 den Frieden von Amiens. C. Der Neichsdeputatioiis-Hanptschlu, 1803. 1803 Das schwierige Werk der Entschdigung wurde auf dem Reichs-tage in Regensburg durch den Reichsdeputations-Hauptschlu vollendet. Von den 3 geistlichen Kurfrsten behielt nur Karl von Dalberg, der Kurfürst von Mainz, feine weltliche Wrde; doch verlor er Mainz und bekam dafr Regensburg nebst Wetzlar und Aschaffen-bnrg, sowie den Rang eines Primas von Deutschland. Wrttemberg, Baden, Hessen-Kassel und Salzburg wurden zu Kurfrstentmern erhoben! 21*

3. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 108

1904 - Habelschwerdt : Franke
108 ffentliche Sicherheit her, frderte die Entwicklung der Städte durch Regelung der Abgaben, der Zlle und des Mnzwesens und durch Begnstigung von Handel und Gewerbe. Die Rechtspflege ordnete er durch Errichtung eines obersten Gerichtshofes, des Parlaments, in Paris. In den unmittelbar unter der Krone stehenden Gebieten setzte der König seine Beamten ein und erhob regelmige Steuern. Auch nach auen wuchs der franzsische Einflu. Karl von Anjou, der Bruder Ludwigs Ix., wurde 1267 König von Sizilien. In seinem Glaubenseifer unternahm Ludwig zwei Kreuzzge (1248 und 1270), die aber beide erfolglos blieben. Auf dem letzten Kreuzzuge starb er vor Tunis. Er gilt als das Ideal der mittelalterlichen Könige Frankreichs. Whrend der Kreuzzge erwachte in der franzsischen Ritterschaft eine hohe religise Begeisterung und eine Abenteuerlust, die auf das ganze geistige Leben der Nation einwirkte. Die ritterliche Poesie blhte, und die bildenden Knste nahmen einen hohen Aufschwung. Im nrdlichen Frankreich schuf die sich rasch entwickelnde Gotik herrliche Bauwerke und verbreitete sich von hier aus der das ganze Abendland. England. Im Jahre 1154 kam mit Heinrich Ii. (bis 1189) das Haus Plantagenet (plntedschenet) auf den englischen Thron, den es bis 1399 innehatte. Heinrich stammte aus der Ehe, welche die englische Knigstochter Mathilde, die kinderlose Witwe Kaiser Heinrichs V., mit dem Grafen von Anjou, Gottfried Plantagenet, geschlossen hatte. Durch seine Heirat mit der geschiedenen Gemahlin Ludwigs Vii. erhielt Heinrich Ii. das westliche Frankreich, womit der Anla zu langen Kmpfen gegeben war. Er erwarb auch die Lehnshoheit der Irland. Die Emprung seiner Shne (vgl. Bertran de Born von Uhland) verbitterte Heinrichs letzte Lebensjahre. Sein Sohn, Richard Lwenherz, ein tapferer, abenteuerschtiger und grausamer Fürst (11891199), war der Schwager Heinrichs des Lwen und ein Gegner der Hohenstaufen. Er nahm am 3. Kreuzzuge teil und wurde von Kaiser Heinrich Vi. lnger als ein Jahr gefangen gehalten (S. 83). Nach seiner Rckkehr fhrte er mit Philipp August, der die Normaudie angegriffen hatte, Krieg. Richards Bruder und Nachfolger, der genuschtige Johann ohne Land, verlor fast alle Besitzungen in Frankreich an Philipp August und ge-riet auch mit dem Papste in Streit. Da ihn seine Vasallen zu verlassen drohten, mute er die Magna Charta, den groen Freiheitsbrief, unterzeichnen, wodurch der Grund zu der englischen Verfassung gelegt wurde. Die wichtigsten Bestimmungen der Magna Charta waren, da niemand verhaftet und mit Ber-lnst des Eigentums oder Verbannung bestraft werden solle, wenn er nicht durch gesetzmigen Spruch seiner Standesgenossen verurteilt sei, und da ohne Zustimmung des Reichsrats (der Groen) keine auerordentlichen Ab-gaben erhoben werden drfen. Ein Ausschu von Baronen sollte der die Ausfhrung dieser Bestimmungen wachen. Die Regierungszeit Heinrichs Iii. (12161272), dessen Bruder Richard von Eornwallis zum deutschen

4. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 340

1904 - Habelschwerdt : Franke
340 B. Die Auflsung des Kirchenstaates, 1809. Schon im 2. Koalitionskriege hatte der Papst mehrere Provinzen abtreten und viele Kunstschtze ausliefern mssen. Nach dem Tode Pius' Vi., der in franzsischer Gefangenschaft gestorben war, whlten die Kardinle in Venedig Pins Vii. Napoleon verlangte von diesem, da er seinen Sitz nach Paris verlege; doch lehnte der Papst das Ansinnen ab, weil er wute, da dadurch die Selbstudigkeit des Papsttums vernichtet worden wre. Als nun Pius Vii. sich weigerte, die Kontinentalsperre in seinen Hfen einzufhren, verfgte Napoleon das Aufhren des Kirchen-staates, 1809. Der Papst sprach der den Kaiser den Bann aus; dieser aber lie ihn nach Savna, spter nach Fontaineblean (fongtnbl) in Haft bringen. Aber auch hier blieb Pius Vii. allen Forderungen Napoleons gegenber fest und wahrte in bewundernswerter Weise seine Wrde. 1309 C. Der Krieg gegen sterreich, 1809. a. Veranlassung. Wie in Preußen, so war auch in sterreich ein Umschwung zum Besseren erfolgt. An der Spitze der Bewegung stand der Minister Graf Stadion. Er war wie Stein ein echt-deutscher Mann und begann sterreich im Innern zu krftigen und das Heerwesen zu reorganisieren. Als Napoleon in Spanien auf Widerstand stie, suchte sterreich Bundesgenossen zu gewinnen und begann in d.er Hoffnuug auf eine allgemeine Erhebung der Deutschen zu rsten. Diese Umtriebe sterreichs erregten Napoleons Mitrauen. Er befahl den Rheinbnndsrsten, ihre Heere bereitzuhalten, und forderte sterreich auf, der die Rstungen Auskunft zu erteilen. Da lie Franz I. seine Truppen der die bayerische Grenze vorrcken. b. Der Krieg. sterreich hatte 3 Heere aufgestellt: ein Heer an der bayerischen Grenze, ein anderes in Italien, ein drittes in Polen gegen Rußland, dessen Kaiser eine zweideutige Rolle spielte. Die Heeresleitung der sterreicher war vorsichtig und unentschlossen. Langsam erreichte das Hauptheer den Lech. Napoleon dagegen eilte schnell uach Deutschland, verstrkte sein Heer durch die Rheinbundtrupp eu und wandte sich gegen den Erzherzog Karl in Bayern. Durch 5 Treffen (Feldzug von Regensburg) zwang er ihn. auf das linke Donauufer zurckzuweichen. Rasch drang nun Napoleou bis Wien vor, das sich nach einer kurzen Beschieung ergab. Erzherzog Karl hatte inzwischen sein Heer in Bhmen wieder gesammelt und rckte aus dem linken Ufer der Donau zum Entstze der Hauptstadt heran. Napoleon ging unterhalb von Wien der die Donau, erlitt aber am 21. und 22. Mai 1809 bei den Drfern Aspern und Eliugeu im Marchfelde eine vollstndige Niederlage. Der Ruf seiner Unberwindlichkeit war erschttert. Doch wute er die beabsichtigte

5. Deutsche, besonders brandenburgisch-preußische Geschichte bis zur Gegenwart - S. 47

1909 - Habelschwerdt : Franke
47 In dieser traurigen Zeit erhielt Friedrich noch andere Unglücks-nachrichten. Die Russen waren in Ostpreußeu eingefallen und hatten ein preußisches Armeekorps geschlagen. Eine starke französische Armee war über den Rhein gegangen und hatte Friedrichs Verbündete, die Hannoveraner und Braun schweig er, besiegt, die infolgedessen ihr Heer auflösten. Die Franzosen rückten hierauf in Thüringen ein und verbanden sich mit der Reichsarmee. Diese bestand aus den Truppen der zahlreichen kleinen Reichsfürsten und Reichsstädte und besaß darum weder einheitliche Kleidung noch Bewaffnung, noch Leitung. Viele der Soldaten waren Landstreicher, die schnell geworben wordeu waren und die Waffen nicht zu gebrauchen verstanden. Die französischen Truppen, deren Verpflegungsgelder von leichtfertigen Offizieren verpraßt wurden, mußten sich aufs Plündern verlegen und machten sich dadurch sehr verhaßt. Preussen, f xxxx Franzosen [ ureichsarmee. Schortauer H Hügel Branderodal fcharts werben Tagewerben Pettstädt Freiburg „»ocx*********** . v—<äse Weissenfels Schlacht bei Roßbach. Als Friedrich die Nachricht erhielt, daß die Franzosen und die Neichsarmee gegen Sachsen vorrückten, zog er ihnen entgegen Er ging über die Saale und schlug dem Feinde gegenüber bei dem Dorfe Roßbach das Lager auf. Der französische Befehlshaber, Prinz vou Soubise, wollte am 5. November das preußische Heer 5. umzingeln. Friedrich beobachtete seit der achten Morgenstunde die Die Schlacht bei Roßbach. Atzler, Qu. Nr. 92. 11.175

6. Deutsche, besonders brandenburgisch-preußische Geschichte bis zur Gegenwart - S. 96

1909 - Habelschwerdt : Franke
96 zurückgeschlagen. Besonders zeichneten sich hier die pommerschen Landivehrmänner aus. Da bei dem starken Regen das Pnlvcr ihrer Feuersteingewehre feucht mürbe, drehten sie diese um und schlugen mit den Kolben die Franzosen und (Sachsen nieder. Wenn Bernadotte die Preußen unterstützt hätte, so wäre das französische Heer aufgerieben worden. Der schwedische Kronprinz blieb jedoch während des Kampfes untätig, da er sowohl die Schweden als auch die Franzosen schonen wollte. Zu gleicher Zeit wandte sich Napoleon gegen Blücher. Die schlesische Armee ging langsam bis hinter die Katzbach zurück. Unter Dessen hatte aber Schwarzenberg mit der Hauptarmee das Erzgebirge überschritten und bedrohte Dresden. Da ließ Napoleon den Marschall Macdonald mit einem Heere von 100000 Mann in der Bobergegend zurück, eilte nach Sachsen und besiegte die böhmische Armee in der zweitägigen Schlacht bei Dresden (26. und 27. August). General Vandamme sollte der nach Böhmen ziehenden Hauptarmee den Weg über das Erzgebirge verlegen. Er wurde aber durch die Preußen unter K l e i st bei Kulm und 29.u.30.8.1813 Nollendorf (29. und 30. August) besiegt und mit einem großen Teile seines Heeres gefangen genommen. Kleist, der hierdurch das Hauptheer vor der Vernichtung bewahrt hatte, erhielt dafür von Friedrich Wilhelm den Beinamen „von Nollendorf". In Schlesien war der Marschall Macdonald über die durch Regengüsse hochangeschwolleneu Bergflüsse der Katzbach und der Wütenden Neiße gegangen. Als seine Truppen in der Nähe der Vereinigung der beiden Gewässer die steil ansteigende Hochebene von L i e g n i tz zu erklimmen begannen, griff sie Blücher am 26. August ungestüm an (Abb. 6). Mit Bajonetten itnd Kolben trieben die Preußen Fußvolk und Reiter des Feindes die Abhänge hinunter. Tausende fanden in den reißenden Fluten der Katzbach und Wütenden Neiße ihren Tod. Nach den Kämpfen in der letzten Augustwoche [anbte Napoleon noch einmal seinen tüchtigsten General, den Marschall Ney, gegen die Nardormee, um Berlin zu erobern. Bülow und Tauentzien 6. 9. 1813 erfochten aber über das bedeutend stärkere Heer am 6. September bei Dennewitz einen vollständigen Sieg. Blücher war im September mit seinem Heere durch die Lausitz nach Sachsen gezogen. Am 3. Oktober erkämpfte seine Vorhut unter Iorck bei Wartenburg den Übergang über die Elbe. Jorck erhielt dafür später vom Könige den Beinamen „von Wartenburg". Die Schlacht an der Katzbach. Atzler, Qu. Nr. 120. Mosen, Der Trompeter an der Katzbach. G. P. R. Ii, 76.

7. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 85

1912 - Habelschwerdt : Franke
85__ Friedrich auf dem Rckwege nach Deutschland einem Mordplane der Lombardei r L.rr ^ ... Das Unglck des Kaisers ermunterte die lombardischen Städte, sich offen gegen ihn zu erheben. Schon lange waren sie mit seiner Herrschaft unzufrieden; denn die kaiserlichen Vgte (Podestes) walteten willkrlich ihres Amtes, und selbst ein Wechsel der Personen schaffte meist wenig Abhilfe. Jetzt schloffen die Städte ein frmliches Schutz- und Trutzbndnis und erbauten eine Feste, die sie dem Kaiser zum Trotz und dem Papste zu Ehren Alessandria nannten. 6. Friedrichs 5. Rmerzug, 11741178. Sechs Jahre hielt sich Friedrich in Deutschland auf; er schlichtete den Streit, der zwischen dem gewaltttigen Heinrich dem Lwen und den rtord-deutschen Fürsten entbrannt war. und strkte seine Macht, indem er viele Kirchenlehen fr sich in Anspruch nahm. Doch wurde seine Friedensttigkeit durch das bestehende Schisma gehemmt. Um den lombardischen Stdtebund zu unterwerfen, unternahm Friedrich (1174) den fnften Zug nach Italien. Er belagerte zuerst die Festung Alessandria; doch konnte er die Stadt nicht erobern. Sein Heer war zu schwach, und der Zuzug aus Deutschland blieb aus. Heinrich der Lwe, der mchtigste Vasall, hatte trotz eindringlicher Bitten des Kaisers die Heeresfolge verweigert, um seine Streit-krfte fr die Erweiterung seiner Machtstellung im Norden Deutschlands zu verwenden. Daher wurde Friedrich bei Legnano (lenjno), nordw. von Mailand, 1176 von den Lombarden vollstndig geschlagen und entkam nur mit Not dem Kampfgetmmel. Jetzt knpfte der Kaiser mit dem Papste Alexander Verhandlungen an und gab den Gegenpapst auf. In der Markuskirche in Venedig fand die Ausshnung zwischen den beiden Huptern der Christenheit statt. Mit den Lombarden schlo Friedrich einen sechsjhrigen Waffenstillstand, dem 1183 der Friede zu Konstanz folgte. Die oberitalienischen Städte erhielten innerhalb ihrer Mauern die Hoheitsrechte, muten sich aber zu Treueid und Heerbannsteuer verpflichten. Das Landgebiet der Städte kam unter die Verwaltung von kaiserlichen Beamten. 7. Der Sturz Heinrichs des Soweit, 1180. Heinrich der Lwe besa Sachsen und Bayern und verwaltete diese Lnder mit Klug-heit und Tatkraft. Mnchen verdankt ihm die Entstehung und Lbeck die Begrndung seines Handels. Sein Hauptaugenmerk richtete Heinrich auf Norddeutschland. Er eroberte die von Wenden bewohnten Gebiete, das heutige Mecklenburg und Vorpommern, grndete Städte und Bistmer und siedelte deutsche und flmische Bauern an. Seine Stellung war fast unabhngig. Obgleich er die Rechte der Bischfe und kleineren Vasallen sehr beschrnkte,

8. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 93

1912 - Habelschwerdt : Franke
83 der Untersttzung der Welsen abzuhalten, in der Schlacht bei Bornhved, nordwestlich von Lbeck. Um diese Zeit war der tchtige Reichsverweser Engelbert von Cln von seinem entarteten Neffen ermordet worden. Friedrichs Sohn, König Heinrich, der jetzt die Leitung der Reichsgeschfte bernahm, fhrte ein zgelloses Leben und trachtete danach, sich von seinem Vater unabhngig zu machen. Er begnstigte das deutsche Brgertum und verband sich mit den lombardischen Stdten. Darum zog der Kaiser nach Deutschland und lie Heinrich gefangen nach Apulien abfhren. Zur Herstellung des inneren Friedens erlie er auf dem Reichstage zu Mainz (1235) das erste in deutscher Sprache geschriebene Landfriedensgesetz. Er erhob die welstschen Besitzungen Braun schweig-Lne brg zum Herzogtums Die Landeshoheit der Fürsten, die Friedrich schon als Landes-Herren" bezeichnete, wurde besttigt und dadurch die Umbildung der deutschen Monarchie zu einem Bundesstaate an-gebahnt. Nachdem sein zweiter Sohn Konrad zum König gewhlt worden war. zog Friedrich Ii. wieder nach Italien. i 6. Friedrichs Streit mit den Lombarden und dem Papste, 12361250. Wie Sizilien, so wollte Friedrich auch Ober-' Italien seiner unmittelbaren Herrschaft unterwerfen. Er besiegte (1237) die lombardischen Städte, die ihren altert Bund erneuert hatten, bei Cortenuvo am Oglio (oljo) und fhrte eine der sizilischen hnliche Verwaltung ein. Als er auch fr die Gebiete des Kirchenstaates Beamte ernannte und seinen Sohn Enzio zum König von Sardinien erhob, das unter ppstlicher Oberhoheit stand, sprach Papst Gregor Ix. den Bann der Friedrich aus. Gregors Nachfolger Innozenz Iv. floh nach Lyon, erneuerte hier den Bannfluch gegen den Kaiser, den er einen Gotteslsterer und heimlichen Mohammedaner" nannte, und erklrte ihn fr abgesetzt. Die deutschen Bischfe whlten nun den Landgrafen Heinrich Raspe von Thringen und nach dessen Tode den Grafen Wilhelm von Holland zum Gegenknige. In Italien erlitt Friedrich schwere Verluste bei der Belagerung von Parma; auerdem geriet sein Lieblingssohn Enzio in die Gefangenschaft. Whrend neuer Rstungen berraschte den Kaiser der Tod. 1250. 7. Der Einfall der Mongolen. Whrend Friedrich in Italien kmpfte, fielen die Mongolen, die Dschingischan in einem mchtigen, von den Grenzen Chinas bis in das sdliche Rußland sich erstreckenden Reiche vereinigt hatte, in Schlesien ein. Ehe das vom Bhmenknige gefhrte Heer der Deutschen herangekommen * Spter teilten sich die Welfen in viele Linien. Die Linie Braun-schweig-Lneburg-Hannover, die 1692 die Kurwrde erhielt, kam 1714 auf den englischen Thron, den sie bis heut innehat.

9. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 132

1912 - Habelschwerdt : Franke
132 Infolge seiner Eroberungssucht griff Karl die sckweizer an, wurde aber 1476 bei Granson und Murten besiegt. Im folgenden Jahre drang er in das Herzogtum othringen ein und verlor in der Schlacht bei Nancy das Leben. Da der franzsische König Burgund zu erwerben suchte, geriet er in einen Krieg mit Maximilian, der sich (1477) zu Gent mit Maria vermhlt hatte. Maximilian verlor zwar einige Gebiete an Frankreich, behauptete aber nach dem Siege bei Guinegate die Franche-Comte und die Niederlande. Nachdem die Habsburger Burgund erworben hatten, war ihre Macht zu europischer Bedeutung emporgewachsen. Frankreichs Habgier auf das wertvolle Grenzland fhrte aber zu jahrhundertelangen Kmpfen. 1493-1519 Maximilian I., 14931519. 1. Seine Persnlichkeit. Maximilian I. war ein ritterlicher und hochgebildeter Fürst und ein Freund der Wissenschaften und Knste. Wir verdanken ihm eine Sammlung mittelhochdeutscher Lieder (Ambraser Handschrift) und die Erhaltung des Gudrun-liebes. Im Teuerdank" und Weikmng" besang er eigene Erlebnisse. Er war ein leidenschaftlicher Jger, ein kampferprobter Ritter und umsichtiger Truppenfhrer. Mit groer Liebenswrdig-keit verband er staatsmnnische Klugheit und rastlose Ttigkeit. Infolge seiner Freigebigkeit kam er aber hufig in Geldverlegenheit; auch fehlte es ihm an der rechten Beharrlichkeit. 2. Maximilians Ttigkeit fr das Reich. Gem seinem Wahlspruche: Mein' Ehr ist deutsch' Ehr. und deutsch' Ehr ist mein' Ehr", wandte sich Maximilian mit voller Hingebung den Interessen des Gesamtwohls zu. Trotz der Zerrissenheit des Reiches und seiner politischen Machtlosigkeit war er bestrebt, die deutsche Volkskraft auf hohe nationale Ziele zu lenken. Da bei Friedrichs Iii. Tode die Reichsverfassung der Auflsung nahe war, wurde bald nach Maximilians Regierungsantritt mit einer Reichsreform begonnen. 1495 Auf dem Reichstage zu Worms, 1495, verlangten die selbstschtigen Fürsten, ba der König seine oberste richterliche Gewalt an ein von den Reichsstnden zu errichtendes Kammergericht und die Reichsregierung an einen Reichsrat abtreten solle, dessen Mitglieder von den Reichsstnden zu whlen seien. Maximilian lehnte den Reichsrat ab; er verknbete aber einen ewigen Lanb-frieben" und willigte in die Errichtung eines Reichskammer-gerichts ein. Ranke, Maximilian I. Aus dem ewigen Landfrieden Maximilians I. Atzler, Qu. u. L. I. Nr. 60 u. 59.

10. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 334

1912 - Habelschwerdt : Franke
334 drngte sie bis an die Kste von Genua. Russen. Englnder und Trken eroberten gleichzeitig Neapel und stellten die Herrschaft der Bourbonen wieder her. Auch in Sddeutschland wurden die fran-zsischen Heere geschlagen. Da aber sterreich und England srch-teten. Rußland knne sich am Mittelmeere festsetzen, erhielt der siegreiche Suwrow vom Wiener Kriegsrate den Befehl, nach der Schweiz zu marschieren, um sich dort mit einem anderen russischen Heere zu vereinigen und dann in Frankreich einzufallen. Er berstieg unter unsglichen Schwierigkeiten Ende September den mit Eis und Schnee bedeckten St. Gotthard und drang bis zum Vierwald-sttter toee vor, mute sich aber nach dem Rheintale retten, da die Schweiz von den Verbndeten schon aufgegeben war. Darber erbittert, rief der Zar sein Heer zurck. 3. Napoleons bergang der die Alpen. Nach seiner Er-nennung zum ersten Konsul berschritt Bonaparte im Frhjahr 1800 mit einem Heere in 5 Tagen den Groen St. Bernhard und schlug die sterreicher nach hartnckigem Widerstande bei Marengo (sdstlich von Alessandria). Da die Franzosen auch bei Hohen-linden (stlich von Mnchen) einen entscheidenden Sieg erfochten 1801 hatten, mute Osterreich 1801 den Frieden von Laaeoilke (sdstlich von Nancy) schlieen. Das linke Rheinufer wurde endgltig an Frankreich abgetreten. So verlor das Deutsche Reich 1150 Quadratmeilen mit 4 Millionen Bewohnern. Die benach-teiligten weltlichen Fürsten sollten durch Einziehung geistlicher Gter und Aufhebung von Reichsstdten und Reichs-drfern entschdigt werden. Von der groen Koalition war jetzt nur noch England brig, das allein den Kampf gegen Frankreich fortsetzte. Als die Friedens-Partei aber in England das bergewicht erhielt, kam es 1802 zum frieden von micns, in welchem England auf alle Eroberungen mit Ausnahme der Inseln Trinidad und Ceylon verzichtete. Malta blieb aber trotzdem von den Englndern besetzt. 1803 Der Reichsdeputationshauptschlu, 1803. Die Verhandlungen der die Entschdigung der Reichsfrsten, die durch den Frieden von Luneville benachteiligt worden waren, wurden dem Scheine nach in Regensburg gefhrt. In Wirklich-fett entschied hierber aber Napoleon in Paris, wo die deutschen Staatsmnner sich um seine Gunst bewarben. Nach dem Reichs-deputations-Hanptschlu von 1803 behielt von den 3 geist-liehen Kurfrsten nur Karl von Dalberg, der Kurfürst von Mainz, seine weltliche Wrde; doch verlor er Mainz und bekam dafr Regensburg nebst Wetzlar und Aschaffenburg sowie den Rang
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